Kochsetvergleich: Primus Eta-Power EF gegen EOE Cobaltum mit Titantopf und Windschutz
Da habe ich mich aber geschnitten:
Aus Gewichtsgründen wollte ich meinen heißgeliebten, bewährten, aber schweren Primus Eta-Power EF durch was Leichteres ersetzen. Ich habe mich nach einiger Internetrecherche für einen EOE-Cobaltum entschieden, der soll nur 146 Gramm wiegen. Ein Schlauchkocher sollte es unbedingt sein, da ich beim Kochen im flatternden Vorzelt keine heißen Türme bauen möchte. Dazu ein leichter 900ml -Titantopf von Evernew. Kleiner und nicht nur dadurch natürlich viel leichter als mein Primus-Topf mit Wärmetauscher. Als Windschutz schließlich noch eine leichte Titanfolie – hergestellt in der Eifel – sehr sympathisch!

System „neu“ links und System „alt“ rechts.
Die Gewichtsersparnis ist ordentlich:
System „alt“ (Primus):
Kocher samt Windschutz: 374 g
Topf mit Wärmetauscher: 306 g
Zange: 45 g
Summe: 725 g
System „neu“:
Kocher: 157 g (statt der vom Hersteller angegebenen 146 g!)
Topf (Evernew 900): 108 g
Windschutz: 8 g
Summe: 273 g
Ersparnis: 452 g
Na, das lohnt sich doch!? Das ist ja fast soviel, wie der Inhalt einer großen Gaskartusche!
Nun aber der Test zum Gasverbrauch. Bei einer schönen Stammtischwanderung in den Vogesen hatte mir Moltebaer schon vorgerechnet, dass bei längeren Touren und viel Kocherei der schwere Wärmetauscher am Topf sinnvoll sein kann. Weil er dann mehr Gas einspart, als er wiegt. Klingt plausibel und könnte bei mir relevant sein. Schließlich bin ich gerne mal zwei Wochen autark unterwegs und koche reichlich Kaffee, Tee und Wasser zur Futterzubereitung.
Heute ist es leicht windig und sehr warm. Nicht die Bedingungen, die meine Kochsets im Fjäll erwarten. Aber für einen direkten Vergleich sollte das doch trotzdem taugen.
Beim ersten Aufbau mit dem neuen System merke ich schon, dass ich mich mit dem nötigen Komfortverzicht etwas schwer tue: Das ganze ist ziemlich fummelig mit dem dünnen Windschutz und der in den Topfrand eingepasste Deckel des Evernew passt nicht gut, bzw. man verbrennt sich bei der Hantiererei damit schnell die Finger. Aber egal, da muss ich durch!
Im ersten Durchlauf erhitze ich 450 ml Wasser bis es anfängt zu kochen. Das ganze dauert 3 Minuten und 32 sek. Der Verbrauch liegt zwischen 8 und 9 Gramm Gas.
Dann zum Vergleich dasselbe mit dem alten Primus-System:
450 ml in 1 Minute und 40 sek. mit lediglich zwei bis drei Gramm Gas! What!?! Kann das sein, dass der Unterschied so groß ist?
Das Ganze wiederhole ich daher nochmal mit jeweils 700 ml Wasser.
System neu braucht 4 Minuten 30 sek. und 12 Gramm Gas.
System alt braucht 2 Minuten 35 sek. und 5 Gramm Gas.
O.k., der Unterschied ist nicht ganz so groß wie im ersten Versuch, aber doch immer noch immens! Ich wiederhole den ersten Versuch mit dem neuen System mit etwas weiter gestelltem Windschutz und „Vollgas“. Beim ersten Mal hatte ich den Brenner nämlich kleiner gedreht, weil der Windschutz Schaden zu nehmen schien. Jetzt komme ich auf 450 ml in 3 Minuten 10 sek. und 7 Gramm Gas. Etwas besser, aber der große Unterschied bleibt bestehen.
Auch wenn im ersten Versuch mit den kleinen Mengen die Rundungsfehler und Ungenauigkeiten (Wann genau kocht das Wasser?) eine größere Rolle spielen mögen - mehr als das Doppelte an Gasverbrauch muss ich mit dem neuen System offenbar mindestens einplanen!
Ich bin bisher mit einer 460 g-Kartusche etwa 12 Tage ausgekommen, bei ca. 40 „Kochungen“.
Das entspricht 11,5 Gramm Gas pro „Kochung“. Viel mehr als hier im Test, aber im Fjäll ist es ja erstens kälter und zweitens koche ich da meistens einen Liter.
Wenn das neue System nun doppelt so viel Gas verbraucht, käme ich mit einer 460 g-Kartusche nur sechs Tage lang aus. Das reicht mir nicht. Für alles, was länger ist, müsste ich dann also eine weitere Kartusche einpacken. Mit einer 460er und einer 230er käme ich dann also neun Tage hin. Und für zwölf Tage bräuchte ich schon zwei große.
Bestenfalls mit Neuntagestouren gerechnet, bedeutet das:
System alt: 725 g Kochset + 460 g Gas = 1.185 g
System neu: 273 g Kochset + 690 g Gas = 963 g
Dann habe ich 222 Gramm Gewicht gespart. Aber dafür das Gefummel mit dem nilligen Windschutz und dem kleinen Topf.
Bei Touren zwischen neun und 12 Tagen muss ich nach neuem System zwei große Kartuschen mitnehmen, dann ist das Mehrgewicht für das Gas schon größer als die Gewichtsersparnis durch das Kochsystem.
Wenn ich meine Touren nicht stark verkürzen will, werde ich mein Gewicht so wohl nicht reduzieren können.
Jetzt bin ich um einige Kröten ärmer und der Rucksack wird nicht leichter, aber ich habe immerhin einen Erkenntnisgewinn:
Beim nächsten Mal höre ich gleich auf Moltebaer
p.s.: Wenn ich hier größere Denkfehler gemacht habe, bitte gerne korrigieren.
Und falls jemand vielleicht einen EOE-Cobaltum, nebst Titantopf und -windschutz kaufen möchte!?
Da habe ich mich aber geschnitten:
Aus Gewichtsgründen wollte ich meinen heißgeliebten, bewährten, aber schweren Primus Eta-Power EF durch was Leichteres ersetzen. Ich habe mich nach einiger Internetrecherche für einen EOE-Cobaltum entschieden, der soll nur 146 Gramm wiegen. Ein Schlauchkocher sollte es unbedingt sein, da ich beim Kochen im flatternden Vorzelt keine heißen Türme bauen möchte. Dazu ein leichter 900ml -Titantopf von Evernew. Kleiner und nicht nur dadurch natürlich viel leichter als mein Primus-Topf mit Wärmetauscher. Als Windschutz schließlich noch eine leichte Titanfolie – hergestellt in der Eifel – sehr sympathisch!

System „neu“ links und System „alt“ rechts.
Die Gewichtsersparnis ist ordentlich:
System „alt“ (Primus):
Kocher samt Windschutz: 374 g
Topf mit Wärmetauscher: 306 g
Zange: 45 g
Summe: 725 g
System „neu“:
Kocher: 157 g (statt der vom Hersteller angegebenen 146 g!)
Topf (Evernew 900): 108 g
Windschutz: 8 g
Summe: 273 g
Ersparnis: 452 g
Na, das lohnt sich doch!? Das ist ja fast soviel, wie der Inhalt einer großen Gaskartusche!
Nun aber der Test zum Gasverbrauch. Bei einer schönen Stammtischwanderung in den Vogesen hatte mir Moltebaer schon vorgerechnet, dass bei längeren Touren und viel Kocherei der schwere Wärmetauscher am Topf sinnvoll sein kann. Weil er dann mehr Gas einspart, als er wiegt. Klingt plausibel und könnte bei mir relevant sein. Schließlich bin ich gerne mal zwei Wochen autark unterwegs und koche reichlich Kaffee, Tee und Wasser zur Futterzubereitung.
Heute ist es leicht windig und sehr warm. Nicht die Bedingungen, die meine Kochsets im Fjäll erwarten. Aber für einen direkten Vergleich sollte das doch trotzdem taugen.
Beim ersten Aufbau mit dem neuen System merke ich schon, dass ich mich mit dem nötigen Komfortverzicht etwas schwer tue: Das ganze ist ziemlich fummelig mit dem dünnen Windschutz und der in den Topfrand eingepasste Deckel des Evernew passt nicht gut, bzw. man verbrennt sich bei der Hantiererei damit schnell die Finger. Aber egal, da muss ich durch!
Im ersten Durchlauf erhitze ich 450 ml Wasser bis es anfängt zu kochen. Das ganze dauert 3 Minuten und 32 sek. Der Verbrauch liegt zwischen 8 und 9 Gramm Gas.
Dann zum Vergleich dasselbe mit dem alten Primus-System:
450 ml in 1 Minute und 40 sek. mit lediglich zwei bis drei Gramm Gas! What!?! Kann das sein, dass der Unterschied so groß ist?
Das Ganze wiederhole ich daher nochmal mit jeweils 700 ml Wasser.
System neu braucht 4 Minuten 30 sek. und 12 Gramm Gas.
System alt braucht 2 Minuten 35 sek. und 5 Gramm Gas.
O.k., der Unterschied ist nicht ganz so groß wie im ersten Versuch, aber doch immer noch immens! Ich wiederhole den ersten Versuch mit dem neuen System mit etwas weiter gestelltem Windschutz und „Vollgas“. Beim ersten Mal hatte ich den Brenner nämlich kleiner gedreht, weil der Windschutz Schaden zu nehmen schien. Jetzt komme ich auf 450 ml in 3 Minuten 10 sek. und 7 Gramm Gas. Etwas besser, aber der große Unterschied bleibt bestehen.
Auch wenn im ersten Versuch mit den kleinen Mengen die Rundungsfehler und Ungenauigkeiten (Wann genau kocht das Wasser?) eine größere Rolle spielen mögen - mehr als das Doppelte an Gasverbrauch muss ich mit dem neuen System offenbar mindestens einplanen!
Ich bin bisher mit einer 460 g-Kartusche etwa 12 Tage ausgekommen, bei ca. 40 „Kochungen“.
Das entspricht 11,5 Gramm Gas pro „Kochung“. Viel mehr als hier im Test, aber im Fjäll ist es ja erstens kälter und zweitens koche ich da meistens einen Liter.
Wenn das neue System nun doppelt so viel Gas verbraucht, käme ich mit einer 460 g-Kartusche nur sechs Tage lang aus. Das reicht mir nicht. Für alles, was länger ist, müsste ich dann also eine weitere Kartusche einpacken. Mit einer 460er und einer 230er käme ich dann also neun Tage hin. Und für zwölf Tage bräuchte ich schon zwei große.
Bestenfalls mit Neuntagestouren gerechnet, bedeutet das:
System alt: 725 g Kochset + 460 g Gas = 1.185 g
System neu: 273 g Kochset + 690 g Gas = 963 g
Dann habe ich 222 Gramm Gewicht gespart. Aber dafür das Gefummel mit dem nilligen Windschutz und dem kleinen Topf.
Bei Touren zwischen neun und 12 Tagen muss ich nach neuem System zwei große Kartuschen mitnehmen, dann ist das Mehrgewicht für das Gas schon größer als die Gewichtsersparnis durch das Kochsystem.
Wenn ich meine Touren nicht stark verkürzen will, werde ich mein Gewicht so wohl nicht reduzieren können.

Jetzt bin ich um einige Kröten ärmer und der Rucksack wird nicht leichter, aber ich habe immerhin einen Erkenntnisgewinn:

p.s.: Wenn ich hier größere Denkfehler gemacht habe, bitte gerne korrigieren.
Und falls jemand vielleicht einen EOE-Cobaltum, nebst Titantopf und -windschutz kaufen möchte!?

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