Beef Jerky war für mich eine echte Entdeckung. Bauchschmerzen machte mir aber, daß das hierzulande üblicherweise erhältliche Jerky zwar sehr lecker, aber politisch irgendwie unkorrekt ist. Weidehaltung in Brasilien (was mag vorher dort gewesen sein, wo jetzt Weiden sind?), dann Transfer in die USA, dort Herstellung, dann Transport nach Europa…
Selbst dörren – dafür fehlt mir die Experimentierfreude und die Lust. Also ging ich auf die Suche nach einer ökologisch verträglicheren Variante.
Fündig wurde ich im Internet – und eigentlich in Mecklenburg-Vorpommern. Das Landgut Conow hat angefangen, die eigenen, ganzjährig im Freiland gehaltenen Weiderinder und außerdem Puten zu Jerky zu veredeln. Einen neuen Internetshop haben sie auch: http://www.conower-jerky.de/ Also bestellte ich ein paar Tüten zur Probe. Auch eine Tüte „Turkey Jerky“, allerdings erst nach langem Zögern, weil Truthähne bei mir nicht die authentische Wildwest- und Cowboy-Assoziation des trockenen Rindfleischs weckten, die irgendwie am Jerky haftet. Aber Versuch macht klug.
Der Preis ist so wie der für Jack Links Beef Jerky – 2 Euro je 25-g-Tüte. Also kein Billigprodukt. Bezahlen tat ich per Paypal, und nach zwei klärenden Telephonaten – die Zahlung konnte erst der Bestellung nicht zugeordnet werden, woraufhin sich die Mecklenburger gleich bei mir meldeten – kam der Umschlag mit der abenteuerverheißenden Ware an.
Getestet wurden durch meinen Sohn und mich:
1. Conower Beef Jerky Classic
2. Conower Beef Jerky Bärlauch-Pfeffer
3. Conower Turkey Jerky Chili-Paprika
Außerdem gibt es bei Turkey Jerky noch die Sorten „süß-sauer“ und „Meerrettich“, die ich aber nicht bestellt hatte.
1. Conower Beef Jerky Classic
Die Tüten sind alle ansprechend. Gegenüber der Wildwest-Ranch- und Rinderschädel-Aufmachung des Mitbewerbers (die mich auch anspricht) zurückgenommener. Der Trekker mit Rucksack als Motiv – klasse.
Im Vergleich zur bekannten Konkurrenz stechen folgende Unterschiede hervor:
a) Das Fleisch ist stärker getrocknet. So kommen die Jungs und Mädels aus Meckpomm auf enorme 60% Proteingehalt (Konkurrenz: 40-45%). Die Konsistenz ist dementsprechend nicht so weich, sondern fester – das spricht meine Backenzähne an, man hat richtig was zu beißen.
b) Das Jerky ist weniger süß. Die amerikanische Variante hat – vermutlich durch zugesetzten Zucker irgendwas um 16% Kohlenhydrate, die Mecklenburger fast gar keine. Der Geschmack ist dadurch herzhafter – ich mag das lieber.
c) Die Tüte enthält keinen Sauerstoffabsorber - das ist mir sympathisch, ich fühlte mich nämlich immer an Schuhkartons erinnert. Stattdessen ist Vitamin C als Antioxidans in den Zutaten.
d) Die Würzung der Classic-Variante ist nach meinem Geschmack kräftig und ausgewogen. Da gibt es nichts zu verbessern.
2. Conower Beef Jerky Bärlauch-Pfeffer
Referenz war für mich bisher die „Peppered“-Variante von Jack Links, die jetzt leider vom Markt genommen wurde. Aber dieses gepfefferte Jerky aus Deutschland toppt das locker. Auf den appetitlichen Fleischstreifen haftet eine Mischung aus Pfefferschrot und gehacktem Bärlauch und duftet mich verführerisch an. Auf der Zunge geht dann die Post ab. Das ist richtig scharf, würzig und aromatisch – holla die Waldfee. Für Kinder unter 7 Jahren nicht zu empfehlen. Nach dem zweiten Streifen Rauchaustritt aus den Ohren, lustige Flämmchen vor dem Mund beim Ausatmen und erste Anzeichen von Suchtverhalten – die Tüte ist in Rekordzeit leer. Herrlich, so liebe ich das.
3. Conower Turkey Jerky Chili-Paprika
Wie gesagt, ich hatte Bedenken. „Turkey“ – das klingt eben nicht wie „Beef“. Ich befürchtete helle, geschmacksarme Fleischstreifen für Unentschlossene. Schau’n mer mal.
Kurz gesagt: dieses Jerky ist eine Wucht. Kernige, mürbe, dunkle Fleischstreifen, die ich im Leben nicht für Geflügel gehalten hätte. Die Konsistenz ist ideal, das haptische Erlebnis im Mund umwerfend. Auffallend, daß dieses Jerky weniger zäh ist als alle Beef Jerkies, die ich kenne. Dazu ein pikanter, feuriger Paprikageschmack, der perfekt mit dem Fleisch harmoniert. Die Schärfe ist nicht ganz so ausgeprägt wie beim Beef Jerky Bärlauch-Pfeffer, aber doch ordentlich präsent. Nix Weicheigeflügel. Das wird meine neue Lieblingssorte.
Fazit:
Da hat ein ostdeutscher Landwirtschaftsbetrieb eine richtig gute Idee gehabt und sie hervorragend umgesetzt. Ich kaufe kein anderes Trockenfleisch mehr. Politisch korrekt, absolut lecker, nahrhaft, leicht. Was will man mehr?
Als nächstes kommen die Sorten Süßsauer und Meerrettich in den Testrucksack. Turkey, natürlich.
Selbst dörren – dafür fehlt mir die Experimentierfreude und die Lust. Also ging ich auf die Suche nach einer ökologisch verträglicheren Variante.
Fündig wurde ich im Internet – und eigentlich in Mecklenburg-Vorpommern. Das Landgut Conow hat angefangen, die eigenen, ganzjährig im Freiland gehaltenen Weiderinder und außerdem Puten zu Jerky zu veredeln. Einen neuen Internetshop haben sie auch: http://www.conower-jerky.de/ Also bestellte ich ein paar Tüten zur Probe. Auch eine Tüte „Turkey Jerky“, allerdings erst nach langem Zögern, weil Truthähne bei mir nicht die authentische Wildwest- und Cowboy-Assoziation des trockenen Rindfleischs weckten, die irgendwie am Jerky haftet. Aber Versuch macht klug.
Der Preis ist so wie der für Jack Links Beef Jerky – 2 Euro je 25-g-Tüte. Also kein Billigprodukt. Bezahlen tat ich per Paypal, und nach zwei klärenden Telephonaten – die Zahlung konnte erst der Bestellung nicht zugeordnet werden, woraufhin sich die Mecklenburger gleich bei mir meldeten – kam der Umschlag mit der abenteuerverheißenden Ware an.
Getestet wurden durch meinen Sohn und mich:
1. Conower Beef Jerky Classic
2. Conower Beef Jerky Bärlauch-Pfeffer
3. Conower Turkey Jerky Chili-Paprika
Außerdem gibt es bei Turkey Jerky noch die Sorten „süß-sauer“ und „Meerrettich“, die ich aber nicht bestellt hatte.
1. Conower Beef Jerky Classic
Die Tüten sind alle ansprechend. Gegenüber der Wildwest-Ranch- und Rinderschädel-Aufmachung des Mitbewerbers (die mich auch anspricht) zurückgenommener. Der Trekker mit Rucksack als Motiv – klasse.
Im Vergleich zur bekannten Konkurrenz stechen folgende Unterschiede hervor:
a) Das Fleisch ist stärker getrocknet. So kommen die Jungs und Mädels aus Meckpomm auf enorme 60% Proteingehalt (Konkurrenz: 40-45%). Die Konsistenz ist dementsprechend nicht so weich, sondern fester – das spricht meine Backenzähne an, man hat richtig was zu beißen.
b) Das Jerky ist weniger süß. Die amerikanische Variante hat – vermutlich durch zugesetzten Zucker irgendwas um 16% Kohlenhydrate, die Mecklenburger fast gar keine. Der Geschmack ist dadurch herzhafter – ich mag das lieber.
c) Die Tüte enthält keinen Sauerstoffabsorber - das ist mir sympathisch, ich fühlte mich nämlich immer an Schuhkartons erinnert. Stattdessen ist Vitamin C als Antioxidans in den Zutaten.
d) Die Würzung der Classic-Variante ist nach meinem Geschmack kräftig und ausgewogen. Da gibt es nichts zu verbessern.
2. Conower Beef Jerky Bärlauch-Pfeffer
Referenz war für mich bisher die „Peppered“-Variante von Jack Links, die jetzt leider vom Markt genommen wurde. Aber dieses gepfefferte Jerky aus Deutschland toppt das locker. Auf den appetitlichen Fleischstreifen haftet eine Mischung aus Pfefferschrot und gehacktem Bärlauch und duftet mich verführerisch an. Auf der Zunge geht dann die Post ab. Das ist richtig scharf, würzig und aromatisch – holla die Waldfee. Für Kinder unter 7 Jahren nicht zu empfehlen. Nach dem zweiten Streifen Rauchaustritt aus den Ohren, lustige Flämmchen vor dem Mund beim Ausatmen und erste Anzeichen von Suchtverhalten – die Tüte ist in Rekordzeit leer. Herrlich, so liebe ich das.
3. Conower Turkey Jerky Chili-Paprika
Wie gesagt, ich hatte Bedenken. „Turkey“ – das klingt eben nicht wie „Beef“. Ich befürchtete helle, geschmacksarme Fleischstreifen für Unentschlossene. Schau’n mer mal.
Kurz gesagt: dieses Jerky ist eine Wucht. Kernige, mürbe, dunkle Fleischstreifen, die ich im Leben nicht für Geflügel gehalten hätte. Die Konsistenz ist ideal, das haptische Erlebnis im Mund umwerfend. Auffallend, daß dieses Jerky weniger zäh ist als alle Beef Jerkies, die ich kenne. Dazu ein pikanter, feuriger Paprikageschmack, der perfekt mit dem Fleisch harmoniert. Die Schärfe ist nicht ganz so ausgeprägt wie beim Beef Jerky Bärlauch-Pfeffer, aber doch ordentlich präsent. Nix Weicheigeflügel. Das wird meine neue Lieblingssorte.
Fazit:
Da hat ein ostdeutscher Landwirtschaftsbetrieb eine richtig gute Idee gehabt und sie hervorragend umgesetzt. Ich kaufe kein anderes Trockenfleisch mehr. Politisch korrekt, absolut lecker, nahrhaft, leicht. Was will man mehr?
Als nächstes kommen die Sorten Süßsauer und Meerrettich in den Testrucksack. Turkey, natürlich.
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