solo Zelt, Winter- und sturmfest fürs Hochgebirge

[Tzunami]

Da ihr mir bei der Auswahl für einen Schlafsack (es wird wohl der Puma GWS) schon sehr geholfen habt, dachte ich, ich schmeiß mal meine Gedanken zwecks Zelt für den alpinen Winter in die Runde. Ich habe mich schon viel umgeschaut, aber bin mir unschlüssig.

Ich würde gerne nächstes Jahr außerhalb der Saison ins Monte Rosa massiv, am liebsten autark ohne Winterräume nutzen zu müssen und dann in den nächsten Jahren mit Blick Richtung Nepal bis 6000HM.

Priorität: Gewicht, sturmfest, freistehend
Bonus: Platz für eine zweite schmale Person, regendicht

Bisher auf meiner Liste:

- MSR Advance Pro -> sehr leicht, aber schlecht belüftet, Kondens dürfte aber mit Membran und VBL kein Problem sein?
- Hilleberg Unna -> flexibler als das MSR, da regendicht und ohne Inner nutzbar. Etwas schwer für meinen Geschmack.
- Samaya Assaut2 Ultra -> extrem leicht, wurde mir auf Reddit viel empfohlen, sieht für mich aber sehr stark nach einem "Marketing" Zelt aus. Auch von DCF bin ich wegen der relativ kurzen Nutzungsdauer nicht überzeugt, wenig "ungesponserte" Reviews zu finden.
- Slingfin Hotbox -> moderates Gewicht, sieht gut belüftet aus, aber auch wenig Reviews zu finden

Bin auch gerne für Vorschläge offen. Danke!

[walnut]

Mhm, breite Auswahl von ultraleicht Einwand bis zu 2,3 kg Doppelwand. Wenn es noch was in Richtung universell sein darf würde ich mir mal auch das Slingfin Portal anschauen und bei den Einwandzelten auch mal nen Blick zu BD zum Firstlight und Hilight werfen, werden seit langem für sowas benutzt. So regendicht wie Doppelwandzelte sind Einwandzelte meiner Erfahrung nach übrigens nicht, aber das ist für den von dir angedachten Einsatzzweck ja nicht relevant.

[Tzunami]

So regendicht wie Doppelwandzelte sind Einwandzelte meiner Erfahrung nach übrigens nicht, aber das ist für den von dir angedachten Einsatzzweck ja nicht relevant.

Ne, sind sie auch nicht. Wäre auch eher ein Bonus, damit ich das Zelt auch mal als Dreijahreszeiten Zelt nutzen könnte. Die hintergründige Frage hierzu lautet eher, ob ein Doppelwand Zelt überhaupt notwendig ist - dazu habe ich sehr unterschiedliche Meinungen gelesen. Mein letzter Stand: Es ist nicht notwendig, da die Membran vom Innenzelt bei genügend Kälte zufriert und dann ist es sowieso nicht mehr atmungsaktiv und man kann gleich auf Einwand gehen.

[walnut]

Du vermischt da irgendwie was, Doppelwandzelte haben keine Membran die gefrieren kann.
Aber ja, gefrorener Atem der einem morgens beim Bewegen ins Gesicht oder den Nacken fällt hats auch in Doppelwandzelten, da hilft nur länger liegenbleiben als der Mitbewohner 😉
Meine Erfahrung mit Einwandzelten ist sehr possitiv solangs halt nicht großartig regnet, ich hab nen MH und nen BD und die haben beide bei Minusgraden keine wirklichen Probleme mit Kondens, das BD eher noch weniger. Und etwas regen können auch beide ab. Aber wenns mal länger regnet machts in beiden keinen Spaß mehr.

[Torres]

Das Unna kannst Du streichen, das ist weder sturmstabil noch groß genug für zwei, schon gar nicht mit Puma.

Ich kenne nur VE 25 und MH Trango als echte Expeditionszelte, Doppelwand, aber entsprechend schwer. Bei BD würde ich auch mal schauen.

[Tzunami]

Das Unna kannst Du streichen, das ist weder sturmstabil noch groß genug für zwei, schon gar nicht mit Puma.

Ich kenne nur VE 25 und MH Trango als echte Expeditionszelte, Doppelwand, aber entsprechend schwer. Bei BD würde ich auch mal schauen.

Habe ich mir gedacht. Die BD Zelte sind bis auf das Eldorado aber laut Tests nicht sonderlich windstabil und das Eldorado wiegt mir für ein Einwandzelt etwas zu viel. Da würde ich lieber Richtung Slingfin Windsaber gehen.

Toll wäre natürlich ein Zelt Richtung 1,5 - 1,8Kg. Das Rab Latok Summit finde ich beispielsweise auch sehr interessant, aber die niedrige Deckenhöhe ist bei Mehrtagestouren wahrscheinlich sehr unangenehm und eine zweite Person kann man nach Erfahrungsberichten wohl auch vergessen, obwohl es als 1-2p deklariert ist.

[Torres]

Viel Geld fürs Zelt (Slingin) und die Apsis kannst Du bei Wind vergessen. Lieber ein Zelt mit zusätzlichem Bogen vor dem Eingang oder durchgehendem Bogen (vgl. Exped Polaris).

[HO]

Moin,
hatte bisher das Mountain Hardware EV-2 direct. Die EV Serie fand ich persönlich perfekt für das Hochgebirge, vor allem weil es sich auch von einer Person unter widrigen Bedingungen - z.B. starker Wind - gut aufbauen lässt. Die Nachfolger Serie von MH kenne ich nicht und sie ist auch deutlich verändert worden.
Ich bin selbst auf der Suche nach einem neuen Zelt und tendiere stark für das Firstlight von BD.
Für das Hochgebirge würde ich immer ein Einwandzelt vorziehen - eher Schnee als Regen, im Schneesturm bleiben all die schönen Eiskristalle draussen, Zelt ist leichter.... die Nachteile ignoriere ich einfach 😂

[Torres]

Ja, EV direct hätte ich gerne empfohlen.

[derray]

- Samaya Assaut2 Ultra

Samaya Zelte sind viel zu kurz. Außer du bist < 1,60m und schläfst in Embriostellung.

Sonst kann ich dir aber auch nicht mehr viel empfehlen. Nemo Tenshi ist hier nicht zu bekommen. Brooks Range gibt's nicht mehr ...
Salewa Litetrek? Sierra Desings Convert 2?

mfg
der Ray

[Tzunami]

Samaya Zelte sind viel zu kurz. Außer du bist < 1,60m und schläfst in Embriostellung.

Wie kommst du darauf? Es ist mit 220cm Länge sogar 12cm länger als das BD Firstlight.

Gestern habe ich in einer schlaflosen Nacht entdeckt, dass Ferrino scheinbar ein Knock-Off vom Samaya Assaut2 8K herausgebracht hat:

https://www.ferrino.it/en/shop-en/eq...lizzard-2.html

Es ist etwas günstiger als das Samaya, aber leider wird nicht verraten, welchen Durchmesser die Stangen haben.

Irgendwelche Einschätzungen dazu?

[walnut]

Samaya selbst gibt die "Bodengröße" mit 2,1m mal 1,1m an, ist die Freage wo genau sie die messen.
https://www.samaya-equipment.com/pro...-assaut2-ultra

[carsten140771]

Vielleicht das neue Slingfin Indus 2.

10 mm Gestänge, 70 d Außenmaterial, Größe Nr.8 bei den Reißverschlüssen.

https://www.slingfin.com/products/indus

[derray]

Wie kommst du darauf? Es ist mit 220cm Länge sogar 12cm länger als das BD Firstlight.

Ich hab drin gelegen.
210cm mit so einem flachen Winkel an Kopf-und Fußende... Da habe ich mit 1,83m schon angestoßen. Ohne Schlafsack und ohne Isomatte. Das BD Firstlight ist 12cm höher und hat daher deutlich steilere Wände.

Gestern habe ich in einer schlaflosen Nacht entdeckt, dass Ferrino scheinbar ein Knock-Off vom Samaya Assaut2 8K herausgebracht hat:

Sehen schon ähnlich aus, es gibt aber schon deutliche Unterschiede: Lüfter, innen liegendes Gestänge vs. Gestängekanäle, Abspannpunkte, Poperze, ...

mfg
der Ray

[Moltebaer]

Statt dem Unna eher mal das Soulo in Erwägung ziehen. Red Label sollte genügen, fürs Black Label müßten dann noch mehr Faktoren dazukommen.

[Tzunami]

Sehen schon ähnlich aus, es gibt aber schon deutliche Unterschiede: Lüfter, innen liegendes Gestänge vs. Gestängekanäle, Abspannpunkte, Poperze, ...

Deswegen gefällt es mir tatsächlich sogar besser. Ich habe nur leider keine Erfahrung mit Ferrino. Aktuell ist es online sogar für um die 800€ zu bekommen, was ich im Vergleich zum Samaya schon echt gut finde.

[Harry]

Was für Touren hast du denn bislang so gemacht, wenn du jetzt so ein spezielles Zelt benötigtst?

[derray]

Ich habe nur leider keine Erfahrung mit Ferrino.

In der Kombi Ferrino und DCF hatte ich bisher nur einen Rucksack (Radical) live in der Hand. Als die Nähte schon alleine durchs anschauen zerfielen, hab ich ihn ganz schnell wieder ins Regal gestellt...

mfg
der Ray

[Torres]

Ferrino ist bei (italienischen und französischen) Bergsteigern durchaus ein Begriff. Es gibt Billigzelte für die Tagestour, wo es nicht drauf ankommt, aber durchaus auch Highend-Sachen. Ich finde das sieht gar nicht schlecht aus, einen Versuch ist es wert, wenn es von Länge und Breite her passt. Ferrino ist zumindest kein neues Label, sondern gibt es schon länger. Die Bauform ist übrigens dem nicht mehr gebauten EV 2 direkt ähnlich.

[wilbert]

Was für Touren hast du denn bislang so gemacht, wenn du jetzt so ein spezielles Zelt benötigtst?

Die Frage stellt sich mir auch, da sich die Beratung irgendwie im Kreis bewegt.

Möchte man ein Zelt für das Höhenbergsteigen, dann muss das shelter hauptsächlich stabil und so leicht wie möglich sein. Wenn ich jetzt noch das Zelt flott mit Handschuhen aufbauen möchte, bleibt eh nicht mehr viel übrig.

Brauche ich ein Zelt für das campen in höheren Lagen, kann man das Spektrum deutlich erweitern, aber dann würde ich mir andere Fragen stellen, z. B. ob es zwingend eine Kuppel sein muss.
Möchte ich zudem weitgehend „autark“ unterwegs sein, ist wieder das Gewicht ein wichtiges Kriterium.

...

VG. -Wilbert-