Tierbeobachtung: Infrarotkamera oder passives IR-Nachtsichtgerät gesucht

[transient73]

Hallo,

ich suche eine preiswerte Lösung für Tierbeobachtung in der Nacht.
Speziell suche ich eine Infrarotkamera (spezielles Handy?), oder ein passives IR-Nachtsichtgerät.
Restlichtverstärker oder Nachtsichtgeräte mit Infrarot-Scheinwerfern interessieren mich nicht, da sie nur die Umgebung abbilden, aber nicht die Wärmequelle (Tier) hervorheben.

Was gibt es da, das ihr mir, ohne mein Konto zu sprengen, empfehlen könnt?

Funktionieren da spezielle Handys?
Mit IR-Leuchtdioden habe ich schon die Erfahrung gemacht, dass manche Handys diese anzeigen, andere nicht. Scheinen unterschiedliche IR-Filter vor dem Sensor zu haben. Aber ob diese Handys auch bei der doch weniger konzentrierten Wärmestrahlung eines Lebewesens ebenfalls arbeiten, ist mir unbekannt. Dazu kommt, dass Handys i.d.R. ein weitwinkeliges Sichtfeld besitzen: eher sub-optimal.

Falls es relevant sein sollte: Es soll nicht im Umfeld der Jagd eingesetzt werden.

[Gurten]

Keine persönliche Erfahrung, hatte aber mal so eins in der Hand, fand ich nicht schlecht.

https://www.frankonia.de/p/hikmicro/...x-lc06/2009418

Kommt halt noch auf die Grösse der Tiere, Entfernung & Umgebung drauf an.

[ChristianBerlin]

Funktionieren da spezielle Handys?
Mit IR-Leuchtdioden habe ich schon die Erfahrung gemacht, dass manche Handys diese anzeigen, andere nicht. Scheinen unterschiedliche IR-Filter vor dem Sensor zu haben. Aber ob diese Handys auch bei der doch weniger konzentrierten Wärmestrahlung eines Lebewesens ebenfalls arbeiten, ist mir unbekannt. Dazu kommt, dass Handys i.d.R. ein weitwinkeliges Sichtfeld besitzen: eher sub-optimal.

Normale Digitalkameras sind zur Aufnahme der Wärmestrahlung von Tieren nicht geeignet; sie sind zwar häufig IR-empfindlich (wenn der IR-Sperrfilter schwach ist), aber nur im Bereich des nahen Infrarot (etwa 1.1 um Wellenläge). Relevante Wärmestrahlung von Lebewesen ist im wesentlich langwelligeren Infrarot angesiedelt und wird nicht detektiert.

Es gibt einige Telefone mit spezieller IR-Kamera, z.B. von CAT oder einigen chinesischen Herstellern. Das sind aber meist eher weitwinkelige Optiken, und die Auflösung ist bei den Modellen die ich kenne auch eher schlecht (160x120 o.ä.). Tierbeobachtung dürfte da nicht einfach sein.

[Spartaner]

Es gibt einige Telefone mit spezieller IR-Kamera, z.B. von CAT oder einigen chinesischen Herstellern. Das sind aber meist eher weitwinkelige Optiken, und die Auflösung ist bei den Modellen die ich kenne auch eher schlecht (160x120 o.ä.). Tierbeobachtung dürfte da nicht einfach sein.

So ist es. Ich habe es mal probiert, aber die Füchse, die ich hätte sehen müssen, ergaben nicht ein helleres Pixel auf dem IR-Bild. Da passen Brennweite und Auflösung nicht.

[transient73]

Wie sieht es mit diesen Aufsatzkameras aus, die an Handys angedockt werden können? Oder gibt es Kameras die über Kabel oder Bluetooth ans Handy gekippelt werden können?
Ich habe da so Billigteile mit den schon erwähnten mickrigen 160x120 Pixeln gesehen.
Abgesehen von der Auflösung: Was taugen die?
Klar, wenige große Pixel sind entsprechend empfindlicher, aber so wenige....

[Moltebaer]

ich suche eine preiswerte Lösung

Damit fallen die meisten, guten Produkte von FLIR schon mal aus dem Raster. Von denen hätten wir nämlich eine Kamera im Geschäft, eher eine der größeren. Aber sie haben auch ein paar kompakte Apparate im Sortiment, falls die von Preis und Leistung interessant wären.

[Killer]

Zuerst einmal solltest du unterscheiden zwischen Restlichtverstärker (Infrarot) und Wärmebildgerät. Beides gibt es zwar mittlerweile, aber unendlich teuer und noch recht neu am Markt.
Für ein Gerät mit dem man auch Spaß haben kann muss man mind. 2.000 € ausgeben. Damit hat man zwar noch kein Gerät das sich für die Jagd eignet, aber für die zivile Nutzung mit einigen Spots auf der Lise durchaus brauchbar. Dazu gibt es auch noch Aufsätze fürs Handy um damit Fotos zu machen. Durchaus brauchbar. Alles darunter oder Aufsätze fürs Handy sind Schrott! Am besten sich in einem Jagdgeschäft beraten lassen.
Gerne kannst du im Raum Franken auch bei mir vorbeischauen, ein NVG habe ich und du kannst es vor Ort gerne ausprobieren.

[transient73]

Killer,

kannst du bitte erläutern, was ich mit meinem eingangs erwähnten Typenausschluss bzw. meiner Typenvorliebe falsch verstehe?
Würde ein IR-Restlichtverstärker ein ähnliches Bild generieren, wie ein passives Wärmebildgerät? Ich hätte vermutet: nein.
Ich hatte bei einem Restlichtverstärker nur an das sichtbare Lichtspektrum gedacht.
Worin besteht denn der Unterschied zwischen einem IR-Restlichtverstärker und einem passiven Wärmebildgerät? Ich dachte, das sei das gleiche.

[Gernstel]

Eine Wärmebildkamera würde ich mir erst einmal ausleihen und ausprobieren. Die Auflösungen sind extrem gering und es wird abartig teuer, selbst nur VGA-Auflösung 640x480 erreichen zu wollen.

Mach doch einmal bei Tageslicht ein Foto von der gewünschten Szenerie mit einem Tier im erwarteten Abstand oder Baumstumpf in vergleichbarer Größe.
Dann rechnest Du das mit einem Bildverarbeitungsprogramm in Graustufen und vielleicht gerade noch leistbare Auflösung von 320x240 Bildpunkte um.

Wenn Du das Tier/den Baumstumpf noch erkennen kannst, könnte eine Wärmebildkamera für die Nacht eine Bereicherung sein.
Wenn nicht, hast Du eine ungefähre Ahnung, was Dich erwartet.

[transient73]

Gernstel,

den Versuch kann ich schon machen, aber interpolierte Punkte vom IR-Bereich wären dennoch kontrastreicher, wenn eine entsprechende Wäörmequelle im Bild ist (Tier), als ein interpoliertes Bild bei Tageslicht.

[Homer]

es kommt halt drauf an, wieviel du erkennen möchtest...
ich habe so einen günstigen handyaufsatz, der kann nicht viel, aber auf jeden fall viel mehr als gar nix.
reicht allemal, um zu sehen, was beim angeln um mich rum im dunkeln raschelt und ob irgendwo in der bucht ein schwarzangler im gebüsch hockt - das klappt mit den restlichtverstärker mit IR-leuchte nicht, da sieht man nur schilf und zweige.
reicht aber definitiv nicht, um zu erkennen, welcher schwarzangler es ist, oder eine bisamratte am anderen seeufer zu identifizieren.
netter nebeneffekt ist das auffinden von balken und leitungen unter wand- und deckenverkleidung
mehr auflösung und empfindlichkeit kosten definitiv vierstellig, dafür nutze ich es zu selten, aber für unter 300 geld ist das teil den spaß imho wert

[transient73]

Danke Homer, das war es was ich wissen wollte.
Dass die Auflösung nicht zwischen einer Hauskatze, und sagen wir mal einem Fuchs, unterscheiden lässt, damit habe ich gerechnet. Aber grundsätzlich Auffinden funktioniert also.
Siehst du damit auch Vögel? Wenn ja, auf welche Entfernung und welche Größe?

[Homer]

da sitzt in ca. 10m entfernung ne meise im baum - der helle punkt über dem kreuz.
wenn sich die viecher bewegen sind sie gut erkennbar und am bewegungsmuster zu bestimmen - waschbär wuselt anders als iltis

[transient73]

So, so, du hast also eine Meise....

Ist das Bild bei Tageslicht entstanden?
Oder warum "leuchtet" das Gebüsch so hell/warm, wie der Vogel?
Man könnte meinen die Bäume seien Warmblüter. Nur von der Sonne angestrahlt?
Sieht das nachts anders aus?

[Homer]

das hatte ich gestern abend gegen 11 anlässlich dieses threads aufgenommen

sonnenbestrahlte flächen machen die erkennung schwerer, da sind die isolierten piepsvögel kälter als der hintergrund.
aber auch dann sieht man sie, sobald sie zappeln.
grade eben, anderes farbschema, strahlender sonnenschein:

[transient73]

....da sind die isolierten piepsvögel kälter als der hintergrund....

E geht eben nichts über gute Daunenausrüstung.

Ok, bei dem neueren Bild muss man schon auf Bewegung warten, denn der Kontrast ist andernfalls zu gering.

[cast]

Vergiß den Quatsch, eine Wärmebildkamera die was taugt kostet richtig Geld. Meine hatte vor drei Jahren einen Listenpreis von knapp 3000€

[transient73]

Natütlich geht es immer noch teurer.
Ich kann mir auch Fotoequipment für 20000,- Euro kaufen und sagen, alles darunter taugt nichts.
Und ja, die teureren Geräte werden (häufig) auch besser sein, aber darum geht es MIR nicht.
Wenn ich damit erkennen kann, wo sich ein Tier befindet, ist das schon hilfreich.
Ich hatte auch schon ein paar Videos von Geräten gesehen, in denen gezeigt wurde, dass man von außen sehen kann, ob ein Nistkasten besetzt ist - und das sehr gut - oder nicht, ob eine Baumhöhle belegt ist usw.
Und das in einem vertretbaren Preissegment.

[Flachlandtiroler]

Ist die Frage was man will:

• Absoluter Temperatur messen: Bolometer oder Thermopile-Arrays mit entsprechendem IR Gehäuse und N/MIR-transparenten Linsen. Alles teuer, viele Pixel kosten viel Chipfläche
• Irgendeinen Bildkontrast sehen: Da reicht oft ein normaler Imager (lies: Silizium, CMOS oder CCD) mit IR-Filter aus. Gute Orts-, schlechte Temperaturauflösung, viel Interpolation & Schönrechnen üblich
  Nachteil: Funktioniert nur im nahen IR also Temperaturkontrast (Lebewesen) ist ziemlich mau
• Konversion IR --> VIS durch Szintillation / Restlichtverstärker: Liefert starken Temperaturkontrast aber halt nur diese "Grün"-Bildchen. Für Lebewesen das Mittel der Wahl aber mit entsprechender Nachtoptik auch nicht billig

[atlinblau]

Natütlich geht es immer noch teurer.
Ich kann mir auch Fotoequipment für 20000,- Euro kaufen und sagen, alles darunter taugt nichts./
Und ja, die teureren Geräte werden (häufig) auch besser sein, aber darum geht es MIR nicht.

Die teuerste Technik ist die, die ungenutzt im Schrank liegt. Sehr oft jedenfalls, weil man mit der Leistung der Technik nicht zufrieden ist...Der Preis Infratrottechnik ergibt sich aus dem, was du sehen möchtest. Ich möchte z.B. Eisvögel fotografieren oder Vögel im Flug - da kann man schon relativ genau sagen, was dafür taugt und was nicht.

Ich hatte auch schon ein paar Videos von Geräten gesehen, in denen gezeigt wurde, dass man von außen sehen kann, ob ein Nistkasten besetzt ist - und das sehr gut - oder nicht, ob eine Baumhöhle belegt ist usw.
Und das in einem vertretbaren Preissegment.

(Dann kaufe dir doch so ein Gerät...)
Du kaufst dir das Gerät, mit dem du mit der Leistung für deinen Maximalpreis zufrieden bist.
Wie hoch wäre der für dich?