Wie lange seid Ihr im Winter mit Zelt unterwegs?

[Gesine]

Liebe Forumsmitglieder,

ich plane eine Wintertour für den kommenden März in Norwegen. Auf der Tour soll ausschließlich im Zelt geschlafen werden. Etwas Gedanken mache ich mit über den Isolationsverlust meines Daunenschlafsacks trotz VBL-Nutzung.

Es würde mich interessieren, wie lange ihr im Durchschnitt auf einer Zelttour im Winter unterwegs seid, ohne euren Daunenschlafsack in einer Hütte zu trocknen? Würde mich über eure Erfahrungsberichte freuen.

VG Gesine

[Plautze]

AW: Wie lange seid Ihr im Winter mit Zelt unterwegs?

Da es schon vor 100 Jahren Expeditionen zum Südpol (teilweise sogar zurück ) geschafft haben, und auch heutzutage ständig Leute monatelang in sehr kalten Gegenden unterwegs sind ohne Kachelofen und Hüttenanschluss, würde ich mal davon ausgehen, das man niemals nicht keine Hütte braucht. Meine Erfahrung: ca. 4 x 8-10 Tage ohne (beheizte)Hütte.

Gruss, Plautze

[Gesine]

AW: Wie lange seid Ihr im Winter mit Zelt unterwegs?

„ … das man niemals nicht keine Hütte braucht.“ ???

Expeditionen sind schon eine sehr hohe Messlatte - mir jedoch etwas zu hoch, auch haben diese ja oft auch extra angefertigte Ausrüstung. Im Übrigen sind auch schon Expeditionen gescheitert, weil die Daunentüten feucht wurden bzw. steif gefroren sind. Habe gelesen dass einige Langstreckenexpeditionen ausschließlich KuFa-Schlafsäcke bzw. Kombinationen aus KuFa und Daune verwenden.

[Sarekmaniac]

AW: Wie lange seid Ihr im Winter mit Zelt unterwegs?

Was hast Du denn für einen Schlafsack?

Ich kann auf deine konkrete Frage bezogen zwei Wochen, also konkret 13 Nächte anbieten, das ist IMO dasselbe wie "dauerhaft". Acht bis zehn Nächte am Stück ohne Hütte ist Standard auf meinen Touren.

Auch teure "extra angefertigte Ausrüstung" bleibt übrigens nicht von allein trocken.

[Robiwahn]

AW: Wie lange seid Ihr im Winter mit Zelt unterwegs?

... Auf der Tour soll ausschließlich im Zelt geschlafen werden. Etwas Gedanken mache ich mit über den Isolationsverlust meines Daunenschlafsacks trotz VBL-Nutzung. ...

Man kann auch tagsüber mal in Hütten den Ofen anschmeißen und nen Trockentag einlegen . Und früh den Schlafsack auslüften hilft auch.

Grüße, Robert, der bisher nur 3-4 Tage hintereinander draußen gepennt hat, dafür dann ohne VBL.

[Philipp]

AW: Wie lange seid Ihr im Winter mit Zelt unterwegs?

Expeditionen sind schon eine sehr hohe Messlatte - mir jedoch etwas zu hoch, auch haben diese ja oft auch extra angefertigte Ausrüstung. Im Übrigen sind auch schon Expeditionen gescheitert, weil die Daunentüten feucht wurden bzw. steif gefroren sind. Habe gelesen dass einige Langstreckenexpeditionen ausschließlich KuFa-Schlafsäcke bzw. Kombinationen aus KuFa und Daune verwenden.

Es lohnt sich immer wieder Knud Rasmussen zu lesen, einer der wenigen Expeditionisten, die auch wirklich schreiben konnten und beschreibenswürdiges erlebt und erfahren haben.
Da verfolgt man als zentralgeheizter Leser eine monatelange Expedition durch Nordgrönland, und erfährt irgendwann, und nur, wenn die Aufmerksamkeit nicht im entscheidenden Moment nachgelassen hat: "For vi havde jo ikke soveposer." Vielleicht ist darauf aufbauend das Weglassen des kritischen Gegenstands Schlafsack ein gangbarer Weg .

Philipp (max. Winterdauererfahrung 3,5 Wochen - mit (Daunen)Schlafsack ).

[Plautze]

AW: Wie lange seid Ihr im Winter mit Zelt unterwegs?

... dafür dann ohne VBL.

Richtig, ganz vergessen: auch bei mir, s.o., ohne VBL; einen sehr gravierenden Feuchtigkeitsschaden (da wäre ein VBL sehr nützlich gewesen, hatte aber keinen dabei) mit 7 Std. lüften bei ca. minus 5°C und starkem Wind wieder behoben.
Statistik eines Freundes von mir: 8 x 10-12 Tage, ohne Hütte und ohne VBL.

Gruss, Plautze

[Gesine]

AW: Wie lange seid Ihr im Winter mit Zelt unterwegs?

Sei Ihr jeden Tag weitergezogen oder konnten eure Schlafsäcke tagsüber im Zelt lüften?

@ Sarekmaniac.
Ich möchte einen ME Glacier 1000 mit einem zusätzlichen Daunen-Innenschlafsack und VBL benutzen. Platz hat die Daunen und ich immer noch genug.

[Sarekmaniac]

AW: Wie lange seid Ihr im Winter mit Zelt unterwegs?

Lüften kann man morgens, oder tagsüber auf dem zugschlitten (wenn man einen hat).

ich würde dir eher also noch mehr Daune innen einen dünnen Kunstfaserschlafsack außenrum raten, ich habe lange die Kombi ME Glacier plus Carinthia Explorer Top benutzt.

[Gesine]

AW: Wie lange seid Ihr im Winter mit Zelt unterwegs?

@ Sarekmaniac:
schön, dass Du geantwortet hast. Ich habe gleich ein paar Fragen an dich.

1. Wie warst Du mit dem Glacier 1000 und Carinthia Explorer Top zufrieden?
2. Mit welcher Lebensdauer ist bei der KuFa-Hülle zu rechnen?
3. Welchen Schlafsack benutzt Du mittlerweile?

Kopfverbrechen bereitet mir die generell kurze Lüftungszeit von max. 1h je am Morgen und am Abend. Trocken auf der Pulka, wenn das Wetter gut ist, wäre eine Option. Darauf bauen möchte ich jedoch nicht. Bei meinem Glück wird das Wetter sicherlich so richtig schlecht sein.

Gegen einen äußeren KuFa-Sack spricht für mich erst einmal das erhöhte Gewicht.

VG Gesine

[Sarekmaniac]

AW: Wie lange seid Ihr im Winter mit Zelt unterwegs?

1. Wie warst Du mit dem Glacier 1000 und Carinthia Explorer Top zufrieden?

Ich habe die Kombi auf einer mehrmonatigen Tour genutzt und bis an die -40 Grad nie gefroren, allerdings damals meist ohne VBL, da ich eh nach maximal fünf oder sechs Tagen auf eine Hütte gegangen bin.

2. Mit welcher Lebensdauer ist bei der KuFa-Hülle zu rechnen?

Der Glacier war nach besagter Tour platt, den dünnen Kunstfaserschlafsack gibt es immer noch (ich glaube nicht, dass er dünner geworden ist, nach ca 70 Übernachtungen).

3. Welchen Schlafsack benutzt Du mittlerweile?

Einen Feathered Friends Plover, mit einer Hülle ohne Membran oder Beschichtung. (Epic Polyester, wird nicht mehr hergestellt).

Kopfverbrechen bereitet mir die generell kurze Lüftungszeit von max. 1h je am Morgen und am Abend. Trocken auf der Pulka, wenn das Wetter gut ist, wäre eine Option. Darauf bauen möchte ich jedoch nicht. Bei meinem Glück wird das Wetter sicherlich so richtig schlecht sein.

Man muss das halt konsequent immer machen wenn es möglich ist.

Gegen einen äußeren KuFa-Sack spricht für mich erst einmal das erhöhte Gewicht.

Wenn dir das zu schwer ist, mach es ruhig anders und probiere einfach aus, wie Du zurecht kommst. Wenn der Schlafsack (zu) feucht wird, kannst Du ja, wie von Robert vorgeschlagen, einfach mal tagsüber ein, zwei Stunden Pause auf der Hütte machen und ihn durchtrocknen.

[Robiwahn]

AW: Wie lange seid Ihr im Winter mit Zelt unterwegs?

Tachchen nochmal

Du klingst so, als ob du das zum ersten Mal machen würdest. Wäre es da nicht sinnvoller, die Tour etwas weniger anspruchsvoll zu planen und gleich alle paar Tage eine Hüttenübernachtungen oder Tagesziele in Hüttennähe mit einzubauen ? In schwedischen Hütten kann man z.B. auch die Koch- und Trockengelegenheiten drinnen nutzen und draußen schlafen, zu einem verminderten Preis, ging so glaube auch in norw. Hütten. Da kannst du erstmal gemütlich Erfahrung mit Wintertrecking und Wintercamping sammeln und wirst dann schon sehen, wie es mit dem Schlafsack funktioniert.

1h morgens, ich persönlich brauch zwar sowieso immer lange, aber im Winter nie unter 2h, eher etwas mehr, gerade wegen Schneeschmelzen etc. ? Bist du bei nem Wettkampf oder im Urlaub . Siehe der aktuelle Thread zu "Wie schnell kommt ihr morgens los".

Grüße, Robert

[Plautze]

AW: Wie lange seid Ihr im Winter mit Zelt unterwegs?

Sei Ihr jeden Tag weitergezogen oder konnten eure Schlafsäcke tagsüber im Zelt lüften?

Wir sind jeden Tag weitergezogen; "lüften im Zelt" ist ein Widerspruch in sich; "trocknen im Zelt" geht je nach Temperatur und Sonneneinstrahlung, aber in der Regel draussen besser als drinnen, weil verbunden mit "lüften"; ausser bei Regen.

Gruss, Plautze

[lina]

AW: Wie lange seid Ihr im Winter mit Zelt unterwegs?

Yup, wie schon öfter mal empirisch getestet: Wenn Wind beteiligt ist, geht Trocknen schneller, nur Sonneneinstrahlung verlangsamt auch immer Sommer den Trocknungsprozess.

[Sarekmaniac]

AW: Wie lange seid Ihr im Winter mit Zelt unterwegs?

nur Sonneneinstrahlung verlangsamt auch immer Sommer den Trocknungsprozess.

Verstehe ich nicht.

[Moltebaer]

AW: Wie lange seid Ihr im Winter mit Zelt unterwegs?

Vermutlich:
- Wind und Sonne: trocknet schnell
- nur Sonne ohne Wind: trocknet langsamer

[lina]

AW: Wie lange seid Ihr im Winter mit Zelt unterwegs?

Genau. Merci Monsieur Molte

[Gesine]

AW: Wie lange seid Ihr im Winter mit Zelt unterwegs?

Tachchen nochmal

Du klingst so, als ob du das zum ersten Mal machen würdest. Wäre es da nicht sinnvoller, die Tour etwas weniger anspruchsvoll zu planen und gleich alle paar Tage eine Hüttenübernachtungen oder Tagesziele in Hüttennähe mit einzubauen ? In schwedischen Hütten kann man z.B. auch die Koch- und Trockengelegenheiten drinnen nutzen und draußen schlafen, zu einem verminderten Preis, ging so glaube auch in norw. Hütten. Da kannst du erstmal gemütlich Erfahrung mit Wintertrecking und Wintercamping sammeln und wirst dann schon sehen, wie es mit dem Schlafsack funktioniert.

1h morgens, ich persönlich brauch zwar sowieso immer lange, aber im Winter nie unter 2h, eher etwas mehr, gerade wegen Schneeschmelzen etc. ? Bist du bei nem Wettkampf oder im Urlaub . Siehe der aktuelle Thread zu "Wie schnell kommt ihr morgens los".

Grüße, Robert

Hallo Robert,

die winterliche Hardangervidda ist mir durchaus vertraut. Bisher war ich jedoch im Winter ausschließlich mit KuFa-Schlafsäcken und recht autark unterwegs. Eine Hütte würde ich nur ansteuern wollen, wenn z. B. das Zelt bei einem Sturm beschädigt worden wäre. Von vornherein eine Hüttentrocknung einzuplanen, ist nicht so meine Sache.

Die generell kurze Lüftungszeit von max. 1h je am Morgen und am Abend kommt zustande, da ich nach dem Zeltaufbau die meiste Zeit im Schlafsack liege. Gekocht und gegessen wird üblicherweise dann bei mir im Liegen.


VG Gesine

[Moltebaer]

AW: Wie lange seid Ihr im Winter mit Zelt unterwegs?

OT: De rien. Au fait: Molté, wenn isch bietten darf

[lina]

AW: Wie lange seid Ihr im Winter mit Zelt unterwegs?

OT: Surlyamenté, Monsieur Môltè