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  • Rotä
    Erfahren
    • 15.07.2008
    • 449
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    • Meine Reisen

    #21
    Zitat von Problembaer Beitrag anzeigen

    @Rotä:
    Den Link gucke ich mir daheim an, verstehe (vielleicht deswegen?) jedoch nicht den Sinn des restlichen Textes.
    Wie meinen?
    Mit Hintergrund meinte ich den Hintergrund des Umstandes des Belgiers aus dem Link.
    Es is halt mal wieder n 22jähriger grade in Lappland erfroren und der Ersteller testet eine Bestätigung ab, ob einfach mal in die Eiswüste los zu schlendern ok ist.
    Ich wollte eben interessehalber vorhin mal schauen ob das Unglück hier im Forum schon auf kam, da die Wintertouren ja wieder an stehen. Hab aber nichts gefunden und wollte es wo unterbringen, ohne nen großen shitchat auf zu machen in dem diskutiert wird wie sich der Kerl vielleicht gut oder schlecht verhalten hatte. tot ist tot.

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    • outdoorjuancky
      Anfänger im Forum
      • 05.02.2024
      • 17
      • Privat

      • Meine Reisen

      #22
      Zitat von Zz Beitrag anzeigen
      Ahoj,

      Es bleiben auch noch Themen wie eine wintertaugliche Küche.

      Z
      Mein Küchen-Gedanke war bisher: Trangia-Spiritus-Kocher funktioniert auch bei Kälte, also mitnehmen, auch wenn es nicht das komfortabelste/leichteste ist, hab mich aber jetzt nochmal etwas eingelesen. Benzin ist im Allgemeinen das praktischste auf einer Lappland-Wintetour. Hat (für mich) aber auch ein paar Nachteile (s.u.).

      Generell habe ich gelernt: Ein Kocher sollte im Winter funktionieren. Im Sommer ist es ein Stück weit ein “Luxusgut”. Wenn der Kocher da ausfällt, muss ich meine Nudeln halt lutschen. Im Winter habe ich aber kein Trinkwasser mehr.

      Ich also mal die drei Möglichkeiten (Spiritus, Gas und Benzin) in der Theorie (!) verglichen:

      Hier die Brennwerte der 3 Kandidaten: (Quelle: https://www.globetrotter.de/magazin/...ennstoffkunde/)

      Brennwert Gas: 12,8 kWh/kg
      Brennwert Benzin: 12 kWh/kg
      Brennwert Spiritus: 7,4 kWh/kg

      Auf der Seite Winterfjell.de habe ich gelesen, dass man ca. 250 ml Benzin pro Tag einplanen sollte. (für ca. 5 Liter warmes Wasser). Hieraus habe ich dann den Bedarf für die anderen Brennstoffe herausgefunden.
      Zu beachten: Die Brennstoffe haben eine andere Dichte als Wasser. Bei Wasser wiegt 1 Liter 1 kg. Bei Benzin, Gas und Spiritus ist das nicht der Fall.

      Es ergibt sich also der Tagesbedarf:
      Benzin: 175 g = 2,1 kWh = 250 ml (Dichte: ca. 700 g/Liter laut Wikipedia)
      Gas: 2,1 kWh = 164 g = Volumen: hängt vom Druck ab, war mir zu Aufwendig ;D
      Spiritus: 2,1 kWh = 283 g = 354 ml (Dichte; ca. 800 g/Liter laut Wikipedia)

      Mir ist durchaus klar, dass bei schwankenden Umgebungs- und Schmelzgut-Temperaturen der Brennstoffverbrauch auch schwankt. Aber von irgendeiner Zahl muss man ja ausgehen (und da nehme ich jetzt die von Winterfell)

      Bei einer 10 Tagestour ergibt sich also folgendes:
      Benzin: 2,5 Liter = 1,75 kg (+Kanister 2 Liter: 370 g, rest ist in der Kochflasche)
      Spiritus: 3,54 Liter = 2,83 kg (+Transportflaschen vom Kauf, 200g)
      Gas: 8x Primus Power Gas 230g = 3,040 kg (inkl. Kartusche). Da ist schon etwas Reserve drin, weil man es halt nicht "abfüllen" kann. Ich habe außerdem gelesen, dass die kleinen Kartuschen im Winter besser sind.

      Benzin ist offensichtlich am leichtesten und am platzeffizientesten. Der Unterschied zwischen Gas und Spiritus hängt dann vom "Spiritus-Kanister" ab. Ist dann aber wahrscheinlich nicht die Welt.

      Bei den Kochsystemen kommt natürlich noch das Kochergewicht hinzu. Das ist bei Benzin am höchsten, bei Spiritus und Gas geringer. Aber bei den Brennstoffmengen fällt das nicht mehr so ins Gewicht. Insbesondere, wenn man den Kocher mit 2 Personen nutzt.

      Kochdauer beim Spiritus: (Trangia Spirituskocher):
      In den Trangia Kocher passen ca. 100 ml Spiritus. 25 Minuten lang brennt er dann. Mit Abkühlen, Nachfüllen etc. kommt man also auf 200 ml Spiritus pro Stunde. Für meine 354 ml Tagesbedarf brauche ich also ca. 1h 45 Minuten. Wenn man jetzt einen Kocher für 2 Personen nutzt, wird es schon sehr unpraktikabel. Es sind dann 3,5 h Kochzeit / Tag.

      Kochdauer Gas: (Trangia Sturmkocher mit Gaseinsatz GB 74)
      Hier habe ich nicht so wirkliche Erfahrungswerte gefunden. Ich gehe aber einfach mal von den 2100 W Leistung des Brenners aus. Ich müsste also meine 164 g Gas (=2,1 kWH) in genau einer Stunde verbannt haben und damit sollten dann meine 5 Liter Wasser warm sein.

      Kochdauer Benzin: (Optimus Nova)
      Auch hier nehme ich wieder die Leistung des Brenners: 2850 Watt, also ca. 45 Minuten Kochdauer.


      Dass der Spirituskocher (mit Vorwärmen) und insbesondere der Benzinkocher bei tiefen Temperaturen grundsätzlich funktionieren, ist wahrscheinlich Konsens. Aber wie sieht es mit Gas aus?

      Das Primus-Power-Gas (rote Kartusche) hat laut Globetrotter einen Anteil von 80% Isobutan und 20% Propan.
      Isobutan hat einen Siedepunkt von -11,7 Grad, Propan einen Siedepunkt von -42,1 Grad.
      Ich kann doch also mit einem "Schlauch Gaskocher" mit Vorheizschleife (wie dem Trangia-Einsatz) bei bis zu -42 Grad (ohne “Kartuschenkuscheln”) kochen, oder?

      Ich starte den Kocher im “Gasbetrieb” (Ventil oben). Das gasförmige Propan strömt heraus und ich kann den Kocher entzünden. Nach kurzer Zeit drehe ich die Kartusche um (“Flüssiggasbetrieb”). Dann läuft das flüssige Isobutan in den Kocher, wird in der Vorheizschleife gasförmig. Das Isobutan wird ja von dem Propan aus der Kartusche gedrückt, richtig? Wenn das Isobutan leer ist, strömt dann das Propan aus. Bis zu welcher Temperatur funktioniert diese Methode? Wie sieht das mit dem Vorwärmen der Kartusche aus? Ich hab mal etwas vom unpraktischen "Draufpinkeln" aber auch von Wärmepads oder einem Wasserbad gelesen. Wie gut funktioniert das dann noch, wenn die Kartusche durch den Druckabfall der Umgebung Wärme entzieht. Wird mein Wasserbad dann nicht schnell zu einem “Eisbad”? Wobei ich in dem Fall ja einfach auf die nächste Kartusche wechseln kann. Im Laufe der Nacht oder des nächsten Tages sollte sich die Kartusche ja dann wieder “erwärmen”.
      Hat jemand Erfahrung mit Gaskochern bei niedrigen Temperaturen?

      Primus Wintergas (Braun) hat die gleichen Bestandteile wie das Powergas (rot). Das Gewebe in der Kartusche hat im Flüssiggasbetrieb keinen Vorteil, oder?


      Ich spiele also entweder mit dem Gedanken, nur mit Spiritus zu arbeiten. Also dem Trangia-Sturmkocher. Wahrscheinlich sollten wir dann pro Person einen haben, damit wir “nur” bei knapp 2h Kochzeit laden. Diese 2 Stunden sind dann aber im Gegensatz zu Benzin wenigstens “leise”. Ist dann aber immer noch fast doppelt so lang, wie ein Gasbrenner.

      Alternativ wäre es eine Idee, den Sturmkocher zu nehmen und dafür den Gaseinsatz zu kaufen (oder irgendwo zu leihen). Aber auch nur, wenn das funktioniert, wie oben beschrieben.
      Zusätzlich würde man als Backup noch den Spiritus-Einsatz und 1 Liter Spiritus mitnehmen.

      Benzin möchte ich gerne vermeiden. Es ist offensichtlich für so eine Tour das effizienteste, schnellste und leichteste. Das ist mir klar. Aber für mich gibt es ein paar Nachteile:
      - Tendenziell im Betrieb gefährlicher (Stichflamme, kann auslaufen, etc.). Im Winter muss man ja auch mal im Zelt kochen.
      - Ich kann das Teil nach aktuellem Stand nicht “reparieren” und hab mit den Brennern keine Erfahrung
      Lautstärke
      - Ich habe keinen Kocher und muss einen kaufen = kostet Geld. Aber dafür spare ich am Brennstoff
      - Für die anderen Jahreszeiten seh ich kein Vorteil außer dem geringeren Brennstoffpreis
      - Der Punkt “aufwendig in der Bedienung” entfällt, weil Spiritus/Gas vorwärmen ist auch Aufwand
      Mir ist durchaus klar, dass insbesondere Punkt 1 mit Erfahrung etwas mehr verschwindet, aber diese habe ich halt nicht.


      Falls ihr Erfahrungen habt, gerne her damit. Hab mir auch ein paar Sachen im " "Der" Gaskocher im Winter Thread ” durchgelesen. Aber oft ging es über “Benzin ist grundsätzlich besser” (was mir bewusst ist) nicht hinaus.

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      • walnut
        Fuchs
        • 01.04.2014
        • 1236
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        • Meine Reisen

        #23
        Dein Spiritusbrenner brennt bei minus 10 Grad nicht nur 25 min, weil rr einfach nicht die Leistung wie im Sommer liefert. Nimm ihn mit wenn du eh bei Hütten pennst, sonst Gaseinsatz oder halt Benzin. Den Spiritus kannste dann zum Vorheizen nevmen.

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        • Rotä
          Erfahren
          • 15.07.2008
          • 449
          • Privat

          • Meine Reisen

          #24
          outdoorjuancky

          schreib weniger, dann liests auch wer.

          Spiritus geht wunderbar. Ist unanfälliger und auch leiser.
          Dauert halt ewig Schnee zu schmelzen usw. Aber ist schon auch effizient.
          Hab 2 Franzosen paar Tage lang zugeschaut die ihr Wasser und Essen so gemacht haben. Denen gings gut. War schön leise. Aber der Kocher ist stundenlang durchgehend gelaufen und mich persönlich hats nicht überzeugt. Aber jeder wie er will.

          Du wirst keine -42° haben. Keine Sorge.

          Bei -37 ist mir schon das Benzin im Benzinkocherschlauch gefroren und der Schlauch is geplatzt. War grenzwertig. Wenns nicht 8km nach Kvikkjokk gewesen wär, hätt ich das Inreach testen dürfen.

          Ja du kannst auch mit nem Gaskocher bei -15° kochen.
          Gas geht bis seeeehr kalt. Aber dazu musst du die Kartusche umdrehen. Das Gas läuft dann flüssig zum Brenner.
          Wenns sehr kalt ist, gibts keinen "Gasbetrieb" beim Gaskocher. Da gibts kein Gas mehr. Die Heizschlaufe ist dann schon wichtig.

          "im Winter muss man ja auch mal im Zelt kochen"
          -Nein.
          Im Sturm vielleicht.
          Mein Kocher steht zu 99% nie im Zelt. Aber nicht wegen der Stichflamme. Da kannst auch zur Not die Hand, n Brett oder dein Schuh drüber halten.
          Bei -20° siehst im Zelt die Hand vor Augen nicht mehr, wenn das Wasser Kochen anfängt....

          Und bdw. 2h Kochzeit ist garnix. Haha
          Zuletzt geändert von Rotä; 02.12.2024, 19:00.

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          • Pinguin66
            Dauerbesucher
            • 30.12.2018
            • 955
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            • Meine Reisen

            #25
            Mit Gaskartuschen ist praktisch bei ca. -10 °C Schluß. Wenn der Propananteil verbraucht ist, hast du keinen Druck mehr. Du kannst daher nicht genau bestimmen, wie viele Kartuschen du brauchst. Zum vorwärmen brauchst du auch ein Wärmequelle und wenn es warmes Wasser aus der Thermoskanne ist. Du darfst auch nicht vergessen, das das austretende Gas die Kartusche weiter abkühlt. Mein Rat: Lerne mit Benzin- Petroliumkochern (Multifuel) umzugehen (Betrieb / Wartung). z.B. bei MSR, Primus, Optimus, Soto, ... findest du Modelle mit Gasoption. Dann bist du auf der sicheren Seite. Gaskartuschen sind kein ernsthafter Winterbrennstoff. Auch Spiritus kann man vergessen. Die Leistung ist so gering, das kaum der Wärmeverlust über den Topf ausgeglichen wird. Wenn vom Kocher dein Überleben abhängt, gibt es keine Kompromisse. Auch Ersatzteile und in Backup sind dann Pflicht.
            Zuletzt geändert von Pinguin66; 02.12.2024, 19:55.

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            • Gurten
              Erfahren
              • 08.02.2022
              • 200
              • Privat

              • Meine Reisen

              #26
              Zitat von outdoorjuancky Beitrag anzeigen

              Mein Küchen-Gedanke war bisher: Trangia-Spiritus-Kocher funktioniert auch bei Kälte, also mitnehmen, auch wenn es nicht das komfortabelste/leichteste ist, hab mich aber....
              Als es bei mir um den Kocher ging war ich auch sehr lange auf der Spiritus-Schiene, weil mir Benzin auch suspekt war und ich mir das gefummel mit Benzin, Pumpe usw. sparen wollte.

              Hatte mir dann die Trangia-Vorheizkralle und den 2 Liter Billy Topf geholt (inspiriert von Johanna Öhrling, welche dieses Setup für ihr Vita Bandet nutzte https://youtu.be/k3mfJ2m08Ds?t=1128&si=_ZUeLRtuxhfGBxQr )

              Bei meinen Tests bei den seltenen -20°C in meiner Nähe musste ich aber folgendes feststellen:
              Schnee schmelzen & zum kochen bringen geht ewig.....
              Die Russ-Bildung am Topf ist sehr stark, das versifft dir mit der Zeit alles
              Es geht ewig...
              Du musst je nach Schnee Konsistenz für 4 Liter Wasser 3 bis 5 mal nachfüllen, was bei Unachtsamkeit auch gefährlich werden kann
              Erwähnte ich das es ewig geht?

              Ich fand dann zum Glück relativ günstig einen gebrauchten Omnilite.
              Klar ist bei Benzin die Handhabung und Wartung anspruchsvoller als bei Spiritus, dies macht die Effizienz und Effektivität aus meiner Sicht aber bei weitem wieder wett.

              Und nach 2-3 Probeläufen ist es auch kein Hexenwerk mehr

              Funktioniert Spiritus? Ja
              Nutzen Leute es auf Wintertour? Ja
              Würde ich's anhand meiner Erfahrungen jemanden für eine Wintertour empfehlen? Nein

              Gas hab ich für wärmere Temperaturen und als Backup dabei, als Hauptkocher würd ichs nicht nehmen.

              Für was auch immer du dich entscheidest, geh vor der Tour raus und teste es bei möglichst kalten Temperaturen!
              ​​​

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              • Gurten
                Erfahren
                • 08.02.2022
                • 200
                • Privat

                • Meine Reisen

                #27
                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: _20241202_210113.jpg
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ID: 3297251
                Das war der erste Versuch:

                Durch den Billy Topf ist das ganze relativ hoch und der höhere Abstand fördert die Bildung von Russ. Wenn du aber nicht 5h Schnee schmelzen willst brauchst du das höhere Volumen.

                Es ging ein Leichter Wind, welcher sicher nicht zur Effizienz beitrug...
                Ich hatte auch eine passende Unterlage vergessen, weshalb der Kocher begann einzusinken.


                BTW, der Topf war fast sauber zuvor.


                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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Ansichten: 344
Größe: 428,0 KB
ID: 3297252
                Zweiter Versuch :
                Mit passender Unterlage und zusätzlichem Windschutz ging es etwas schneller, dauerte aber immer noch deutlich länger als mit dem Benziner.

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                • Problembaer
                  Moltes Testaccount
                  Gerne im Forum
                  • 22.07.2004
                  • 65
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                  • Meine Reisen

                  #28
                  Jo, weniger ist mehr.
                  Benzin rockt, Gas brennt je nach Bedingungen und Spiritus stinkt ab.

                  @Rotä:
                  Danke, nun erschließt sich mir der Sinn.
                  Bin gerade nur am Smartphone... denkst Du, der Link paßt an die Fjellvetreglene unter "Eiskalt" angehängt? Den Thread hatten wir anläßlich des Sirdal-Unglücks angelegt.
                  Oder sollen wir einen sticky-Thread im normalen Wintertourenforum anlegen? "Meldungen aus Eis&Schnee" oder so etwa?
                  Ich bin der Testaccount mit gewöhnlichen Userrechten von Moltebaer.
                  Außerdem bin ich seine Urlaubsvertretung.

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                  • JanF
                    Gerne im Forum
                    • 29.01.2019
                    • 95
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #29
                    Zitat von outdoorjuancky Beitrag anzeigen

                    Hat jemand Erfahrung mit Gaskochern bei niedrigen Temperaturen?

                    Primus Wintergas (Braun) hat die gleichen Bestandteile wie das Powergas (rot). Das Gewebe in der Kartusche hat im Flüssiggasbetrieb keinen Vorteil, oder?

                    Ich habe den Kovea Spider mit roter Primus-Kartusche auf mehreren Wintertouren und auch bei -25 Grad benutzt, röchelt ein wenig, hat aber immer funktioniert, ohne Vorwärmen der Kartusche. Auf der letzten Tour hatte ich den Alpkit Koro dabei, hat auch funktioniert, da war es allerdings nicht so kalt.

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                    • Zz
                      Fuchs
                      • 14.01.2010
                      • 1728
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #30
                      Hallo outdoorjuancky,
                      ich denke deine Recherche, Überlegungen und Berechnungen gehen in die richtige Richtung und sind durchaus logisch, aber schlußendlich kommst Du allerdings nicht um das sammeln eigener praktischer Erfahrungen unter möglichst winterlichen Bedingungen und das Testen Deiner Ausrüstung drumherum. Doch das ist Dir ja bereits selber klar. Anderseits bewegst Du/Ihr Euch auf diese Strecke entlang der Hütten, welche mit Propangaskochern aus gestattet sind.

                      Meine Erfahrung mit Spirituskochern liegt seeehr lange zurück, irgendwo in der Kindheit und das war wohl so ein Spiritus Sport Kocher von Desca aus DDR Produktion? Meine Empfehlung wäre Spiritus nicht, aber dazu müssen Andere zu schreiben.
                      Gas im Winter ist ein, aus meiner Sicht, recht komplexes Thema. Oft geben die Hersteller z.B. nicht eindeutig Auskunft über die Gasmischungen. Schlauchkocher mit Vorheizspirale sollten grundsätzlich funktionieren, aber ich habe damit nicht wirklich praktische Erfahrungen im Winter. Im Herbst hatte ich mit meinem Gaskocher keine Probleme. Sehr einfach und praktisch in der Bedienung, aber bei einem Freund hat sich mal über Nacht die komplette Gaskartusche entleert. Zum Glück hatte ich eine Ersatzkartusche mit. Einmal hatte mein Freund F. den MSR Reactor mit auf Wintertour, was hervorragend klappte, aber ich persönlich würde den Kocher nicht mehr als einzigen Kocher auf Wintertouren empfehlen. Das Thema MSR Reactor findet sich hier im Forum und da sollte ich etwas dazu geschrieben haben.
                      Benzin ist, wie oben bereits von Anderen geschrieben, der gängige Winterbrennstoff. Ich bevorzuge allerdings Petroleum. Ähnlicher Brennwert wie Benzin, aber schwieriger zu entzünden und nicht flüchtig, was für mich sicherheitsrelevante Punkte sind. Dafür stinkt es viel mehr und es muß gut vorgeheizt werden. Dafür nutze ich Spiritus in einer speziellen Flasche mit 0,5 l Inhalt den ich z.B. auf einer reinen 13 tägigen Zelttour nie aufgebraucht habe. Die gängigen Hersteller hat Pinguin66 weiter oben benannt.
                      z.B. der MSR WhisperLite (manche mögen/trauen der Kunststoffpumpe nicht, das muß jeder selber entscheiden)
                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Winterküche mit MSR WhisperLite.jpg Ansichten: 0 Größe: 216,6 KB ID: 3297388
                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Winterküche mit MSR WhisperLite (2).jpg Ansichten: 0 Größe: 527,1 KB ID: 3297389

                      Was den Verbrauch betrifft, da ist es gut anfangs, also mit wenig eigener Erfahrung, etwas höher anzusetzen. Das habe ich auch so gehalten und 250 ml pro Tag und Person sind eine gute Orientierung. Mein Verbrauch an Petroleum hat sich bei knapp unter 170 ml pro Tag + den Spiritus 0,5 l für 2 Wochen eingepegelt. Wenn ich für 10 Tage pro Tag 200 ml mitnehme, dann bleiben mir am Ende ca. 300 ml = 2 Tage Reserve. Hier spreche ich von einer reinen Zelttour, also ohne Hütten und kein Wasser, sondern täglich reichlich Schnee schmelzen.
                      Doch wie gesagt, das sind meine ganz persönlichen Erfahrungen und Verbrauchswerte. Da machst Du besser Deine eigenen im Laufe der Zeit und beginnst anfangs am besten mit etwas mehr. Anderseits habt Ihr ja wie erwähnt die Hütten mit Propangaskochern und oft mit Wasserlöchern. Da gibt es reichlich Sparpotential und Sicherheit.
                      Was den Kocherkauf angeht, da macht es durchaus Sinn sich auf dem gebraucht Markt umzusehen, z.B. einen alten MSR XKG oder ähnliches von Primus. Ich habe selber vor einiger Zeit einen völlig intakten älteren Benzinkocher für ein wirklich kleines Geld verkauft. Ich denke, so etwas ist eine preisgünstige Option und Du kannst dann reichlich üben, also auseinander- und wieder zusammenbauen, reinigen, Dichtungen wechseln etc. Den Kocher solltest Du möglichst aus dem Effeff kennen und ich würde vor der Tour die Dichtungen austauschen bzw. erneuern. Dazu einen großen Topf mit Wärmetauscher, passenden Deckel, Windschutz und Kocherbrett.
                      Mein Favorit der Optimus Hiker:
                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Winter 2019 Optimus Hiker.jpg Ansichten: 0 Größe: 447,1 KB ID: 3297390
                      Viele Grüße
                      Z
                      "The Best Laks, Is Relax."
                      Atli K. (Lakselv)

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                      • Rotä
                        Erfahren
                        • 15.07.2008
                        • 449
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #31
                        Dem Holz-Kocherbret, Windschutz, Wärmetauscher und über 2,5L Topf stimme ich auch uneingeschränkt zu. Das sind 70% des Kochers. Der Brennstoff und was den zu Wärme macht, ist grade mal die restlichen 30%.

                        Und noch n life hack. Mach ne Bahn Gaffa um dein Brennstoff-Metallbehälter. Deine Finger werdens dir danken.

                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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ID: 3297396

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                        • nilsonsium
                          Erfahren
                          • 15.04.2007
                          • 247
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                          #32
                          Mein Favorit der Optimus Hiker:
                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht Name: Winter 2019 Optimus Hiker.jpg Ansichten: 0 Größe: 447,1 KB ID: 3297390
                          Viele Grüße
                          Z
                          Ich nutze das Rollbrett für meine Pulka als Kocherunterlage. Rollen werden natürlich demontiert (und bei ner Rundtour in der Fjellstation gelassen). Dann isses fast wie ne Einbauküche mit massig Stellfläche für Flasche, Kochzutaten usw.

                          Brennstoffbudget ist ca 220ml/Tag (Zelttour) mit nem Optimus Nova. Fürs Vorheizen hab ich mal Wintergas probiert. War mir zu viel Gefrickel, nach 2-3 min anwärmen wieder auf Benzin umzubasteln und würde ich nicht eieder machen. Petroleum hab ich auch schon probiert. Nimms nur dann, wenn du richtig-richtig gut - auch bei Schneesturm - lüften kannst: Tunnelzelt mit großer Apsis und separate Lüftungen (d.h. zusätzlich zu den RVs der Eingänge).
                          Zuletzt geändert von nilsonsium; 04.12.2024, 08:35.

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                          • Zz
                            Fuchs
                            • 14.01.2010
                            • 1728
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                            • Meine Reisen

                            #33
                            Zitat von nilsonsium Beitrag anzeigen

                            Ich nutze das Rollbrett für meine Pulka als Kocherunterlage. Rollen werden natürlich demontiert (und bei ner Rundtour in der Fjellstation gelassen). Dann isses fast wie ne Einbauküche mit massig Stellfläche für Flasche, Kochzutaten usw.

                            Brennstoffbudget ist ca 220ml/Tag (Zelttour) mit nem Optimus Nova. Fürs Vorheizen hab ich mal Wintergas probiert. War mir zu viel Gefrickel, nach 2-3 min anwärmen wieder auf Benzin umzubasteln und würde ich nicht eieder machen. Petroleum hab ich auch schon probiert. Nimms nur dann, wenn du richtig-richtig gut - auch bei Schneesturm - lüften kannst: Tunnelzelt mit großer Apsis und separate Lüftungen (d.h. zusätzlich zu den RVs der Eingänge).
                            Ahoj nilsonsium,
                            so habe ich es auch vor Jahren gemacht. Das ist sehr praktisch. Aber mittlerweile habe ich u.a. aus Gewichtsgründen 2 Bretter, also ein Roll- und ein Kocherbrett.
                            Mit reinem Petroleum komme ich sehr gut zurecht. Mit dem Spiritus kann ich gut vorheizen ohne das es großartig rußt. Es brennt sehr gleichmäßig und ist mir persönlich viel lieber als Benzin. Aber auch hier gilt, da muß jeder ausprobieren, was am besten zu einem paßt.
                            Beste Grüße
                            Z
                            "The Best Laks, Is Relax."
                            Atli K. (Lakselv)

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                            • Zz
                              Fuchs
                              • 14.01.2010
                              • 1728
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                              #34
                              OT:
                              Zitat von Rotä Beitrag anzeigen
                              ......

                              Und noch n life hack. Mach ne Bahn Gaffa um dein Brennstoff-Metallbehälter. Deine Finger werdens dir danken.
                              Niemals, der Messingtank ist so schön poliert!

                              "The Best Laks, Is Relax."
                              Atli K. (Lakselv)

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                              • Rotä
                                Erfahren
                                • 15.07.2008
                                • 449
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                                #35
                                Zitat von Zz Beitrag anzeigen
                                OT:

                                Niemals, der Messingtank ist so schön poliert!
                                Den hab ich nie gemeint, oder wie oft fingerst du an dem im allgemeinen so rum? Is das Ding nicht fest da drin?
                                Aber ne Gaskartusche die durch die Verdunstung nochmal runterkühlt, oder die Benzinflasche... Beste Entscheidung ever.

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                                • Zz
                                  Fuchs
                                  • 14.01.2010
                                  • 1728
                                  • Privat

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                                  #36
                                  Ahoj Rotä,
                                  ich hatte es extra als OT gekennzeichnet, es hatte nichts wirklich mit dem Thema zu tun und war auch nicht wirklich ernst gemeint.
                                  Gruß
                                  Z
                                  "The Best Laks, Is Relax."
                                  Atli K. (Lakselv)

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                                  • Rotä
                                    Erfahren
                                    • 15.07.2008
                                    • 449
                                    • Privat

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                                    #37
                                    Ich versteh Humor und dachte nicht daran ihn auszugrauen.
                                    Aber ich besser mich und graue Humor ab jetzt auch aus. ;)
                                    OT: Denn ich lerne gerade auch, dass der Flachlandtiroler eigene Kategorien zur Interpretation von Internet-Trollen hat. Muss man schon aufpassen was man sagt.

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                                    • fhvdrais
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                                      • 16.08.2015
                                      • 542
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                                      #38
                                      Um mal ein wenig von den Kochern wegzukommen: Wir hatten bei unseren Wintertouren immer eine Schaufel dabei, haben sie aber nie benutzen müssen. Ich habe mal ein wenig damit geübt, aber unter idealen Sonnenscheinbedingungen. Hat jemand von Euch schonmal unter realen Bedingungen eine Höhle gegraben? Wie waren die Erfahrungen damit? Auch mein Windsack ist unbenutzt - hat jemand schonmal längere Zeit darin verbracht?

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                                      • Taunuswanderer
                                        good old boy

                                        Lebt im Forum
                                        • 19.01.2018
                                        • 5558
                                        • Privat

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                                        #39
                                        Notfallerfahrung habe ich erfreulicherweise noch keine im skandinavischen Winter. Ich war aber zwei mal bei einem Outdoor-Erste-Hilfe-Kurs jeweils im Februar in der Nähe von Nattavaara (SWE). Dort haben wir einiges geübt. 2019 war die Schneehöhe allerdings ziemlich niedrig (60-80 cm), weshalb wir keine echte Höhle graben konnten. Es gab nur mit Skiern gebastelte Notbiwaks und ein Iglu. Und das bei bestem und allerfeinsten Pulverschnee. Im Notbiwak für 2 Personen habe ich dann auch alleine übernachtet, da mein Co-Pilot die nahestehende Hütte bevorzugt hat. Ich durfte also bei unter -20°C den zu großen Raum selber beheizen:

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ID: 3297730

                                        Erstaunlicherweise reichen 5 mm Evazote und Rentierfelle drauf als Bodenisolation ganz gut aus. Bis morgens um vier konnte ich gut schlafen, danach hat sich meine Blase gemeldet. Mangels Bettflasche habe ich grob eine Stunde später nachgegeben und bin in die gefrorenen Stiefel und dann raus.

                                        Zu den Schaufeln: Es waren verschiedene Modelle am Start. Ein D-Griff ist aber für längeres Schaufeln von sehr großem Vorteil. Wichtigste Devise: „nicht schwitzen!“ geht vor Schnelligkeit. Gerade beim Iglu-Bau ist die Verlockung groß, schnell zu schaufeln. Vollgeschwitzte Klamotten sind allerdings kontraproduktiv und ein sehr großer Risikofaktor.
                                        Und wer meint im Notfall schnell ein Iglu hochzuziehen: mit Pulverschnee und sechs Personen waren da schnell zwei Stunden vorbei und dann muss das Ding erst mal mehrere Stunden durchgefrieren, bevor man es aushöhlen kann.

                                        Windsack habe ich nicht ausprobiert. Dafür einen Notfallschlafsack von Blizzard. Allerdings keine ganze Nacht, sondern weniger als eine Stunde: https://www.outdoorseiten.net/vb5/fo...97#post2621497
                                        Dies ist keine Signatur.

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                                        • Rotä
                                          Erfahren
                                          • 15.07.2008
                                          • 449
                                          • Privat

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                                          #40
                                          Zitat von fhvdrais Beitrag anzeigen
                                          Um mal ein wenig von den Kochern wegzukommen: Wir hatten bei unseren Wintertouren immer eine Schaufel dabei, haben sie aber nie benutzen müssen. Ich habe mal ein wenig damit geübt, aber unter idealen Sonnenscheinbedingungen. Hat jemand von Euch schonmal unter realen Bedingungen eine Höhle gegraben? Wie waren die Erfahrungen damit? Auch mein Windsack ist unbenutzt - hat jemand schonmal längere Zeit darin verbracht?
                                          Höhle nein.
                                          Aber ich bin fasziniert, dass die nie zum Einsatz kam. Schaufel ist mit Pulka, Zelt und Kocher sicher unter den top 5 der wichtigsten Gegenstände. Zudem ist sie auch n Sicherheitstool. Sollte auch weiter brav mitgenommen werden.

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