Der Dyatlov Pass Vorfall - Überlebbar?

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    Liebt das Forum
    • 13.01.2009
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    "Wärme wünscht/ der vom Wege kommt----------------------
    Mit erkaltetem Knie;------------------------------
    Mit Kost und Kleidern/ erquicke den Wandrer,-----------------
    Der über Felsen fuhr."________havamal
    --------

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    • Sarekmaniac
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      Liebt das Forum
      • 19.11.2008
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      • Meine Reisen

      OT: Hier habe ich das Buch gestern auf Englisch gekauft:

      https://www.moscowbooks.ru/ebooks/book/21231057/

      150 Rubel, knapp 2 Euro.

      In dem Shop habe ich schon öfters E-Books gekauft und mit Kreditkarte bezahlt, bislang wurde mein Konto nicht gehackt.

      Es müsste sich aber auch in Shops mit englischer Benutzeroberfläche finden lassen.
      Eshche odin zhitel' Ekaterinburga zabralsja na stolb, chtoby dokazat' odnoklassnice svoju bespoleznost'.
      (@neural_meduza)

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      • Simon
        Fuchs
        • 21.10.2003
        • 2002
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        • Meine Reisen

        So langsam bekomme ich ein Bild zur Lawinentheorie. Ich schreibe dies hier mal kurz zusammen, erstens könnt ihr mich berichtigen, zweitens wird der Überblick für mich besser und drittens hilft es vielleicht ja auch anderen.

        Die Theorie einer Lawine dürfte schon von Anfang an bedacht worden sein, da Buyanov und Slobtsov aleine 9 Quellen (ua. Fundprotokoll) für die Hangsteilheit als Grundlage her nehmen. Es gibt ein paar Hinweise die laut Buyanov und Slobtsov dafür sprechen:
        - kein Schnee im Zelt: Wind hätte Schnee durch die Schnitte wehen müssen, dies ist nicht passiert da bereits während dem Unglück Schnee auf dem Zelt lag
        - Lampe auf dem Zelt lag auf dem Schnee: Auch ein Hinweis, dass bereits während dem Unglück Schnee am Zelt war, die Lampe auf dem Zelt lag auf einer 5-10cm dicken Schneeschicht.
        - Gebrochener Stock und gerissene Zeltverankerungen: Der Stock weißt 2 Brüche auf, was sich nicht mit Windbruch erklären lässt. An der Rückseite, der durch den Hang besser geschützten Seite sind alle Abspannleinen gerissen.

        Bei ein paar Hinweisen haben Buyanov und Slobtsov zwar Vermutungen geäußert und diese mit Praxisbeispielen belegt, es gab damals aber keine wissenschaftlichen Grundlagen dazu. Diese haben Gaume und Puzrin dann geliefert.
        -Hangneigung: Buyanov und Slobotsov schließen aus den 9 Quellen die Neigungen von 15°-30° angeben auf eine Hangneigung von 18°-22° (der Großteil der Berichte und aus den lokalen Begebenheiten ableitbar). Eigentlich nach allgemeiner Auffassung zu flach für eine Lawinenauslösung. Doch Buyanov und Slobotsov geben schon ein paar Praxisbeispiele, dass es beim "Anschneiden" von Hängen auch schon ab 15° zu Lawinenauslösungen kommen kann. Gaume und Puzrin verweisen in dem Fall auf Schweizer et al. und Harvey et al.
        -Zeitverzögerung bei der Auslösung: Eigentlich kommt erst hier die Arbeit von Gaume und Puzrin ins Spiel. Wie kann die Lawine erst mehrere Stunden nachdem der "Anschnitt" durch ausgraben des Zeltes abgehen? Sie berechnen nun, dass mit einem Q(wind deposition flux) von 0.008 was laut Sturm und Stufer wiederum einer Windstärke von 2-12 m/s entspricht und den restlichen Daten aus dem Dyatlovpassvorfall eine Verzögerungszeit von 7.5-13.5 Stunden. Was sehr gut mit dem angenommenen Ablauf zusammen passt.
        -Verletzungsmuster: Da Gaume und Puzrin für die vorhin genannten Berechnungen sowieso die Schneebrettgröße und weitere Daten hatten (wie ihre Annahmen sind bzw. woher sie die Daten hatten ist in der Arbeit gut dargestellt), war es relativ leicht die Impactenergie zu berechnen und diese mit den von Kroell, Schneider und Nahum erhobenen Daten abzugleichen. Auch hier passt das Muster für die Thoraxverletzungen.
        Mein Blog: www.steilwaende.at

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        • ApoC

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          • 02.04.2009
          • 5831
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          • Meine Reisen

          Und es wird eben auch beschrieben, dass die mittlere Neigung (im Mittel 23 +- 2 °) zwar deutlich unter 30 ° liegt das Gelände jedoch stufig ist und bis zu 30 ° hat.

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          • Sarekmaniac
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            • 19.11.2008
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            • Meine Reisen

            Ein Luftbild (Oktober 2003) . Linker gelber Marker: Standort Zelt, rechter gelber Marker: Fluchtort Wald/Notfeuer. Danach kommen (runterscrollen) Vergrößerungen derselben Stellen.

            Man sieht sowohl das stufige Relief, als auch die durch die vorherrschende Windrichtung eingefrästen Sastrugi.

            http://www.climbing.ru/media/pic_full/2/8409.jpg

            http://www.climbing.ru/forum/all_1/t...34_1/#comments

            Auch insgesamt ein interessanter Thread, der TO ist ziemlich genervt vom Heer der Mythenbildner und nimmt sie auseinander (sehr lustig z.B. seine Posts 7-10). Aber ich habe das nicht alles gelesen.

            Aber hier die Kurzfassung:

            Überhaupt ist es äußerst gefährlich, an einem solchen Ort ein Zelt aufzuschlagen! Und wenn jemand es dahin gestellt hat und, wie man sagt, damit durchgekommen ist, bedeutet das gar nichts! Selbst eine Störung in der Schicht kann eine Gefahr darstellen (worauf Buyanov sich bezieht). Es reicht schon, dass das Zelt als Barriere für eine Tonne Schnee diente, die der Wind an das Zelt wehte und die dort hängen blieben. Und es ist klar, dass es nur eine Frage der Zeit war. Es kam Stunde X und - Bäng!
            Zuletzt geändert von Sarekmaniac; 12.11.2021, 19:32.
            Eshche odin zhitel' Ekaterinburga zabralsja na stolb, chtoby dokazat' odnoklassnice svoju bespoleznost'.
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            • Sarekmaniac
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              • 19.11.2008
              • 10958
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              • Meine Reisen

              Und, habe ich mal grob eingezeichnet: Da sieht man die Schüsselung im Gelände, in der in der Karte von Gaume und Puzrin das Zelt platziert wird. Warum sie bzw. Buyanov/Slobotsov es dort platzieren, dazu gleich mehr.

              (Bildquelle: Google Earth)

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Luftbild_2.jpg Ansichten: 0 Größe: 90,9 KB ID: 3090959
              Eshche odin zhitel' Ekaterinburga zabralsja na stolb, chtoby dokazat' odnoklassnice svoju bespoleznost'.
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              • Sarekmaniac
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                • 19.11.2008
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                • Meine Reisen

                Zitat von Simon Beitrag anzeigen
                Die Theorie einer Lawine dürfte schon von Anfang an bedacht worden sein, da Buyanov und Slobtsov alleine 9 Quellen (ua. Fundprotokoll) für die Hangsteilheit als Grundlage her nehmen.
                ...
                -Hangneigung: Buyanov und Slobotsov schließen aus den 9 Quellen die Neigungen von 15°-30° angeben auf eine Hangneigung von 18°-22° (der Großteil der Berichte und aus den lokalen Begebenheiten ableitbar).
                Ich ergänze mal was zu dem Punkt, den Quellen. Dann wird IMO auch klar, wie die Autoren zu ihrer Verortung des Zeltes kommen. Sie nennen im Buch keine Koordinaten, aber sie verorten es auch so ausreichend genau, um Aussagen über Neigung und Relief des Hanges machen zu können. (Das alles bezieht sich auf die englische Ausgabe Buyanov, Slobtsov, Mystery of the Dyatlov Group Death, Moscow, 2014, S. 152-192, Kapitel: „Secret of an avalanche: its type and reasons“)

                1) Erstmal haben sie die Vernehmungsprotokolle der polizeilichen Ermittlung ausgewertet. Alle, die das Zelt nach der Auffindung an Ort und Stelle mit eigenen Augen gesehen hatten, an der Bergung beteiligt waren etc. ,wurden befragt (man schloss ja anfangs auch ein Verbrechen nicht aus) und mehrere Befragte haben die Neigung des Hanges geschätzt.
                • Fundprotokoll der Polizei; 30 Grad
                • Augenzeugen Bardin und Shulesko: 18-20 Grad
                • Augenzeuge Sogrin: 15-18 Grad
                • Augenzeuge Brusnitsin: 20-25 Grad
                • Augenzeuge Tempalov: „Der Abstieg vom Zelt ist steil und schwierig selbst auf hartem Schnee...“
                Daraus leiten sie vorsichtig als realistische Schätzung 18-20 Grad ab, und halten Werte unter 15 Grad für unplausibel.

                2) Weitere Belege:
                • Die auf der Karte ermittelte durchschnittliche Steilheit des Hanges ist 18-20 Grad.
                • Schätzung der Steilheit des Hanges auf dem letzten Foto der Gruppe (dort graben die Gruppenmitglieder einen Stellplatz für das Zelt: 20–25 Grad, unter Berücksichtung einer möglichen Erhöhung der Steilheit durch eine Schneewehe: http://www.climbing.ru/media/pic_full/2/8281.jpg

                3) Weiterer Beleg: Ein Aufsatz von I. Popow und N. Nazarow: Angegeben werden 15 Grad unterhalb und 23 Grad oberhalb des Zeltstandorts.

                Was ist das für ein Aufsatz?

                Iwan Popow war Direktor des Vischersky-Nationalparks (der Unfallort liegt nur 10 km außerhalb davon); Nazarow war Professor für Geomorphologie an der Universität Perm. Sie unternahmen im April 2001 eine Feldexkursion zum Berg, und zwar zusammen mit Michail Sharavin, dem Mitglied der Suchmannschaft von 1959, der das Zelt gefunden hat, und sechs weiteren Personen (z.T. ebenfalls Bergretter von damals). Den Aufsatz konnte ich nicht finden, aber Popow hat 2004 in einer Lokalzeitung einen kurzen Artikel geschrieben. Zitat:

                Nachdem wir [am Hang von Höhe 1079] angekommen sind, gehen wir direkt zum Standort des Zeltes. Michail Sharavin, der 1959 an der Suche nach der Djatlow-Gruppe teilgenommen hat, bleibt zuversichtlich im Grund einer nach Osten abfallenden Senke stehen. Die Neigungswinkel im Bereich des Zeltes werden gemessen: nach unten 15 Grad, nach oben etwa 22-23 Grad, in 50-100 Metern über dem Zelt 25-30 Grad. Entlang dieser steilen Flanke hat sich wohl [damals] auf der vereisten Firnschicht eine Lawine aus frisch gefallenem Schnee gebildet.

                Nach Angaben von Michail Petrovich [Sharavin] lag 1959 wesentlich mehr Schnee - etwa zwei Meter. Wir werden auf Quarzbrocken aufmerksam, die genau nach Osten vom Ort des Geschehens verschoben wurden. Wahrscheinlich wurden sie von einer Lawine bewegt. Die Krüppelfichten sind beschädigt, auf der Westseite fehlen nicht nur Moos und Rinde, sondern auch Äste. Handelt es sich um die Aktivität von Schnee- und Winderosion oder um Lawinen? Fast einmütig halten wir es für wahrscheinlich, dass in dieser Senke Lawinen abgehen.
                Quelle: Eto byla lavina! (Es war eine Lawine!), in Oblastnaja gazeta, Ekaterinburg, Nr. 23 vom 3.2.2004, S. 5. Fundstellen im Internet:

                http://urbibl.ru/Stat/Pereval_Dyatlova/ya_hochu.htm

                http://www.pereval1959.narod.ru/popov.htm

                Ein Foto von der Hangvermessung 2001, das Fähnchen markiert die Stelle, wo Sharavin das Zelt verortete:

                https://dyatlovpass.com/resources/34...haravin-03.jpg

                http://www.climbing.ru/media/pic_full/2/8280.jpg

                Sharavin selbst schilderte das Auffinden des Zeltes in einem Interview 2007 so (Er kommentiert dabei Fotos beider Suchaktionen im Februar und Mai 1959):

                Ja, das Zelt... Das heißt, wir hatten [nachdem am Vortag Skispuren der Gruppe gefunden worden waren] die ungefähre Stelle gefunden, wo das Zelt stehen könnte, und wir begannen zu suchen, und es stellte sich heraus, dass dies die Seitenwände sind, und dazwischen eine Senke... Und natürlich, wenn [das Gelände] im Mai so eingeebnet war, dann lag, als wir das Zelt fanden, viel mehr Schnee, weil es nirgendwo schneefreie Stellen gab. Ich habe nicht nachgemessen, aber es lag [im Februar] mindestens ein Meter oder mehr Schnee auf diesen Plätzen... Und so entstand der Eindruck, dass dieser Bereich anders aussah, er war irgendwie erhöht. Dieser Ort lag auf einer Anhöhe, und das Zelt schien auf einer Schräge zu stehen, dann auf einer kleinen Plattform und dann ging es wieder hinunter. (Anmerkung: Er zeichnet einen Plan). Aber der Boden, auf dem das Zelt stand, war nicht tief, er war nicht in den Schnee eingetaucht. Er war sogar noch etwas höher. Es ist also möglich, dass es zu einer gewissen Verlagerung von Schnee kam...
                Als wir also nach diesem Ort [dem Zelt] suchten, orientierte ich mich... Wie orientierte ich mich? Ich orientierte mich in etwa an der Richtung, in die wir gingen [=schaute in die Richtung, in die wir gingen]. Ich meine, wir sind ja mit einem Ziel gegangen. Wir gingen zum nächstgelegenen Hügel, also kleinen Bergrücken, um in Richtung Otorten zu schauen, denn unser Führer hatte gesagt, dass es dort einen See gibt, an dem manchmal Erdrutsche vorkommen, einen steilen Abgrund, dass dort Rentiere grasen, und man sie von oben sehen kann - sie sehen aus wie Wollfäustlinge... Also beschlossen wir, so weit wie möglich in Richtung dieser Klippe zu schauen. Wir gingen also in diese Richtung, und als wir in diese Richtung gingen, gingen wir so nach links ... und etwa 50 Meter weiter links fanden wir das Zelt. Wir gingen irgendwie in diese Richtung, hier - und auf der linken Seite des Hanges [= hangaufwärts] fanden wir das Zelt, ... den First des Zeltes (Foto 6). Der First ragte einfach heraus.
                Quelle: https://dyatlovpass.com/sharavin-1-ru?rbid=18465

                Auf Englisch: https://dyatlovpass.com/sharavin-1?rbid=18461

                Sharavin ging also Richtung Nord/Nordwest, um vom nächsten Höhenrücken aus das anvisierte Suchgebiet am Ortorten zu überblicken, querte dabei die Senke und fand das Zelt.

                Er schildert auch sehr eindrücklich, wie stark Schnee und Wind die Topografie verändern können.

                Ausschnitt aus der russischen Open Topomap. Der Kreis zeigt in etwa die Position der Senke, der Pfeil die ungefähre Laufrichtung (nicht den Laufweg) von Scharawin, als er den hinter der Senke liegenden Höhenrücken ansteuerte. Das eingezeichnete Zelt ist die Stelle, wo einige Menschen einen Steinhaufen errichtet haben, weil sie es dort verorten:
                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Bildschirmfoto vom 2021-11-12 20-58-13_01.jpg Ansichten: 0 Größe: 144,5 KB ID: 3091009


                Quelle: OpenTopoMap.ru. Link zum Selbstnachschauen:

                https://www.opentopomap.ru/#map=17/61.75823/59.43146

                Die Höhenlinien sind sehr euphemistisch, aber die eingezeichneten Felsbänder deuten ein stark gestuftes Gelände an. Stufen von 4-6 m, wie bei Gaume/Puzrin erwähnt, werden bei einer Äquidistanz von 20 m optisch weggebügelt.

                Hier ist noch zwei Bilder aus russischen Foren, zwar nicht aus der Senke, sondern vom berühmten Steinhaufen, aber man kann die Geländestufen erkennen:

                https://taina.li/forum/index.php?top...17693#msg17693

                https://taina.li/forum/index.php?top...858#msg1244858

                Abschließend zurück zum Buch von Buyanov/Slobtsov:

                4) Die Messungen/Schätzungen von Popov/Nazarow hat Buyanov dann zweimal vor Ort überprüft, das erste Mal, 2006, da schätzte er 17-21 Grad, das zweite Mal, 2013, berücksichtige er eine Aufsteilung über der Senke, und kam zu dem Schluss: 30 Grad für den Hügel oberhalb des Zeltes, vorausgesetzt, dass das Zelt in der Senke unterhalb stand, während am Hang drumherum eine mittlere Neigung von ungefähr 20 Grad hat.
                Zuletzt geändert von Sarekmaniac; 13.11.2021, 14:07.
                Eshche odin zhitel' Ekaterinburga zabralsja na stolb, chtoby dokazat' odnoklassnice svoju bespoleznost'.
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                • entropie
                  Alter Hase
                  • 09.07.2010
                  • 2528
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                  • Meine Reisen

                  Sarekmaniac schreib du mal ein buch über das thema, ich kauf das. Deine recherchen und ausführungen fand ich sehr interessant.
                  Whenever people agree with me, I always feel I must be wrong.
                  -- Oscar Wilde

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                  • ApoC

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                    • 02.04.2009
                    • 5831
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                    • Meine Reisen

                    Danke Sarekmaniac! Damit ist das Gelände wohl unabhängig von der eingezeichneten Position für die Stelle des Zeltes richtig angenommen. Grade die Sachen aus dem russischen Forum sind ohne russischkenntnisse echt nur sehr schwer zu bekommen. Bei mir will der Google-Übersetzer das noch nicht mal übersetzen. Da muss ich nochmal schauen wodran das liegt!

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                    • Homer
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                      • 12.01.2009
                      • 16935
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      Zitat von entropie Beitrag anzeigen
                      Sarekmaniac schreib du mal ein buch über das thema, ich kauf das. Deine recherchen und ausführungen fand ich sehr interessant.
                      +1
                      420

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                      • Sarekmaniac
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                        • 19.11.2008
                        • 10958
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                        • Meine Reisen

                        Zitat von time2fly Beitrag anzeigen
                        Nee, wieder Quatsch. Der Link war dazu gedacht zu zeigen, wie ein Fotovergleich zu einer Zeltposition fürt. Und da sind 6m Varianz für mich durchaus noch "Konsens" und sogar überraschend gut, im Gegensatz zu dem (geschätzt) 200m entfernten Dreieck aus der Nature-Artikel-Karte.
                        User Time2fly hat ja hier die These aufgestellt, die Vertreter der Lawinentheorie hätten das Zelt, quasi damit ihre Theorie aufgeht, 200 m weiter höher den Hang hinauf verlagert, weil es dort steiler sei:

                        Und, so User Time2fly, der von den Vertretern der Lawinentheorie behauptete Zeltstandort werde von mehreren unabhängigen Forschern in Abrede gestellt, die zum einen anhand von Geländepunkten auf historischen Fotos das Zelt bis auf wenige Meter genau eingemessen hätten. Zum anderen seien am tatsächlichen Zeltstandort Gegenstände gefunden worden, von denen mit hoher Wahrscheinlichkeit anzunehmen sei, dass sie zur Ausrüstung der Gruppe gehörten.

                        Der im Aufsatz von Gaume und Puzrin in der Karte eingezeichnete Zeltstandort, wie auch die Mitteilungen dort zur Topografie der unmittelbaren Nahumgebung seien deshalb falsch und irreführend, weil sie eine Lawine an einem Ort modellieren, an dem das Zelt ja gar nicht gestanden habe:

                        Als Beispiel dafür, wie die Einmessung erfolgte, und als Beleg für die gefundenen Gegenstände führt er einen Thread des Users Wladimir P., Absolvent des Arktisinstituts der Staatsuniversität St. Petersburg und langjähriger Mitarbeiter verschiedener russischer Polarstationen, im Forum „Taina“ an. Diesen hier:
                        https://taina.li/forum/index.php?topic=5623.0

                        Ich referierte ja aus dem Buch von Buyanov/Slobtsov, dass Buyanov, nach einer ersten Vermessung vor Ort 2006, Im Jahr 2013 eine zweite vornahm. Weil es wichtig ist, jetzt nochmal wörtlich:

                        An assessment of steepness by adjusted location of the tent (2013, Voskoboinikov, Alekseenkov, Buyanov) taking into account a benching of the slope on the hills: up to 30o on the hill side over the tent provided that the tent was situated in the slope hollow below the hill (when external average steepness of snow slope is around 20 degrees)
                        (Buyanov/Slobtsov, 2014, S. 160)

                        Es ergibt sich folgender Ablauf der Ereignisse

                        2001: Popov, Nazarov et al. machen eine Feldexkursion. Der Teilnehmer Michail Sharavin, einer der Finder des Zeltes von 1959, zeigt ihnen die Stelle in einer Schüsselung im Hang, wo seiner Erinnerung nach das Zelt stand, sie wird markiert und die Neigung ober- und unterhalb wird vermessen.

                        2006 misst Buyanov dort nach.

                        2009 erscheint in erster Auflage das Buch von Buyanov/Slobtsov und es entsteht eine Diskussion, wo denn genau das Zelt gestanden hat. Verschiedene Personen führen in den Folgejahren Vermessungen (anhand von Geländemarken in den Fotos von 1959) durch, ihre Ergebnisse unterscheiden sich nur um wenige Meter.

                        2013 messen (laut Buyanov/Slobtsov, 2014, S. 160) Voskoboinikov, Alekseenkov, Buyanov am „korrigierten Standort des Zeltes“ nach.

                        2014 erscheint das Buch von Buyanov/Slobtsov, in der zweiten Auflage, zeitgleich auf Russisch und Englisch.

                        2015 werden am „echten“ Standort des Zeltes, so berichtet es User Time2Fly unter Berufung auf Wladimir P., die besagten Gegenstände gefunden (Metallringe und ein Kerzenhalter).

                        Und nur die Auflösung (ihr ahnt es schon): Der von mehreren Forschern akribisch eingemessene Zeltstandort, an dem 2015 zeitgenössische Gegenstände gefunden wurden, der Ort, an dem „Voskoboinikov, Alekseenkov, Buyanov“ 2013 ihre erneuten Messungen durchgeführt haben, und damit der Ort, von dem die von Gaume und Puzrin bei ihrer Modellierung verwendeten Parameter stammen, das ist, tatatatam – ein und derselbe Ort.

                        Und woher weißt Du das, Sarekmaniac? Deshalb:

                        Alekseenkov hat zwischen 2012 und 2015 mehrfach sowohl im Sommer als auch im Winter den Ort des Geschehens besucht, dort das Gelände vermessen und viele interessante Videos gedreht. Die kann man hier ansehen: https://www.youtube.com/channel/UCkU...iV2VzEaVSu3ccQ

                        Und woher weißt Du, Sarekmaniac, dass Alekseenkov und der Youtubekanal-Besitzer user9345709345 ein und dieselbe Person sind? Das steht hier: http://www.climbing.ru/forum/all_1/t...4_13_3564/#c88

                        Und jetzt kommt der ultimative Beweis, den auch Time2fly nicht wird wegleugnen können, denn er fällt in den Bereich seiner Kernkompetenz, die BILDANALYSE.

                        Wir nehmen diesen Film von Alekseenkov über seine Vermessungsarbeit 2012:


                        und gehen exakt zu Minute 8:55. Die eingeblendete Beschriftung (die den Standort Alekseenkovs beim Filmen bezeichnet) lautet: „30 m oberhalb der kleinen Fichte (Bereich des Zeltstandortes)“

                        Jetzt öffnen wir ein zweites Browserfenster und öffnen im Internetforum „Taina“ den bereits erwähnten Faden von Wladimir P. (der übrigens den Titel: „Natürliche Ursache“ trägt).
                        https://taina.li/forum/index.php?topic=5623.0

                        Wie scrollen uns in Post 1 runter bis Bild Nr. 10-38. (Die Bildnummern erscheinen oben links, wenn man die Bilder durch Anklicken vergrößert).

                        Wir vergleichen die beiden Bilder. Und sehen im Bild von Wladimir P.: Den Heiligen Sankt-Steinhaufen, darüber gespannt ein Fadenzelt, und dahinter dieselbe „kleine Fichte“.

                        Gaume und Puzrin beziehen sich laut ihrer Literaturliste auf Buyanov, Slobtsov, Mystery of the Dyatlov Group Death, 2014, also die überarbeitete Auflage von 2014, in die die Messungen vom 2013 „korrigierten Zeltstandort“ eingearbeitet sind. Die Ausgabe von 2009 ist nämlich nur auf Russisch erschienen, und hatte auch einen anderen Titel.

                        Sowohl Sharavin 2001 (aus seiner Erinnerung) und Voskoboinikov/Alekseenkov/Buyanov bei ihrer Messung 2013 am wissenschaftlich eingemessenen Ort des Zeltes verorteten also das Zelt in der Schüsselung im Hang.

                        Edit: Und vor allem, auch dass zeigt ein Bildvergleich: Die beiden Stellen von 2001 und 2013 liegen sehr nahe beieinander, und der revidierte Standort von 2013 liegt etwas höher im Hang und somit tiefer in der Schüsselung. Wir nehmen nochmal das Bild von der Expedition 2001 (dort wurde nach den Angaben von Sharavin der Zeltstandort mit einer roten Fahne markiert und dann zwei Steinhaufen als Messpunkte aufgeschichtet). Im Vordergrund rechts wieder eine zerzauselte Krüppelfichte:

                        https://dyatlovpass.com/resources/34...haravin-03.jpg

                        Und nun gehen wir in Alekseenkovs Film zu Minute 8:00:



                        Untertitel: "Die Steinhaufen vom Zeltplatz aus"

                        Alekseenkov zoomt jetzt in die Richtung der Steinhaufen von 2001, und man erkennt eindeutig dieselbe zerzauselte Fichte. (Minute 8:14, links im Bild).

                        Ich muss sagen, dass ich die Gedächtnisleistung von Sharavin absolut erstaunlich finde. Ein sehr verlässlicher Zeuge.

                        Die Videos von Alekseenkov sind megainteressant, und sagen mehr als tausend Worte. In seinen Videos filmte Alekseenkov sommers wie winters auch die anderen Orte des Geschehens (die Fichte mit dem Notfeuer, den Bachcanyon mit der Schneehöhle).

                        Den besten Eindruck von der Topografie des Zeltstandortes gibt IMO der bereits erwähnte Film:

                        (wenn in der Untertitelung 30M, 150M etc. steht, ist das immer der Abstand in Metern vom Zeltstandort).

                        Sowie dieser Film von März 2013

                        (Ab Minute 9:15 wird in den Bereich des Zeltstandortes reingezoomt.

                        Auch bezüglich des Unfallgeschehens sind die Filme sehr anschaulich.

                        Experiment mit Zelt im Wind am Zeltstandort Februar 2014:

                        (siehe besonders ab Min 6:00)

                        Der Fluchtweg der Gruppe vom Zelt Richtung Wald, zum Ort des Notfeuers, wird nachgelaufen, Februar 2014:


                        Der umgekehrte Weg, vom Ort des Notfeuers zurück zum Zelt (das haben drei der Leute damals versucht und sind maximal 600 m weit gekommen (Gesamtstrecke 1500 m), bevor sie gestorben sind. Am Ende des Films, ab Minute 5:00, wird im Bereich des historischen Zeltstandorts der Versuch unternommen eine ausreichend große waagerechte Standfläche auszuheben. Februar 2014:


                        Und ein Film von einem Schneesturm im Januar 2015 (gegen Ende messen sie bis zu 33 m/sec):
                        Zuletzt geändert von Sarekmaniac; 15.11.2021, 20:53.
                        Eshche odin zhitel' Ekaterinburga zabralsja na stolb, chtoby dokazat' odnoklassnice svoju bespoleznost'.
                        (@neural_meduza)

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                        • toppturzelter
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                          • 12.03.2018
                          • 1868
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                          Danke Sarekmaniac. Wirklich beeindruckende Arbeit, die du hier lieferst.

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                          • Bambus
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                            • 31.10.2017
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                            Das nenne ich eine saubere und detaillierte Quellenstudie! Danke!

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                            • Sarekmaniac
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                              • 19.11.2008
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                              Zitat von time2fly Beitrag anzeigen
                              Hatten wohl Schiss dass das Schneebrett noch am Zeltplatz lauert.
                              Zitat von time2fly Beitrag anzeigen
                              Ok, also es war ein kleines Schneebrettchen, welches:[LIST][*]sie derart in Panik versetzte, dass sie ihr einziges Bivouak von innen aufrissen[*]nur den hinteren Stock des Zeltes zertrümmerte[*]das restliche Zelt, alle Ski und Stöcke unberührt stehen ließ[*]niemanden wirklich schlimm verletzte, so dass sie alle eigenständig laufen konnten[*]sie dazu veranlasste ihr einziges Bivouak in -20°C aufzugeben, und...[*]...direkt im Kegel einer möglichen grösseren Lawine ohne Stiefel in tiefe Schneeverwehungen am Waldrand zu flüchten
                              Zitat von time2fly Beitrag anzeigen
                              Die Russen sind halt hart im Nehmen. Nur vor Triebschneebrettchen 150m unterm Gipel bei 20° Hangneigung haben sie Respekt. Kann ich nachvollziehen - hatte als Kind auch immer Angst dass der Schneemann auf mich umkippt.
                              Wir haben lediglich 230 Beiträge gebraucht, um festzustellen, wo das Zelt stand. Das ist wenig. In den meisten Dyatlov-Pass-Foren und -fäden auf die ich in den letzten Tagen gestoßen bin, hat das länger gedauert, bzw. sie streiten immer noch.

                              Nachdem die Standortfrage nun geklärt ist, haben wir ein wenig Entspannung verdient. Deshalb für zwischendurch ein paar Katzenvideos:











                              Und wer Katzenvideos zu langweilig findet, mag vielleicht Zeichentrickfilme:

                              https://static-content.springer.com/...MOESM4_ESM.mp4

                              https://static-content.springer.com/...MOESM5_ESM.mp4

                              0,125 m³ Schnee:
                              https://static-content.springer.com/...MOESM7_ESM.mp4

                              0,25 m³ Schnee:
                              https://static-content.springer.com/...MOESM8_ESM.mp4

                              0,5 m³ Schnee:
                              https://static-content.springer.com/...MOESM9_ESM.mp4

                              Quelle:
                              https://www.nature.com/articles/s43247-020-00081-8







                              Zuletzt geändert von Sarekmaniac; 16.11.2021, 23:55. Grund: Kubikmeter
                              Eshche odin zhitel' Ekaterinburga zabralsja na stolb, chtoby dokazat' odnoklassnice svoju bespoleznost'.
                              (@neural_meduza)

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                              • blende8
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                                • 18.06.2011
                                • 882
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                                Moin,

                                eigentlich ging es in diesem Thread ja um was anderes, s. 1. Seite.
                                "Sie flüchten ca. 1 km den Hang runter bis zur Vegetationsgrenze.
                                Hätten sie da überleben können? Wenn sie was gemacht hätten?"
                                Irgendwas ist immer ...

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                                • Bambus
                                  Fuchs
                                  • 31.10.2017
                                  • 1852
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                                  Wenn man sich speziell die Review-Historie zum Artikel (Link gegen Ende des Artikels ansieht erkennt man, das dieser Artikel im Dialog mit den Begutachtern sehr detailliert weiter ausgearbeitet und ausformuliert wurde. Das macht eben Wissenschaft im Kontrast zur Mystik aus.
                                  Keine zur Gewissheit erhobenen Vermutungen sondern die Fakten ausgebreitet, analysiert und vorsichtige Schlüsse gezogen, ohne sich auf schwer haltbare "Wahrheiten" zu versteifen.
                                  Danke!


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                                  • Kris
                                    Alter Hase
                                    • 07.02.2007
                                    • 2799
                                    • Privat

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                                    Beeindruckend. Unten rechts über die drei Punkte kann man die Wiedergabegeschwindigkeit der Videos auf 0.25 runterstellen, damit wird es noch eindrücklicher (im wahrsten Sinne). Mach vielleicht noch ein m³ aus den m².
                                    „Barfuß am Leben ist auch was wert.“ - Kasperl

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                                    • Sarekmaniac
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                                      Liebt das Forum
                                      • 19.11.2008
                                      • 10958
                                      • Privat

                                      • Meine Reisen

                                      OT: So, ich habe es wieder getan. Ganz aktuell auf Deutsch erschienen:

                                      "Die Urkraft des Dyatlov Passes"

                                      https://www.amazon.com/dp/B09LT4YTQQ/

                                      Die Autoren betreiben die Seite Dyatlovpass.com. Da ihre Seite wirklich eine Fundgrube von zusammengesammelten Mythen, aber auch hochinteressanten Fakten (Fotos, Karten, Ermittlungsakten, Zeitzeugeninterviews) ist, dachte ich, ich kaufe es mal. Aaaaaah. Tut. Es. Nicht.

                                      Eine Kurzzusammenfassung folgt, sobald ich mich vom Lesen erholt habe. (Spoiler: Es war noch nicht einmal unterhaltsam).

                                      Zuletzt geändert von Sarekmaniac; 19.11.2021, 16:39. Grund: Die Reparatur eines Links ist keine Kaufaufforderung!
                                      Eshche odin zhitel' Ekaterinburga zabralsja na stolb, chtoby dokazat' odnoklassnice svoju bespoleznost'.
                                      (@neural_meduza)

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                                      • toppturzelter
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                                        • 12.03.2018
                                        • 1868
                                        • Privat

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                                        Zitat von Sarekmaniac Beitrag anzeigen
                                        OT: So, ich habe es wieder getan. Ganz aktuell auf Deutsch erschienen:

                                        "Die Urkraft des Dyatlov Passes"

                                        Dein Link tut es nicht (ein "http://" zu viel und ein doppelpunkt zu wenig) - ist aber vielleicht auch ganz gut so, wenn ich dich richtig verstehe? ;)

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                                        • Sarekmaniac
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                                          Liebt das Forum
                                          • 19.11.2008
                                          • 10958
                                          • Privat

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                                          OT: So UNGEFÄHR:

                                          Die Dyatlov-Gruppe wurde in der Nacht vom 1.2. auf den 2.2.1959 an ihrem Zeltplatz im Tal, bei der Zeder, in ihrem Zelt liegend von einem umfallenden Baum getroffen.

                                          Drei Personen schleppten sich bergauf, in der Hoffnung, morgens von einem Hubschrauber oder Flugzeug gesehen zu werden. Doch vergebens, sie erfroren. Die anderen starben bei der Zeder.

                                          Erst später kam zufällig ein Flugzeug der in dem Gebiet aktiven Minengesellschaft angeflogen und entdeckte die Leichen aus der Luft.

                                          Davon erzählte der Pilot abends in der Kantine. Dies kam dem Minendirektor zu Ohren und der leitete sofort eine umfassende Cover-Up-Operation ein, weil er davon ausging, dass die Wanderer durch Sprengungen eines unachtsamen Prospektionstrupps getötet wurden.

                                          Die Leichen wurden gesucht, gefunden, tiefgekühlt irgendwo zwischengelagert, und dann an ihren späteren Auffindeorten wieder ausgebracht. Das Zelt wurde geborgen und weiter oben an der Bergflanke wieder aufgestellt, um einen Bergunfall vorzutäuschen.

                                          Beteiligt am Komplott waren der Minendirektor, der Vorarbeiter der Prospektorensiedlung "Distrikt 41", weitere Minenmitarbeiter, der für den Vemisstenfall zuständige Staatsanwalt, örtliche Polizisten, das Militär, örtliche Parteifunktionäre, eine Krankenschwester des Leichenschauhauses von Ivdel, Mitglieder der Suchmannschaften und ein mansisches Brüderpaar. Und natürlich der Pilot. Diese Aufzählung ist mit Sicherheit unvollständig, denn ich habe das Buch nur oberflächlich gelesen.

                                          Quelle:
                                          Igor Pavlov, Teodora Hadjiyska: Die Urkraft des Dyatlov Passes. (German Edition) Kindle Ausgabe 2021, S. 1-368.

                                          Warum das Buch so heißt, vermag ich nicht zu sagen.

                                          Edit: Und um auch was Positives zu sagen: Die Autoren untermauern ihre Theorie mit dem Hinweis, dass im Wald am Fuß des Cholatschachl Kelos herumliegen. Woraus sie messerscharf schließen, dass dort manchmal Bäume umfallen. Da liegen sie zweifelsohne richtig.

                                          Ich versichere an Eides statt, dass diese Zusammenfassung lustiger ist als das Buch.
                                          Zuletzt geändert von Sarekmaniac; 19.11.2021, 18:30.
                                          Eshche odin zhitel' Ekaterinburga zabralsja na stolb, chtoby dokazat' odnoklassnice svoju bespoleznost'.
                                          (@neural_meduza)

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