Pyrotechnik gegen Tiere?

Einklappen

Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • Markus K.
    Lebt im Forum
    • 21.02.2005
    • 7452
    • Privat

    • Meine Reisen

    #21
    Diese Tiere kennen nicht die "Steinaufhebegeste" der Südländer. Ich weiß, dass jeder Hundehalter bei dem Gedanken feuchte Augen bekommt, aber ausgewilderte Hunde sowie krankhaft scharfgemachte (und Sulkyaffine) können lebensbedrohlich werden.
    Hm, ich denke aus Tierschutzgründen ist das Pfefferspray in der Nase/Augen des Tieres immer noch besser als der Tod des Tieres. Meine Meinung ist, dass diese Tiere eingeschläfert/eliminiert gehören.


    Um das kurz klar zu stellen. Ich bin kein Tierquäler und ich deodoriere nicht jeden Hund, der mir über den Weg läuft. Bei großen Hunden, die mich oder mein Weibchen angehen (speziell, wenn ich Rucksack oder Sulky dabei habe) kenne ich keinen Spass. Die Argumentation, "der will vielleicht nur spielen" oder möglicherweise will er nur imponieren und weicht im letzten Moment aus", vernachlässige ich bewusst. (Natürlich situativ angepasst)

    Mein Leben und die unversehrtheit meiner Beine bzw. meiner Mitreisenden ist mir wichtiger, als die fünf Minuten kampfunfähigkeit des Hundes zu vermeiden.

    Full Ack! Eine Infektion durch einen Hundebiss kann schnell lebensbedrohend werden.

    Aber gut zu wissen, dass Pfefferspray so gut und schnell wirkt.

    War im Sommer bei einem Kampf von 2 Neufundländerrüden dabei. Sie waren räumlich getrennt und sind durch Unachtsamkeit zusammengekommen. Da hat es sofort gefunkt und sie haben sich einander das Fell über die Ohren gezogen. Sie waren kaum noch zu trennen. Gottseidank haben wir sie zu viert ohne größere Blessuren für Menschen und Hunde auseinanderbekommen. Pfefferspray wäre eine gute Hilfe gewesen.

    Gruss Markus K.
    "Es gibt kein schlechtes Wetter, nur das falsche Fell!"

    -Samson und Beowulf- Als Hunde sind sie eine Katastrophe, aber als Menschen unersetzbar.

    Kommentar


    • Inukshuk
      Dauerbesucher
      • 19.12.2003
      • 951
      • Privat

      • Meine Reisen

      #22
      Re: Pyrotechnik gegen Tiere?

      Zitat von Jaybird
      In unseren Breiten sehr unwahrscheinlich, kann es ja in Uebersee theoretisch aber doch passieren, dass man mal Pech hat und einem grossen, aggressiven Tier gegenueber steht.

      Was tut man dann?
      Bei Grizzlies und Schwarzbären sollen "Bear Banger" recht effektiv sein, im Prinzip einfach Schreckschüsse, die aus kleinen Geräten abgeschossen werden, die wie Kulis aussehen. Sind klein, leicht und man kann sie gut griffbereit am Rucksack oder so befestigen. Der Vorteil gegenüber Pfefferspray ist, dass sie auch schon auf eine größere Entfernung wirken und unabhängig von Wind und Wetter sind. Zum Pro und Kontra von Schreckschüssen und Pfefferspray siehe hier.
      Aber wie Klaus schon geschrieben hat, kann man gerade bei Bären einiges tun, um ein zufälliges Aufeinandertreffen zu vermeiden, wobei uns von Rangern in Kanada eher regelmäßiges Rufen als eine Glocke empfohlen wurde (sieh auch hier).

      Ein Gewehr mitzuschleppen halte ich in Schwarzbär- und Grizzly-Gebieten für übertrieben. Bei Eisbären (siehe Spitzbergen) sieht das allerdings schon wieder anders aus.

      Gruß, Kathrin
      I let my mind wander and it never came back.

      Kommentar


      • underwater
        Dauerbesucher
        • 16.01.2005
        • 764

        • Meine Reisen

        #23
        Mußte gestern Abend noch in die Höhle des Löwen: Hab einen 37kg schweren Keiler (also klein) geschoßen, der sich nach Treffer noch 30m vom Anschuß entfernt ins Unterholz geflüchtet hat. Hund war nirgends zu erreichen & nach den "Symptomen" mußte das Stück liegen: Also bin ich auf allen Vieren der Schweißfährte hinterher durchs Unterholz, Licht von der Stirnlampe & der Surefire und die Waffe Schußbereit: Frag nicht, wie mulmig mir war, auch wenn ich zu 99%ig wußte, daß das Stück tot war...

        @Vivalranger:
        Wie gesagt: Auf "Spielzeug" sich zu verlassen wäre leichtsinnig. Selbst dieser 37kg schwere Keiler hätte mich im Unterholz trotz Waffe platt machen können.

        Von einem Bären, etc. ganz zu schweigen: und dann willst Du ihm mit FlashDefense was entgegnen...?!

        Kommentar


        • underwater
          Dauerbesucher
          • 16.01.2005
          • 764

          • Meine Reisen

          #24
          Re: Pyrotechnik gegen Tiere?

          Zitat von Inukshuk
          Zitat von Jaybird
          In unseren Breiten sehr unwahrscheinlich, kann es ja in Uebersee theoretisch aber doch passieren, dass man mal Pech hat und einem grossen, aggressiven Tier gegenueber steht.

          Was tut man dann?


          Ein Gewehr mitzuschleppen halte ich in Schwarzbär- und Grizzly-Gebieten für übertrieben. Bei Eisbären (siehe Spitzbergen) sieht das allerdings schon wieder anders aus.

          Gruß, Kathrin
          Wenn Du mal auf den Seiten der US Forstverwaltung suchst: Die Eisbären sind zwar prinzipiell gefährlicher, aber die meisten Unfälle gibt es wegen ihrer Aggresivität mit den Grizzlys...

          Jedem das seine & auch ich war bisher nur mit Pfefferspray und Signalraketen in Bärengelände unterwegs, aber übetrieben halöte ich es definitv nicht, eine geeignete Schußwaffe dabeizuhaben!

          Kommentar


          • Inukshuk
            Dauerbesucher
            • 19.12.2003
            • 951
            • Privat

            • Meine Reisen

            #25
            Re: Pyrotechnik gegen Tiere?

            Zitat von underwater
            Wenn Du mal auf den Seiten der US Forstverwaltung suchst: Die Eisbären sind zwar prinzipiell gefährlicher, aber die meisten Unfälle gibt es wegen ihrer Aggresivität mit den Grizzlys...
            Das ist sicher richtig, nur denke ich nicht, dass der Grund ist, dass Grizzlies aggressiver sind, das sind nach allem, was ich gehört habe, doch noch die Eisbären (die ja Menschen durchaus auch als Nahrung wahrnehmen, was bei Grizzlies normalerweise nicht der Fall ist). Sicher gibt es viele Gründe, einerseits natürlich, dass viel mehr Menschen in Grizzly-Gebieten leben und unterwegs sind als in Eisbärgebieten (und Grizzlies werden ja vor allem dann gefährlich, wenn sie sich an Menschen gewöhnen und Menschen mit Nahrung assoziieren z.B., weil es bei den Menschen immer diese vielen Leckereien in den Mülltonnen gibt...). Andererseits werden die "knuddeligen" Braunbären eben auch öfter unterschätzt. Vor allem aus den "lower 48" der USA hört man da ja wirklich haarsträubende Geschichten... Ausserdem gibt es natürlich auch einfach viel mehr Grizzlies als Eisbären.

            Zitat von underwater
            Jedem das seine & auch ich war bisher nur mit Pfefferspray und Signalraketen in Bärengelände unterwegs, aber übetrieben halöte ich es definitv nicht, eine geeignete Schußwaffe dabeizuhaben!
            Nach dem Durchlesen dieses Threads hatte ich einfach das Gefühl, die vorherrschende Meinung sei, dass man in Bärengebiete nur mit mindestens einer Schusswaffe aufbrechen dürfe und dass alles andere leichtsinnig sei. Das wollte ich einfach nicht so im Raum stehen lassen. Wer ein Gewehr mitschleppen möchte (und damit umgehen kann... ich kann's nicht), der soll das gerne tun, ich persönlich finde es eben übertrieben. Und die meisten Leute, die ich in Kanada und Alaska getroffen habe, hatten auch keins dabei. Aber wie Du schreibst, jedem das seine (und jeder das ihre...).

            Gruß, Kathrin
            I let my mind wander and it never came back.

            Kommentar


            • Will_82
              Anfänger im Forum
              • 04.12.2005
              • 13

              • Meine Reisen

              #26
              Pyrotechnik? Rad ab!

              Ich weiß nicht, wie man auf die absurde Idee kommen kann, Pyrotechnik benutzen zu wollen. Ich gehe in den Wald, um der Natur nahe zu sein, nicht um sie und die Tiere, die sich dort mit einer größeren Legitimation aufhalten als ich, abzufackeln und zu zerstören.

              Es gibt für jedes Tier eine eigene Möglichkeit, sich zu wehren. Da man sich vorher gründlich über die Tiere im Reiseland informieren soll, kann man auf Waffen verzichten. Wer eine Waffe trägt, provoziert ein Tier, definiert sich über die Waffe und demonstriert Angst. Stehe ich einer Wildkatze gegenüber, mache ich mich groß, öffne meine Jacke und mache Theater. Einem Bären stand ich noch nie gegenüber. Entweder würde ich mich verkrümeln, untertänig auf den Boden schauen und mit hoher Fistelstimme singen (Bären lieben das) oder mich ruhig halten. Begibt man sich in Elefantengebiet, reibt man sich mit Elefantenkot ein. Kommen die Elefanten zu nahe "uuht" man wie ein Pavian, schaut zu Boden, kratzt sich und begibt sich langsam an einen anderen Ort.

              Survival und Outdoor heisst, die Natur zu lieben und sich mit ihr zu identifizieren. Ich bin fassungslos bei dem Gedanken, dass selbsternannte Abenteurer in die Wildnis stürmen und wenn sie den nächsten Bären sehen, ihn abknallen oder einem Feuerwerkskörper entgegenschleudern!
              \"Die Feder ist mächtiger als das Schwert. Vor allem, wenn das Schwert besonders klein und die Feder besonders groß und spitz ist.\" TP

              Kommentar


              • Tine85
                Neu im Forum
                • 04.12.2005
                • 5

                • Meine Reisen

                #27
                @will.

                @will danke, dass ich das als Anfänger nicht schreiben musste. Ich schließe mich deiner Meinung an. Als Frau wird man mit einer Anti-Zündel-Haltung eh meist nicht ernst genommen
                Frei und wild - aber kein Freiwild.

                Kommentar


                • Inukshuk
                  Dauerbesucher
                  • 19.12.2003
                  • 951
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #28
                  Re: Pyrotechnik? Rad ab!

                  @ Will
                  Es ist, wie gesagt, auch nicht meine Art mit dem Gewehr durch die Gegend zu laufen (und ich hatte in Kanada und Alaska auch weder Bear Banger noch Pepper Spray dabei), trotzdem finde ich, dass Du hier ziemlich pauschalisierst.

                  Zitat von Will_82
                  Wer eine Waffe trägt, provoziert ein Tier, definiert sich über die Waffe und demonstriert Angst.
                  Warum sollte eine Waffe einen Bären provozieren? Und nur weil jemand eine Waffe bei sich hat, muss er/sie sich doch nicht darüber definieren (hoffe ich doch!).

                  Zitat von Will_82
                  Ich bin fassungslos bei dem Gedanken, dass selbsternannte Abenteurer in die Wildnis stürmen und wenn sie den nächsten Bären sehen, ihn abknallen oder einem Feuerwerkskörper entgegenschleudern!
                  Nur weil jemand eine Waffe dabei hat, knallt er nicht gleich alles nieder, was sich bewegt Ich denke doch, es ging um die Frage, was man in dem - äußerst unwahrscheinlichen - Fall tut, dass ein Bär (oder ein anderes Tier) tatsächlich angreift. Leider gibt es nur noch sehr wenig unberührte Natur auf dieser Erde, und durch den Kontakt mit der Zivilisation können "Wild"tiere sehr unberechenbar werden. Daher ist das mit den Patentrezepten, wie man sich zu verhalten habe, auch nicht so einfach. Gerade bei Bären gehen die Tipps ziemlich weit auseinander, was man zu tun oder zu lassen habe, wenn tatsächlich einer angreifen sollte.

                  Zitat von Will_82
                  [...]und mit hoher Fistelstimme singen (Bären lieben das)
                  Genau, und dann kommen sie, um mit Dir zu kuscheln und ganz liebevoll ein bißchen an Deinen Ohrläppchen zu knabbern :wink:

                  Natürlich sollte man in erster Linie versuchen, gefährliche Situationen zu vermeiden (s.o.), aber ich denke, das ist jedem hier klar.
                  I let my mind wander and it never came back.

                  Kommentar


                  • derMac
                    Freak
                    Liebt das Forum
                    • 08.12.2004
                    • 11888
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #29
                    Re: Pyrotechnik? Rad ab!

                    Zitat von Will_82
                    Stehe ich einer Wildkatze gegenüber, mache ich mich groß, öffne meine Jacke und mache Theater.
                    Dir ist aber schon klar, dass es nicht zum Jagdverhalten der meisten Wildkatzen gehört, dir einfach gegenüberzustehen? Ein Gewehr hilft allerdings auch nicht viel, wenn du aus dem Hinterhalt angesprungen wirst.

                    Mac

                    Kommentar


                    • Rajiv
                      Alter Hase
                      • 08.07.2005
                      • 3187

                      • Meine Reisen

                      #30
                      Re: Pyrotechnik? Rad ab!

                      Zitat von Will_82
                      Stehe ich einer Wildkatze gegenüber, mache ich mich groß, öffne meine Jacke und mache Theater.
                      Na ja, auf große Raubkatzen(Tiger, Löwe, Jaguar, Leopard...) macht das keinen Eindruck, es sei denn, sie sind noch nicht ausgewachsen.
                      Der Gepard(deutlich leichter als Jaguar, Leopard, Puma und Co.) geht nur in "Notwehr" auf den Menschen los, da ist alle Theorie hinfällig.
                      Bleibt eventuell ein Puma(gewichtsmäßig in etwa gleich wie Jaguar und Leopard, aber anderes Verhalten), bei dem diese Variante klappen könnte(wobei ein Puma auf den Menschen auch recht selten trifft, die Wahrscheinlichkeit vom Puma angegriffen zu werden dürfte recht nahe des Sechsers im Lotto liegen; ich gebe zu, daß mir der Lottogewinn geringfügig lieber ist 8) ).
                      Alle kleineren Raubkatzen(z. Bsp.: Schneeleopard, Luchs-Arten...) werden auf einen Menschen nur losgehen, wenn die Lage ausweglos ist(also "Notwehr" wie beim Geparden, der etwa gleich schwer ist, wie der Schneeleopard; Luchse wiegen nur ca. ein Drittel des Schneeleoparden).

                      Ansonsten hat derMac die Sache mit den "Miezekatzen" schon auf den Punkt gebracht.

                      Rajiv, in freier Wildbahn noch keiner Raubkatze der Kategorie "Tiger/Löwe/Leopard" gegenübergestanden/unterlegen(=verspeist worden)
                      Ich wünscht' ich wär ein Elefant,
                      dann wollt ich jubeln laut,
                      mir ist es nicht ums Elfenbein,
                      nur um die dicke Haut.

                      Kommentar


                      • Gast-Avatar

                        #31

                        Kommentar


                        • Gast-Avatar

                          #32
                          In einer Klausur stände hier ja wohl ganz klar: Thema verfehlt!
                          Hier gehts darum, wie man sich Tiere vom Hals halten kann um seine Gesundheit zu bewahren, nicht um ästhetische Bedenken, dass jemand bewaffnet durch die gegend läuft: interessiert hier nicht!
                          @tine und will: mein gott, ich erschiesse sobald ich bewaffnet bin natürlich gleich alles, was mir über den weg läuft, is klar. Hier gehts aber wie gesagt um die Frage, so interpretiere ich das, wie man sich Tieren, die stärker als ich sind und mir etwas böses wollen davon abhalten kann, mich in einen unteren Teil der Nahrungskette zu integrieren. Meine Meinung ist, dass man sich bei Tieren wie Bär etc lieber dei Option freihalten sollte, im NOTFALL das Vieh zu töten. Wenn dann einer mit Mimositäten kommt, wie: oh ich kann Waffen nicht leiden und jeder der eine Waffe besitzt ballert gleich wild um sich: glückwunsch!
                          Soll jeder machen was er will, die frage ob Pyrotechnik gegen Tiere das Optimum darstellt beantworte ich mit klar mit nein.

                          Kommentar


                          • ThomasMerten
                            Dauerbesucher
                            • 24.11.2004
                            • 630
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #33
                            Zitat von Markus K.
                            War im Sommer bei einem Kampf von 2 Neufundländerrüden dabei. Sie waren räumlich getrennt und sind durch Unachtsamkeit zusammengekommen. Da hat es sofort gefunkt und sie haben sich einander das Fell über die Ohren gezogen. Sie waren kaum noch zu trennen. Gottseidank haben wir sie zu viert ohne größere Blessuren für Menschen und Hunde auseinanderbekommen.
                            Moin!

                            Wenn die Hunde keinen völligen Sockenschuss gehabt haben, hätte sich das Problem sicher von ganz alleine gelöst. Kommentkämpfe gehen meistens nur mit minimalen Verletzungen ab. Schlimmeres (oft auch für den Menschen) passiert erst, wenn man versucht die Hunde ohne Sachverstand und mit Gewalt zu trennen oder wenn sich beide Rüden ebenbürtig sind.

                            Grüße,

                            Thomas, ebenfalls erfolgreicher Hundeeinpfefferer
                            Ich brauche kein Popkorn mehr ...

                            Kommentar


                            • absolut-egal
                              Gerne im Forum
                              • 12.10.2005
                              • 59

                              • Meine Reisen

                              #34
                              Ich denke, das hier ein nicht unwesentlicher Aspekt einfach nicht beachtet wurde: Wenn man von einem gefährlichen Tier angegriffen wird, dann ist die zur Verfügung stehende Reaktionszeit wohl eher gering. Demnach müsste man dann die Waffe - egal jetzt, ob Gewehr, Pfefferspray, Pyrotechnik etc - sofort a) zur Hand und b) auch Einsatzbereit haben und dann c) auch sofort richtig reagieren.

                              Zu a und b: das kennt man ja vielleicht: [Analogie on] da haben Leute Pfefferspray dabei, weil sie Angst vor Überfällen in der Stadt haben. Das ist dann aber so vergraben (z.B. tief in der Hosentasche), das sie gar nicht sofort daran kommen. und am besten ist das Ding so alt, dass da gar nichts mehr rauskommt. [/Analogie off] Deswegen muss man dann - wenn man so was einsetzen will - das Pfefferspray außen am Rucksack unterbringen und im Camp dann mit dem Ding außen am Gürtel rumlaufen. Und im Zelt muss es auch gleich griffbereit sein. Vor allem, wenn man schläft. Sonst taugt das nichts. (Hat übrigens schon mal jemand ausprobiert, was man macht, wenn man im Zelt liegt und Pfefferspray nutzen muss? Würde mich wirklich mal interessieren).

                              Bei nem Gewähr in einer Bärengegend: das müsste man dann stehts geladen in de Händen halten. Denn wenn so ein Bär ankommt und einen zu Abendessen zu verarbeiten, kommt es wohl eher doof, wenn man jetzt den Rucksack absetzen muss, Bänder lösen, Gewehr rausholen, Patrone aus dem Deckenfach rauskramen, ins Gewehr reinschieben, zielen, Kopfschuß, nachladen, zur Sicherheit noch einen Kopfschuß... bis dahin ist man doch eh längst tot.

                              Zu c: so was muss man üben. Und wer sich in D.land aufhält und nicht gerade ein Jäger und/oder Sportschütze ist, wird wohl kaum in die Gelegenheit kommen, so was zu üben. Und ohne Übung sind Waffen - wiederum: egal welcher Art - eine Scheinsicherheit die dazu verleiten, sich Leichtsinnig zu verhalten, denn man hat ja ein Backup. Das dann in der entscheidenden Situation nicht funktioniert. Außerdem kann man sich mit Waffen auch leicht selber verletzen. Und dann ist das schon scheiße.

                              Wieder eine Analogie aus dem Bereich Selbstverteidigung gegen Menschen: Es gibt recht viele SD Kurse, die so mal eben 10 Wochen à 2 Tage sind oder ein Wochenende. Wenn man die gemacht hat, sich deswegen sicher fühlt und dann bei gefährlichen Situationen den gesunden Menschenverstand ausschaltet, weil man ja nen Selbstverteidigungskurs gemacht hat, bekommt mit ziemlicher Sicherheit ein blaues Auge oder schlimmeres. Denn erstens muss man solche Sachen so lange üben, bis sie ziemlich reflexhaft funktionieren. Wer erst noch nachdenken muss, wie dem Gegenüber die Beine Weggetreten werden, damit man selber weglaufen kann, hat schon ein blaues Auge, bevor er zum Tritt ansetzen kann. Zweitens werden häufiger mal - nur als Beispiel - Griffbefreiungen aus dem JuJutus - oder anderen Formen - angewendet, die dann nicht mehr gehen, wenn man wegen Adrenalienausschüttung keine Feinmotorik mehr hat.

                              Das gleiche gilt bei Vichern: Wenn, dann muss man sich schon kontrollierten Trainingssituationen aussetzen, in denen man sein Verhalten üben kann. Gut, bei einigen Sachen geht das gar nicht (wer will schon zur Übung einen Hund erschießen? andere Tiere kommen hier in Europa ja eh so gut wie gar nicht vor). Aber zumindest das eigene Verhalten unter Streß und Adrenalien kann man trainieren. Und wer da nicht funktioniert, sollte sich gar nicht erst Gedanken um Waffen machen.

                              so long

                              absolut-egal

                              PS. Wie soll man eigentlich an eine Knarre rankommen? Meines Wissens kann man sich als Deutscher in den USA nicht einfach eine Waffe kaufen. Wie die Gesetze in den USA sind, weiß ich nicht. Bei europäischen Ländern ist ja eh klar, das man so was nicht machen kann.

                              Kommentar


                              • hoennetaler
                                Erfahren
                                • 25.03.2004
                                • 126

                                • Meine Reisen

                                #35
                                Tach zusammen!

                                Also ich würd mich in Bärengegenden nicht ohne einen Tourenpartner trauen, der mit Schusswaffen umgehen kann. Das hat auch seinen Grund. Einem Freund von mir ist vor einigen Jahren auf einer Kanutour in Alaska folgendes passiert:

                                Es wurde jeden Nachmittag zunächst eine Stelle zum Kochen ausgesucht, die relativ gut überschaubar war. Nach dem Essen wurde alles eingepackt und noch ein Stückchen weitergepaddelt um ein Plätzchen fürs Nachtlager zu suchen. Das hat auch 13 Tage gut geklappt. Am letzten Tag kam dann ein Grizzly direkt am Ufer des Flusses auf das (Ess-)Lager zugelaufen!

                                1. Abwehrmaßnahme: Lautes rufen, krach schlagen - Reaktion des Bären: keine (es hat aber auch keiner mit Fistelstimme gesungen :wink: ).

                                2. Abwehrmaßnahme: Warnschüsse - Reaktion des Bären: keine.

                                3. Abwehrmaßnahme: Nachdem der Bär sich im Schweinsgalopp auf ca. 10 m dem Lager genähert hatte, wurde er von meinem Freund erschossen.
                                Es gibt noch ein schönes Foto, wo der Bär tödlich getroffen rückwärts in den Fluss fällt.

                                In so einer Situation möchte ich mich nicht auf Pfefferspray verlassen.
                                Sie waren zu viert unterwegs und hatten ein Gewehr und eine Handfeuerwaffe mit. Die Pistole wurde immer mitgenommen, wenn sich jemand zum Holz sammeln, Geschäft erledigen usw. vom Lager entfernen musste. Mein Freund ist Jäger und hatte seine eigenen Waffen mit.

                                So unrealistisch bzw. selten ist ein Bärenangriff dann wohl doch nicht.

                                Gruß
                                Jürgen

                                Kommentar


                                • Mammut
                                  Erfahren
                                  • 20.12.2005
                                  • 170
                                  • Privat

                                  • Meine Reisen

                                  #36
                                  Re: Pyrotechnik gegen Tiere?

                                  Tach

                                  cd hat folgendes geschr.:

                                  Andreas Umbreit schreibt in seinem Reisehandbuch Spitzbergen, dass er zum Absichern des Lagerplatzes sowie zur Abwehr von Eisbären unterwegs "Blitz-Knall"-Minen/Signalgeschosse/Handgranaten aus "Militärbeständen" nutze, allerdings vermutlich zusätzlich zur Schußwaffe.


                                  Aus Militärbestand? Gibts für Zivilisten auch Handgranaten, ich hab noch nie welche bekommen! :bash: Is, denk ich, auch besser so.

                                  Na, im Ernst: Ist es nich "etwas" sch****, wenn man(n) mal für kleine Serveivlers muss und man stolpert, was is dann?

                                  PS: Habe selber keine Erfahrung mit Granaten & CO.

                                  Kommentar


                                  • jackknife
                                    Alter Hase
                                    • 12.08.2002
                                    • 2590

                                    • Meine Reisen

                                    #37
                                    Für die kleinen Petze gibt es doch extra die Guidegun in 45/70
                                    Da hauts den Lumpi gleich rückwärts, und aus der Wildkatze wird ne Mütze.
                                    Meine macht auf jeden Fall richtig Spaß und wird auf meiner zukünftigen Kanutour in Kanada immer dabei sein.
                                    Matthias

                                    Kommentar


                                    • absolut-egal
                                      Gerne im Forum
                                      • 12.10.2005
                                      • 59

                                      • Meine Reisen

                                      #38
                                      Ist es nich "etwas" sch****, wenn man(n) mal für kleine Serveivlers muss und man stolpert, was is dann?
                                      Dann sitzt du in der Scheiße. :-)

                                      Grüße

                                      absolut-egal

                                      Kommentar


                                      • underwater
                                        Dauerbesucher
                                        • 16.01.2005
                                        • 764

                                        • Meine Reisen

                                        #39
                                        Zitat von jackknife
                                        Für die kleinen Petze gibt es doch extra die Guidegun in 45/70
                                        Da hauts den Lumpi gleich rückwärts, und aus der Wildkatze wird ne Mütze.
                                        Meine macht auf jeden Fall richtig Spaß und wird auf meiner zukünftigen Kanutour in Kanada immer dabei sein.
                                        Matthias
                                        Richtig so

                                        Kommentar


                                        • absolut-egal
                                          Gerne im Forum
                                          • 12.10.2005
                                          • 59

                                          • Meine Reisen

                                          #40
                                          Andreas Umbreit schreibt in seinem Reisehandbuch Spitzbergen, dass er zum Absichern des Lagerplatzes sowie zur Abwehr von Eisbären unterwegs "Blitz-Knall"-Minen/Signalgeschosse/Handgranaten aus "Militärbeständen" nutze
                                          Ich war zwar nicht bei der Armee und ich kenne mich mit so was auch nicht aus. Aber wenn ich mich recht erinnere, dann funktioniert ne Handgranate so, dass das Ding explodiert und dann lauter Metallfetzen durch die Gegend fliegen; für Menschen nicht notwendigerweise tödlich, dafür mit hohem Verletzungsgrad, an denen die Leute dann sterben.

                                          Das halte ich nicht gerade für ne gute Idee. Verletzte Tiere legen sich selten ruhig zum sterben hin, eher greifen sie sofort ziemlich rabiat an. Und bei Bären denke ich mal: wenn das Vieh nicht gleich tot ist, bist du's mit Sicherheit.

                                          Zu den anderen Sachen: Minen heißt: wenn da jemand drauftritt, knallts. Das will ich sehen, das jemand outdoor seinen Sack Minen mit sich rumträgt und um sein Lager legt. Und zwar aus folgenden Gründen: Zum einen brauchst du wohl ziemlich viele Minen, um einen sicheren Minengürtel um ein Zelt zu ziehen. Das wiegt dann wohl den einen oder anderen Zentner. Zum anderen muss man die Dinger dann ja wohl auch wieder ausbuddeln. Also muss der Typ auch noch Mienenräumer sein. Einer der gefährlicheren Aufgaben. Da ist es doch wahrscheinlicher, das er deswegen stirbt, weil ne Mine explodiert, als das er aufgefressen wird von nem Bär.

                                          Signalgeschosse sind da auch so ne Sache: Wenn das Dinger sind zum in die Luft schießen, gibt's da wirklich welche, die man als Zivilist nicht bekommt. Aber warum sollte man denn das machen? a) ist das eigentlich ein Zeichen für einen Notfall und b) warum sollte ein Vieh wegrennen, bloß weil's hell wird?

                                          Ich halte das alles für quatsch, was du da zitiert hast. Also: nicht, dass du falsch zitiert hast, sondern was der Autor da schreibt.

                                          Grüße

                                          absolut-egal

                                          Kommentar

                                          Lädt...
                                          X