Trocken bleiben oder mit Nässe klarkommen

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  • hikingdude
    Neu im Forum
    • 15.07.2014
    • 3
    • Privat

    • Meine Reisen

    Trocken bleiben oder mit Nässe klarkommen

    Hallo zusammen,

    bin ganz neu hier, lese aber schon länger mit. Ein Thema beschäftigt mich allerdings, zu dem man viele allgemeine Hinweise findet aber wenig detaillierte und für den praktischen Gebrauch wirklich hilfreiche Tipps und Tricks.

    Wer gerne draußen ist, kommt notgedrungen auch mal in den Regen. Wer schlau ist, hat sich darauf vorbereitet und schützt sich selbst durch entsprechende Kleidung und seine Ausrüstung durch entsprechende Verpackung.

    So wandert man also fröhlich im Regen dahin, während zumindest der Körper ab einem gewissen Punkt trotz wasserdichter Kleidung nasser und nasser wird. Soweit so gut - das lässt sich aushalten.

    Jetzt kommt man also am Schlafplatz für die Nacht an und entweder regnet es immer noch oder zumindest seit ihr durchnässt und der Rucksack hat auch viel Wasser abbekommen. Innen drin ist es glücklicherweise noch muckelig trocken, da die Ausrüstung fachgerecht wasserdicht verpackt wurde.

    Lange Geschichte, jetzt zu meiner Frage: Was habt ihr für Strategien, um jetzt trocken das Lager aufzuschlagen, die eigenen Klamotten wieder trocken zu bekommen und vor allem am nächsten Morgen wieder alles trocken zu verpacken?

    Ich selber habe mich auf meiner ersten Tour vor einigen Wochen immer sehr schnell vom Regen abschrecken lassen, aus Angst davor nicht wieder trocken zu werden, oder im nassen Schlafsack im nassen Zelt schlafen zu müssen, das nasse Zeug am nächsten Morgen verpacken zu müssen, und so meine Ausrüstung stark zu strapazieren (ganz abgesehen davon ist das ja auch nicht besonders gemütlich).

    Wie geht ihr also vor, um euch vom Regen bei euren Outdoor-Touren nicht aufhalten zu lassen? Augen zu und durch? Nässe einfach dulden? Oder gibt es Strategien, Tipps und Tricks wie man sein Zeug doch trocken hält wenn man es im nassen Umfeld mal ein- und auspacken muss?

  • Vegareve
    Freak

    Moderator
    Liebt das Forum
    • 19.08.2009
    • 14503
    • Privat

    • Meine Reisen

    #2
    AW: Trocken bleiben oder mit Nässe klarkommen

    Nun, das Zelt kann man relativ schnell aufbauen und alles andere wird im Zelt drin ausgepackt (Schlafsack, Isomatte), die anderen Sachen müssen also nicht unbedingt nass werden. Kunstfaserklamotten trocknen relativ schnell, also immer auf Materialien achten und alle paar Tage wird schon mal ein trockener Tag kommen, wo man alles schön in der Sonne ausbreiten kann. Generell versuche ich aber auch, nicht bei dauernd schlechtem Wetter zu wandern oder in eine Hütte auszuweichen .
    "Niemand hört den Ruf des Meeres oder der Berge, nur derjenige, der dem Meer oder den Bergen wesensverwandt ist" (O. Chambers)

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    • cane

      Alter Hase
      • 21.10.2011
      • 4401
      • Privat

      • Meine Reisen

      #3
      AW: Trocken bleiben oder mit Nässe klarkommen

      Für Abends hab ich meistens zumindest am Anfang der Tour eine trockene Unterhose, ein T-Shirt und eine Daunenjacke.

      Die feuchte Laufkleidung (Kurze Hose, Merino Langarm Top, Socken) kommt Morgens kurz mit in den Schlafsack zum Anwärmen, Wolle trägt sich dann auch feucht angenehm, isoliert weiterhin, und trocknet am Körper.

      mfg
      cane

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      • crunchly
        Fuchs
        • 13.07.2008
        • 1567
        • Privat

        • Meine Reisen

        #4
        AW: Trocken bleiben oder mit Nässe klarkommen

        Generell wirst du wohl fast immer "naß" werden, egal ob durch Regen oder den entstehenden Kondens beim Schwitzen. Dabei ist es egal wie atmungsaktiv deine Bekleidung ist. Auch im Zelt selber kann Kondens entstehn, je nach Lage des Zeltplatzes, Wetter draußen, Größe des Zeltes und den Belüftungsmöglichkeiten. Ich halte es so das ich generell Wechselklamotten dabei habe, das heißt mindestens (mit Ausnahme der Schuhe) alles 2x. Ein Satz kann entweder übernacht im Zelt oder tagsüber am Rucksack trocknen.(Klar nur dann wenn es nicht regnet). Für das Zelt selber hab ich ein kleines Mikrofaser Handtuch mit dem ich die Feuchtigkeit im Innenzelt, wenn vorhanden in den Griff bekomme. Auf Gore Bekleidung verzichte ich wann immer es geht. Nutze statt dessen einen Trekkingschirm. Atmungsaktiver geht es nicht und auch im Camp ist er oft hilfreich, egal ob als Wind oder Regenschutz für den Kocher usw. Wie oben bereits gesagt wurde, es regnet nur sehr selten ganze Tage ohne Unterbrechung oder einen Unterstand den man zum trocknen nützen kann.

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        • Daddyoffive
          Fuchs
          • 24.08.2011
          • 2437
          • Privat

          • Meine Reisen

          #5
          AW: Trocken bleiben oder mit Nässe klarkommen

          Wenn man erstmal im Zelt sitzt, ist es relativ egal, wie nass es draussen war. Zur Not trocknen die Klamotten am Körper. Das geht am schnellsten. Früher (mit Baumwollhemden und Co) war das natürlich unangenehmer als heute mit dem schnelltrocknenden Zeug.
          Das Leben ist kein Problem, das gelöst werden müsste, sondern ein Abenteuer, das gelebt werden will.
          John Eldredge
          ><>

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          • Waldhexe
            Alter Hase
            • 16.11.2009
            • 3314
            • Privat

            • Meine Reisen

            #6
            AW: Trocken bleiben oder mit Nässe klarkommen

            "Trockenwohnen" - also am Körper trocken lautet die Devise. Außerdem Material wählen, dass auch nass wärmt, z.B. Wolle. Den Schlafsack hüten wie den Augapfel.
            Klar, nach zwei oder drei Tagen Dauerregen wird es unangenehm...

            Gruß,

            Claudia

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            • hikingdude
              Neu im Forum
              • 15.07.2014
              • 3
              • Privat

              • Meine Reisen

              #7
              AW: Trocken bleiben oder mit Nässe klarkommen

              Danke für eure Antworten! Ich merke, ein wenig Gelassenheit der Nässe gegenüber sollte man schon haben.

              Wolle trage ich sowieso, und habe dank meiner übermäßigen Vorsicht bei dem kleinsten Anzeichen von Regen immer in Hütten ausweichen können. Nur einmal hat mir ein Sumpf die Schuhe durchnässt, die wider Erwarten aber trotzdem innerhalb einer Nacht getrocknet sind. Allerdings hat dieses ständige Schauen aufs Wetter mich auch irgendwie eingeschränkt (vorgenommene Tageskilometer nicht geschafft, Teilabschnitte abgebrochen etc.), an meiner Einstellung muss ich wohl noch etwas arbeiten.

              Die größten Bedenken hatte ich wirklich wenn der Schlafsack nass wird, auch wenn Kunstfaser ja angeblich trotzdem warm hält. Keine Vorstellungen wie lange das dauert bis der wieder trocken ist. Naja, ich glaube ich muss einfach mal bei einer kurzen Tour in näherer Umgebung in den Regen kommen und meine Erfahrungen machen, wie ich und die Ausrüstung damit umgehen.

              Den Tipp mit dem Schirm finde ich interessant, wär ich überhaupt nicht drauf gekommen. Würde für mich aber wahrscheinlich am Gepäck zu viel Platz wegnehmen...

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              • crunchly
                Fuchs
                • 13.07.2008
                • 1567
                • Privat

                • Meine Reisen

                #8
                AW: Trocken bleiben oder mit Nässe klarkommen

                Hallo,

                der Schirm steckt einfach außen am Rucksack, nimmt wesehntlich weniger Platz weg und ist auch leichter(in meinem Fall 217g) als die Regenjacke. Die Regenjacke bleibt fast immer zu Hause. Es regent, Rucksack absetzen, Jacke rauskramen und anziehn, Rucksack wieder aufsetzen(dann mit Regenhülle sonst ist der auch naß). Dann kommt die erste größere Steigung und du fängst an zu schwitzen in deiner Regenjacke. Also hast meistens die Wahl zwischen naß von außen vom Regen oder naß von innen vom Schwitzen. Wenn ich auf Tour gehe und es fängt an zu regnen, reicht ein Griff zum Schirm. Brauche den Rucksack nicht abnehmen, keine Regenhülle für den Rucksack, da der mit drunter passt und die nächste Steigung ist mir auch egal, unterm Schirm schwitzt nicht Sicher gibt es Touren und Gebiete in denen eine Regenjacke besser geeigenet sind als der Regenschirm aber für mich überwiegen gerade bei allen andere Touren die genannten Vorteile.

                Nutze diesen hier...

                http://www.unterwegs.biz/goebel-euro...hir-96963.html

                Zu dem gibts auch noch eine Befestigung für die Schultergurte so das die Hände frei sind. Nutze ich allerdings nicht.

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                • cane

                  Alter Hase
                  • 21.10.2011
                  • 4401
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #9
                  AW: Trocken bleiben oder mit Nässe klarkommen

                  Wenn Du dir sorgen um den Schlafsack machst pack ihn halt in einen zweiten wasserdichten Beutel, die 50g sind es dir dann ja Wert.

                  mfg
                  cane

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                  • lina
                    Freak

                    Vorstand
                    Liebt das Forum
                    • 12.07.2008
                    • 44643
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #10
                    AW: Trocken bleiben oder mit Nässe klarkommen

                    Den verlinkten Schirm habe ich auch und kann ihn empfehlen. Ich denke immer mal wieder "Jetzt ist er endgültig hinüber", aber bisher hat er sich immer wieder zurückgeklappt Eine Regenhose habe ich beim Wandern aber mit, eventuell reichen auch Gamaschen.

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                    • Mus
                      Freak

                      Liebt das Forum
                      • 13.08.2011
                      • 13118
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #11
                      AW: Trocken bleiben oder mit Nässe klarkommen

                      Irgendwie ist das bei uns immer so, dass wenn es mindestens einen ganzen Tag durchregnet alles irgendwie zumindest klamm ist. Das nehmen wir halt so hin. Mit dem Nassen muss man sich glaube ich einfach anfreunden. Wichtig ist, dass man dabei nicht friert und zwischendurch auch mal einen Tag hat zum Sachen trocknen. Dann legen wir meistens eine ausführliche Mittagspause ein oder machen früher Schluss, um den ganzen Klawaschter auszubreiten und richtig gut zu trocknen. Ansonsten sind Wollsachen eine gute Sache. Auf dem Fahrrad tragen wir bei Regenwetter prinzipiell Neoprensocken gegen kalte Füße.

                      Da wir oft ohne feste Planung durch die Lande tingeln und oft noch nicht einmal den Schlusspunkt unserer Reise vorher festgelegt haben, lassen wir uns oft vom Wetter beeinflussen ob und wo es weitergeht. Da ist dann nach gut zwei/drei Wochen häufig die Devise, dass wir lieber ein paar Tage und mit trockenem Zeug und einem schönen Abschluss heimfahren, als noch zwei Tage im Dauerregen rumzufahren und anschließend tagelang zu Hause in der Wohnung die Ausrüstung trockenlegen.

                      Einmal sind wir auch in Dänemark anstatt zu zelten in eine Jugendherberge (mit direktem Zugang zum Schwimmbad mit Sauna) gegangen, weil schon am Anfang vom Urlaub alles nass und die Laune im Keller war. Ansonsten umgehen wir heftigen Regen auch schon mal durch ausführliche Schwimmbad oder Museumsbesuche oder schlafen lang, frühstücken ausführlichst und gehen spät los und früh in die Falle und laufen an diesem Tag halt nur ein ganz kleines Stück. Ich finde immer, dass es für Mensch und Material schon einen Unterschied macht, wie lange es draufregnet. Was gar nicht geht, vor Allem seit die Kinder mit dabei sind, ist einen Tag im Zelt abzuwettern. Da bekommen wir den Höhlenkoller.

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                      • jdb
                        Gerne im Forum
                        • 05.06.2007
                        • 93
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #12
                        AW: Trocken bleiben oder mit Nässe klarkommen

                        Zitat von hikingdude Beitrag anzeigen
                        dank meiner übermäßigen Vorsicht bei dem kleinsten Anzeichen von Regen immer in Hütten ausweichen können.
                        Jung, gönn dir mal ein bißchen Abenteuer! ;)

                        In einer Gegend, in der du auf Hütten ausweichen kannst, wird dir so schnell nichts passieren - du kannst immer noch auf die Hütte ausweichen, wenn du so nass und durchgefroren bist, dass du bedenken hast, ob du das überstehst.

                        Allgemein hab ich Regen/Nässe beim Trekking (3-Season, Winter lasse ich hier mal aus, da ist die Situation etwas spezieller) noch nie als Problem empfunden. Ich würde meine herangehensweise so zusammenfassen:

                        Der Schlafsack muss um jeden Preis trocken bleiben, also entsprechend verpacken (Drysack).
                        Dein Zelt/Tarp muss dich und deinen Schlafsack trocken halten und vor Wind schützen.
                        Solange man sich bewegt, kann man ruhig nass sein.

                        Kopf und Rumpf trocken zu halten ist von Vorteil, das geht mit einer Regenjacke ganz gut. Mehr ist *) nicht unbedingt nötig.
                        Den Versuch, die Füße über Tag trocken zu halten habe ich aufgegeben. Irgendwann werden die Schuhe doch nass. Schnelltrocknend finde ich angenehmer, als meistens Wasserdicht, aber wenn nass dann für ne Woche.
                        Klamotten über Nacht trocknen kannst du bei anhaltendem Regen (im Zelt) vergessen. Wenns trocken und windig ist, kanns auf ner Zeltleine klappen (früh wegräumen wegen Tau). Am besten trocknen die Klamotten aber am nächsten Tag am Körper.

                        Je nach Tour kann es auch mal unmöglich sein, beim Laufen trocken zu bleiben oder später irgendwas zu trocknen. Ist aber nicht weiter schlimm, solange man seinen trockenen, sicheren Schlafplatz hat, in den man sich ja auch z.B. bei drohender Unterkühlung jederzeit zurückziehen könnte.
                        Nasse Klamotten und Schuhe am nächsten Tag sind unangenehm, aber nicht weiter schlimm.


                        *) Standarddisclaimer: Das ist natürlich meine eigene Erfahrung und gilt für mich und ist vielleicht nicht uneingeschränkt auf andere übertragbar. Im Zweifel ausprobieren.


                        Nochmal zurück zum Abenteuer. Gehen wir nicht nach draußen, um etwas zu erleben? Dafür muss man manchmal auch etwas wagen! Das meine ich jetzt vor allem subjektiv. Die objektive Gefahr, die davon ausgeht, sich bei Regen nicht gleich in die Hütte zu verziehen, dürfte relativ gering sein. Trotzdem kann das subjektiv eine Hürde darstellen und (zumindest mir) macht es Spaß, solche persönlichen Grenzen zu erweitern.

                        Ich löse das für mich so, dass ich grundsätztlich für die Situation die mir Angst macht oder unangenehm vorkommt, Notfallpläne habe. Ausweichmöglichkeiten. Ich habe für potentiell kritische Situationen meistens eine ganze Reihe von Ideen, wie ich damit zurecht komme und das nimmt mir die Unsicherheit.

                        Für den Fall "Regen, patschnass, mir ist saukalt" können die Ideen z.B. so aussehen:
                        - Müsliriegel futtern, weiterlaufen bis mir wieder warm ist
                        - Tarp aufbauen, in den Schlafsack legen, warmes Getränk und Essen machen
                        - in Waldgebiet absteigen, Feuer machen
                        - Hütte

                        Also zur Titelfrage: Lebenswichtige Ausrüstung trocken halten und ansonsten mit der Nässe klarkommen.

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                        • Outdoorfetischist
                          Dauerbesucher
                          • 13.12.2010
                          • 927
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #13
                          AW: Trocken bleiben oder mit Nässe klarkommen

                          In Bewegung nass zu sein ist meistens nicht so das Drama. Fürs Zelt hat man dann idealerweise einen Satz trockene Wechselklamotten (zumindest Oberteil, Unterhose und Socken). Diese und den Schlafsack verpacke ich immer wasserdicht.
                          Ein nasses Zelt zu verpacken ist natürlich auch nicht der Hit. Ich finde dabei Zelte angenehm, bei denen Boden/Innenzelt und Außenzelt getrennt sind. In meinem Fall ein Tarp bzw. ein Golite SL 2 mit zusätzlicher Malerfolie am Boden. Dann kann man Zelt und Boden seperat verpacken und muss abends nicht einen feuchten Zeltboden trockenwischen.

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                          • blue0711
                            Alter Hase
                            • 13.07.2009
                            • 3621
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #14
                            AW: Trocken bleiben oder mit Nässe klarkommen

                            Zitat von jdb Beitrag anzeigen
                            Der Schlafsack muss um jeden Preis trocken bleiben, also entsprechend verpacken (Drysack).
                            Ich habe ganz banal eine Mülltüte (ab 1,5x Kompressionsvolumen) in den Kompressionssack gesteckt und stopfe den Schlafsack da rein.
                            Die Mülltüte reißt dadurch nicht.
                            Wenn man sie vorher etwas außen über den Kompressionssack runterzieht, drückt man sie auch nicht mit rein und es bleibt genug Überschuss, um sie oben einmal zuzudrehen und das Ende unter dem Kompressionssackverschluss zu fixieren.

                            Bisher blieb das bei mir immer trocken.

                            Drysack usw. brauch man eigentlich erst bei Flussquerungen oä.

                            Kommentar


                            • Randonneur
                              Alter Hase
                              • 27.02.2007
                              • 3373

                              • Meine Reisen

                              #15
                              AW: Trocken bleiben oder mit Nässe klarkommen

                              Wir hatten oft Regen unterwegs, einmal fast zwei Wochen lang mehr oder minder am Stueck. Ich bevorzuge es den Regen zu ignorieren und einfach mit der passenden Kleidung weiterzulaufen.

                              Wenn es regnet und ich schwitze ziehe ich halt weniger an. So wird maximal das T-Shirt wirklich feucht. Das trocknet aber schnell am Koerper. Wobei mit den jetzigen Dingern aus Wolle geht es noch deutlich schneller und angenehmer als frueher mit Baumwolle. Falls der Regen aufhoert ist das T-Shirt nach vielleicht 20 Minuten wieder trocken. Falls es abends noch regnet wenn wir das Zelt aufstellen, dann werkel ich eh noch einige Zeit herum (Kochen etc.) bevor ich in den Schlafsack krieche. Das reicht um das T-Shirt zu trocknen. Die anderen Sachen ziehe ich eh im Schlafsack nicht an. Sollte also etwas feucht sein muss es halt am naechsten Morgen trockengetragen werden. Das sind vor allem die Wanderhose, die Socken und die Schuhe. Die Socken haenge ich zum Trocknen auf (hilft aber nur etwas) oder trockne sie auf der Brust. Die Schuhe sind halt am Morgen etwas unangenehm, die Hose trocknet aber sehr schnell.

                              Den Schlafsack packe ich in einen wasserdichten Beutel (allerdings ohne wasserdichten Verschluss). Das reicht mir. Allerdings war frueher mein Rucksack wasserdicht, jetzt ist er es nicht mehr. Man muss natuerlich nachts etwas vorsichtig sein und nicht mit feuchten Sachen in den Schlafsack gehen. Man sollte auch darauf achten, dass man nicht schwitzt damit er nicht feucht wird. Ein wenig klamm kann ein Daunensack aber schon werden. Wird es aber kaelter (unter dem Gefrierpunkt), dann trocknet er wieder recht gut.

                              Als Regenkleidung benutzte ich, wo es das Gelaende zulaesst, einen Poncho (nach einem Ausflug in die modernen atmungsaktiven Sachen). Der haelt meiner Erfahrung nach zuverlaessiger trocken als eine Regenjacke. Er schuetzt ausserdem den Rucksack inklusive Tragesystem (die Schultergurte koennen sonst recht nass werden). Und er schuetzt auch die Beine recht gut (bei starkem Regen habe ich dann noch eine Regenhose oder Beinlinge). Der Poncho erlaubt aber auch sich darunter umzuziehen (wenn es zu kalt oder warm wird). Man ist in der Pause gut darunter geschuetzt, samt des Picknicks. Den Vorteil bei Durchfall wenn es gerade Schneeregen mit starkem Wind gibt hatte ich schon an anderer Stelle erwaehnt. Die Moeglichkeit, etwas unter dem Poncho an- oder auszuziehen, ist vor allem bei meine Daunenpullover viel wert, der mag keine Feuchtigkeit.
                              Je suis Charlie

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                              • jdb
                                Gerne im Forum
                                • 05.06.2007
                                • 93
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                                #16
                                AW: Trocken bleiben oder mit Nässe klarkommen

                                Zitat von blue0711 Beitrag anzeigen
                                Mülltüte ... Drysack usw. brauch man eigentlich erst bei Flussquerungen oä.
                                Klar, ne Mülltüte tuts auch. Mittlerweile gibts aber auch echt leichte wasserdichte Packsäcke mit Rollverschluss (sowas meinte ich), die erledigen die Kompression auch gleich mit, ist insgesamt bestimmt leichter ;)
                                Die dicken Ortlieb-Dinger braucht man wirklich nur, wenn man damit schwimmen (oder Kanufahren) geht.

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                                • jdb
                                  Gerne im Forum
                                  • 05.06.2007
                                  • 93
                                  • Privat

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                                  #17
                                  AW: Trocken bleiben oder mit Nässe klarkommen

                                  Zitat von Outdoorfetischist Beitrag anzeigen
                                  Ein nasses Zelt zu verpacken ist natürlich auch nicht der Hit. (...) feuchten Zeltboden trockenwischen.
                                  Versteh ich gerade nicht. Warum sollte man irgendwas trockenwischen?
                                  Zelt zusammenrollen, ab in den Sack und gut ist. Später wirds nass wieder aufgebaut und trocknet dann von allein (oder nicht, je nach Wetter).

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                                  • Randonneur
                                    Alter Hase
                                    • 27.02.2007
                                    • 3373

                                    • Meine Reisen

                                    #18
                                    AW: Trocken bleiben oder mit Nässe klarkommen

                                    Was ich noch erwaehnen wollte: Ein Regenhut hilft sehr. Er ist viel luftiger als eine Kapuze und schuetzt das Gesicht besser (falls die Krempe entsprechend breit ist).
                                    Je suis Charlie

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                                    • hikingdude
                                      Neu im Forum
                                      • 15.07.2014
                                      • 3
                                      • Privat

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                                      #19
                                      AW: Trocken bleiben oder mit Nässe klarkommen

                                      Zitat von jdb Beitrag anzeigen
                                      Jung, gönn dir mal ein bißchen Abenteuer! ;)

                                      In einer Gegend, in der du auf Hütten ausweichen kannst, wird dir so schnell nichts passieren - du kannst immer noch auf die Hütte ausweichen, wenn du so nass und durchgefroren bist, dass du bedenken hast, ob du das überstehst.

                                      Nochmal zurück zum Abenteuer. Gehen wir nicht nach draußen, um etwas zu erleben? Dafür muss man manchmal auch etwas wagen! Das meine ich jetzt vor allem subjektiv. Die objektive Gefahr, die davon ausgeht, sich bei Regen nicht gleich in die Hütte zu verziehen, dürfte relativ gering sein. Trotzdem kann das subjektiv eine Hürde darstellen und (zumindest mir) macht es Spaß, solche persönlichen Grenzen zu erweitern.

                                      Ich löse das für mich so, dass ich grundsätztlich für die Situation die mir Angst macht oder unangenehm vorkommt, Notfallpläne habe. Ausweichmöglichkeiten. Ich habe für potentiell kritische Situationen meistens eine ganze Reihe von Ideen, wie ich damit zurecht komme und das nimmt mir die Unsicherheit.
                                      Deine Antwort spricht genau das an, was ich vorher geplant hatte und auf der Tour dann nicht durchziehen konnte. Ich wollte mir ja das Abenteuer gönnen (sofern man das auf Wanderwegen so nennen kann, aber für mich war es schon abenteuerlich), konnte es letztendlich dann aber nicht durchziehen - das war mehr eine Frage der Selbstdisziplin und des Durchhaltevermögens. Ich stand dann da im Regen und dachte mir, macht das wirklich Spaß? Den ganzen Tag hier langzulaufen und ständig im Hinterkopf die Angst vorm nassen Camp zu haben? Bin dann also umgedreht, habe meine große geplante Wanderung nicht durchgezogen und habe von der Hütte aus Tageswanderungen gemacht. Deshalb auch meine Frage, wie ihr damit umgeht. Denn das nächste Mal will ich mich nicht abschrecken lassen.

                                      Und da hat es ja jetzt schon eine Menge guter Tipps gegeben, ich denke beim nächsten Mal werde ich um einiges mutiger und gelassener daran gehen und wie du schon sagtest einfach mal was wagen, solange es nicht wirklich gefährlich werden kann. Die Angst war ja mehr die eines Stadtmenschen vor etwas Unannehmlichkeit und Unbequemlichkeit - also genau wie du sagst eine subjektive Hürde.

                                      Diese ultraleichten aber (angeblich) wasserdichten Packsäcke habe ich auch benutzt. Super auch zur Kompression von Schlafsack und Daunenjacke, und da ich zusätzlich den Rucksack mit einem Müllsack ausgeschlagen hatte sollte das System normalem Regen auch eigentlich standhalten. Nach wie vor bleibt wohl das ent- und verpacken der kritische Punkt, aber da ist ja einiges zu geschrieben worden.

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                                      • Randonneur
                                        Alter Hase
                                        • 27.02.2007
                                        • 3373

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                                        #20
                                        AW: Trocken bleiben oder mit Nässe klarkommen

                                        Fuer das Zelt: Es ist am besten Innen- und Aussenzelt getrennt einzupacken, da da Aussenzelt meist innen feucht wird (und bei Regen bleibt). Daruch bleibt das Innenzelt trockener und damit auch der Schlafsack.
                                        Je suis Charlie

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