Biwak versus Camping

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  • Thomasi
    Erfahren
    • 27.04.2009
    • 204
    • Privat

    • Meine Reisen

    Biwak versus Camping

    Biwak versus Camping

    Lange Jahre betrachtete ich das Betreten eines Campingplatzes
    für einen Außentürer als unwürdig, ja, verachtenswert.
    In der Tat halte ich noch heute das Campingplatzpublikum für ein spezielles
    und zuweilen, oder: in der Regel, schwer erträgliches.

    Nun stellt sich die Alternative Biwak/Camping oftmals gar nicht,
    weil, je nach Tourenwahl, gar kein Campingplatz vorhanden ist,
    man um das Biwakieren also gar nicht herumkommt.
    Allerdings sei gesagt,
    dass die guten Biwakplätze ähnlich rar gesät sind,
    wie Campingplätze auf Gipfeln,
    und nicht nur im alpinen Bereich,
    regelmäßig schon belegt von denen,
    die früher aufgestanden sind als man selbst.

    Gehen wir mal ein paar Aspekte durch:

    1. Wasserversorgung

    Dies ist einer der zentralen Pluspunkte eines Campingplatzes.
    Zu jeder Zeit steht mir Wasser zur Verfügung.

    Wer schon einmal Durst hatte,
    ich meine: wirklichen Durst,
    also nicht das Verlangen nach einem kühlen Bier,
    versteht sofort was ich meine.

    In der Regel ist man nach vielstündiger Geh-, Pedalier-, Paddelarbeit dehydriert.
    Die Schweissproduktion ist eingestellt,
    die Lippen platzen auf,
    der Resturin ist dunkelgelb, fast bräunlich.
    Wem dann,
    weil er Sonnenunter- und aufgang einsam auf Bergeshöhe erleben wollte,
    das Wasser ausgegangen ist,
    weil schon beim Anstieg ausgesoffen,
    wird die kühle Nachtfeuchte herbeisehnen,
    sich schlaflos herumwälzen
    und den morgigen, trockenen Abstieg fürchten.

    Dasselbe kann Ihnen im Weserbergland passieren.
    Sie kommen nicht an Wasser,
    außer dem der Weser,
    an der die Atomkraftwerke aufgereiht sind,
    und das Sie nicht trinken wollen.
    Deutsche Dörfer haben keine Dorfbrunnen mehr.
    Wenn doch, dann mit Umspülpumpe,
    die immer wieder das selbe Wasser aus dem Hahn presst,
    schließlich wollen die Bürgermeister keine Verschwender sein.
    Dann müssen Sie im nächsten Dorf,
    das partout nicht kommen will,
    klingeln und um Wasser bitten;
    und es gibt verhexte Tage,
    da macht Ihnen keiner auf.

    Sieht Ihre Tourenplanung aber die abendliche Ansteuerung eines Campingplatzes vor,
    dann trinken Sie das nach,
    was Sie sich tagsüber vorenthalten haben.

    2. Stille
    Der größte Vorzug des Biwakierens.
    Zumeist sind Sie mit sich allein.
    Zwar mag es keinen wirklich zivilisatorisch lärmbereinigten Ort mehr geben,
    von irgendwo her brandet immer Autobahn- oder Fluggetöse her,
    aber Sie müssen sich nach harter Tour,
    nach zehn Stunden Radlfahrt
    nicht mit den Kampftrinkern auf einem Campingplatz auseinandersetzen,
    für die Camping nicht Erholung, sondern Party bedeutet.

    Dort muss man schon beim Zeltaufbau sich fernhalten
    von allen SixPack- und Bierkastenträgern und Einweggrillbesitzern,
    generell von Gruppen und Jugendlichen und Prolos mit Achsel-T-Shirt
    und sich in die hinterste Ecke verziehen
    oder unter die Dauercamper,
    besonders unter die über 70-Jährigen.
    Auch holländische Wohnwageneigner sind als Nachbarn zu empfehlen,
    die gehen früh zu Bett.
    Allgemein gilt: Je älter der Campinggast, desto besser.

    3. Sicherheit
    Schwierig zu beurteilen.
    Ich bin im ehemaligen Jugoslawien,
    beim Biwakieren,
    kaum dass ich den Schlafsack ausgerollt hatte,
    von einer Meute zähnefletschender Hunde eingekreist worden
    und habe fluchtartig das Terrain verlassen.

    Ich hatte auch schon unangenehme Begegnungen mit irgendwelchen Burschen,
    die, ich hatte das Zelt irgendwo wild an einem Ortsrand aufgebaut,
    mitternächtlich glaubten, eifrig am Gestänge rütteln zu müssen und dies für einen Mordsspaß hielten.

    Ich bin auch schon mitten in der Nacht geweckt worden vom Gebimmel und brünstigen Schnauben
    eines Pferdeschlittens,
    weil ich mein Lager dummerweise mitten auf der Schneise der größten Touristikattraktion aufgeschlagen hatte
    - Nächtliche winterliche Schlittenfahrt mit Fackelbeleuchtung a la Ludwig II -
    für 69 Euro pro Person. Decken inklusive.

    Ich war auch schon fast am Einschlafen,
    das war in einem Weinberg oberhalb von Bardolino,
    da merke ich,
    dass sich, ich war gut getarnt,
    keine drei Meter neben mir,
    ein Liebespaar niederläßt und im Begriff ist,
    unverzüglich zu Werke zu gehen.

    Einmal,
    mitten im Wald,
    hat mir ein Polizist ins Auge geleuchtet,
    keine Ahnung,
    wie der mich aufgespürt hat.

    Allgemein aber kann ich sagen,
    dass ich mich beim Biwakieren immer sicherer gefühlt habe als beim Campieren auf einem Campingplatz,
    wo die Besoffenen über deine Zeltleinen stolpern
    und dich glauben machen wollen, ihre Bierduschen als Segnungen betrachten zu müssen;
    von dem Dauergequatsche bis vier Uhr morgens ganz zu schweigen,
    oder den Streitereien,
    weil man sich beim Boule-Spiel in die Haare bekommen hat,
    oder weil die halbwüchsige Tochter erst gegen zwei Uhr morgens ins Familienzelt zurückgefunden hat und Mutter gerne wüßte, wo gewesen, die Tochter aber lallt nur und kichert ...

    Allgemein gesagt:
    Biwakieren führt eher ins Groteske,
    Camping in den Konflikt.

    4. Hygiene
    Ich selber habe beim Biwakieren,
    sofern nicht von vorneherein auszuschließen,
    immer darauf geachtet,
    neben einer Wasserquelle,
    und wenn es nur ein Rinnsal war,
    meinen Lagerplatz einzurichten,
    also an Fluss oder Weiher.
    Weniges mag ich weniger,
    als mit salzverkrusteter Haut in den Schlafsack kriechen zu müssen.

    Im Grunde ist die Möglichkeit zu einer abendlichen und morgendlichen warmen Dusche,
    die mir ein Campingplatz bietet,
    zumeist erst nach Einwurf passenden Kleingeldes,
    ein Versprechen,
    das meine Lebensgeister beflügelt.

    Nun soll nicht verschwiegen werden,
    dass es unglaublich versiffte Campingplätze gibt,
    oder Toiletten darauf ohne Klopapier
    und das merken Sie erst,
    wenn schon im Vollzug.
    Es wäre also vermessen zu sagen,
    aus hygienischen Gründen einem Campingplatz den Vorzug geben zu sollen.

    Es kann Ihnen aber daran gelegen sein,
    jederzeit Zugang zu Frischwasser zu haben,
    nicht nur um Ihr Kochgeschirr zu reinigen,
    'Äh, könnte ich mal bitte zwei Tropfen Spüli von Ihnen haben?'
    'Gerne, junger Mann!'

    sondern auch Körperteile,
    die im unpassendsten Moment aktiv werden,
    sei es,
    dass wir zu viel Wein gesüffelt haben,
    sei es,
    dass wir uns untertags an den reichlich am Wegesrand vorhandenen Pflaumenbäumen bedient haben
    und nun - es ist immer mitten in der Nacht - glauben,
    einen trockenen Furz loszulassen
    und dann war es ein feuchter.
    Wohl dem, der mit Unterwäsche schläft.

    Was einem Campingplätze ziemlich verleiden kann,
    ist, die nächtliche Bieselei mit anhören zu müssen.
    Kaum einer der Nachbarzelter,
    der, nach langem Kampftrinken, fünf mal raus muss in Nacht,
    geht 300 Meter rüber in die sanitären Anlagen,
    die sind immer bei den teuren Stellplätzen,
    weil der Zeltcamper auf der Zeltwiese rein finanziell für den Campingplatzbetreiber nicht lukrativ genug ist,
    sondern er pisst unmittelbar in die Zeltumgebung
    und Sie können froh sein, wenn er,
    noch im alkoholabbauenden Zustand,
    dies nicht über Ihren Häringen tut.

    Deswegen ist zu vermuten,
    dass der schöne Platz,
    den Sie sich gerade für Ihren Zeltaufbau ausgesucht haben,
    die vorige Nacht gut getränkt worden ist mit den Ausscheidungen derer von Gegenüber.
    Daher zelte ich grundsätzlich mit Malerfolie unter meinem Zeltboden.

    Ganz allgemein ist die Anusreinigung nicht nur für den Radfahrer von besonderer Bedeutung
    und selbst der niedrigkastigste Inder, wohnhaft im Wellblechverschlag an der Ausfallstraße,
    tut dies mit Wasser und Sorgfalt;
    Daher sollten Sie beim Biwakieren immer einen Anteil Ihres Wasservorrates hierfür bevorraten,
    bzw. eine separate Hygieneflasche mitführen.
    Auf Campingplätzen hat man zwar kein Bidet,
    aber fließendes Wasser, das lernt man schätzen.
    Tipp: Sanitärgebäude immer mit Badeschlappen betreten, nie barfuß! und Klobrillen mit Klopapier abdecken.

    5. Komfort
    Campingplätze liegen gar nicht selten abseits der Zivilisation,
    zumeist aber mit Zugang zu lebensmitteltechnischer Versorgung,
    sprich: Irgendein Supermarkt ist immer in der Nähe.
    Sie packen also nicht Ihr Tütensuppenpulver aus,
    sondern haben sich vor Ankunft eingedeckt mit allen Delikatessen,
    nach denen sich Magen und Augen nach ausdauernder Anstrengung sehnen.

    Ich will nicht verhehlen,
    dass dies mit ein Grund für mich ist,
    Campingplätze aufzusuchen.
    Es gibt nämlich,
    auch das ist nicht selten,
    Campingplätze, darauf sind Sie nicht nur der einzige durchreisende Gast
    - und weil sämtliche Dauercamper erst am Wochenende eintreffen -
    überhaupt der Einzigste.
    Sie haben den ganzen Platz praktisch für sich alleine.
    Und Sie haben Tisch und Stühle.
    Sie sitzen nicht rückengekrümmt im Schneidersitz auf Fels und Stein und nassem Gras.
    Sie haben einen Tisch.
    Darauf verbreiten Sie ein opulentes Mahl,
    wie es demjenigen angemessen ist,
    der nach zehn Stunden Gewaltmarsch nunmehr frisch geduscht bereit ist,
    die Segnungen der Speisung zu empfangen.
    Knuspriges Brot, eine Flasche lokalen Rotwein,
    womöglich Kopfsalat mit Sylter Salatfrische,
    Artischocken und Oliven aus dem Glas,
    etwas Ziegenkäse und natürlich Tomaten ...
    ... vielleicht noch eine Aubergine frisch aus der Pfanne ...
    Knoblauch auf gesalztem Butterbrot!
    und das alles im milden Licht sich herabsenkender Dämmerung,
    in abklingender sommerlicher Hitze
    und gänzlich ungestört von sämtlichen Rabauken,
    in der Ruhe wie eines unbedeutenden Voralpengipfels,
    da preist man einen Gott
    oder lobt die Errungenschaften westlicher Zivilisaton,
    gleich für wie dekadent man sie ansonsten hält.

    Es ist diese Sättigung,
    die kein Biwak bietet,
    die Campingplätze auch für Außentürer erschließt.
    Man ist ja kein Asket.

    6. Geld
    Campingplätze kosten, Biwak ist umsonst.
    Der billigste Platz für Soloreisende, also Person plus Zelt,
    war neben einem Kernkraftwerk und kostete 5.50 zuzüglich Duschen für 80 Cent.
    Der teuerste Platz war am Rhein und kostete 11.50. Duschen frei.
    Durchschnittlich zahlt man rund 8 Euro in Deutschland.

    7. Gesellschaft
    Beim Biwakieren lernt man selten jemanden kennen.
    Ist mir noch nie passiert,
    dass mitten im Wald jemand zu mir kommt und fragt:
    Darf ich mich zu Ihnen legen?

    Umgekehrt habe ich auf Campingplätzen Leute getroffen,
    vom Weltumradler bis zum Jakobspilger,
    Japaner, depressive Alte, alleinreisende Frauen, schweigsame Jünglinge,
    schräge, traurige, begeisternde, erschreckende Gestalten,
    für zwei Sätze und für abendfüllende Unterhaltungen,
    Menschen,
    mit denen man alltagsüblich niemals verkehren würde,
    allein schon,
    weil sie einem auf dem täglichen Weg ins Büro nicht begegnen.
    In dieser Hinsicht sind Campingplätze eine echte Bereicherung.

    8. Seife
    Es ist nicht nur so,
    dass man auf Campingplätzen all seinen Müll los wird,
    fein getrennt natürlich,
    man bekommt auch was: Seife.
    Jedenfalls meistens.
    Dies wird jeden Radfahrer interessieren,
    dem schon mal die Kette zwischen Speichen und Zahnkranz gehüpft ist
    und der unleidlicherweise vergessen hat,
    Einmal-Handschuhe einzupacken.
    Zuerst versucht man ja mit einer Zwischenlage aus Schneuztuch oder größerem Blattwerk oder sonstigem Lappen die Hände sauber zu halten.
    Dummerweise hat man natürlich die Kette vor Tour ordentlich geölt
    und frevelhafterweise nützt ein bisserl Ruckeln an der Kette gar nichts,
    nein, man muss in die Vollen greifen, doppelhändig und wie die Hände danach aussehen,
    weiß jeder, dem das schon mal passiert ist.

    Ich hatte mal einen Platten,
    da habe ich versucht das Loch im Schlauch im Berghaferl zu finden,
    in das ich meinen letzten Rest Wasser gegossen hatte.
    Später schob ich das Rad auf einen Campingplatz und
    tauchte den Schlauch in das volle Spülbecken.
    Flugs, da war's.

    Zumeist ist auch das Klopapier umsonst.
    Damit lassen sich Sachen wegwischen.
    Wer schon mal ins eigene Zelt sich übergeben hat,
    weil er, verflixter Reißverschluss!, nicht fix genug den Weg nach Draußen fand,
    oder noch ärgere Dinge beseitigen mußte,
    der weiß um die Praktikabilität saugfähigen Papiers,
    das einigermaßen zügig zur Hand ist.

    Für den Kurztourer irrelevant,
    den Weitreisenden hingegen schon,
    sind Waschmaschine und Trockner,
    die auf besseren Plätzen für zusammen rund fünf Euro zu nutzen sind.

    Außerdem kann man sich bei Regen, Sturm und Gewitter ins Sanitärgebäude flüchten.
    Beim Biwakieren hatte ich mal Wassereinbruch,
    da lag ich dann die ganze Nacht darin,
    wohin hätte ich auch können?

    9. Kinder
    Kinder werden immer nachts krank und immer am Wochenende,
    und verunfallen immer Mittwoch-Nachmittag,
    wenn alle Ärzte zu haben.
    Mit Kindern, also Vorschulalter und Grundschule,
    biwakiere ich nicht, weder mit den eigenen,
    und erst recht nicht mit deren Freunden dazu.
    Hierfür ist der Campingplatz der richtige Ort.
    Oder ein eigener Garten, sofern man hat.

    10. Alleinsein
    Das All-Ein-Sein ist eine von den Esoterikern überstrapazierte Floskel,
    und wenn etwas daran sein sollte,
    dann wird man es auf dem Campingplatz ebenso empfinden können wie im Biwak.

    Und doch meine ich sagen zu können:
    Biwakieren ist die innigere Erfahrung,
    die ungeschminkte, die direkte, die leibhaftigere;
    psychisch herausfordernder, unsentimental und ernüchternd.
    Biwakieren ist seltener in der Lüge, der Selbstschummelei, der Eigentäuschung.
    Dafür sorgen schon die Mücken.

    11. Alter
    Grob gesagt:
    Biwakieren ist Sache der Jugend,
    Camping die Milde des frühen Alters.
    Danach für den Senior dann Wohnwagen und Wohnmobil.
    Wenn man jung ist, legt man sich überall hin.
    Später will man ein, sein Bett.
    Camping gewinnt Dauer.
    Camping ist das Drinnen des Draußen.


    Kommen wir zum Schluss:

    Es gibt Biwak, es gibt Camping und es gibt Alpenvereinshütten.
    Bevor ich aber da nächtige,
    bleib ich lieber zu Haus.
    Biwak oder Camping,
    man liegt immer im eigenen Bett.
    Das hat was.

  • lina
    Freak

    Vorstand
    Liebt das Forum
    • 12.07.2008
    • 43063
    • Privat

    • Meine Reisen

    #2
    AW: Biwak versus Camping

    Danke!

    Zitat von Thomasi
    Biwakieren führt eher ins Groteske,
    Camping in den Konflikt.

    Kommentar


    • blue0711
      Alter Hase
      • 13.07.2009
      • 3621
      • Privat

      • Meine Reisen

      #3
      AW: Biwak versus Camping

      Also den Teil mit dem Camping versteh ich ja.
      Aber beim Biwakieren machst Du irgendwas falsch (Deiner Beschreibung nach eher alles).

      Kommentar


      • india
        Dauerbesucher
        • 10.04.2010
        • 806
        • Privat

        • Meine Reisen

        #4
        AW: Biwak versus Camping

        Dein nett geschriebener Text hat schon einiges stilles Schmunzeln hervorgerufen...
        Am Meisten biwakierte ich zu einer Zeit, als ich den Begriff noch gar nicht kannte, in meiner (frühen) Jugend.
        Auf Sportplätzen und auf Friedhöfen, in italienischen Maisfäldern, nicht schlecht staunte ich, als ich eines frühen Morgens staunte, wo ich in später Nacht mein Lager errichtet hatte. Das einzige Plätzchen mit ebenem Gras war morgens ein stark befahrener Kreisverkehr.

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        • Torres
          Freak

          Liebt das Forum
          • 16.08.2008
          • 30797
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          • Meine Reisen

          #5
          Sehr schön beobachtet:-)

          Weiter so.
          Oha.
          (Norddeutsche Panikattacke)

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          • derSammy

            Lebt im Forum
            • 23.11.2007
            • 7412
            • Privat

            • Meine Reisen

            #6
            AW: Biwak versus Camping



            Wie immer
            > Sensationell


            und vermutlich auch wie immer
            >folgt jetzt eine
            Diskussion über einzelne Satzteile und obs nicht im Lagerfeuer besser ausgehoben wäre

            Kommentar


            • blue0711
              Alter Hase
              • 13.07.2009
              • 3621
              • Privat

              • Meine Reisen

              #7
              AW: Biwak versus Camping

              Zitat von derSammy Beitrag anzeigen
              und vermutlich auch wie immer
              >folgt jetzt eine
              Diskussion über einzelne Satzteile und obs nicht im Lagerfeuer besser ausgehoben wäre
              Nö, nur, wenn das Biwakieren ist, was da unter dem Begriff beschrieben wird, weiss ich echt nicht mehr, wie ich meine Zeltübernachtungen nennen soll.*

              Aber da mir das ja schon bei jeglicher Fortbewegung mit Rucksack so geht, ist das lediglich die logische Fortsetzung.

              Womit der Anschluss an die nicht gar so philosophische, sondern rein praktische Dimension des Alleinseins geknüpft wäre.

              *Das, was da unter Biwakieren beschrieben wird, läuft bei mir eher an der Grenze zur Landstreicherei, jedenfalls unter "extrem unglückliche" Auswahl von Umfeld und Platz. Mitunter gefährlicher Leichtsinn bis Anmaßung und jedenfalls ein schönes Negativbeispiel für jeden Gegner des "Wildcampens".

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              • blitz-schlag-mann
                Alter Hase
                • 14.07.2008
                • 4851
                • Privat

                • Meine Reisen

                #8
                AW: Biwak versus Camping

                Ja, Camping, ist total unentspannt und führt in den Konflikt

                Viele Grüße
                Ingmar

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                • Torres
                  Freak

                  Liebt das Forum
                  • 16.08.2008
                  • 30797
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #9
                  Das ist ja wohl das Wesen von Fiktion: Die Übertreibung und der wahre Kern.

                  Man kann es wieder erkennen, muss es aber nicht.
                  Oha.
                  (Norddeutsche Panikattacke)

                  Kommentar


                  • hotdog
                    Freak

                    Liebt das Forum
                    • 15.10.2007
                    • 16106
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #10
                    AW: Biwak versus Camping

                    Zitat von blitz-schlag-mann Beitrag anzeigen
                    Ja, Camping, ist total unentspannt und führt in den Konflikt
                    Klar! Wieso sonst sitzt ihr so weit auseinander?

                    @blue: man kann auch alles zerreden. Wer viel wildcampt/biwakiert, wird auch schon mal mit seiner Platzwahl daneben liegen.
                    Arrivederci, farewell, adieu, sayonara WAI! "Ja, wo läuft es denn? Wo läuft es denn hin?"

                    Kommentar


                    • volx-wolf

                      Lebt im Forum
                      • 14.07.2008
                      • 5576
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #11
                      AW: Biwak versus Camping

                      Klasse!!!!

                      Geb' Dir überall recht ... und trotzdem und immer wieder: Lieber biwakieren!

                      Moralische Kultur hat ihren höchsten Stand erreicht, wenn wir erkennen,
                      daß wir unsere Gedanken kontrollieren können. (C.R. Darwin)

                      Kommentar


                      • stoeps
                        Dauerbesucher
                        • 03.07.2007
                        • 537

                        • Meine Reisen

                        #12
                        Sehr schön beobachtet bzw. reflektiert und wunderbar mit dem literarischen Mittel der Zu- bis Überspitzung geschrieben.

                        Danke.
                        Karsten
                        „The world's big and I want to have a good look at it before it gets dark.”
                        ― John Muir

                        Kommentar


                        • blue0711
                          Alter Hase
                          • 13.07.2009
                          • 3621
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                          #13
                          AW: Biwak versus Camping

                          @hotdog: Zerreden? Hmm...
                          Mal danebenliegen ist ja kein Thema, aber das obige ist bzgl. Biwakieren ein Sammelsurium von grundsätzlichem Fehlverständnis.
                          Warum das aber keinem auffällt, ist mir grade schleierhaft.

                          Schliesslich bin ich ein Verfechter des freien Übernachtens und lass dafür auch gerne mal fünfe grade sein.

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                          • hotdog
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                            • 15.10.2007
                            • 16106
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                            #14
                            AW: Biwak versus Camping

                            Zitat von blue0711 Beitrag anzeigen
                            Mal danebenliegen ist ja kein Thema, aber das obige ist bzgl. Biwakieren ein Sammelsurium von grundsätzlichem Fehlverständnis.
                            Warum das aber keinem auffällt, ist mir grade schleierhaft.
                            Dann werde doch mal konkret. Ich verstehe dich nämlich nicht.
                            Arrivederci, farewell, adieu, sayonara WAI! "Ja, wo läuft es denn? Wo läuft es denn hin?"

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                            • Torres
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                              • 16.08.2008
                              • 30797
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                              #15
                              AW: Biwak versus Camping

                              Ich verstehe Dich auch nicht, blue.

                              OT: Das Sammelsurium grundlegenden Fehlverständnisses könnte man bei den Campingplätzen auch sehen, da es ja auf den Platz ankommt, aber das ist ja gerade das schöne an literarischer Überspitzung.
                              Oha.
                              (Norddeutsche Panikattacke)

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                              • blue0711
                                Alter Hase
                                • 13.07.2009
                                • 3621
                                • Privat

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                                #16
                                AW: Biwak versus Camping

                                @hotdog:
                                Zitat von Thomasi Beitrag anzeigen
                                Wem dann,
                                weil er Sonnenunter- und aufgang einsam auf Bergeshöhe erleben wollte,
                                das Wasser ausgegangen ist,
                                weil schon beim Anstieg ausgesoffen,
                                wird die kühle Nachtfeuchte herbeisehnen,
                                sich schlaflos herumwälzen
                                und den morgigen, trockenen Abstieg fürchten.
                                Gefährlicher Leichtsinn, wenn auch nur am Rande mit dem Biwakieren verbunden. Gerade, wenn man das aber einplant, sollte vernünftige Wasserversorgung aber absolute Selbstverständlichkeit sein. Einen halben Tag ohne Wasser zu sein, kann leicht zum Darwin-Award führen. (Mir fällt da so spontan die Sportler-Truppe am Watzmann ein, die wegen Wassermangel den Abstieg nicht bewältigte und dann mittels Militärhubschrauber aus einem Gewitter gerettet werden mussten)

                                Zitat von Thomasi Beitrag anzeigen
                                Ich bin im ehemaligen Jugoslawien,
                                beim Biwakieren,
                                kaum dass ich den Schlafsack ausgerollt hatte,
                                von einer Meute zähnefletschender Hunde eingekreist worden
                                Und die waren vorher nirgends nicht? Sind die unter den Graswurzeln gewachsen?

                                Zitat von Thomasi Beitrag anzeigen
                                ..., ich hatte das Zelt irgendwo wild an einem Ortsrand aufgebaut,
                                Da wird der vorherige Lapsus erklärlich. Wer so "biwakiert", braucht sich nicht wundern, wenn er Prügel oder Bisse einsteckt oder gar hinter schwedischen Gardinen nächtigen darf.

                                Zitat von Thomasi Beitrag anzeigen
                                mitten im Wald,
                                hat mir ein Polizist ins Auge geleuchtet,
                                keine Ahnung,
                                wie der mich aufgespürt hat.
                                Nach den vorherigen beiden Fällen von Unwissenheit erklärlich, campt der Polizist schliesslich nicht selbst im Wald, sondern muss da auch erst hin laufen.

                                Zitat von Thomasi Beitrag anzeigen
                                neben einer Wasserquelle,
                                und wenn es nur ein Rinnsal war,
                                meinen Lagerplatz einzurichten,
                                also an Fluss oder Weiher.
                                Fluss und Weiher mag ja noch in Ordnung gehen. Quellen und ähnliches sind aber ein NoGo. Andererseits: Wenn man unbedingt "erwischt" werden will, kann man ja gleich am Badesee zelten.

                                Kurz: Nix von spurenlos, lautlos, quasi unsichtbar, Eigentum respektieren, dazu auch noch sich selbst gegenüber unverantwortlich (was im dümmsten Fall andere ausbaden dürfen)
                                Sorry, da springt mein Humordetektor nicht mehr an.

                                Und wenn das Biwakieren ist, dann hab ichs nie gemacht und werde es nie tun.

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                                • hotdog
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                                  Liebt das Forum
                                  • 15.10.2007
                                  • 16106
                                  • Privat

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                                  #17
                                  AW: Biwak versus Camping

                                  Zitat von blue0711 Beitrag anzeigen
                                  Sorry, da springt mein Humordetektor nicht mehr an.
                                  Das ist schade, denn vieles, insbesondere das erste von dir aufgeführte Beispiel, würde ich der künstlerischen Freiheit des Autors zuordnen. Hattest du noch nie Wasserengpässe und hast du dir dann nie ausgemalt, wie es wäre, wenn...?

                                  Und deine hehren Biwakgrundsätze in Ehren, aber wenn man zivilisationsnah wild kampiert, dann lässt sich das "spurenlos, lautlos, quasi unsichtbar, Eigentum respektieren" nicht immer zu 100% umsetzen.
                                  Arrivederci, farewell, adieu, sayonara WAI! "Ja, wo läuft es denn? Wo läuft es denn hin?"

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                                  • volx-wolf

                                    Lebt im Forum
                                    • 14.07.2008
                                    • 5576
                                    • Privat

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                                    #18
                                    AW: Biwak versus Camping

                                    Ein "wildes" Hunderudel kann schon mal innerhalb von 10 min auftauchen... und dann gibt es da noch die literarische Freiheit.

                                    Und warum darf ich nicht neben einer Quelle schlafen?

                                    Moralische Kultur hat ihren höchsten Stand erreicht, wenn wir erkennen,
                                    daß wir unsere Gedanken kontrollieren können. (C.R. Darwin)

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                                    • Flussapfel
                                      Gerne im Forum
                                      • 18.08.2011
                                      • 86
                                      • Privat

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                                      #19
                                      AW: Biwak versus Camping

                                      Guter Text. Hab mich erst über die "schreibart" gewundert, aber als ich die ersten male schmunzeln musste, hab ich wohl gemerkt dass man den Text nicht unbedingt von allen Seiten ernst nehmen muss.
                                      Ich denke mal die Zähne fletschenden Hunde waren einwenig überspitzt. Allerdings wenn ich so nachdenke: Das hatten wir mal auf Mallorca waren zwar "nur" 2 oder 3 aber Angsteinflössend sind die Viecher allemale wenn man wandert
                                      LG,
                                      Flussapfel

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                                      • blue0711
                                        Alter Hase
                                        • 13.07.2009
                                        • 3621
                                        • Privat

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                                        #20
                                        AW: Biwak versus Camping

                                        Zitat von volx-wolf Beitrag anzeigen
                                        Und warum darf ich nicht neben einer Quelle schlafen?
                                        Ich zitier mal hieraus:
                                        Schutzmassnahmen an Quellen sind deshalb besonders nötig, weil Quellräume als kleinflächige, isolierte, seltene und empfindliche Biotope gegenüber geringsten Störungen sehr anfällig reagieren.
                                        Ähnliches gilt für Kleingewässer und dazu vertreibt man durch seine Anwesenheit die "Ureinwohner" (Tiere) von ihrer Wasserversorgung. Und das obwohl man das leicht verhindern kann: Einfach etwas weiter weg nächtigen und nur als Gast sein Wasser holen.

                                        Ist vielleicht auch ein teilthema von "Kleine Spuren"

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