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Soweit ich nachgeforscht habe ist Heinz Dieter Quack (vom Europäischen Tourismus Institut in Trier) ein anderer Autor als derjenige von wanderforschung.de (dort schreibt der Natursoziologe Rainer Brämer).
Mehr Hintergründe zum Strapazen-Artikel von Spiegel befinden sich auf PDFs auf der Seite der Pressemeldungen von trendscope.
Hier wird Wandern erst als solches bezeichnet, wenn man mehr als 2 Stunden außerhalb des eigenen Wohnorts unterwegs ist.
Im Spiegel-Artikel steht wiederum was von 2 Studien. Welche das sind ist leider nicht vermerkt.
Zuletzt geändert von lina; 17.03.2010, 20:59.
Grund: ... etwas komplizwickt das Ganze ...
Der Spiegel nimmt das Beste zweier Welten, und das was ins Weltbild des Spiegelautors passt.
Soweit ich weiß, ist Rainer Brämer im Ruhestand, und mit ziemlicher Sicherheit hat er das Premiumwandergedöns ins Rollen gebracht. Ob der aus Trier überhaupt wandert, weiß ich nicht. Bei Brämer schon. Der hat schon vor Jahrzehnten für Wanderführer geschrieben. Eigentlich ist das auch alles egal, denn Inhalt und Schlussfolgerungen der Pressemeldungen und PDFs unterscheiden sich nicht sonderlich.
Sicher ist jedoch, dass es in erster Linie ums Geschäft geht. Die Rheinland-Pfälzer Landesregierung geht in den letzten Jahren mit einer gigantischen Gießkanne duchs Land. 600.000 Euro für den Rheinsteig, 400.000 Euro für den Westerwaldsteig, 400.000 Euro für den Ahrsteig (2011), um nur ein paar Beispiele zu nennen. Diese Summen haben alle Wandervereine in Rheinland-Pfalz in Jahrzehnten nicht für die Wegemacherei aufbringen können. Meist verfügen die über einen Topf von ein paar Tausend Euro im Jahr für Markierung und Wegemacherei. Den Rest machen ehrenamtliche Vereinsmitglieder.
Was geschieht eigentlich mit den neuen Wegen, wenn die Tourismusexperten eine neue Sau übers Land treiben? Bekommen dann die Wandervereine die Kohle, um die Wege über 100 Jahre am Leben zu halten? Nein.
Werner
Zuletzt geändert von Werner Hohn; 17.03.2010, 21:39.
Grund: Mann!
... Vor meinem inneren Augen sehe ich gerade, wie jemand auf einem Campingstuhl unterm Sonnenschirm am Fernwanderweg sitzt, bei Schönwetter auf zählbare Wanderer wartet, ihnen Zitronenbrause kredenzt und fragt, ob und wo sie eine Übernachtung planen und wie die Einkaufspreise für Stullen in der letzten Wanderraststätte, ... oder doch Selbstversorger ...
... Vor meinem inneren Augen sehe ich gerade, wie jemand auf einem Campingstuhl unterm Sonnenschirm am Fernwanderweg sitzt, bei Schönwetter auf zählbare Wanderer wartet, ihnen Zitronenbrause kredenzt und fragt, ob und wo sie eine Übernachtung planen und wie die Einkaufspreise für Stullen in der letzten Wanderraststätte, ... oder doch Selbstversorger ...
Klar ist der Wanderer ein Wirtschaftsfaktor.
Äem - am Rothaarsteig ist das ein "Ranger" im Jeep - leider gibt es kein Zitronenlimo und da wir die Nacht vorher uns spät abends getroffen hatten und daher in Bahnhofsnähe eine Unterkunft gebucht hatten, konnten wir die Frage nach der letzten Übernachtung "korrekt" beantworten - bei der Frage nach der nächsten Übernachtung haben wir einfach eines der nächsten Dörfer aufgezählt ....
Sicher ist jedoch, dass es in erster Linie ums Geschäft geht. ... Diese Summen haben alle Wandervereine in Rheinland-Pfalz in Jahrzehnten nicht für die Wegemacherei aufbringen können.
Die Vereine haben es eben - im Gegensatz zu Brämer & Co mit ihren dollen Studien - nicht geschafft, die Politik vom wirtschaftsförderlichen Sinn des Wanderns zu überzeugen. Ich denke, dass die Kohle mindestens beim Rothaarstieg aus rein wirtschaftlicher Sicht (!) gut angelegt war. Ob das für die "Me-too"-Projekte wie Rheinsteig, SHS etc. auch noch gilt, sei dahingestellt.
Was geschieht eigentlich mit den neuen Wegen, wenn die Tourismusexperten eine neue Sau übers Land treiben? Bekommen dann die Wandervereine die Kohle, um die Wege über 100 Jahre am Leben zu halten?
Eher nicht. Aber wenn ich mir die Wandervereine hier in der Umgebung anschaue, wird es in 15-25 Jahren dort kaum noch jemanden geben, der physisch in der Lage ist, Markierungen zu malen. Von daher ist der Ansatz mit dem Premiumweg als Dach für eine ganze Region vielleicht gar nicht so falsch. Nur so kannst Du einer Gemeinde plausibel machen, dass sie wirtschaftlich davon profitiert, etwa die Markierung eines Zubringers zum Premiumweg zu finanzieren. Machen wir uns nix vor: Etwa 95 Prozent der Premiumweg-Geher sind Indoor-Übernachter, Indoor-Esser und ein ordentlicher Teil davon auch noch Besserverdiener.
Alles unter Nutriscore "D" ist rausgeschmissenes Geld.
Gestern berichteten sie im Radio (WDR 2), dass der Eifelsteig ein grosser Erfolg sei, der sehr gut angenommen werde. Nur die Pensions- und Hotelwirte klagen: Früher seien die Wanderer für ein paar Tage gekommen und hätten die Gegend sternförmig wandernd erkundet. Heute laufen sie den Eifelsteig und bleiben nur noch je eine Nacht. Das bedeutet natürlich für die Wirte einen Mehraufwand: Bett beziehen, Zimmer gründlich putzen für je eine Übernachtung. Dafür berechnen die meisten dann einen Aufschlag - von 5 € und mehr habe ich gehört.
OT: Könnten wir ja auch mal machen: Für jedes Schlafsack-Zusammenrollen und TAR-Einpacken 5 € ins Sparschwein. Das Geld reicht dann irgendwann für einen tollen Urlaub
Da werden Komplettausrüstungsgewicht zwischen 2 und 4 Kilo
angepeilt...da stört einen nichts.
OT: Einspruch!
Selbst bei diesen Gewichten würde ich den Rucksack antesten. Hatte mal nen Tagesrucksack bei dem ich nach einer halben Stunde Nackenschmerzen bekam, weil er irgendwo, irgendwie ungünstig auflag.
Gwicht: Devinitiv unter 4 KG.
Froh schlägt das Herz im Reisekittel,
vorausgesetzt man hat die Mittel.
tent und sleeping bag kommt noch, es gibt ja schließlich auch body-bags zu kaufen.
Ich habe ein Mountainbike und bike damit die Berliner Mountains up und down. Beim trekken durch die Berliner Woods schaue ich mir immer den sky durch die boome an. Auf dem Rücken den vielbelachten daypack mit einer bottle voller klarem water, sogar echtes drinkwater aus der drinkwaterleitung. Zum eaten gibt es dann die power bar energy bars, manchmal auch energy-gels beim biken.
Herrlich!
"Es gibt keine großen Entdeckungen und Fortschritte, solange es noch ein unglückliches Kind auf Erden gibt."
"Zwei Dinge sind unendlich: das Universum und die menschliche Dummheit. Aber beim Universum bin ich mir nicht ganz sicher." (beide Albert Einstein)
Gewicht definitiv unter 4 Kilo von Oberstdorf nach Meran.
Ich hatte eine Umhängetasche und keinerlei Komfortprobleme,
hätte mich mit jedem dahergelaufenen Daypack sogar noch
komfortabler gestellt.
Weiß ich
Es ging mir um diese Behauptung (fett von mir):
ob ULer eigentlich ihre Rucksäcke gar nicht vorher probieren?
Ja klar...alles andere wäre ja auch quatsch.
Lediglich im Super-Ultraleicht-Bereich ist das nicht mehr wichtig.
Da werden Komplettausrüstungsgewicht zwischen 2 und 4 Kilo
angepeilt...da stört einen nichts.
Es gibt eben auch Leute die im Bereich von 2-4 Kilo von irgendwas gestört werden. Ich würde also mitlerweile auch einen Rucksack in diesem Bereich mal Probe tragen und es jemand anderem auch empfehlen.
Froh schlägt das Herz im Reisekittel,
vorausgesetzt man hat die Mittel.
Don't walk in front of me, I may not follow. Don't (...)
ist meines Wissens ein im Englischen gebräuchliches Zitat, ein Pendent im Französischen oder Deutschen ist mir so nicht bekannt (oder zumindest weniger gebräuchlich als das Englische).
Insofern ist es m. E. in Englisch richtig zitiert auch wenns von Camus wäre (was ich aber nicht glaube, es klingt irgendwie zu freundlich, ich wüsste auch nicht woher es bei Camus wäre, kenne aber auch nicht das Gesamtwerk).
Gruß
Zwerg
Zuletzt geändert von Wanderzwerg; 18.03.2010, 14:40.
jetzt habe ich den Artikel auch gelesen, eigentlich ist der viel zu blöd um darüber zu diskutieren scho bei der Pseudodefinition fängt es an:
Wandern ist Gehen in der Landschaft, eine Freizeitaktivität, die sowohl das mentale als auch das physische Wohlbefinden fördert, lautet die neue Festlegung. Und: Von Wandern soll erst ab Touren von einer Stunde Dauer die Rede sein, die Planung erfordern, für die spezifische Infrastruktur und passende Ausrüstung genutzt wird.
Ich war letztes Wochenende am Wildgehege im Tegler Forst mit meiner 7 järigen Tocher um Wildschweine zu füttern. Bis vorhin glaubte ich einen Spaziergang gemacht zu haben aber:
1) es war eindeutig eine Freizeitaktivität, ich glaube sie hat das Wohlbefinden gefördert
2) Es hat 2 Stunden gedauert (gut es waren max 2km aber Eicheln suchen, Füttern, Stöcke suchen auf Baustämmen balanciere dauert halt seine Zeit)
3) Ich habe geplant (wo gehts hin, wen nehmen wir mit, wann fahren wir los, Snack und was zu trinken mitnehmen)
4) Ich habe auf einem Wanderparplatz geparkt, einen Wanderweg genutzt, und einmal auf einen Wanderwegweiser gesehen, also spezifische Infrastruktur genutzt.
5) Es hat geregnet und da der ich einen frisch aufgetauten matschigen Untergrund erwartet habe (!Detailplanung, spezifisches Wanderwissen!) haben wir Wanderschuhe und Goretexjacken angezogen (speifische Ausrüstung)
Also alle Punkte erfüllt, eindeutig eine Wanderung. Wir haben sogar einmal den Weg verlassen, vieleicht war es ja Trekking. Das niedrige Durchschnittsalter der Wander- (oder Trekking/Survival?)Gruppe von 27,7 Jahren legt das nahe.
Gruß
Zwerg
(der immer verwirrter wird, je ofter ich den Artikel lese)
Zuletzt geändert von Wanderzwerg; 18.03.2010, 14:40.
OT: hallo Wanderzwerg
- Camus oder nicht Camus - das ist hier die FRage ;)
Ich kenne den Spruch wie beschrieben schon länger und hatte bevor ich ihn erstmals als Signatur nahm, im net nachgeschaut, von wem er genau ist.
Als Ergebnis bekomme ich immer Albert C.
z.Bleistift hier: http://www.quotationspage.com/quote/39964.html
ich denke nicht, dass die sich alle täuschen. Woraus es nun genau ist, weiß ich leider nicht, wäre aber sicherlich interessant. Von C mag ich am liebsten "Der erste Mensch", wobei ich aber nicht alles von ihm gelesen habe.
die erste Seite mit Zitaten die ich finde, nennt als Autor "unknown (often attributed to Albert Camus)" http://www.quotationspage.com/quote/29605.html, ich habe, da das Zitat mir gefällt, mir mal die Mühe gemacht mich durch deutsche und Französidche Zitatenseiten durchzuarbeiten und dabei über 200 französische Zitate gelesen, keins davon kam in die nähe deiner Fußzeile. Es ist zugegebenermaßen allerdings schwer, nach einem Französischen Zitat zu suchen, wenn nur die Englische Übersetzung vorliegt. Bleibt mir also nur schnell die Gesamtausgabe (ich habe nur Deutsche Übersetzungen) schnell mal durchzulesen, ich bereichte dann so Ende 2012 das Ergebnis.
ich denke nicht, dass die sich alle täuschen.
Internetfundstücken traue ich locker so was zu, es ist schon unglaublich was sich machmal in kürzester Zeit als falsches halbwissen so verbreitet.
Gruß
Zwerg
OT: Edit: ich ziehe alles Zurück, die Engische Camus Socity hat das Zitat gelistet (wenn auch ohne Quelle), wird wohl doch ein Camus Zitat sein.
G.Z.
Zuletzt geändert von Wanderzwerg; 23.03.2010, 09:30.
OT: "Attributed to" wird in amerikanischen Zeitungen verwendet wenn man ein Zitat an der Wahrheitskontrolle vorbeischleusen will. Meist weiss der Autor dann, dass die Zuordnung falsch ist, oder er hat zumindest keine Lust sie selbst zu verifizieren.
OT: merci, das ist wirklich interessant, Zwerg und ebenfalls Ran.
hm, vielleicht könnte man die ja mal anschreiben? Ich gucke mal, ob ich eine Antwort bekomme.
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