Eure Gedanken während eine Tour

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  • pix
    Erfahren
    • 12.11.2007
    • 180

    • Meine Reisen

    Eure Gedanken während eine Tour

    Hallo,

    wir werden vom Juni-September den nördlichen Kungsleden von Süd nach Nord und anschließend den Nordkalottleden von Nord nach Süd gehen. Der gesamte Trip ist mehr als 1000km lang. Wir haben schon einige Touren in Norge (Hardangervidda, Stetesdal, Skarvheimen) hinter uns, aber nicht von dieser Länge.

    Zu Hause am Tisch, mit einer Tasse Kaffee und Kuchen sieht die Wanderwelt immer so rosig aus. Ist man dann aber draußen bläst einem der bittere Wind der Realität unter den Anorak. Kälte, Regen, nasse Schuhe/Sachen dazu Strapazen mit Auf-und Abstiegen, das Ganze mit ~25kg auf dem Rücken. Da frage ich mich manchmal schon während der Tour, warum ich mir das antue. Klar logisch, ich wollte es so, ich habe es mir ausgesucht. Das Problem wird wahrscheinlich sein, dass die Ansprüche (super Wetter, alles easy ...) mit der Realität nicht Schritt halten können. Habt ich auch schon mal während der Tour Frust verspürt und innerlich geflucht?
    (Bitte antwortet hier mit: ja)

    Erst so richtig genießen kann ich die Tour dann, wenn ich wieder zu Hause bin und die Bilder betrachte und die Erlebnisse verarbeitet habe. Dann möchte ich sofort wider raus.

    Frage:
    Welche Gedanken gehen euch so während einer Tour durch den Kopf und wie geht ihr mit dem Thema (Dauer)Regen, nasse Schuhe und Co um.

    Dirk
    Zuletzt geändert von pix; 24.01.2010, 18:50.
    Kungsleden - 2010
    Nordkalottleden - 2010
    Pacific Crest Trail - Class of 2016 - Thru Hike

  • Gast-Avatar

    #2
    AW: Eure Gedanken während eine Tour

    Habt ihr auch schon mal während der Tour Frust verspürt und innerlich geflucht?
    Auf jeder Tour im Fjäll
    Aber wenn ich nicht jedes Jahr hinkommen könnte wäre ich noch wesentlich gefrusteter.
    Welche Gedanken gehen euch so während einer Tour durch den Kopf und wie geht ihr mit dem Thema (Dauer)Regen, nasse Schuhe und Co um.
    Sonne, Strand, gebratene Hühnchen, Schokoladentorten, Caipirinha im Sonnenstuhl.
    Wie soll man mit Regen, nasssen Schuhen u.s.w. umgehen? Das gehört dazu.
    Ich hab auch sehr selten mal nasse Füsse / Schuhe

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    • Sapmi
      Fuchs
      • 20.11.2005
      • 2329
      • Privat

      • Meine Reisen

      #3
      AW: Eure Gedanken während eine Tour

      Klar, gerade bei so Widrigkeiten wie Dauerregen oder großer Hitze hab ich auch schon hin und wieder mal die Schnauze voll. Aber das komische ist, so wirklich ganz weg dort will man ja dann auch nicht, d.h. man sehnt zwar z. B. die nächste Hütte herbei, wo man (wieder) die Klamotten und Schuhe und alles über'm Ofen trocknen kann, oder (bei Hitze) wo man das Gepäck abwerfen kann, die Klamotten gleich mit und ab in den nächsten Fluss oder so, und sich überhaupt im Schatten verkriechen kann. Aber so richtig Lust, jetzt sofort mit dem Heli oder so ins nächste Dorf befördert zu werden, kommt ja dann doch nicht auf.
      Bin allerdings auch nie sonderlich lang am Stück unterwegs, max. 6 Tage. Bei wochenlangen Touren würde das vielleicht auch anders aussehen.
      Zuletzt geändert von Sapmi; 24.01.2010, 23:25.
      Kilpailu ei kuulu erämaahan
      ***********************
      Der Mensch, der allein reist, kann sich heute auf den Weg machen; doch wer mit einem anderen reist, muss warten, bis dieser bereit ist. (H.D.Thoreau)

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      • Meer Berge
        Fuchs
        • 10.07.2008
        • 2381
        • Privat

        • Meine Reisen

        #4
        AW: Eure Gedanken während eine Tour

        Hallo pix,

        ich weiß doch meistens, worauf ich mich einlasse. Wenn ich nach Skandinavien fahre, weiß ich, dass es auch kalt und windig wird. Das überracht mich dann auch nicht und ich bin nicht frustriert.
        Wenn ich das nicht mögen würde, müsste ich mir eben andere Reiseziele aussuchen.

        Wenn es ganz heftig kommt, muss man evtl. einen Tourabbruch erwägen. Das habe ich bisher 3x überlegt und einmal gemacht.

        1. Bretagne, alleine einen Monat (Mitte Sept.-Mitte Okt) mit dem Radl. Nach 3 Wochen mit viel Regen und eisigem Norwind und Nachtfrost hatte ich irgendwie keine Lust mehr gegen das Wetter zu kämpfen. Da habe ich einen netten Bretonen kennen gelernt, mit dem zusammen ich ein Wochenende lange Touren gemacht habe und bei dem ich alles mal ordentlich trocknen konnte - mich incl. Danach bin ich noch eine Woche wieder gut gelaunt weitergefahren und habe mein Ziel noch erreicht.

        2. Südfrankreich im Sommer, mit Freund. Es war fürchterlich heiß, nachts zu heiß zum Schlafen, tags zu heiß um sich auch nur zu bewegen. Als wir uns daher anfingen über Nichtigkeiten zu streiten, sind wir in die Schweiz umgezogen und haben einen herrlichen Resturlaub verbracht, in frischer, kühlerer Luft.

        3. In Spanien im Spätherbst war es auch ungewöhlnich heiß. (Ich mag diese Hitze nicht!) Statt wandern zu gehen haben wir uns eben die wundervollen Höhlen der Gegend angesehen und viel unterm Sonnenschirm gelesen. War trotzdem schön.

        Also: Abbrechen, umdisponieren, Pause einlegen oder akzeptieren. Auf jeden Fall aktiv damit umgehen, nicht passiv leiden.

        Gruß,
        Meer Berge

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        • bergjunge
          Erfahren
          • 03.04.2009
          • 329
          • Privat

          • Meine Reisen

          #5
          AW: Eure Gedanken während eine Tour

          Welche Gedanken gehen euch so während einer Tour durch den Kopf
          Am besten: Keine.
          Das meine ich völlig ernst.
          Je eher du es schaffst völlig im Hier und Jetzt zu sein, desto mehr Freude wirst du auf Tour (und auch sonst) haben.
          Ausserdem ist es schade, wenn der Verstandesfilter am Werk ist und das Erlebnis "minimiert"


          wie geht ihr mit dem Thema (Dauer)Regen, nasse Schuhe und Co um
          Nicht ärgern. Nicht darüber nachdenken. Nicht in negative Tagträumerei abschweifen a la " Was wäre wenn...".


          Konkret: Handeln. (Schutz suchen, Sachen trocknen, Körper warm halten, usw.
          Ärgern und sonstige Emotionen (die durch das Denken ausgelöst werden und sich oft körprlich bemerkbar machen) verändern eine Situation nicht.
          "a man of knowledge is free... he has no honor, no dignity, no family, no home, no country, but only life to be lived."
          juan matus
          http://david.mountaineer.over-blog.de/

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          • karpow
            Erfahren
            • 02.01.2010
            • 148
            • Privat

            • Meine Reisen

            #6
            AW: Eure Gedanken während eine Tour

            Zitat von bergjunge Beitrag anzeigen
            Am besten: Keine.
            Das meine ich völlig ernst.
            Je eher du es schaffst völlig im Hier und Jetzt zu sein, desto mehr Freude wirst du auf Tour (und auch sonst) haben.
            Ausserdem ist es schade, wenn der Verstandesfilter am Werk ist und das Erlebnis "minimiert"




            Nicht ärgern. Nicht darüber nachdenken. Nicht in negative Tagträumerei abschweifen a la " Was wäre wenn...".


            Konkret: Handeln. (Schutz suchen, Sachen trocknen, Körper warm halten, usw.
            Ärgern und sonstige Emotionen (die durch das Denken ausgelöst werden und sich oft körprlich bemerkbar machen) verändern eine Situation nicht.
            genau...trotzdem ist manchmal nicht einfach die zivilisation mit ihrer technik und stress und hecktik zu vergessen sich voll und ganz drauf zu konzetrieren was man gerade tut und macht...

            aber sich ganz bewusst und gezielt sich immer mehr und mehr in das geschehen zu vertiefen sollte eigentlich das ziel jeder tour sein.dazu macht man sie ja.(weg vom alltag einerseits und natur geniessen wie sie ist andererseits)
            sicherlich ist es so dass man im nachhinein erst vieles mit dem gehörigen abstand sieht und dann im heimischen warmen und trockenen wohnzimmer ein grinsen auflegt.
            aber eines sollte schon in das andere verschmelzen...
            viele sagen dass das davor und danach entegen der eigentlichen ausführung besser war...
            aber alles gehört zusammen und bildet den sinn der sache...

            klingt alles wie der weihnachtliche slogan*vorfreude ist die beste freude*...
            aber sich nachher mit dem geschenkten vertraut zu machen ist ebend manchmal schwerer, weil die realität vohanden ist und nicht der traum der veflogen ist...
            dann muss man bewusst die waage an der anderen seite beschweren...
            *also bewusst machen*....

            aber man sollte auch die neigungen der gedanken nicht nur wegdrängen...sondern mit gutem füllen...dann sind sie automatisch weg und verfliegen,auch wenn sie wieder kommen,aber immer geringer ...

            innerliche fragen sind normal,aber sollten nicht das eigentliche tun zu derbe beeinflussen...

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            • rumtreiberin
              Alter Hase
              • 20.07.2007
              • 3236

              • Meine Reisen

              #7
              AW: Eure Gedanken während eine Tour

              Der größte Teil meiner Touren findet zivilisationsnah statt und dauert auch nicht allzulange. Aber ich liebe es zu Zeiten unterwegs zu sein wenn die "Schönwettercamper" noch nicht oder nicht mehr unterwegs sind. Viele meiner Solo-Kajaktouren habe ich entweder zwischen Mitte September und Ende November oder Mitte März bis Ende Mai unternommen. Nachtfröste nicht ausgeschlossen, nicht unbedingt warmes Wasser, Nebel und regen sind da recht normale Begleiterscheinungen. Klar kann man auch strahlenden Sonnenschein mit Mittagstemperaturen über 20 Grad erwischen - aber auf einer einwöchigen Tour ist garantiert ein oder auch zwei, drei richtig fiese Tage dabei.

              Sitze ich erst mal im Boot und bin unterwegs, ist mir das alles egal - kritisch ist eher das Zusammenpacken oder wenn ich gern abends noch nicht sofort im Zelt verschwinden will weil es gießt und nur noch naß und fies ist.

              Gedanken...eigentlich weniger. Gerade auf Solotouren finde ich in kürzester Zeit direkt ins "hier und Jetzt". Das einzige was dann wichtig ist sind Fragen der Tourenplanung - besonders wenn so Dinge wie Schleusenzeiten eine Rolle spielen - vom Erreichen geplanter Zwischenziele, möglicher Übernachtungsorte, Umtragestellen, gegen Ende der Tour auch ob eine eventuell vorgebuchte Bahnverbindung zum Heimfahren oder Fahrzeug nachholen klappen wird. In Frustphasen suche ich schon mal intensiver nach Anlandeplätzen für eine ausgiebigere Mittagspause - inklusive Tarpaufbau und Kochen warmer Getränke/Mahlzeit. Essen, warme Getränke, ein guter Zeltplatz werden dann sehr viel wichtiger als unter guten Bedingungen. Irgendwie bin ich an Schlechtwettertagen gut verpackt und vergleichsweise warm und trocken im Boot sitzend mit Spritzdecke und Paddeljacke oft länger und ausdauernder unterwegs als an Schönwettertagen, wenn jede zweite Sandbank/Wiese zum rumbummeln, pausieren, träumen einlädt. Irgendwie mag ich auch das Verschwimmen aller Konturen bei Regen oder Nebel - selbst auf dem Rhein als meinem "Hausbach" kann man dann plötzlich trotz des ganzen Schiffsverkehrs und der nie besonders weit entfernten Zivilisation ganz schön allein sein. Allerdings fordert gerade das erhöhte Aufmerksamkeit - die Berufsschifffahrt hat nun mal Vorfahrt und sieht so einen kleinen Paddler bei solchem Wetter erst recht nicht. Wenn es längere Zeit fies ist fällt es mir manchmal schwerer morgens aus dem Schlafsack zu kommen - der ist dann willkommene trockene kuschlig-warme Zuflucht die ich nur ungern verlasse. Außer der Kaffeedurst wird zu groß.

              Aber was mir immer wieder auffällt: Je schlechter das Wetter desto weiter und schneller treten diese typischen Gedanken unserer Gesellschaft und Zivilisation zurück. Dann ist es nicht wichtig "cool" oder "gut" auszusehen, sondern nur trocken zu bleiben, nicht dauernd nasse Haarsträhnen im Gesicht hängen zu haben, von anderen Verkehrsteilnehmern (egal ob auf dem Wasser oder bei Radtouren auf der Straße) gesehen zu werden, rechtzeitig bevor die Füße kalt werden eine Pause zu machen oder im Fall daß ich das nicht hingekriegt habe nasse Neosocken auszuziehen, die Siggflasche zur Wärmflasche umzufunktionieren und für wärmende Speisen und Getränke zu sorgen. Auch die Gedanken an Arbeit, die Dinge die ich zwischen Heimkehr von der Tour und Arbeitsbeginn erledigen muß, blöde Fragen wie wann ich eigentlich das nächste Mal die Waschküche putzen muß, welche rechnungen noch zu bezahlen sind oder wem ich noch eine Email schicken müßte sind dann sehr schnell so weit weg daß ich die wichtigen Dinge die mir beim Zusammenpacken zuhaus noch auffallen auf einen Zettel schreibe der dann auf dem Küchentisch liegenbleibt.

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              • volx-wolf

                Lebt im Forum
                • 14.07.2008
                • 5576
                • Privat

                • Meine Reisen

                #8
                AW: Eure Gedanken während eine Tour
                Beppo liebte diese Stunden vor Tagesanbruch, wenn die Stadt noch schlief. Und er tat seine Arbeit gern und gründlich. Er wußte, es war eine sehr notwendige Arbeit.

                Wenn er so die Straßen kehrte, tat er es langsam, aber stetig: Bei jedem Schritt einen Atemzug und bei jedem Atemzug einen Besenstrich. Dazwischen blieb er manchmal ein Weilchen stehen und blickte nachdenklich vor sich hin. Und dann ging es wieder weiter: Schritt - Atemzug -Besenstrich.

                Während er sich so dahinbewegte, vor sich die schmutzige Straße und hinter sich die saubere, kamen ihm oft große Gedanken. Aber es waren Gedanken ohne Worte, Gedanken, die sich so schwer mitteilen ließen wie ein bestimmter Duft, an den man sich nur gerade eben noch erinnert, oder wie eine Farbe, von der man geträumt hat. Nach der Arbeit, wenn er bei Momo saß, erklärte er ihr seine großen Gedanken. Und da sie auf ihre besondere Art zuhörte, löste sich seine Zunge, und er fand die richtigen Worte. "Siehst du, Momo", sagte er dann zum Beispiel, "es ist so: Manchmal hat man eine sehr lange Straße vor sich. Man denkt, die ist so schrecklich lang; das kann man niemals schaffen, denkt man."

                Er blickte eine Weile schweigend vor sich hin, dann fuhr er fort: "Und dann fängt man an, sich zu beeilen. Und man eilt sich immer mehr. Jedesmal, wenn man aufblickt, sieht man, daß es gar nicht weniger wird, was noch vor einem liegt. Und man strengt sich noch mehr an, man kriegt es mit der Angst, und zum Schluß ist man ganz außer Puste und kann nicht mehr. Und die Straße liegt immer noch vor einem. So darf man es nicht machen."

                Er dachte einige Zeit nach. Dann sprach er weiter: "Man darf nie an die ganze Straße auf einmal denken, verstehst du? Man muß nur an den nächsten Schritt denken, an den nächsten Atemzug, an den nächsten Besenstrich. Und immer wieder nur an den nächsten." Wieder hielt er inne und überlegte, ehe er hinzufügte: "Dann macht es Freude; das ist wichtig, dann macht man seine Sache gut. Und so soll es sein."

                Und abermals nach einer langen Pause fuhr er fort: "Auf einmal merkt man, daß man Schritt für Schritt die ganze Straße gemacht hat. Man hat gar nicht gemerkt wie, und man ist nicht außer Puste." Er nickte vor sich hin und sagte abschließend: "Das ist wichtig."

                aus: "Momo" von Michael Ende


                Diese Philospophie habe ich oft im Kopf, wenn ich im Dauerregen wieder irgendeinen Berg hochkraxele - oder wie oben schon geschrieben: Im "hier & jetzt" leben in der Tour.

                Natürlich, wenn es unmnenschlich wird, dann würde ich auch einen Tourabbruch vorziehen, denn es soll ja immer noch Urlaub sein (bisher wegen Fußproblemen der Freundin bzw. gebrochenem Zeltgestänge nach einem Sturm auch schon umgesetzt).

                Moralische Kultur hat ihren höchsten Stand erreicht, wenn wir erkennen,
                daß wir unsere Gedanken kontrollieren können. (C.R. Darwin)

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                • Torres
                  Freak

                  Liebt das Forum
                  • 16.08.2008
                  • 32315
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #9
                  AW: Eure Gedanken während eine Tour

                  Bei mir kommt es darauf an, was es für eine Tour ist.

                  Ist es eine Tour, die ich auf die Wetterbedingungen abgestimmt habe, genieße die Umgebung, erfreue mich an der Landschaft, horche auf meinen Körper und überlege mir, Lösungen für schwierigen Passagen zu finden. Da schalte ich oft das Denken aus und tauche ganz in das Erlebnis ein.

                  Auf meiner Staffellauf-Tour nach Sylt im Januar mit dem Fahrrad, wo ich weite Strecken mit unpassierbaren Radwegen, Eis und Schnee gekämpft habe und die geplante Strecke nicht befahrbar war, war das anders. Da kam oft Frust auf, wenn ich ellenlang an (z.T. viel befahrenenen Landstraßen) entlang fahren musste, weil die Wege schlecht geräumt waren und ich höllisch aufpassen musste, nicht hin zu fallen. Ich habe dann immer meinen Reisebericht fürs Forum formuliert und alle Empfindungen in meinem Kopf in schriftlicher Form vermerkt. Also: Der Radweg ist unbefahrbar, ich wähle einen andere Weg. Der Boden ist überfroren, dazwischen sind Schneewehen, der Schnee kommt von der Seite etc. Andere Gedanken waren nicht möglich bzw. hätten unweigerlich zum Sturz geführt.

                  Dass ich die Tour dann erst im Nachhinein genieße, passiert mir nicht. Die Gefühle auf Tour spiegeln sich untrennbar in meinen Bildern wieder.

                  Torres
                  Oha.
                  (Norddeutsche Panikattacke)

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                  • pix
                    Erfahren
                    • 12.11.2007
                    • 180

                    • Meine Reisen

                    #10
                    AW: Eure Gedanken während eine Tour

                    Ja, was soll ich sagen, ALLE habt ihr Recht.

                    ...Je schlechter das Wetter desto weiter und schneller treten diese typischen Gedanken unserer Gesellschaft und Zivilisation zurück....

                    Richtig, wenn man draußen ist, zählt nicht Was du bist, sondern Wer du bist. Wie man mit dieser oder jener Situation umgehen kann. Da treffen die Gedanken von bergjunge echt ins Schwarze.

                    Allein an der Umsetzung mangelt es mir manchmal.
                    Wir haben den Anspruch während der Tour fast nur im Zelt zu übernachten. Aber das es es wieder, die Pläne die man zu Hause hat und die Realität draußen. Pläne, Vorstellungen, Gedanken engen uns in unserer Flexibilität zu Handeln und das Beste aus einer Situation zu machen ein. Muss und werde an meiner Flexibilität arbeiten.

                    Wenn ich die Tourlänge vor meinem geistigen Auge sehe, komme ich ins grübeln ob wir uns nicht zuviel vorgenommen haben. Aber die Tour soll auch in Höhepunkt in unserem Leben darstellen. Wenn die nächste Hütte nicht auftauchen will werde ich es so wie "Momo" halten, zwar nicht die Strasse kehren, aber etwas vergleichbares in der Natur suchen
                    Kungsleden - 2010
                    Nordkalottleden - 2010
                    Pacific Crest Trail - Class of 2016 - Thru Hike

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                    • Anonymous
                      Gesperrt
                      Erfahren
                      • 09.02.2009
                      • 195
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #11
                      AW: Eure Gedanken während eine Tour

                      während einer Tour denke ich stundenlang....lalalalalalalaaa! lalalalalalalaaa! lalalalalalalaaa! lalalalalalalaaa! lalalalalalalaaa! lalalalalalalaaa!lalalalalalalaaa! lalalalalalalaaa! lalalalalalalaaa!lalalalalalalaaa! lalalalalalalaaa! lalalalalalalaaa!lalalalalalalaaa! lalalalalalalaaa! lalalalalalalaaa!lalalalalalalaaa! lalalalalalalaaa! lalalalalalalaaa!lalalalalalalaaa! lalalalalalalaaa! lalalalalalalaaa!lalalalalalalaaa! lalalalalalalaaa! lalalalalalalaaa!...

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                      • Blueface
                        Fuchs
                        • 10.06.2007
                        • 1086
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #12
                        AW: Eure Gedanken während eine Tour

                        lalalalalalalaaa!
                        Geht mir ähnlich: Ich habe bei eher anstrengenden Etappen häufig absurde Ohrwürmer. Zum Teil von irgendwelchen Oldies oder Lieder von Bands, die ich sonst nie hören würde. Dann singe ich auch schon mal stumm mit.

                        Ansonsten gibt es immer wieder Momente, wo ich mich am Landschaftsbild einfach nicht satt sehen kann. Das sind die Glückmomente, für die ich auf Tour gehe.
                        Iserlohner Impressionen - Blog zu Landschaften, MTB- und Wandertouren im Sauerland

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                        • Wanderreiterin
                          Erfahren
                          • 10.01.2010
                          • 343
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #13
                          AW: Eure Gedanken während eine Tour

                          Mhhmm, mir fällt es nicht so schwer mit irgendwelchen Situationen auf einer Tour zurecht zu finden. Ich denke dann halt immer an den nächsten Schritt und einfach, wie ich die Situation meistern kann. Mich nervt dann eher, wenn ein Mitreisender meckert: Es regnet, ich hab Hunger, sind wir bald da, ich könnte jetzt zu Hause sein, ich mag nicht mehr, mir ist kalt..... Ja - MIR ist auch kalt, ich hab auch Hunger etc.! Aber anstatt rumzumeckern guck ich lieber das ich vorwärts komme und die Situation ändere.

                          Ich denke mir immer: Jetzt biste halt hier und spätestens in x-Tagen biste wieder zu Hause und kannst heiß duschen... Aber im Moment bin ich hier und muß halt gucken, wie es weiter geht - und es geht immer irgendwie weiter
                          Die meisten Menschen sind so glücklich, wie sie es sich selbst vorgenommen haben. Abraham Lincoln

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                          • Torres
                            Freak

                            Liebt das Forum
                            • 16.08.2008
                            • 32315
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #14
                            AW: Eure Gedanken während eine Tour

                            Als ich noch Distanzreiten gemacht habe, habe ich immer Lieder komponiert und dann laut vorgesungen. Z.B. den Isländer-Blues.... Die Pferde fandens gut (hoffe ich!).
                            Oha.
                            (Norddeutsche Panikattacke)

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                            • Prachttaucher
                              Freak

                              Liebt das Forum
                              • 21.01.2008
                              • 12103
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                              #15
                              AW: Eure Gedanken während eine Tour

                              Tip : Einfach etwas lockerer angehen und flexibler planen. Und weniger ist mehr - keine Rekorde aufstellen wollen. Alternativpläne bereit haben.

                              Ich kann sicher nicht mit Kilometern prahlen. Dafür habe ich schöne Bilder nach der Tour - das kostet auch Zeit. Zeltnächte sind für mich auch sehr wichtig - wenn´s aber tagelang echt häßlich ist, dann halt doch mal in eine Hütte. Und die absolut einsamste Ecke des Planeten muß es auch nicht immer sein. Irgendwo eine erreichbare Hütte ist doch auch nett.

                              Beim Wandern hatte ich bisher eher Glück, beim Paddeln ist´s wie verhext : Kaum bin ich los bläst ein kräftiger Wind. Ein bißchen düstere Gedanken kann´s dann schon geben. Sonst auch da halt der Versuch es gelassen zu nehmen, mir auch mal einen paddelfreien Tag zu gönnen, wenn´s zu viel wird.

                              Nichts erzwingen wollen, wenn das Wetter nicht zum Kebnekaise paßt, dann eben ein anderes Mal.

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                              • Sapmi
                                Fuchs
                                • 20.11.2005
                                • 2329
                                • Privat

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                                #16
                                AW: Eure Gedanken während eine Tour

                                OT:
                                Zitat von Prachttaucher Beitrag anzeigen
                                Beim Wandern hatte ich bisher eher Glück, beim Paddeln ist´s wie verhext : Kaum bin ich los bläst ein kräftiger Wind. Ein bißchen düstere Gedanken kann´s dann schon geben.
                                Aber nur beim Paddeln, oder? Beim Wandern finde ich Wind immer ziemlich optimal (also bis zu einer gewissen Windstärke), auch und gerade von vorne, das gibt mir normalerweise richtig Energie - vor allem bergauf, da krieche ich bei Windstille und Hitze ca. in der doppelten Zeit hoch.
                                Kilpailu ei kuulu erämaahan
                                ***********************
                                Der Mensch, der allein reist, kann sich heute auf den Weg machen; doch wer mit einem anderen reist, muss warten, bis dieser bereit ist. (H.D.Thoreau)

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                                • xe3tec
                                  Fuchs
                                  • 24.11.2008
                                  • 2342
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                                  #17
                                  AW: Eure Gedanken während eine Tour

                                  Ein häufiger Gedanke: "warum tust du dir das eigentlich an?"

                                  Die Antwort auf die Frage findet sich dann in tollen Situationen auf der Tour, welch einem wieder erkennen lassen warum man sich erst "quälen" muss bevor man etwas Schönes erfährt.
                                  "You still hope that this war will end with your honor intact? Stand in the ashes of a trillion dead souls and ask the ghosts if honor matters. The silence is your answer."

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                                  • Mellon
                                    Gerne im Forum
                                    • 05.11.2008
                                    • 51
                                    • Privat

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                                    #18
                                    AW: Eure Gedanken während eine Tour

                                    Ich denke mir immer: Jetzt biste halt hier und spätestens in x-Tagen biste wieder zu Hause und kannst heiß duschen... Aber im Moment bin ich hier und muß halt gucken, wie es weiter geht - und es geht immer irgendwie weiter
                                    Ich mache zwar selten längere Touren aber so ungefähr sehen auch meine Gedanken dann aus: In spätestens X-Tagen/Stunden bist Du wieder durch.

                                    Oft stelle ich parallel dazu auch Worst-Case- Gedanken auf. Nicht nach dem Motte "Dir gehtst doch gut im Vergleich zu dem was passieren könnte" sonder ehr so, dass ich mir überlege was ich bei weiterer Verschlechterung mache.

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                                    • Buck Mod.93

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                                      • 21.01.2008
                                      • 9011
                                      • Privat

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                                      #19
                                      AW: Eure Gedanken während eine Tour

                                      Zitat von Blueface Beitrag anzeigen
                                      Geht mir ähnlich: Ich habe bei eher anstrengenden Etappen häufig absurde Ohrwürmer. Zum Teil von irgendwelchen Oldies oder Lieder von Bands, die ich sonst nie hören würde. Dann singe ich auch schon mal stumm mit.
                                      Ja Brown Girl in the Ring.In den Alpen.Ich werds nie vergessen.Ein ganzer Tag mit diesem Lied

                                      Sonst denke ich wenns keinen Spass mehr macht auch an Essen und Sonne.Meistens natürlich an Süßkram
                                      Les Flics Sont Sympathique

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                                      • Prachttaucher
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                                        Liebt das Forum
                                        • 21.01.2008
                                        • 12103
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                                        #20
                                        AW: Eure Gedanken während eine Tour

                                        Zitat von Sapmi Beitrag anzeigen
                                        OT:

                                        Aber nur beim Paddeln, oder? Beim Wandern finde ich Wind immer ziemlich optimal (also bis zu einer gewissen Windstärke), auch und gerade von vorne, das gibt mir normalerweise richtig Energie - vor allem bergauf, da krieche ich bei Windstille und Hitze ca. in der doppelten Zeit hoch.
                                        OT: Ein bißchen Wind ist beim Paddeln manchmal auch sogar angenehm, wenn´s z.B. sehr heiß ist, aber anders als beim Wandern kommen durch die Wellen auch Probleme. Ich empfinde die Wetterabhängigkeit beim Wandern als geringer. Oft denke ich, "schön jetzt nicht paddeln zu müssen / Boden unter den Füßen zu haben. Dann freu ich mich richtig, zu Fuß unterwegs zu sein.

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