Fund im Wald: Munition?

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  • Martin206
    Lebt im Forum
    • 16.06.2016
    • 7454
    • Privat

    • Meine Reisen

    #21
    OT: Der Firmenstandort an dem ich seit 1987 arbeite stehr auf einem ehem. (bis Kriegsende) Flughafen (nähe Nürnberg). Es ist hier ganz normal bei Tiefbauarbeiten Bomben zu finden. Weiß gar nicht wie oft wir schon den Standort geräumt haben. Passiert ist bisher nix, mal von ein paar Fensterscheiben bei Nachbargebäuden abgesehen (gezielte Sprengung).

    Seit drei Schulfreunde mal Übungsmunition in ein Lagerfeuer geworfen hatten, 2 im Krankenhaus landeten, einer mit angesenktem, stark gekürztem Fronthaar und nem Kratzer an der Backe zur Schule kam, waren wir anschließend aufgeklärt worden bezüglich so rumliegendem Zeugs. Gut so.
    "Die Tatsache, dass eine Meinung weithin geteilt wird, ist noch lange kein Beweis dafür, dass sie nicht absolut absurd ist." BERTRAND RUSSELL

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    • atlinblau
      Alter Hase
      • 10.06.2007
      • 4124
      • Privat

      • Meine Reisen

      #22
      Munitionsreste sind nicht nur dem WK II geschuldet, wie beim Munitionsfund durch Angler an der Dahme. Da wurden im Frühjahr über 3.000 Sprengkörper gefunden und teilweise vor Ort gesprengt >>> klick!!!
      Auch der Kalte Krieg hat bis heute hier in Brandenburg seine Hinterlassenschaften. Gleich hinter meinem Dorf begann der größte TÜP Europas - 28.000 ha. Bis 1994 war es eine riesige Manöverfläche, manche Gebiete verseucht durch Kampfstoffe übelster Art. Etliche tausend ha sind dauerhaft gesperrt - Betretungsverbot. Sie wurden lediglich oberflächlich beräumt. Bei Waldbränden kann die Feuerwehr nur zuschauen. Der Umgang mit Restmunition und anderen Abfällen erfolgte wie üblich nach der "4-V-Methode" - Vergraben, Versenken, Verkaufen, Verschenken...
      Was mit den Flächen machen?
      Für die vollständige Sondierung und Beräumung von Kampfmitteln liegen die Kosten aktuell bei etwa 250 Millionen €/ je 10.000 ha Waldfläche. In Brandenburg gelten 300.000 ha als munitionsbelastet - etwa 1/3 der gesamten Waldfläche. Über 8.000 Altlasten-Flächen der russischen Streitkräfte wurden bisher konkret erfasst.
      >>> klick!
      Die schlimmste Fläche beim TÜP Lieberose war das "Chemiestädchen", etwa 5 km von meinem Wohnort entfernt. Die teilweise bebaute Fläche von 156 ha wurde von einer Solarfirma von Munitionsresten und Kampfmittelstoffen (der übelsten Art) beräumt, die dafür im Gegenzug für ihre Solaranlage 25 Jahre keine Pacht zahlen muss. Auf Grund von Belastungen im Grundwasser mit Relevanz für ein TW-Schutzgebiet bestand erheblicher Handlungsbedarf...
      Hier eine Zusammenfassung der Umstände und Ergebnisse der Flächensanierung...
      >>>klick!

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      • ronaldo
        Freak
        Moderator
        Liebt das Forum
        • 24.01.2011
        • 11966
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        • Meine Reisen

        #23
        Was mit den Flächen machen? Einfach in Ruhe lassen. Das sind inzwischen fast alles außerordentlich interessante Ökotope.

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        • atlinblau
          Alter Hase
          • 10.06.2007
          • 4124
          • Privat

          • Meine Reisen

          #24
          Zitat von ronaldo Beitrag anzeigen
          Was mit den Flächen machen? Einfach in Ruhe lassen. Das sind inzwischen fast alles außerordentlich interessante Ökotope.
          Aus finanziellen Gründen wurde das Gefährdungspotential lediglich eingefroren.
          Die interessanten Ökotope entstanden durch die militärische Nutzung. Der Wegfall der "militärischen Störungen" führt bereits zum Artenschwund.
          Über die Erfahrungen mit der Folgenutzung des TÜP Königbrück gibt es eine gute Doktorarbeit, die auf die Probleme sehr umfassend eingeht.
          "Entwicklung eines Sicherheitskonzeptes für die Nachnutzung militärischer Liegenschaften am Beispiel des
          ehemaligen Truppenübungsplatzes Königsbrück​..."

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          • Martin206
            Lebt im Forum
            • 16.06.2016
            • 7454
            • Privat

            • Meine Reisen

            #25
            Hier, südlich Nürnberg, sind zwei Muna, Munitionsanstalten, in dene zwei Weltkriege und dann von den Amis schlimmstes Zeug gepanscht, gesprengt, vergraben wurde. Eine ist sarkophagähnlich verschlossen und man hofft daß nix rauskommt.
            Die andere aufgelassen und von recht natürlich entstandenem Wald überwachsen, der so manches erst mal vor Zugriff und Freisetzen schützt: Dort zu graben, Wurzeln rauszureißen um Bauflächen zu bekommen*, würde erst viel freisetzen, was im Grundwasser und anliegendem See landen würde. *hier war ein Center Parcs angedacht, scheinbar wollten die Einwohner dann aber u.a. nicht vorgenannte Risiken eingehen. Folge: bleibt eingezäunt und über >40 Jahre entstandenes "Biotop".

            OT: Warum nur fällt mir gerade dazu "Atommüllendlager - und was ist dann 30, 50, 100 Jahre danach?" ein?
            Zuletzt geändert von Martin206; 18.12.2023, 08:17.
            "Die Tatsache, dass eine Meinung weithin geteilt wird, ist noch lange kein Beweis dafür, dass sie nicht absolut absurd ist." BERTRAND RUSSELL

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            • Killer
              Fuchs
              • 07.11.2006
              • 1069

              • Meine Reisen

              #26
              Dort bei Nürnberg wurde bereits vor den Amis Giftgas Hergestellt und später A-Waffen gelagert. Die jetzige Munitionsbelastung kommt unteranderem wegen eines explodierten Munitionszuges nach dem Krieg. Heute werden dort Blindgänger die anderorts gefunden wurde kontrolliert zerstört.
              Suche Freiwillige für gefährliche Reise. Niedriger Lohn, bittere Kälte, lange Stunden in vollständiger Finsternis garantiert. Rückkehr ungewiss. Ehre und Anerkennung im Fall des Erfolges.

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              • thomas79
                Fuchs
                • 12.06.2010
                • 1069
                • Privat

                • Meine Reisen

                #27
                Killer: Magst Du "dort bei Nürnberg" ein wenig konkretisieren? Meinst Du die von Martin206 angesprochen Muna am Brombachsee? Magst du uns vielleicht eine Quelle dafür nennen dass da "Atomwaffen gelagert", ein "Munitionszug explodiert" und "Blindgänger zerstört" werden? Danke im Voraus!
                TrekkingTrails.de: Touren - Ausrüstung - Packlisten

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                • Killer
                  Fuchs
                  • 07.11.2006
                  • 1069

                  • Meine Reisen

                  #28
                  Ne die MunA in Feucht.
                  Suche Freiwillige für gefährliche Reise. Niedriger Lohn, bittere Kälte, lange Stunden in vollständiger Finsternis garantiert. Rückkehr ungewiss. Ehre und Anerkennung im Fall des Erfolges.

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                  • Martin206
                    Lebt im Forum
                    • 16.06.2016
                    • 7454
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #29
                    Muna Feucht
                    Muna Langlau
                    Ein paar Details lt. Wiki dort anders als in den letzten Jahren in der Presse benannt und im Gedächtnis verblieben.
                    Zuletzt geändert von Martin206; 18.12.2023, 08:31.
                    "Die Tatsache, dass eine Meinung weithin geteilt wird, ist noch lange kein Beweis dafür, dass sie nicht absolut absurd ist." BERTRAND RUSSELL

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                    • Lorenz89
                      Erfahren
                      • 09.10.2009
                      • 427
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #30
                      Zitat von markrü Beitrag anzeigen
                      Ich habe letztens gehört, dass es inzwischen Minenwerfer gibt, die Minen mit einstellbarer Selbstdeaktivierung verteilen.
                      Es bleibt zu hoffen, dass die Selbstdeaktivierung funktioniert und deaktivierte Minen nicht durch z.B. landwirtschaftliche Maschinen ausgelöst werden können... Bei der gelieferten Streumunition heißt es sie hätte nur eine Blindgängerquote von 2,35% oder weniger. Allerdings sind es ja teilweise z.B. 88 Bomblets pro Artilleriegranate...

                      In ehemaligen Kriegsgebieten sollte man sich vorher lieber schlau machen. I.d.R. wissen die Menschen vor Ort was da so rumliegt und ob es für Wanderer und Tiere gefährlich ist.
                      Zuletzt geändert von Lorenz89; 05.02.2024, 08:52.
                      MfG Lorenz

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                      • Nita
                        Fuchs
                        • 11.07.2008
                        • 1722
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #31
                        Ach du Schreck. Danke fürs Teilen und für die Infos.
                        Reiseberichte

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