Ein Weg ein Jahr - 2023

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  • Muecke

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    • 12.03.2022
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    Ein Weg ein Jahr - 2023

    Inspiriert von Bergahorns Ein-Weg-ein-Jahr-Thread aus dem vergangenen Jahr, habe ich mir vorgenommen auch mal zu versuchen, ein Jahr lang monatlich einen Weg in meiner Umgebung zu dokumentieren.

    Vielleicht finden sich ja noch weitere Mitwanderer/-innen?

    Die Regeln sind:
    - max. 12 Fotos, monatlich am gleichen Standort aufgenommen
    - gerne auch weitere Schnappschüsse von unterwegs
    - ein bißchen Text wäre natürich auch nicht schlecht ;)

    Ich bin gespannt, wieviele sich motivieren können mitzumachen und wer von uns dann letztlich auch ein ganzes Jahr lang durchhält.​

  • Muecke

    Dauerbesucher
    • 12.03.2022
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    #2
    Mückes Gassirunde

    Ich möchte Euch dieses Jahr mit auf eine meiner Gassirunden nehmen. Wo genau mein Weg liegt, ist eigentlich gar nicht so wichtig. Irgendwo im oberbayerischen Voralpenland streifen mein Hund und ich durch Wald und Flur. Die Runde ist ca. 5,5km lang und wir sammeln dabei insgesamt knapp 250 Höhenmeter.
    Ich habe 10 Standorte ausgewählt, an denen ich jeden Monat ein Foto machen will. Es war mir wichtig, das auf den Fotos immer auch der Weg zu sehen ist, daher sind nicht unbedingt alle Bilder Postkartenmotive mit Mega-Ausblick. Manche Bilder sind auf den ersten Blick vielleicht eher unspektakulär, da geht es dann eher um die Veränderung der Vegetation im Laufe der Jahreszeiten.

    Januar

    Los geht's!

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Name: Bild01.jpg
Ansichten: 997
Größe: 4,59 MB
ID: 3178621
    Bild 1

    Die Runde führt uns zunächst mehr oder weniger sanft ansteigend im Wald hinauf zu einer kleinen Anhöhe, auf der einige Steinmännchen stehen. Die Figuren verändern sich im Laufe der Zeit, manchmal fallen welche um, manchmal kommen neue dazu. Wer diese kleinen Kunstwerke baut, weiß ich nicht.

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Name: Bild02.jpg
Ansichten: 1010
Größe: 3,54 MB
ID: 3178622
    Bild 2

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Name: Steinmaennchen.jpg
Ansichten: 982
Größe: 4,00 MB
ID: 3178623
    Steinmännchen im Wald

    Mit etwas Auf und Ab geht es weiter, bis nach einem weiteren kurzen Anstieg der Waldrand erreicht ist.

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Name: Bild03.jpg
Ansichten: 985
Größe: 4,66 MB
ID: 3178624
    Bild 3

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Name: Bild04.jpg
Ansichten: 1012
Größe: 4,17 MB
ID: 3178625
    Bild 4

    Dort hat man einen schönen Ausblick bis zu den Bergen - ein idealer Platz für eine kurze Rast. Ich gönne mir einen Schluck Wasser und der Hund bekommt ein Leckerli, während ich die Aussicht genieße.

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Name: Aussicht_Rastplatz.jpg
Ansichten: 1016
Größe: 4,14 MB
ID: 3178626
    schöne Aussicht in Richtung Alpen

    Allerdings frischt jetzt plötzlich der Wind merklich auf. Die Böen waren doch erst in ein paar Stunden angesagt? So ein Mist, denn der Rückweg führt auf jeden Fall durch den Wald. Ich hoffe, das sich der Wind gleich wieder legt und stapfe weiter. Erstmal kommt nun ein kurzes Stück durch eine kleine Siedlung, da sind nicht ganz so viele Bäume, die mir auf den Kopf fallen könnten.

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Name: Bild05.jpg
Ansichten: 1016
Größe: 3,82 MB
ID: 3178627
    Bild 5

    Jetzt im Januar ist die kleine Kapelle hinter den Bäumen noch ganz gut zu erkennen:
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Name: Kapelle.jpg
Ansichten: 972
Größe: 1,61 MB
ID: 3178628

    Das Örtchen ist nicht groß und daher schnell durchquert. Unterwegs mache ich noch ein paar schöne Schnappschüsse, z.B. von der hölzernen Katze auf dem Scheunendach:
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Name: Katze.jpg
Ansichten: 1026
Größe: 99,7 KB
ID: 3178629

    Zum Glück lasssen die Windböen wieder nach, denn jetzt geht es wieder zurück in den Wald.

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Name: Bild06.jpg
Ansichten: 1011
Größe: 3,76 MB
ID: 3178630
    Bild 6

    Wir kommen an einer großen Wiesenlichtung vorbei und biegen dann in einen momentan gut mit Laub getarnten kleinen Weg ab.

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Name: Bild07.jpg
Ansichten: 971
Größe: 5,04 MB
ID: 3178631
    Bild 7

    Später treffen wir wieder auf einen breiteren Waldweg, der sich aber bald zu einem kleinen Steig verengt, der steil den Hang hinab führt.

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Name: Bild08.jpg
Ansichten: 972
Größe: 4,11 MB
ID: 3178632
    Bild 8

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Name: Steig.jpg
Ansichten: 968
Größe: 4,51 MB
ID: 3178633
    Nach oben fotografiert wirkt der Steig dann auch fast so steil wie er tatsächlich ist.

    Der schmale Pfad mündet danach wieder in einen breiten Forstweg, der uns weiter abwärts bringt.

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Name: Bild09.jpg
Ansichten: 966
Größe: 4,59 MB
ID: 3178634
    Bild 9

    Im Talboden endet der Abstieg und auch der Wald und wir spazieren an Wiesen entlang wieder zurück in Richtung Ort.

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Name: Bild10.jpg
Ansichten: 997
Größe: 4,46 MB
ID: 3178635
    Bild 10

    Einen Tag nach meiner Foto-Tour hat es dann endlich angefangen zu schneien. Hoffentlich bleibt es jetzt eine Weile so schön weiß und ich kann Euch im Februar einen hübsch verschneiten Waldweg zeigen.​

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    • Bergahorn
      Erfahren
      • 13.04.2019
      • 369
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      • Meine Reisen

      #3
      Es freut mich, dass du die Idee aufgegriffen hast und ich dieses Jahr mal "passiv" mitmachen kann! Schöne Bilder, ich bin natürlich gespannt, wie die Standorte sich im Laufe des Jahres präsentieren. Viel Spaß und immer mindestens ausreichende Motivation wünsche ich!

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      • Muecke

        Dauerbesucher
        • 12.03.2022
        • 981
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        • Meine Reisen

        #4
        Bergahorn Schön, dass Du mitliest und nochmal vielen Dank für die Motivation!

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        • Muecke

          Dauerbesucher
          • 12.03.2022
          • 981
          • Privat

          • Meine Reisen

          #5
          Hey Leute, wie siehts aus? Traut sich wirklich niemand mitzumachen? Der Januar ist noch nicht vorbei, das Wochenende steht vor der Tür - auf gehts!

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          • Igelstroem
            Fuchs
            • 30.01.2013
            • 1888
            • Privat

            • Meine Reisen

            #6
            Zitat von Muecke Beitrag anzeigen
            Hey Leute, wie siehts aus? Traut sich wirklich niemand mitzumachen? Der Januar ist noch nicht vorbei, das Wochenende steht vor der Tür - auf gehts!
            Doch, ich habe vor, mitzumachen. Aber die Route ist noch nicht hundertprozentig klar und beim Probelauf am Mittwoch hat meine Kamera mich mittels Error 99 sabotiert. Als Koordinatenliebhaber würde ich schon mal 53.485,13.307 als Ausgangspunkt angeben.
            Lebe Deine Albträume und irre umher

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            • Muecke

              Dauerbesucher
              • 12.03.2022
              • 981
              • Privat

              • Meine Reisen

              #7
              Zitat von Igelstroem Beitrag anzeigen

              Doch, ich habe vor, mitzumachen. Aber die Route ist noch nicht hundertprozentig klar und beim Probelauf am Mittwoch hat meine Kamera mich mittels Error 99 sabotiert. Als Koordinatenliebhaber würde ich schon mal 53.485,13.307 als Ausgangspunkt angeben.
              Super, freut mich! Damit hätten wir dann den Süden und den Norden schon mal dabei.

              Vielleicht findet sich ja sogar noch jemand aus der Mitte Deutschlands, aus dem Westen, dem Osten, den anderen "ODS-Ländern" z.B. Österreich und Schweiz,... - dann können wir am Ende des Jahres vergleichen, wo es wann wie grün/weiß/nass/trocken war.

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              • Bergahorn
                Erfahren
                • 13.04.2019
                • 369
                • Privat

                • Meine Reisen

                #8
                Zitat von Igelstroem Beitrag anzeigen

                Doch, ich habe vor, mitzumachen. Aber die Route ist noch nicht hundertprozentig klar und beim Probelauf am Mittwoch hat meine Kamera mich mittels Error 99 sabotiert. Als Koordinatenliebhaber würde ich schon mal 53.485,13.307 als Ausgangspunkt angeben.
                Wunderbar, ich bin gespannt auf die Runde und hoffe auf igelstroemtypische Berichte mit geographischem und meteorologischem "Mehrwert".

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                • Igelstroem
                  Fuchs
                  • 30.01.2013
                  • 1888
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                  #9
                  Zitat von Bergahorn Beitrag anzeigen

                  Wunderbar, ich bin gespannt auf die Runde und hoffe auf igelstroemtypische Berichte mit geographischem und meteorologischem "Mehrwert".
                  Ich habe es aber jetzt im Januar tatsächlich noch nicht geschafft (weil ich stattdessen die Grundsteuererklärung geschafft habe) und bin erst morgen wieder in der Zielregion.

                  Mehrwert?

                  Wer schon mal die Umgebung im Video angucken will, kann das hier machen (ca. 16:30–18:30, Startpunkt meiner Route bei 17:53):
                  https://www.youtube.com/watch?v=nSxqreQpdAU
                  Lebe Deine Albträume und irre umher

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                  • Bergahorn
                    Erfahren
                    • 13.04.2019
                    • 369
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #10
                    Glückwunsch zur Grundsteuererklärung! (Tja, Besitz belastet...)
                    "Mehrwert", weil ich vermutete, dass du genaue Angaben zum Ort und zum Wetter machen wirst, da dich Angaben zum Ort das letztes Jahr bei "Ein Weg ein Jahr" interessiert haben und du meteorolisch nicht ganz ungebildet bist. Aber ich kann da natürlich trotzdem falsch liegen. Bin auf jeden Fall gespannt!

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                    • Igelstroem
                      Fuchs
                      • 30.01.2013
                      • 1888
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                      #11
                      Zitat von Bergahorn Beitrag anzeigen
                      Glückwunsch zur Grundsteuererklärung! (Tja, Besitz belastet...)
                      "Mehrwert", weil ich vermutete, dass du genaue Angaben zum Ort und zum Wetter machen wirst, da dich Angaben zum Ort das letztes Jahr bei "Ein Weg ein Jahr" interessiert haben und du meteorolisch nicht ganz ungebildet bist. Aber ich kann da natürlich trotzdem falsch liegen. Bin auf jeden Fall gespannt!
                      Ach so. Vielleicht wollte ich nur den Weg fotografieren, aber jetzt muss ich mir auch noch geographische Nebendiskurse aus den Fingern saugen, weil ich früher mal weniger Geheimnis gefordert habe. 🙃 Mache ich aber, ist versprochen.
                      Was das Meteor-o-Logische angeht, hoffe ich noch auf Extremwetter am Montag. In Mecklenburg Anfang Februar wäre das ›Sonne‹.
                      Mehr Sorge macht mir übrigens die Route. Wie lang war sie bei euch? So ungefähr? Wenn ich 4 km plane, ist es einfach; wenn ich die längere Route von 8 km nehme, muss ich mich wahrscheinlich mit einer Rosenschere bewaffnen, wegen der Dornensträucher im Gelände, gibt aber dann mehr landschaftsästhetische Abwechslung.
                      Lebe Deine Albträume und irre umher

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                      • Muecke

                        Dauerbesucher
                        • 12.03.2022
                        • 981
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                        • Meine Reisen

                        #12
                        Zitat von Igelstroem Beitrag anzeigen
                        Mehr Sorge macht mir übrigens die Route. Wie lang war sie bei euch? So ungefähr? Wenn ich 4 km plane, ist es einfach; wenn ich die längere Route von 8 km nehme, muss ich mich wahrscheinlich mit einer Rosenschere bewaffnen, wegen der Dornensträucher im Gelände, gibt aber dann mehr landschaftsästhetische Abwechslung.
                        Meine Runde ist ungefähr 5,5km lang. Ich würde an Deiner Stelle eine Route nehmen, die man sommers wie winters gut begehen kann.

                        @ all: Bleibt es denn wirklich bei uns beiden als Jahres-Wanderer? Traut sich niemand noch mitzumachen? Der Weg muss ja nicht super-spektakulär sein, Hauptsache draußen!

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                        • Bergahorn
                          Erfahren
                          • 13.04.2019
                          • 369
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                          #13
                          Zitat von Igelstroem Beitrag anzeigen

                          Ach so. Vielleicht wollte ich nur den Weg fotografieren, aber jetzt muss ich mir auch noch geographische Nebendiskurse aus den Fingern saugen, weil ich früher mal weniger Geheimnis gefordert habe. 🙃 Mache ich aber, ist versprochen.
                          Was das Meteor-o-Logische angeht, hoffe ich noch auf Extremwetter am Montag. In Mecklenburg Anfang Februar wäre das ›Sonne‹.
                          Mehr Sorge macht mir übrigens die Route. Wie lang war sie bei euch? So ungefähr? Wenn ich 4 km plane, ist es einfach; wenn ich die längere Route von 8 km nehme, muss ich mich wahrscheinlich mit einer Rosenschere bewaffnen, wegen der Dornensträucher im Gelände, gibt aber dann mehr landschaftsästhetische Abwechslung.
                          Sehr schön, sogar versprochen!
                          Meine Route war ca. 8km lang, dazu gut 400Hm. Sagt jedenfalls mapy. Und wenn du schon fragst: Gerne die Rosenscherenvariante, falls machbar. (Da tust du u.U. noch ein gutes Werk, die Wege freizuhalten!)

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                          • Igelstroem
                            Fuchs
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                            • 1888
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #14
                            Zitat von Bergahorn Beitrag anzeigen
                            Und wenn du schon fragst: Gerne die Rosenscherenvariante, falls machbar. (Da tust du u.U. noch ein gutes Werk, die Wege freizuhalten!)
                            *Seufz*

                            Ich habe es heute probiert. Bin also die Rosenscherenvariante gelaufen, die Rosenschere war auch dabei. Nur handelt es sich eben bei den schwierigen Stellen nicht um alte Wege, sondern um zu durchquerende Dickichtstreifen zwischen begehbaren Brachwiesen. Und im Dickicht gibt es zahlreiche Wildpfade, wie ich heute gesehen habe. Man kann dort nicht gehen, sondern nur kriechen; man wäre also dort unterwegs, wo eigentlich tagsüber die Wildschweine sein sollten. Das habe ich gar nicht erst versucht, sondern bin stattdessen aufs Feld, auf den Rand der Agrarwüste ausgewichen. Das kann ich aber bei ODS keineswegs zwölfmal machen, denn es gibt dort keinen Randstreifen, man läuft also wirklich auf dem Feld.

                            Kurz und gut: Ich werde mich auf die kürzere Route kaprizieren, die nur eine Querfeldeinstrecke im Wald beinhaltet und sich ansonsten an Wege hält. Am Ende kann man die Burg einbeziehen. Diese Route werde ich morgen gehen. Heute habe ich viele Bilder gemacht und war insgesamt dreieinhalb Stunden unterwegs.
                            Lebe Deine Albträume und irre umher

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                            • Igelstroem
                              Fuchs
                              • 30.01.2013
                              • 1888
                              • Privat

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                              #15
                              Geografische Einführung, schon gekürzte Fassung:

                              Nachdem also das Eis der grauen Vorzeit dahingeschmolzen war, blieb (von Süden nach Norden) Folgendes zurück: zwei Urstromtäler mit Berlin beziehungsweise Eberswalde darin, eine Menge Sand, eine Zone mit End- und Stauchendmoränen (im nördlichen Brandenburg und südlichen Mecklenburg-Vorpommern), dazwischen Seen, die heute den Tourist:innen als Platte serviert werden, ferner diverse Abflussrinnen und Durchbruchstäler, weil das Wasser sich beispielsweise in den Kopf gesetzt hatte, jetzt endlich nach Norden abzufließen, wenn denn das Eis schon mal weg war.

                              Die Gegend, in der meine Route zu liegen kommt, gehört zur nördlichen Abdachung des Moränengebiets, und Abflussrinnen gibt es auch. Wenn man mit dem RE5 von Berlin über Neustrelitz und Neubrandenburg nach Stralsund fährt, geht es erst unmerklich bergauf: Fürstenberg an der Havel liegt 55 Meter über dem Meer, Neustrelitz schon 73, dann kommt Blankensee mit 80 Metern, das ist dann sozusagen der Kamm. Nördlich folgen Cammin mit 73 und Burg Stargard mit 53 Metern Seehöhe, wenig später in Neubrandenburg sind es nur noch ungefähr 20.
                              Für den Zugreisenden kann es so aussehen, als führe man zwischen Cammin und Burg Stargard in ein kleines Mittelgebirge hinein, denn plötzlich tauchen links und rechts bewaldete Berge (oder im juristischen Sprachgebrauch: ›Scheinberge‹) auf, deren einer sich sogar für wenige Sekunden mit einer Höhenburg schmückt. Tatsächlich geht es aber bergab, das heißt der Zug fährt durch eine der von mir halluzinierten eiszeitlichen Schmelzwasserrinnen abwärts, und die Hänge rechts und links sind nur dazu da, die Rinne juristisch zu beglaubigen. So ähnlich ist es ja auch in der sogenannten Märkischen Schweiz und in der Gegend um Bad Freienwalde: Eigentlich geht es für den Ankommenden eher nach unten als nach oben, und erst wenn man ganz unten ist, fühlt man sich mit mäßiger Berechtigung von Bergen umgeben.

                              Für meine Route bedeutet das nun, dass es eben manchmal bergauf und bergab geht, dass man manchmal einen Landschaftsausblick von oben herab hat, dass gelegentlich ein Zug vorüberfährt und dass plötzlich eine Burg auftauchen kann. Ansonsten gibt es Wald, meistens Laubwald, einige feuchte Niederungen, Agrarwüste, Brachflächen, Wirtschaftswege, Rückegassen und viele Hochsitze, die aus dem Boden sprießen wie anderwärts Pilze und mir gelegentlich als Orientierungspunkte dienen, sei es beim Wiederfinden der Route im Wald, sei es als Markierung meines fotografischen Standpunktes.
                              Lebe Deine Albträume und irre umher

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                              • codenascher

                                Alter Hase
                                • 30.06.2009
                                • 4977
                                • Privat

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                                #16

                                Bin im Wald, kann sein das ich mich verspäte

                                meine Weltkarte

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                                  Fuchs
                                  • 30.01.2013
                                  • 1888
                                  • Privat

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                                  #17
                                  Februar
                                  (07.02.2023, 14-16 Uhr)

                                  Link zu einer Routendarstellung bei komoot:
                                  https://www.komoot.de/tour/1026244451

                                  Der neu definierte Startpunkt hat die Koordinaten 53.4842,13.3032, da sich hier für mich (von ›zuhause‹ kommend) der Kreis schließt.

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20230207_140144.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,86 MB ID: 3182101
                                  Bild Nr. 1

                                  Hier laufe ich nun nach links, also nach Süden, am Waldrand entlang. Das ist zugleich der Wald, in dem ich mein Brennholz zu sammeln pflege, und links vom Weg, in der Niederung, liegt ein Feuchtgebiet, das jetzt ein FFH-Schutzgebiet ist, wenn ich mich nicht täusche.
                                  Wenn man im obigen Bild in der Mitte des Bildraums steht, hat man übrigens nach rechts, über die gemähte Wiese hinweg, einen Blick auf die Burg. Die zeige ich jetzt nicht, weil ich später eh noch hingehe.

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20230207_140553.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,99 MB ID: 3182102
                                  Zwischenbild: Weg am Waldrand
                                  Irgendwo links außerhalb des Bildraums verläuft die (eingleisige) Bahnstrecke, zu der ich mich jetzt eine Weile quasi parallel bewege.

                                  Der Weg führt zunächst nur zu dem ein oder anderen Hochsitz und scheint sich dann nach dem Ende des Feuchtgebiets im Wald zu verlieren. Ich laufe mehr oder weniger querfeldein, folge dabei einer angedeuteten Rückegasse oder auch einer schmalen, aber ausgetretenen Wildspur, wie es sich gerade ergibt. Oft liegen umgestürzte Bäume im Weg. Der unten in Bild 2 abgebildete Ort ist alles andere als windexponiert; trotzdem liegen einige Buchen in Mikado-Konstellation. Das könnte vielleicht eine Spätfolge der zurückliegenden Dürrejahre sein, und im weiteren Verlauf des Weges wird man noch mehr davon sehen.


                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20230207_141540.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,13 MB ID: 3182104 Bild 2: Buchen-Mikado
                                  Im Hintergrund die Bahnlinie.

                                  Im Anschluss geht es ziemlich steil bergauf, so dass man sich nach einer Weile dreißig oder vierzig Meter oberhalb des Bahnkörpers befindet. Man sieht das ungefähr in dem folgenden Bild. Es ist ein ungezähltes Bild, weil ich annehme, dass es in den Sommermonaten sozusagen nichts zeigen würde, nämlich nur noch Laub. Im Moment kann man noch schön durch den Wald über die Bahn hinweg auf den Gegenhang schauen.

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20230207_142311.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,39 MB ID: 3182107 Zwischenbild: Buchenwald oberhalb der Bahnlinie
                                  Blickrichtung entgegen der Laufrichtung. Bei starker Vergrößerung kann man links von der Bildmitte die Schienen tief im Tal zwischen den Bäumen sehen.

                                  Es geht noch einmal bergab und wieder bergauf und wieder bergab, bevor dieser Wald endet und man einen Blick in die freie Landschaft werfen kann, allerdings gewissermaßen von unten und deshalb mit nahem Horizont.

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20230207_143818.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,07 MB ID: 3182108
                                  Bild 3: Südlichster Punkt der Route

                                  Hier könnte man jetzt geradeaus weiter am Wald entlanggehen in Richtung Wrechensee; das ist die oben so genannte Rosenscherenvariante, von der ich Abstand genommen habe.

                                  Stattdessen folge ich dem anderen Waldrand nach Nordwesten. Hier verläuft ein bequemer Forstweg im Wald, der dem Waldrand in geringem Abstand folgt. Ebenso gut kann man aber auch draußen entlanggehen, weil es einen breiten Feldrandstreifen mit Fahrspuren gibt.
                                  In diesem Bereich, der freilich windexponiert ist, sind ebenfalls einige alte Buchen umgestürzt. Während die jüngeren Exemplare oft unmittelbar über der Wurzel abbrechen, fallen die älteren in der Regel mit ihrer Wurzel um. Ich bemühe mich, das so zu formulieren, dass es niemand metaphorisch umdeuten kann.

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20230207_144504.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,51 MB ID: 3182109
                                  Zwischenbild: Entwurzelte Buchen
                                  Jemand war so freundlich, den Weg für Fußgänger freizusägen.

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20230207_144542.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,44 MB ID: 3182110 Zwischenbild: Größenvergleich


                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20230207_145045.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,12 MB ID: 3182181
                                  Bild 4: Waldrand mit grafischem Hochsitz

                                  Ich laufe jetzt also zwischen Wald und Feld, und was im Laufe des Jahres aus der Großpfütze wird, sehen wir dann noch.

                                  Sobald der Bildhintergrund erreicht ist, vor dem anderen Waldrand, biege ich wieder nach rechts in den Wald. Und leider kommt jetzt eine fotografisch ziemlich langweilige Forststraße. Nachdem es am Feldrand mehr oder weniger subtil bergauf ging (grob gerechnet von 60 auf 100 Meter), erreicht man hier nun mit 111 Metern über der Ostsee (und ungefähr 111 km horizontaler Entfernung von ihrer Küste) den höchsten Punkt der Route. Das ist etwas erstaunlich, denn die sogenannte Höhenburg, auf die ich nun geradlinig zulaufe, liegt 30 Meter niedriger, damit aber immer noch 25 Meter über der Stadt oder der Bahnlinie.

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20230207_150349.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,98 MB ID: 3182182
                                  Zwischenbild: Holzweg


                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20230207_151031.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,49 MB ID: 3182184 Bild 5: Forststraße

                                  Ich bin diesen Weg in den letzten Jahren oft gelaufen und gelegentlich mit dem Fahrrad gefahren. Auf der rechten Seite liegt nun mein Holzsammelgebiet, und wenn man an der richtigen Stelle den Hang hinuntersteigen würde, würde man unter Umständen im Bild 1 am Startpunkt wieder herauskommen.

                                  Stattdessen also nun zur Burg. Das letzte Stück, jenseits einer Wegkreuzung, ist eine Art Hohlweg. Und dann ist die Burg plötzlich da:

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20230207_152401.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,29 MB ID: 3182185
                                  Bild 6: Höhenburg

                                  Da heute die Sonne scheint, sind sogar ein paar Touristen oder Spaziergänger gekommen. Aber das Café ist geschlossen, ebenso der Turm, der nur im Sommerhalbjahr bestiegen werden kann.

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20230207_153125.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,26 MB ID: 3182186
                                  Zwischenbild: Bergfried mit Außentreppe

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20230207_153200.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,67 MB ID: 3182187 Zwischenbild: Ruine des Krummen Hauses

                                  Das Krumme Haus war einst das Amtsgebäude der Stadt Burg Stargard und ist am 18. Dezember 1919 abgebrannt. Und zwar wurde es von dem damaligen Amtmann in Brand gesetzt. Wenn man das Burgmuseum besucht, kann man sich die Geschichte in ganzer Schönheit erzählen lassen, und ich erzähle sie auch gern, wenn ich mit Besuchern auf der Burg bin.

                                  Indessen belasse ich es jetzt bei den Bildern und suche mir den Treppenweg vom Parkplatz hinunter zur Bahnlinie, weil ich nicht durch die Stadt laufen, sondern auf anderem Weg zum Startpunkt zurücklaufen will. Auf dieser Seite sind die Hänge des Burgbergs überwiegend als Streuobstwiesen gestaltet.

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20230207_153641.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,99 MB ID: 3182188
                                  Bild 7: Abstieg vom Burgberg

                                  Unten angekommen, wende ich mich nach rechts und laufe durch die Wiesenlandschaft zum Ausgangspunkt des Weges.

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20230207_154757.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,23 MB ID: 3182189 Bild 8: Letzter Landschaftsausblick
                                  (Blickrichtung Süden mit Bahnlinie im Hintergrund)

                                  Mehr oder weniger aus Faulheit habe ich die Bilder unbearbeitet hochgeladen, also so, wie sie aus meinem chinesischen Handy gequollen sind. Das Bild 5 gefällt mir übrigens nicht, und ich bin auch nicht davon überzeugt, dass es sich im Jahresverlauf attraktiver darstellen wird. Aber es ist eben signifikant für diesen Teil des Weges.
                                  Zuletzt geändert von Igelstroem; 08.02.2023, 22:28.
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                                    #18
                                    Schöner Weg, schöne Bilder! Ich bin schon gespannt, wie sich die Optik im Jahresverlauf verändert.
                                    Danke für Deinen Bericht und den geologischen Exkurs dazu!

                                    Da muss ich mich jetzt wohl auch mal dransetzen, die Geologie meines Wanderreviers näher zu beschreiben. Eiszeitliche Moränenausläufer gibt es in meiner Gegend auch, wie sich die genau auf meinen Weg ausgewirkt haben, muss ich aber erstmal recherchieren...

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                                    • Igelstroem
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                                      • 30.01.2013
                                      • 1888
                                      • Privat

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                                      #19
                                      Zitat von Muecke Beitrag anzeigen
                                      Schöner Weg, schöne Bilder! Ich bin schon gespannt, wie sich die Optik im Jahresverlauf verändert.
                                      Danke für Deinen Bericht und den geologischen Exkurs dazu!

                                      Da muss ich mich jetzt wohl auch mal dransetzen, die Geologie meines Wanderreviers näher zu beschreiben. Eiszeitliche Moränenausläufer gibt es in meiner Gegend auch, wie sich die genau auf meinen Weg ausgewirkt haben, muss ich aber erstmal recherchieren...
                                      Nee, »musst« du gar nicht. Es ist nur für mich so, dass mir ein grobes geografisches und historisches Umgebungsschema ein bisschen beim Wandern hilft, ohne dass ich das unbedingt in Forschung ausarten lasse. Das Wort ›Stauchendmoräne‹ tröstet mich über Tatsachen wie ›verwirrende Geländestruktur‹, ›matschiger Weg‹ oder ›transkontemplative Forststraße‹ hinweg.

                                      Was die Optik im Jahresverlauf angeht, hat man ja im Februar bereits das Schlimmste hinter sich, beziehungsweise es kommt dann erst am Schluss. Die Gegend kann nämlich im späten Frühjahr oder auch noch im Oktober lichtbedingt nahezu mediterran wirken, wenn es ihr beliebt, wohingegen ab November buchstäblich das Grauen Einzug hält.
                                      Lebe Deine Albträume und irre umher

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                                        #20
                                        Alle Achtung, da hast du dir ja echt eine Menge "aus den Fingern gesogen"! Bei dieser unterhaltsamen Ausführlichkeit lässt es sich gut verschmerzen, dass der Igelstroem nicht "durch ein' Dornwald ging" (bzw. kroch). Ich bin ganz angetan von deiner Route, bietet sie doch einige Abwechslung und das in einer Gegend, die mir aus der Ferne bislang nicht so wahnsinnig spannend vorkam.
                                        Ich harre nun vorfreudig weiterer Wiederholungen der Runde, egal, ob bei "Extrem-" oder Normalwetter.

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