Zelten bei Gewitter

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  • Steffen Schwientek
    Erfahren
    • 25.02.2003
    • 234

    • Meine Reisen

    #21
    Zitat von Maico Schulz
    Hihø Steffen,
    Blitze jedenfalls sind von gleichströmiger Natur und interessieren sich wenig für Wechselfelder.
    Maico
    Nein. Blitzeinschlag verursacht Wechselfleder aller möglichen Wellenlängen. Deswegen wird ja auch Fernseh- Radio Funk und was sonst noch alles während eines Gewitters gestört.
    Mit Mitteln der Elektrostatik lassen sich Gewitter nicht verstehen.

    Steffen

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    • Maico Schulz
      Erfahren
      • 06.12.2002
      • 376

      • Meine Reisen

      #22
      Hihø Steffen,

      Mea culpa. Du hast recht. <stirnpatsch>

      so weit
      Maico
      keep your dogs happy..
      ..and mush!

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      • Haiko
        Erfahren
        • 12.02.2003
        • 401

        • Meine Reisen

        #23
        Moin²,

        ja, sorry, das mit dem flach Hinlegen war absoluter Schwachsinn von mir. Könnte mich jetzt damit rausreden, dass es ein Aprilscherz war :wink:

        Hatte nur daran gedacht, dass ich einen Blitzeinschlag definitiv nicht im Zelt erleben möchte, wenn ich drin bin. Ich denke, dass es nicht nur knallt und ein paar Stromschläge überspringen, sondern dass auch die Zeltmaterialien zu brennen anfangen. Und ich hatte einmal erlebt, wie ein Blitz in ein etwa 10 Meter entfernt stehendes Klettergerüst einschlug. Es krachte gewaltig!

        @Christian

        Ich habe nicht verstanden, warum das Zelt eine gegenteilige Ladung haben sollte, wenn der Blitz vom Zelt abgelenkt werden soll. Ich meinte, dass der Blitz nicht ins Zelt einschlägt. Bisher dachte ich, dass sich Plus und Minus und Nord und Süd anziehen, Plus und Plus, Minus und Minus sowie Nord und Nord etc. abstoßen.

        Ahoi,
        Haiko

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        • Christian J.
          Lebt im Forum
          • 01.06.2002
          • 9250
          • Privat

          • Meine Reisen

          #24
          Zitat von Haiko
          @Christian

          Ich habe nicht verstanden, warum das Zelt eine gegenteilige Ladung haben sollte, wenn der Blitz vom Zelt abgelenkt werden soll. Ich meinte, dass der Blitz nicht ins Zelt einschlägt. Bisher dachte ich, dass sich Plus und Minus und Nord und Süd anziehen, Plus und Plus, Minus und Minus sowie Nord und Nord etc. abstoßen.

          Ahoi,
          Haiko
          Uups, ich meinte natürlich gleiche Ladung. :bash: Du hast natürlich recht. Aber trotzdem wird das Abstoßen aus genannten Gründen nicht funktionieren.
          "Er hat die Finsternis der Latrinen ertragen, weil in der Scheiße nach Mitternacht sich manchmal die Sterne spiegelten"
          Durs Grünbein über den Menschen

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          • alfi
            Erfahren
            • 16.02.2003
            • 252

            • Meine Reisen

            #25
            Hi,

            ich finde die physikalische Diskussion sehr interessant und die Beschreibung, dass sich Strom eher demokratisch verhält sehr amüsant, zumal ich im Augenblick sehr weit vom Schuss bin.
            Aber wie ist es in der Praxis?
            Du sitzt am Abend vor deinem Zelt, betrachtest glücklich den wunderschönen Sonnenuntergang, extra prächtig, wegen der beeindruckend mächtigen Wolken, deren Unterseite in immer dunklerem Rot leuchtet, wartest noch lange in vollkommener Zufriedenheit, bis auch das letzte Licht der Dunkelheit gewichen ist, kriechst dann - wegen der angenehmen Temperatur nur spärlich bekleidet - in deinen Schlafsack und schläfst in völliger Harmonie ein.
            Dann - Krach - Rumms - Blend und Prassel in beliebiger Reihenfolge.
            Adrenalin in unglaublicher Höhe - Panik?
            Wo ist die Lampe, wo meine Hose, meine Gorejacke, die Schuhe in der Apsis, welch ein Chaos und wer drückt mir die Zeltplane so auf die Nase?
            Hat da jemand die Sturmleinen nicht ordentlich abgespannt?
            Was tun? Bis ich diese Scheiße auf die Reihe kriege, bin ich entweder schon erschlagen oder das Gewitter ist vorüber.
            Und was dann draußen? Geblendet von einem Blitz, gleich über eine schon recht lose Abspannleine in völlige Dunkelheit gestolpert. Wo ist ein sicher Platz? Gut den Bach hab ich gefunden. Da die Kaputze irgenwo im Sturm baumelt und das Wasser schon eiskalt den Rüchen runterläuft auch schon egal, aber das irgendwer auch noch Felsen in die Landschaft streut, ist direkt gemein....
            Gut, da ich fast ausschließlich Tagestouren unternehme steht das Auto nie weit weg. Trotzdem habe ich schon mehrere heftige Gewitter zitternd im Zelt überlebt, da selbst die 20 m zum Auto im schlaftrunkenem Zustand einfach unzumutbar waren.
            Dennoch ein Tip: NIEMALS ein Zelt direkt am einem nicht windgeschützen
            Ufer eines Sees oder Fjords (die hohen Berge täuschen und sind kein Schutz sondern erzeugen gerade dort einen Windkanaleffekt) und NIEMALS auf einer Hochfläche direkt an einer Abbruchkante aufstellen. Ich bin (war) so dämlich beides auszuprobieren. Es hat nur einen Vorteil. Wenn es soweit ist, hast du keine Angst mehr vor den Blitzen, du fürchtest dich nur noch vor der eventuell bevorstehenden Ballonflatterfahrt.
            Sollte ich mit Bildern irgenwie zurechtkommen, zeige ich euch bei Gelegenheit eine nette Aufnahme (schlechte Qualität da Ausschnitt aus Videokamera).

            mfg alfons

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            • Saloon12yrd
              Alter Hase
              • 11.10.2001
              • 2559

              • Meine Reisen

              #26
              Haha das ist ne ziemlich akurate Beschreibung der Situation, gratuliere. Geniale Morgenlektüre ;)

              Sal-
              http://www.leichtwandern.de

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              • ej64
                Anfänger im Forum
                • 01.04.2003
                • 30

                • Meine Reisen

                #27
                Zitat von Christian J.
                Das wird wohl nix. Um den Blitz abzulenken müsste dein Zelt eine gegenteilige Ladung gleicher Größe haben. Ein Elektron kann nur jeweils ein Neutron ablenken. Das heisst, dein Zelt müsste so stark wie der Blitz geladen sein. Selbst wenn das technisch hinzukriegen währe, hättest du nichts davon: Du könntest nicht in die Nähe deines Zeltes gehen da du sonst genauso vom zelteigenen Blitz getroffen würdest. Also eher kontaproduktiv.
                So liebe Naturwissenschaftler: Ich schreibe in ein paar Wochen mein Physikleistungskursabi und habe erhlich gesagt ziemliche Angst davor. Ihr könntet mein Ego erheblich aufbessern wenn ihr mir jetzt mal meine Theorie bestätigen könntet.
                Christian
                Abgesehen davon, dass das ganze sowieso unter Christians Märchenstunde einzuordnen ist, solltest Du Dir das mit den Elementarteilchen besser nochmal anschauen... Neutronen sind nämlich -- wie der Name schon sagt -- elektrisch neutral und werden durch elektromagnetische Felder gar nicht tangiert (und spielen auch keine Rolle bei elektr. Entladungen)!

                Ansonsten ist richtig gesagt worden, dass von einem Zelt nicht viel übrig bleibt, wenn da der Blitz einschlägt, IMO wird die Zelthaut glattweg verdampfen und dann wär sowieso Essig mit dem lieben Faraday, das trifft auch auf "Rettungsdecken" aus Alu oder ähnlichem zu. Ich denke, am sichersten wird das Hocken in der Geländekuhle sein, am sichersten und komfortabelsten im Auto, wenns denn da ist und im Zelt bleibt man halt so lang es nicht allzu exponiert steht.
                Im übrigen kann man schon was merken wenns wirklich brenzlig wird, ich selber hatte schon das Kribbeln in den Haaren (auf nem Grat in den Pyrenäen) und bin dann in den Hang gehechtet... das liegt daran, dass von der Erde zur Wolke ein Kanal ionisierter Luft gebildet wird, über den dann die Entladung stattfindet.

                Gruß ej

                Kommentar


                • Loki
                  Erfahren
                  • 19.04.2003
                  • 112

                  • Meine Reisen

                  #28
                  Ich hätte da auch noch einen Verhaltensvorschlag: man nehme eine möglichst lange Metallstange und halte diese senkrecht in die Höhe. So ausgerüstet läuft man wie verrückt über ein möglichst hoch gelegenes Plateau ohne weitere Erhebungen... Getreu der Redensart, dass kleine Kinder, Besoffene und Verrückte einen Schutzengel haben, dürfte eigentlich nix passieren...

                  Aua, aua, nicht schlagen bitte
                  Was organisch ist, kann auch verdaut werden.

                  Kommentar


                  • Sawyer
                    Lebt im Forum
                    • 26.04.2003
                    • 6193
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #29
                    Ein Zelt ist allein deshalb kein Faraday´scher Käfig, da
                    1. Die Gestänge zu weit auseinander liegen und
                    2. die Gestänge nicht in den Boden reichen.

                    Elektriker wissen:
                    Eine Erdung wird nicht dadurch erzeugt, daß ein elektrischer Leiter (Kabel) auf dem Boden liegt, sondern in den Boden getrieben wird (Erdanker).

                    Ansonsten mal ganz ehrlich:

                    Wer hockt sich bei ´nem richtigen Sauwetter und Gewitter in Hockestellung mit angezogenen Knien ´ne halbe - ganze Stunde ins Freie und hofft, daß er nicht getroffen wird???
                    Bei den Gewittern, die ich erlebt habe, hat´s bisher immer geregnet und Wasser ist ein sehr guter Leiter, also bin ich bedacht trocken zu bleiben (Zelt!) und mich gegen den Untergrung zu isolieren (Isomatte+Hockestellung).
                    Ich habe mir überlegt, ob es evtl. was bringt LEKI-Stöcke in einiger Entfernung in den Boden zu stecken (primitiver Blitzableiter) und die metallischen Gegenstände um´s Zelt herum zu verteilen. Zu beachten ist auch, daß der einschlagende Blitz im Boden einen Spannungskrater beschreibt, d.h. der Durchmesser der einwirkenden Spannung mit der Tiefe abnimmt (oh gott welche Beschreibung, der Leser verzeihe mir).
                    Gruß Sawyer

                    As a rebel I came and I´ll die just the same. On the cold winds of night you will find me.

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                    • Flachlandtiroler
                      Freak
                      Moderator
                      Liebt das Forum
                      • 14.03.2003
                      • 29113
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #30
                      So, ihr Hobbyphysiker, nach all der Theorie jetzt noch'n bißchen Prosa, evtl. etwas off topic

                      Das erste "ernste" Hochgewitter hatte ich in jungen Jahren im hinteren Schnalstal; kam um ´ne Wiesenecke, der Blick auf den Grenzkamm der Ötztaler Alpen wurde frei; überwölbt von einem sich wälzenden, dukelgrauen Ungetüm, vielleicht noch 5km weg. Instinktiv auf dem Absatz kehrt gemacht (zur Alm wären es noch 20, 30min. gewesen) und talwärts gerannt. Noch bevor ich die vermeintlich schützende Baumgrenze unterquert hatte, schlug es im Umkreis von vielleicht einem halben Kilometer paarmal ein, dazu jeweils das Echo vom gegenüberliegenden Similaunmassiv. Wie in dem Kriegsfilm, wo der Protagonist durch die feindlichen Linien rennt und links und rechts die präparierten Böller hochgehen -- nur echt. Den Platzregen, der mich auf dem restlichen Abstieg bis auf die Haut durchnäßt hat, habe ich überhaupt nicht mehr wahrgenommen.

                      Folge 2 -- kennt jemand den Anstieg zum Ref. Quintino Sella unterm Lyskamm? Vom Talschluß weg sind es jeweils so 1800 Höhenmeter offenes Gelände, kein Unterstand. Die letzten hundert davon gehen (gut gesichert) auf exponiertem Grat. Ich war, von der Theodulhütte kommend am späten Nachmittag auf dem Weg nach oben, schwerer Rucksack, noch nicht recht akklimatisiert und konnte / mußte daher gemütlich verfolgen, wie sich die Wolken auftürmten (das ab etwa 3100m), die ersten Böen aufkamen (so 3300m), und es schließlich begann zu hageln (vielleicht 3400m). Umkehren war nicht drin, also Flucht nach vorne. Bin das Rennen meines Lebens gelaufen, äähm gegangen. Zweimal hat´s instantan geleuchtet und geknallt, gefolgt von einem scharfen Geruch. Bin jedesmal direkt in Stellung gegangen, gelernt ist gelernt... Auf den letzten Metern legt sich der Hang zurück, die Hütte kommt in Sicht - sieht aus wie ein Schiff, kam mir auch vor wie ´ne rettende Arche. Dummerweise steht dreißig Schritt davor eine Wetterstation, mitten auf dem Weg. Der Mast knisterte lautstark... paarmal tief Luft geholt und losgesprintet, maximalen Bogen herum geschlagen, dann Hüttentür aufgerissen und schnell wieder hinter mir zugezogen. Ein dicker Rumms nebst Blitz folgte direkt auf das Zuschlagen der Tür, quasi Finish mit Zielfoto...
                      Eine gute Stunde später kam noch eine Familie, die wohl in offenem Gelände biwakiert hat - das Erlebte stand ihnen ins Gesicht geschrieben. Später am Abend noch das beeindruckende Schauspiel, ein Gewitter von oben (am Simplon) beobachten zu können --- Blitze im Sekundentakt, diesmal ohne Ton.

                      Letzte Episode, diesmal mit Zelt (und damit on topic ). Wetterstein. Morgens vom Ferchantsee (Biwak) zur Meilerhütte, beim Abstieg von da nach Süden ins Puittal (mündet ins Leutaschtal) schon unglaubliche Hitze und starke Quellwolkenbildung. Klar, Gewitterwetter... Bin dann das Puittal aufwärts (Südsteig) und hab' die Entgegenkommenden immer schon nach der Wetterlage oben am Scharnitzjoch gefragt, wo man halbwegs Blick nach Westen hat. Eine Viertelstunde unterhalb des Jochs meint ein Holländer schließlich, die "dunklen Wolken" da oben sähen "komisch" aus, er wirkt ziemlich unsicher. Ich drehe vorsichtshalber mit ihm um und wir erreichen noch mit Mühe die Baumgrenze. Unter der Zeltplane kauernd kann ich in aller Ruhe die Stangen einziehen und wir warten gelassen das halbstündige Gewitter ab.
                      Frohe Mutes steige ich wieder an, bleibe aber wegen der fortgeschrittenen Tageszeit auf etwa 1800m im Puittal. Zelt hinstellen, Steinböcke zählen, die Sonne lacht nochmal unschuldig... das Unwetter ist schon wieder vergessen und ich schlafe bald arglos den Schlaf der Gerechten.

                      Um zehn abends dann der erste Einschlag, kurz darauf gefolgt von einer mächtigen Detonation. Ich klappe aus dem Tiefschlaf hoch. Jetzt stellt sich die Frage, die schon in den anderen Beiträgen diskutiert wurde: Was tun? Hab mir Jacke und Schuhe gegriffen und erstmal rausgeguckt; die Regenböen prasselten schon aufs Zelt, iiiih. Ne geschütztere Stelle war nicht in Sicht, also bin ich wieder ´rein und hab' flehentlich mitgezählt. Die meisten Donner kamen mit fünf oder sechs Sekunden Nachlauf, offensichtlich hing das Unwetter irgendwo nebenan fest. Die großen Wände der Schlüsselkarspitze warfen den Donner zurück, das keine Langeweile aufkam. Irgendwie ging's dann vorüber...

                      Gruß, Martin
                      Meine Reisen (Karte)

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                      • Thomas
                        Alter Hase
                        • 01.08.2003
                        • 3118
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #31
                        Habe mal in der Slowakei gezeltet und durfte nachts auch ein schönes Gewitter erleben. Ungefähr 50 Meter neben dem Zelt stand irgend ein alter Mast, der die Blitze natürlich schön auf sich gezogen hat. War auch kein schönes Gefühl, simultane Blitz- und Donnerfolgen im 20 Sekunden-Takt zu erleben. Noch dazu da ich mich dunkel an die Berechnung der Schrittspannung in der Umgebung von Kugelerdern erinnern konnte und die Bilder von toten Rindern noch lebhaft im Gedächtnis hatte.

                        In der hohen Tatra standen mir unter einer Gewitterwolke mal meine langen Haare senkrecht vom Kopf ab und haben wie verrückt geknistert. Haben dann auch zugesehen, dass wir Land gewinnen.

                        Schlimm war es auch letztes Jahr in Les Houches am Fuße des Mt.Blanc.
                        Erst gemütlich draußen im Biwaksack gelegen und sich über die Wetterleuchten gefreut und zwei Stunden später mit Herzrasen im Zelt gelegen, während draußen nahestehende Bäume im gleißenden Licht mit ohrenbetäubendem Krachen zerschmettert wurden.
                        Teilweise hatten wir wirklich das Gefühl, die Blitze würden wahllos zwischen die Zelte des großen Platzes schlagen während wir ausgeliefert mittendrin lagen.


                        Thomas.
                        Nur wo du zu Fuß warst, bist du wirklich gewesen.

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                        • Gwenny

                          Fuchs
                          • 13.07.2003
                          • 1253
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #32
                          Oh ja, Geschichten erzählen....
                          Letzten Sommer biwakierte ich etwas nördlich vom Königssee, wollte gerade in meinen Biwaksack schlüpfen, als es anfing zu schiffen und zu gewittern. Ich bin nur noch schnell aufgesprungen, hab meine Teleskopstöcke 20 Meter von mir entfernt in den Boden gerammt, bin wieder zurückgejoggt und hab mich dann in meinen Biwaksack verkrochen, meine Ohren zugestopft und die schlimmste Nacht meines Lebens verbracht (Hagel, Katastrophenalarm o. Ä. in Berchtesgaden, ein aufgebrachter Campingplatz in der Nähe und Blitze, die wahllos überall niederschlugen). Mir war in dieser Stunde völlig egal, ob ich da jetzt liege oder hocke, nass oder trocken bin... ich hab einfach nur gehofft, dass es möglichst schnell vorbeizieht. Was nützt einem die Theorie, wenn man sie nicht anwendet?
                          War schade, dass ich nicht auf die Idee kam, mich 200 Meter zurück zu einer kleinen Höhle zu begeben, da wäre ich geschützt gewesen.
                          Aber es hat auch etwas gutes: ich hab keine Angst vor nächtlichen Gewittern mehr

                          Gruß,
                          Corina

                          [edit]Um eventuellen Nachfragen vorzubeugen: Normalerweise kann ich mit Gewittern ganz gut umgehen, weiß, wie ich mich verhalten soll etc. und kann es sogar anwenden.[/edit]
                          "Umwege erweitern die Ortskenntnis." (Kurt Tucholsky)

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                          • Flachlandtiroler
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                            Moderator
                            Liebt das Forum
                            • 14.03.2003
                            • 29113
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #33
                            Zitat von Gwenny
                            Letzten Sommer biwakierte ich etwas nördlich vom Königssee,
                            Nördlich?
                            Da liegt doch der Ort "Königssee" respektive der Großparkplatz usw., wo findet sich denn da ein schönes Plätzchen zum Biwakieren?
                            Die Akustik ist da bestimmt gut...

                            Gruß, Martin
                            Meine Reisen (Karte)

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                            • Gwenny

                              Fuchs
                              • 13.07.2003
                              • 1253
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              #34
                              Vielleicht hätte ich nördlich voN Königssee schreiben sollen...
                              Irgendwo zwischen Berchtesgaden und Königssee an der Königsseer Ache (?), der Campingplatz war relativ nah, zumindest war das Megafon ausreichend laut. Sonst war da schön Wald, ein bisschen Wiese und keine Häuser, soviel konnte ich im Halbdunkel noch sehen. Halbdunkel, weil ich erst gegen halb neun mit viel Verspätung mit dem Zug in BG ankam.

                              Da war der Weg zu den netten Plätzchen einfach zu weit.
                              Aber die Akustik war wirklich gut.

                              Gruß,
                              Corina
                              "Umwege erweitern die Ortskenntnis." (Kurt Tucholsky)

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                              • Christoph1972
                                Erfahren
                                • 16.03.2002
                                • 403

                                • Meine Reisen

                                #35
                                Hm......aber wie verhält man sich den nu?

                                Zum Thema Zelten bei Gewitter gibt es scheinbar kaum gute Infos.


                                Christoph

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                                • Christoph1972
                                  Erfahren
                                  • 16.03.2002
                                  • 403

                                  • Meine Reisen

                                  #36
                                  Hi,

                                  hier ist eine recht nette Infobroschüre, die jemand im DAV Forum gepostet hat.

                                  Click

                                  Christoph

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                                  • tibex
                                    Anfänger im Forum
                                    • 18.06.2008
                                    • 15
                                    • Privat

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                                    #37
                                    AW: Zelten bei Gewitter

                                    Ich habe gerade ne Reportage gesehen die sich mit Blitzen beschäftigt hat: "Blitze - Anatomie einer Naturgewalt".

                                    Dort wird unter anderem erklärt das die Verbrennungen auf dem Körper nicht durch den Blitz selber entstehen, sondern durch dampf der sich beim exterm schnellen erhitzen (Blitz) aus dem Schweiß gebildet hat.

                                    Um mögliche Verbrennungen zu vermindern wird erklärt das es deshalb von Vorteil sein kann nur ein Baumwollshirt anzuhaben, da der heisse Dampf durch das Gewebe entweichen kann. Schwerere Bekleidung wie z.B Leder lassen den Dampf nicht hindurch was die Verbrennungen erheblich verschlimmert. Gleiches natürlich auch für festes Schuhwerk.

                                    Falls sich wer für diese Reportage interressiert: Bitte ne PN an mich ich gebe dann n Link raus wo man die Reportage herbekommt (liegt auf Rapidshare).

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                                    • Gopher
                                      Gerne im Forum
                                      • 21.11.2007
                                      • 62
                                      • Privat

                                      • Meine Reisen

                                      #38
                                      AW: Zelten bei Gewitter

                                      Wenn der alte Thread jetzt schon mal rausgekramt ist, dann kann ich auch gleich noch eine Frage posten:

                                      Bringt die berühmt Rettungsdecke unter der Isomatte eher einen Vorteil oder Nachteil?

                                      So wie ich es verstehe, würde diese Kombination besser isolieren, da durch die Rettungsdecke die Spannung im Boden nicht nach oben abgeleitet wird. Zusätzlich dazu isoliert dann die Isomatte über der Rettungsdecke.

                                      Ein spannungsgeladenes Thema.

                                      Gopher
                                      „Dass mir mein Hund das Liebste sei, sagst du oh Mensch sei Sünde, mein Hund ist mir im Sturme treu, der Mensch nicht mal im Winde.“
                                      Franz von Assisi

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                                      • Buck Mod.93

                                        Lebt im Forum
                                        • 21.01.2008
                                        • 9011
                                        • Privat

                                        • Meine Reisen

                                        #39
                                        AW: Zelten bei Gewitter

                                        Also ich kann dazu folgendes Berichten:
                                        Es war wieder mal ein wundervoller Tag zum Zelten.Wundervolles Wetter,schön warm die Sonne lachte und ich machte mich auf um mit einem Freund zwei Tage zu zelten.Leider war es halt nur ein Wochenendtrip,deshalb auch so kurz.Wir hatten uns vorgenommen die Ausrüstung so primitiv wie möglich zu halten.Das heisst für jeden eine imprägnierte Baumwollplane ne Decke eine Isomatte ne Gusspfanne Schupfnudeln und ein wenig Speck.Alles in DIESEM Rucksack verstaut falls es jemanden interessiert.Unser Ziel war ein kleiner Berg neben dem sich auch ein See befand.Nach einem anstrengenden Tag voller Qualen wegen des Rucksackes kamen wir schließlich oben an.Die Sonne begann langsam unter zu gehen und sie wurde von eindrucksvollen Wolken ummalt.Nachdem wir unsere Planen gespannt hatten,was sich als sehr schwierig erwies da der Boden äusserst hart war und die Heringe sehr dick rollten wir uns in unsere Decken.In primitivster Art und Weise bereiteten wir uns dann die Nudeln und den Speck zu.Wir haben einfach ein Loch in den Boden gehauen und dann den Kocher dort hinein gestellt ein paar Steine oben drauf und dann die Gusspfanne.Ein grandioser Duft stieg auf und nach unserer Mahlzeit schliefen wir selig ein.Doch bald wurde diese Nachtruhe gestört.Zunächst dachte ich noch meine Blase hätte ihren Dienst verweigert doch nach kurzer Zeit bemerkte ich,dass jene Nässe die dort an meinem Hinterteil hochkroch nicht aus eigener Herstellung stammte sondern folge dieses beeindruckenden Naturschauspiels war.Als ich die Augen aufriss erblickte ich einen in seiner nassen Decke kauernden Kameraden eine im Wind flatternde Plane und Heringe die nur noch von ihrem unnachgibiegem Haltewillen lebten.Der Wind prasselnde gegen die Plane und als ich diese verlies auf meinen ohnehin schon Nassen Kopf.Die Heringe die ich noch vor wenigen Stunden unter Aufbringung größter Kraft in den Boden trieb stachen nun locker in der Erde.Blitze kamen von Himmel und der Donner hallte in meinen Ohren.Nachdem mein Gehirn meinen geschundenen Körper dazu gebracht hatte die Heringe wieder zu befestigen,die Plane wieder in form zu bringen und den Kameraden zu trösten kroch ich nass und Müde unter meine klamme Decke.Meine Gedanken schweiften ab unzwar nicht zu diesem F*******Käfig sondern zu einen trockenen Bett und einer Dusche.Da hätte mich auch kein Diplomphysiker mehr hockend in die Kälte quatschen können.
                                        Zuletzt geändert von Buck Mod.93; 10.07.2008, 23:49.
                                        Les Flics Sont Sympathique

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                                          #40
                                          AW: Zelten bei Gewitter

                                          OT: Da bekommt man doch Augenkrebs bei dieser mahlerischen Schreipweiße!

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