Gewitter auf dem Fluss

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  • Prachttaucher
    Freak

    Liebt das Forum
    • 21.01.2008
    • 12105
    • Privat

    • Meine Reisen

    AW: Gewitter auf dem Fluss

    Daß man bei Gewitter runter vom Wasser soll und zwar so schnell wie möglich, ist eigentlich die ganze Zeit klar gewesen...

    Mich ärgert einfach die Art der Kommunikation, wie hier polarisiert wird : Wir die Guten, die jede Regel kennen und befolgen, die die Welt retten, trotz der "ermüdend zähen Diskussion". Da die anderen, die sich nicht daran halten, dann den Ausflug zu den Badetoten an der Ostsee, wo das vielleicht sogar zutrifft. Dann wird impliziert, daß es bei den Wassersportlern das gleiche ist, besonders bei allen, die hier weitere Fragen stellen. Anderswo wird dann seitenlang impliziert, man würde keine Schwimmweste tragen. Schade, daß so etwas immer in Richtung "Erhobener Zeigefinger" gehen muß. Man bekommt da irgendwie den Eindruck, daß es nicht um die Sache an sich geht, sondern um den Zeigefinger. Mag sein, daß das anderswo genau die Art und Weise, wie so etwas geklärt wird, aber hier in einem Forum, wo eigentlich jeder freiwillig sich beteiligt....

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    • Torres
      Freak

      Liebt das Forum
      • 16.08.2008
      • 32315
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      • Meine Reisen

      AW: Gewitter auf dem Fluss

      OT: Bevor hier weiterhin Formulierungen unterstellt werden, ("auf den Sack" gehen), die ich nicht verwendet habe (vgl. Post 92), wiederhole ich gerne, dass mir lediglich die Einstellung, Regeln grundsätzlich als Bevormundung und Einschränkung der persönlichen Freiheit zu sehen, auf den Geist geht (Mir ist noch nie was passiert. Beweisen Sie das doch. Dann zeigen Sie mir doch mal eine Statistik. Typisch deutsch, ich weiß selbst, was ich tue). Denn bei dieser Einstellung geht es kaum darum, den Sinn oder den Grund der Regel zu hinterfragen, sondern um Auflehnung oder Bedürfnisbefriedigung.
      Sammy hat schön deutlich herausgestellt, was der Sinn von Regeln ist. Keine Probleme habe ich damit, Regeln auf ihren dahinterliegenden Grund zu untersuchen (Pferde sehen schlecht und wenn hinter ihnen etwas ist, was sie erschrecken lässt, keilen sie aus. Das kann tödlich sein) oder Handlungsoptionen herauszustellen, wenn die Regel nicht eingehalten werden kann (wenn Pferde in einem Ständer stehen, muss man sich von hinten nähern. Was dann also? Anrufen, sichtbar machen, Charakter des Pferdes erfragen, im Zweifel bei einem anderen Pferd durchgehen und von vorne kommen u.a.) Nur war das hier nicht strittig und ersetzt auch nicht die Orientierung, welche die Regel bildet. Denn die Regel sorgt dafür, dass man niemals gedankenlos zum Pferd geht, sondern sobald man ein Pferd von hinten sieht, die Alarmglocke angeht.

      Im Winter habe ich auch einen Regelkatalog im Kopf. Egal wie erschöpft ich bin: Der Regelkatalog ist "drin" und das hat mir schon viel geholfen. Einfacher geht es nicht.
      Oha.
      (Norddeutsche Panikattacke)

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      • lina
        Freak

        Vorstand
        Liebt das Forum
        • 12.07.2008
        • 44646
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        • Meine Reisen

        AW: Gewitter auf dem Fluss

        Hm, mir scheint das eher ein Problem unterschiedlicher Wahrnehmungen bestimmter Formulierungen zu sein

        Vielleicht wäre es besser, daraus Reime zu basteln a là "Gieß’ nie Wasser in die Säure, sonst geschieht das Ungeheure" Das nähme dem Ganzen den Vorschriften-Charakter.


        Für einen Teilbereich davon gab es doch einen Fachausdruck, Moment, ah, hier: Reaktanz.
        Zuletzt geändert von lina; 26.07.2014, 10:59.

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        • Ditschi
          Freak

          Liebt das Forum
          • 20.07.2009
          • 13297
          • Privat

          • Meine Reisen

          AW: Gewitter auf dem Fluss

          Zitat Prachttaucher: Mich ärgert einfach die Art der Kommunikation, wie hier polarisiert wird
          Mich auch. Und es wird in der Tat polarisiert. Da die Regel, nicht autoritär von Menschen bestimmt, sondern komprimierte Quintessenz aller vorausgehender Erfahrung. Und der wird widersprochen. Und zwar nicht, weil man den Sinn erklärt haben möchte, falls er sich nicht ohnehin von selbst erschließt. Den Sinn zu erklären macht man doch geduldig und gerne.
          Man widerspricht, weil man sich nicht sagen lassen will. Nicht von einem anderen Menschen, nicht von dessen Erfahrung, nicht von einer Norm, nicht von einer Regel.
          Ich weiß es besser. Ich lasse mir nichts sagen. Ich befolge eine Norm nur, wenn sie auch mir sinnhaftig erscheint. Die Regel ist für andere, nicht für mich. Ich kann selbst entscheiden.
          Das ist ermüdend und zieht sich hindurch wie ein roter Faden durch jede Norm-oder Regel -Debatte. Die Regel als narzisstische Kränkung, gegen die man sich auflehnen muß, weil sie individuelle Freiheit einschränkt.

          Zitat Torres: wiederhole ich gerne, dass mir lediglich die Einstellung, Regeln grundsätzlich als Bevormundung und Einschränkung der persönlichen Freiheit zu sehen, auf den Geist geht (Mir ist noch nie was passiert. Beweisen Sie das doch. Dann zeigen Sie mir doch mal eine Statistik. Typisch deutsch, ich weiß selbst, was ich tue). Denn bei dieser Einstellung geht es kaum darum, den Sinn oder den Grund der Regel zu hinterfragen, sondern um Auflehnung oder Bedürfnisbefriedigung.
          Genau das ist es, genau das. Die Einstellung wäre hinnehmbar, wenn nichts auf dem Spiel stünde. Aber bei Gewitter auf dem Fluß, den Badetoten, der fehlenden Schwimmwesten geht es um Leben und Gesundheit. Auch um das der Retter. Und um das Leid, das dahintersteht, wenn es wieder jemanden erwischt. Jemanden, der selbst hinterfragt hat und zu dem Schluß kam, die Regeln würden für ihn nicht gelten . Da redet man gegenan, mit erhobenem Zeigefinger, und es macht keinen Spaß, sich als der Gute zu fühlen. Im Gegenteil . Es ist nur anstrengend, aber hoffentlich lohnend, wenn man wenigstens den einen oder anderen erreicht. Bei der Gelegenheit danke von mir an alle, die mehr und besser als ich den mahnenden Zeigefinger hochgehalten haben.
          Ditschi

          Heute steht übrigens groß in der Zeitung, die DLRG- Schwinmmer wollen künftig die Geretteten zur Kasse bitte. Wenn Worte, Regeln, mahnende Zeigefinger, Schilder, Verbote nicht mehr helfen bei Leuten, die sich aus Prinzip nichts sagen lassen, dann vielleicht der Griff in ihre Geldbörse?
          Zuletzt geändert von Ditschi; 26.07.2014, 10:58. Grund: Ergänzung

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          • lina
            Freak

            Vorstand
            Liebt das Forum
            • 12.07.2008
            • 44646
            • Privat

            • Meine Reisen

            AW: Gewitter auf dem Fluss

            Der geeignetere Gegenpol ist meines Erachtens die Erfahrung.
            D.h. da ich weiß, dass Du, Ditschi, ein erfahrener Wassersportler bist, glaube ich Dir die "Regeln" einfach.

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            • derSammy

              Lebt im Forum
              • 23.11.2007
              • 7413
              • Privat

              • Meine Reisen

              AW: Gewitter auf dem Fluss

              @lina da geb ich dir vollkommen recht !!


              Und überhaupt bin ich der Meinung JE ERFAHRENER EINER IST umso mehr sollte dejenige hinterher sein dass so Grundsätzliche Regeln verbreitet werden ...


              Aufweichen tun die dann schon von alleine!!


              (Jeder ders hören will oder auch nicht bekommt von mir gesagt "bein nem 3er bleibst daheim" (<- Skitouren), Ob ich dann bein nem 3,5er mit einem Dauergrinsem in Gesicht irgendwo runterfahre is dann nur mein eigenes Bier...aber ich würde niemalsnicht sagen .."öööh, prizipeilell schon eher daheim bleiben..aber hmm doch geht schon wenn dieses und jenes is...."


              3er DAHEIM ! --> das ist die REGEL!!

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              • pickhammer
                Erfahren
                • 17.04.2006
                • 425
                • Privat

                • Meine Reisen

                AW: Gewitter auf dem Fluss

                OT: @ Ditschi: Danke für deinen ehrlichen und zutreffenden Kommentar.
                Leider ist es ein forumstypischer Frust, der da aus dir spricht.

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                • Waldhexe
                  Alter Hase
                  • 16.11.2009
                  • 3316
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  AW: Gewitter auf dem Fluss

                  Also zunächst mal: Die Befolgung von Regeln ist freiwillig!
                  Man muss sich also gar nicht gegen die absolute Formulierung einer Regel wehren, weil es steht jedem frei, sich zu beachten oder nicht. Noch. Jeder darf mit seinem Leben machen, was er will, man darf es sogar wegschmeißen für einen Adrenalinkick, oder für die persönliche Freiheit, oder weil man sich beim an die Grenzen gehen verschätzt hat und einen Plan B für unnötig hielt.
                  Man wird nicht gezwungen die Folgen zu beachten, für die Angehörigen, für die Retter, für die Gesellschaft und für andere, die dieses Hobby ausüben und unter den aus vermehrten Todesfällen folgenden Verboten zu leiden haben! Denn aus missachteten Regeln folgen leicht Verbote!

                  Außerdem: Es ist ein Unterschied, ob ich bei einem Kurs/Treffen/auf Tour/sonstwo über Sinn und Zweck einer Regel diskutiere und sie vielleicht auch in Frage stelle, oder ob ich in einem öffentlichen Forum diskutiere. Dazu noch in einem Faden, wo jemand explizit fragt, ob man bei Gewitter wirklich so gefährdet ist auf dem Wasser oder ruhig noch zehn Minuten bis zur Gaststätte paddeln kann. Hier lesen Anfänger mit. Regeln können - wie Sammy schön darlegte - keine Ausnahmen oder Sonderfälle beinhalten, da jede Ausnahme und jeder Sonderfall anders ist und die Regel sich sonst kein Mensch merken könnte. Ausnahmen entstehen in der Risikoabwägung vor Ort und wer hierfür nicht genug Verstand besitzt, sollte zu Hause bleiben. Wenn ich so dämlich bin, an einem rutschigen Hang auszusteigen, oder aussteige um mich unter einen einzeln stehenden Baum unterzustellen, dann helfen mir auch keine Regeln...

                  @nimrodxx: Und was Du hier tust - so kommt es bei mir an - ist nicht den Sinn der Regel zu erfragen sondern die Regel wird in Frage gestellt, Du willst einen Freibrief erhalten, um Dich nicht an die Regel halten zu müssen. Mach doch einfach, was Du für richtig hältst und trage selbst die Verantwortung! Und stifte vorallem andere, die hier mitlesen und vielleicht weniger Erfahrung haben als Du nicht dazu an!

                  Gruß,

                  Claudia
                  Zuletzt geändert von Waldhexe; 26.07.2014, 12:12.

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                  • nimrodxx
                    Fuchs
                    • 10.03.2009
                    • 1662
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                    • Meine Reisen

                    AW: Gewitter auf dem Fluss

                    Zitat von Torres Beitrag anzeigen
                    Denn bei dieser Einstellung geht es kaum darum, den Sinn oder den Grund der Regel zu hinterfragen, sondern um Auflehnung oder Bedürfnisbefriedigung.
                    Dann mag es sein, das wir aneinander vorbeigeredet haben, denn das meine ich explizit nicht mit Hinterfragen, das wäre Infragestellen (ich weiß möglicherweise Wortklauberei...). Ich hinterfrage um meine Handlungsoptionen einschätzen zu können und nicht in (möglicherweise falsche) Automatismen zu verfallen.

                    Und Sammy, ich verstehe was du meinst! Nur bin ich einfach kein Freund davon klare Regeln weiterzugeben und sie dann (warum auch immer) selbst auszudehnen...

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                    • Ditschi
                      Freak

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                      • 20.07.2009
                      • 13297
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                      AW: Gewitter auf dem Fluss

                      OT: Ich möchte zwei Dinge loswerden.
                      Zum ersten: die Mischung aus Enthusiasmus, Unwissenheit und Leichtsinn ist mir nicht fremd. Meine Frau und ich erinnerten uns anläßlich dieses threads mit Grausen an unsere erste Ausfahrt auf das Meer. Ich hatte mein erstes Boot und noch keinen Führerschein, folglich einen 5-PS- Außenborder. Auf der Eider reichte der locker. Für`s Meer war er viel zu schwach, was wir da noch nicht wußten. Wir hatten zwar schon von Meeresströmungen gehört, aber keine konkrete Vorstellung. Wenn die nicht grade eine Tonne flachlegen, sieht man sie ja nicht. Wir also raus auf den kleinen Belt bei schönen Wetter. Und dann rauschten wir mit schäumender Bugwelle dahin. Ein Blick an Land, und wir erschraken. Wir standen auf der Stelle. Die 5 PS reichten grade, die Strömung zu kompensieren. Wir kamen überhaupt nicht vorwärts. Also zurück. Mittlerweile kam Wind auf, und der stand gegen die Strömung. Vor der Hafeneinfahrt hatte sich eine steile Standwelle aufgebaut, fast im 90°-Winkel. Wir kamen nicht in den Hafen zurück, wo Auto und Trailer standen. Entnervt sind wir einen Strand angelaufen, mußten von dort in übler Plackerei Boot und Trailer zusammenführen.
                      Fast zu gleicher Zeit in jungen Jahren stand ich, Boot noch auf dem Trailer, am Hafen und schaute auf`s Wasser. Es waren andere Boote draußen, aber es war auch viel Wind. Da kam einer von den Seglern zu mir, ein älterer Mann, der wußte, was ich dachte. Er sagte: " Schau nicht auf die anderen. Wenn Du hier schon stehts und überlegst, ob Du es wagen kannst: Dann laß es ! " Ein guter Rat, den ich nie vergessen habe.

                      Kleine Anmerkung: 5 PS können auf dem Meer ausreichend sein, aber dann bei einem Einzylinder- Diesel-Motor mit Dampfhammer- Drehmoment und Schubpropeller.

                      Ditschi

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                      • Ditschi
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                        AW: Gewitter auf dem Fluss

                        Zitat Waldhexe:Also zunächst mal: Die Befolgung von Regeln ist freiwillig!
                        Jein. Der Satz ist richtig, wenn die Mißachtung von Regeln nur zur Selbstschädigung führt, wie es wohl zumeist der Fall ist. Dann interessiert die Mißachtung andere nicht.
                        Aber diese Wassersportregeln werden zusammengefaßt unter dem Begriff " Regeln guter Seemannschaft" und gelten keinesfalls nur für die Berufschifffahrt. Die " Regeln guter Seemannschaft" sind ein juristischer Begriff, die Mißachtung hat immer dann nachteilige Folgen, sobald Dritte geschädigt werden. Man sollte die Regeln schon kennen, wenn man sich mit anderen auf dem Wasser bewegt.
                        Ich bringe jetzt mal das volle Zitat mit Heraushebungen von mir :

                        Seemannschaft

                        Die „Regeln guter Seemannschaft“ sind ein juristischer Begriff, er wird in Gerichtsverfahren verwendet zur Beurteilung einer verantwortungsvollen Handlungsweise unter Berücksichtigung üblicher Praxis zur Vermeidung von Schäden und Gefahren. Er bezieht sich meistens auf die Kollisionsverhütungsregeln. Dort ist die Rede von „Vorsichtsmaßnahmen, welche allgemeine seemännische Praxis oder besondere Umstände des Falles erfordern.“ Gemeint sind damit Vorsichtsmaßnahmen, die über die gesetzlich vorgeschriebenen Regeln hinausgehen, wie beispielsweise das Tragen von Rettungswesten und Lifebelt bei viel Seegang, oder eine vorausschauende Reiseplanung, die mögliche Wetteränderungen mit einplant. Obwohl diese Begriffe nur durch Fallbeispiele aus der Praxis definiert sind, haben sie bei Entscheidungen von Seeämtern fast Gesetzescharakter.
                        Eine Rolle bei der Beurteilung von „Regeln guter Seemannschaft“ spielen neben dem gesunden Menschenverstand vor allem Sicherheitsempfehlungen wie die Broschüre „Sicherheit im See- und Küstenbereich“ des Bundesamtes für Seeschiffahrt und Hydrographie (www.bsh.de) oder die Broschüre „Sicherheit auf dem Wasser - Leitfaden für Wassersportler“ herausgegeben vom Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung). (bmvbs.de).
                        Ditschi

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                        • Werner Hohn
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                          Liebt das Forum
                          • 05.08.2005
                          • 10872
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                          AW: Gewitter auf dem Fluss

                          Ditschi, das meiste was du zu Gewitter und Fluss geschrieben hast, sehe ich auch so. Doch das BSH und der Begriff Seemanschaft haben bei dem Thread-Titel nichts verloren. Wenn ein Urlauber sein Badeboot bei drohendem Gewitter auf einen Binnensee oder Fluss schiebt, wird weder Kenntnisse der Seemanschaft verlangt, noch wird das im Falle eines Unfalls vor einem Seegericht landen.
                          .

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                          • Ditschi
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                            • 20.07.2009
                            • 13297
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                            AW: Gewitter auf dem Fluss

                            Die " Regeln guter Seemannschaft" gelten nicht nur auf dem Meer und für die Berufsschiffahrt, sondern auch auf Binnengewässern und sowohl für die Sportschiffahrt als auch für sonstige Wassersportler. Siehe Zitat. Und nicht nur das Seeamt entscheidet nach diesen Regeln, sondern auch die ordentliche Gerichtsbarkeit.
                            Das Badeboot auf dem Binnensee wird kaum andere in Bedrängnis bringen, so daß der der Fall wohl nicht praktisch wird, das Kanu auf dem Rhein muß sich schon an Regeln halten. An die gesetzlichen Bestimmungen und eben die " Regeln der guten Seemanschaft". Stelle Dir vor, ein Berufsschiffer muß Dir ausweichen, weil Du Dich mit dem Kanu falsch verhältst, und erleidet einen Schaden, weil er aufläuft oder irgendwo gegenbrettert. Dann wird sehr genau gefragt werden, gegen welche Sorgfaltspflichen Du mit Deinem Kanu verstoßen hast.
                            Und es ging mir nur darum, aufzuzeigen, daß " Wassersportregeln" allgemein sehr wohl juristisch relevant werden können.
                            Und für unseren Fluß/Gewitterfall könnte ich Dir auch mühelos Fälle konstruieren, in denen Du als Bootsführer bei Verletzung der Regel " Runter vom Wasser" in die Haftung genommen wirst, wenn dadurch ein Dritter zu schaden kommt, etwa ein mitfahrendes Kind.
                            Ditschi

                            http://www.faz.net/aktuell/gesellsch...ss-138414.html
                            Zuletzt geändert von Ditschi; 26.07.2014, 15:08.

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                            • khyal
                              Lebt im Forum
                              • 02.05.2007
                              • 8195
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              AW: Gewitter auf dem Fluss

                              Zitat von Prachttaucher Beitrag anzeigen
                              ...Mich ärgert einfach die Art der Kommunikation, wie hier polarisiert wird : Wir die Guten, die jede Regel kennen und befolgen, die die Welt retten, trotz der "ermüdend zähen Diskussion". Da die anderen, die sich nicht daran halten, dann den Ausflug zu den Badetoten an der Ostsee, wo das vielleicht sogar zutrifft. Dann wird impliziert, daß es bei den Wassersportlern das gleiche ist, besonders bei allen, die hier weitere Fragen stellen.....Schade, daß so etwas immer in Richtung "Erhobener Zeigefinger" gehen muß. Man bekommt da irgendwie den Eindruck, daß es nicht um die Sache an sich geht, sondern um den Zeigefinger. ...
                              Sehr schoen formuliert + benannt...
                              +1


                              Manchmal gibt es gerade auch bei Schlechtwetter Situationen, die Du beim besten Willen nicht vorhersehen, oder in irgendwelche "Verhaltensvorschlaege" packen kannst...z.B. bei unserer ODS-Stammtisch-Zelttour vor ca 2 Monaten mit Canadier / Kajak habe ich das erste Mal in meinem Leben erlebt, dass, als wir bei voellig miesen Wetter noch bis zum naechsten Wehr als Zeltplatz weitergepaddelt sind, dort in Naehe der vermutlich 5 kW-Mittelspannungs-Leitung es nicht moeglich war, sich aufzuhalten, da die ganze Luft "elektrisiert" war...


                              ich habe ja nun schon viele in div Sportarten "angelernt" und immer wieder die Erfahrung gemacht, dass "einfach formulierte verhaltensvorschlaege" deutlich leichter angenommen werden, wenn ich
                              a) erklaere warum und wieso
                              b) auch mal ein paar Ausnahmen erwaehne (u.A. damit die Leute nicht den Eindruck bekommen, ich bin (bzw glaube gerade ich bin) Moses, der grad die Steintafeln abliest
                              c) ich mich der Diskussion stelle und eben auch bereit bin, den Fall durchzudiskutieren "wenn jetzt gerade ein Elefant auf Skiern vom Himmel faellt"...
                              Ansonsten komme ich u.U. leicht als "ingnoranter alter Sack an, der glaubt um ihn dreht sich das Weltall und nicht mitbekommen hat, dass die Welt groesser ist als sein Vorgarten" um mal jemand zu zitieren, dem "beschriebener" Trainer im Prinzip dasselbe erzaehlt hatte, wie ich, wobei dieser 'Trainer" aber vielleicht ein bisschen den Grundsatz vergessen hatte "Wenn Du willst, dass man dir zuhoert, hoer erst mal den Anderen zu"


                              OT: Btw macht gerade eine kleinere Gruppe Jugendliche, de mit uns "unterwegs sind", ihre Lernerfahrungen, z.B. dass man auch bei strahlenden Sonnenschein, wenn man sich weiter von seinen Zelten entfernt, die zum Lueften rausgehaengten Schlafsaecke und Wanderschuhe vorher reinraeumen sollte, aber andererseits kann das nasse Zeuig ja die Tage drauf auch angenehm kuehlen
                              Oder dass es Sinn macht, zu wissen, wie sich die verschiedenen Tiere anhoeren, damit man sich nachts noch aus dem Zelt traut, wenn man nach den Geraeuschen angenommen hat, das Zelt sei von einer Rotte randalierender Wildschweine umstellt und in Wirklichkeit ist es ein "suesses" neugieriges Stachelschwein



                              Was noch gar nicht erwaehnt wurde, ist, wie lokal Gewitter / Schlechtwetter sein koennen, wir erleben es z.Z. hier in Italien die letzten Wochen immer wieder, (zuletzt gestern Abend) dass 200m den Unterschied machen, ob unter dir sozusagen der Grund wegfliest, oder Du in voellig trockenem Gebiet stehst.


                              Achja was ich in diesem Zusammenhang auch extrem wichtig finde, ist, abschaetzen zu koennen, wie weit ein Gewitter weg ist....hier ist z.Z. eigentlich fast jeden Tag irgendwo in der Naehe eine "thermische Ueberentwicklung" d.h. du hoerst es immer wieder Grollen und Donnern (mit der etwas weiteren Sicht auf die Wolken haelt sich das ja in den bewaldeten Huegeln und Bergen "etwas" in Grenzen, wenn man nicht gerade "oben" ist...)
                              Wenn wir nun jedesmal "in Deckung" gegangen waeren, sobald irgendwo ein Gewittergrummeln zu hoeren ist, haetten wir vielleicht noch viel mehr Zeit gehabt, "einfach formulierte Verhaltensvorschlaege" durchzudiskutieren, aber deutlich weniger erlebt und gesehen.

                              Und im stroemenden Regen warm in heissen Quellen sitzend, die "3 sec Regel" (er hat Jehova gesagt ) zur Entfernungsberechnung von Gewitter zu erklaeren und sich auch auf evtl Diskussionen darueber einzulassen, warum sie unter Wasser nicht gilt (na weiss es jemand ? ) und dann anhand der Aussicht auf die umliegenden hoeheren Gebiete mit hohen Baeumen usw zu erlaeutern, warum ich es jetzt noch im Wasser voellig sicher finde, bei dem in dieser nach der 3 sec Regel berechneten Entfernung vorbeiziehenden Gewitter, aber, wenn ich statt dessen mit dem Surfbrett auf einem See waere, mir der "Arsch auf Grundeis ginge", hat sich imho deutlich mehr Wissen eingepraegt, als bei einem gebetsmuehlenartig wiederholten "Bei Gewitter raus aus dem Wasser"


                              Was mich jetzt mal in diesem Zusammenhang interessieren wuerde, wieviele von uns, die hier gerade in diesem Thread, so eifrig mitdiskutieren, waren eigentlich dieses Jahr schon in der Praxis zu entsprechenden, mehrtaegigen Paddel-Touren unterwegs ?
                              (Manchmal ist es ja so, dass solche Diskussionen rel entspannt unterwegs gefuehrt werden, aber wehe sie werden nach monatelanger Abstinenz "theoretisch" vom Wohnzimmertisch aus gefuehrt )...


                              Achja und denjenigen, die sich hier etwas darueber aufregen, dass es Andere wagen, zu erwaehnen, dass es u.U. evtl mehr Sinn machen kann, noch ein paar min Weiterzupaddeln, als panikartig sofort und unter allen Umstaenden das Wasser zu verlassen, moechte ich nochmal in Erinnerung rufen, dass vom TO der Thread u.A. mit folgender Frage eroeffnet wurde
                              "...Sofort ans Ufer gehen und dort zwischen Wald und Fluss in Gewitterposition ausharren oder noch ca. 10 Minuten zur Zivilisation mit möglichem Schutz weiterfahren. Also: Wieviel gefährlicher ist auf dem Wasser im Vergleich zu unmittelbar neben dem Wasser?.."


                              Also entspannt euch und seht mal zu, dass ihr mal wieder fuer ein paar Tage am Stueck draussen seid , ich kann euch aus Erfahrung sagen, das traegt wesentlich dazu bei, die Welt und andere Meinungen relaxed "ertraqgen zu koennen"


                              So und jetzt koennt ihr weiterdiskutieren und ich mach mir mal den 2. Kaffee (bin ja nur so frueh wach, weil um halb sieben ein Stachelschwein meinte, ich haette wohl genug geschlafen )
                              www.terranonna.de

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                              • Itchy ST
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                                • 10.06.2009
                                • 1188
                                • Privat

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                                AW: Gewitter auf dem Fluss

                                OT: Die Empfehlungen von Waldhexe setze ich nach Absprache mit ihr ins Wiki unter "Leitfaden für Anfänger" Wassersport. Vielleicht kann ich noch einen Extraartikel über Verhalten bei Gewitter mit hineinbringen, muss sehen ob ich die Tage Zeit dafür aufbringen kann. Gerade die letzten Wochen haben gezeigt, dass Gewitter mittlerweile wohl extrem zum Sommerallltag gehören und dann wäre es schon gut das weiterhin zu thematisieren und irgendwo stehen zu haben, ohne Diskussionen drumherum.
                                Wo kann das bei Zeiten ausdikutiert werden? Hier in dem Thread oder in dem anderen? Prachttaucher und Torres werden sich sicher noch erinnern, an unsere Leitfaden für Anfänger Aktion. Wisst ihr noch, in welchem Thead wir die Texte diskutiert hatten, bevor die ins Wiki kamen, Link?




                                Edith fand einen Rechtschreibfehler
                                Zuletzt geändert von Itchy ST; 27.07.2014, 11:42.

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                                • Prachttaucher
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                                  • 21.01.2008
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                                  AW: Gewitter auf dem Fluss

                                  OT: Schmusebaerchen fragen ?

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                                  • Ditschi
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                                    • 20.07.2009
                                    • 13297
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                                    AW: Gewitter auf dem Fluss

                                    Die Aufnahme ins Wiki finde ich gut.

                                    Zum Verhalten bei Gewitter:

                                    Fettgedruckt: Bei Gewitter runter vom Wasser.

                                    Die Gründe angeben: es drohen Blitzschläge, Orkanböen und Sturzfluten.

                                    Und damit alle zufrieden sind, die Präzisierung von schnappmax, vielleicht noch etwas angepaßt:

                                    Zitat von Schnapsmax Beitrag anzeigen
                                    Vielleicht sollten wir die Regel "bei Gewitter sofort runter vom Wasser" mal etwas präzisieren / berichtigen. Das Wörtchen "rechtzeitig" und die Planung einer Tour sind die Knackpunkte, die die "Unbestreitbarkeit" der Regel untermauern. Ich glaube und hoffe, dass ich das auch schon so geschrieben habe.
                                    Wenn ich gut plane, nicht überrascht werde und rechtzeitig reagiere, ist die Regel unumstößlich richtig.
                                    Wenn ich, warum auch immer, doch auf dem Wasser in ein Gewitter oder in dessen Nähe gerate, muss ich den gesunden Menschenverstand einsetzen, auf hoffentlich gemachte persönliche Erfahrung vertrauen und zurückgreifen, Einheimischen vertrauen (auch da ist gesunder Menschenverstand und Menschenkenntnis hilfreich ), und auch ein Brechen der Regel in Erwägung ziehen, weil eine andere Option einfach mehr Sinn macht.
                                    Das Wort " rechtzeitig" fettgedruckt. Oder gleich in die Regel mit aufnehmen. Das müßte es dann, so kurz wie möglich, sein.

                                    Danke, Itchy ST. Schön, wenn aus diesem thread etwas überdauert.

                                    Ditschi

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                                    • Torres
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                                      Liebt das Forum
                                      • 16.08.2008
                                      • 32315
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                                      • Meine Reisen

                                      AW: Gewitter auf dem Fluss

                                      https://www.outdoorseiten.net/forum/...den+Anf%E4nger
                                      Oha.
                                      (Norddeutsche Panikattacke)

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                                      • AlfBerlin
                                        Lebt im Forum
                                        • 16.09.2013
                                        • 5073
                                        • Privat

                                        • Meine Reisen

                                        AW: Gewitter auf dem Fluss

                                        ... und nicht vergessen, das Boot gut festzubinden, damit es bei den Gewitterböen nicht wegfliegt!

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                                        • achwodu
                                          Gerne im Forum
                                          • 29.07.2013
                                          • 83
                                          • Privat

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                                          AW: Gewitter auf dem Fluss

                                          Zitat von qwertzui Beitrag anzeigen
                                          Was ist weniger gefährlich: Sofort ans Ufer gehen und dort zwischen Wald und Fluss in Gewitterposition ausharren oder noch ca. 10 Minuten zur Zivilisation mit möglichem Schutz weiterfahren. Also: Wieviel gefährlicher ist auf dem Wasser im Vergleich zu unmittelbar neben dem Wasser?
                                          Die Sicht eines Anfängers:

                                          Also ich kann mit einer Regel "Bei Gewitter sofort vom Wasser" gut leben.
                                          Sie macht wohl in den meisten Fällen Sinn und ist für mich nachvollziehbar.
                                          Wohl wissend, dass Ausnahmen eine Regel bestätigen.
                                          Die Aussnahme ist eine situative Entscheidung die leider richtig oder auch falsch sein kann.

                                          Bei der Eingangsfrage behaupte ich mal:
                                          Würde es Dich auf dem Wasser erwischen, wäre es vieleicht besser gewesen wenn Du dich an die Regel gehalten hättest.
                                          Erwischt es Dich an Land, hättest Du vieleicht besser eine Aussnahme von der Regel gemacht.
                                          So ist halt das Leben. Hinterher weis man vieles besser. Regeln hin oder her. Rein statistisch ist das sofortige vom Wasser gehen aber bestimmt die bessere Strategie.

                                          War auf alle Fälle für einen "Anfänger" lustig was für ein Thread aus so einer Frage entstehen kann.
                                          (Oder gibt es hier im Forum auch ein Sommerloch??)

                                          Gruß
                                          Achim

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