Neuling sucht Boot

[opti61]

AW: Neuling sucht Boot

Was ich bisher so in Foren mitbekommen habe, werden die Unfälle weniger nach EInsteigern oder Profis unterteilt. Denn was ist ein Profi? 70% der deutschen Autofahrer halten sich für ÜBERDURCHSCHNITTLICH gut... Selbst ernannte Profis überschätzen sich zu schnell. Was ich auf den Flüssen und Seen bisher gesehen habe, würde ich fast alle (von der Paddeltechnik und Umgang mit dem Boot selbst einmal abgesehen) als Einsteiger bezeichnen - Schwimmwesten sieht man fast nie, beim Paddeln in der kalten Jahreszeit wird kein Kälteschutz (Neopren etc getragen); im Sommer wird selbst bei gleißender Sonne keine Kopfbedeckung aufgesetzt. Dabei weiß jedes Kind dass man sich gerade auf dem Wasser schnell einen Sonnenstich wegholen kann -> Ohnmacht - Kentern -> Exitus, da ein Profi ja keine Schwimmweste benötigt...
Wir haben uns daran gewöhnt, schräg angesehen und belächelt zu werden, weil wir grundsätzlich Schwimmwesten tragen.

[Prachttaucher]

AW: Neuling sucht Boot

...
Wir haben uns daran gewöhnt, schräg angesehen und belächelt zu werden, weil wir grundsätzlich Schwimmwesten tragen.

OT: Stimmt, man wird als Anfänger angesehen ! Hatte ich neulich auch als ich zum großen Plöner See weiterpaddeln wollte. Ob ich denn wüßte, daß der nicht so ohne ist. Vater mit kleinem Sohn hatten beide keine Weste an !

[ArneS]

AW: Neuling sucht Boot

Wir haben uns daran gewöhnt, schräg angesehen und belächelt zu werden, weil wir grundsätzlich Schwimmwesten tragen.

Echt...? Wir haben schon einige positive Bemerkungen über unsere Schwimmwesten gehört, z.B. von Passanten am Mittelrhein und von einem Parkranger an Loch Lomond.
Für mich ist der Einsatz von sinnvoller Schutzausrüstung eher ein Zeichen von Professionalität als eins von mangelndem Können.

Naja, manche Leute sind ja auch dazu in der Lage, sich bei einem Autounfall am Lenkrad festzuhalten und abzustützen und brauchen daher keinen Sicherheitsgurt...

[Battom]

AW: Neuling sucht Boot

Was ich bisher so in Foren mitbekommen habe, werden die Unfälle weniger nach EInsteigern oder Profis unterteilt. Denn was ist ein Profi? 70% der deutschen Autofahrer halten sich für ÜBERDURCHSCHNITTLICH gut... Selbst ernannte Profis überschätzen sich zu schnell. Was ich auf den Flüssen und Seen bisher gesehen habe, würde ich fast alle (von der Paddeltechnik und Umgang mit dem Boot selbst einmal abgesehen) als Einsteiger bezeichnen - Schwimmwesten sieht man fast nie, beim Paddeln in der kalten Jahreszeit wird kein Kälteschutz (Neopren etc getragen); im Sommer wird selbst bei gleißender Sonne keine Kopfbedeckung aufgesetzt. Dabei weiß jedes Kind dass man sich gerade auf dem Wasser schnell einen Sonnenstich wegholen kann -> Ohnmacht - Kentern -> Exitus, da ein Profi ja keine Schwimmweste benötigt...
Wir haben uns daran gewöhnt, schräg angesehen und belächelt zu werden, weil wir grundsätzlich Schwimmwesten tragen.

Bei Ohnmacht hilft aber auch die (herkömmliche) Paddelweste nicht weiter, weil sie nicht über Wasser hält, sondern nur für ein bisschen mehr Auftrieb sorgt. Schwimmen muss man aber schon noch selbst. Ich trage die Paddelweste abhängig von Wasser, Wetter und Temperaturen (und Vorschriften). Bei warmen Wetter und See eher nicht (wozu auch? Bisschen störend und warm ist sie schon), aber sie liegt immer im Boot, so das ich sie bei Verschlechterung der Paddel-Bedingungen anziehen kann. Gern trage ich das Teil bei kühlem Wetter, weil schön warm...

Zum anderen Thema: Ich fahre mit dem Schlauchkajak (Gumotex Sunny) auch auf dem Meer (und auch mal ein paar KM weg von der Küste, aber doch in weitgehend geschützten Bereichen (zB. Westschären in Schweden). Ein gutes stabiles Schlauchkajak ist dafür grundsätzlich schon geeignet, wenn auch etwas träge bei Gegenwind oder höheren Wellen.
Die Tour also immer deutlich unter Limit planen (das nicht die Kräfte ausgehen) und die Gegebenheiten vor Ort gut abschätzen. Neopren, Navi, irgendwas zum Wasser schöpfen, Schwimmweste, Regenjacke, Paddelhose etc. sollte natürlich dabei sein. Und erstmal in Küstennähe bleiben. Bez. Sicherheit und Risiko ist der Bootstyp m.E. aber eher zweitrangig...

[Battom]

AW: Neuling sucht Boot

Ja und nun, das waren zwei unbelehrbare Rentner die sich zu viele zugemutet haben. Das ist traurig passiert aber bei allen Sportarten.

Deswegen aber immer gleich den schwarzen Teufel an die Wand malen finde ich schon übertrieben.

Davon abgesehen, währen die beiden mit mein Grabner Explorer2 Luftboot auch abgesoffen ? Oder hätten sie es evtl. doch geschafft sich in ein etwas breiteres Luftkajak mit 8 Luftkammern zu retten ?

Mirko

Kann man natürlich nicht so einfach beantworten, aber ein Luftkajak hat nicht nur Nachteile, sondern auch Vorteile:
+ schwer zu kentern
+ falls doch, ist der Bootswiedereinstieg sehr deutlich einfacher, zumindest bei einem offenen Luftkajak

Nachteile:
- Offenes Luftkajak nimmt u.U. viel Wasser auf (hohen Wellen können ins Boot schlagen)
- stärker anfällig für Gegenwind, Gegenströmung und Wellen (mehr Kraftaufwand)

==> die Überlebenschancen sind mit Schlauchkajak gar nichtmal so schlecht... (besonders für Anfänger ergeben sich eher Vorteile)

[ronaldo]

AW: Neuling sucht Boot

Hi,

Leute, so weit kommts noch, dass man sich hier rechtfertigen muss, wenn man Anfänger vor ganz realen Gefahren warnt ("Teufel an die Wand malen" usw.). :-X

Grüße, Ronald

[LihofDirk]

AW: Neuling sucht Boot

Hi,

Leute, so weit kommts noch, dass man sich hier rechtfertigen muss, wenn man Anfänger vor ganz realen Gefahren warnt ("Teufel an die Wand malen" usw.). :-X

Grüße, Ronald

Muß man ja nicht, nur sollte sich auch keiner rechtfertigen müssen, wenn er sagt, mit der und der Ausrüstung geht es auch, wenn man an folgendes denkt.
Und wenn nun die Erfahrung sagt, daß ein Luftboot unter Beachtung der Randbedingungen Wetter, Entfernung zum Ufer, Wassertemperatur auch auf dem Meer und Großgewässern einsetzbar ist, wiederspricht das halt Aussagen wie z.B. von Waldhexe. Beantwortet aber doch die Frage des TOs.
Und die wesentliche Botschaft ist doch: klein und vorsichtig Anfangen, Erfahrungen machen und von Erfahrungen anderer profitieren, nicht selber Überschätzen, damit rechnen, daß das erste Boot nicht das letzte sein wird. Und ein Luftboot ist durchaus ein probates Mittel zum Einstieg in das Paddeln.
Interessant wäre zu wissen, ob der TO auch über Lager- und Transportmöglichkeiten für ein Festboot verfügen würde, ob er mit Gepäck oder ohne fahren will, habe ich aber auch vergessen gehabt zu fragen. Ist damit nachgereicht. Schwimmkenntnisse setze ich einfach voraus, immerhin hat er ja Sportboot Binnen+Küste.

OT: Und wenn jemand schreibt, du brauchst dafür unbedingt so und so ein Boot, sonst ertrinkst Du, dann später einen Unfall mit genau solchen Booten verlinkt, wäre ich als Anfänger auf jeden Fall verwirrt bis abgeschreckt, sowohl vom Paddeln als auch vom Forum. Ich hätte dann den Eindruck nur von Materialfetischisten beraten worden zu sein.

[Battom]

AW: Neuling sucht Boot

Mit einem Seekajak ist man natürlich sportlicher und schneller unterwegs. Für längere Küstentouren würde ich auch ein Seekajak oder geeignetes Faltkajak empfehlen. Aber kurze Erkundungstouren an der Küste entlang bei gutem Wetter in einer etwas geschützten Bucht oder hinter vorgelagerten Inseln, das geht auch mit dem Schlauchkajak.

Wichtiger als das Boot ist m.E. die Vorbereitung, also die Strecke zu planen. "Fahr ich dann mal einfach zu der Insel" ist vielleicht nicht ganz optimal. Ich schau mir erstmal genau an, wo die Wasserstraßen verlaufen und versuche diese weitgehend zu meiden (Motorboote sind nicht sonderlich angenehm). Außerdem plane ich die Strecke möglichst geschützt hinter Inseln. Bei der Streckenplanung sollte man auch den zusätzlichen Kraftaufwand durch Wind und Wellen mit einplanen, also in etwa die sonst üblichen Wanderkilometer halbieren. Steigern kann man sich immernoch...

Ich möchte auch nicht unerwähnt lassen, dass sich ein relativ kurzes wendiges Schlauchkajak mit den Wellen (zB. Brandungswellen von hinten) deutlich einfacher und sicherer fährt, als ein langes Seekajak (meine Einschätzung). Die Seekajaks sind bei hohen oder sogar sich brechenden Wellen von hinten recht schwer zu fahren und schlagen schnell quer (mit anschließend fast unvermeidlicher Kenterung). Anfänger werden damit ihre Probleme haben, das lässt sich mit Schlauchkajak leichter meistern. Mit dem Sunny mache ich sogar Brandungssurfen, ab und an auskippen, aber ansonsten geht das super. Gegen Wind und Wellen laufen die Seekajaks dagegen grundsätzlich deutlich besser (wobei auch hier nicht alle optimal liegen, wie ich gelegentlich beobachten konnte).

[Sorci]

AW: Neuling sucht Boot

Hallo,

@Battom

Schön, das es auch noch andere Meinungen gibt zum Luftbootfahren in Küstennähe.

OT: Ich sehe, Du wohnst auch im Süd-Westen - auch im Rheintal ?

@ Itchy

Du bist mal ein Puffin Saco gefahren? Wie ist das Boot so? Ich werde jetzt gleich mal einen "Vorstellungsthread" für Boote eröffnen - vielleicht schreibst Du mal was von dem Boot?

Liebe Grüße
Sorci

[Coenig]

AW: Neuling sucht Boot

Bin gerade auf der Suche nach einem geeigneten Boot. Der Preis sollte sich um die 500.-
bewegen (weiss ja noch nicht ob ich auch dabei bleibe).
Noch zwei Dinge sollte das Boot erfüllen, es sollte zu zweit sowie auch alleine gut zu fahren
sein.

Zusätzlich zu dem was schon gesagt wurde: Für 500€ kannst Du durchaus auch ein ordentliches gebrauchtes Festkajak erhalten. Ich habe 400€ für meins ausgegeben - in Norwegen! Da ist dann nur die Frage, wie wichtig Dir Mobilität und ein einfacher Transport des Bootes ist.

Probier einfach mal ein paar Boote aus und du wirst gewaltige Unterschiede spüren.

Ein Boot zu finden, dass sowohl für einen als auch für zwei Paddler vernünftig geeignet ist, halte ich fast für ausgeschlossen.

Gruss. Christian

[ArneS]

AW: Neuling sucht Boot

Schön, das es auch noch andere Meinungen gibt zum Luftbootfahren in Küstennähe.

Da möchte ich grad nochmal einhaken.
Ich habe einen Ladoga II und ein Advanced Elements Expedition. Natürlich sind die beiden Boote ganz schön unterschiedlich, das sollten sie auch sein, sonst hätte ich mir keine zwei Boote kaufen müssen.
Mit beiden waren wir aber schon auf kleinen Flüssen, großen Flüssen und auf größeren Seen. Ich habe mich nie unwohl gefühlt.
Die angeblich niedrigere Endstabilität von Luftbooten kann ich absolut nicht bestätigen.
Ich würde jedenfalls mit beiden Booten bedenkenlos auch auf dem Meer fahren. Warum ein AE dort weniger sicher als ein Faltboot sein soll erschließt sich mir nicht. Der Mythos, dass Festrumpfboote und Falter im Wasser, Luftis dagegen auf dem Wasser liegen ist physikalisch nicht haltbar - beide verdrängen genau die Masse an Wasser, die sie selbst haben. Also kommt es nur noch auf Spantform und Längsriss (also vor allem den Kielsprung) an. Und da können moderne Luftis durchaus intelligente Schnitte haben, die ihnen gute Fahreigenschaften bescheren.

Und was ein Versagen der immer redundant ausgelegten Luftkammern angeht: Grundberührung dürfte die häufigste Ursache für verletzte Luftkammern sein, aber wenn ich die auf dem Meer habe, dann dürfte sich das Risiko für Leib und Leben in vertretbaren Grenzen halten...

[ronaldo]

AW: Neuling sucht Boot

Hi,

schon klar, Dirk, wollte ich auch nur angemerkt haben...
Vielleicht sollten wir davon ausgehen, dass hier im Wassersportast Anfrage durchaus wissen, dass sie zwar reichlich Antworten incl. Warnungen bekommen, sie letztlich aber immer selbst verantwortlich für ihr Tun sind.
Und dass sie schwimmen können, logo.

Grüße, Ronald

[Battom]

AW: Neuling sucht Boot

Schaut euch halt mal an (Youtube etc.), wo die Bootsfreunde aus Übersee überall mit ihren Schlauchkajaks rumschippern. Bei uns möchte man am liebsten das Seekajak und den Kajakführerschein vorschreiben, wenn man nur mal ein bisschen bei Schönwetter am Strand lang paddelt. Respekt ist ja gut, aber Angst ist ein schlechter Ratgeber. Wünsche viel Spaß auf dem Wasser (wo und wie auch immer) und schöne Weihnachtstage!