Fischsterben in der Oder August 2022

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  • Spartaner
    Alter Hase
    • 24.01.2011
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    • Meine Reisen

    #21
    Zitat von Itchy ST Beitrag anzeigen
    Bin gestern einem Link gefolgt von einem Leserkommentar in der Zeit:


    Post als Moderator
    Hier bitte keine Schwurbelkramlinks, danke vielmals.

    Bei Nachfragen bitte eine PN an den Moderator senden.  Dein Team der
    Da könnte was dran sein:
    "Seit längerer Zeit gibt es sehr hohe Leitfähigkeitswerte in der Oder, die so hoch sind wie in Brackwasser (Mischung aus Meer- und Süßwasser). Das dürfte davon herrühren, das Bergbau-Reste in einem großen Stausee verklappt wurden. Darauf hin konnte sich eine Alge dort so stark vermehren, dass es zu einer Blüte kam wodurch die Algen sehr viele Toxine ausscheiden. Diese Alge kommt eigentlich nur in Brackwasser vor.
    Die Fische im Stausee begannen zu sterben.

    Die „Lösung“:
    Wasser wurde in die Oder abgelassen. Da dort die Leitfähigkeit aber auch so hoch war, vermehrte sich die Alge weiter und es kam durch die Toxine gemeinsam mit den Temperaturen und dem Niedrigwasser zum Fischsterben" (Quelle).

    Schade, dass dieser Stausee nicht benannt wurde. Auch dass die Oder in Niedrigwasserzeiten seit längerer Zeit sehr hohe Leitfähigkeitswerte hat, ließe sich schnell recherchieren, wenn man Zugang zu den Daten der Messstation Frankfurt/O. hat. Für das Salz muss es dann aber trotzdem noch zusätzliche Quellen geben.
    Zuletzt geändert von ronaldo; 18.08.2022, 13:10.

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    • Bulli53
      Fuchs
      • 24.04.2016
      • 2060
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      • Meine Reisen

      #22
      Ökologie und Natur gehört nicht zu meiner Kernkompetenz.
      Zuletzt habe ich Ende der 60/ Anfang der 70 , damals noch in Südniedersachsen lebend, von der Leitfähigkeit von Wasser gehört. Damals ging es um regelmäßige Fischsterben in der Werra, hervorgerufen durch die Einleitung von Wasser aus dem Salzabbau in Thüringen.
      Die Auswirkungen waren bis in die Oberweser messbar.

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      • Muecke

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        • 12.03.2022
        • 981
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        • Meine Reisen

        #23
        Zitat von Itchy ST Beitrag anzeigen
        Bin gestern einem Link gefolgt von einem Leserkommentar in der Zeit:



        Post als Moderator
        Hier bitte keine Schwurbelkramlinks, vielen Dank auch.

        Bei Nachfragen bitte eine PN an den Moderator senden.  Dein Team der
        Puh, das ist ja übelstes, pseudojournalistisches, rechtes Querdenkergeschwurbel. Da würde ich nicht allzuviel auf die genannten "Recherchen" geben...
        Zuletzt geändert von ronaldo; 18.08.2022, 13:08.

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        • atlinblau
          Alter Hase
          • 10.06.2007
          • 4119
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          • Meine Reisen

          #24
          Zitat von Muecke Beitrag anzeigen

          Puh, das ist ja übelstes, pseudojournalistisches, rechtes Querdenkergeschwurbel. Da würde ich nicht allzuviel auf die genannten "Recherchen" geben...
          Ich bin froh darüber, dass aus Deutschland heutzutage nicht mehr so schnell zurück geschossen wird.

          Zum Text...der Zusammenhang des Fischsterbens mit der Havarie im Kraftwerk ist unlogisch...im Kraftwerk neben an (es ist das "drittschädliche" Europas" werden von der regionalen Binnenfischerei seit 30 Jahren im Kühlwasser Fische gehalten.
          https://m.pnn.de/potsdam/von-michael.../22285326.html
          ........................................................................................
          ​​​​​​​Die Kommentare zum ZEIT-Artikel werden von der Journalistin Frau Lüdemann gut moderiert...

          https://www.zeit.de/wissen/umwelt/20...6#cid-62366626
          Zuletzt geändert von atlinblau; 18.08.2022, 09:14.

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          • Spartaner
            Alter Hase
            • 24.01.2011
            • 4800
            • Privat

            • Meine Reisen

            #25
            Eine Salzeinleitung wird aus dem Absetzbeckens Żelazny Most vermutet (Meldung, Map).
            Dort werden Flotationsabfälle aus einem Erzanreicherungsprozess behandelt (sedimentiert, eingetrocknet). „Zwischen dem 29. Juli und dem 10. August flossen riesige Mengen Salzwasser aus der Erzflotation aus dem Stausee Żelazny Most der Wassertechnischen Anlage KGHM in die Oder bei Głogów“. Mit wasserrechtlicher Genehmigung. Die wurde ab dem 11. August vorübergehend ausgesetzt.
            Allerdings liegt Glogau ~250km stromab von Oppeln, wo die ersten toten Fische beobachtet wurden. Also so ganz klar ist dieser Zusammenhang noch nicht.

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            • Spartaner
              Alter Hase
              • 24.01.2011
              • 4800
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              • Meine Reisen

              #26
              Eine weitere Quelle von Einleitungen wird im Rüstungsbetrieb Bumar-Łabędy bei Gleiwitz/Gliwice vermutet (Meldung, Map).
              "Bereits im März dieses Jahres wurden die ersten toten Fische im Gleiwitzer Kanal beobachtet, in den Bumar seine Abwässer einleitet. Die nächsten sind im April, Mai, Juni und Juli beobachtet worden. Am 30. Juni informierte das Portal infogliwice.pl, dass 6 Tonnen tote Tiere aus dem Kanal gefischt wurden".

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              • AlfBerlin
                Lebt im Forum
                • 16.09.2013
                • 5073
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                • Meine Reisen

                #27
                Ich muss bei Gift auch immer gleich an Putin denken. Aber vielleicht ist es diesmal nur die alte Ostblock-Industrie, die nochmal angekurbelt wird, um jetzt Waffen gegen Russland zu produzieren.

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                • Sternenstaub
                  Alter Hase
                  • 14.03.2012
                  • 3372
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                  • Meine Reisen

                  #28
                  mich hat diese Sache auch enorm erschreckt. Wenn nicht einmal die Oder, die ich sehr liebe und an der ich öfters entlang geradelt bin, mehr sicher ist, was ist dann sicher? Und ich denke mir: es ist absolut notwendig, dass wir, also wir Menschen generell, das alles hinterfragen und darauf achten. tun wir das also. Hinterfragen, Gemeinden anschreiben etc uswusf, schlicht meckern. Wenn niemand aufmuckt ändert sich auf jeden Fall : nichts.
                  Ich hoffe, es wird wirkliche Erkenntnisse geben und dann entsprechend gehandelt.
                  Two roads diverged in a wood, and I—
                  I took the one less traveled by,
                  And that has made all the difference (Robert Frost)

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                  • atlinblau
                    Alter Hase
                    • 10.06.2007
                    • 4119
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                    • Meine Reisen

                    #29
                    Zitat von AlfBerlin Beitrag anzeigen
                    Ich muss bei Gift auch immer gleich an Putin denken....
                    ... und ich bei dem Namen der polnischen Umweltministerin Anna Moskwa



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                    • Spartaner
                      Alter Hase
                      • 24.01.2011
                      • 4800
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #30
                      Das starke Gift der Goldalge Prymnesium parvum ist Ende letzter Woche von der Uni Wien in Oder-Proben in signifikanter Menge nachgewiesen worden. Hier die originale Pressemitteilung des IGB Berlin, die also noch nicht von Journalisten verwurstet wurde.
                      Damit ist für mich klar, was das große Sterben ausgelöst hat. Nur die Quelle der Salzbelastung ist weiterhin nicht ganz klar, besonders was den Abschnitt oberhalb von Glogau/Głogów betrifft.

                      Sehr interessant finde ich auch diese weitere Pressemitteilung des IGB, in der mit Satellitendaten die massive Algenblüte in der Oder und ihre Entwicklung in Zeit und Raum visualisiert wurde.
                      In dieser Abbildung links erkennt man am 24.-25.7. die beginnende Algenblüte am Beginn des dargestellten Oder-Abschnitts ab Przywor 12 Strom-km stromauf (also südlich) von Oppeln über 90 km Stromlänge bis Brieg/Brzeg an der hellgrünen bis grün-gelben Farbe der Messpunkte.

                      In der mittleren Abbildung 4.-6.8. ist die Algenblüte mit dem Wasser des Flusses stromab gewandert und hat sich erheblich verstärkt, erkennbar an den jetzt grellgelben Farben der Messpunkte. Die Algen-Front hat jetzt bereits fast die Stadt Glogau erreicht. 190 Strom-km ist sie in diesen ~11 Tagen vorwärts gekommen.

                      Wir erinnern uns, am 4.8. begann die Leitfähigkeit an der Messstation Frankfurt/Oder zu steigen, also weitere 190km unterhalb. Das Fischsterben wurde aber erst um den 9.8. herum in Deutschland bemerkt. Also gab es bis zu diesem Zeitpunkt in der Grenzoder noch kein Problem mit dem Gift der Goldalge und damit auch noch kein Problem für unseren Paddler Piefke.

                      Die letzte, rechte Abbildung zeigt dann den Zustand 16.-18.8.2022. Die Algenblüte zieht sich nun von Köben an der Oder/Chobienia, also 40 strom-km oberhalb von Glogau, bis hin nach Stettin. Der gesamte deutsche Oder-Abschnitt ist voller Algen, und wie das IGB ermittelte, davon ~50% die besagte Goldalge.

                      Interessant wäre für mich mal zu wissen, was die Werra und die Weser so von der Oder unterscheidet, dass die Salzbelastung dieser Flüsse bisher noch nicht zu solchen Goldalgen-Blüten und damit so katastrophalen Fischsterben geführt hat. Verweilzeit in Staustufen ist wahrscheinlich einer der Punkte.

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                      • Muecke

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                        #31
                        Zitat von Spartaner Beitrag anzeigen
                        Das starke Gift der Goldalge Prymnesium parvum ist Ende letzter Woche von der Uni Wien in Oder-Proben in signifikanter Menge nachgewiesen worden. Hier die originale Pressemitteilung des IGB Berlin, die also noch nicht von Journalisten verwurstet wurde.
                        (...)
                        Doch, das kam schon vor ein paar Tagen in der Presse:
                        https://www.spiegel.de/wissenschaft/...a-25c5c258303f

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                        • Spartaner
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                          • 24.01.2011
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                          #32
                          Zitat von Muecke Beitrag anzeigen
                          Doch, das kam schon vor ein paar Tagen in der Presse:
                          https://www.spiegel.de/wissenschaft/...a-25c5c258303f
                          Die Pressemitteilung vom IGB war ja auch schon vom 19.8.2022, war also Grundlage des Spiegel-Artikels und vieler weiterer.

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                          • Muecke

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                            #33
                            Zitat von Spartaner Beitrag anzeigen
                            Die Pressemitteilung vom IGB war ja auch schon vom 19.8.2022, war also Grundlage des Spiegel-Artikels und vieler weiterer.
                            Genau, der Artikel ist ja vom 19.8. Ich wollte nur sagen, dass die Presse das durchaus wahrgenommen und dazu berichtet hat (weil Du schriebst: "...noch nicht von Journalisten verwurstet wurde...").

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                            • mitreisender
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                              • 10.05.2014
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                              #34
                              In der Tat hat die Presse bereits davon berichtet. Auch meine ich bei der Zeit gelesen zu haben, dass die Industrieableitungen für die massive Entstehung der Alge verantwortlich sein könnten. Zusammen mit dem Niedrigwasser und der Hitze vermute ich Mal.

                              Aus Polen kam prompt der Vorwurf der FakeNews. Nur wieso hat man dann dort Köpfe rollen lassen?

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                              • atlinblau
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                                • 10.06.2007
                                • 4119
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                                #35
                                "Polens Behörden haben bei ihren Ermittlungen zur Ursache des Fischsterbens in der Oder fast 300 illegale Abwasserrohre entdeckt. Derzeit werde ermittelt, wem sie gehören..."

                                https://www.zeit.de/wissen/umwelt/20...gale-abfluesse

                                ... es ging nun so, so lang es ging.

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                                • cc7dx
                                  Erfahren
                                  • 10.11.2019
                                  • 184
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                                  #36
                                  Wobei es sich um nicht genehmigte Abflüsse handelt. Was da durchgelaufen ist, wie gefährlich es ist und ob es etwas mit dem Fischsterben zu tun hat, ist völlig unklar.

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                                  • atlinblau
                                    Alter Hase
                                    • 10.06.2007
                                    • 4119
                                    • Privat

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                                    #37
                                    Zitat von cc7dx Beitrag anzeigen
                                    Wobei es sich um nicht genehmigte Abflüsse handelt. Was da durchgelaufen ist, wie gefährlich es ist und ob es etwas mit dem Fischsterben zu tun hat, ist völlig unklar.
                                    Was ist daran Neu???
                                    ​​​​​​Aus illegalen Abflüssen kann kein bekanntes Abwasser kommen.
                                    Aus den bekannten Abflüssen kommt auch nur im Normalfall in der genehmigten Menge bekanntes Abwasser .

                                    Ich nehme an, dass die Einleitung in die Oder grundsätzlich legal war - lediglich der Zeitpunkt und die Menge waren "ungewöhnlich". Bleibt zu klären, ob es für den aktuellen Fall eine Genehmigung der Behörde gab.

                                    Ein Fischsterben gab (gibt) es hin und wieder auch in der Spree. Wenn ein Klärwerk mit Mischwasserkanalisation mit den anfallenden Regenwassermassen überfordert war, gelangte das Abwasser ungeklärt in die Spree.

                                    https://www.geo.de/natur/tierwelt/fi...-30623330.html

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                                    • Spartaner
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                                      • 24.01.2011
                                      • 4800
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                                      #38
                                      Situation nach dem Fischsterben in der Oder:
                                      Fischen nach Überlebenden

                                      "Was also heißt das für die Zukunft der Oder? Worauf müssen sich Fischer einstellen? Und wie lange wird es dauern, bis die Natur sich erholt?

                                      "Sagen wir mal, die Polen kriegen auf den letzten Drücker irgendwie ihre großen Abwassereinleitungen in den Griff und wir haben keine Aufsalzung mehr und keinen so heißen Sommer. Dann könnte sich der Fischbestand in zwei bis drei Jahren erholen", sagt Wolter. "Ich hoffe das ja. Aber ich befürchte, es wird anders kommen."

                                      Erst vor wenigen Wochen hatten die Forscher vom IGB erneut so hohe, teils sogar höhere Salzgehalte in der Oder gemessen, als sie im Sommer herrschten, kurz bevor das Fischsterben losging. Ein klares Anzeichen für große Mengen salzhaltiger Abwässer, die auch jetzt noch in den Fluss geleitet werden.​
                                      ...
                                      Weil im Zuge des Klimawandels auch in den kommenden Jahren mit extrem heißen Sommern und wenig Niederschlag zu rechnen ist, der Oder-Ausbau weitergeht und offensichtlich und messbar weiterhin große Mengen an Abwässern – nicht nur in Polen – in die Oder eingeleitet werden, rechnen Christian Wolter und andere Wissenschaftler im nächsten Sommer wieder mit einem Massensterben im Fluss. Und in jedem Sommer darauf. Das Leben in der Oder droht zu kollabieren.

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                                        • 14.03.2003
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                                        #39
                                        Bevor jemand auf "die bösen Polen" zeigt, Ähnliches ist bei uns auch gelebte Praxis, wie sich jüngst noch zeigte.
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                                        • Martin206
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                                          • 16.06.2016
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                                          #40
                                          Zitat von Flachlandtiroler Beitrag anzeigen
                                          Bevor jemand auf "die bösen Polen" zeigt, Ähnliches ist bei uns auch gelebte Praxis, wie sich jüngst noch zeigte.
                                          Klar muss man auf das in Polen aufmerksam machen, zeigen.
                                          Auf andere Vorfälle ebenso.

                                          Die beiden Fälle heben sich nicht gegenseitig auf, sonder sind als Summierung zu sehen.
                                          "Die Tatsache, dass eine Meinung weithin geteilt wird, ist noch lange kein Beweis dafür, dass sie nicht absolut absurd ist." BERTRAND RUSSELL

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