Fischsterben in der Oder August 2022

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  • ronaldo
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    • 24.01.2011
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    Fischsterben in der Oder August 2022


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    (Verschoben aus "Sicherheit...")

    Bei Nachfragen bitte eine PN an den Moderator senden.  Dein Team der

  • atlinblau
    Alter Hase
    • 10.06.2007
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    #2
    Sicherheit auf dem Wasser...
    Betrifft auch die Gesundheit.
    Daher sollten derzeit Paddler auf der Oder sehr vorsichtig sein.

    "Zwischenzeitlich wurde über die Warn-App NINA eine Gefahrenmeldung ausgerufen. Demnach ist „der Kontakt zur Oder vorsorglich zu meiden“. „Die betroffenen Landwirte und Fischereibetriebe wurden durch die zuständigen Ämter bereits in Kenntnis gesetzt. Hundehalter sollten derzeit mit ihren Tieren die Oder meiden und auf Schwimmen oder den Verzehr von Fisch aus der Oder vorsorglich verzichten. Auch Paddler, die auf der Oder unterwegs sind, sollten sich entsprechend achtsam verhalten und die toten Tieren nicht anfassen“, so Petra Senger, Amtsleiterin des Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamtes..."

    https://www.niederlausitz-aktuell.de...-und-tier.html​​​​​​

    hier der aktuelle Ticker dazu...
    https://www.moz.de/nachrichten/brand...2Ga929W_eJyseo

    „Solange keine belastbaren Informationen über die Ursachen, die Konzentration an den unterschiedlichen Flussabschnitten und mögliche Gefahren bekannt ist, empfiehlt der Landkreis Märkisch-Oderland den Kontakt zu Oderwasser vorsorglich zu meiden.“
    Zuletzt geändert von atlinblau; 10.08.2022, 14:39.

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    • Piefke
      Erfahren
      • 18.05.2016
      • 322
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      #3
      Da hatte ich ja noch Glück als ich vom 5. bis 7. August die Oder von Ratzdorf bis Küstrin-Kietz befahren bin, da war noch nichts zu spüren.

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      • atlinblau
        Alter Hase
        • 10.06.2007
        • 4102
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        #4
        Zitat von Piefke Beitrag anzeigen
        Da hatte ich ja noch Glück als ich vom 5. bis 7. August die Oder von Ratzdorf bis Küstrin-Kietz befahren bin, da war noch nichts zu spüren.
        Ja, da hast du wohl Glück gehabt....am Pegel Ratzdorf ist die Welle vom 7.-9.August gut zu erkennen
        https://pegelportal.brandenburg.de/m...s_graph#loaded
        Das Gift wurde wohl durch Wasserzuleitungen aus den Talsperren versucht zu verdünnen. Das komplette Oder-Warnsystem wurde von polnischer Seite nicht ausgelöst, obwohl das Fischsterben dort schon Ende Juli das los ging. Mittlerweile sind dort Köpfe gerollt und der Polnische Regierungschef hat sich eingeschaltet...

        "Nach Aussage von Polens Regierungschef Mateusz Morawiecki wurde das Massensterben offenbar durch die Einleitung von Chemie-Abfällen ausgelöst. „Es ist wahrscheinlich, dass eine riesige Menge an chemischen Abfällen in den Fluss gekippt wurde, und das in voller Kenntnis der Risiken und Folgen“, sagte Morawiecki in einer am Freitag auf Facebook veröffentlichten Videobotschaft....Dies sei kein gewöhnliches Verbrechen, da der Schaden auf Jahre bleiben könne, so Polens Regierungschef weiter"

        https://www.tagesspiegel.de/berlin/m.../28595346.html

        Hier ein Fernsehbeitrag dazu...
        https://www.rbb24.de/studiofrankfurt...ecksilber.html







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        • Spartaner
          Alter Hase
          • 24.01.2011
          • 4787
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          • Meine Reisen

          #5
          Zitat von Piefke Beitrag anzeigen
          Da hatte ich ja noch Glück als ich vom 5. bis 7. August die Oder von Ratzdorf bis Küstrin-Kietz befahren bin, da war noch nichts zu spüren.
          Da wäre ich an deiner Stelle nicht so sicher. Den Anfang der Schadstoffwelle hast du auf jeden Fall mitgenommen, bist also in dieser Brühe gepaddelt (und hast gebadet?). Das sieht man deutlich am Verlauf der Messwerte an der Wassergütemessstation Frankfurt/Oder. Im oben verlinkten Fernsehbeitrag heißt es, dass es zu enormen Salzfrachten gekommen ist und das Quecksilber nicht ursächlich für den schnellen Tod der Fische verantwortlich sein kann.

          Man kann an den Messergebnissen der Station sehr schön sehen, dass die Salzkonzentration schon im Verlaufe des 4.8. in Frankfurt anstieg.
          Das! ist der Beginn der Schadstoffwelle, erkennbar am steilen und stetigen Anstieg der elektrischen Leitfähigkeit ab dem 4.August!
          Die Leitfähigkeit stieg dann bis zum 7.August auf über 2000μS/cm und überschritt dann den Messbereich des Messinstruments in der Wassergütemessstation.
          Zum Vergleich: Regenwasser hat normalerweise eine elektrische Leitfähigkeit von 5 - 39µS/cm, Trinkwasser orientiert auf maximal 400 μS/cm, Meerwasser hat bei einem Salzgehalt von ∼35g/L eine Leitfähigkeit von 45000 - 55000μS/cm, Ostseewasser an der deutschen Ostseeküste schwankt so um 2100 - 3600μS/cm. Brackwasser wie in der Ostsee ist übrigens relativ lebensfeindlich, weil weder Süßwasserorganismen noch Meerestiere gut mit diesem "atypischen" Salzgehalt zurechtkommen. Deshalb ist auch die Artenzahl in der Ostsee so gering (im Vergleich zu Süßwasser und Meer).

          Ab Überschreitung des Leitfähigkeits-Messbereichs sieht man dann auch an anderen Parametern, dass die Lebewelt im Fluss massiv beeinflusst wird. Das ist seit dem 7.August der Fall. Ab diesem Moment steigen urplötzlich der Sauerstoffgehalt, der pH-Wert, die UV-Absorption und die Trübung des Wassers stark an, während die Nitrat-Konzentration stark abnimmt.

          Ab mehr als 2000μS/cm kam es also zu einem qualitativen Umschlag, ab da hat ein Teil der Lebewelt echt gelitten und ab da sind dann wohl auch die Fische gestorben. Ob das rein am Salzgehalt lag oder weiteren Schadstoffen geschuldet war, kann ich nicht beurteilen, dazu fehlt es ja schon an den Leitfähigkeitsmesswerten im Bereich >2000μS/cm.

          Interessant finde ich, dass das Phytoplankton, also die Algen, in der Oder nicht gelitten hat. Es produziert weiter viel Sauerstoff und hebt damit den Sauerstoffgehalt in der Oder ab dem 7.August sogar über die Sättigungsgrenze. Dann ist also mehr Sauerstoff im Wasser gelöst, als im Gleichgewicht mit der überstehenden Luft möglich wäre (dieser Sauerstoff wird dann nach und nach in die Luft ausgegast). Bei 23 - 24°C Wassertemperatur beträgt die O2-Sättigungskonzentration in Destwasser ∼8.5mgO2/L, bei hohen Salzgehalten noch deutlich weniger. Alles darüber ist übersättigt.

          Sogar die Tagesschwankungen nehmen stark zu. Dem Phytoplankton ging es also prächtig während dieser Phase, und das hält bis heute an, wenn auch mit leicht abnehmender Tendenz. Dagegen ist die Gesamtatmung des Gewässers stark vermindert und die Nitrifizierung des Ammoniaks/Ammoniums funktioniert auch nicht mehr richtig (wie man am Abfall der Nitrat-Werte sieht).

          Damit verbunden ist die starke Zunahme des pH-Wertes auf Werte zwischen 8.6 und 9.1. Das ist schon stark alkalisch und könnte möglicherweise schon zum Fischsterben führen (Kiemennekrose?).

          Ich bin ja gespannt, was am Ende der Untersuchungen herauskommt. Also ob es rein das Salz war, das exorbitante Konzentrationen erreicht hat, oder ob weitere Schadstoffe mitgewirkt haben.

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          • atlinblau
            Alter Hase
            • 10.06.2007
            • 4102
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            #6
            Einfach nur mal ansehen...

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            • Itchy ST
              Fuchs
              • 10.06.2009
              • 1175
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              #7
              Heutige Info von Bekannten:

              Vermehrt tote Fische bei Fürstenwalde .

              Desweiteren Sichtungen von außergewöhnlich vielen toten Fischen bei Ketzin.

              Alf und Spartaner, wisst ihr mehr? Habt evtl. einen guten Link, wo man sich informieren kann über die aktuelle Lage?

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              • atlinblau
                Alter Hase
                • 10.06.2007
                • 4102
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                • Meine Reisen

                #8
                Zitat von Itchy ST Beitrag anzeigen
                Heutige Info von Bekannten:

                Vermehrt tote Fische bei Fürstenwalde ....
                Ich hatte beim rbb gehört...
                Einen Zusammenhang mit dem Oderwasser halte ich für sehr unwahrscheinlich.
                Der Kanal hat keine Strömung, das merkt man beim paddeln der Märkischen Umfahrt.
                Es wird seit zwei Tagen auf dem Kanal nicht mehr geschleust.
                https://www.rbb24.de/panorama/beitra...-gestoppt.html
                Zudem hätte es dann auch tote Fische auf der Kanal-Strecke von der Oder bis zur Kehrdorfer Schleuse (25 km)geben müssen.
                Die Stadt Frankfurt/oder gewinnt ihr Trinkwasser aus Uferfiltrat der Spree - nicht von der Oder vor der Haustür.
                Seit 30 Jahren wehrt man sich aus Gründen der Wasserqualität gegen Oderwasser in Richtung Spree und Berlin.

                Man verwendet auch kein Oderwasser um den Wasserhaushalt der Spree in Berlin zu stabilisieren. Der für Berlin entscheidende Pegel ist der am Spreewald - derzeit unter 1 m³/s und ist im Niedrigwasserbereich.
                https://pegelportal.brandenburg.de/m...s_graph#loaded
                Es wurden im Spreebereich Wassersparmaßnahmen angeordnet
                "Durch die Maßnahmen werden viele Gräben trockenfallen, ein Fischsterben ist nicht auszuschließen.
                https://www.nordkurier.de/brandenbur...aft-1449261708

                Zuletzt geändert von atlinblau; 14.08.2022, 22:54.

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                • Piefke
                  Erfahren
                  • 18.05.2016
                  • 322
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                  • Meine Reisen

                  #9
                  Zitat von Spartaner Beitrag anzeigen
                  Da wäre ich an deiner Stelle nicht so sicher. Den Anfang der Schadstoffwelle hast du auf jeden Fall mitgenommen, bist also in dieser Brühe gepaddelt (und hast gebadet?).
                  Beim Paddeln habe ich nichts Auffälliges wahrgenommen, gebadet habe ich zum Glück in der Oder nicht. Während der drei Paddeltage (5. bis 7. August) sah das Oderwasser ganz normal aus und roch auch nicht. Ich hab das Boot zu Hause gründlich gewaschen, sicher ist sicher.

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                  • Itchy ST
                    Fuchs
                    • 10.06.2009
                    • 1175
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                    #10
                    Zitat von atlinblau Beitrag anzeigen

                    Einen Zusammenhang mit dem Oderwasser halte ich für sehr unwahrscheinlich.
                    Der Kanal hat keine Strömung, das merkt man beim paddeln der Märkischen Umfahrt.
                    Es wird seit zwei Tagen auf dem Kanal nicht mehr geschleust.

                    Zudem hätte es dann auch tote Fische auf der Kanal-Strecke von der Oder bis zur Kehrdorfer Schleuse (25 km)geben müssen.
                    Ja, sehe ich auch so.
                    Ketzin ist zudem eh zu weit weg.

                    Wollte die Tage zur einer kleinen Tour aufbrechen ins Umland und bin jetzt verunsichert, wohin überhaupt noch. Vermehrt tote Fische muss ich mir jetzt nicht unbedingt geben.

                    Die Saale hat übrigens gerade auch ein Problem:

                    https://www.zeit.de/wissen/umwelt/20...lt-tote-fische

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                    • mitreisender
                      Alter Hase
                      • 10.05.2014
                      • 4855
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                      #11
                      Das Problem ist ja nicht, wo man heitzutage noch Touren macht, sondern dass wir konsequent ignorieren, wie alles vor die Hunde geht.

                      Trockenheit, Versteppung, Brände, (Trink-) Wasser. Im Brandenburg spürt man inzwischen sehr stark, wohin das führen wird. Ich würde da kein Haus mehr kaufen, egal wie billig.

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                      • Martin206
                        Lebt im Forum
                        • 16.06.2016
                        • 7434
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                        #12
                        Zitat von mitreisender Beitrag anzeigen
                        Das Problem ist ja nicht, wo man heitzutage noch Touren macht, sondern dass wir konsequent ignorieren, wie alles vor die Hunde geht.

                        Trockenheit, Versteppung, Brände, (Trink-) Wasser. Im Brandenburg spürt man inzwischen sehr stark, wohin das führen wird. Ich würde da kein Haus mehr kaufen, egal wie billig.
                        An der Oder? Oder insgesamt?
                        Ich würde nach nem Haus gucken wo die Wasserversorgung einigermaßen gesichert ist, also z.B. ein Trinkwasserspeichersee in der Nähe oder ein eigener Brunnen mit guter Schüttleistung und guter Prognose.

                        Ansonsten: Erst bringen wir die Insekten (und viele Tiere allgem.) um, dann gehen wir selbst drauf. Das ist ja keine neue Aussage...
                        "Die Tatsache, dass eine Meinung weithin geteilt wird, ist noch lange kein Beweis dafür, dass sie nicht absolut absurd ist." BERTRAND RUSSELL

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                        • mitreisender
                          Alter Hase
                          • 10.05.2014
                          • 4855
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                          #13
                          Zitat von Martin206 Beitrag anzeigen

                          An der Oder? Oder insgesamt?
                          Ich würde nach nem Haus gucken wo die Wasserversorgung einigermaßen gesichert ist, also z.B. ein Trinkwasserspeichersee in der Nähe oder ein eigener Brunnen mit guter Schüttleistung und guter Prognose.

                          Ansonsten: Erst bringen wir die Insekten (und viele Tiere allgem.) um, dann gehen wir selbst drauf. Das ist ja keine neue Aussage...
                          Generell. Aber es ist doch erschreckend, dass es keine neue Aussage ist und dass es uns nicht dazu bewegt auf die Barrikaden zu gehen und generell unsere Art zu leben hinterfragen. Lieber nimmt man noch schnell alles mit.

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                          • Martin206
                            Lebt im Forum
                            • 16.06.2016
                            • 7434
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #14
                            Zitat von mitreisender Beitrag anzeigen

                            Generell. Aber es ist doch erschreckend, dass es keine neue Aussage ist und dass es uns nicht dazu bewegt auf die Barrikaden zu gehen und generell unsere Art zu leben hinterfragen. Lieber nimmt man noch schnell alles mit.
                            Tja, zu wenige tun das, also massiv was ändern.
                            So wie man heute noch Gift in Flüsse kippt ...eigentlich unvorstellbar ...passiert aber immer wieder (halt nicht so groß).
                            "Die Tatsache, dass eine Meinung weithin geteilt wird, ist noch lange kein Beweis dafür, dass sie nicht absolut absurd ist." BERTRAND RUSSELL

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                            • atlinblau
                              Alter Hase
                              • 10.06.2007
                              • 4102
                              • Privat

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                              #15
                              Aktuelle Zusammenfassung der bekannten Umstände und Hintergründe in der ZEIT

                              https://www.zeit.de/wissen/umwelt/20...r-ursachen-faq

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                              • atlinblau
                                Alter Hase
                                • 10.06.2007
                                • 4102
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                                #16
                                Zitat von Martin206 Beitrag anzeigen

                                An der Oder? Oder insgesamt?
                                Ich würde nach nem Haus gucken wo die Wasserversorgung einigermaßen gesichert ist, also z.B. ein Trinkwasserspeichersee in der Nähe oder ein eigener Brunnen mit guter Schüttleistung und guter Prognose..
                                Bis Ender der 60er Jahre wurden mit Wassereimern aus unserem Handbrunnen nicht nur 8 Hausbewohner sondern auch 10-15 Tiere mit Wasser versorgt - Wassertoiletten benötigen eine gute Schüttleistung...
                                Die Selbstversorgerquote mit Lebensmitteln war ebenso sehr hoch - zugekauft wurde im Kolonialwarenladen.

                                Zitat von Martin206 Beitrag anzeigen
                                Ansonsten: Erst bringen wir die Insekten (und viele Tiere allgem.) um, dann gehen wir selbst drauf. Das ist ja keine neue Aussage...
                                Dazu ein sehenswerter Beitrag aus 1988.

                                https://www.ardmediathek.de/video/te...XgvbzE1OTMyMDI

                                "Schon in den 70iger Jahren des letzten Jahrhunderts waren die Schreckensmeldungen vom Robbensterben, vom Waldsterben und von sterbenden Meeren zum festen Bestandteil unserer Nachrichten geworden. Sie wiesen bereits damals auf eine tiefe Krise zwischen Mensch und Natur hin. Der Essayist und Schriftsteller Carl Amery war ein unbequemer Kulturkritiker und visionärer Vordenker in ökologischen Fragen..."


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                                • Spartaner
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                                  • 24.01.2011
                                  • 4787
                                  • Privat

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                                  #17
                                  Jetzt gibt es eine neue Vermutung über die Ursache des Fischsterbens, die meiner Meinung nach recht wahrscheinlich ist:
                                  Ist Prymnesium parvum der Übeltäter? Forscher haben eine Brackwasseralge in der Oder entdeckt, die das Fischsterben ausgelöst haben könnte. Durch den erhöhten Salzgehalt konnte sich die Pflanze wohl stark vermehren.

                                  Dass es sich in der Oder während des Fischsterbens um Brackwasser handelte, hatte ich ja schon geschrieben:
                                  Zitat von Spartaner Beitrag anzeigen
                                  Die Leitfähigkeit stieg dann bis zum 7.August auf über 2000μS/cm und überschritt dann den Messbereich des Messinstruments in der Wassergütemessstation.
                                  ....
                                  Ostseewasser an der deutschen Ostseeküste schwankt so um 2100 - 3600μS/cm.
                                  ....
                                  Ab mehr als 2000μS/cm kam es also zu einem qualitativen Umschlag, ab da hat ein Teil der Lebewelt echt gelitten und ab da sind dann wohl auch die Fische gestorben. Ob das rein am Salzgehalt lag oder weiteren Schadstoffen geschuldet war, kann ich nicht beurteilen, dazu fehlt es ja schon an den Leitfähigkeitsmesswerten im Bereich >2000μS/cm.
                                  Und dann kam die Algenblüte dieser speziellen Algenart dazu:
                                  Zitat von Spartaner Beitrag anzeigen
                                  Dem Phytoplankton ging es also prächtig während dieser Phase, und das hält bis heute an, wenn auch mit leicht abnehmender Tendenz. Dagegen ist die Gesamtatmung des Gewässers stark vermindert und die Nitrifizierung des Ammoniaks/Ammoniums funktioniert auch nicht mehr richtig (wie man am Abfall der Nitrat-Werte sieht).
                                  "Das Gift von Prymnesium parvum kann es dieser Alge normalerweise ermöglichen, andere einzellige Organismen zu fangen und fressen (phagocytieren). Man vermutet, dass es ihre Funktion ist, Beutetiere zu verlangsamen oder unbeweglich zu machen, damit sie dann zur Beute der Algen werden.

                                  Werden die Toxine aber von einer großen Menge Algen massiv ins Wasser abgegeben bzw. aus ihren Vorstufen erzeugt, dann wirken sie auch auf höhere tierische Organismen wie Fische" (Wikipedia).

                                  "Ob sie in diesem Fall Giftstoffe produziert hat, müsse noch nachgewiesen werden, betonte der Forscher des Berliner Leibniz-Instituts für Gewässerökologie und Binnenfischerei. Er sprach von einer massiven Algenblüte mit 200 Mikrogramm pro Liter und mehr als 100.000 Zellen pro Milliliter Wasser" (Spiegel).

                                  Zitat von Spartaner Beitrag anzeigen
                                  Ich bin ja gespannt, was am Ende der Untersuchungen herauskommt. Also ob es rein das Salz war, das exorbitante Konzentrationen erreicht hat, oder ob weitere Schadstoffe mitgewirkt haben.
                                  Ich denke, wir sind da recht nah an einer Lösung.

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                                  • Martin206
                                    Lebt im Forum
                                    • 16.06.2016
                                    • 7434
                                    • Privat

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                                    #18
                                    "Blüht" uns das nun öfters? Ein Kipppunkt überschritten?

                                    Gut, man könnte auf lange Sicht den Salzeintrag verringern, sprich weniger "Dreck u. Chemie" einleiten. Das könnte helfen, hoffe ich.
                                    "Die Tatsache, dass eine Meinung weithin geteilt wird, ist noch lange kein Beweis dafür, dass sie nicht absolut absurd ist." BERTRAND RUSSELL

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                                    • Spartaner
                                      Alter Hase
                                      • 24.01.2011
                                      • 4787
                                      • Privat

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                                      #19
                                      Der Salzeintrag ins Oderwasser, der ab dem 4.8. auch in Frankfurt/O. messbar war, ist schon sehr speziell und hat meiner Meinung nach nichts mit einfacher Anreicherung wegen Trockenheit zu tun. Da muss spürbar mehr reingekommen sein.
                                      Woher, das frage ich mich gerade. Kennt jemand "Sulzkirchen bei Oppeln"? Da gibt es zB Salz. Ich finde aber gerade nicht, wie der Ort auf polnisch genannt wird.

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                                      • Itchy ST
                                        Fuchs
                                        • 10.06.2009
                                        • 1175
                                        • Privat

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                                        #20
                                        Bin gestern einem Link gefolgt von einem Leserkommentar in der Zeit:


                                        Post als Moderator
                                        Hier bitte keine Schwurbelkramlinks, danke vielmals.

                                        Bei Nachfragen bitte eine PN an den Moderator senden.  Dein Team der


                                        Hier noch zwei Artikel von der Berliner Zeitung:

                                        https://www.berliner-zeitung.de/mens...hutz-li.257462

                                        https://www.berliner-zeitung.de/poli...rben-li.257118
                                        Zuletzt geändert von ronaldo; 18.08.2022, 13:11.

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