Anfängerfrage - Tour planen

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  • wutztock
    Erfahren
    • 27.05.2007
    • 102
    • Privat

    • Meine Reisen

    Anfängerfrage - Tour planen

    Hallo,
    ich bin zwar absoluter Anfänger in Sachen Kajak, habe aber eine grundsätzliche Frage, die mich in letzter Zeit sehr beschäftigt.
    Nur angenommen ihr hättet ca. ein Jahr Zeit um "auszusteigen" und euch nur auf Kajakfahren zu konzentrieren. Also eine richtig lange Tour zu planen z.B. von Deutschland bis Schweden UND ZURÜCK - mit dem eigenen Kajak (den Seeweg dazwischen lassen wir besser mal aussen vor - dürfte wohl etwas schwierig werden den mit dem Kajak zu überqueren!). Wie würdet ihr vorgehen und ganz entscheidend ....kann man mit einem Kajak wirklich eine Hin- UND Rücktour planen? Ich halte das deshalb für schwierig, weil ich mir nicht erklären kann (wahrscheinlich aus Unwissenheit) woher man wissen kann welche Flüsse für Hin- und Rückweg "geeignet" sind, also welche Hindernisse und vor allem welche Fließrichtung der eine od. andere Fluß in unbekanntem Gebiet hat. Schließlich dürfte es ja relativ schwierig werden einen längeren Fluß in Richtung Norden zu befahren und den GLEICHEN Fluß auf dem Rückweg wieder zu benutzen. Also wie kann das gehen? Oder ist es grundsätzlich nur möglich mit dem Kajak in eine Richtung und dann nur relativ kurze Strecken zu fahren und dann mit anderen Hilfsmitteln (Auto, Zug od. ähnliches) zurückzukehren.
    Ich hoffe, dass die Frage nicht zu dumm rüberkommt und dass ich bald schlauer sein werde :wink:
    Tschüss
    wutztock
    Die Welt hat genug für jedermanns Bedürfnisse, aber nicht für jedermanns Gier.
    Mahatma Gandhi

  • michael_b
    Anfänger im Forum
    • 21.04.2007
    • 37

    • Meine Reisen

    #2
    Meines Wissens ist Michael Kramer ein Profi für langfristige Kanutouren.
    Soweit ich weiß, ist er zur Zeit unterwegs, aber via PN kannst du ihn sicher erreichen:
    http://forum.outdoorseiten.net/profi...profile&u=4858

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    • pickhammer
      Erfahren
      • 17.04.2006
      • 425
      • Privat

      • Meine Reisen

      #3
      Hej wutztock
      Deutschland und Schweden liegt ja nun nicht grade nebeneinander. Obwohl du die Seefahrt ja ausgeklammert hast, bleiben doch noch recht grosse Freiheiten. Wenn du verrätst, von wo dein Abenteuer starten soll, ist die Chance für vernünftige Routentips entschieden besser.
      Wichtig wäre festzulegen, wo du in Schweden an Land gehen willst? Fähre von Rostock oder Kiel, oder per Auto über Dänemark?
      Wie kommst du dann zu deinem Hafen bzw. wo steht dein Autoshuttle bereit?
      Teile dir die Fahrt erst mal in überschaubare Abschnitte und gehe damit in die feinere Planung.
      Du hast Recht, über Elbe oder Weser kommt man zwar recht gut nach Norden, aber zurück wird es recht mühsam. Da wirst du den einen oder anderen Kanal bemühen müssen. Das gilt auch für Schweden.
      Für die Planung in Deutschland kann man die Jübermann-Karten empfehlen.
      Für Schweden fällt mir der Gota-Kanal ein (Göteborg - Stockholm).

      Grüße vom pickhammer

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      • wutztock
        Erfahren
        • 27.05.2007
        • 102
        • Privat

        • Meine Reisen

        #4
        Hallo,

        vielen Dank für die Antworten! Vielleicht ist es etwas falsch rüber gekommen, aber es ging mir eigentlich gar nicht so 100%ig um die Planung einer Tour konkret nach Schweden, sondern viel mehr um das Problem das pickhammer schon ansprach "...Du hast Recht, über Elbe oder Weser kommt man zwar recht gut nach Norden, aber zurück wird es recht mühsam.... " (!!)
        Genau diese Sache beschäftigt mich. Das gleiche Problem hätte ich doch auch wenn ich in jede andere Richtung fahre - sei es zum Bodensee (hin und ZURÜCK?) oder nach Südfranreich oder Italien ....! Wie könnt ihr wissen welche Fließrichtungen und welche Hindernisse euch erwarten und ist es möglich, sagen wir mal von der Ruhr bei Witten loszufahren und (von der Zeit mal abgesehen) irgendwann wieder MIT dem Boot in der Ruhr bei Witten anzukommen, damit die Tour nicht zu einer Fahrt in eine Sackgasse wird, die eine Einbahnstrasse ist (also zum Ziel fahren und dann mit dem Auto abgeholt werden müssen, weil es eigentlich zurück nicht wirklich geht). Ich hoffe ihr versteht was ich meine. Mit dem Fahrrad kann man z.B. von Dortmund nach Überlingen fahren UND zurück - ganz klar, weil die Strassen die eine wie die andere Richtung zulassen. Beim Boot dürfte die Sache doch in meinen Augen ganz anders aussehen, denn ein Fluss ist je nach Fließgeschwindigkeit und Hindernissen doch irgendwie eine Art Einbahnstrasse. Soweit ich es verstanden habe sagtest Du, pickhammer, dass Kanäle diesbezüglich flexibler zu befahren sind (also sowohl in die eine wie in die andere Richtung?). Allerdings weiß ich nicht, ob das Kanalnetz europaweit so gut ausgebaut ist, dass man "zur Not" immer wieder auf einen Kanal zurückgreifen könnte und ob die Bedingungen (also richtig große Schiffe an deiner Seite und Schleusen über Schleusen) eine lange Kanalbefahrung einigermaßen "angenehm" machen. Aber es hört sich zumindest schon mal plausibel an.


        Tschüss
        wutztock
        Die Welt hat genug für jedermanns Bedürfnisse, aber nicht für jedermanns Gier.
        Mahatma Gandhi

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        • pickhammer
          Erfahren
          • 17.04.2006
          • 425
          • Privat

          • Meine Reisen

          #5
          Hallo wutztock

          Für die Antwort schau dir mal das deutsche Wasserstrassennetz an:
          http://www.wsv.de/Wasserstrassen/Gli...rte/index.html
          (Frankreich oder Niederlande sind ähnlich oder besser ausgebaut)
          Man sieht, das überall, wo die natürlichen Flußläufe genutzt werden, du mit deinem handgetrieben Boot recht bald an deine körperlichen Grenzen stößt, weil du gegen die Strömung nicht mehr ankommst. Im Norden und Osten kannst du z.B. auf Ems, Havel oder Müritz auch gegen die Strömung an. Die Mosel ist zum Kanal totgestaut worden. Rhein, Weser und Elbe fliessen aber, und sind auf den meisten Strecken nur flußab zu empfehlen.
          Rundreisen kannst am ehesten in McPomm auf den (wunderschönen) Havelseen oder im Spreegebiet machen, aber auch in Niedersachsen und Nord-NRW sind einige Touren möglich.
          Grundsätzlich wirst du aber nur eingeschränkt wieder aus eigener Kraft zum Ausgangspunkt zurückkehren können.
          Wo bekommt man Informationen?
          Deutsches Flußwanderbuch bzw. die DKV Auslandsführer. Viele Spezialführer je nach Gebiet kannst du im Web finden.

          Die Kanäle sind besser als ihr Ruf, da der Schiffsverkehr nicht so intensiv wie auf der Autobahn ist. Es gibt da Unterschiede, die du je nach Kanalabschnitt recherchieren mußt. Neben den großen Schleusen gibt es oft auch Nebenschleusen für kleine Sportboote, deren Benutzung aber ganz unterschiedlich geregelt ist.

          Du wirst für so eine Tour um eigene, ausgiebige Nachforschungen nicht drumherumkommen.

          Viel Spaß dabei wünscht der pickhammer

          Kommentar


          • michael.kramer
            Dauerbesucher
            • 31.01.2007
            • 506

            • Meine Reisen

            #6
            Hmm, also nach etwa 3 Monaten flussab fällt Dir gar nicht auf, dass Du bergauf fährst. Mit etwas Übung in Sachen Gewässerdynamik bist Du aufwärts fast genauso schnell wie abwärts. Den Rest macht man mit Entschlossenheit wett. Das ist meine Erfahrung.

            Natürlich ist es viel "toller", sich einfach den Fluss runtertreiben zu lassen. Aber "seinen" Weg zu machen ist noch viel spannender. Die Planungen, welcher Fluss wie fliesst und ob man ihn aufwärts fahren kann, recherchiert man im Internet. Für West-Europa betreibt jeder Staat ein Hydrografisches Institut, bei dem Fliessgeschwindigkeiten und sonstige Infos erhältlich sind. Mit Kajak/Kanadier ist eine Reisegeschwindigkeit von ca. 6km/h drin. Der Rest ist ein Wenig Mathematik. Und natürlich auch Glück, dass das Wetter passt und nicht gerade eine Hochwasserwelle die nächste jagt wie 2005.

            Dann ist eine Querung von Deutschland nach Schweden gar nicht so abenteuerlich. Im Dänischen Raum gibt es reichlich Inseln, und mit genug Zeit ist der Umweg ja wohl nur eine Formsache. Bitte nicht im Herbst losfahren, es soll recht kalt und windig sein zu der Zeit :wink:

            Das letzte angesprochene Problem ist das Zurückkommen mit dem Boot. Wenn die Planung versagt, steuert man den nächsten Hafen/Schleuse an und fragt die Fracht-Kapitäne, ob man sein Boot an Bord bringen und ein paar Kilometer mitfahren kann. Im Osten Europas kann man auch seine Leine an Bord geben und sich schleppen lassen.

            Im Prinzip bleiben also nur die Fragen: Wo soll's denn hingehen? Und wie kalt soll's im Winter sein? Ein Jahr zum Aussteigen klingt gut, melde Dich mal bei mir, vielleicht kreuzen sich die Wege.
            Beruflich und privat immer unterwegs (klick). Bei allen Fragen zum Thema Reisen mit Booten helfe ich gern weiter.

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            • paddelrudi
              Anfänger im Forum
              • 16.12.2006
              • 41

              • Meine Reisen

              #7
              Re: Anfängerfrage - Tour planen

              Hallo Wutztock!

              Ein Jahr Zeit hätte ich auch gerne.
              Aber BRD-S ist wirklich kein Problem. Je nachdem , wo du wohnst Anreise mit Weser, Elbe oder Rhein. Elbe geht am besten , da in Lauenburg der Kanal nach Lübeck abgeht. In Travemünde gibt es die Fähre nach Trelleborg. In S gibt es dann wirklich genug Möglichkeiten, die diesen Rahmen hier sprengen würden. Göta-Kanal , die große Runde-träum!
              Zurück mit der Fähre von Ysatd nach Swinemünde, die Oder hoch , die Friedrichsthaler Wasserstrasse , dann den Finowkanal und du bist fast in Berlin, dann Richtung Westen auf der Havel, dem Elbe-Havel-Kanal mit Anschluß an alle möglichen Kanäle.
              Dazu das du totaler Anfänger bist möchte ich mich nicht äußern, träumen soll ja erlaubt sein.

              Gruß
              Holger

              Zitat von wutztock
              Nur angenommen ihr hättet ca. ein Jahr Zeit um "auszusteigen" und euch nur auf Kajakfahren zu konzentrieren. Also eine richtig lange Tour zu planen z.B. von Deutschland bis Schweden UND ZURÜCK - mit dem eigenen Kajak (den Seeweg dazwischen lassen wir besser mal aussen vor - dürfte wohl etwas schwierig werden den mit dem Kajak zu überqueren!). Wie würdet ihr vorgehen und ganz entscheidend ....kann man mit einem Kajak wirklich eine Hin- UND Rücktour planen?
              wutztock

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              • wutztock
                Erfahren
                • 27.05.2007
                • 102
                • Privat

                • Meine Reisen

                #8
                Hallo,

                ich war ein paar Tage unterwegs und konnte deshalb nicht eher reagieren. Vielen Dank für die wirklich sehr hilfreichen Antworten - das macht echt gute Hoffnungen !! :P
                Es hat auch noch reichlich Zeit, bis ich mir eine wirklich lange Tour vornehmen kann, aber andererseits weiß ich natürlich schon gerne woran ich bin, bevor ich mich in eine Sache reinhänge. Ich werde mir selbstverständlich die Zeit nehmen, um mir das nötige Wissen und Können anzueignen (...und das geht ja wie bei den meisten Dingen nicht von heut´auf morgen) - aber mit der entsprechenden Perspektive im Hinterkopf macht es mir natürlich doppelt Freude :P

                Danke nochmals!!

                wutztock
                Die Welt hat genug für jedermanns Bedürfnisse, aber nicht für jedermanns Gier.
                Mahatma Gandhi

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