Sicherheit auf dem Wasser / Unfallberichte und -verhütung

Einklappen

Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.
Das ist ein wichtiges Thema.
X
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • bumbum
    Erfahren
    • 18.06.2009
    • 151
    • Privat

    • Meine Reisen

    AW: Sicherheit auf dem Wasser / Unfallberichte und -verhütung

    Hi,
    des Öfteren liest oder hört man im Radio von Wasserleichen, die in irgendwelchen Staustufen gefunden werden, bzw. längere Zeit vermisst sind. Oft soll der Tote nach Medienangaben mit dem Kanu etc. gekentert sein.
    Gibt es Berichte oder Erfahrungen ob diese Toten, welche zum Teil erst sehr spät geborgen werden konnten Schwimmwesten trugen?

    Grüße

    Kommentar


    • raftinthomas
      Erfahren
      • 31.01.2007
      • 284
      • Privat

      • Meine Reisen

      AW: Sicherheit auf dem Wasser / Unfallberichte und -verhütung

      Überwiegend ohne unterwegs, denn in den Augen dieser Opfer war das eine harmlose Sommertour und die Wehrbefahrung ein kurzes, spritziges Vergnügen.

      Letztlich ist das aber in der Situation egal. Denn ein starker Rücklauf, so harmlos er auch aussehen mag (da reicht manchmal schon ein Wehr von 30cm Höhe ohne viel spritzendes, weisses Wasser), ist so kräftig, da ertrinkst du mit Weste genau so wie ohne.

      Die Kausalität, warum dort eher Menschen ohne Schwimmweste ertrinken, ist eher die, dass der engagierte Freizeitpaddler eigentlich grundsätzlich MIT Weste unterwegs ist, aber die Gefahr kennt. Der Laie hält das Unterfangen für harmlos, wie die Bedingungen an sich überhaupt, und vertraut auf seine Schwimmkentnisse.

      Kommentar


      • cast
        Freak
        Liebt das Forum
        • 02.09.2008
        • 19413
        • Privat

        • Meine Reisen

        AW: Sicherheit auf dem Wasser / Unfallberichte und -verhütung

        ist so kräftig, da ertrinkst du mit Weste genau so wie ohne.
        Weil die Westen die getragen werden nur Schwimmhilfen darstellen, keine Rettungswesten.

        Meine Secumar mit 275N Auftrieb wäre da schon eher was.
        "adventure is a sign of incompetence"

        Vilhjalmur Stefansson

        Kommentar


        • Ditschi
          Freak

          Liebt das Forum
          • 20.07.2009
          • 12376
          • Privat

          • Meine Reisen

          AW: Sicherheit auf dem Wasser / Unfallberichte und -verhütung

          Zitat cast: Meine Secumar mit 275N Auftrieb wäre da schon eher was.
          Du trägst eine Offshore- Weste mit 275N Auftrieb im Kanu? Echt? Die dient dazu, Leute im kalten Wasser auch noch mit schwerem Ölzeug in eine ohnmachtssichere Lage auf den Rücken zu drehen. Sie ist aufgeblasen aber so sperrig, daß sie schon den Einstieg in eine Rettungsinsel behindert. Vom Wiedereinstieg in ein Kanu will ich da garnicht erst reden.
          Zum Kanufahren reichlich überdimensioniert.
          Ditschi

          Kommentar


          • cast
            Freak
            Liebt das Forum
            • 02.09.2008
            • 19413
            • Privat

            • Meine Reisen

            AW: Sicherheit auf dem Wasser / Unfallberichte und -verhütung

            Du trägst eine Offshore- Weste mit 275N Auftrieb im Kanu?
            Nein, wenn bei der Arbeit.
            ich wollte damit nur ausdrücken, daß die 50N Schwimmweste eben keine Rettungsweste ist und in Walzen die leichten Teile kaum helfen und somit Unfälle mit tödlichem Ausgang von den leichten teilen selten verhindert werden, wenn es zu Unfällen insolch schweren Strömungen kommt.

            Die 275er sind ausrücklich Westen für den beruflichen Ensatz, die tragen auch die Jungs bei uns die mit dem Hubschrauber Offshore gehen und immer dabei einen Überlebensanzug tragen.
            Selbst auf einem Sportboot im Küstengewässer etwas viel.
            "adventure is a sign of incompetence"

            Vilhjalmur Stefansson

            Kommentar


            • Pannacotta
              Erfahren
              • 10.01.2014
              • 109
              • Privat

              • Meine Reisen

              AW: Sicherheit auf dem Wasser / Unfallberichte und -verhütung

              Ein Ruderer-Anfänger, 13 Jahre, beim Vereinstrainingsauftakt auf dem Starnberger See vermisst.

              Böiger, kalter Wind, 8°C Wassertemperatur, Luft vielleicht 12-15°, keine Erfahrung, und den Vereinskameraden fällt das Fehlen des Buben erst nach Trainingsende auf.

              Das leere Boot ist inzwischen gefunden.

              Ich bin ziemlich schockiert, aber nicht überrascht - meine Mutter (77J.) rudert in einem Verein dort auf dem See. Da ich durchs ganzjährige Canadierpaddeln doch ziemlich (manchmal über-?) sensibilisiert für Sicherheit auf dem Wasser bin, hab ich meine Mutter mal nach Westen im Boot etc. gefragt; das scheint es bei Ruderern überhaupt nicht zu geben. Da wird ein Wasserdicht verpacktes Handy als Sicherheitsausstattung mitgeführt, sonst angeblich nix. Man ist ja auch immer zu mehreren unterwegs usw.

              Der Bub war nicht allein, und doch hat keiner was gemerkt.

              Gibts hier Ruderer, die etwas zur doch sehr unterschiedlichen Gefahrenwahrnehmung zwischen den unterschiedlichen Wassersportarten sagen können oder wollen?

              Grüße
              Florian
              Mein Kanulog

              Kommentar


              • Biki
                Erfahren
                • 10.12.2010
                • 328
                • Privat

                • Meine Reisen

                AW: Sicherheit auf dem Wasser / Unfallberichte und -verhütung

                Der Junge wurde gefunden.

                süddeutsche
                http://bikibike.wordpress.com/

                Kommentar


                • SammyGray
                  Erfahren
                  • 13.03.2008
                  • 409
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  AW: Sicherheit auf dem Wasser / Unfallberichte und -verhütung

                  Bei einer Kanutour während des Hochwassers sind einige Kanus gekentert. Großer Rettungseinsatz. Zum Glück trugen alle Rettungswesten und es gab keine Personenschäden. Wäre ohne Westen sicherlich anders ausgegangen ...

                  http://www.badische-zeitung.de/orten...104266273.html

                  Ein gutes Beispiel wieder mal, wie Eltern bzw Erwachsene nicht die Gefahren sehen und der Verleiher sich natürlich nicht drum kümmert. Hauptsache das Geld fließt.

                  Bin selbst schon vor meiner Paddelzeit während eines Hochwassers in gemieteten Kanus unterwegs.. wir sind durch festgesetztes Treibholz gekentert und unser Kanu hat sich so fest daran verkantet, dass wir nur so raus geflogen sind. War nicht ohne das Ganze.

                  Kommentar


                  • Biki
                    Erfahren
                    • 10.12.2010
                    • 328
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    AW: Sicherheit auf dem Wasser / Unfallberichte und -verhütung

                    Zitat von SammyGray Beitrag anzeigen
                    Ein gutes Beispiel wieder mal, wie Eltern bzw Erwachsene nicht die Gefahren sehen und der Verleiher sich natürlich nicht drum kümmert. Hauptsache das Geld fließt.
                    Es war eine private Tour. Die Verleiher haben an dem Tag keine Fahrten zugelassen.
                    http://bikibike.wordpress.com/

                    Kommentar


                    • SammyGray
                      Erfahren
                      • 13.03.2008
                      • 409
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      AW: Sicherheit auf dem Wasser / Unfallberichte und -verhütung

                      Zitat von Biki Beitrag anzeigen
                      Es war eine private Tour. Die Verleiher haben an dem Tag keine Fahrten zugelassen.
                      Danke für die Info. Wusste ich nicht. Bin nur davon ausgegangen, weils eine größere Gruppe war. Und ich immer wieder Verleiher sehe, die sich um solche Sachen nicht kümmern. Ändert aber trotz dessen nichts an der Tatsache, dass man mit 10 jährigen nicht bei Hochwasser aufs Wasser muss. So habe ich es mehrfach auf der Donau und anderen Flüßen erlebt und leider auch noch schlimmeres.

                      Zwar Off-Topic: Mein Nachbar hat seine Erwachsene Tochter im Urlaub in Frankreich bei ner "ungefährlichen Raftingtour" verloren.

                      Bei uns sah es damals dann so aus. Wir sind erst lange Zeit später an einer seichten Stelle wieder ins Boot gekommen. Zum Glück war es damals Hochsommer und die Wassertemperatur war entsprechend warm. Es gab kein Wort seitens des Verleihers, dass es im Hochwasser gefährlich sei. Hinter uns, stiegen auch Familien in Ihre Boote.

                      Kommentar


                      • Ditschi
                        Freak

                        Liebt das Forum
                        • 20.07.2009
                        • 12376
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        AW: Sicherheit auf dem Wasser / Unfallberichte und -verhütung

                        und wieder...

                        http://www.badische-zeitung.de/neuen...104560252.html

                        Wohnt da jemand und weiß Näheres? Hatten die Schwimmwesten um?

                        Ditschi

                        Kommentar


                        • wilbert
                          Alter Hase
                          • 23.06.2011
                          • 2979
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          AW: Sicherheit auf dem Wasser / Unfallberichte und -verhütung

                          die saison hat begonnen!

                          diese beiden meldungen kamen gerade via mail bei mir rein.
                          der quellenhinweis:
                          Liebe Berliner Seekajaker,

                          hier eine dpa-Meldung und die entsprechende Pressemitteilung der DGzRS über einen Seenotfall vor Spiekeroog an diesem Wochenende. Ich denke, das interessiert den einen oder die andere in diesem Kreis.
                          Seenotretter retten 70-jährigen Kajakfahrer aus Lebensgefahr

                          Spiekeroog/Berlin (dpa) - Seenotretter haben einen 70-jährigen Kajakfahrer vor Spiekeroog aus der Nordsee gezogen. Der Mann war am Samstagnachmittag mit seinem Boot auf offener See gekentert. Als die Einsatzkräfte ihn im Wasser fanden, war er stark unterkühlt und kaum ansprechbar, teilte die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger mit.

                          Passagiere einer Inselfähre hatten das Kajak entdeckt. Die Seenotretter brachten den Mann zur ärztlichen Behandlung nach Neuharlingersiel aufs Festland. Er war mit einem weiteren Kajakfahrer unterwegs, der allerdings die Insel Spiekeroog sicher erreichen konnte.

                          Wegen heftigen Windes sind am Wochenende außergewöhnlich viele Boote auf dem Berliner Wannsee gekentert. Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) habe 14 Mal helfen müssen, sagte ein Sprecher am Sonntag. An der Unterhavel sei ein Boot mit zwei Erwachsenen und drei Kindern gekentert. Sie erlitten Unterkühlungen und wurden mit einem Rettungsboot an Land gebracht.
                          dpa gie sow yyni n1 waw

                          Freiwillige Seenotretter befreien vor Spiekeroog Kajakfahrer aus Lebensgefahr
                          Weiterer Einsatz in der folgenden Nacht vor Baltrum

                          Ein Kajakfahrer verdankt sein Leben aufmerksamen Passagieren der Spiekeroog-Fähre und der Revierkenntnis der Neuharlingersieler Seenotretter. Die Freiwilligen-Besatzung des Seenotrettungsbootes NEUHARLINGERSIEL der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) rettete den stark unterkühlten Mann am Samstagnachmittag, 9. Mai 2015, sprichwörtlich in letzter Minute aus dem ostfriesischen Wattenmeer. In der folgenden Nacht fanden die Baltrumer Seenotretter einen überfälligen Schlauchbootfahrer zwischen Neßmersiel und der Insel.

                          Gegen 13.50 Uhr meldete sich die Inselfähre „Spiekeroog I“ bei der SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS. Passagiere hatten ein gekentertes Kajak nahe der Tonne 18 in der Otzumer Balje gesichtet. Bereits rund zehn Minuten später legte die Freiwilligenbesatzung mit der NEUHARLINGERSIEL ab.

                          Die Seenotretter fanden den stark unterkühlten Mann etwa anderthalb Seemeilen (ca. 2,5 Kilometer) östlich der gemeldeten Position. Bei Nordwestwind um sechs Beaufort (bis 49 km/h) war der 70-Jährige vertrieben. „In der kabbeligen See war das gekenterte Boot kaum auszumachen. Der Mann hielt sich mit letzter Kraft daran fest. Nur sein Kopf ragte aus dem Wasser“, schildert Vormann Wolfgang Gruben die schwierige Suche.

                          Die Seenotretter nahmen den kaum ansprechbaren, stark unterkühlten Schiffbrüchigen an Bord und hüllten ihn in wärmende Decken. Sie bestellten Notarzt und Rettungswagen zur weiteren Versorgung nach Neuharlingersiel. Der 70-Jährige war gemeinsam mit einem zweiten Kajakfahrer unterwegs gewesen, der allerdings sicher die Insel erreicht hatte.

                          Gegen 23 Uhr wiederum erfuhr die SEENOTLEITUNG BREMEN von einem überfälligen Schlauchboot mit 6-PS-Außenbordmotor, unterwegs vom Festland nach Baltrum. Zeugen hatten das Auslaufen aus Neßmersiel mit einem Mann an Bord beobachtet. Gemeinsam mit einem Such- und Rettungshubschrauber der Deutschen Marine suchte das Seenotrettungsboot ELLI HOFFMANN-RÖSER das Wattenmeer ab. Nördlich Baltrum unterstützten der Seenotrettungskreuzer HANNES GLOGNER/derzeit Station Norderney, das Zollschiff „Borkum“ und der Schlepper „Nordic“ die Suche.

                          Gegen 0.45 Uhr entdeckte die Besatzung der ELLI HOFFMANN-RÖSER etwas im Lichtkegel ihres Suchscheinwerfers, konnte die Stelle aufgrund des geringen Wasserstands allerdings nicht anlaufen. Als der Marinehubschrauber den Fundort ausleuchtete, watete der Vermisste den Seenotrettern entgegen. Die ELLI HOFFMANN-RÖSER brachte Boot und Bootsführer wohlbehalten nach Baltrum.
                          -wilbert-
                          Zuletzt geändert von wilbert; 11.05.2015, 07:54.
                          www.wilbert-weigend.de

                          Kommentar


                          • Ditschi
                            Freak

                            Liebt das Forum
                            • 20.07.2009
                            • 12376
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            AW: Sicherheit auf dem Wasser / Unfallberichte und -verhütung

                            die saison hat begonnen!
                            Am Ende der Saison werden es wieder zwischen 700 und 800 Menschen sein, die aus Seenot gerettet wurden. Manchmal auch nicht. 6 Bft auf der Nordsee!
                            http://www.radiobremen.de/nachrichte...bilanz106.html
                            Einsätze insgesamt ca. 2200.
                            Ditschi

                            Kommentar


                            • Matty
                              Erfahren
                              • 09.03.2012
                              • 244
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              AW: Sicherheit auf dem Wasser / Unfallberichte und -verhütung

                              Ich versteh nicht wieso da zwei Kajakfahrer aufs Wasser gehen, aber nur einer ankommt, waehrend der zweite in Seenot ist. Man kann doch nicht einfach seinen Paddelbruder allein lassen. Egal ob man nen Funkgeraet/Handy dabei hat oder nicht.
                              Oder haben die Herren es nicht geschafft nah genug beieinander zu paddeln? Da stellt sich dann allerdings die Frage ob der zweite Paddler jemanden darueber informiert hat, das er seinen Partner verloren hat.

                              Auch wer ne Schwimmweste hat, klammert sich an sein Kajak. Ein Kajak ist schon ein kleines Objekt und schwer zu finden, einen Schwimmer ohne Kajak zu finden dagegen ist unmoeglich. Feststoffschwimmwesten fuer Kajaker haben normalerweise nur 50N Auftrieb und damit schaut man mehr oder weniger nur mit dem Kopf aus dem Wasser.

                              Bzgl. Sicherheit: checken die Leute vorher nicht den Wetterbericht und ich mein damit nicht ob es regnet oder Sonne scheint. Als Wassersportler auf offenen Gewaesser ist der Wind entscheident und der kann auch bei strahlend Sonnenschein heftig sein.

                              Regen ist fuer Flusssportler entscheident > Pegelstand und Fliessgeschwindigkeit, will heissen da zaehlt der Wetterbericht flussaabwaerts/in den Einzugsgebieten und nicht nur der aktuelle Bericht, sondern auch der der letzten Tage.

                              Kommentar


                              • Ditschi
                                Freak

                                Liebt das Forum
                                • 20.07.2009
                                • 12376
                                • Privat

                                • Meine Reisen

                                AW: Sicherheit auf dem Wasser / Unfallberichte und -verhütung

                                Der Seewetterdienst hatte für den 09.05.2015 um 08.15 Uhr für die Region eine Warnmeldung herausgegeben: Wind aus West / Südwest 5-6 Bft, in Böen 7 Bft.
                                Mehr läßt sich zur Zeit dazu nicht sagen, und mehr wissen wir auch nicht. Es war auf jeden Fall richtig, nach der Kenterung beim Boot zu bleiben. Sonst sinkt die Chance, entdeckt zu werden, rapide. Wir wissen nicht, ob der gerettete Kanute eine Schwimmweste trug und wenn ja, was für eine. Wir wissen auch nicht, ob er Seenotsignale dabei hatte, abgesetzt hat oder es nicht mehr konnte. Wir wissen nicht, ob der Mitpaddler die Kenterung seines Kollegen überhaupt mitbekommen hat. Bei dem Seegang sehen die sich in dem kleinen Kajak allenfalls kurz einmal, wenn beide gleichzeitig auf einen Wellenkamm gehoben werden. Wahrscheinlich hatte er mit sich selbst alle Hände voll zu tun? Unfälle passieren. Abschließend beurteilen kann man sie erst, wenn man sie vollständig analysiert hat. Beide haben ja überlebt und werden sich dazu äußern können.
                                Ditschi

                                Kommentar


                                • Ditschi
                                  Freak

                                  Liebt das Forum
                                  • 20.07.2009
                                  • 12376
                                  • Privat

                                  • Meine Reisen

                                  AW: Sicherheit auf dem Wasser / Unfallberichte und -verhütung

                                  Nach meinem letzten Beitrag möchte ich Euch das nicht vorenthalten:

                                  http://forum.kanu.de/showthread.php?p=43189#post43189

                                  Der Herr Udo Beier ist sicher ein ausgewiesener Fachmann, aber mit dieser "Unfallanalyse" bin ich nicht glücklich.
                                  Es ist wohl bekannt, wo die beiden Paddler gestartet sind und wo sie hinwollten. Wann sie gestartet sind, ist unbekannt.
                                  Bekannt ist wieder, wo die Seenotretter den gekenterten Paddler aufgefischt haben.
                                  Dann gibt es ein paar harte, unumstößliche Fakten, die man eruieren kann: Tide, Strömung, Wind.
                                  Der Rest ist Spekulation. Ob die zulässig ist mit der Begründung, die betroffenen Kanuten würden sich eh in Schweigen hüllen? Solange nicht einmal versucht wurde, mit ihnen zu sprechen, ist auch das Spekulation. Minimum jeder Analyse müßte sein, den Betroffenen wenigstens Gehör anzubieten. Erst danach weiß man, ob sie davon Gebrauch machen.
                                  Eine Unfallanalyse gespickt mit Vermutungen ist keine. Deshalb die Anführungsstriche.
                                  Die harten Fakten, also Tide, Strömung und Wind, lassen in der Rückschau die Unternehmung riskant erscheinen. Dafür spricht auch, daß sich das Risiko realisiert hat. Mehr Fakten zur Beurteilung haben wir immer noch nicht.
                                  Ditschi

                                  Kommentar


                                  • khyal
                                    Lebt im Forum
                                    • 02.05.2007
                                    • 8195
                                    • Privat

                                    • Meine Reisen

                                    AW: Sicherheit auf dem Wasser / Unfallberichte und -verhütung

                                    Zitat von Ditschi Beitrag anzeigen
                                    ...aber mit dieser "Unfallanalyse" bin ich nicht glücklich...
                                    Ich auch nicht, aber es gibt immer Leute, die meinen, genauer zu wissen, was irgendwo passiert ist, als die, die dabei waren

                                    Sehr interessant finde ich auch seine Idee, bei 6-7 BF, Wind und Welle gegenan aus einem Kajak mit dem Handy zu telefonieren. Dazu wuerde ich in einer Fahrtenjolle, die im Vergleich deutlich hoeher / spritzwassergeschuetzter und deutlich kentersicherer als ein Kajak ist, selbst unter Motor keine Hand mehr frei haben und im Canadier natuerlich erst recht nicht, gerade auch in den kurzen, steilen Wellen eines derartigen Reviers.
                                    Und nach der Kenterung im Wasser, voellig ausgepowered...mit Handy auf Wasserhoehe mit jeder Menge Spritzwasser drumherum und entsprechend "tollem" Empfang ....ja eine schoene theoretische Idee...

                                    Ich kenne das, wenn wir z.B. irgendwelche abgetriebenen Surfer, die auch durch das ganze Salzwasser mehrfach ihren Mageninhalt ausgekotzt hatten und nur noch ausgepowered / apathisch im Wasser am Brett hingen, bis wir sie aufgepickt bzw abgeschleppt haben...da gibt es hinterher auch meist irgendwelche Leute mit tollen, schlauen Ideen, was sie haetten machen koennen.

                                    Seltsamerweise war es dann in den 2 Faellen, wo ich dann solche Kandidaten ein paar Wochen spaeter aus dem Teich gezogen habe, so, dass sie da auf einmal keine schlauen Ideen mehr hatten, was sie alles haetten anders machen koennen

                                    Ja Unfall-Analysen sind nicht schlecht, wenn sie den klaren Fokus haben, Material und Handlungen in Zukunft zu verbessern, um Unfaelle zu vermeiden und nicht nur Neugier zu befriedigen, kenne das gerade aus dem Gleittschirmbereich, dass das schon manchen schweren Unfall erspart hat.

                                    Aber da kommt es imho auf ein paar Tage nicht an, aus Respekt vor den Sportskollegen sollte man da erstmal die Klappe halten und hoeren, was die selber zu sagen haben. Gerade als verantwortlicher Referent in einem grossen Verband, sollte man dann vielleicht auch erstmal "intern" im Team darueber nachdenken und dann ueberlegen, in welcher Form man das oeffentlich kommuniziert...ist doch keine Schlagzeilenpresse wo alles moeglichst schnell vor der Konkurenz rausgebloekt werden muss...

                                    Und statt die Vermutung zu aeussern "... i.d.R. ziehen solche Kanuten es vor, „unterzutauchen“ und zu schweigen." koennte man ja auch mal versuchen, als Referent mit denjenigen in Kontakt zu treten, um Informationen aus erster Hand zu bekommen, waere doch fuer eine moeglichst realistische Aufklaerung hilfreich und in vielen anderen Sportarten klappt das auch...

                                    Aber das ist alles nur meine Meinung und der Naechste denkt voellig anders darueber...sonst waere es doch auch langweilig
                                    www.terranonna.de

                                    Kommentar


                                    • Matty
                                      Erfahren
                                      • 09.03.2012
                                      • 244
                                      • Privat

                                      • Meine Reisen

                                      AW: Sicherheit auf dem Wasser / Unfallberichte und -verhütung

                                      Wie realistisch ist eigentlich
                                      Bei 10° C würde ein Kanute im Trockenanzug plus dicker Unterbekleidung mindestens 6 Std. aushalten, bevor er völlig erschöpft ist und bewusstlos wird
                                      Was ist dicke Unterbekleidung? Selbst im Winter hab ich unter dem Trockenanzug nur meine Leggins (gut, da wohl eher die wollne und nicht die Lycra), ein Icebreaker200 und nen Aermelloses Fliess an. Weil alles andere wuerde viel zu warm werden, weil man paddelt ja. Bei Pausen wirds dann natuerlich entsprechend frisch. Andererseits es wuerde noch frischer werden, wenn ich mich waermer anziehen wuerde und deswegen uebermaessig ins Schwitzen gerate.

                                      Das mal dahingestellt: 6stunden im Wasser treiben bei 10 Grad? Man treibt ja nicht, man haengt am Kajak. Das kostet Kraft. Man versucht aber Arme und Beine aus dem Wasser zu bekommen. So haeng ich bei Rettungen (im Training, real ist es auf See noch nicht passiert) wie nen Faultier am Bug meines Bootes bzw. des Retters. unterschenkel und Fuesse auf dem Deck, genauso wie die Arme, der Auftrieb der Weste hilft dabei diese Position zu halten.

                                      Trotzdem: 6 Stunden im kalten Wasser? Sollte ich das Boot gehen lassen, dann war es das, weil nen Schwimmer findet man in kappliger See nicht.

                                      Hinzu kommt das Statur und Verfassung des Schwimmers nicht beruecksichtigt werden. Wenn man da nen langen Hansel hat, mit kaum Koerperfett, wie lang haelt der das aus im Gegensatz zu jemanden mit Koerpereigener Isolierschicht?

                                      Kommentar


                                      • BushcraftYukon
                                        Neu im Forum
                                        • 07.04.2014
                                        • 4
                                        • Unternehmen

                                        • Meine Reisen

                                        AW: Sicherheit auf dem Wasser / Unfallberichte und -verhütung

                                        Hallo,

                                        als Guide, Kanu-Verleiher und Freiwilliger bei Search & Rescue im kanadischen Yukon Territorium beschaeftige ich mich viel mit Aspekten von Sicherheit auf den nordischen (=kalten) Fluessen. Dabei bin ich auch auf diese Diskussion hier im Forum gestossen.

                                        Es ist beaengstigend zu sehen, wie viele Toursiten (besonders aus Deutschland!!!) hierher kommen, und eigentlich keine Ahnung haben, was sie tun. Mit einer typisch arroganten Haltung werden saemtliche gutgemeinte Hinweise was riskante Stellen in Fluessen, Wettergefaehrdungen beim Ueberqueren grosser Seen, die Kaelte des Wassers und die Notwendigkeit einer Schwimmweste (jederzeit auf dem Wasser!!!) in den Wind geschlagen. Manche "Abenteurer" sind noch nicht einmal um die naechste Kurve gepaddelt, da reissen sie sich schon die Schwimmweste vom Leib.

                                        Und jedes Jahr sterben im Yukon Leute auf den Gewaessern, die die einfachsten Sicherheitsregeln missachtet haben.

                                        Es gibt ein kanadisches Schulungsvideo namens "Cold Water Boot Camp" (leider nur auf Englisch). Dafuer wurden (freiwillige) Teilnehmer unter Aufsicht in kaltes Wasser geschmissen und dann die Koerperreaktionen beobachtet. Komponenten dieses Programms findet man unter dem Namen bei Youtube. Auch wenn es ein wenig reisserisch aufgemacht ist, enthaelt es ein paar wichtige Infos zum Thema. Besonders beeindruckend ist es zu sehen, wie wenig zu tun man in der Lage ist, wenn der Koerper etwas abkuehlt (dabei sind die Teilnehmer noch nicht einmal hypothermisch). Kann ich jedem Wassersportler nur empfehlen!!!

                                        Happy canoeing!
                                        Fabian

                                        Kommentar


                                        • khyal
                                          Lebt im Forum
                                          • 02.05.2007
                                          • 8195
                                          • Privat

                                          • Meine Reisen

                                          AW: Sicherheit auf dem Wasser / Unfallberichte und -verhütung

                                          Zitat von BushcraftYukon Beitrag anzeigen
                                          ...wie viele Toursiten (besonders aus Deutschland!!!) hierher kommen, und eigentlich keine Ahnung haben, was sie tun. Mit einer typisch arroganten Haltung...Manche "Abenteurer" sind noch nicht einmal um die naechste Kurve gepaddelt...
                                          OT:
                                          Naja wenn Du diese Meinung unterschwellig auch ausstrahlst, koennte das natuerlich auch dazu beitragen, dass dir die "arroganten Abenteurer ohne Ahnung" nicht so gut zuhoeren

                                          Ich weiss schon, was Du meinst, dass halt rel haeufig Leute mit hohem Risiko-Faktor, ohne allzuviel Fachwissen zu haben, mit mangelnder Ausruestung und diese noch nicht mal richtig angewendet, unterwegs sind und dadurch auch Unfaelle einen deutlich schlimmeren Ausgang nehmen, als sie muessten.

                                          Aber haben wir nicht fast alle so angefangen (hoffentlich ohne Unfall) ?
                                          Also fast egal, bei welcher meiner Sportarten ich mich an die Anfaenge zurueckerinnere, risikoreiche Kloepse habe ich eigentlich in jeder gebracht, nach einiger Zeit war dann mehr Erfahrung da und dann nahm halt die "unwissende" Risiko-Bereitschaft ab.

                                          Man kann halt nur versuchen, die Leute "da abzuholen, wo sie grad sind", aber haeufig sind sie halt auch auf der Suche nach ein bisschen Abenteuer, dem Unbekannten und wollen sich dann gar nicht so gerne von jemand zutexten lassen, der mit jedem Kehrwasser entlang der Route per Du ist

                                          Imho hat jeder das Recht, fuer sich selber zu entscheiden und sein eigenes Risiko zu bestimmen. Wird natuerlich dann bloed, wenn evtl Retter usw dann Risiken eingehen.

                                          Bei uns in D ist das Risiko auf der Anfahrt zum Fluss bei einem Verkehrsunfall verletzt zu werden, deutlich hoeher als auf dem Fluss. Wenn bei Paddeltouren 2/3 ohne Schwimmwesten im Boot sitzen, ok die sind erwachsen, das muessen sie selber entscheiden. Ich paddel nicht ohne, das ist auch meine Entscheidung.
                                          Und was die gesundheitlichen Risiken und Auswirkungen betrifft, muesste ich, wenn ich sie bei guter Gesundheit halten will, eher die Alk-Flaschen oder die Zigaretten wegnehmen

                                          ich glaube nicht dass irgendeine Form von Bashing da hilfreich ist.

                                          Wenn jemand um Rat fragt, prima, kann man ja was Hilfreiches beitragen, wenn er dann doch nicht zuhoert, no Prob, gibt so viele andere Sachen im Leben zu tun z.B. zu sehen, was man selber von Anderen lernen kann
                                          www.terranonna.de

                                          Kommentar

                                          Lädt...
                                          X