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Nein, ist nicht schwer, macht Spaß.
Brauchst halt eine Entwicklerdose (besser eine für mehrere Filme) mit Spulen, die Chemie und einen Raum, der komplett dunkel ist, solange Du die Filme in die Spulen fädelst. Viele verwenden hierfür das Badezimmer
Einen Trockenschrank braucht man nicht unbedingt, Badezimmer sind meist recht staubfrei.
Vergrößerungsgeräte gibt es inzwischen ebenfalls preisgünstig, weil ja kaum mehr jemand mit Film fotografiert
Ajo ansich ist wohl alles verfügbar. Mein Vater hat den Krempel noch irgendwo bei sich auf dem Dachboden.
Es ist nur so wahnsinnig viel Arbeit erst die Filme einzeln zu entwickeln und dann zu scannen...oh weia
Ist ja super - leg los!
Mehrere Filme in einer Entwicklerdose spart enorm Zeit.
Und sieh's nicht als Arbeit: Bilder baden ist Entspannung
(ok, Scannen ist nervig, wahrscheinlich würde ich eher echte, große Abzüge machen (auf Barytpapier - traumschönes Schwarz!) und die dann mit einer Digiknipse repromäßig abfotografieren ...)
Einfach möglichst luftig auslegen, am besten auf leicht erhöht plaziertem Fliegengitter, damit von allen Seiten Luft ran kann. Fönen hilft ein bisschen, wenn's schneller gehen muss, vielleicht ließe sich ja auch, für die Outdoor-Vorratserstellung, ein Dörrgerät gleichzeitig betreiben
Eine Trockenpresse hab ich jedenfalls noch nie vermisst.
Manche befestigen die Bilder zum Trocknen mit Klammern an einer Schnur (besonders beliebt in Kinofilmen ...)
Luftgetrocknetes Baryt wird doch glanzlos, extrem wellig und im schlimmsten Falle fleckig. Wie verhinderst Du das?
So schlimm fand ich's nie, das gehört doch auch irgendwie zum Flair
Außerdem habe ich sowieso immer eher mattes Papier benutzt, extrem wellig wurde es nur, wenn das Papier zu schnell trocknete (durch unregelmäßiges Fönen zu Beispiel). Fleckig nur dann, wenn der Fixierer ungenügend abgespült wurde. Dann kann man immer noch die getrockneten Bilder (jeweils Schicht auf Schicht) einigermaßen gepresst aufbewahren.
Für Ausstellungen habe ich die Bilder sowieso immer mit hauchdünner Fotoklebefolie (von der Firma Hans-Hilsdorf-Werk in Bingen - ob's die noch gibt?) zwischen mehreren Lagen grauer Pappe auf einen Untergrund aufgezogen ("Architekten-Pappe" oder MDF-Platten). Hierzu braucht man allerdings ein Bügelgerät, das die Klebefolie erhitzt, also u.U. einen Dienstleister.
Eine sehr schöne halbmatte Oberfläche bei fast völlig planem Papier erreicht man mit der Löschpapiertrocknung von Ilford. Das dauert dann halt ein, zwei Tage, ist aber IMO das beste, was man mit Baryt-Papier anfangen kann. So werden Ausstellungsbilder von Profi-Printern getrocknet. Der Tonwertumfang ist kaum kleiner als bei Glanz - aber es spiegelt nicht. Und es gibt kein PE-Papier, das mit einem guten Baryt mithalten könnet - was Tonumfang, Kontrast und maximale Schwärzung angeht.
Andreas
"Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann, was er will, sondern darin, dass er nicht tun muss, was er nicht will." Jean-Jacques Rousseau
So, ich habe ein wenig gewühlt die Gewichte der mitzunehmenden Ausrüstungsteile recherchiert
24mm: 300g
180mm: 760g
F4 Body: 1100g
Gorillapod: 300g
30 Filme: 900g
Summarum: etwa 3,4kg
Ah wie geil, ich bin total heiß grade Ich kriege das Grinsen beim Gedanken eine Trekkingtour klassisch im Reportagestil mit WW Optik und reduziert auf's Nötigste anzugehen nicht mehr aus meinem Gesicht
Ja, das hat schon was.
Meine Outdoor-Ausrüstung war 2005 noch diese:
2,8 35
1,8 85
4,5 300 ed
F4
Und ich würde den Neopan 400 empfehlen - entwickelt in Perceptol.
Andreas
"Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann, was er will, sondern darin, dass er nicht tun muss, was er nicht will." Jean-Jacques Rousseau
Fleckig, wellig und glanzlos gehört zum Flair? Ach so .
Ich habe mal versucht, Barytpapier verzuglos zu trocknen, indem ich es mit Naßkrepp ganz fest auf Sperrholzplatten aufgespannt habe. Beim Trocknen hat das Papier so eine Kraft entwickelt, daß es aussah, als hätte ich ihm eine Dauerwelle verpaßt.
Abgesehen davon, um wieder zu Jan Vincents "Problem" zurückzukommen: In einem einzigen Barytabzug steckt ungefähr eine Stunde Arbeit. Zwei, höchstens drei solcher Entwicklungsvorgänge kann ich allein parallel beaufsichtigen. Wie lange soll er denn entwickeln, um seine 30 Filme für die von Dir vorgeschlagene Reproduktion via Digiknipse vorzubereiten? Wie viel Qualitätsverlust steckt in dem Digitalisierungsvorgag verglichen mit dem direkten Abscannen des Negativs mittels Dia-/Filmscanner? Und was kostet noch mal ein Blatt Barytpapier??
Und es gibt kein PE-Papier, das mit einem guten Baryt mithalten könnet - was Tonumfang, Kontrast und maximale Schwärzung angeht.
Das bestreite ich nicht. Ich suche nur Tips, wie man Barytpapier im heimischen Badezimmer sauber verarbeiten kann und bezweifele, daß man es möglich ist, es mal eben auf der Wäscheleine zu trocknen.
Eine sehr schöne halbmatte Oberfläche bei fast völlig planem Papier erreicht man mit der Löschpapiertrocknung von Ilford. Das dauert dann halt ein, zwei Tage, ist aber IMO das beste, was man mit Baryt-Papier anfangen kann. So werden Ausstellungsbilder von Profi-Printern getrocknet.
Kannst Du das näher erläutern? Wie geht das? Was braucht man? Das interessiert mich!
Wie gesagt: Löschpapier von Ilford. Langsam trocknen. Nicht denken, dass man als Amateur eine alte Handwerkstechnik im ersten Versuch völlig perfekt hinbekommt.
Was dann ein Abzug kosten, an Arbeit und Geld, ist zweitrangig. Wenn nicht, dann sollte man das nicht versuchen. Aber man produziert dann halt auch nicht diese unsinnigen Mengen von Bildmaterial - man arbeitet langsamer, genauer, disziplinierter, printet viel weniger und am Ende hat man vielleicht viel mehr.
Ich hab mal eine Ausstellung komplett auf Baryt gemacht, 180 Bilder in 30x40 cm. Dafür stand ich drei Wochen Fulltime in der Duka, dann nochmal eine Woche am Rahmen. Bezahlt. Das waren noch Zeiten ...
Andreas
Zuletzt geändert von Andreas L; 10.03.2009, 12:52.
"Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann, was er will, sondern darin, dass er nicht tun muss, was er nicht will." Jean-Jacques Rousseau
Wie gesagt: Du brauchst ein gutes Baryt (am einfachsten Galerie von Ilford), das spezielle Löschpapier von Ilford, zwei beschichtete Presspanplatten, Gewichte und etwas Geduld. Das geht auch im Badezimmer. Eines ist noch ganz wichtig: Die Bilder vor dem Abquetschen unbedingt kurz in einer Schale schwenken, mit Wasser und einem Spritzer Priel. Das Wässern muss lange und intensiv sein, sonst hält das Bild kein halbes Jahr. Am besten mit einem Wash-Aid arbeiten. Wenn du Probleme hast, kannst du dich gern melden. Ich hab das 30 Jahre lang fast täglich gemacht (Baryt und PE).
Edit: Also nach dem Wässern in der Prillösung schwenken. Dann auf eine stabile Platte legen (zB Pressspan KS weiss, oder anders beschichtet, das reicht. Das Wasser mit dem Handrücken abstreifen, dann mit einer guten Rolle abquetschen. Jetzt auf die zweite Platte ein Löschpapier, das Bild, ein Löschpaier, noch ein Bild usw bis du fertig bist. Die Zweite Platte drauf und gut beschweren. Nach ein paar Stunden (6 bis 12, je nach Temperatur) Umschichten, aber mit neuem, trockenem Löschpapier. Wieder 6 bis 12 Stunden warten. Das ganze eventuell nochmal, aber bei mir hat zweimal fast immer gereicht. Den Raum nicht aufheizen, 18 Grad sind ideal. Das Löschpapier kann immer wieder verwendet werden.
Andreas
Zuletzt geändert von Andreas L; 10.03.2009, 13:46.
"Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann, was er will, sondern darin, dass er nicht tun muss, was er nicht will." Jean-Jacques Rousseau
@BlaesFevrier: Nanana, nicht ganz: glanzlos sind sie nicht, fleckig auch nicht und etwas wellig finde ich nicht störend. Trocknen würde ich sie außerhalb des Badezimmers, in einem gut geheizten, trockenen Raum.
Scannen geht unter Umständen auch nicht schneller, weil nachträglich digital bearbeiten muss man die Bilder auf jeden Fall. Da hab ich lieber einen grandiosen Abzug. Aber das muss jeder selbst entscheiden. Natürlich sind Druckerpapiere und Tinte (von European Ink zum Beispiel) inzwischen sehr viel besser geworden, sodass man auch per Drucker zu ganz zufriedenstellenden Ausdrucken kommt. Druckertinte kostet auch. Und beeindruckende sw-Bilder müssen, finde ich, mindestens ca. A3 groß sein.
Ist alles eine Zeit- und Finanzfrage. Und wie viele Bilder man haben möchte, und welche Sorte. Barytabzüge finde ich eben nach wie vor unerreicht schön.
.... und über welche Entwicklerflüssigkeit für welche Art Bilder im Zusammenspiel mit welchen Filmen haben wir noch gar nicht angefangen, fachzusimpeln
Zur Entwicklungszeit kommt dann noch die Diarahmung zwecks Batchscannen. Das summiert sich samt Zerschnibbeln und Einsortieren auch auf 15s pro Foto.
Wenn ich mich also schwer beschränke auf nur einen Film pro Tag, habe ich am Ende 576 Fotos. Da sitze ich ja schon an die 3h nur am Diarahmen ^^
...ich brauche nen Assi
@Lina:
Mittlerweile gibt es wunderschönes Barytpapier für Tintenstrahler. Hahnemühle und Konsorten. Ich durfte mir letztens in einer Repro per Epson 3800 gedruckte anschauen: Fantastisch!
Ich schätze die Farbkosten auf etwa 2€/DinA3 beim Epson. Das Papier kommt natürlich auch nicht eben billig ;)
Man kann auch einen separaten Drucker ganz auf sw-Druckertinte umstellen - falls man öfter sw-Bilder drucken möchte, kann sich das lohnen (European Ink haben übrigens auch Papier, da gibt es evtl. auch ein paar Schätzchen).
Weniger Bilder würde ich nicht machen. Mit etwas Übung kann man schon am Negativ erkennen, ob man es verwenden mag oder nicht. Oder halt per Kontaktstreifen.
Wie gesagt: Du brauchst ein gutes Baryt (am einfachsten Galerie von Ilford), das spezielle Löschpapier von Ilford, zwei beschichtete Presspanplatten, Gewichte und etwas Geduld. Das geht auch im Badezimmer. Eines ist noch ganz wichtig: Die Bilder vor dem Abquetschen unbedingt kurz in einer Schale schwenken, mit Wasser und einem Spritzer Priel. Das Wässern muss lange und intensiv sein, sonst hält das Bild kein halbes Jahr. Am besten mit einem Wash-Aid arbeiten. Wenn du Probleme hast, kannst du dich gern melden. Ich hab das 30 Jahre lang fast täglich gemacht (Baryt und PE).
Edit: Also nach dem Wässern in der Priellösung schwenken. Dann auf eine stabile Platte legen (zB Pressspan KS weiss, oder anders beschichtet, das reicht. Das Wasser mit dem Handrücken abstreifen, dann mit einer guten Rolle abquetschen. jetzt auf die zweite Platte ein Löschpapier, das Bild, ein Löschpaier, noch ein Bild usw bis du fertig bist. Die Zweite Platte drauf und gut beschweren. Nach ein paar Stunden (6 bis 12, je nach Temperatur) Umschichten, aber mit neuem, trockenem Löschpapier. Wieder 6 bis 12 Stunden warten. Das ganze eventuell nochmal, aber bei mir hat zweimal fast immer gereicht. Den Raum nicht aufheizen, 18 Grad sind ideal. Das Löschpapier kann immer wieder verwendet werden.
Andreas
Danke, Andreas, für die ausführliche Info. Jetzt bin ich auch wieder angefixt und werde das ganz sicher in allernächster Zeit noch mal probieren.
"Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann, was er will, sondern darin, dass er nicht tun muss, was er nicht will." Jean-Jacques Rousseau
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