Vorstellung und erste Frage

[Mikesch]

Hallo zusammen
Zuerst möchte ich mich hier im Forum vorstellen.
Als 64 jähriger Rentner habe ich nun viel Freizeit. Das Wandern im Pfälzerwald nahe bei Kaiserslautern und meinem Wohnort, soll meiner Freude und Gesundheit dienen. Bevor ich mich mit einem GPS Gerät gegen das Verlaufen etwas absichern möchte, habe ich das Bestreben zuerst mit Kompass und Karten umzugehen zu lernen.
Nun zu meiner Frage.
Die Topographische Karten für die Pfalz im Massstab 1:25 000 oder 1:50 000 sollen mir bei der Orientierung im Wald und auf der Heide behilflich sein. Einen Kompass Recta DP 2 besitze ich schon. Was mich irritiert ist folgende Tatsache.
Für das Einnorden von Karte mit Kompass sind welche Linien zu verwenden?
a. der Kartenrand ?
b. das Gauß-Krüger oder das UTM-Gitter?
c. die geograhphische Randanzeige nach Grad, Minuten ?
Ich habe schon Einiges im Internet und alter Literatur gelesen, werde aber nicht schlau daraus.

Für Euere Hilfe bin ich dankbar und wünsche Jedem ein blasenfreies wandern.

Gruss Mikesch

[peter-hoehle]

AW: Vorstellung und erste Frage

Für das Einnorden von Karte mit Kompass sind welche Linien zu verwenden?
a. der Kartenrand ?

Hallo Mikesch

Willkommen im Forum.
Bei den topografischen Karten nimmt man den Rand der Karte zum einnorden.

Gruß Peter

[McCoy]

AW: Vorstellung und erste Frage

Moin,

99% aller Karten sind genordet, beim Rest steht irgendwo in einer Ecke die Angabe, wo auf der Karte Norden ist. Also am Rand oder nach der Windrose ausrichten.

Es gibt sehr nette Büchlein über Navigation mit aber auch ohne GPS. Auch im Höh ist ein gutes Kapitel zu finden.

Ich würde an deiner Stelle GPS nur nachrangige Bedeutung zumessen. Kompass und Karte sind einfacher und ebenfalls sicher anwendbar. GPS hat seine Stärken in Gegenden, in denen keine Orientierungspunkte zur Verfügung stehen oder ein sogenanter Whiteout: http://de.wikipedia.org/wiki/Whiteout oder entsprechende Wetterphänomene drohen. Für Rettungszwecke reicht die GPS-Funktion des Mobiltelefons, die auch immer mehr verbreitung findet.

Gruß aus dem Rheiderland

Lutz

[Mikesch]

AW: Vorstellung und erste Frage

Guten Abend

Vielen Dank für die bisherigen Antworten.
Wieder bin ich ein Stück weiter auf meinem Kompasslehrpfad. Eine Frage hätte ich noch.
Wie soll ich mich mit dem Kompass auf einer Karte einnorden wo ein UTM Gitter aufgedruckt ist?
Oder soll ich die geographischen Längelinien benutzen?
Entschuldigt meine banalen Fragen, aber je mehr ich im Netz darüber lese, umso verirrter geistere ich anschliessend durch die Kartenlandschaften. In Natura möchte ich ja wieder meine Heimstatt finden.
Gruss und immer gut zu Fuss, Euer neugieriger Mikesch.

[blue0711]

AW: Vorstellung und erste Frage

UTM oder Gauss-Krüger sind erstmal nur Koordinatensysteme, um einen Ort eindeutig bezeichnen zu können.

Mit der Richtung hat das erstmal nur indirekt zu tun. Die Koordinatensysteme sind halt weitgehend N-S ausgerichtet.
Aber schau mal auf das UTM-Gitter auf der Karte, da wird Dir nach einer kleinen Weile was auffallen.

Also am Rand einnorden. Das passt für den gezeigten Ausschnitt der Karte in diesem Maßstab immer.


Btw: Karte find ich gut zum Vorplanen, beim Laufen bevorzuge ich auch das GPS, allerdings mit Kartendarstellung.
Ist einfacher und die Übersicht bei vorgeplanter Route (und auf dem GPS vorgezeichneten Track) reicht mir vollauf.

[Mikesch]

AW: Vorstellung und erste Frage

Hallo blue0711

Ja ich habe mir das UTM - Gitter angeschaut.
Alle sind quadratisch, gleich gross und alle Längslinien zeigen nach Norden. Auch kann ich mit einem Planzeiger die UTM- Position herausfinden.
Gegenüber den geographischen Längslinien sind die Gitter aber leicht versetzt.
Wenn ich richtig liege, treffen die Gitterlängslinien aber nicht im Norden zusammen wie die geographischen Linien.

Gruss Mikesch

Katzen finden immer den Weg zur Maus.

[thefly]

AW: Vorstellung und erste Frage

Hi,
vielleicht mal systematisch..

Also erstmal hast du ein Gradnetz, die Linien treffen sich am geograpischen Nord- bzw. Südpol. Diese Linien zeigen also zum "Nordpol"

Deine Nadel zeigt mehr oder weniger zu magnetischen Nordpol. Es gibt allerdings starke Abweichungen, in DE ist das allerdings im 1-2 Grad Bereich.

Das UTM Gitter ist rechtwinklig, es kann also nicht mit dem Grad-Netz übereinstimmen. Die UTM-Felder sind 6° breit. Einzig und alleine der Mittelmeridian also die Linie bei 3°, 9°, 15° usw.. zeigt nach Norden, an allen anderen Stellen weicht die Nordrichtung des Gitters von der wahren Nordrichtung ab.

Ich habe hier mal hier: Abweichung Gitternord berechnen einen Thread eröffnet, wie man die Abweichung zwischen Gitter und Gradnetz (geographisch Nord) berechnet, das dürfte aber hier zu weit führen.

Also jetzt gibt es 3 Nordrichtungen:
* Geograpischer Nordpol
* Gitter Nordpol und
* Kompass Nordpol

Eigentlich sollte unten auf einer topographischen Karte auch stehen wie groß die einzelnen Abweichungen sind.


Kommen wir aber mal zur Praxis: In der Regel sollten die Abweichungen in Deutschland so gering sein, dass sie geringer als dein Messfehler beim Peilen. Ich persönlich würde mir da in Deutschland keine großen Sorgen machen.


Wenn du es ganz genau wissen willst kannst du im Buch vom Linke z.B alles genau nachlesen. Ansonsten: geh einfach mal vor die Tür, peil den nächsten Kirchturm an und schau mal ob du einen Merkbaren Unterschied findest.

Bei dem Kartenrand wäre ich ein bisschen vorsichtig, es gibt touristische Karten (z.B zum Hermannsweg) die schräg geschnitten sind..


viele Grüße

Fred

[Schmusebaerchen]

AW: Vorstellung und erste Frage

Vielleicht sollte man mal die Frage stellen, was genau du vor hast.

-Wandern auf Wanderwegen
-aus Interesse Umgang mit Kompass lernen
-rumspielen mit Kompass

[Aktaion]

AW: Vorstellung und erste Frage

Vielleicht sollte man mal die Frage stellen, was genau du vor hast.

-Wandern auf Wanderwegen
-aus Interesse Umgang mit Kompass lernen
-rumspielen mit Kompass

Das Wandern im Pfälzerwald nahe bei Kaiserslautern und meinem Wohnort, soll meiner Freude und Gesundheit dienen. Bevor ich mich mit einem GPS Gerät gegen das Verlaufen etwas absichern möchte, habe ich das Bestreben zuerst mit Kompass und Karten umzugehen zu lernen.

Was ist denn daran missverständlich?!

Ich habe schon Einiges im Internet und alter Literatur gelesen, werde aber nicht schlau daraus.

War das auch dabei?
Denn da wird´s fast haarklein erklärt.

[Mikesch]

AW: Vorstellung und erste Frage

Hallo zusammen

Das Buch von Linke ist ein guter Tip.

Wandern will ich kreuz und quer durch meine Heimat. Also kaum ausgezeichnete Wanderwege gehen. So richtig quer durch die Botanik. Der Kompass hilft mir die Richtung einzuhalten.
Von hohen Punkten, wie dem Donnersberg, will ich mit dem Kompass ferne Berge des Hunsrück, der Haardt oder des Westrich anpeilen und auf der Karte identivizieren. Von den Höhen der Haardt erschliessen sich mir viele Gipfel und Ortslagen des Odenwaldes.
Mir gefällt eben die Beschäftigung mit Karte und Kompass in der Natur. Am PC kann ich mit der Top 50 CD Strecken planen, eigene Karten ertsellen und im Original mit der Hilfe des Kompasses zu Fuss nachgehen.

Gruss Mikesch

[Nicknacker2]

AW: Vorstellung und erste Frage

Kommen wir aber mal zur Praxis: In der Regel sollten die Abweichungen in Deutschland so gering sein, dass sie geringer als dein Messfehler beim Peilen. Ich persönlich würde mir da in Deutschland keine großen Sorgen machen.

Ich denke auch, dass die Abweichung in der Praxis zu vernachlässigen ist. Wenn man die Nord-Süd-Linien auf der Karte nicht zum Einnorden nutzen dürfte, dann würde ja auch das 1-2-3 System von Silva sinnlos bzw. falsch sein.

[wandergnom]

AW: Vorstellung und erste Frage

In Deutschland kann man die Missweisung beim Wandern mit Sicherheit vernachlässigen. Das ist jedoch nicht überall auf der Welt so. Es gibt Gebiete (garnicht soo weit weg), da zeigen die Kompasse in die völlig falsche Richtung. Siehe: http://www.ngdc.noaa.gov/geomag/WMM/data/WMM2010/WMM2010_D_MERC.pdf

[Wido]

AW: Vorstellung und erste Frage

@ Mikesch

ich gebe mal eines zu Bedenken : wer so richtig querfeldein läuft ( mache ich selber auch häufig ) verliert speziell im Wald schnell die Orientierung - Karte hin, Kompass her. An Deiner Stelle würde ich schon eher über die Anschaffung eines GPS-Navis nachdenken, weil damit kennst Du zum einen immer deine genaue Position und kannst an der Tracklinie ausserdem sehen, wo du lang gelaufen bist. Einen Kompass beinhaltet jedes moderne Navi auch.

[Prachttaucher]

AW: Vorstellung und erste Frage

.......beim Laufen bevorzuge ich auch das GPS, allerdings mit Kartendarstellung.
Ist einfacher und die Übersicht bei vorgeplanter Route (und auf dem GPS vorgezeichneten Track) reicht mir vollauf.

@ Mikesch

ich gebe mal eines zu Bedenken : wer so richtig querfeldein läuft ( mache ich selber auch häufig ) verliert speziell im Wald schnell die Orientierung - Karte hin, Kompass her. An Deiner Stelle würde ich schon eher über die Anschaffung eines GPS-Navis nachdenken, weil damit kennst Du zum einen immer deine genaue Position und kannst an der Tracklinie ausserdem sehen, wo du lang gelaufen bist. Einen Kompass beinhaltet jedes moderne Navi auch.

Mit dem Kompaß vertraut zu werden ist sicher nicht verkehrt, aber ich würde mich (für die Wanderwege bei uns abseits der Berge) auch den beiden anschließen. Gerade wenn man einen runtergeladenen Track aufgespielt hat, wird das ganze schon sehr komfortabel. Oder eben zu Hause einen Weg vorplanen.

Man kann jetzt natürlich zusätzlich einen ganz tollen Peilkompaß mitschleppen, der unterwegs irgendwo in der Tasche steckt. Da bevorzuge ich ein kleineres Modell, das an meiner Fototasche hängt und das ich permanent im Blick habe. So kann man ggf. auch mal schnell das GPS überprüfen. Unfehlbar sind die Dinger auch nicht (gerade im dichten Wald).

Hoffentlich geht das hier ohne die üblichen extremen Grundsatzdiskussionen weiter...Im Sinne von "Wer ein GPS benötigt hat das falsche Hobby"

[blue0711]

AW: Vorstellung und erste Frage

ich gebe mal eines zu Bedenken : wer so richtig querfeldein läuft ( mache ich selber auch häufig ) verliert speziell im Wald schnell die Orientierung - Karte hin, Kompass her.

Findscht? Ich bin ja auch eher ein GPSie, aber wenn ich die Himmelsrichtung weiß, verlauf ich mich eigentlich auch so nicht. Bin schon öfter nach Karte, Sonnenstand+Uhr(im Kopf) quer gelaufen und nicht verkehrt rausgekommen.

Mit dem GPS weiß man halt meist besser, wie weit der nächste parallel verlaufende Weg weg ist oä. Einfach komfortabler.

[Wido]

AW: Vorstellung und erste Frage

Findscht? Ich bin ja auch eher ein GPSie, aber wenn ich die Himmelsrichtung weiß, verlauf ich mich eigentlich auch so nicht. Bin schon öfter nach Karte, Sonnenstand+Uhr(im Kopf) quer gelaufen und nicht verkehrt rausgekommen.

Sonne ?? Wo ?!

[blue0711]

AW: Vorstellung und erste Frage

Naja, da, wo's heller wird hinter den Wolken

[blauloke]

AW: Vorstellung und erste Frage

Bei dichten Wolken habe ich schon öfters die Sonne vergeblich gesucht.
Und bei Nebel im Wald: Sonne, wo???

[LihofDirk]

AW: Vorstellung und erste Frage

Naja, da, wo's heller wird hinter den Wolken

Bei dichten Wolken habe ich schon öfters die Sonne vergeblich gesucht.
Und bei Nebel im Wald: Sonne, wo???

Man kann durchaus auch bei bedecktem Himmel einen Schatten von z.B. einem Finger auf der (weißen) Kartenrückseite projezieren, am dunkelsten wird der Schatten, wenn der Finger genau zwischen Karte und Sonne ist. So kriegt man einen relativ genauen Sonnenstand auch bei (nicht zu stark) bewölktem Himmel hin.
Für den Pfälzerwald finde ich die topologischen Karten und Kompas ausreichend, ich hatte auch schon etliche Stellen unter dem Blätter-/ Nadeldach in Tälern, wo das GPS (Garmin-Modell vom Anfang des Jahrtausends) keinen Empfang hatte.

[Prachttaucher]

AW: Vorstellung und erste Frage

Ein bißchen besser sind die Dinger mittlerweilen schon, dem (GPS-)kompaß / Richtungszeiger mißtraue ich aber grundsätzlich. Der zeigt (zumindest beim Vista HCX) im Wald gerne mal 180 Grad verkehrt. Man muß also auch mit solchen Geräten erstmal Erfahrungen sammeln, um zu sehen was wie verläßlich funktioniert.