Helikopterjagd auf einen Wolf in Lappland

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  • Markus K.
    Lebt im Forum
    • 21.02.2005
    • 7491
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    • Meine Reisen

    AW: Helikopterjagd auf einen Wolf in Lappland

    Zitat von cast Beitrag anzeigen
    Übrigens gehören Marder (Wiesel, Dachs, Järven ) zu den Marderartigen und nicht zu den Hundeartigen
    Die Marderartigen sind eine Familie der Hundeartigen. Siehe auch unter der 42:http://de.wikipedia.org/wiki/Hundeartige
    "Es gibt kein schlechtes Wetter, nur das falsche Fell!"

    -Samson und Beowulf- Als Hunde sind sie eine Katastrophe, aber als Menschen unersetzbar.

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    • cast
      Freak
      Liebt das Forum
      • 02.09.2008
      • 19459
      • Privat

      • Meine Reisen

      AW: Helikopterjagd auf einen Wolf in Lappland

      Dann nehme ich alles zurück und behaupte das Gegenteil.

      Die Ausbildung liegt doch zu weit zurück.
      "adventure is a sign of incompetence"

      Vilhjalmur Stefansson

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      • Markus K.
        Lebt im Forum
        • 21.02.2005
        • 7491
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        • Meine Reisen

        AW: Helikopterjagd auf einen Wolf in Lappland

        Bei mir knapp ein Jahr und ich musste schon nachschauen.
        "Es gibt kein schlechtes Wetter, nur das falsche Fell!"

        -Samson und Beowulf- Als Hunde sind sie eine Katastrophe, aber als Menschen unersetzbar.

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        • Laika
          Erfahren
          • 04.07.2009
          • 210
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          • Meine Reisen

          AW: Helikopterjagd auf einen Wolf in Lappland

          Hej svensk,

          Zitat von svensk Beitrag anzeigen
          Im Übrigen liegt der geschätzte Bestand weit aus höher als die ~250 Wölfe die angegeben werden. Wolfspaare werfen im Schnitt 4-6 Welpen die nach 2 Jahren selber zeugungsfähig sind und dann auch für nachkommen sorgen - da kann ja mal jeder selber ein wenig rechen….
          Hier solltest du dich sachkundig machen, bevor du solche waghalsigen Rechnungen empfiehlst.
          Ist dir bekannt warum nur diese ca. 250 Wölfe in der Bestandsermittlung einbezogen wurden.
          Ist dir bekannt wie groß in etwa die Sterblichkeitsrate bei Wolfswelpen ist?
          Darüber hinaus gibt es noch eine Vielzahl anderer natürlicher Gefahren durch die Wölfe vor erreichen eines natürlichen Lebensalters sterben (Krankheiten, innerartliche Auseinandersetzungen, Tod durch größere Beutetiere ...).
          Zu diesen natürlichen Ursachen kommt dann noch die vom Menschen verursachte Sterblichkeit hinzu (Schutzjagd, Lizenzjagd, Straßenverkehr).
          Warum ist der Wolf gemäß der Berner Konvention und der FFH-Richtlinie der EU eine geschützte Tierart? Eine Population soll sich in einem "guten Erhaltungszustand" befinden. Die schwedisch-norwegische Wolfspopulation ist isoliert und von Inzucht betroffen.

          Eine Kritik an der Jagd ist in Sachen Wolf in Schweden durchaus berechtigt und legitim, auch wenn man nicht dort lebt. Mir geht es hier nicht um pauschale Jagdkritik. Bringt auch nichts. Ist hier leider ein vertrackter Nebenkampfplatz.
          Der Wald lebt, er kann atmen und sprechen und erzählt die Sage von der Urmutter allen Lebens. (jakutisch)

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          • Grauwolf

            Erfahren
            • 22.05.2009
            • 264
            • Privat

            • Meine Reisen

            AW: Helikopterjagd auf einen Wolf in Lappland

            Viele Menschen sind schnell dabei so etwas zu verurteilen…kann man ja auch! Schön hier in Deutschland – weit weg vom Geschehen, man ist ja auch selber nicht betroffen...
            Da werden dann auch mal gerne solche Wörter wie „Bestands bedrohend“ etc. eingeworfen.
            Auf der Anderen Seite sind dann aber gerade hier in Deutschland viele, viele Leute sehr schnell dabei sich das hiesige Raubwild vom Hals zu schaffen, nämlich genau dann wenn sie selber einen Schaden haben. Das Raubwild von dem ich Spreche ist z.B. der Marder.
            Hier endet die Tierliebe bei vielen dann auch ganz schnell, spätestens wenn die ersten Kabel im Motorraum angekaut sind und die Werkstatt zur Kasse bittet oder wenn man Tagelang kein Auge zu bekommt weil auf dem Dachboden Rambazamba herrscht.
            Im Übrigen gehört der Marder genau wie der Wolf der gleichen Familie an: den Hundeartigen…
            Na ja, er sieht nicht so aus wie unsere Haushunde und ist ja auch viel kleiner…aber im Prinzip genau das gleiche.
            Sorry, aber das Beispiel passt gar nicht. Meines Wissens nach (als Nichtjäger) handelt es sich bei den Automardern in den meisten Fällen um den Steinmarder. Und der ist meines Wissens nach nicht gefährdet. Was anderes ist das bei Baummardern, ich meie gelesenzu haben, das diese seltener sind, aber auch nicht unbedingt auf der Roten Liste stehen.
            Wie auch immer, es werden zumindest meines Wissens auch keine Landesweiten Jagden auf Marder durchgeführt um 10% des Bestandes zu töten. Und das obwohl er auch einen nicht unerheblichen Finanziellen Schaden anrichten kann. Luiegt wahrscheinlich daran, das ein marderfell am kamin nicht ganz so cool rüberkommt wie ein Wolfspelz.
            Und ich hatte schon 2 mal Marderschäden zu verzeichen, und finde die Kerle trotzdem noch irgendwie witzig, aber davon mal ab.

            Und das wir in Deutschland so weit weg sind, sehe ich nicht so. Wir sind mittlerweile auch wieder ein Wolfsland, und müssen uns schon mit der Thematik befassen.

            … wie gut der Wolf hier in unsere Kulturlandschaft passt muss man leider an den überfahrenen Tieren der letzten Jahre sehen.
            Tja... dann passen Rehe, Dachse, Wildschweine, Hirsche, Erdkröten und was sonst noch so überfahren wird wohl allgemein nicht in unsere Kulturlandschaft, oder?
            Also alles planieren und Teer drüber?
            Ich weiss, das war überspitzt, aber wie gesagt, solche Argumente überzeugen mich nicht, das eine solche Jagd auf Wölfe sinnvoll ist.

            Gruß
            Martin
            "Wo sind wir eigentlich?"
            "Laut Karte da drüben auf dem Hügel!"

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            • Andreas L
              Alter Hase
              • 14.07.2006
              • 4351

              • Meine Reisen

              AW: Helikopterjagd auf einen Wolf in Lappland

              ... also genau das selbe wie bei den Waldkatzen: Dass es diese wieder gibt in einer Region im deutschen Süden, hat man erst bemerkt, als 2006 und 2007 je eine überfahren wurde. Sie erfüllen damit also den Tatbestand "passt nicht in unsere Kulturlandschaft". Deshalb wurde sie auch in fast ganz Deutschland ausgerottet - von wem? Und: Weshalb?

              Tja ...
              "Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann, was er will, sondern darin, dass er nicht tun muss, was er nicht will." Jean-Jacques Rousseau

              BTW: "Hit the road, Jack" (Wolfskin)!

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              • Ditschi
                Freak

                Liebt das Forum
                • 20.07.2009
                • 13306
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                • Meine Reisen

                AW: Helikopterjagd auf einen Wolf in Lappland

                Zitat von Andreas L Beitrag anzeigen
                ... also genau das selbe wie bei den Waldkatzen: Dass es diese wieder gibt in einer Region im deutschen Süden, hat man erst bemerkt, als 2006 und 2007 je eine überfahren wurde. Sie erfüllen damit also den Tatbestand "passt nicht in unsere Kulturlandschaft". Deshalb wurde sie auch in fast ganz Deutschland ausgerottet - von wem? Und: Weshalb?

                Tja ...
                Hallo,
                es gibt die Waldkatze, eine Unterform der Hauskatze, und die Europäische Wildkatze.
                Letztere ist geschützt. Es leben nach Schätzung davon etwa 2000 Exemplare in deutschen Mittelgebirgen.
                Gruß Ditschi

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                • cast
                  Freak
                  Liebt das Forum
                  • 02.09.2008
                  • 19459
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  AW: Helikopterjagd auf einen Wolf in Lappland

                  OT:
                  Tja... dann passen Rehe, Dachse, Wildschweine, Hirsche, Erdkröten und was sonst noch so überfahren wird wohl allgemein nicht in unsere Kulturlandschaft, oder?
                  Naja all diese Tiere haben kein Problem mit dem Bestand, es gibt genug.
                  Dadurch daß bei der geringen Anzahl an Wölfen auch noch welche überfahren werden ist das Gesamtprojekt gefährdet und es kann nicht Sinn sein ständig neue Tiere auszusetzen, damit man einen einigermaßen Bestand herstellt.
                  Das hat nix mit der "natürlichen " Zuwanderung zu tun.
                  Auswilderung ist was anderes und müßte auch genehmigt werden, was allerdings wenig Aussichten hätte.
                  Beim Luchs hat man es gemacht und der Bestand ist kaum überlebensfähig, eben weil zuviele Tiere überfahren werden.
                  Auswilderungsprojekte bergen genauso viele Gefahren wie das ausrotten einer Tierart und gerade bei den Wölfe wird ja immer betont, daß sie von alleine gekommen sind.
                  "adventure is a sign of incompetence"

                  Vilhjalmur Stefansson

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                  • Andreas L
                    Alter Hase
                    • 14.07.2006
                    • 4351

                    • Meine Reisen

                    AW: Helikopterjagd auf einen Wolf in Lappland

                    Nein.
                    Die Europäische Wildkatze oder Waldkatze (Felis silvestris silvestris) ist eine Unterart der Wildkatze aus der Familie der Katzen. Im allgemeinen Sprachgebrauch wird sie als Wildkatze bezeichnet, ein Name, der heute meistens für die gesamte Art verwendet wird.
                    ...
                    Die Hauskatze stammt nicht von der Europäischen Wildkatze ab, sondern von der afrikanischen Falbkatze.


                    Aber hier gehts um den Wolf (den grossen, bösen).
                    Interessant ist nur die Paralellität der Aussagen. "Die Waldkatze gehört nicht ins Revier." Warum? Weil es vorkommen kann, dass sie kleine Hasen frisst. Und das darf ausschliesslich der - ja, genau der.
                    Deshalb werden auch keine Hauskatzen im Revier gedultet - und da die dominante Wildform der Hauskatze auf 10 Meter fast genau dem Erscheinungsbild der Waldkatze entspricht: wars das dann.
                    "Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann, was er will, sondern darin, dass er nicht tun muss, was er nicht will." Jean-Jacques Rousseau

                    BTW: "Hit the road, Jack" (Wolfskin)!

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                    • cast
                      Freak
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                      • 02.09.2008
                      • 19459
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      AW: Helikopterjagd auf einen Wolf in Lappland

                      OT: Es fängt wieder an.

                      So einen Schxx hier zu schreiben ist das Letzte.

                      Es gibt reichlich Wildkatzen in entlegenen Waldgebieten wie dem Hunsrück bspw, es gibt sie auch noch dort weil dort Jäger drauf aufpassen und vorallem den Mund halten über den heimlichen Bewohner.
                      Die paar Hasen die im Wald leben sind jagdlich irrelevant, Hasen die bejagt werden leben im Feld.

                      HAUSkatzen heißen Hauskatzen weil sie ins Haus gehören nicht ins Feld oder den Wald sonst wären es ja Feld-Wald-Wiesenkatzen.

                      hauskatzen gefährden in den Revieren nicht nur Hasen, sondern vorallem Kleinnager und ich meine keine Mäuse, Amphibien, Lurche, Singvögel die meisten dieser Tiere stehen auf der roten Liste und gehören nicht zum Beutespektrum der deutschen Jäger.
                      Es gibt wunderbare wissenschaftliche Arbeiten aus England wo nachgewiesen wird wieviele Millionen dieser Tiere jährlich durch Hauskatzen geschlagen werden.
                      Aber für den echten Tierschützer alles kein Problem.
                      "adventure is a sign of incompetence"

                      Vilhjalmur Stefansson

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                      • Gast-Avatar

                        AW: Helikopterjagd auf einen Wolf in Lappland

                        OT: @ Cast und Andreas L.
                        Ihr habt es schon öfter geschafft dass Threads dicht gemacht wurden.


                        Jetzt keinen Jäger- Katzenhalter- was weiss ich Kleinkrieg.
                        Es geht um den Wolf.

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                        • Chouchen
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                          • 07.04.2008
                          • 20001
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                          AW: Helikopterjagd auf einen Wolf in Lappland

                          OT: Doch noch ein kleiner Katzennachtrag zur Begriffklärung: Ich vermute, Ditschi und Andreas L reden aneinander vorbei. Ditschi meint mit Waldkatze wahrscheinlich die Norwegische Waldkatze, eine Hauskatzenart ähnlich der Maine Coon, Andreas L versteht unter Waldkatze die Wildkatze.
                          "I pity snails and all that carry their homes on their backs." Frodo Baggins

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                          • Ditschi
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                            AW: Helikopterjagd auf einen Wolf in Lappland

                            Zitat von Chouchen Beitrag anzeigen
                            OT: Doch noch ein kleiner Katzennachtrag zur Begriffklärung: Ich vermute, Ditschi und Andreas L reden aneinander vorbei. Ditschi meint mit Waldkatze wahrscheinlich die Norwegische Waldkatze, eine Hauskatzenart ähnlich der Maine Coon, Andreas L versteht unter Waldkatze die Wildkatze.
                            Richtig, Chouchen!
                            und noch viel richtiger: es geht um den Wolf! Von dem verstehe ich wenig, von Katzen viel. Aber das wäre ein anderer Thread.
                            Gruß Ditschi
                            Zuletzt geändert von Ditschi; 18.01.2011, 21:56.

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                            • Grauwolf

                              Erfahren
                              • 22.05.2009
                              • 264
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              AW: Helikopterjagd auf einen Wolf in Lappland

                              Naja all diese Tiere haben kein Problem mit dem Bestand, es gibt genug.
                              Dadurch daß bei der geringen Anzahl an Wölfen auch noch welche überfahren werden ist das Gesamtprojekt gefährdet und es kann nicht Sinn sein ständig neue Tiere auszusetzen, damit man einen einigermaßen Bestand herstellt.
                              Das hat nix mit der "natürlichen " Zuwanderung zu tun.
                              Auswilderung ist was anderes und müßte auch genehmigt werden, was allerdings wenig Aussichten hätte.
                              Beim Luchs hat man es gemacht und der Bestand ist kaum überlebensfähig, eben weil zuviele Tiere überfahren werden.
                              Auswilderungsprojekte bergen genauso viele Gefahren wie das ausrotten einer Tierart und gerade bei den Wölfe wird ja immer betont, daß sie von alleine gekommen sind.
                              Sorry, aber ich dachte eigentlich immer, das die Deutschen Wölfe Einwanderer aus dem Osten sind. Und ich dachte auch, das die Wölfe Schwedens "Ureinwohner" sind.
                              Also passt nun ein Wolf, der überfahren wird deshalb weniger in unsere Kulturlandschaft, als ein Reh das schon immer hier gelebt hat???
                              Ich will wirklich nicht Flamen/Trollen, aber das ergibt meiner Meinung nach absolut keinen Sinn. Weder in Deutschland noch in Schweden, wo wie ich mal annehme, auch recht wenige Wölfe überfahren werden. (und das nicht nur weil die Schweden auch nicht viele Wölfe haben, sondern definitiv weniger Autofahrer)

                              OT: Und deswegen sollte man die Norsk Skogkatt auch als solche bezeichen. Auch ein Grund warum die FIFE den Namen Sibiriesche Waldkatze geändert hat. Zuviel Verwechslungspotential. Und ne echte Norsk Skogkatt kann man definitiv von ner Wildkatzeunterscheiden. Die Norsk Skogkatt frisst nämlich nur Dosenfutter. Meine zumindest tun dies...
                              "Wo sind wir eigentlich?"
                              "Laut Karte da drüben auf dem Hügel!"

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                              • woodsia
                                Gerne im Forum
                                • 14.06.2009
                                • 87
                                • Privat

                                • Meine Reisen

                                AW: Helikopterjagd auf einen Wolf in Lappland

                                Zitat von Laika Beitrag anzeigen

                                Eine Population soll sich in einem "guten Erhaltungszustand" befinden. Die schwedisch-norwegische Wolfspopulation ist isoliert und von Inzucht betroffen.
                                Hallo,
                                man muss das differenziert sehen. Viele Tierarten haben schon populationsgenetische Katastrophen durchgestanden – die Jagd auf den Wolf in Schweden ist natürlich wildbiologischer und sozioökonomischer Unfug.

                                Das Problem ist der „genetische Flaschenhals“. CARSON & TEMPELTON (1984) definieren den Genetischen Flaschenhals als den drastischen Rückgang einer Population durch Umweltereignisse oder demografische Effekte, bei welchem wichtige, seltene Allele („Gentypen“) verloren gehen können. Mit weniger Allelen und einem Rückgang der Heterozygotie nimmt nach den Autoren auch die Gesamtfitness der Individuen in der Population ab. Ferner könnte es zu einem Gründereffekt kommen, wenn wenige, verwandte Individuen neue Populationen aufbauen. Beim Erhalt stark gefährdeter Arten stellt dies ein zentrales Problem dar, da ein Fehler in der Erbinformation eines Allels nicht durch ein zweites gesundes Allel ausgeglichen werden kann (vgl. rezessive Erbkrankheiten). Dies kann zu Inzuchtdepression führen. Beträgt die effektive Größe der Gründerpopulation jedoch mehr als 10, nichtverwandte Individuen, bleiben mehr als 90% der genetischen Variabilität erhalten (FOOSE 1983).

                                Genetische Flaschenhälse gibt es bei Säugern und Vögeln immer wieder. Hier nur einige Beispiele (z.T. aus Wikipedia):

                                „Etliche Arten sind in den letzten zweihundert Jahren durch genetische Flaschenhälse gegangen oder gehen gerade durch solche hindurch, unter anderem derDavidshirsch, der Kalifornische Kondor(Gymnogyps californianus), die Arabische Oryxantilope (Oryx leucoryx), der Alpensteinbock(Capra ibex), der Kakapo (Strigops habroptilus), der Wisent (Bison bonasus) und das Przewalski-Pferd (Equus przewalski).“

                                Hinzufügen könnte man noch den Nördlichen See-Elefanten (Mirounga angustirostris), der von einstmals ca. 0,75 Mio. Tieren (19. Jahrh.) auf weniger als 100 Tiere dezimiert wurde (ca. 1930) und heute wieder 15.000 Tiere bei einer Wachstumsrate von 15% umfasst oder die Seebären (Arctocephalinae), die ein ähnliches Schicksal durchmachen mussten.

                                „In den oben genannten Fällen gehen alle heute lebenden Tiere auf Zahlen von etwa einem Dutzend bis wenige Hundert Individuen zurück. Der Gepard (Acinonyx jubatus) ist in vorgeschichtlicher Zeit durch einen so extrem engen genetischen Flaschenhals gegangen, dass heute ohne Abstoßungsreaktion Gewebe von einem Geparden auf einen beliebigen anderen übertragen werden kann, was sonst nur bei eineiigen Zwillingen möglich ist.“
                                Es gibt Hinweise, dass auch der Mensch durch einen genetischen Flaschenhals gegangen ist. Lt. Wikipedia heißt es:
                                „Statistische Analysen der mitochondriale DNA (mtDNA) des Menschen (Homo sapiens) haben eine unerwartet geringe genetische Vielfalt ergeben und zur Annahme geführt, dass es vor rund 70.000 bis 80.000 Jahren auch beim Menschen einen genetischen Flaschenhals gegeben haben könnte. Seinerzeit hätten demnach nur etwa 1000 bis 10.000 Individuen von Homo sapiens, größtenteils in Afrika, gelebt.“

                                Nach der 50/500-Regel dürfte der skandinavische Wolf labil unter der effektiven Populationsgröße (Ne) existieren, eine nicht untypische Situation für eine Gründerpopulation.

                                Gefährlicher dürfte der Population bei einer ineffizienten Bejagung, wie sie derzeit durchgeführt wird, ein Ungleichgewicht des Geschlechterverhältnisses werden. Die allgemeine Formel dafür lautet: Ne=4Nm*Nf/Nm+Nf. M steht dabei für Männchen, f für Weibchen (aus PRIMACK 1993).
                                An der Formel sieht man bereits, dass Männchen und Weibchen mit unterschiedlicher Gewichtung in die Rechnung eingehen. Wenn man nun die Sozialstrukturen von Wölfen (Familienrudel mit i.d.R. einem sich fortpflanzenden Alpa-Paar) bedenkt, wird klar, dass undifferenzierter Jagddruck lokal und regional verheerend sein kann.

                                Insgesamt ist derzeit schwer abzuschätzen, wie sich eine mäßige Jagd auf Wölfe in Schweden auswirken wird. Die oben aufgeführten Tierarten haben sich aber nur deshalb nachhaltig erholt, weil ein differenziertes Wildtiermanagement eingeführt wurde und Jagd über Jahre und Jahrzehnte kein Thema war. Das wird auch für den Wolf gelten müssen.

                                Er kann den Flaschenhals überleben, wenn wir Europäer ihm die Chance geben.

                                Gruß
                                Woodsia

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                                • Gast-Avatar

                                  AW: Helikopterjagd auf einen Wolf in Lappland

                                  Guter Kommentar auf schwedisch:
                                  http://www.dn.se/ledare/huvudledare/utan-politiskt-mod

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                                  • svensk
                                    Erfahren
                                    • 28.07.2009
                                    • 100
                                    • Privat

                                    • Meine Reisen

                                    AW: Helikopterjagd auf einen Wolf in Lappland

                                    Sorry, aber ich dachte eigentlich immer, das die Deutschen Wölfe Einwanderer aus dem Osten sind. Und ich dachte auch, das die Wölfe Schwedens "Ureinwohner" sind.
                                    Also passt nun ein Wolf, der überfahren wird deshalb weniger in unsere Kulturlandschaft, als ein Reh das schon immer hier gelebt hat???
                                    Ich will wirklich nicht Flamen/Trollen, aber das ergibt meiner Meinung nach absolut keinen Sinn. Weder in Deutschland noch in Schweden, wo wie ich mal annehme, auch recht wenige Wölfe überfahren werden. (und das nicht nur weil die Schweden auch nicht viele Wölfe haben, sondern definitiv weniger Autofahrer)
                                    ...die Wölfe Schwedens sind keine Ureinwohner, sie sind zugewandert. In den 80er und 90er Jahren. Derzeit waren es 3 Stück! 1983 hatte ein Wolfspaar das erste mal wieder Nachwuchs. Durch einen weiteren Wolf aus Finnland, im Jahr 1990, begann dann der stetige Anstieg der Population…hier sei noch mal meine Anregung zum Rechnen erwähnt die ich in meinem ersten Posting angeführt hatte…

                                    Wenn ich schreibe das ich mich frage ob ein Wolf in unsere Kulturlandschaft passt dann ist damit eine Population gemeint die sich langfristig eigenständig erhalten kann...man kann das nicht mit unserem Rehwild und anderen Wildtieren vergleichen. Hier in Deutschland werden jährlich an die 25000 Rehe durch Autos getötet – um mal das Problem der Straßen ein zu bringen.
                                    Wie deiner Meinung nach soll ein Wolfsbestand bei uns aussehen – einer Tierart die einen großen Lebensraum beansprucht.
                                    Wie gesagt, ich würde es gerne sehen das Wölfe wieder heimisch werden, wenn es möglich ist dann so wie in der Lausitz – ein bundesweiten Bestand wird es mit Sicherheit nicht geben dazu ist Deutschland zu verbaut und in den meisten Bereichen zu kultiviert.
                                    Dr. Valerius Geist: When do wolves become dangerous to humans ?
                                    http://graywolfnews.com/pdf/Geist_when-do-wolves-become-dangerous-to-humans.pdf

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                                    • Andreas L
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                                      • 14.07.2006
                                      • 4351

                                      • Meine Reisen

                                      AW: Helikopterjagd auf einen Wolf in Lappland

                                      OKE Järven: Dann ziehe ich mich endgültig aus diesem Tread zurück. Ich habe für Cast&Co einfach nicht mehr den "Magen".

                                      Zum Schluss - was mich angeht: Der Wolf und mit ihm auch andere, kleinere Beutegreifer werden als Konkurenz im Revier betrachtet. Man kann die Verfolgungswut der Jäger auf diese Tierarten in allen "modernen" Kulturen weltweit feststellen. Speziell beim Wolf werden kindische Vorstellungen und Vorurteile in der Bevölkerung von Teilen der Jägerschaft geschürt und instrumentalisiert. Die Verbände sorgen auf politischer Ebene für die entsprechenden Hintergründe. Das ist es, was zur Zeit in Schweden abläuft. Tausende hecheln nach einer Abschusslizenz für eine Tierart, die kurz vor den zweiten Verschwinden steht. Dutzende Wölfe werden zusätzlich illegal abgeknallt. Das ist die Realität.
                                      Eine saftige Verurteilung dieser üblen Vorgänge und den dafür Verantwortlichen zB vor dem europäischen Gerichthof wäre wünschenswert - aber ich glaube erst dran, wenn es passiert ist.

                                      Bis dann: Andreas

                                      OT: "Wildkatze" ist ein umgangsprachlicher unscharfer Begriff, mit dem alle Katzen belegt werden, die nicht domestiziert sind. Der korrekte deutsche Name der Felis silvestris silvestris lautet "Europäische Wildkatze" oder "-Waldkatze". Die Norwegische Waldkatze und die Maine-Coon sind zwei unter vielen Hauskatzen-Rassen und haben mit der Europäischen Wildkatze nichts zu tun. Die Hauskatzen weltweit stammen von der Afrikanischen Wildkatze (oder Falbkatze) ab, nicht von der Europäischen. Die Afrikanische Wildkatze hat aber fast dieselbe Zeichnung wie die Europäische Wildkatze, nur etwas heller. Die Beiden unterscheiden sich vor allem durch ihr Verhalten: die Afrikanische konnte domestziert werden, bei der Europäischen war und ist das nicht möglich.
                                      Nun gibt es bei den Hauskatzen aber ziemlich viele, die in der dominanten Wildform gezeichnet sind, und deshalb werden Europäische Wildkatzen sehr oft für "wildernde" Hauskatzen gehalten. Mit dem bekannten Ergebnis.
                                      "Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann, was er will, sondern darin, dass er nicht tun muss, was er nicht will." Jean-Jacques Rousseau

                                      BTW: "Hit the road, Jack" (Wolfskin)!

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                                      • Gast-Avatar

                                        AW: Helikopterjagd auf einen Wolf in Lappland

                                        Das ist es, was zur Zeit in Schweden abläuft. Tausende hecheln nach einer Abschusslizenz für eine Tierart, die kurz vor den zweiten Verschwinden steht. Dutzende Wölfe werden zusätzlich illegal abgeknallt. Das ist die Realität.
                                        Abwarten. Ich glaube dass der Wolf in Skandinavien eine Chance hat.
                                        Das ist mehr eine Sache der Bildung.
                                        Sowohl der Ausbildung von Nutztierhaltern / Jägern als auch Wissensvermittlung über die Tiere überhaupt. Da sieht es noch schlecht aus.
                                        Das Märchen von Rotkäppchen wirkt eben nachhaltiger...
                                        Und wenn es wieder genug Wölfe gibt müssen die auch gejagd werden.
                                        Wie die Bären. Damit sie nicht so werden wie die in Rumänien oder den USA.

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                                        • alter Schwede
                                          Erfahren
                                          • 26.09.2007
                                          • 223

                                          • Meine Reisen

                                          AW: Helikopterjagd auf einen Wolf in Lappland

                                          Zitat von Andreas L Beitrag anzeigen
                                          OKE Järven: Dann ziehe ich mich endgültig aus diesem Tread zurück. Ich habe für Cast&Co einfach nicht mehr den "Magen".

                                          Zum Schluss - was mich angeht: Der Wolf und mit ihm auch andere, kleinere Beutegreifer werden als Konkurenz im Revier betrachtet. Man kann die Verfolgungswut der Jäger auf diese Tierarten in allen "modernen" Kulturen weltweit feststellen. Speziell beim Wolf werden kindische Vorstellungen und Vorurteile in der Bevölkerung von Teilen der Jägerschaft geschürt und instrumentalisiert. Die Verbände sorgen auf politischer Ebene für die entsprechenden Hintergründe. Das ist es, was zur Zeit in Schweden abläuft. Tausende hecheln nach einer Abschusslizenz für eine Tierart, die kurz vor den zweiten Verschwinden steht. Dutzende Wölfe werden zusätzlich illegal abgeknallt. Das ist die Realität.
                                          Eine saftige Verurteilung dieser üblen Vorgänge und den dafür Verantwortlichen zB vor dem europäischen Gerichthof wäre wünschenswert - aber ich glaube erst dran, wenn es passiert ist.

                                          Bis dann: Andreas

                                          OT: "Wildkatze" ist ein umgangsprachlicher unscharfer Begriff, mit dem alle Katzen belegt werden, die nicht domestiziert sind. Der korrekte deutsche Name der Felis silvestris silvestris lautet "Europäische Wildkatze" oder "-Waldkatze". Die Norwegische Waldkatze und die Maine-Coon sind zwei unter vielen Hauskatzen-Rassen und haben mit der Europäischen Wildkatze nichts zu tun. Die Hauskatzen weltweit stammen von der Afrikanischen Wildkatze (oder Falbkatze) ab, nicht von der Europäischen. Die Afrikanische Wildkatze hat aber fast dieselbe Zeichnung wie die Europäische Wildkatze, nur etwas heller. Die Beiden unterscheiden sich vor allem durch ihr Verhalten: die Afrikanische konnte domestziert werden, bei der Europäischen war und ist das nicht möglich.
                                          Nun gibt es bei den Hauskatzen aber ziemlich viele, die in der dominanten Wildform gezeichnet sind, und deshalb werden Europäische Wildkatzen sehr oft für "wildernde" Hauskatzen gehalten. Mit dem bekannten Ergebnis.
                                          Ja Andreas,
                                          wie im richtigen Leben, wer die Wahrheit sagt und mit einer Minderheit sympatisiert,
                                          ist nicht willkommen und "wird gegangen". Und in Schweden begibt er sich außerdem in höchste Gefahr. Das ist die Realität hier.
                                          Alles Gute für Dich

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