Deutscher Wald - Quo Vadis

[Taunuswanderer]

Beim DLR gibt es jetzt einen kleinen Bericht und diverse Karten/Satellitenauswertungen zum Kahlschlag in deutschen Mittelgebirgen. Beispielsweise rund um Arnsberg/Hochsauerlandkreis - Vergleich 2017 und 2021:


Bild: DLR CC BY-NC-ND 3.0

Dunkle Rottöne stehen für vitale Nadelwälder und helle Rottöne für gesunde Laubwälder. Im Vergleich dazu rechts eine Aufnahme aus dem Jahr 2021 – der Baumbestand ist dramatisch reduziert. Die hellen, grünen Flächen machen Kahlschläge sichtbar, die dunkelgrünen Flächen zeigen abgestorbene (Fichten-)Wälder.

Mehr unter https://www.dlr.de/content/de/artike...chen-wald.html

[Martin206]

Tja, was so eine Inventur alles zu Tage bringt. Da werden Fakten geschaffen, nicht nur über Jahrzehnte abgeschätzte Einschläge dem überschlägig geschätzten Zuwachs gegengerechnet.
Da bin ich mal sehr gespannt was bei den Bestandsaufnahmen in den Wäldern so weiter noch raus kommt, vor allem aber ob es die nötigen Reaktionen gibt - im "Landbevölkerung wählt Söder" Land sicher nicht.

[Flachlandtiroler]

Um die "Kahlschläge" (vertrocknete Nadelbaumparzellenaus den beiden "Dürre"sommern, Windwurf, ...) zu sehen muss man nicht in den Weltraum fliegen... da fährst Du teilweise Kilometerlang durch eine Mondlandschaft.

[Torres]

Borkenkäfer nicht zu vergessen. Das ist nicht einfach so schnell zu reparieren.

[Harry]

Nicht reparieren, sondern in den nächsten 30 Jahren regenerieren durch Mischwälder.
Jetzt sieht man nur noch absterbende Plantagen.

Ware Wald im Rbb

Ware Wald | rbb (rbb-online.de)

[Lobo]

Hier:

Tja, was so eine Inventur alles zu Tage bringt. Da werden Fakten geschaffen, nicht nur über Jahrzehnte abgeschätzte Einschläge dem überschlägig geschätzten Zuwachs gegengerechnet.
Da bin ich mal sehr gespannt was bei den Bestandsaufnahmen in den Wäldern so weiter noch raus kommt, vor allem aber ob es die nötigen Reaktionen gibt - im "Landbevölkerung wählt Söder" Land sicher nicht.

Anderes Thema:

Einfache Aussagen müssen herhalten, wenn es nicht leicht zu verstehen ist. Da ist dann egal was diese Aussagen und ob überhaupt was, hauptsache kurz und jemand bekommt die Schuld zugeschoben, am besten die Politik, da klatschen die meisten.

d.h. die Politik hat nur Schuld wenn du der Meinung bist sie hätte schuld. Wenn das andere sagen dann machen die das nur weil es am einfachsten ist.

Kann man so machen, muss man aber nicht.

Und bevor mich jemand falsch versteht, ich finde die Bewirtschaftungspolitik der Bayrischen Staatsforsten auch nicht brillant, aber man sollte doch gleiche Maßstäbe ansetzen.
btw. der Hochsauerlandkreis liegt nicht in Bayern.

[Taunuswanderer]

Um die "Kahlschläge" (vertrocknete Nadelbaumparzellenaus den beiden "Dürre"sommern, Windwurf, ...) zu sehen muss man nicht in den Weltraum fliegen... da fährst Du teilweise Kilometerlang durch eine Mondlandschaft.

OT: [Aluhut]mit dem Satellit kann man aber auch gucken, ob deine Frisur beim Downhillbiken richtig sitzt [/Aluhut]

Aber im Ernst. Das eine ist halt eine gefühlte Wirklichkeit - andere fahren durch den grünen Waldstreifen im Taunus und sagen, dass doch alles nicht so schlimm sei…
Satellitenbilder liefern jedoch einen quantifizierbaren und qualitativ beurteilbaren Gesamt-Eindruck ab. Insbesondere bei der Langzeitbeobachtung sehe ich da schon Vorteile. Klar kann man das auch ohne Satellit mit Flugzeug oder gar zu Fuß mit Vermessungsgerät, aber ob das in Summe weniger aufwändig ist?

[Torres]

Die Lokalzeitung hat heute Ausschnitte der Sturmfolgen vom Wochenende in S-H gezeigt, da hat es mal wieder flächendeckend abgeräumt, im Süden Dt. noch mehr. Das sieht auch der Wanderer, ich erinnere mich auch an die vom Borkenkäfer ruinierten Wälder im Harz.

Satellitenbilder sind gut, aber die Ursachen sind vielfältiger, als es die Bilder zeigen.

Und Harry, klar meine ich mit reparieren anders aufforsten, das versucht man ja längst, aber das dauert eben ein paar Jahre.

[Intihuitana]

Nachdem hier im südlichen oberbergischen kaum noch Fichten existieren (fast nur noch ganz junge, wo die Käfer nicht drangehen und einzelne größere Exemplare, die in Mischwäldern eingestreut sind) hat es nun auch die Kiefern und sogar Lärchen und Douglasien erwischt. Das ist nicht so flächendeckend und total wie bei den Fichten, aber es gibt auch deutlich weniger Kiefern und Lärchen hier.

Interessanterweise ist in der Eifel zumindest im nördlichen Teil, wo ich immer mal wieder unterwegs bin, die Fichtenforste noch zum großen Teil intakt.
Die Dürre war dort wohl nicht so stark.

[Blahake]

Wo und wann die Dürre besonders stark ausgeprägt war und ist, wird hier ziemlich genau dokumentiert.

[Scrat79]

Hier:


Anderes Thema:


d.h. die Politik hat nur Schuld wenn du der Meinung bist sie hätte schuld. Wenn das andere sagen dann machen die das nur weil es am einfachsten ist.

Kann man so machen, muss man aber nicht.

Und bevor mich jemand falsch versteht, ich finde die Bewirtschaftungspolitik der Bayrischen Staatsforsten auch nicht brillant, aber man sollte doch gleiche Maßstäbe ansetzen.
btw. der Hochsauerlandkreis liegt nicht in Bayern.

OT: Die Verallgemeinerung zur "bayerischen Landbevölkerung" halte ich ebenso für daneben. Zumindest als Pauschallisierung.
Woher der hohe Zuspruch zur Maggus-Politik kommt, sollte vielleicht Mal ergründet werden. Und inwiefern eigenes Verhalten dazu mit beigetragen hat.


Ansonsten gehört Waldumbau zu den großen aber zeitraubenden Dingen der heutigen und zukünftigen Generationen.
Ich bin dabei.

[Martin206]

Hier:


Anderes Thema:


d.h. die Politik hat nur Schuld wenn du der Meinung bist sie hätte schuld. Wenn das andere sagen dann machen die das nur weil es am einfachsten ist.

Kann man so machen, muss man aber nicht.

Und bevor mich jemand falsch versteht, ich finde die Bewirtschaftungspolitik der Bayrischen Staatsforsten auch nicht brillant, aber man sollte doch gleiche Maßstäbe ansetzen.
btw. der Hochsauerlandkreis liegt nicht in Bayern.

Schwierig darauf zu reagieren, ich versuch es trotzdem - aber nur in Teilen.

Söder: Ich habe das als Befürchtung gemeint, und zwar da ich recht genau mitbekommen habe wie dieser hier seit er "der Boss ist" agiert hat. Ja, ich gebe ihm eine Mitschuld. Dazu stehe ich. Punkt.

Bezügl. Örtlichkeit hatte ich das für mich nicht auf einzelne Gebiete beschränkt, ich denke das ist innerhalb D nicht so unähnlich, da wurde und wird "unterm Strich" (nicht im Einzelfall) so unterschiedlich nicht agiert.

[Martin206]

OT: [Aluhut]mit dem Satellit kann man aber auch gucken, ob deine Frisur beim Downhillbiken richtig sitzt [/Aluhut]

Aber im Ernst. Das eine ist halt eine gefühlte Wirklichkeit - andere fahren durch den grünen Waldstreifen im Taunus und sagen, dass doch alles nicht so schlimm sei…
Satellitenbilder liefern jedoch einen quantifizierbaren und qualitativ beurteilbaren Gesamt-Eindruck ab. Insbesondere bei der Langzeitbeobachtung sehe ich da schon Vorteile. Klar kann man das auch ohne Satellit mit Flugzeug oder gar zu Fuß mit Vermessungsgerät, aber ob das in Summe weniger aufwändig ist?

Exakt. Für den der nicht ständig durch die Wälder läuft, ist das was er sieht nur der "Schein". Eine Statistik oder Inventur bringt viele aussagekräftigere Zahlen, oft die Ganze Wahrheit auf den Tisch.
(Hier wieder meine Buchempfehlung: Factfulness von Hans Rosling. Es öffnet einem die Augen diesbezüglich, also daß es diese Unterschiede von Schein und Sein gibt, wie krass die teils sind und wie man agieren kann um das in gewissem Maße zu umgehen.)

[Spartaner]

Trockenheit geht weiter
Im Osten fünftes Dürrejahr in Folge?

Wie erkenne ich, ob das tatsächlich aktuelle Daten sind?: Dürremonitor Deutschland

[atlinblau]

Wird der Wald bald wieder brennen...

https://www.rbb24.de/panorama/beitra...ordwesten.html

https://www.rbb24.de/studiocottbus/p...ockenheit.html

Thomas

[atlinblau]

Wird der Wald bald wieder brennen...


Thomas

Seit Montag ist es (wieder) so weit - 50 Hektar Wald und Moor brennen

https://www.tagesspiegel.de/berlin/d.../28478408.html

""Laubbäume reinbringen ist das Gebot der Stunde", sagte Vogel am Dienstag im RBB-Inforadio...600.000 Hektar Nadelwald müssten insgesamt umgebaut werden, gerade seien es aber weniger als 5000 Hektar pro Jahr. Das reiche nicht. Der Umbau müsse wegen des Klimawandels innerhalb einer Generation geschafft werden, sagte Vogel. "Sonst haben wir vielleicht bald keine Wälder mehr in Brandenburg." Insgesamt hat Brandenburg mehr als eine Million Hektar Waldfläche.."
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update 13:00 Uhr:

Waldbrandfläche in Lieberoser Heide jetzt auf 66 Hektar ausgedehnt

https://www.rbb24.de/studiocottbus/p...kontrolle.html


"Die Erfahrung der letzten Jahre habe gezeigt, dass nur Regen einen solchen Brand löschen könne..."

[Spartaner]

OT: Nicht nur der deutsch Wald schwindet.
Satellitenbilder zeigen: Zerstörung des Amazonas erreicht 2022 tragischen Rekord

Zwischen Januar und Juni 2022 wurden 4000 Quadratkilometer Wald im Amazonasgebiet zerstört.

[November]

Durch den Deutschlandfunk bin ich auf einen Link zum Waldmonitor gestoßen.

"Er wird mittels Satellitendaten mehrmals täglich aktualisiert und zeigt, wo und seit wann es in bestimmten Waldgebieten brennt. Dazu gibt es Informationen zu den Baumarten und dem Zustand der Wälder. Die US-Weltraumbehörde NASA liefert einen Teil der Daten zu den Bränden. Sie überwacht Feuer mit Infrarotsensoren auf mehreren Erdbeobachtungssatelliten.
Der Waldmonitor ist die erste satellitengestützte Karte Deutschlands, die zeigt, wie die häufigsten Baumarten übers Land verteilt sind. Dabei werden Satellitendaten mithilfe von maschinellem Lernen ergänzt durch Infos aus Forstinventuren."

[Lobo]

Danke für den Link, sehr interessant, vor allem wenn man schonmal bei einer "Waldinventur" mitgearbeitet hat.

[Tapio]

Was den Satellitenblick angeht, so kann man schon gut sehen, wie der Wald des Sauerlands ausdünnt. Dort machen sich die braunen, baumfreien Flächen bemerkbar.
Der niedersächsische Wald der Lüneburger Heide ist wesentlich deutlicher erkennbar. Nun, da sind auch Kiefern und Eichen.
Kommt natürlich auf Bildanbieter/Zoomstuge an. Aber es ist deutlich. Beim Reinzoomen im Sauerland findet man umgekippte Bäume und Mondlandschaften auch überall.
Alle meine Besuche des Sauerlands sind immer auch mit großem Kummer verbunden. Wenn dann noch überall Biker in Profiverkleidung da rumgurken... würg.