Ängste

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  • Spurensucher
    Erfahren
    • 16.02.2007
    • 380
    • Privat

    • Meine Reisen

    Ängste

    Angst sollte eigentlich vor Gefahren schützen. Mitunter können einem Ängste aber auch einen üblen Streich spielen, oder gar zur Gefahr werden. Dann nützen die ganzen Survivalkenntnisse nichts mehr, wenn man in Panik gerät. Zudem können mit den Jahren plötzlich Ängste auftreten, die man als junger Mensch nie kannte, wie Höhenangst oder Platzangst. Wie geht man also damit um?

    Mit Ängsten umzugehen, habe ich bei der Hundeerziehung gelernt. Ich stellte meine Hündin ihren Ängsten bis sie sicher wurde und die hatte viele Ängste. Es klappte prima.

    Irgendwann wendete ich das Prinzip bei mir selber an, als ich feststellte, dass ich neuerdings unter Platzangst und Höhenangst litt. Anstatt Höhen und enge Räume zu meiden, konfrontierte ich mich bewusst damit, um meinen grauen Zellen zu demonstrieren:“ Es passiert nix, also einen Gang runter fahren“. Das unangenehme Kribbeln im Bauch bleibt, aber die Angst bleibt nun aus.

    Wie geht Ihr mit Euren Ängsten um?

    Gruss Spurensucher
    Höre nie auf zu lernen (Cato)

  • syzygy
    Erfahren
    • 28.04.2009
    • 234
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    • Meine Reisen

    #2
    AW: Ängste

    Ich denke, das kommt darauf an, welche Ursache die Neurose hat.

    Ich versuche z.B. gerade mich gegen Höhenangst zu hyposensibilisieren, und das klappt tatsächlich ein wenig.

    Mir hilft, wenn ich mir klar mache, dass mir nicht wirklich was passieren wird (klappt natürlich nur begrenzt, wenn man z.B. an einem Abhang steht, an dem man tatsächlich zu Tode stürzen könnte), oder wenn ich versuche, dir kritische Stelle zu schnell zu überwinden, dass ich keine Zeit habe, nachzudenken und mir Angst zu machen. Und hinterher reflektieren, dass es so schlimm ja gar nicht war...*)

    Andererseits kann ein bewusstes Sich-der-Angst-aussetzen natürlich auch genau den gegenteiligen Effekt haben und jemanden in die Hysterie treiben...

    syzygy

    *) Die Schluchten der Alpen liegen vermutlich voll mit Leuten, die das auch probiert haben.
    "Es ist unter der Würde eines Ehrenmannes, sich durch einen Mangel an Komfort verstimmen zu lassen." (Lao-Tse)

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    • Ari
      Alter Hase
      • 29.08.2006
      • 2555
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      • Meine Reisen

      #3
      AW: Ängste

      Das unangenehme Kribbeln im Bauch
      - ist auch ein Angstsymptom (derer gibt es viele).

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      • Torres
        Freak

        Liebt das Forum
        • 16.08.2008
        • 32315
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        • Meine Reisen

        #4
        AW: Ängste

        Ich mache das auch mit Training oder mit der bewussten Umdefinition der Situation. Ich habe z.B. Höhenangst und gehe daher bewusst in Höhen, um mich an den Anblick zu gewöhnen. Dabei habe ich festgestellt, dass man sich Höhen auch klein reden kann und bei Gewohnheit die Abstände tatsächlich kleiner wirken.

        Vieles versuche ich auch mit Logik zu regeln, z.B. dass die Wahrscheinlichkeit, dass das Flugzeug abstürzt, gering ist oder die Piloten wissen, was sie tun etc. und drücke negative Gedanken dann weg. Oder: Wenn das Zelt schon bei diesem kleinen Lüftchen wegfliegen würde, hätte das schon im Forum gestanden, also weiterschlafen etc. Damit bin ich bisher ziemlich weit gekommen, obwohl die Ängste mit zunehmendem Alter tatsächlich zu nehmen. Als Kind konnten Bäume oder Berge nicht hoch genug sein...

        Torres
        Oha.
        (Norddeutsche Panikattacke)

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        • hotdog
          Freak

          Liebt das Forum
          • 15.10.2007
          • 16106
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          • Meine Reisen

          #5
          AW: Ängste

          Reden wir jetzt von "normalen" Ängsten oder von echten Phobien?
          Arrivederci, farewell, adieu, sayonara WAI! "Ja, wo läuft es denn? Wo läuft es denn hin?"

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          • Ari
            Alter Hase
            • 29.08.2006
            • 2555
            • Privat

            • Meine Reisen

            #6
            AW: Ängste

            Mit Logik kannst Du verhindern, dass Du Dich in die Angst hineinsteigerst, das Auftreten von Angst generell zu verhindern wird Dir nicht gelingen.
            Als Aktivierungsreaktion auf eine potentiell bedrohliche Situation gedacht, wird diese u.U. (u.U. - weil auch Gedanken Angst auslösen können) reflexartig und daher unabhängig vom Bewustsein ausgelöst - das unabgenehme Kribbeln im Bauch z.B..
            Reden wir jetzt von "normalen" Ängsten oder von echten Phobien?
            - die Grenze ist fließend und die Mechanismen sind die gleichen.

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            • hotdog
              Freak

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              • 15.10.2007
              • 16106
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              • Meine Reisen

              #7
              AW: Ängste

              Zitat von Ari Beitrag anzeigen
              - die Grenze ist fließend und die Mechanismen sind die gleichen.
              Naja, eine Phobie ist in der Regel eine unbegründete und sehr starke Angst, der mit Logik und dergleichen nur schwer beizukommen ist.

              Wenn ich mich auf einem Bergkamm bewege, dazu vielleicht noch bei starkem Wind, werde ich auch Angst verspüren. Das ist aber dann eine begründete Angst, die durchaus auch nützlich sein kann, weil sie mich entweder dazu bringt, besonders vorsichtig und aufmerksam zu sein, oder eine andere, weniger gefährliche, Route zu nehmen.
              Arrivederci, farewell, adieu, sayonara WAI! "Ja, wo läuft es denn? Wo läuft es denn hin?"

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              • Torres
                Freak

                Liebt das Forum
                • 16.08.2008
                • 32315
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                • Meine Reisen

                #8
                AW: Ängste

                Ich habe mich auf Ängste bezogen, nicht auf Phobien, wobei diese Ängste durchaus zu Phobien werden können. Diese Form der Angst ist für mich mehr, als situative Angst, die ich natürlich auch verspüre, sozusagen als Gefahrenvorwarnung. Sondern es sind Ängste, die auch in eigentlich harmlosen Situationen auftreten.
                So war ich zum Beispiel einige Zeit nicht in der Lage, mit dem Auto über die Köhlbrandbrücke zu fahren und dabei zur Seite (in den Abgrund) zu schauen, obwohl es ja eigentlich nur eine normale Straße im Freihafen war. Oder ich hatte bei meiner ersten Motorradtour durch die Schweiz Panikattacken an ins Tal führenden Serpentinen (hoch zu gings völlig unproblematisch) und musste einige Male anhalten, um meine Nerven zu beruhigen. Ich habe mir dann vorgestellt, ich wäre auf einem Parkplatz in Norddeutschland und würde Schlangenlinien um die Autos rumfahren, um weiter fahren zu können. Nach drei Tagen hatte ich absolut keine Probleme mehr, ich hatte mich daran gewöhnt. Nach dem Schweiz-Urlaub war die Brücke für mich dann ein Lacher und ich konnte gar nicht mehr nach voll ziehen, mal Angst gehabt zu haben....

                Torres
                Zuletzt geändert von Torres; 27.11.2009, 13:33.
                Oha.
                (Norddeutsche Panikattacke)

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                • blitz-schlag-mann
                  Alter Hase
                  • 14.07.2008
                  • 4851
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #9
                  AW: Ängste

                  Zitat von Spurensucher Beitrag anzeigen
                  Mit Ängsten umzugehen, habe ich bei der Hundeerziehung gelernt. Ich stellte meine Hündin ihren Ängsten bis sie sicher wurde und die hatte viele Ängste. Es klappte prima.
                  OT: Waren das echte Ängste, oder war die Hundin nur etwas "schisserig?" Unser Hund (spanischer Tierheimhund) wurde in seiner Jugend schwer zerpflückt, seitdem hat er panische Angst vor anderen Hunden Meinst Du, man könnte ihn laaaaagsam wieder an andere Hunde gewöhnen? Bisher sind alle Versuche fehlgeschlagen...

                  Mir ist immer etwas kribbelig im dunklen Wald. Ich laufe nun dort bewusst öfter im Dunkeln hin, mache die Lampe aus und gehe ruhig ein bischen. Hilft.
                  Viele Grüße
                  Ingmar

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                  • Torres
                    Freak

                    Liebt das Forum
                    • 16.08.2008
                    • 32315
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                    • Meine Reisen

                    #10
                    AW: Ängste

                    OT: Bei unserem Briard hat es nicht geklappt. Der hatte Angst vor kleinen! Hunden und das hat sich bis ans Lebensende nicht gegeben, obwohl wir noch einen Wessi hatten, mit dem er prima auskam und vor dem er keinerlei Angst hatte.

                    Mir ist noch eine Begebenheit eingefallen.
                    Wir waren auf einer Motorradtour in Norwegen, fuhren einen sandigen Berg hoch, weil da oben eine Aussichtsplattform war. Ich hasse unebenen Untergrund, wenn ich vollbeladen fahre und bin auch schon beim Hochfahren ein paar Mal gerutscht. Als ich oben ankam, war alles vorbei, Zittern, Schweißausbrüche, Panikattacken, das ganze Paket. Einer aus unserer Truppe hatte eine Tunnelphobie mit den gleichen Symptomen. Erst haben wir überlegt, dass jemand anderes meine Maschine runterfährt, aber der Phobiker meinte, wenn ich nicht selbst runterfahre, kriege ich das nie wieder hin. Er ist dann hinter mir her gefahren und ich bin im Schritttempo den Berg runtergefahren mit dem beruhigenden Wissen, dass er da ist, falls ich mit der Maschine umfallen sollte. Ich bin wohlbehalten unten angekommen und ihm heute noch dankbar dafür.
                    Dafür bin ich dann in den Tunneln hinter ihm hergefahren, damit ich den Verkehr hinter uns stoppen kann, falls er die Maschine nicht mehr steuern kann.

                    Allerdings habe ich auch die Erfahrung gemacht, dass ich schneller Panikattacken bekomme, wenn ich müde bin, zu wenig getrunken habe oder unterzuckert bin. Deshalb nehme ich immer genug Nahrung mit.

                    Im Elbtunnel sind Ängste übrigens ständig ein Problem. Es gibt sogar Hamburger, die fahren da nicht durch, weil sie ständig daran denken müssen, dass das Wasser von oben auf den Tunnel drückt und sie Angst haben, zu ertrinken. Viele Staus werden auch nur von den Kachelzählern ausgelöst, die vor Angst so langsam fahren, dass sie den ganzen Verkehr behindern.

                    Torres
                    Oha.
                    (Norddeutsche Panikattacke)

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                    • Ari
                      Alter Hase
                      • 29.08.2006
                      • 2555
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                      #11
                      AW: Ängste

                      Naja, eine Phobie ist in der Regel eine unbegründete und sehr starke Angst, der mit Logik und dergleichen nur schwer beizukommen ist.
                      Die Angst des Phobikers ist nicht unbegründet (wer schon mal eine Panikatacke erlebt hat weiß das), er hat Angst vor den Angstsymptomen die so quälend sein können, das man meint das letze Stündlein habe geschlagen.
                      Von daher gesehen ist seine Angst auch durchaus rational.
                      Deshalb nutzt auch gutes Zureden (die Spinne tut Dir doch nichts...) nichts, der Phobiker weiß es schließlich besser.

                      Solange man sich nicht klar macht, dass Angst u.U. vollkommen unbewust ausgelöst wird, sich also oft jeglicher Logik entzieht, wird man vom Auftreten von Symptomen in an sich harmlosen Situationen überrumpelt sein.
                      Dieser Fakt (das ursprünglich spontane, unbewuste Auftreten von Symptomen) ist meiner Meinung nach überhaupt erst die Voraussetzung für die Ausbildung einer Angststörung.

                      Die Ursache dafür liegt in der Natur von Angst, sie ist eine Aktivierungsreaktion auf potentiell bedrohliche Situationen und diese Reaktion muß schnell von statten gehen.
                      Damit das funktioniert passiert das unter Umgehung des bewusten Denkens, eben reflexartig.
                      Ist das Adrenalin erst mal im Körper, bemerken wir die Symptome.

                      Bei einer Panikstörung z.B. treten Panikatacken aus heiterem Himmel, ohne erkennbare Auslöser auf.

                      Das Stress die Wahrscheinlichkeit von Angstsymptomen erhöht gilt als gesichert. Angstörungen gelten nicht umsonst als Stresskrankheit.

                      @Torres, ich weiß nicht was für Dich eine Panikatacke ist, ich verstehe darunter ein traumatisierendes Erlebnis was man sein Leben lang nicht vergißt.
                      Ich hoffe doch stark für Dich, dass Du die nicht so häufig erlebt hast wie Deine Posts es glauben machen könnten.

                      Um aber auf Spurensuchers Frage zurückzukommen, ich denke auch Konfrontation ist in solchen Fällen die einzige Möglichkeit, solange man sich nicht überfordert - das geht nach hinten los.
                      Zuletzt geändert von Ari; 27.11.2009, 15:32.

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                      • xe3tec
                        Fuchs
                        • 24.11.2008
                        • 2342
                        • Privat

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                        #12
                        AW: Ängste

                        Ich hab Höhenangst, allerdings nur im Bereich von 2-50m. Darüber ists mir dann egal. Wenn ich an ner Kante stehe oder an einer Begrenzung hab ich immer das Gefühl das mir schwindelig wäre und ich runterfallen würde. Echt ätzend
                        Aber sich bewusst dem auszusetzen hat mir noch nicht geholfen.
                        "You still hope that this war will end with your honor intact? Stand in the ashes of a trillion dead souls and ask the ghosts if honor matters. The silence is your answer."

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                        • Sapmi
                          Fuchs
                          • 20.11.2005
                          • 2329
                          • Privat

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                          #13
                          AW: Ängste

                          Zitat von Ari Beitrag anzeigen
                          @Torres, ich weiß nicht was für Dich eine Panikatacke ist, ich verstehe darunter ein traumatisierendes Erlebnis was man sein Leben lang nicht vergißt.
                          Naja, ein traumatisierendes Erlebnis und eine akute Attacke sind ja wohl 2 Paar Stiefel, das erste kann höchstens der Hintergrund für das häufige Auftreten von Panikattacken sein, oder?
                          Ich würde unter einer Panikattacke einen ausgeprägten Angstzustand verstehen, in dem einen die Angst also voll im Griff hat, man nicht mehr klar denken kann, etc.
                          Aber hier auch noch das, was bei wiki steht: http://de.wikipedia.org/wiki/Panikattacke

                          Ich selbst bin von Haus aus auch eher ängstlich und habe u. a. auf meinen Solotouren über die Jahre ein bisschen gelernt, etwas besser damit umzugehen ("was ist, wenn mir hier jetzt was passiert und in den nächsten 3 Tagen kommt niemand vorbei? oje oje oje..." - diese Art von Gedanken werden einfach weggefegt, weil sie nutzlos sind und erst recht zu beispielsweise einem Unfall führen könnten; dann lieber im Vorfeld überlegen, ob das Risiko zu hoch sein könnte oder ggf. sogar umkehren).

                          Was Höhenangst angeht: Da gibt es ja diese Unterscheidung zwischen Höhenangst und Höhenschwindel oder wie das heißt. Jedenfalls hat das eine mit dem Gleichgewichtssinn zu tun ist kaum beeinflussbar, das andere aber schon. Ich bin selbst nicht 100%ig schwindelfrei, kann aber gewisse Höhenängste (z. B. bei ausgesetzten Wegen in den Alpen oder so) durch Gewöhnung einigermaßen reduzieren.
                          Kenne aber auch dieses Ekelgefühl auf Türmen, da zieht's mich ganz klar in die Tiefe, auch wenn ein Runterfallen/-springen absolut unmöglich ist (z. B. am Empire State Building, *grusel*). Dagegen ist meines Wissens kein Kraut gewachsen, das hat irgendwie mit den fehlenden (visuellen) Fixpunkten zu tun.
                          Kilpailu ei kuulu erämaahan
                          ***********************
                          Der Mensch, der allein reist, kann sich heute auf den Weg machen; doch wer mit einem anderen reist, muss warten, bis dieser bereit ist. (H.D.Thoreau)

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                          • Ari
                            Alter Hase
                            • 29.08.2006
                            • 2555
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #14
                            AW: Ängste

                            Naja, ein traumatisierendes Erlebnis und eine akute Attacke sind ja wohl 2 Paar Stiefel, das erste kann höchstens der Hintergrund für das häufige Auftreten von Panikattacken sein, oder?
                            - Das sehe ich anders (bzw. ich meinte es anders als Du es vielleicht verstanden hast).

                            "Traumatisierendes Erlebnis" ist ein unspezifischer Begriff, das können jegliche als schrecklich empfundene Dinge sein und nach meiner Erfahrung gehört eine Panikattacke ganz klar in diese Kategorie.

                            Im Wiki findet man zum Begriff Trauma:

                            ...wird die Erinnerung einer Person an die Situation eines für sie seelisch einschneidenden Erlebnisses bezeichnet...
                            Das ein traumatisierendes Erlebnis wiederum dazu führen kann, dass der Betroffene in Zukunft unter Panikattacken leidet (posttraumatisches Stressyndrom) weiß ich (und kenne selbst einige Betroffene), das hatte ich aber nicht gemeint.

                            P.S. Um eine Angststörung zu entwickeln muß man im Übrigen nicht ängstlich sein, so paradox das auch für manchen klingen mag.
                            Zuletzt geändert von Ari; 27.11.2009, 17:49.

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                            • Sapmi
                              Fuchs
                              • 20.11.2005
                              • 2329
                              • Privat

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                              #15
                              AW: Ängste

                              Zitat von Ari Beitrag anzeigen
                              P.S. Um eine Angststörung zu entwickeln muß man im Übrigen nicht ängstlich sein, so paradox das auch für manchen klingen mag.
                              Ja, das stimmt sicher. Ich meinte das auch nicht direkt in Bezug auf Angststörungen, sondern eher allgemein zum Thema, wie man mit Ängsten (jeglicher Art) umgeht.
                              Ist aber wirklich ein komplexes Thema.
                              Kilpailu ei kuulu erämaahan
                              ***********************
                              Der Mensch, der allein reist, kann sich heute auf den Weg machen; doch wer mit einem anderen reist, muss warten, bis dieser bereit ist. (H.D.Thoreau)

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                              • Laika
                                Erfahren
                                • 04.07.2009
                                • 210
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                                #16
                                AW: Ängste

                                Ich persönlich unterscheide Angst von Besorgtheit unabhängig davon wie es irgendwo definiert wird. Besorgtheit hat für mich etwas mit Achtsamkeit/Voraussicht/Bedachtheit zu tun. Das mache ich auch für mich geltend und persönlich meine ich, dass diese Besorgheit auch sehr wichtig ist, um Risiken oder bestimmte Situationen "vernünftig" einzuschätzen.
                                Angst ist eher eine unkalkulierbare/mit Risiken behaftete Eigenschaft einer Persönlichkeit und bei Outdoorunternehmungen wohl eher "schädlich/problematisch".
                                Der Wald lebt, er kann atmen und sprechen und erzählt die Sage von der Urmutter allen Lebens. (jakutisch)

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                                • Sarekmaniac
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                                  Liebt das Forum
                                  • 19.11.2008
                                  • 11003
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                                  #17
                                  AW: Ängste

                                  Zitat von xe3tec Beitrag anzeigen
                                  Ich hab Höhenangst, allerdings nur im Bereich von 2-50m. Darüber ists mir dann egal. Wenn ich an ner Kante stehe oder an einer Begrenzung hab ich immer das Gefühl das mir schwindelig wäre und ich runterfallen würde. Echt ätzend
                                  Aber sich bewusst dem auszusetzen hat mir noch nicht geholfen.
                                  Ich habe seltsamerweise Höhenangst in Gebäuden (da reicht schon ein 20 m hoher Aussichtsturm), nicht aber auf Bergen (vorausgesetzt, meine Mitmenschen halten 2 m Abstand). Völlig unlogisch, da es am Berg 1000mal gefährlicher ist als auf einem Kirchturm.

                                  Für mich selbst würde ich unterscheiden zwischen (irrationaler) Angst und "gesundem Respekt". Wenn ich z.B. im Winter unterwegs bin und mir in einer Situation (Wetter schlägt um, Sicht wird schlecht) plötzlich mulmig oder kribbelig wird, dann höre ich darauf und handle entsprechend.

                                  "Irrationale Ängste" habe ich zum Glück, bis auf die Gebäude-Höhenangst, nicht. Seit ich selbständig bin, plagen mich manchmal Zukunftssorgen - etwa wenn das Auftragsbuch mal gerade für drei Wochen gefüllt ist. Aber die Erfahrung, dass es immer irgendwie weiter geht, hilft, so etwas wegzurationalisieren. Zu einer belastenden Angst hat sich das zum Glück noch nie ausgewachsen

                                  Komisch: Ich war vor der Selbständigkeit zehn Jahre immer nur mit befristeten Verträgen angestellt, aber Ängste hatte ich deshalb nie.

                                  Gegen "unerwünschte" Ängste hilft: Sich die Gründe klarmachen (z.B. aufschreiben), warum sie irrational sind.

                                  Sich körperlich ablenken (z.B. abends joggen, dann schläft man gut.)

                                  Wenn es eine Ursache für die Ängste gibt (u.U. außerhalb des eigentlichen Gegenstands der Angst): Das Problem lösen, den Stier bei den Hörnern packen. Wie heißt es bei Heine: "Schlage die Trommel und fürchte dich nicht".
                                  Eshche odin zhitel' Ekaterinburga zabralsja na stolb, chtoby dokazat' odnoklassnice svoju bespoleznost'.
                                  (@neural_meduza)

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                                  • Pax
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                                    • 14.02.2009
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                                    #18
                                    AW: Ängste

                                    @ Sarekmaniac:

                                    Das ist ja interessant... ich habe exakt das gleiche in Bezug auf Höhenangst. Auf Bergen nie ein Problem, auch wenn es mal auf unebenem Grund an heftigen Abgründen vorbeigeht. Aber Kirchtürme oder ähnliches vermeide ich wenn möglich. Sehr unangenehm. Und diese idiotischen Designeraufzüge mit Milchglasboden gehören verboten!

                                    Als Angst würde ich alles bezeichnen, was einem die Möglichkeit raubt, logisch zu agieren. Alles andere würde ich als "Respekt" beschreiben. Beispiel (richtig) gefährliche Substanzen im Labor, bei wirklicher "Angst" kann das sehr problematisch werden, Respekt sollte immer vorhanden sein.
                                    Moos - das war sein letzter Griff, bevor er in die Tiefe pfiff.

                                    Kondition statt Carbon!

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                                      • 16.02.2007
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                                      #19
                                      AW: Ängste

                                      Zitat von Pax Beitrag anzeigen
                                      @ Sarekmaniac:

                                      Das ist ja interessant... ich habe exakt das gleiche in Bezug auf Höhenangst. Auf Bergen nie ein Problem, auch wenn es mal auf unebenem Grund an heftigen Abgründen vorbeigeht. Aber Kirchtürme oder ähnliches vermeide ich wenn möglich. Sehr unangenehm. Und diese idiotischen Designeraufzüge mit Milchglasboden gehören verboten!

                                      Als Angst würde ich alles bezeichnen, was einem die Möglichkeit raubt, logisch zu agieren. Alles andere würde ich als "Respekt" beschreiben. Beispiel (richtig) gefährliche Substanzen im Labor, bei wirklicher "Angst" kann das sehr problematisch werden, Respekt sollte immer vorhanden sein.

                                      Also ich würde behaupten, Du hast keine Höhenangst, sondern Platzangst. Die Angst hilflos eingeschlossen zu sein und nicht mehr agieren zu können. Könnte das hinkommen?
                                      Höre nie auf zu lernen (Cato)

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                                      • Spurensucher
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                                        #20
                                        AW: Ängste

                                        Zitat von blitz-schlag-mann Beitrag anzeigen
                                        OT: Waren das echte Ängste, oder war die Hundin nur etwas "schisserig?" Unser Hund (spanischer Tierheimhund) wurde in seiner Jugend schwer zerpflückt, seitdem hat er panische Angst vor anderen Hunden Meinst Du, man könnte ihn laaaaagsam wieder an andere Hunde gewöhnen? Bisher sind alle Versuche fehlgeschlagen...

                                        Mir ist immer etwas kribbelig im dunklen Wald. Ich laufe nun dort bewusst öfter im Dunkeln hin, mache die Lampe aus und gehe ruhig ein bischen. Hilft.
                                        OT: Ist schwierig, Blitz-Schlag-Mann. Da kannst Du Stunden investieren und hernach braucht es nur bei einem Spaziergang einen Zwischenfall und Dein Hund ist so verwirrt, dass er nicht mehr weiss, was richtig und falsch ist.

                                        Naja, ich denke, Dein Hund braucht einfach Zeit, bis er sich selber entschliesst, wieder mutiger zu werden. Beobachte ihn gut. Wenn er ein paar Zeichen der Freude zeigt, wieder einen Artgenossen zu sehen, dann würde ich unterstützend helfen. Aber so lange Dein Vierbeiner "Dicht macht", setz ihn nicht unter Druck.




                                        Im Dunkeln fühle ich mich nur in den Städten unwohl. In den Wäldern habe ich keine Angst. Dort fühle ich mich im Dunkeln sogar sehr sicher. Denn vor Tieren brauche ich mich nicht zu fürchten und wenn ein Zweibeiner was will, ist er selber schuld. Denn im Wald ist der nächste Stock immer griffbereit.
                                        Höre nie auf zu lernen (Cato)

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