AMS, Pulsoxymeter

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  • Andreas L
    Alter Hase
    • 14.07.2006
    • 4351

    • Meine Reisen

    #21
    Also ich habe dieses Gerät (Pulsoxymeter zur Messung am Finger, rund 70 Euro) einige Zeit getestet. Erstmal beim Training im Flachland (und Mittelgebirge): Seither weiss ich, dass ich in dieser Hinsicht gesund bin. Messungen zwischen 96 und 98 %. mit einer klaren Tendenz nach oben. (Ich hab immer dann gemessen, wenn der Puls auf 100 runter war und dann nochmal beim Ruhepuls, so zwischen 60 und 70.) Ich hatte auch Ausreisser, die dann aber durch mehrere Messungen widerlegt wurden.
    Vorgestern habe ich es auf eine Schneeschuh-Tour in die Berge mitgenommen, wo ich auf 2850 Meter bivakiert habe. Die Ruhemessungen im Schlafsack waren alle um 95% - die meisten Messungen während des Tages waren vom Ergebnis her "Error" oder unsinnig - Ausreisser eben, wegen Kälte, träger Batterie usw.
    Also bis 3000 Meter keine relevanten Ergebnisse, die gross was aussagen würden. Vielleicht wirds in Höhen darüber interessanter - aber da muss ich abwarten, bis ich wieder dahin komme.

    Insgesamt möchte ich aber den Kritikern dieser Messmethode recht geben, ich hatte mir aussagekräftigere Ergebnisse erhofft - es scheint so zu sein, dass diese Methode nicht zu wirklich relevanten Ergebnissen führt, jedenfalls nicht in Höhen bis 3000 Meter. Allerdings war ich auch gut akklimatisiert ...

    Andreas
    "Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann, was er will, sondern darin, dass er nicht tun muss, was er nicht will." Jean-Jacques Rousseau

    BTW: "Hit the road, Jack" (Wolfskin)!

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    • MarkusG
      Gerne im Forum
      • 04.05.2003
      • 79

      • Meine Reisen

      #22
      Insgesamt möchte ich aber den Kritikern dieser Messmethode recht geben, ich hatte mir aussagekräftigere Ergebnisse erhofft - es scheint so zu sein, dass diese Methode nicht zu wirklich relevanten Ergebnissen führt, jedenfalls nicht in Höhen bis 3000 Meter. Allerdings war ich auch gut akklimatisiert ...
      Die Akklimatisierung hat recht wenig mit der Sauerstoffsättigung zu tun. Rein physikalisch/physiologisch kann in der Höhe nur eine geringere Sauerstoffsättigung aufgrund des Luftdrucks und des Sauerstoffpartialdrucks gegenüber Meereshöhe auftreten.
      Der Körper kompensiert die geringere Messung durch:
      kurzfristig - Erhöhtes Herzzeitvolumen (beschleunigter Puls) und beschleunigter Atmung
      längerfristig - Ausschüttung von Erythropoetin und vermehrtem Hämoglobingehalt.

      Beide Kompensationsstrategien haben zur Folge, dass eine größere Menge von geringer gesättigtem Hämoglobin zirkuliert, die Sättigung ist aber in beiden Fällen vermindert.

      zu der Einschränkung von jedenfalls nicht in Höhen bis 3000 Meter - in der Höhe befindest du dich auf dem relativ flachen Bereich der Sauerstoffbindungskurve, demnach sind die Effekte da naturgemäß sehr gering ausgeprägt.

      Interessant dazu:
      http://www.wdr.de/tv/quarks/sendungs...toffsaettigung

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      • felö
        Fuchs
        • 07.09.2003
        • 1976
        • Privat

        • Meine Reisen

        #23
        Es gibt zahlreiche Untersuchungen zur Messung der Sauerstoffsättigung in großer Höhe. Die Methode eignet sich aber sicherlich nicht besonders gut, um zu beurteilen, wie der Gesundheitszustand oder gar die Fitness eines Höhenbergsteigers ist. Nicht ungewöhnlich sind Sauerstoffsättigungen um 80% in Höhen schon unter 5000m (da wird nicht intubiert).

        Was hier noch nicht diskutiert wurde: oftmals treten die Probleme im Schlaf auf, da im Schlaf die Atmungtätigkeit nicht so wahnsninig den Sauerstoffmangel kompensiert, d.h. daß die Atmung nicht mehr ausreichend beschleunigt ist, womit ja ein Mangel z.T. kompensiert werden kann (s.o. erhöhtes Herzzeitvolumen und Atemtätigkeit).
        Oftmals treten Probleme in der Nacht, bzw. am nächsten Tag auf.

        Was wirkt präventiv?
        - langsames Akklimatisieren
        - guttrainierter Ausgangsstatus, dann hat man mehr Reserven
        - langsamer Aufstieg (nicht erst beim Anmarsch trainieren)
        - Verzicht auf Aufstiegshilfen (Lift, Helokopter,..) im Rahmen des Anmarschs
        - ausreichende Ruhephasen und ausgeglichener Flüssigkeitshaushalt

        Weiteres hier angesprochenes:
        - Nifedipin: sicherlich Medikament Nummer 1 bei Höhenlungenödem (s. post von daxy - und sie weiß, von was sie spricht)
        - Pulsoxy: eine sehr anfällige Messmethode (s.auch: http://www.uni-graz.at/alpinmedizin/...Tannheimer.pdf)


        ... und Hausstaubmilben gibt´s da oben nicht mehr, die mögen nämlich keine Höhe ...

        Wie immer: ausführliche und kompetente Info bieten die Seiten der Deutschen Gesellschaft für Berg- und Expeditionsmedizin www.bexmed.de

        Gruß Felö

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        • Andreas L
          Alter Hase
          • 14.07.2006
          • 4351

          • Meine Reisen

          #24
          Ja, danke, das war alles schon bekannt. Es ging im Wesentlichen um ein "Monitoring" während einer Hochtour - in Bereich bis knapp unter 6000 Meter und die Idee, mit dem Messen der Sauerstoffsättigung eine einsetzende AMS früher erkennen zu können. Das scheint an der Anfälligkeit der Geräte, der Ungenauigkeiten der Messungen durch Umwelteinflüsse und der fraglichen Verwertbarkeit der Daten zu scheitern. Also wird demnächst bei einem bekannten Auktionshaus ein gebrauchter Pulsoxymeter angeboten werden ...

          .. und Hausstaubmilben gibt´s da oben nicht mehr, die mögen nämlich keine Höhe ...
          Was das angeht: Die Symptome sind dieselben, bei mir, auf 300 Meter und auf 3000 Meter - natürlich nicht im Freien: Sondern in den Hütten-Schlafräumen, und ich habe diese alten Armeedecken und Strohsack-Matratzen im Vedacht ... Ob Milben, Hautschuppen oder die Restbestandteile zerfallenden Gewebes - ich weiss es nicht. Wenn ich nicht in Hütten schlafe, gehts mir und meinen Nebenhöhlen bestens - auch auf 3000 Meter.

          Nochmals Danke an alle:

          Andreas
          "Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann, was er will, sondern darin, dass er nicht tun muss, was er nicht will." Jean-Jacques Rousseau

          BTW: "Hit the road, Jack" (Wolfskin)!

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