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  • Torres
    Freak

    Liebt das Forum
    • 16.08.2008
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    • Meine Reisen

    #21
    Zitat von blauloke Beitrag anzeigen

    In meinem Bericht dürfte ich erwähnen, dass ich quer durch den Wald gegangen bin.
    Aus meinem GPX-Track müsste ich das weglose Stück ausschneiden.
    So verstehe ich momentan den Entwurf, es steht ja noch nichts fest.
    So verstehe ich das nicht. Das Ausweisen von Wegen heißt für mich: In einer Karte oder einem virtuellen Wanderwegvorschlag erstmalig einen Weg ausweisen, der bisher gar kein Weg war.
    Wenn Du im Wald pinkeln gehst, wird das ja nicht automatisch ein Weg, nur weil Du Dich vom Weg entfernt hast. Aber wenn Du täglich eine Abkürzung nimmst, diese irgendwann zum Trampelpfad wird und dann in den einschlägigen Portalen zum offiziellen Weg erklärt wird, dann gäbe es in Zukunft eine Handhabe. Wobei ja noch gar nicht benannt ist, welche Konsequenzen das hat, wenn sich ein Anbieter keine Genehmigung holt. Vielleicht ist es eine Reaktion auf : "Sie dürfen hier nicht fahren/gehen, das ist kein .... " "Aber bei xxx steht:....."

    .
    In (Ost-) Österreich werden auf diese Weise ganze Landstriche (Privatwälder von den ex-Feudalherren...) förmlich abgeschottet, die Forststraße langradeln kostet da paar hundert Euro. Zustände wie in der Feudalzeit.

    Das geben die deutschen Gesetze nicht her. Private Wälder dürfen zu Erholungszwecken betreten werden. Aber es ist durchaus vorgegeben, dass man auf den Wegen bleiben soll. Das interessiert aber nicht mehr unbedingt alle. Ich denke, es geht darum, dass nicht jeder beliebig irgendwelche Pfade oder Waldabschnitte zu Wanderwegen erklären kann, wie das durch die einschlägigen Portale geschieht (Routenvorschlag von xxx).

    .Hast du den Fehler mal bei Openstreetmap gemeldet damit der korrigiert werden kann?

    Mir wurde empfohlen, zum Stammtisch zu gehen, da eine bloße Meldung nichts nutzt. Danach habe ich das nicht weiter verfolgt.
    Oha.
    (Norddeutsche Panikattacke)

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    • ApoC

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      • 02.04.2009
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      • Meine Reisen

      #22
      Zitat von Torres Beitrag anzeigen
      Mir wurde empfohlen, zum Stammtisch zu gehen, da eine bloße Meldung nichts nutzt. Danach habe ich das nicht weiter verfolgt.
      Okay... Bist du denn sicher, dass die gemappte Route nicht der Beschilderung entspricht? Oder wurde dort Murks ausgeschildert und dieser --- aus OSM-Sicht --- richtig gemappt?

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      • Torres
        Freak

        Liebt das Forum
        • 16.08.2008
        • 32315
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        • Meine Reisen

        #23
        Zitat von ApoC Beitrag anzeigen

        Okay... Bist du denn sicher, dass die gemappte Route nicht der Beschilderung entspricht? Oder wurde dort Murks ausgeschildert und dieser --- aus OSM-Sicht --- richtig gemappt?
        Ich habe eben mal geschaut, sorry, es wurde auf OSM inzwischen geändert und auch auf koomot wird der Bereich nicht mehr geroutet, sondern ein Umweg angezeigt.
        Und nein, definitiv ein ausdrücklicher Fußgängerbereich. Inzwischen ist es dort auch ruhiger geworden, das ist schon aufgefallen, jetzt weiß ich, woran das liegt.
        Oha.
        (Norddeutsche Panikattacke)

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        • Pfad-Finder
          Freak

          Liebt das Forum
          • 18.04.2008
          • 12181
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          • Meine Reisen

          #24
          Meine Vermutung ist, dass den Passus im Referentenentwurf jemand geschrieben hat, für den das Internet Neuland ist.

          Das Openstreetmap-Projekt hat beträchtliche Selbstheilungskräfte; wenn dort User A Wege reinpinselt, die in Wirklichkeit keine sind, nimmt User B die raus oder taggt sie so um, dass sie für Normalnutzer komplett unsichtbar sind und nur Mapper am Editor erkennen, dass dort aus gutem Grund kein Weg ausgewiesen ist (zB note=hier ist kein Weg, nur eine zugewucherte Schneise). Wenn die Wege physisch vorhanden, aber für Normalos verboten sind, werden entsprechende Zugangsverbote gesetzt (zB access=private). Dann sollten Router wie Komoot oder Mapy.cz einen Umweg machen. Weil deren OSM-basierte Karten nur in gewissen zeitlichen Abständen aktualisiert werden, schlagen sich Veränderungen in der OSM-Datenbank nicht sofort dort nieder.

          Außer Openstreetmap gibt es aber noch andere Quellen für Wegedarstellungen, dem Vernehmen nach zum Beispiel in der Mountainbike-Downhiller-Community. Ich bezweifle, dass dort ähnliche Selbstheilungskräfte wie bei OSM gibt.

          Ich kann aber verstehen, dass manche Handlungsbedarf sehen. Ich selbst habe mal einen nur sehr selten genutzten, aber landschaftlich attraktiven Fußpfad auf einem ehemaligen Truppenübungsplatz bei OSM eingetragen. Zwei Jahre später war gut erkennbar, dass der Weg viel häufiger als vorher genutzt wurde. In topographischen Papierkarten aus den frühen neunziger Jahren ist der Weg übrigens auch drin, in den aktuellen Atkis-Karten der Landesvermessung natürlich nicht. Aber dafür sind da einzelne Wege drin, die es wahrscheinlich schon 1990 nicht mehr gab. Was ist also der Maßstab für "noch nicht vorhandene Pfade sowie Wildwechsel, Fußpfade, Rückegasse oder Fahrspuren als virtuelle Routen oder Trails durch bislang weglose Flächen im Wald"?
          Alles unter Nutriscore "D" ist rausgeschmissenes Geld.

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          • Breitfuessling

            Fuchs
            • 06.04.2023
            • 1018
            • Privat

            • Meine Reisen

            #25
            Waldbesitzende möchten sich bitte darum kümmern, dass ihre Wege korrekt in zeitgemäß öffentlich zugänglichen und zeitgemäß aktuellen Karten dokumentiert sind. Das wäre im Interesse rücksichtsvoller Naturfreunde, würde der Sicherheit in der Natur beitragen und würde die relevante Masse der Naturfreunde auf die möglicherweise nachvollziehbar gewünschten Wege lenken. Dann sind vielleicht auch die Jäger und weitere zufriedener. Hätte also einige positive Effekte.

            Das würde bedeuten, dass die geneigten Waldbesitzenden sich bei OSM engagieren, eintragen, korrigieren usw.
            Unsichere und ungewollte wilde Wege oder solche, die sie renaturieren wollen, möchten Sie bitte geeignet und angemessen schließen, wenn sie das Recht dazu haben. Schön wäre natürlich die Einbeziehung von zB unseren Interessen. Man kann sich doch abstimmen.
            Dass sie die entsprechende Info zB in OSM dokumentieren, gehört dann heute genauso dazu wie elektronische Bezahlung beim Bäcker und online Banking oder E-Zigaretten.

            Die aus Besitz oder Eigentum erwachsenden Rechte sind immer sich mit Verantwortung und daraus erwachsenden Pflichten verbunden. Die Lebensrealitäten (Mensch in Natur) sind dabei zu akzeptieren und das Allgemeinwohl mit dem Einzelwohl angemessen abzustimmen! So rein sozial angedacht. Jeder muss zu seinem Recht kommen und Recht muss praktikabel sein.

            Ich bin heute beim Bremer Hafen eine Viertelstunde umher geirrt, weil eine Straße wegen Baustelle gesperrt war. Hier sehe ich die Verantwortlichen genauso in der Pflicht, die Funktion der Navigationsdienste durch geeignete Daten zu unterstützen.

            Der im ersten Post zitierte Entwurf ist für mich einseitig, feudalistisch und überzogen.
            Die Vorlage eines lobbyorientierten Gesetzentwurfs kann doch nur ein bürokratisches Feigenblatt sein, damit man sich nicht wirklich um die Lösung des eigentlichen Problems kümmern muss. Mit anachronistischen Kanonen auf Spatzen schießen, sodass nur selten einer getroffen wird aber dann tot vom Himmel fällt… oder ins Gespräch kommen. Manchmal ist das Wertvollere einfach aufwändiger.

            Meine Idee dazu.
            Zuletzt geändert von Breitfuessling; 22.11.2023, 19:47.
            Viele Füße vom Breitgrüßling

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            • Torres
              Freak

              Liebt das Forum
              • 16.08.2008
              • 32315
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              • Meine Reisen

              #26
              Ähm, Waldbesitzer sind in Deutschland verpflichtet, die Wälder für Erholungssuchende zu öffnen und Aktivitäten zu dulden, die der Erholung dienen. Allerdings ist das Betreten auf Wege und Straßen beschränkt. Landwirtschaftliche Flächen dürfen nicht betreten werden.

              Und nun meinst Du im Ernst, dass der Besitzer auch regelmäßig Karten überprüfen soll, ob jemand Wege eingezeichnet hat, die es nicht gibt? Es sollte doch eher so sein, dass sich die Nutzer der Wälder an die Regeln halten und gar nicht erst Wege einzeichnen, die es nicht gibt, und dass die Kartenhersteller auch kontrollieren, dass ihr Routen nicht unnötig verbotenen Verkehr produzieren.
              Das betrifft vor allem die MTBler, die gerne schmale Pfade zu Rennstrecken umwidmen und sich nicht scheuen, 50 cm breite Wanderwege herunterzuheizen ohne Rücksicht auf Wanderer. Ist ja in der Karte drin. Nicht lustig!

              https://www.blhv.de/das-freie-betret...seine-grenzen/

              Und welches Navi hast Du? Meines reagiert in Echtzeit.
              Oha.
              (Norddeutsche Panikattacke)

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              • Waldhexe
                Alter Hase
                • 16.11.2009
                • 3341
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                • Meine Reisen

                #27
                Zitat von Torres Beitrag anzeigen
                Ähm, Waldbesitzer sind in Deutschland verpflichtet, die Wälder für Erholungssuchende zu öffnen und Aktivitäten zu dulden, die der Erholung dienen. Allerdings ist das Betreten auf Wege und Straßen beschränkt. Landwirtschaftliche Flächen dürfen nicht betreten werden.
                Das stimmt so nicht - mindestens nicht in jedem Bundesland. Grundsätzlich gilt freies Betretungsrecht der Landschaft, in Wäldern als auch auf landwirtschaftlichen Flächen. Es darf nur kein Schaden entstehen, Felder mit Feldfrucht und höhere Wiesen dürfen nicht betreten werden, abgemähte Wiesen und Stoppelfelder durchaus. Und auch im Wald gibt es keinen Zwang, auf Wegen zu bleiben, zumindest in einigen (den meisten?) Bundesländern nicht. In BW weder Tags noch Nachts „Wegezwang“. Das ist quasi ein Jedermannsrecht in Deutschland, das unbedingt verteidigt werden sollte. Wehret den Anfängen!

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                • Igelstroem
                  Fuchs
                  • 30.01.2013
                  • 1991
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #28
                  Zitat von Waldhexe Beitrag anzeigen

                  Das stimmt so nicht - mindestens nicht in jedem Bundesland. Grundsätzlich gilt freies Betretungsrecht der Landschaft, in Wäldern als auch auf landwirtschaftlichen Flächen. Es darf nur kein Schaden entstehen, Felder mit Feldfrucht und höhere Wiesen dürfen nicht betreten werden, abgemähte Wiesen und Stoppelfelder durchaus. Und auch im Wald gibt es keinen Zwang, auf Wegen zu bleiben, zumindest in einigen (den meisten?) Bundesländern nicht. In BW weder Tags noch Nachts „Wegezwang“. Das ist quasi ein Jedermannsrecht in Deutschland, das unbedingt verteidigt werden sollte. Wehret den Anfängen!
                  Es gibt natürlich kein allgemeines Wegegebot im Wald, lediglich ein nächtliches zum Beispiel im hessischen Jagdgesetz. Gäbe es in irgendeinem Bundesland ein allgemeines Wegegebot, würde sich unter anderem die Frage stellen, wie denn beispielsweise Pilze gesammelt werden sollen.
                  Die von Torres verlinkte Quelle sagt jetzt auch nichts anderes, aber die Literaturwissenschaftler:innen haben ja eh immer mal Mühe mit ihren Quellen. 😓
                  Lebe Deine Albträume und irre umher

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                  • Breitfuessling

                    Fuchs
                    • 06.04.2023
                    • 1018
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #29
                    Torres

                    also ich gehe davon aus, dass wir uns als Masse an die Regeln halten! Du doch auch, oder? :-)

                    Krasse Gesetze anzetteln ist einfach unverhältnismäßig.

                    Bevor jemand auf uns zeigt und die schwarzen Schafe verallgemeinert, möge er bitte vor seiner eigenen Tür kehren und die Wege, die er anlegt auch veröffentlichen, um das Betretungsrecht zeitgemäß zu ermöglichen. Das heißt online und in passabler Zeit, was auch immer angemessen ist. Das halte ich für zumutbar!

                    Dann bestünde kaum Bedarf mehr, dass „ambitionierte komoot usw Aktivisten“ Wege finden, veröffentlichen und empfehlen, die sich verselbständigen.

                    Dass weder auf Papierkarte noch Navi die Wege passen und ich mich nach Marschkompasszahl oder sonst Kreuz und quer durchschlage, weil eine wesentliche Verbindung zwecks privatwirtschaftlicher Interessen gekappt wurde, ist unnötig.
                    Und falls die Frage aufkommt, ich finde trotzdem nach Hause und gehe zur Not vorsichtig durchs Unterholz oder zwischen den Rüben übers Feld. Ich will aber gar nicht auf den Gedanken gebracht werden, weil ich die Bauern und Forstleute und Jäger einfach gar nicht verärgern will. Und dem allgemeinen Wandervölkchen wäre das bestimmt auch recht.

                    Das Motto: Hier ist mein Land, da kann ich tun und lassen, was ich will, wird der durchschnittliche Waldbesitzer nicht für sich reklamieren wollen.

                    Das unreflektierte Empfehlen uriger Trampelpfade durch übermotivierte „Wasauchimmer“-Aktivisten (setze beliebige Mode online Selbstdarstellungs Plattform ein), das zu Schäden und Störungen führt, gehört natürlich eingestellt. Das kann man aber auch allgemeinverträglich machen. Man muss es nur wollen.

                    Ansonsten führt es genau zu dem Effekt, dass wir die Mountainbiker bashen, die Waldbesitzer uns kriminalisieren, wir uns sarkastisch anmutend fragen, was der andere denn für ein Navi hätte usw.
                    Das will ich nicht. Komm doch mit?!


                    Also, wenn ich das Thema des Wanderwildwuchses lokal im Ortsrat diskutieren würde, wäre mein Wunsch: Lass uns doch mal gucken, warum die Hundebesitzer oder Wandervögel immer hier durchgehen. Ach, die wollen auf den alten Weg da hinten! Dann lass uns ihnen doch einen alternativen Weg anbieten und eine Info aufstellen. OK, ich frag mal Blauloke, ob er das für mich bei OSM einträgt und du malst oder schnitzt oder brennst das Schild und Manfred spricht die Hundebesitzer an.

                    Ich weiß, idealisierte heile Welt. Ein Traum halt. Aber schön.
                    Zuletzt geändert von Breitfuessling; 22.11.2023, 21:59.
                    Viele Füße vom Breitgrüßling

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                    • Torres
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                      • 16.08.2008
                      • 32315
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                      #30
                      Also wo ich unterwegs bin, sind z.B. ausgewiesene Wanderwege, die von den Gemeinden auf Privatland angelegt und gepflegt werden. Zusätzlich gibt es Wege, die mit Wegweisern versehen sind. Aber es gibt auch jede Menge Wege, die in keiner Karte verzeichnet sind, weil dort niemand die Wege auf OSM eingezeichnet hat. Die Wege befinden sich aber in den Karten der amtlichen Kartografie. Daher arbeite ich mit mehreren Karten.

                      Das hat aber mit dem Problem hier nichts zu tun, dass es Kartenanbieter erlauben - und damit Geld verdienen -, dass Wege erfunden bzw. markiert werden, die keine sind. Die geplante Regelung soll diese Anbieter verpflichten, Verantwortung für ihre Karten bzw. ihr Geschäftsmodell zu übernehmen.
                      Oha.
                      (Norddeutsche Panikattacke)

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                      • Breitfuessling

                        Fuchs
                        • 06.04.2023
                        • 1018
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                        #31
                        OT: Kann mir jemand eine Begrenzung der Zeichenanzahl einrichten? Sorry
                        Viele Füße vom Breitgrüßling

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                        • Breitfuessling

                          Fuchs
                          • 06.04.2023
                          • 1018
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                          #32
                          Zitat von Torres Beitrag anzeigen
                          .Die geplante Regelung soll diese Anbieter verpflichten, Verantwortung für ihre Karten bzw. ihr Geschäftsmodell zu übernehmen.
                          Genau richtig so! Mein Ansatz ist halt nur zusätzlich von der anderen Seite gedacht, ich hoffe, das kommt rüber.
                          Viele Füße vom Breitgrüßling

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                          • Torres
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                            • 16.08.2008
                            • 32315
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                            • Meine Reisen

                            #33
                            Zitat von Igelstroem Beitrag anzeigen

                            Es gibt natürlich kein allgemeines Wegegebot im Wald, lediglich ein nächtliches zum Beispiel im hessischen Jagdgesetz. Gäbe es in irgendeinem Bundesland ein allgemeines Wegegebot, würde sich unter anderem die Frage stellen, wie denn beispielsweise Pilze gesammelt werden sollen.
                            Die von Torres verlinkte Quelle sagt jetzt auch nichts anderes, aber die Literaturwissenschaftler:innen haben ja eh immer mal Mühe mit ihren Quellen. 😓
                            Stimmt - , hätte besser lesen sollen.

                            Ihr habt Recht, im Wald ist das anders, das galt für die freie Landschaft. In S-H gibt es ein Wegegebot, aber nur nachts. Ich habe als Radfahrer gedacht.

                            Ich gehe weiter davon aus, dass es lediglich der Versuch ist, die einschlägigen Portale in die Pflicht zu nehmen.
                            Oha.
                            (Norddeutsche Panikattacke)

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                            • Breitfuessling

                              Fuchs
                              • 06.04.2023
                              • 1018
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              #34
                              Zitat von Torres Beitrag anzeigen
                              Also wo ich unterwegs bin, sind z.B. ausgewiesene Wanderwege,
                              .
                              Bei mir ist es bei kurzen Wanderungen so. ich schaue zuhause auf der 50000er Topo der Umgebung, wo ich noch nicht war, suche mir eine Strecke aus und gehe mit dem Navi in der Tasche los. Wenn es eine unbekannte Umgebung ist, gleiche ich die OSM Karte im Navi mit komoot oder Google Satelliten Ansicht ab. Ziel ist es dann, alle Wege einmal gegangen zu sein oder einfach die Umgebung zu erkunden und so etwas Neues zu sehen.



                              Viele Füße vom Breitgrüßling

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                              • Taunuswanderer
                                good old boy

                                Lebt im Forum
                                • 19.01.2018
                                • 5605
                                • Privat

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                                #35
                                Zitat von Spartaner Beitrag anzeigen
                                Nein, denn in deinem Bericht ist ja ersichtlich, dass du dort wegelos gegangen bist, dass also der Track keinen Weg wiedergibt.
                                Naja, im Kartenausschnitt des Reiseberichts würde ja erst mal eine Route angezeigt und das wäre bei aktueller Formulierung ja schon ein Problem. Selbst, wenn man dann dazuschreibt, dass das kein Weg war/sein soll bleibt ja der GPS-Track für „Nachahmer“ da. Und das ist vermutlich genau das was man nicht haben möchte.
                                Und wenn jetzt blaulokes Reisebericht steil geht und Tausende Nachwanderer inspiriert, dann ist da ruckzuck ein ausgetretener Pfad da. Vielleicht findet dann der betroffene Waldbesitzer den GPS-Track bei ods und verlangt die Entfernung, weil hier bei uns der „Weg/die Route“ das erste mal angezeigt wurde.

                                Zitat von Torres Beitrag anzeigen
                                Ich glaube nicht, dass es darum geht, dass jemand auf Tour mal einem Wildwechsel folgt und diesen Track bei ods veröffentlicht. Ich denke, es geht darum, dass kommerzielle Anbieter wie komoot etc. prüfen müssen, ob ihre Routenvorschläge und ihre Karten legale Wege beinhalten. Bisher ist das nicht unbedingt der Fall. Die Community entscheidet, was ein Weg ist. Wenn dann jemand, z.B. der Besitzer, das moniert, ist es sehr umständlich, diesen Weg wieder gelöscht zu bekommen. Das würde eine derartige Regelung vereinfachen.

                                Viel ändern für den Privatmenschen wird sich meiner Einschätzung nach nichts. Die Handhabe ist nur eine andere.
                                Bei Strava und anderen Apps mit bspw. „Heatmap“-Anzeige sind die einzelnen GPS-Tracks ja auch von Privatpersonen. In Summe wird da aber ein Weg impliziert, den weitere App-User dann ggfs. als „Vorlage“ nutzen werden. Es ist halt technisch nicht wirklich ein Unterschied, ob du einen GPS-Track hier, bei einem „sozialen“ Netzwerk deiner Wahl oder bei einer der Sport- oder Outdoorapps hochlädst und er dort jeweils angezeigt wird. Der Unterschied besteht hier lediglich in der Reichweite und vielleicht noch in der Art der Darstellung. Wenn man aber jetzt den technischen Vorgang „Anzeige von Routen“ per Gesetz verbietet, dann gibt es m.E. jede Menge „Kollateralschäden“. Das ist ein bisschen wie beim Wildzelten. Man hat vielleicht die partymachende Jugend oder größere Ansammlung von Dauercampern im Sinn und verbietet das Lagern/Campieren generell. Das löst das Problem, aber leider ist dann halt auch der einzelne Wanderer, der „Leave-no-trace-mäßig“ unterwegs ist, vom Verbot betroffen.

                                Zitat von Torres Beitrag anzeigen
                                Und wenn Naturschutz die Sperrung von überlasteten Gebieten/Wegen nötig macht, sollte man das unterstützen, sonst ist nämlich irgendwann nichts mehr davon da.
                                Naja. Braucht’s für Schutzgebiete ein neues Gesetz? Dort gilt heute schon häufig ein Wegegebot und die illegalen Wege sind da auch schnell wieder aus OSM & Co raus. Und falls die gesetzlichen Vorschriften da heute nicht reichen, dann könnte man neue Regeln a) geschickter formulieren und b) auf Schutzgebiete beschränken.
                                Dies ist keine Signatur.

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                                • Igelstroem
                                  Fuchs
                                  • 30.01.2013
                                  • 1991
                                  • Privat

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                                  #36
                                  Mich befallen ja allerlei Zweifel bei diesem Entwurfstext.

                                  Man kann sich zwar irgendwie zusammenreimen, auf welchen "legitimen Zweck" er abzielt (oder kann es der Kommentierung entnehmen), aber der Gegenstandsbereich der Zustimmungs- und Genehmigungspflicht ist in der jetzigen Formulierung so gefasst worden, als könnte bereits die ›bloß zutreffende‹ kartografische Erfassung eines öffentlich zugänglichen Areals in Zukunft von der Zustimmung des Eigentümers und der Genehmigung einer Behörde abhängig gemacht werden. Ein seit Langem vorhandener Fußpfad oder auch ein befahrbarer Waldweg, der bisher bei OSM nicht eingetragen ist, könnte ja ebenfalls betroffen sein.

                                  Fraglich ist zudem, ob das bloße digitale Anzeigen einer tatsächlich gegangenen weglosen Route Gegenstand einer rechtlichen Regulierung in der jetzt vorgeschlagenen Form sein kann. Die Kommentierung des Entwurfs suggeriert das tatsächlich, weil sie mögliche Effekte des Freizeithandelns auf Naturschutzbelange und Rechte des Waldeigentümers im Blick hat und eventuelle ›banale‹, d.h. fundamentale Rechte desjenigen, der ›nur beschreibt, was er gemacht hat‹, gar nicht in Betracht zieht.

                                  Öffentliche Darstellung eigener Freizeitaktivitäten ist eben inzwischen in der Regel digital und häufig mit Georeferenzierung verbunden. Die Entwurfskommentierung legt in der Tat nahe, dass in Zukunft eine solche Darstellung dann zustimmungs- und genehmigungspflichtig sein soll, wenn die Route weglose Teilstrecken umfasst oder an solchen Stellen georeferenzierte Fotos aufgenommen worden sind. Das ist nach meiner Auffassung ein tiefer Eingriff in verbreitet wahrgenommene Äußerungsrechte, dessen "Angemessenheit" jedenfalls infrage steht, selbst wenn man geneigt wäre, "Geeignetheit" und "Erforderlichkeit" dieses Rechtseingriffs im Hinblick auf den "legitimen Zweck" zu bejahen.
                                  Zuletzt geändert von Igelstroem; 23.11.2023, 03:47.
                                  Lebe Deine Albträume und irre umher

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                                  • TeilzeitAbenteurer
                                    Fuchs
                                    • 31.10.2012
                                    • 1462
                                    • Privat

                                    • Meine Reisen

                                    #37
                                    Zitat von Torres Beitrag anzeigen
                                    Ich gehe weiter davon aus, dass es lediglich der Versuch ist, die einschlägigen Portale in die Pflicht zu nehmen.
                                    Das kann man meinen, aber ich bin da bei Igelstroem, dass das aus dem Entwurfstext nicht hervorgeht. Vielleicht sollte man jemanden mit juristischer Fachkompetenz fragen, aber für mich enthält der Text keinerlei Einschränkungen und gilt damit im Zweifelsfall für jeden und jede Form der Veröffentlichung. Das widerspricht natürlich dem Ansatz von openstreetmaps, wo die Realität abgebildet werden soll und nicht die Wunschvorstellung irgendwelcher Besitzer oder Behörden. Damit dürfte niemand mehr irgendeinen Pfad kartieren (unabhängig von dessen Legalität) oder auch Tracks veröffentlichen, die über nicht kartierte Flächen führen, wobei mir bei letzterem nicht ganz klar wäre, ob ein Track durch wegloses Gelände ein "Trail" im Sinne des Gesetzes wäre.

                                    Edit: ich vermute, Sinn des Textentwurfs ist es, die Veröffentlichung und daraus resultierende verstärkte Nutzung illegaler Wege zu unterbinden, aber in der zitierten Fassung geht die Einschränkung weit darüber hinaus.
                                    Zuletzt geändert von TeilzeitAbenteurer; 23.11.2023, 13:44.

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                                    • Taunuswanderer
                                      good old boy

                                      Lebt im Forum
                                      • 19.01.2018
                                      • 5605
                                      • Privat

                                      • Meine Reisen

                                      #38
                                      Zitat von TeilzeitAbenteurer Beitrag anzeigen
                                      Edit: ich vermute, Sinn des Textentwurfs ist es, die Veröffentlichung und daraus resultierende verstärkte Nutzung illegaler Wege zu unterbinden, aber in der zitierten Fassung geht die Einschränkung weit darüber hinaus.
                                      Dazu aus dem Referentenentwurf, S146ff.
                                      Zu § 33 (Anlage und Markierung von Wegen und Routen im Wald)
                                      […]
                                      Der Wald ist in Deutschland ein beliebter Erholungsraum. Entsprechend intensiv sind Waldwege z. B. in das Netz der Wander- oder Radwege eingebunden und als solche markiert. Seit einigen Jahren kommen verstärkt auch digitale Routen- und Tourenempfehlungen hinzu. Alle diese Markierungen und Empfehlungen führen zu einer verstärkten Frequentierung dieser Wege und Routen bzw. zu einem erhöhten Aufkommen von Waldbesuchenden.
                                      […]
                                      Das Markieren von Wegen und Routen im Wald dient der Lenkung der Waldbesuchenden.
                                      […]
                                      Allerdings erfolgt das Markieren von Wegen und Routen im Wald in der Regel jedoch nicht auf Veranlassung des Waldbesitzenden, sondern meist durch Akteure der Touristik, durch ehrenamtliche Akteure (z. B. örtlicher Wander- und Heimatvereine) oder, oftmals bei digital angelegten Routen oder Trails, durch Waldbesuchende selbst.

                                      […]
                                      Zu Absatz 3
                                      Mit dem erstmaligen digitalen Anzeigen oder Ausweisen von vom Waldbesuchenden selbst gewählten Linien sowie von Wildwechseln, Fußpfaden, Rückegassen oder Fahrspuren als virtuelle Routen oder Trails durch bislang weglose Flächen im Wald können z. T. in erheblichem Ausmaß neue Besucherströme auf die betreffenden Waldflächen gelenkt werden. Auch z. B. georeferenzierte Fotos oder Geocaches bewirken eine Hinleitung von Waldbesuchenden auf bestimmte Punkte. Dies kann zu einer Beunruhigung von bislang weitge- hend störungsfreien Räumen und zu einer deutlichen Verringerung der störungsfreien Rückzugsräume für wildlebende Tiere führen. Daher ist sowohl die Zustimmung des jeweiligen Waldbesitzenden und außerdem ein Genehmigungsvorbehalt der zuständigen Behörde vorgesehen.​
                                      Es geht also nicht nur um illegale Wege, sondern auch ganz erheblich um Besucherströme und deren Lenkung.
                                      Dies ist keine Signatur.

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                                      • Pfad-Finder
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                                        • 18.04.2008
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                                        #39
                                        Zitat von Taunuswanderer Beitrag anzeigen
                                        Es geht also nicht nur um illegale Wege, sondern auch ganz erheblich um Besucherströme und deren Lenkung.
                                        Das war mir schon klar. Gerade Komoot ist nach meinem Eindruck rumpeldumm, indem vorhandene markierte Wanderwege nicht einmal im Hintergrund beim Routing berücksichtigt werden, sondern nach einem mir unbekannten Algorithmus anscheinend bevorzugt über vermeintlich naturnahe Wege geroutet wird (blöd, wenn der Weg in OSM-Urzeiten 2010 erfasst, seitdem zugewachsen ist und nie mehr kontrolliert wurde). Führt im Ergebnis dazu, dass "verkehrsberuhigte Wege" stärker genutzt werden als ein evtl. vorhandener paralleler markierter Wanderweg.
                                        Bei Mapy.cz ist hingegen die Standardeinstellung so, dass bevorzugt über Wanderwege geroutet wird.

                                        Alles unter Nutriscore "D" ist rausgeschmissenes Geld.

                                        Kommentar


                                        • Torres
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                                          Liebt das Forum
                                          • 16.08.2008
                                          • 32315
                                          • Privat

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                                          #40
                                          Zu Taunuswanderer

                                          Natürlich geht es immer im Wald immer um Lenkung. Wäre das nicht der Fall, hätten Tiere und Pflanzen in großtstadtnahen oder touristischen Gegenden kaum noch eine Chance. Grillhütten, Schutzhütten, Aussichtspunkte, Banken aber auch Premiumwanderwege u.ä. sind ebenfalls Lenkungsmaßnahmen, um zu verhindern, dass zu viele Bereiche überbelastet werden.

                                          Der Text macht jetzt deutlich, dass es genau um den Missstand geht, dass von Usern veröffentlichte Tracks auf den einschlägigen Portalen Waldbesucher anziehen, die dann auch Wege oder Gebiete nutzen, die geschützt sind, ausgenommen sind, also eben nicht freigegeben sind. Seien es Abkürzungen durch Weinberge (ja, mach ich auch schon mal, teile ich aber nicht), fröhliche Bilder aus Feldern (in der Provence: Lavendelfelder, ein Riesenproblem mittlerweile) oder von Orchideen in sozialen Medien (wie lange steht die dann noch da?) etc. etc.

                                          Ich denke, dass - wie bei uns in HH auf den Gewässern - auch in den Wäldern durch Corona ein Outdoorschub entstanden ist, der zu unerwünschtem Verhalten führt, das vor Corona nicht in der Stärke vorhanden war (bei uns am Wasser: Zerstören der Uferböschung und der Vogelschutzzonen durch Paddler mit dem Ergebnis, dass weniger gebrütete wird - das gab es vorher nicht in dem Aufkommen). Wenn ein Waldbesitzer oder ein Förster oder ein Landwirt sich bemüht, Teile seines Waldes nachhaltig zu gestalten und bestimmte Gebiete als Schutzzone ansieht oder weiß, dass dort Rückzugsgebiete für Tiere sind und da laufen/radeln (E-Bike!) dann dank der einschlägigen Portale und deren Routenempfehlungen jeden Tag mehr und mehr Leute durch, dann ist das einfach bitter. Soll der/die Betroffene sich jedes Wochenende an den Hotspots hinstellen und erklären, hier ist eine Schutzzone, gehen Sie bitte woanders lang? Personal einstellen? Sich die Frechheiten anhören? Bei der Veröffentlichung ansetzen zu wollen, scheint da verständlich zu sein.

                                          Ich denke, dass die Routenportale verhindern müssten, dass jeder jeden Track ohne Prüfung einfach so auf das Portal hochladen kann und nur geprüfte Tracks von Nutzern aufs Smartphone heruntergeladen und genutzt werden können. Den Abgleich, ob es sich um bestehende Wege oder um neue, als Trail neuangelegte Wege oder um landwirtschaftliche Flächen etc. handelt, sollte KI schaffen. OSM würde sich sicher Im Team selbst regulieren können und gegenprüfen können. Schwieriger könnte es für die Geocacher-Szene werden. Möglicherweise müssen sowieso Gerichte urteilen, ob das alles umsetzbar bzw. rechtens ist.

                                          Wenn in der Folge bei ods die Reiseberichte keine Tracks mehr aufweisen würden, fände ich das auch nicht so dramatisch. Blauloke schreibt spannend genug, man kann sich ja eine Karte zur Hand nehmen, wenn man wissen will, wo er war.
                                          Oha.
                                          (Norddeutsche Panikattacke)

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