Ist Wandern schädlich?

Einklappen

Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • Taunuswanderer

    Vorstand
    Administrator
    Lebt im Forum
    • 19.01.2018
    • 5544
    • Privat

    • Meine Reisen

    Ist Wandern schädlich?

    …also schädlich für die Natur? Sorry für den Clickbait

    Ausgangspunkt war folgender Beitrag von lina:
    Zitat von lina Beitrag anzeigen
    Neuseeland: Touristen sollen entweder arbeiten oder viel Geld ausgeben.
    und daraus:
    Aber viele Kritiker sehen gleichzeitig auch ein, dass es dem "Clean-and-green-Image" widerspricht, wenn zu viele Touristen durch unberührte Naturlandschaften wanderten, erklärt unsere Korrespondentin Sandra Ratzow.​
    Zitat von lina Beitrag anzeigen
    Wandern ist also schädlich. –– ??
    Wenn Naturlandschaften unberührt bleiben sollen, lässt sich das ja regeln wie in anderen Ländern auch, dafür muss man nicht gleich die ganze Spezies Naturliebhaber verunglimpfen.
    eine Verunglimpfung lese ich nicht heraus. Ich lese da von „zu vielen Touristen“ und damit würde ich schon mal behaupten, dass zu viele tatsächlich nicht gut sind. Die Dosis macht bekanntermaßen das Gift.

    Jetzt stellt sich natürlich die Frage: ab wann sind es zu viele? Und wie kann man als Wanderer damit umgehen?
    Dies ist keine Signatur.

  • Enja
    Alter Hase
    • 18.08.2006
    • 4898
    • Privat

    • Meine Reisen

    #2
    Ich vermute mal, dass es für die Natur immer besser ist, wenn da niemand wandert. Wenn man das aber verbietet, sind die ausgesperrten Wanderer vielleicht auch dagegen, dass Steuergelder in der Ecke investiert werden.
    Der Tourismusminister Neuseelands wurde neulich hier im Fernsehen interviewt. Er erzählte, dass er einen anderen Tourismus möchte. "Weg von den Backpackern", wie er das nannte. Dafür weniger Touristen, die mehr Geld ausgeben. Im Moment ist es wohl üblich, ein Auto zu mieten und dann kostenlos zu übernachten. Und selbst zu kochen. Dann kann man für mehrere Wochen oder Monate dort billiger leben als zu Hause.
    Die Neuseeländer urlauben offensichtlich allerdings genauso. Und das gerne.
    Laut Campermate app gibt es viele, viele kostenlose Übernachtungsmöglichkeiten. Das kann man fördern oder es lassen. Das müssen die Neuseeländer selbst entscheiden.

    Kommentar


    • Flachlandtiroler
      Freak
      Moderator
      Liebt das Forum
      • 14.03.2003
      • 30234
      • Privat

      • Meine Reisen

      #3
      Klar sind Trittschäden, Müll, menschliche Störung und die Bleckkolonnen samt ihrer Parkplätze schädlich.
      Aber Wanderer wollen immerhin die Natur spüren und daher kann man von einem Eigentinteresse ausgehen, diese zu bewahren.
      Es sind ihrer halt mitunter viel mehr als bespw. Kletterer, d.h. der Felsgipfel sieht aus wie eine Kirmeswiese aber die Felswand ist gesperrt (nur Späßle, was einem in NRW aber im Halse stecken bleibt).

      Fernreise-Tracks und Trekkings in außeralpinen Hochgebirgen für Wohlstandstouristen wie (bspw. per def. Neuseeland für fas tden Rest der Welt) würde ich nach ganz anderen Parametern bewerten. Stichworte: echte Wildnis, Fernflüge u.a.m.
      Zitat von Taunuswanderer Beitrag anzeigen
      Jetzt stellt sich natürlich die Frage: ab wann sind es zu viele? Und wie kann man als Wanderer damit umgehen?
      Jetzt zu Deiner Frage: Je wilder, desto weniger... ein NSG in einem Ballungsraum muss sich mehr Nutzung gefallen lassen als ein Fleckchen entlegener WIldnis da wo die Menschen auf dem Kopf stehen. Eine schlichte Abwägung von Interessen.
      Meine Reisen (Karte)

      Kommentar


      • lina
        Freak

        Vorstand
        Liebt das Forum
        • 12.07.2008
        • 44443
        • Privat

        • Meine Reisen

        #4
        Backpacker mieten sich doch eher kein Auto, das sie auf Parkplätzen kostenfrei zum Übernachten abstellen? Sonst bräuchten sie ja keinen backpack, sondern hätten eher einen Rollkoffer?

        Und ansonsten: LNT und gut is?

        Kommentar


        • Martin206
          Lebt im Forum
          • 16.06.2016
          • 8609
          • Privat

          • Meine Reisen

          #5
          Nach Neuseeland fliegt man in der Regel. Wenn zum Wandern, dann kann das Wandern den Schaden aus dem Fliegen ja nicht mehr gut machen, nicht mal wenn daheim die Heizung derweil weniger braucht.

          Wildniss, Natur kann man auch anders geniesen, also ohne Flug oder andere Weltumrundung. Das europäische Festland ist groß, auch vielfältig.

          Ergänzung:
          Und man kann sich an Notwendigkeiten anpassen, sprich an neue (nötige) Regeln halten, nicht denken die gelten nur für andere. Da verläßt man halt in manchen Gebieten die Wege nicht und übernachtet auch nicht dort.
          Hält man sich an die Regeln nicht, werden dies strenger und mehr überwacht. Weicht man in andere Länder aus, verlagert man die Probleme nur.
          Zuletzt geändert von Martin206; 05.02.2023, 10:42.
          "Die Tatsache, dass eine Meinung weithin geteilt wird, ist noch lange kein Beweis dafür, dass sie nicht absolut absurd ist." BERTRAND RUSSELL

          Kommentar


          • Enja
            Alter Hase
            • 18.08.2006
            • 4898
            • Privat

            • Meine Reisen

            #6
            Backpacker mieten sich doch eher kein Auto, das sie auf Parkplätzen kostenfrei zum Übernachten abstellen? Sonst bräuchten sie ja keinen backpack, sondern hätten eher einen Rollkoffer?
            Ich bin zwar nicht der Tourismusminister von Neuseeland (der benutzte die Bezeichnung Backpacker), nehme aber mal an, dass er all die jungen Leute meint, die mit Rucksack um die Welt fliegen und mal hier und mal da in Hostels absteigen und irgendwo wandern. In Neuseeland macht man das anscheinend, indem man ein Auto mietet und auf Parkplätzen übernachtet.

            LNT ist dort schon üblich? Meine ich. In den USA wird das gerade in den NPs, wo sich die Touris stapeln, durchgesetzt.

            Kommentar


            • Pylyr

              Alter Hase
              • 12.08.2007
              • 2827
              • Privat

              • Meine Reisen

              #7
              Zitat von Martin206 Beitrag anzeigen
              Nach Neuseeland fliegt man in der Regel. Wenn zum Wandern, dann kann das Wandern den Schaden aus dem Fliegen ja nicht mehr gut machen, nicht mal wenn daheim die Heizung derweil weniger braucht.

              Wildniss, Natur kann man auch anders geniesen, also ohne Flug oder andere Weltumrundung. Das europäische Festland ist groß, auch vielfältig.

              Ergänzung:
              Und man kann sich an Notwendigkeiten anpassen, sprich an neue (nötige) Regeln halten, nicht denken die gelten nur für andere. Da verläßt man halt in manchen Gebieten die Wege nicht und übernachtet auch nicht dort.
              Hält man sich an die Regeln nicht, werden dies strenger und mehr überwacht. Weicht man in andere Länder aus, verlagert man die Probleme nur.
              +1
              Wenn dir etwas gefällt, analysiere es nicht, sondern tanze dazu.
              Tex Rubinowitz

              Kommentar


              • Taunuswanderer

                Vorstand
                Administrator
                Lebt im Forum
                • 19.01.2018
                • 5544
                • Privat

                • Meine Reisen

                #8
                Martin206 : es ging mir bei der Frage nicht nur um Wandern in Neuseeland, auch wenn das der Anlass war. Es gibt ja auch hierzulande genug Diskussion um Betretungsverbote, NP-Regulierungen, etc. Es ging mit hingegen nicht darum, einen neuen/zustätzlichen Flugschamfaden aufzumachen…


                Zitat von Flachlandtiroler Beitrag anzeigen
                Klar sind Trittschäden, Müll, menschliche Störung und die Bleckkolonnen samt ihrer Parkplätze schädlich.
                Aber Wanderer wollen immerhin die Natur spüren und daher kann man von einem Eigentinteresse ausgehen, diese zu bewahren.
                wenn ich jetzt mal das Eigeninteresse unterstelle
                Zitat von Flachlandtiroler Beitrag anzeigen
                Es sind ihrer halt mitunter viel mehr als bespw. Kletterer, d.h. der Felsgipfel sieht aus wie eine Kirmeswiese aber die Felswand ist gesperrt (nur Späßle, was einem in NRW aber im Halse stecken bleibt).
                Manchmal wundere ich mich auch über ausgewiesene Naturschutzflächen und deren praktische Umsetzung respektive Duldung des „Zertrampelns“. Im Einzelfall kann ich das halt selber nicht immer bewerten, wenn ich die Details nicht kenne. Häufig fängt man ja mit irgendwelchen Kernzonen an und „drückt“ dann den Tourismus Stück für Stück raus. Die Wanderer meist zuletzt. Die Felswand ist zudem halt auch leichter zu sperren und das Verbot leichter zu kontrollieren also durchzusetzen.

                Zitat von Flachlandtiroler Beitrag anzeigen
                Fernreise-Tracks und Trekkings in außeralpinen Hochgebirgen für Wohlstandstouristen wie (bspw. per def. Neuseeland für fas tden Rest der Welt) würde ich nach ganz anderen Parametern bewerten. Stichworte: echte Wildnis, Fernflüge u.a.m.

                Jetzt zu Deiner Frage: Je wilder, desto weniger... ein NSG in einem Ballungsraum muss sich mehr Nutzung gefallen lassen als ein Fleckchen entlegener WIldnis da wo die Menschen auf dem Kopf stehen. Eine schlichte Abwägung von Interessen.
                Hinsichtlich unterschiedlicher Bewertung Naturschutzgebiet um die Ecke vs. „Wildnis“: de facto wird es so erst mal sein, aber muss das auch so sein? Sollte ein Schutzgebiet hierzulande nicht gleich respektiert werden, wie eines in Nordskandinavien, Neuseeland oder in den Rocky Mountains?

                Wenn ich also hierzulande Wandern gehe, sollte ich dann die Wanderautobahnen bevorzugen und vom Rest wegbleiben? Von der Naturschädlichkeit wäre das wohl zielführend, was passiert aber mit meinem Verlangen nach „Wildnis“? Das wächst vielleicht dadurch und dann fahre ich dorthin wo ich mehr darf oder es geduldet wird? Macht es irgendwie nicht besser. Ein echtes Dilemma also.
                Dies ist keine Signatur.

                Kommentar


                • Taunuswanderer

                  Vorstand
                  Administrator
                  Lebt im Forum
                  • 19.01.2018
                  • 5544
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #9
                  Zitat von lina Beitrag anzeigen
                  Backpacker mieten sich doch eher kein Auto, das sie auf Parkplätzen kostenfrei zum Übernachten abstellen? Sonst bräuchten sie ja keinen backpack, sondern hätten eher einen Rollkoffer?
                  Nach einem strengen mir nicht bekannten „Backpacker-Codex“ vielleicht nicht. Aber aus dem Kolleg:innen-Kreis weiß ich, dass man da flexibel ist. Sprich in Landstrichen mit schlechtem ÖPV und geringer Aussicht auf erfolgreiches Trampen nimmt man da auch mal Mietwagen oder Mietcamper zwischendurch. Zudem packt man vielleicht das Auto mit 4-5 Leuten voll und stellt seine Zelte zum Wildcampen neben dran, das ist dann günstiger als ein Camper.

                  Zitat von lina Beitrag anzeigen
                  Und ansonsten: LNT und gut is?
                  Reicht das aus? Was ist mit weglos wandern? Ein, zwei Leute hinterlassen da kaum Spuren. Latschen da 100 Leute lang haste nen Trampelpfad. Gleiches Problem gilt für festeren körperlichen Ausscheidungen.

                  Außerdem: wie bringt man LNT den Massen bei?
                  Dies ist keine Signatur.

                  Kommentar


                  • lina
                    Freak

                    Vorstand
                    Liebt das Forum
                    • 12.07.2008
                    • 44443
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #10
                    Zitat von Taunuswanderer Beitrag anzeigen
                    Was ist mit weglos wandern? Ein, zwei Leute hinterlassen da kaum Spuren. Latschen da 100 Leute lang haste nen Trampelpfad.
                    Ich hab da noch den Förster vom Saarlandtreffen im Ohr: Weglos ist völlig ok (sofern das dort nicht explizit verboten ist). Den selben Pfad läuft ein anderer nur, wenn er einem gps-track folgt. Das muss aber auch nicht notwendigerweise so sein, da die Botanik ggf. nach einiger Zeit anders aussieht und eine andere weglose Variante genutzt wird. Scheucht man da regelmäßig organisierte Wandergruppen durch (d.h. mehrere Leute auf einmal), wäre das in diesem Sinne eher schwierig.

                    LNT als zu erwerbendes Zertifikat wie z.B. der 1.-Hilfe-Kurs beim Führerscheinmachen fände ich durchaus legitim.

                    Kommentar


                    • Leser
                      Erfahren
                      • 07.12.2013
                      • 228
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #11
                      1.Hilfe-Kurs ist Voraussetzung für die Fahrerlaubnis. Soll das LNT-Zertifikat die Voraussetzung dafür sein, sich in der Natur zu bewegen?

                      Kommentar


                      • Taunuswanderer

                        Vorstand
                        Administrator
                        Lebt im Forum
                        • 19.01.2018
                        • 5544
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #12
                        Zitat von lina Beitrag anzeigen
                        Den selben Pfad läuft ein anderer nur, wenn er einem gps-track folgt.
                        also weniger GPS-Tracks und in Social Media veröffentlichen, zumindest wenn man weglos unterwegs ist.

                        Zitat von lina Beitrag anzeigen
                        LNT als zu erwerbendes Zertifikat wie z.B. der 1.-Hilfe-Kurs beim Führerscheinmachen fände ich durchaus legitim.
                        ich glaube LNT ist weniger komplex. Vielleicht reicht ja mehr Aufklärung und „Erinnerungen“ an den richtigen Stellen.
                        Dies ist keine Signatur.

                        Kommentar


                        • Goettergatte
                          Freak

                          Liebt das Forum
                          • 13.01.2009
                          • 27939
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #13
                          Wandern ist schädlich, wie alles schädlich ist, was exessiv und übermäßig wird - die Menge macht das Gift
                          Vergleicht zum Beispiel den Sarek, zwischen den 70er und den 2010er Jahren.

                          Dazu kommt dann noch so'n dekadenter Müll, wie sich mit dem Heli in die Wildnis fliegen zu lassen, um den "langweiligen" Anmarsch zu sparen


                          (auf dem Nordkalotleden und Grensleden war es 2016 einsamer und ruhiger, als im Alkavagge und Ruotesvagge 2008 - es ist schädlich, für Wildnisgebiete, wenn sie zu stark angepriesen/"geteilt" werden, mit ein Grund, weshalb ich keine Berichte aus solchen Gegenden schrieb)
                          Zuletzt geändert von Goettergatte; 05.02.2023, 19:26.
                          "Wärme wünscht/ der vom Wege kommt----------------------
                          Mit erkaltetem Knie;------------------------------
                          Mit Kost und Kleidern/ erquicke den Wandrer,-----------------
                          Der über Felsen fuhr."________havamal
                          --------

                          Kommentar


                          • Prachttaucher
                            Freak

                            Liebt das Forum
                            • 21.01.2008
                            • 12041
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #14
                            Andere Sichtweise : Auf manchen deutschen Wanderwegen wäre es garnicht schlecht, wenn da ein paar mehr Wanderer im Jahr längs gingen. Ich hatte da z.B. im Sauerland mal einen als Panoramaweg angepriesenen Weg, bei dem es kein Durchkommen gab. Ein paar Leute mehr, die die Dornen runtertrampeln hätte ich da für ganz gut befunden.

                            Kommentar


                            • Goettergatte
                              Freak

                              Liebt das Forum
                              • 13.01.2009
                              • 27939
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              #15
                              Stimmt auch,
                              die Menge macht halt das Gift.
                              "Wärme wünscht/ der vom Wege kommt----------------------
                              Mit erkaltetem Knie;------------------------------
                              Mit Kost und Kleidern/ erquicke den Wandrer,-----------------
                              Der über Felsen fuhr."________havamal
                              --------

                              Kommentar


                              • Waldhexe
                                Alter Hase
                                • 16.11.2009
                                • 3281
                                • Privat

                                • Meine Reisen

                                #16
                                Zitat von Taunuswanderer Beitrag anzeigen
                                also weniger GPS-Tracks und in Social Media veröffentlichen, zumindest wenn man weglos unterwegs ist.
                                Ich denke, das ist der entscheidende Punkt, nicht nur bei weglosen Touren sondern generell was Touren und auch Tourismus anbelangt. In Sachen Massentourismus, fürchte ich, dass der uns erst noch bevorsteht, wenn immer mehr Asiaten sich Reisen nach Europa leisten können und auch die schauen auf Instagram… Ich fürchte sogar, dass sie früher oder später nicht nur den Jakobsweg für sich entdecken, sondern auch den Kungsleden, dann den Sarek, und so weiter.
                                Aber man wird froh sein müssen über jeden, der mit dem Zug anreist, mit Muskelkraft unterwegs ist, vor Ort einkauft, sich halbwegs benimmt, Müll vermeidet und den Rest wieder mitnimmt, am besten nach Hause - selbst wenn es Maßen sind.

                                Übrigens: wer Ruhe und Einsamkeit sucht, sollte die Elbe paddeln, nicht im Glaskogen, und den Albnordrandweg laufen, nicht den Kungsleden.

                                Gruß,

                                Claudia

                                Kommentar


                                • DerNeueHeiko
                                  Alter Hase
                                  • 07.03.2014
                                  • 3162
                                  • Privat

                                  • Meine Reisen

                                  #17
                                  Zitat von Waldhexe Beitrag anzeigen
                                  wenn immer mehr Asiaten sich Reisen nach Europa leisten können und auch die schauen auf Instagram… Ich fürchte sogar, dass sie früher oder später nicht nur den Jakobsweg für sich entdecken, sondern auch den Kungsleden, dann den Sarek, und so weiter.
                                  Schon jetzt (bzw. 2016 hab ich das mitbekommen) sind beim Fjällräven Classic (dem in Lappland) Koreaner bei der Teilnehmerzahl auf Platz 3 - nach Schweden und Deutschen. 2017 wohl auch: (26% Schweden, 15% Deutschland, 13% Südkorea und 12% Niederlande) schreibt https://www.bergwelten.com/a/alles-u...n-classic-trek

                                  Wenn man das erlebt - oder generell die Wanderautobahn Kungsleden - dann sieht man schon, dass Wandern durchaus schädlich sein kann für die Natur. Und das hängt auch davon ab, wo - in der nordischen Tundra hinterlassen schon wenige Wanderer langanhaltende Spuren, im tropischen Urwald wachsen u.U. auch die Spuren von großen Gruppen recht schnell wieder zu.

                                  Zitat von Waldhexe Beitrag anzeigen
                                  ​Übrigens: wer Ruhe und Einsamkeit sucht, sollte die Elbe paddeln, nicht im Glaskogen, und den Albnordrandweg laufen, nicht den Kungsleden.
                                  Da ist ein Stück weit was dran, wobei auf/an der Elbe mehr "anderer Verkehr" ist als am Kungsleden - zumindest wird man da nicht fünf Tage geradeaus laufen können, ohne eine Straße, Bahn, Stromleitung o.ä. zu sehen.

                                  MfG, Heiko

                                  Kommentar


                                  • Martin206
                                    Lebt im Forum
                                    • 16.06.2016
                                    • 8609
                                    • Privat

                                    • Meine Reisen

                                    #18
                                    Wie schätzt Ihr die Schäden ein, die durch Wanderinfrastruktur, Radinfrastruktur geschehen?
                                    Früher war ein Wanderweg ein Farbklecks am Baum, Fels und die da wanderten machten mal was weg, Engagierte verbesserten einen Steig, Weg, brachten ein Geländer an.
                                    Heut seh ich die ein oder andere maschinell erstellte Schneiße, einbetonierte Schildträger, man liest auch mal von einer Schneiße für den Blick auf den See, etc. Krass finde ich auch zwei parallele Wege durch den Wald für Radfahrer und Wanderer/Fußgänger, jeder >3m breit und fest geschottert (mit Teerrecyclingmaterial?).

                                    Was ist Eure Erfahrung? Nahezu überall zu viel Veränderung? Oder paßt es meist, ist's ok?

                                    (OT: Erzwungene (vorher illegale) Biketrails durch vorher nur forstwirtschaftlich genutzte Wälder mal ausgenommen, da für mich eh ein no go.)
                                    "Die Tatsache, dass eine Meinung weithin geteilt wird, ist noch lange kein Beweis dafür, dass sie nicht absolut absurd ist." BERTRAND RUSSELL

                                    Kommentar


                                    • qwertzui
                                      Alter Hase
                                      • 17.07.2013
                                      • 3125
                                      • Privat

                                      • Meine Reisen

                                      #19
                                      Martin206
                                      Ich kenne leider eine ganze Menge Zerstörungswerke. Am Zinken bei Berchtesgaden gab es schon immer eine Forststraße über die die Gaststätte per Auto erreichbar war. Trotzdem wurde der schöne Weg auf der anderen Seite für die Errichtung einer Harvester tauglichen 5 m breiten Trasse vernichtet. Der halbe Grat mit dem alten Baumbestand wurde weggesprengt und wie zum Hohn Schilder über die intakte Natur aufgestellt. Der Dorftratsch besagt, dass für diese Zerstörung von existierenden Pfaden Riesenbeträge an europäischen Wanderweg Fördergeldern geflossen seien.
                                      Ich bezweifle allerdings, dass irgendwer bei der Anlage des "Wanderweges" an Wanderer dachte. Es wurde wohl eher die Chance genutzt unter dem Deckmantel "Wanderweg" eine Forstautobahn anzulegen.

                                      Kommentar


                                      • lina
                                        Freak

                                        Vorstand
                                        Liebt das Forum
                                        • 12.07.2008
                                        • 44443
                                        • Privat

                                        • Meine Reisen

                                        #20
                                        Zitat von Martin206 Beitrag anzeigen
                                        Heut seh ich die ein oder andere maschinell erstellte Schneiße, einbetonierte Schildträger, man liest auch mal von einer Schneiße für den Blick auf den See, etc. Krass finde ich auch zwei parallele Wege durch den Wald für Radfahrer und Wanderer/Fußgänger, jeder >3m breit und fest geschottert (mit Teerrecyclingmaterial?).
                                        Wo denn?
                                        Sowas kenne ich "nur" als Wirtschaftswege (da fahren landwirtschaftliche Fahrzeuge durch) oder in Touristengegenden/Kurorten (mehr oder weniger rollstuhltauglich). Breitflächig Schotter in ca. Haselnussgröße finde ich sowieso eine Zumutung, sowohl zu Fuß als auch per Fahrrad (rollstuhltauglich ist das auch nicht) – da wird man praktisch dazu gezwungen, an den jeweiligen Seiten zu gehen, und das ist dann oft Teil eines Schutzgebiets (das sollte ja auch nicht das Ziel sein).

                                        Ich halte es für äußerst unwahrscheinlich, dass je einer der Planer jemals versucht hat, auf sowas zu Fuß oder per Rad unterwegs zu sein.



                                        Zitat von lina Beitrag anzeigen

                                        Zitat von lina Beitrag anzeigen



                                        Zuletzt geändert von lina; 12.02.2023, 11:05.

                                        Kommentar

                                        Lädt...
                                        X