Radwege - wie und wie nicht

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  • derMac
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    • 08.12.2004
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    • Meine Reisen

    #81
    AW: Kinder und Eltern mit Rad auf dem Gehweg

    Und wo wir gerade dabei sind:

    Zitat von "Landesrechnungshof
    20.7 Verkehrssicherheit
    Die Anzahl der verunglückten Fahrradfahrer bei Unfällen mit Personen-
    schaden ist innerorts 9-mal so hoch wie außerorts. Damit liegt das Bedürf-
    nis, die Verkehrssicherheit zu verbessern, deutlich innerorts. Dagegen
    wurden viele Kilometer Radwege an freien Strecken mit unterdurchschnitt-
    lichem, z. T. weit unterdurchschnittlichem Verkehrsaufkommen gebaut und
    gefördert. Innerhalb der Ortsdurchfahrten förderte das Verkehrsministeri-
    um fast ausschließlich kombinierte
    Geh- und Radwege, die wegen ihrer
    Konfliktträchtigkeit die Ausnahme sein sollen.
    1 Diese Finanzierung wurde
    im Interesse der Gemeinden gewählt, die vielfach damit kostengünstig zu
    einem Gehweg kamen.
    2 Die bisherige Förderpraxis der gemeinsamen
    Geh- und Radwege sollte überprüft werden.
    Die Landesregierung, die Kreise und Kommunen sollten ihr Haupt-
    augenmerk auf die Erhöhung der Verkehrssicherheit innerorts legen. Da-
    bei sollten verkehrsordnerische, verkehrserzieherische und aufklärende
    Maßnahmen im Vordergrund stehen. Für Verkehrserziehung und Aufklä-
    rung wurden zwischen 2002 und 2006 nur 0,45 % der Gesamtmittel für
    den Radverkehr ausgegeben.
    Das zeigt IMO sehr gut, wo das Problem liegt.

    Mac

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    • Waldhexe
      Alter Hase
      • 16.11.2009
      • 2903
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      • Meine Reisen

      #82
      AW: Kinder und Eltern mit Rad auf dem Gehweg

      Das sagt aber nichts darüber, dass außerorts wo es keinen Radweg gibt, überhaupt nicht Rad gefahren bzw. wie Ditschi beschrieb, statt dem Auto (auch um die Kinder zu fahren) das Rad genommen wird. Deshalb passiert außerorts weniger: Entweder es gibt einen sicheren Radweg oder es wird nicht (oder nur Rennrad) gefahren.

      Gruß,

      Claudia

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      • Ditschi
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        • 20.07.2009
        • 12397
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        • Meine Reisen

        #83
        AW: Kinder und Eltern mit Rad auf dem Gehweg

        ZitatderMac:
        Und ganz ehrlich, ich denke sie wollen es mehrheitlich auch nicht hinbekommen. Dann soll man IMO aber eben auch dazu stehen und nicht ständig so tun als würde man den Radfahrern gutes tun.
        Na ja, sicher. Was erwartest Du? Hier fährt man nicht Rad, sondern Auto. Wer soll sich da hinstellen und hier große, breite, niveauregulierte Radwege verlangen? Für wen? Ohne Programme zur Tourismusförderung und ohne Sorge um die Schulkinder, die ja noch Radfahren müssen, würde hier garnichts passieren.
        Ich habe direkt vorm Haus eine Landesstraße. Der Verkehr ruht zur Zeit. In der Erntezeit und jetzt beginnend zur Feldbestellung viel landwirtschaftlicher Verkehr. Also Traktoren mit Hängern, im Herbst Maishäxler etc. Autos spärlich wie immer. Radfahrer: zur Rush Hour die Schulkinder, sonst absolut niemand. Nebenan ist ein Radcafe. Da treffen sich im Sommer radfahrende Gruppen. Aber jetzt ist tote Hose. Ohne Radfahrer keine Radfahrerlobby. Wo sollten die herkommen? Deshalb sage ich ja, daß ein Sigggi aus der Köln, der uns hier seinen Forderungskatalog präsentiert, einen schweren Stand hätte. Er könnte ja mal in die Dorfgaststätte einladen, um allen Radfahrern hier seine Vorstellungen zu erläutern. Da säße er dann alleine.

        ZitatderMac:
        Das zeigt IMO sehr gut, wo das Problem liegt.
        Ja, Mac, wenn es nach dem Landesrechnungshof ginge, fielen wir hier völlig hinten runter und hätten noch nicht einmal Radwege für die Schulkinder.
        Ansonsten: nimm den Landesrechnungshof nicht als neutralen Zeugen für irgendeine Ansicht. Die wollen immer nur Geld sparen und filtern mit dem Ziel auch alle Argumente.
        Ditschi
        Zuletzt geändert von Ditschi; 07.03.2016, 12:29.

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        • derMac
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          • 08.12.2004
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          • Meine Reisen

          #84
          AW: Kinder und Eltern mit Rad auf dem Gehweg

          Zitat von Waldhexe Beitrag anzeigen
          Das sagt aber nichts darüber, dass außerorts wo es keinen Radweg gibt, überhaupt nicht Rad gefahren bzw. wie Ditschi beschrieb, statt dem Auto (auch um die Kinder zu fahren) das Rad genommen wird. Deshalb passiert außerorts weniger: Entweder es gibt einen sicheren Radweg oder es wird nicht (oder nur Rennrad) gefahren.
          Mir ist gerade nicht klar, ob du jetzt sagen willst dass nicht gefahren wird oder doch. Aber eigentlich ist das IMO nicht direkt wichtig. Wenn ich an einer Straße mit extrem wenig Verkehr einen Radweg baue ist der Effekt gering. Allerdings ist es bei solchen Detaildiskussionen sinnvoll, den ganzen verlinkten Text zu lesen, da werden die Argumente beider Seiten zu solchen Fragen aufgeführt.

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          • derMac
            Freak
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            • 08.12.2004
            • 11888
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            • Meine Reisen

            #85
            AW: Kinder und Eltern mit Rad auf dem Gehweg

            Zitat von Ditschi Beitrag anzeigen
            Deshalb sage ich ja, daß ein Sigggi aus der Köln, der uns hier seinen Forderungskatalog präsentiert, einen schweren Stand hätte.
            Nicht, dass ich mit Siggi völlig einer Meinung wäre, aber ich meine er hätte gerade keine Radwege an Landstraßen gefordert.

            Ansonsten: nimm den Landesrechnungshof nicht als neutralen Zeugen für irgendeine Ansicht.
            Sie zeigen Probleme auf und irgendwie konnte ich bisher keine passenden Gegenargumente finden. Und ich war schon mehrfach in Schläfrig Holstein, mit Rad und Auto und kann die Argumentation des Rechnungshofs basierend darauf recht gut nachvollziehen. Man ist da abseits von ein paar Hauptstraßen ziemlich allein und ich habe außerorts keine Radwege vermisst.

            Mac

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            • Ditschi
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              • 20.07.2009
              • 12397
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              • Meine Reisen

              #86
              AW: Kinder und Eltern mit Rad auf dem Gehweg

              Zitat Mac:
              Nicht, dass ich mit Siggi völlig einer Meinung wäre, aber ich meine er hätte gerade keine Radwege an Landstraßen gefordert.
              Ihm sind unsere nicht gut genug. Das war gemeint.

              Ansonsten ist mir jedes tote Schulkind eines zuviel und ich sehe sie außerorts auf dem Radweg sicherer als auf der Straße.
              Da, wie der Landesrechnungshof, statistisch mit fehlendem Bedarf zu argumentieren, geht mir gegen den Strich. Anderen auch. Daher die neuen Radwege.
              Ditschi

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              • derMac
                Freak
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                • 08.12.2004
                • 11888
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                • Meine Reisen

                #87
                AW: Kinder und Eltern mit Rad auf dem Gehweg

                Zitat von Ditschi Beitrag anzeigen
                Ansonsten ist mir jedes tote Schulkind eines zuviel und ich sehe sie außerorts auf dem Radweg sicherer als auf der Straße.
                Es scheint aber so zu sein, dass zumindest Landesweit die Menschen bei euch eher innerorts verunglücken (ich finde auch tote Erwachsene schlimm). Wenn es in eurer Gemeinde nicht so ist, ist der Radweg für die Schüler natürlich die sinnvollste Investition.

                Mac

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                • HaegarHH

                  Alter Hase
                  • 19.10.2009
                  • 2925
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                  • Meine Reisen

                  #88
                  AW: Kinder und Eltern mit Rad auf dem Gehweg

                  Ich sollte in solchen Diskussionen NIX schreiben

                  Zitat von Ditschi Beitrag anzeigen
                  Ansonsten ist mir jedes tote Schulkind eines zuviel und ich sehe sie außerorts auf dem Radweg sicherer als auf der Straße.
                  Ich fahre viel Rad, Alltag sowieso, aber auch im Urlaub und Freizeit, auch wenn ich die letzten 2-3 Jahre mehr zum Laufen und Wandern gekommen bin. Über meine vielen km im Auto will ich lieber gar nix schreiben …ich kenne also beide Seiten und denken und Ansprüche. Bis vor 10 Jahren habe ich eigentlich NIE ernsthaft auf dem Rad gesessen.


                  * JEDER (im Verkehr) getötete Mensch ist zuviel! Das ist egal, ob Schulkind, oder Erwachsener, auf dem Rad, zu Fuss oder im Auto …es ist zuviel!

                  Die logische Konsequenz sollte in dem Szenario "totes Schulkind auf Rad" dann aber NICHT sein, oh wir bringen die Kinder vor den bösen Autos in Sicherheit, sondern "die Autos" so lange in Schranken weisen, bis das nicht mehr passiert / passieren kann. Tempo 50, wenn es nicht reicht Tempo 30 … zur Not "Radstrasse". Ist die Fahrbahn zu schmal -> Einbahnstrasse und Ampelregelung. Und alles GNADENLOS überwachen und Übertretungen auch wirklich ahnden!

                  Nur werden viele denken, machen wir uns nicht lächerlich Tempo 30 auf Landstraße, hält sich eh keiner dran und vermutlich derjenige selber nicht mehr, wenn er am nächsten Sonntag im nächsten Dorf Brötchen holen muss.

                  Also werden Wirkungen vermieden und Ursachen bekämpft


                  * WENN schon Radweg, besser Radverkehrsanlage, dann bitte RICHTIG! und DK finde ich da tlw. eher als grausam schlechtes Beispiel …NL dann gerne. Das sind sehr häufig wirklich getrennte Wegführungen, fast immer als 2-Richtungs-Wege gebaut, tlw. sogar mit Trennstreifen, sinnvoller Beschilderung und zumutbaren Lösungen für Überschneidungen mit anderen Verkehrsanlagen. -> nur DAS ist zu teuer, zu viel Stress (s. Waldhexe), …einfach nicht gewollt.

                  Wenn schon nicht so, dann doch bitte auch in D wirklich legal, sprich entsprechende Breite für 2-Wege und entsprechende Instandhaltung, beides aber eher ein Traum, als Realität.

                  Beides interessiert auch keinen beim Brötchen holen im Auto, ausser dass man für das Geld besser hätte die neue Turnhalle bauen sollen. Alles legitim, aber dann bitte nicht SO einen Radweg feiern!


                  * Also …scheint es das Beste zu sein, was man raus holen konnte, freuen wir uns, was es gibt und ärgern uns nicht, was es hätte geben MÜSSEN!

                  Nun "daddeln" (zügig fahren ist auf den Wegen tlw. kaum möglich!) wir getrennt vom Verkehr die Landstrasse entlang. Und lernen selber und noch schlimmer …bringen unseren Kindern bei …

                  + wir freuen uns über enge Radwege und sie sind SO sicher
                  + auf engen Radwegen auf der "falschen" Richtung fahren ist völlig ok und wir freuen uns immer noch, wie sicher das ist
                  + wir sind getrennt von den bösen Autos …alles wird gut.


                  Mit DEN Erfahrungen und mit DEN Gewohnheiten wird dann aber i. d. R. genau SO auch in jedem Dorf einfach weitergefahren. Selber genug erlebt und noch viel öfter selber angemacht geworden, wenn ich mich an Gesetze und Vorschriften gehalten habe!

                  Denn …i. d. R. hört am Ortseingang der Weg einfach auf, tlw. geht er ohne Beschilderung in einen "Bürgersteig" über. DAS ist dann kein benutzungpflichtiger Radweg mehr und schon gar nicht in Gegenrichtung zu benutzen. Interessiert keinen, man fährt einfach weiter, man ist ja "sicher"

                  Nur sind SOWAS wirklich schlimme Todesfallen, klar, die Statistiken kommen aus größeren Städten / Großstädten und ich weiss nicht, wie viel Schulkindern auf Fahrrädern beim Befahrend des "Bürgersteiges" in falscher Richtung vom Trekker umgefahren werden, aber die Zahlen z. B. aus HH sind erschreckend.

                  Genau so ist das ein erhebliches Gefährdungspotential für die Radfahrer selber und für die Situationen Radfahrer-Fussgänger.


                  DAS klingt vielleicht böse, aber das habe ich jahrelang viel zu oft und gerade in Dörfer und kleinen Städtchen und gerade auch hier im Norden gesehen.


                  Freust Du Dich wirklich immer noch über so einen Radweg und den damit verbundenen Erziehungseffekt? Vielleicht versteht Du nun den Unmut oder Ärger, die Angst etc. die manche hier vorbringen, wenn sie die Freude über so etwas erleben.
                  Aktuelle Bilder von unterwegs … kommindiepuschen auf Instagram

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                  • Ditschi
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                    • 20.07.2009
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                    #89
                    AW: Kinder und Eltern mit Rad auf dem Gehweg

                    Zitat von derMac Beitrag anzeigen
                    Es scheint aber so zu sein, dass zumindest Landesweit die Menschen bei euch eher innerorts verunglücken (ich finde auch tote Erwachsene schlimm). Wenn es in eurer Gemeinde nicht so ist, ist der Radweg für die Schüler natürlich die sinnvollste Investition.

                    Mac
                    Tote Erwachsene sind auch schlimm. Mit " innerorts" dürften die Städte gemeint sein.
                    Deren Verkehrsituation ist mir nicht vertraut.
                    In unseren kleinen Dörfern von " innerorts" zu sprechen, wäre vermessen.
                    Da sind wir wieder am Ausganspunkt: der ( bestrittenen) unterschiedlichen Situation von Stadt, Ballungsgebiet und plattem Land.
                    Ditschi

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                    • lina
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                      #90
                      AW: Kinder und Eltern mit Rad auf dem Gehweg

                      Ob innerorts Stadt oder Land meint, nimmt sich meines Erachtens nach nichts, der Problempunkt bleibt derselbe. Wenn man mal bewusst darauf achtet, sieht man überraschend viele Radfahrer auf Bürgersteigen, unterwegs in Gegenrichtung, zunehmend auch Pedelecs, besonders auch in Dörfern. Die sind ziemlich schnell an Ausfahrten (wo sie nicht erwartet werden, vor allem nicht in dieser Plötzlichkeit, die manchmal auch nicht gedeckt wird vom Links-Rechts-Blick derer, die aus der Ausfahrt herausfahren – die vermuten höchstens (langsame) Fußgänger aus der (falschen) Richtung).

                      Sinnvoller fände ich, es würde den Radfahrern nicht von Anfang an beigebracht, dass es ok ist, gegen die Fahrtrichtung unterwegs zu sein (am kostensparendes wäre das evtl. durch eine gestrichelte Mittellinie auf dem nur einseitig angebrachten Radweg). Und dass sich Radfahrer nicht als Fußgänger mit 2 Rädern verstehen (= man darf immer und überall unlogisch unterwegs sein), sondern eher als Motorradfahrer ohne Motor (= man nutzt ein einigermaßen schnelles Verkehrsmittel).

                      Interessieren würde mich hier: Wie sieht denn der fotografierte Radweg aus, wenn er ins Dorf mündet?
                      Zuletzt geändert von lina; 07.03.2016, 14:08.

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                      • Pfad-Finder
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                        #91
                        AW: Kinder und Eltern mit Rad auf dem Gehweg

                        Zitat von derMac Beitrag anzeigen
                        Mir ging es nicht um die liegengebliebenen Mittel. Auch wenn alle genutzt worden wären, hätte Berlin pro EW nur 1/10 so viel für den Radverkehr ausgegeben wie Kopenhagen.Mac
                        Ja und?
                        a) Hat Kopenhagen 60 Milliarden Euro Schulden auf dem Buckel?
                        b) Du kannst als Verwaltung nur soviel verbauen, wie du Personal zum Planen hast. Da gehen in Deutschland nach 15-20 Jahren Sparkurs alle auf dem Zahnfleisch. Bund (mit Wasser- und Schifffahrtsverwaltung sowie de facto DB), Länder, Gemeinden. Und wenn dann an allen Ecken des Tischtuchs gezerrt wird, geht es darum, welcher Verkehrsträger für Personen- und Güterverkehr selbst in den Großstädten mehr als 50 Prozent der Verkehrsleistung erbringt. Kleiner Tipp: Das Fahrrad ist es nicht.
                        Schutzgemeinschaft Grüne Schrankwand - "Wir nehmen nur das Nötigste mit"

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                        • Ditschi
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                          #92
                          AW: Kinder und Eltern mit Rad auf dem Gehweg

                          Zitat Lina:
                          Interessieren würde mich hier: Wie sieht denn der fotografierte Radweg aus, wenn er ins Dorf mündet?
                          Um den Autoverkehr im Dorf nicht gradezu dramatisch zu erhöhen, werde ich nicht noch einmal losfahren zum Fotografieren, sondern Dir sagen, wie es bei uns aussieht: der Rad/ Fußweg, der die Bundesstraße begleitet, geht auch im Dorf als Rad/ Fußweg weiter. Also genauso grade durch. Will man runter und abbiegen, zum Beispiel in die Landesstraße, die an meinem Haus vorbei geht, muß man runter vom Radweg und die Bundesstraße überqueren. Schiebend oder fahrend an geeigner Stelle, wenn kein Auto kommt. Die Landesstraße an meinem Haus vorbei hat noch keinen Radweg, aber beidseitig zwei Bürgersteige für Fußgänger. Für Radfahrer verboten. Da tritt genau ein, was Du beschreibst. Die Radfahrer, die im Sommer zum Radcafe wollen, verlassen den Radfahrweg, überqueren die Bundesstraße, fahren aber nicht auf der Straße, sondern mit dem Rad auf dem Fußweg weiter, zumeist noch auf der falschen Seite. Ich glaube, ich habe schon mal beschrieben, daß ich dann wegen beschränkter Sicht Probleme habe, mit dem Auto aus der Einfahrt zu kommen. Auf der Straße ( trotz wenig Verkehr/ Nebenstraße) wollen sie offensichtlich nicht fahren. Ist kein Radweg da, nehmen sie den Fußweg in beide Richtungen.
                          Bin aber schnell hingelaufen.

                          Hier die Bundesstraße mit dem durchgehenden Radweg. Dort, wo der Bordstein abgesenkt ist, fahren die Radler runter und überqueren sie Straße



                          Dann fahren in diese Straße hinein, und zwar zumeist auf den linken Fußweg, der für Radler nicht freigegeben ist. ( Der rechte auch nicht). Vorbei an meinem Haus, der große rote Kasten dahinten links mit dem grünen Dach. Auf der Seite liegt auch das Radcafe. Sie müßten jetzt, da kein Radweg mehr vorhanden ist, eigentlich auf der Straße rechts fahren. Kratzt aber keinen. Die Schüler benutzen den rechten oder den linken Fußweg, je nachdem, auf welcher Seite sie wohnen.





                          Mein Fazit: Auf der Straße fahren zu wollen, scheint ein Drang von Städtern zu sein. Wer hier radelt, meidet die Straße und fährt auf dem Radweg oder gar auf dem verbotenen Fußweg, egal, wie gut oder schlecht ausgebaut.



                          @ mac. post 162: Worüber soll ich mich freuen? Berlin und Radverkehr? Da mische ich mich nicht ein.

                          Ditschi
                          Zuletzt geändert von Ditschi; 07.03.2016, 17:17. Grund: Ergänzung

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                          • derMac
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                            #93
                            AW: Kinder und Eltern mit Rad auf dem Gehweg

                            Zitat von Pfad-Finder Beitrag anzeigen
                            Ja und?
                            Nix und. Ich stelle nur fest, dass aus dem Nationalen Radverkehrsplan Deutschlands und der Radverkehrsstrategie Berlins (oder meinetwegen SHs - das ist bis auf ein paar wenige Ausnahmen recht austauschbar) so IMO nichts tiefgehendes werden kann. Viel heiße Luft um wenig. Und ich stelle fest, dass das wenige, was dabei rauskommt nicht das ist was ich will. Nun muss es natürlich nicht nach mir gehen (ich hab mir diese Pläne auch nicht ausgedacht und bin nicht gefragt wurden), aber irgendwie werden da fast gar keine Ziele erreicht. Dann sollen sie es doch gleich lassen - man könnte das Geld auch gut in andere defizitäre Bereiche stecken. Obwohl, Dischi freut sich sehr und du scheinst auch recht zufrieden zu sein. Solange ich beim Radreisen wie bisher miese Radwege ungestraft und unvollgepöbelt ignorieren kann ist es für mich zumindest keine Verschlechterung.

                            Mac

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                            • Pfad-Finder
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                              • 18.04.2008
                              • 11922
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                              #94
                              AW: Kinder und Eltern mit Rad auf dem Gehweg

                              Ich bin nicht restlos zufrieden. Aber ich weiß, dass es in der Politik am Ende immer um einen Ausgleich von Interessen geht. Verkehrspolitik ist da keine Ausnahme.

                              Btw.: Wenn ich an manche holprige Landesstraße in SH denke, würde ich als Autofahrer gerne auf dem Radweg fahren. Natürlich ungestraft und unvollgepöbelt. War es das, was Du meintest?
                              Schutzgemeinschaft Grüne Schrankwand - "Wir nehmen nur das Nötigste mit"

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                              • derMac
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                                • 08.12.2004
                                • 11888
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                                #95
                                AW: Kinder und Eltern mit Rad auf dem Gehweg

                                OT:
                                Zitat von Ditschi Beitrag anzeigen
                                @ mac. post 162: Worüber soll ich mich freuen?
                                Über euren Radweg und die regionale Radverkehrspolitik. Oder hatte ich das was falsch verstanden?

                                Mac

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                                • Ditschi
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                                  • 20.07.2009
                                  • 12397
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                                  #96
                                  AW: Kinder und Eltern mit Rad auf dem Gehweg

                                  Äh, ja, über Beides freue ich mich. War wohl vorher mißverständlich. Alle anderen hier auch.
                                  Ditschi

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                                    #97
                                    AW: Kinder und Eltern mit Rad auf dem Gehweg

                                    Zitat von HaegarHH Beitrag anzeigen
                                    Die logische Konsequenz sollte in dem Szenario "totes Schulkind auf Rad" dann aber NICHT sein, oh wir bringen die Kinder vor den bösen Autos in Sicherheit, sondern "die Autos" so lange in Schranken weisen, bis das nicht mehr passiert / passieren kann. Tempo 50, wenn es nicht reicht Tempo 30 … zur Not "Radstrasse". Ist die Fahrbahn zu schmal -> Einbahnstrasse und Ampelregelung. Und alles GNADENLOS überwachen und Übertretungen auch wirklich ahnden!
                                    Danke!

                                    Du deutest nämlich das Kernproblem an: In Deutschland wird alle Form von Mobilität vom Auto her gedacht. Zuallererst ist es das Auto, das Platz beansprucht und diesen Platz auch bekommt. Im Zweifel werden alle anderen halt verdrängt. In dieser Einseitigkeit liegt der große Fehler.

                                    Man muss sich ja nur mal den Aufwand anschauen, der da betrieben wird: In jeder größeren Stadt gibts Schnelltrassen, Autobahnen, Ringstraßen, Umfahrungsstraßen, Über- und Unterführungen, Kreisverkehre, automatische Ampelschaltungen, Bedarfsspurenschaltung, grüne Welle und und und - alles, damit der vornehmlich motorisierte Verkehr möglichst ungestört Rollen kann. Man muss sich ja schon fragen, warum es sowas nicht für Radfahrer gibt. Als Radfahrer muss man hingegen schon vor Dankbarkeit niederknien, wenn eine Stadtverwaltung es überhaupt mal hinkriegt, mit nem weißen Strich einen Fahrbahnteil abzutrennen. Mit Fahrrad-Öko brüstet man sich hingegen gerne - in Heidelberg beispielsweise brüstet man sich stadteinwärts an der Jahnstraße mit einer digitalen Anzeigetafel in Echtzeit, wieviel CO2 die vielen Radfahrer eingespart haben, der Radweg in der Gegenrichtung hingegen ist wegen Wurzeldurchbrüchen und anderen Schäden faktisch nicht benutzbar ...

                                    Der Witz ist, dass Fahrradmobilitätskonzepte vergleichsweise billig zu haben sind, z. B. indem man bestimmte Straßen als Fahrradstraße ausweist und Autoverkehr nur mit schriftlicher Genehmigung oder Anliegerregelung einfahren lässt (wer z. B. umzieht, behindert ist oder die Getränkekiste ausladen will, soll freilich mit seinem Fahrzeug eine solche Straße nutzen dürfen), aber regulär sollte sie für die Autodurchfahrt gesperrt sein. Einige Anwohner werden meckern, andere werden es lieben, weil es vor dem Haus sehr viel ruhiger wird. In Kiel ist beispielsweise die Hansastraße nach ihrer Umwidmung in eine Fahrradstraße eine der begehrtesten (und leider auch teuersten) Wohnstraßen geworden.

                                    In Skandinavien, z. B. im bereits angesprochenen Kopenhagen kennt man das Konzept der Fahrradschnellstraße. Selbst im autoverliebten London gibts inzwischen Konzepte für Fahrradmobilität, die ihresgleichen suchen. In Paris hat man mit Vélib schon vor über einem Jahrzehnt kostenlose Leihfahrräder für die Kurzstrecke eingeführt. Aber hier dreht sich alles ums Auto - intelligent war Einseitigkeit noch nie.

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                                    • Schmusebaerchen
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                                      • 05.07.2011
                                      • 3388
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                                      #98
                                      AW: Kinder und Eltern mit Rad auf dem Gehweg

                                      Da hier angedeutet wurde, dass der Autofahrer unbedingt derjenige sein muss, der verzichtet, nur damit der Radfahrer auf der Straße fahren darf....warum lassen wir nicht auch noch Züge auf der Straße fahren? Spart die teuren Gleise. Der Flughafen in Berlin war eine Fehlinvestition. Hätte man doch gleich Straßen dafür nehmen können. Aber bitte nur mit 10km/h starten und landen. Wird schließlich auch noch als Wanderweg benutzt.

                                      Ein wichtiger Grund, warum die asatischen (speziell die japanischen) Züge so enorm schnell, pünktlich und sicher sind, ist weil Hochgeschwindigkeitszüge von Nahverkehrszügen und Güterzügen baulich getrennt sind.
                                      Was haben wir in Deutschland? "Die Weiterfahrt des Zuges verzögert sich, wegen einem langsameren Zug auf dem Streckenabschnitt." Reine Hochgeschwindigkeitstrassen gibt es in D bisher nur sehr wenige. Frankreich hat sie schon seit Jahren. Andere Länder in Europa sicher auch.

                                      Dass die Autofahrer erzogen werden müssen, sehe ich ein und bin ich dafür. Dies zu erreichen, indem man Straße und Radweg zusammenlegt ist keine Lösung. Viel mehr ist es reine Provokation. Und zwar für Beide.
                                      Erziehen kann man nicht mit ärgern. Erziehen kann man nur mit Bestrafung und Lob. Es müsste jeder Autofahrer in jedem Moment damit rechnen, dass er erwischt wird. Entsprechende regelmäßige Nachschulungen gehören natürlich auch dazu. Häufig ist das Wissen, z.B. die 1,5m Sicherheitsabstand einfach nicht vorhanden.
                                      Und warum soll man alle Autofahrer ärgern, wegen den paar die erzogen werden müssen.

                                      Zu argumentieren, dass man so nicht lernen kann mit dem Verkehr umzugehen...das ist schon ganz schön daneben. Das Problem umfasst unser ganzes Leben. Also nicht nur den Taschenrechner wegschmeißen, weil man nicht mehr rechnen kann. Man müsste sein ganzes zivilisiertes Leben aufgeben, um nicht zu verlernen wie man jagen geht...
                                      Also im Prinzip jeglichen Fortschritt aufgeben. Wäre es da nicht sinnvoller dafür zu sorgen, dass es Stück für Stück mehr Möglichkeiten für Radfahrer gibt, statt mit den bisherigen unzufrieden zu sein und deshalb den kompletten Verzicht fordert? Oder besser gesagt...nicht aufzugeben?
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                                      • derMac
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                                        #99
                                        AW: Kinder und Eltern mit Rad auf dem Gehweg

                                        OT:
                                        Zitat von Pfad-Finder Beitrag anzeigen
                                        Btw.: Wenn ich an manche holprige Landesstraße in SH denke, würde ich als Autofahrer gerne auf dem Radweg fahren. Natürlich ungestraft und unvollgepöbelt. War es das, was Du meintest?
                                        Auf so einem schmalen Weg? Echt?

                                        Ansonsten bitte den Kontext beachten: ich bezog mich auf Nebenstraßen außerorts in SH, da ist eh nix los und da stört man auch nicht ernsthaft jemanden. Meine Aussage war ein Paxisbericht. Da stört ein Auto auf dem Radweg genausowenig (wenn der breit genug ist und für die Traglast ausgelegt - also eher nicht). Allerdings kann ich mich basierend auf meiner letzen Radtour dort nicht an eine Situation erinnern, wo der Radweg signifikant besser als die Straße war (ich kann mich irgendwie an gar nicht so viele Radwege erinnern ). Aber ab und zu treff ich Autos auf dem Radweg, ich hab da noch keinen angezeigt oder vollgepöbelt. Wenn ich gar nicht mehr durchkomme bin ich aber zumindest sauer.

                                        Mac

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                                        • derMac
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                                          AW: Kinder und Eltern mit Rad auf dem Gehweg

                                          Zitat von Schmusebaerchen Beitrag anzeigen
                                          Da hier angedeutet wurde, dass der Autofahrer unbedingt derjenige sein muss, der verzichtet
                                          Es geht den meisten die sich hier kritisch äußern nicht darum, unbedingt unter allen Umständen auf der Straßer fahren zu wollen. Sie wollen nur nicht sinnlos auf schlechte Radwege gezwungen werden. Gegen gute dürften nur sehr wenige was haben.

                                          Mac

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