Federgabel oder nicht?

[Auspuff]

AW: Fahrrad-Galerie

Aha, vielen Dank für die Erleuchtung.


Aber was ist es genau, was die Besitzer von "Reisefahrrädern" (wenige mit Federgabel) Besitzern von "herkömmlichen Trekkingrädern" (viele mit Federgabel) an Wissen voraus haben? Wenn Stahl schon von allein so gut federte, führen doch alle Trekkingradfahrer ohne Federgabel, unabhängig ihres Einsatzgebietes.

Hmm, aber wahrscheinlich ist es tatsächlich auch die Angst, dass was fern der Heimat kaputt geht, wie McCoy schon meinte.
Die größere Auswahl an Gabeln mit Befestigungsmöglichkeiten der Fronttaschen ist natürlich auch ein fairer Punkt.

Aber ist das schon alles?

Ich dachte halt immer, dass eine Federgabel das Erste ist, was man auf einer wirklich langen Radtour dabei haben möchte: weniger Vibrationen, schmerzfreie Handgeleke - Langstreckenkomfort halt...

[Hy!]

AW: Fahrrad-Galerie

OT: Das "Mein Stahlrad federt alles weg"-Prinzip funktioniert aber eben auch nur bis zu einem gewissen Grad, irgendwann ist dann auch Schluss. Wie überall gibts auch bei dieser Frage nicht die eine Wahrheit, mein Reiserad ist ungefedert und hat einen Alurahmen, trotzdem finde ich es angenehm zu fahren. Andere schwören auf vollgefederte Reiseräder --> http://mitglied.multimania.de/bumbumbike/bike.htm



evtl. sollte man hierfür einen neuen Thread aufmachen oder wo anders reinverschieben...

[Enja]

AW: Federgabel oder nicht?

Reise ist schon einmal nicht gleich Reise. Ob ich jetzt auf Asphalt fahre oder ausschließlich auf Schotter, könnte vielleicht zu einer Unterscheidung führen. Ich habe zum Beispiel eine gefederte Sattelstütze, die ich früher nicht hatte und die ich nicht mehr missen möchte.

Eine Federgabel hatte ich auch mal. Am Billig-Rad. Die saß bald fest und federte nicht mehr. Störte aber auch nicht. Sie war mit ein Grund, warum alle "Experten" meinten, mit dem Rad könne man keine weiten Reisen unternehmen. Es war eine Billig-Federgabel. Funktonierende Federgabeln sind sehr viel teurer. Die kamen für mich nicht in Frage. Dazu wiegen sie natürlich.

"Mein Rad federt alles weg" ist nicht so das Prinzip nach dem ich fahre. Ich tendiere eher in die materialschonende Richtung. Vielleicht liegt es daran?

[TanteElfriede]

AW: Federgabel oder nicht?

OT: ...ist glaube ich am Ende auch eine wirklich philosophische Frage. Jedes System hat Vor- und Nachteile. So stimmt es sicher, dass etwas was nicht dran ist auch nicht kaputt gehen kann, wenn allerdings ein Design in sich federn soll, dann muß ich mir wieder den Kopf machen wie ich das baue, dass die Elastizität langsam ausschleicht bis zu dem Punkt an dem eben nichts mehr federt. Sonst baue ich mir da Sollbruchstellen in Folge von Material Ermüdung. Da man Stahlrahmen schon seit ein paar Tagen baut, hat man da auch einen Funduns an Erfahrungen.
Ich fahre vorn gefedert. An so etwas wie einem Reiserad. Also einem Rad mit dem ich auch länger unterwegs bin. Ich mag die Option des Wechsels zwischen das federt und da federt nichts. Die hätte ich bei Stahl allein nicht. Dafür habe ich noch ein altes Rennrad, gemufft, konifizierte Rohre...das fahre ich deutlich lieber als diese Alu/Carbon Ding was ich auch noch habe. Mag sein, dass der starre Neuling mehr Kraft auf die Straße bringt, der Stahlhobel fühlt sich aber netter an.

[Nordman]

AW: Federgabel oder nicht?

wenn federgabel, welche 28" mit canti-aufnahme wäre den empfehlenswert?
(suntour ist da ja wohl der platzhirsch, welche taugen den was oder welche alternativen gibt es?)

[t.klebi]

AW: Fahrrad-Galerie

Deswegen brauchte früher niemand extra Federungen.

Auch früher hatte man schon Federungen. Fast jeder alte Sattel war gefedert und es gab auch Räder mit Vorderradschwingen. Des Weiteren waren Fahrräder früher Fortbewegungsmittel für die Straße und keine Sportgeräte für Wald und Feld. Früher scheitert der Radfahrer viel eher an der fehlenden Schaltung, als an der fehlenden Federung.

Alu .... bietet nicht die gleiche Stabilität.

Das ist schlicht Unsinn.
Man kann materialunabhängig jede gewünschte Stabilität bauen. Bezieht man zusätzlich noch das Gewicht ein (und das sollte man beim Fahrradbau tun), bleibt sogar ein leichter Vorteil für den Alurahmen.

Gruß
t.klebi

[bemme]

AW: Federgabel oder nicht?

was soll ein rad können? dich entspannt wie möglich dahin bringen wo du hin willst. und daraus resultieren dann alle weiteren antworten. willst du querfeldein durch modder und stein - machen dicken reifen schon mal sinn. und ja auch eine federung ist da nicht schlecht. wenn du viel gepäck mitnehmen möchtest ist dir das dann aber vllt. zuviel masse die da gefedert wird. vielleicht reicht dir für den nötigen komfort eben ein dicker reifen und ein rahmen der hinreichend wegsteckt.

ich fahre nur am dreckrad mit ner federgabel. da will ich spass mit haben, da geht über stock und stein und bordsteinkante. dass will ich in der qualität nicht mit nem peackten reiserad. deshalb hat das reiserad für mich keine federung nötig. dashängt einfach viel vom persönlichen fahrgefühl und komfortbedürfnis ab. mir wäre eine federfuhre zu schwammig. und ja, vllt. auch ein bissl zu wartungsanfällig. bisher habe ich keine bequemlichkeit vermisst, 135km tagesschnitt über 6 wochen sind damals die bestätigung gewesen dass 26" starrer stahl mit 2.1" reifen völlig in ordnung sind. und da waren auch reichlich schotterpisten mit waschbrett dabei.

[loisachqueen]

AW: Federgabel oder nicht?

Mich würde es mal eher interessieren, ob es Federgabel (sind ja bekanntlich meist aus Alu) mit den Einschraubgewinden für lowrider gibt. Es gibt zwar im Handel auch so Klemmen zum Nachrüsten, aber auf Alu-Rohren halte ich davon garnichts, weil das Material durch die Klemmung erheblich geschwächt wird.

[bemme]

AW: Federgabel oder nicht?

Mich würde es mal eher interessieren, ob es Federgabel (sind ja bekanntlich meist aus Alu) mit den Einschraubgewinden für lowrider gibt.

sind mir noch nich begegnet. und die lowrider die auf federgabel gabaut werden können haben einen für mich ungemütlich hohen schwerpunkt.

zum beispiel:

http://www.faiv.de/

http://www.tubus.com/product.php?xn=65

man kann das schon machen, ob man's mag is ne andere sache.

[Hy!]

AW: Federgabel oder nicht?

Hab ich glaube schon mal irgendwo gesehen, weiß grad aber nicht wo, bzw. an was für einem Rad.

Generell ist es aber keine gute Lösung das Gepäck am ungefederten Teil der Gabel zu befestigen, also kommt man wohl nicht um den Swing oder Faiv Lowrider herum, wenn man denn Gepäck an der Federgabel haben will/muss.

[Enja]

AW: Federgabel oder nicht?

Ich vermute, dass das häufig der Grund ist, am Reiserad auf eine Federgabel zu verzichten. Bei mir war das jedenfalls so.

[Schmusebaerchen]

AW: Federgabel oder nicht?

Energieverbrauch ist noch entscheidend. Hab testweise mal ein voll gefedertes Fahrrad bergauf gefahren. Währenddessen ist diese Person mein Fahrrad bei der gleichen Steigung gefahren und konnte es bestätigen. Man tritt wie bekloppt und kommt nicht Vorwärts. Sieht man auch, wenn jemand mit viel zu weicher Federung bergauf fährt. Das Fahrrad geht ständig in die Knie und verbraucht dabei Energie.
Mit der richtigen Einstellung oder nur Federgabel ist der Effekt geringer, aber vorhanden.

Einen technischen Sinn hat es nur bei Downhill, weil man schlichtweg die Sprünge sonst nicht abfedern kann. Bei MTB, Tourenrad oder sogar Stadtrad ist es nur eine Frage des Komforts. Komfort lässt sich ja immer gut verkaufen.

Hab ein MTB mit dem ich fast alles mache. Von Querfeldein, Steigungen, wo man mit dem Gesicht schon den Lenker knutscht bis Radtouren auf Teer bis 100km/Tag. Eins ist klar: Das nächste wird dann wieder komplett ohne Federung.

Denn meine Meinung ist: Da wo man eine Federung braucht fährt man nicht mehr im Sitzen. Und kann mit Händen und Füßen federn.
(Sagt nichts, ich weiß, dass jetzt wieder kommt, das andere mehr Komfort brauchen. Deshalb ist es ja auch meine Meinung.)

[bemme]

AW: Federgabel oder nicht?

Das Fahrrad geht ständig in die Knie und verbraucht dabei Energie.
Mit der richtigen Einstellung oder nur Federgabel ist der Effekt geringer, aber vorhanden.

man könnte jetzt spitzfindig sagen: "nimm doch eine mit lock-out". mach ich aber nich ;) . und selbst mit ne starrstellbaren würde ich trotzdem keine federgabel haben wollen.

[kalboleiro]

AW: Federgabel oder nicht?

Ohne! Ganz klar!
Für ein Tourenrad brauchst Du schlicht keine! Oder hebt Dein Vorderrad ständig vom Boden ab, oder springst Du etc.
:-)
Wenn Du Komfort willst, lass ein halbes bar ab, aber spar Die das Geld, das Gewicht und ggf. auch den Ärger mit der Technik!

[kalboleiro]

AW: Federgabel oder nicht?

und nochwas;
die Tourengabeln, die ich kenne bieten eine miese Preformance. DA gibt es ja keine Fox o.ä.
Daher verleihen die teilweise ein sehr schwammig Gefühl für das Vorderrad.
Ich mag die Dinger überhaupt nicht! Mein Velo de Ville kam mit einer, und die hatte nach 4000km ein solches Axialspiel, dass mir in holprigen, schnellen Kurven Bang wurde.
Der Hersteller hat sie auf Kulanz ersetzt. Ich habe mich für eine Starre entschieden und bin wesentlich zufriedener.

[Pfad-Finder]

AW: Federgabel oder nicht?

1) Was nicht dran ist, kann nicht kaputtgehen
2) Was nicht dran ist, wiegt nix

ABER:
Seit 2011 habe ich ein Zweitrad - gebraucht gekauft, wie immer. Da war eine Federgabel dran, und inzwischen nehme ich es gerne auf Tour. Es ist aber eine etwas bessere Gabel mit Lockout (XCR LO S4 oder so ähnlich), was am Berg sehr vorteilhaft, da weniger Energie in das Einfedern verschwendet wird. Bergab auf Kopfsteinpflaster oder rumpeligen Waldwegen ist der Komfortzuwachs deutlich. Im Gegensatz zu meiner ersten Billig-Federgabel ist die Richtungsstabilität in Ordnung. Ehrlicherweise muss ich sagen, dass die Gabel 90 Prozent der Zeit in Lockout-Stellung ist.

[Auspuff]

AW: Federgabel oder nicht?

...
Einen technischen Sinn hat es nur bei Downhill, weil man schlichtweg die Sprünge sonst nicht abfedern kann. Bei MTB, Tourenrad oder sogar Stadtrad ist es nur eine Frage des Komforts. Komfort lässt sich ja immer gut verkaufen.

Hab ein MTB mit dem ich fast alles mache. Von Querfeldein, Steigungen, wo man mit dem Gesicht schon den Lenker knutscht bis Radtouren auf Teer bis 100km/Tag. Eins ist klar: Das nächste wird dann wieder komplett ohne Federung.
...

Mann mann mann, das sind ja plakative Aussagen hier.
Das liest sich, als ob du die 100 km am Tag ausschließlich auf der Straße zurücklegst. Sonst hättest du wohl bemerkt, dass im Mountainbikesport zumindest auf der Rundstrecke eine Federung mehr Grip, höhere Geschwindigkeit, mehr Sicherheit und ja - letzten Endes auch mehr Komfort bietet.
Die Frage, ob eine Federung beim MTB Sinn macht, wurde vor 20 Jahren beantwortet. Heute ist z.B. eher interessant, ob 28'' Fullies oder 29'' Hardtails das Rennen machen.

Meine ursprüngliche Frage ("Warum keine Federgabel?") bezieht sich auch gar nicht auf MTBs, sondern auf "Reisefahrräder" mit Taschen vorne und hinten, mit denen man auf langen Touren auch abseits der Wege in fremde Länder reist, so wie das auf Bildern im Forum zu sehen ist ("Fahrrad-Galerie", "Bilder eurer Übernachtungsplätze").
Ich habe kein solches Reisefahrrad, mir ist nur auf den Bildern aufgefallen, das die meisten ohne Federgabel unterwegs sind.

Wie ein Vorschreiber schon meinte, bezieht sich der Vorteil "Materialschonend" nicht nur auf den Menschen, sondern auch auf das Fahrrad. Hohe Lasten und Vibrationen können ohne mechanische Dämpfung (Federgabel) sonst nur von der Elastizität des Materials kompensiert werden und das führt irgendwann zum Rahmenbruch (Kaltverformung). Dann doch lieber ein Teil am Rad haben, was austauschbar ist und den Rahmen vor Spannungen schützt.
Andereseits geht der Trend ja auch zu immer breiteren Reifen. Gab vor Jahren mal einen Artikel im mountainbike-magazin, in dem gemessen wurde, wieviel % der Vibrationen durch die Reifen geschluckt werden können. Das war erstaunlich viel (~ 30%?). Besonders die gefährlichen Spannungsspitzen können durch breite und nicht sehr hart aufgepumpte Reifen abgedämpft werden.

So long!

[volx-wolf]

AW: Federgabel oder nicht?

Ähnliche Überlegungen in der letzten Zeit angestellt, da ich mich gerade mit Fahrradkauf beschäftige:
Meine Entscheidung sind Stahlrahmen & breite Reifen statt einer Federung.
Die Argumente stehen hier auch schon von anderen.

[kalboleiro]

AW: Federgabel oder nicht?

@Pfad-Finder:
1) kannte ich bereits, aber
2) ist mehr neu und seeehr geil!!!
:-)

[Schmusebaerchen]

AW: Federgabel oder nicht?

OT:

Die Frage, ob eine Federung beim MTB Sinn macht, wurde vor 20 Jahren beantwortet.

Für gewöhnlich entscheide ich selbst, was für mich Sinn macht und lasse mir das nicht von der Industrie diktieren. Und wie ich das sehe, sehen das viele hier genauso.

Indem ich sage, dass es nur für Downhill sinnvoll ist implementiere ich, dass es überall sonst sinnlos ist. Überall sonst beinhaltet auch Radreisen. Ist also eine Antwort auf deine Frage. (Ob dir die Antwort(meine Meinung) passt ist ne andere Sache.)

Rundkurs...musste ich erst mal googeln, was die damit speziell meinen. Dachte ja wenigstens an MTB Rennen. Aber nein extra ausgebaute Strecken für MTBler. So was *ich verkneife es mir* gibt es hier nicht. Allgemein recht wenige Radwege. Als Folge fahren die wenigen Radfahrer die es hier gibt alles mögliche was da ist: Von Straße über Feld und Waldwege bis hin zu Wanderpfaden. Von Wurzeln, über faustgroßen Schotter bis hin zu vereinzelten großen Steinbrocken kann alles dabei sein. Gräben und Forstwege kommen auch manchmal vor.
Mein Fahrrad ist ca 10 Jahre alt, Alu mit einer viel zu harten Federgabel(die kann überhaupt keine Vibrationen abfangen). Und es hält noch.
Da man auf Radreisen in der Regel gemütlicher fährt und weniger Offroad ist hier die Belastung um so geringer. Mit abseits der Wege kommst du erst jetzt. Und ist immer relativ.

Liegt vermutlich auch an der persönlichen Einstellung. Da ich schon beizeiten sehr viel selbst gebastelt habe und somit schnell erkannt habe, das Material und Verarbeitung irgendwo einfach Grenzen haben, hat sich für mich folgender Leitspruch gebildet:
Ich behandle meine Gegenstände je nach dem wie robust sie sind und nicht die Gegenstände müssen so robust sein, wie ich mit ihnen umgehe. Das heißt für mich, dass ich bei Schlaglöchern vorsichtig fahre(einer der Hauptursachen für Rahmenbruch). Und seien wir mal ganz ehrlich: Wer möchte ein so gut gefedertes Fahrrad fahren, dass er egal was kommt sitzen bleiben kann. Das ist doch langweilig.

PS: Ja da steht 100km/Tag auf Teer. Und davor steht "Querfeldein".