Sehenswertes während Fahrradtour (un)geplant finden

[Sysics]

Wir geht ihr bei euren Touren vor wenn ihr z.B. den x* fahrt?
x = beliebiger Radweg eurer Wahl etc. (bei mir z.B. der Isarradweg).

Ich starte in Mittenwald, fahre bis Deggendorf und anschließend noch über Regensburg. Bei München und Regensburg wüsste ich, dass ich Tripadvisor nutzen kann um mir Sehenswürdigkeiten herauszusuchen. Unterwegs komme ich durch mir nicht bekannte Orte und Städte. Manches wird nett sein, manches unspektakulär. Das bringt mich zu der Frage:

Plant ihr im Vorfeld eurer Reise, was ihr euch ansehen wollt? Falls ja, woran macht ihr dies fest und wie geht ihr im Vorfeld bei der Suche vor? Sucht ihr alle halbwegs größeren Städte per Website, Tripadvisor, Google Maps, Komoot Highlights ab?
Ist eine Devise meistens in den Ortskern zu fahren und dann spontan weiterzusehen?

Es fällt mir schwer meine Frage per Suchfunktion zu suchen, daher stelle ich die Frage ins Forum.

Ein paar lose Gedanken dazu:
* Ich will nicht jede Stadt die ich streife anfahren
* Ich möchte schöne Städte / Gegenden / Ecken nicht per se auslassen
* Ich möchte im Vorfeld einer Tour nicht alles detailliert planen und herausarbeiten.
* Jeder definiert "Sehenswert" oder "Lohnenswert" für sich selbst.

Vielleicht in einem Satz zusammengefasst gefragt: Welche Städte fahrt ihr an und wenn ja, aus welchem Grund? Nicht jede Stadt hat etwas zu bieten, ist ggf. mit Umweg und Stress verbunden und hält nur auf.

[Christian J.]

Meine zwei Rezepte: Schlecht genug planen (also meist einfach ganz schnell die tour bei Komoot zusammenklickern) und den lokalen Tourismusverbänden vertrauen (wenn es was sehenswertes gibt, gibt es auch ein Hinweisschild). Ich lese halt dann ggf. viele Infotafeln, die am Radweg rumstehen.

[Gyttja]

Die besten Tipps bekommt man im Gespräch mit den Eingeborenen.

[Sysics]

Danke euch beiden, sehe ich ähnlich.

[lina]

Infotafeln sind wirklich gut, Schutzhüttensuche inzwischen auch: Auf einer längeren Radltour bin ich an diesem historischen Kleinod inkl. angrenzender Gebäude und Gärten doch tatsächlich vorbeigefahren:


Stechinellikapelle in Wieckenberg

[Franky66]

Ich plane unsere Rad-und Wandertouren sehr früh und ausgiebig anhand von Kartenmaterial, teilweise Reiseführern und teilweise Internet.

Meine Frau und ich gehören nicht zu der Fraktion, die alles unbedingt sehen müssen. Wir schauen uns vorher aus, was sollte, was kann, und was nicht eingeplant wird.
Dazu kommen dann die Gespräche mit Einheimischen, Hinweistafeln, direktes Entdecken am Wegesrand etc. pp.
Wir lassen uns gerne überraschen und machen Vieles spontan. Haben wir etwas übersehen, das wir unbedingt machen möchten (gerne gemacht hätten), dann gibt es mindestens eine zweite Tour gezielt dort hin - auch mit dem PKW und somit eingebunden in eine andere Art von Urlaub.

Den Stress, alles auf jeder Tour unbedingt sehen/machen zu müssen, tun wir uns nicht an.
Da haben wir schon Geschichten von Leuten gehört, die im Urlaub täglich unter Zeitdruck alles Machbare abfahren, davor stehen (z.B. vor einer Burg) und dann ohne etwas besichtigt zu haben oder sich damit zu beschäftigen zur nächsten Sehenswürdigkeit hetzen - Foto gemacht und weg.
Hauptsache man war da

[lina]

Auch gut: Spontan immer dort abbiegen, wo es hübsch aussieht.

Eigentlich findet man oft sehr Schönes, wenn man gerade nicht ausgeschilderten Fernradwegen folgt, deren Optimierungskriterien können andere sein als das, was man sehen möchte. Ich fahre daher lieber mit Streckenplanung per naviki.org (mit der Einstellung "Freizeit" kommt man trotzdem an der einen oder anderen "Sehenswürdigkeit" vorbei). Mein Rat würde daher lauten: So oft wie möglich vom Fernradweg abzweigen

[Pfad-Finder]

...So oft wie möglich vom Fernradweg abzweigen

Was ist ein "Fernradweg"? Ich habe bisher nur häufig mit Verwunderung festgestellt, dass meine geplanten Routen schon ausgeschildert sind.

[lina]

Das sind die längeren mit extra Namen (und manchmal auch Bildchen/Icons), z.B. der Leine-Heide-Radweg. Den fand ich sehr oft dann schön, wenn ich ihn verlassen habe Hin und wieder heißen sie auch Radfernwege (z.B. im Nachbarforumswiki).

Diese kleinen Radwegschilder mit dem roten Radl drauf sind überwiegend regionale radtaugliche Wege, werden aber auch zur Zwischenbeschilderung von Radfern/Fernradwegen genutzt.

[cainam]

Ich mag die Bikeline-Bücher von Esterbauer sehr. Da schauen wir uns dann abends meist die nächste Etappe an und überlegen, was es da Spannendes zu sehen gibt. In den Büchern sind für so gut wie jede Ortschaft, durch die man fährt, die Sehenswürdigkeiten aufgeführt.

[Sysics]

Danke für eure Meinungen. Ich bin bei den Städten einfach in den Kern hereingefahren und entweder es war etwas ausgeschildert oder nicht.
In Freising und Bad Tölz bin ich einfach rein und wie so häufig liegen Altstadt, Stadtkern, "Einkaufszone" (Kleinstadt) ziemlich nah beieinander oder bedingen einander und man bekommt so etwas zu sehen. Für Museen oder Führungen war ich nicht zu haben. Die Begeisterung für Architektur muss vielleicht erst noch mit dem Alter kommen. Ich hab es eher mit der Natur und Landschaft, leider liegt beim Isarradweg das schönste nach zwei Tagen schön im Rücken.

[ronaldo]

...leider liegt beim Isarradweg das schönste nach zwei Tagen schön im Rücken.

Naja, auch im weiteren Verlauf gibts interessante Ecken - findet nur nicht jeder. Wenn du nochmal fährst, meldst dich vorher.

[Sysics]

Beziehst du das auf Städte oder Landschaft? Nochmal werde ich nicht in die Ecke kommen und den Donauradweg werde ich wahrscheinlich ebenfalls auslassen. Nächstes Jahr steht eher die Alpenüberquerung per Via Claudia August oder ähnliches auf dem Programm

[ronaldo]

Zwo, drei Städtchen, v.a. aber so ein paar verschwiegene Restchen Isaramazonas.
Der Donauradweg ist zwar teilweise die reine E-Bike-Autobahn, die Szenerie aber oft atemberaubend. (Von Kultur und Gastronomie fang ich gar nicht erst an.)
Aaber das Missionieren liegt mir nicht - viel Spaß auf der Via Claudia!

[Sysics]

Und Rennstrecke für Traithlethen
Um die Gastronomie bin ich konsequent herumgekommen, ist bin leider vom Rennrad fahren ziemlich auf Bäckerein getrimmt. Da muss ich nächstes Jahr an mir arbeiten und mir einfach die Zeit nehmen.

Übrigens ist der Bericht dann fertig:
https://www.outdoorseiten.net/vb5/fo...bis-regensburg

[Windmaker]

Ich plane mit Komoot und dem Collections. Baue die um oder importiere mir empfohlene Strecken, ich versuche möglichst nicht an irgendwelchen Hauptstraßen zu fahren und verschiebe dementsprechend die Tourlinie bei Komoot. Auf der Tour wird dann auch umgeplant wenn ich was interessantes oder chilliges ( Kaffee, See, Schläfchen in der Sonne u.s.w) sehe.

Dann lade ich die GPX-Datei runter und sehe mir unter Google Maps (Meine Orte) per Satellitenbild die Strecke an und plane wo ich zelte (Campingplätze) oder Sehenswürdigkeiten sind.

Sysics

Deinen Bericht lese ich :-) Nächstes Jahr wollte ich den Donauradweg fahren und alle schwärmen so von Regensburg.

[Sysics]

Mach das gerne. Ich finde Sonntage sind prima wenn man große Städte mehr für sich haben möchte. Das habe ich erst in München gemerkt, als ich unter der Woche dort nochmal war.
Ich konnte Regensburg ohne es wirklich zu wissen, nicht die Zeit geben die es verdient hätte um sich treiben zu lassen. Die steinerne Brücke ist halt...einfach nur eine Brücke.
Aber das erwähnte ich hier im Thread ja, dass jeden etwas anderes reizt und das ist auch gut so.

[Zehnhorn]

Zur Tourenplanung verwende ich neben den einschlägigen Reiseführern von Bikeline und Co. sowie Komoot auch Geocaching.com und Atlasobscura.com. Da bin ich schon oft auf ziemlich abgefahrene Locations gestoßen.

[TanteElfriede]

OT: ...früher war schlechte Ausrüstung oft ein Grund neue Dinge zu entdecken.. weil ich Teile brauchte...

[rockhopper]

Ich plane meine Touren meistens in den Wintermonaten, da hat man genügend Muse und es macht gute Laune.
Meisten plane ich sehr detailliert. Auf der Tour kommt das Meiste dann doch nicht zum Einsatz. Geplant wird über Komoot, Google Maps, Bikeline und Internet Recherche. Wenn mir etwas wichtig ist anzusehen, wie z.B. in Rouen die Kathedrale, plane ich das fest in meine Tour ein. In Großstädten bleibe ich dann auch meistens 2 bis 3 Tage um alles auf mich wirken zu lassen. Bei meiner Tour ins Baskenland wollte ich ursprünglich, wenn ich schonl in der Gegend bin, kurz durch Lourdes fahren, damit man das auch gesehen hat. Letztendlich bin ich 3 Tage dort geblieben. Es kann aber auch vorkommen, dass ich die Route spontan ändere und erleben tut man immer etwas, wenn man nicht durch die Gegend brettert sondern sich treiben läßt.
Eine grobe Planung ist schon von Vorteil, weil man sonst Probleme mit dem Zeitfenster hat. Außer man ist so wie Two Wheel Travel unterwegs.