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    • 11.10.2001
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    WE Sertig

    Moin, leider kamen meine neuen Stiefel zu spät, also bin ich mit den alten Meindl Mt. Crack pro losgetigert (ging super). Fr. abend haben wir unterhalb des Falles das Zelt aufgebaut und haben die erste Nacht bei ca. -11°C (laut Thermometer) verbracht. Grenzwertige Sache für unsere Schlafsäcke, ging aber.

    Sa. war viel los im in den Fällen (etwa 10-12 Seilschaften), entsprechend eng ging es zu. Wasser ist noch nicht ganz so viel drin, die gebohrten Stände sind entsprechend hoch im Fels gelegen. Trotzdem wurden alle Routen (inkl. die Säule links) komplett begangen. Das Eis im unteren Bereich ist gut, im oberen Bereich dagegen röhrig bzw. blumenkohlartig und nicht wirklich stabil. Entsprechend herb war der Samstag. In der Route 5.2 (Fall rechts von der Säule) flog nachmittags der erste beim Ausstieg aus dem Wasserfall runter. Sein Beil brach aus während er eine Schraube setzen wollte, obwohl er es sauber verankert hatte. Sein Seilpartner hatte dann noch Probleme beim Bremsen des Sturzes, so daß der Junge ca. 15-20 m Flug hinlegte, bevor eine Schraube ihn hielt. Ergebnis: Beinbruch, die Rega durfte einfliegen.
    Eine Stunde später dann gingen Ant und ich selber die 5.2 bis zum röhrigen Teil rauf (60 m). Während Ant nachkletterte, bekam er von einer links von uns turnenden Seilschaft eine Eisscholle ab und saute den Hang ein. Oben angekommen dann reichte ein Blick: Kinn aufgeschnitten, runter, ab zum Arzt, nähen.
    Während ich Ant abließ passierte dann der zweite Unfall. Die Vorsteigerin der Gruppe neben mir fiel ebenfalls im Steilstück des Ausstieges aus der Wand und knallte etwa 4 m neben mir aufs Eis. Nach ein oder zwei Überschlägen wurde auch sie von einer Schraube gefangen. Ant bekam dann zudem fast noch eines der Eisbeile (fiel dabei runter) an den Kopf, das zweite steckte noch oben im Eis. Auch hier war das gleiche passiert: beim Setzen der Eisschraube brach das Beil aus. Glücklicherweise passierte bei dem Sturz nichts, die Frau wurde weder ohnmächtig oder hatte anschließend andere Probleme. Nachdem ich mich zu den beiden in den Stand abgeseilt hatte, konnte ich daher gleich weiter runter, da sie keine Hilfe benötigte.
    Unten dann durften wir unser Material einsammeln und nach Davos fahren.
    Das Krankenhaus befindet sich übrigens (von Sertig kommend) nach 250 m ab Ortsschild als erstes großes graues Gebäude auf der rechten Seite. Die Notfallaufnahme befindet sich in U1 (Eingang rein, Fahrstuhl nehmen). Dort wurde Ant genäht und ich konnte noch eine Runde mit dem Burschen reden, den der Heli dort abgesetzt hatte.

    Danach gings wieder rauf ins Zelt, Glühwein trinken und übernachten. 6 Uhr am Sonntag heizten wir mit der Zeltlaterne vor (Start: -10°C Innentemp, nach 1 h hatten wir auf Schlafsackhöhe +8°C) und gingen dann nach nem Frühstück wieder klettern. Nach der ersten Route (Couloir rechts, Route 5.5), die definitiv steiler war als im Routenführer angegeben, waren wir jedoch so platt daß wir den Tag beendeten. Beim Abstieg ging es dann zudem so eng zu (4 Seilschaften an einem Stand an einer etwa 2 m breiten Stelle in einer Rinne), daß wir zudem keinen Bock mehr hatten, noch mehr Eis abzubekommen. Nach ner Ovo unten im Hotel (dort war das Auto geparkt) ging es dann heim.

    Alex
    After much research, consideration, and experimentation, I have decided that adulthood is nothing for me. Thank you for the opportunity.

  • Flachlandtiroler
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    • 14.03.2003
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    #2
    Re: WE Sertig

    Zitat von Becks
    Danach gings wieder rauf ins Zelt, Glühwein trinken
    tststs... wenigstens war wahrscheinlich kein Abgrund hinter der Hütte...

    Gruß, Martin
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      #3
      ...Kein Abgrund und daher waren´s auch 3 statt 2 Flaschen

      Bilder von der Tour gibbet schonmal hier. www.ant-online.de/sertig

      Grüße,
      Ant

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      • Eisbär
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        • 28.10.2004
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        #4
        Hmm,3-4 Unfälle .. Zuviel unerfahrene Leute,oder woran lags?
        Ant wurde Opfer einer anderen Seilschaft und 2 andere schmieren paar Meter ab.Besonders gut oder normal klingt das nicht für mich.
        Wer die Welt nur als Formeln versteht,hat sie nicht verstanden!

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        • Becks
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          #5
          Abflug 1 (mit Beinbruch): Pech
          Der Bursche hat Erfahrung, ist laut Angaben seiner Begleiter in dieser Saison schon zwei Fünfer im Eis rauf (Zum vergleich: die Säule hier am linken Bildrand ist senkrecht und mit 5+ bewertet), die Abflugroute hat als Wertung ne 3 auf der Eiskletterskala. Sein Eisbeil war nach eigenen Angaben sauber in einem Loch eines Vorkletterers versenkt und ist zusammen mit dem umliegen Eis ausgebrochen. Da ist nix machbar.
          Pech oder dumm war dann noch, daß sein Sichernder Probleme hatte, das Seil zu bremsen. Woran das lag - k.A., aber dies vergrößerte zusätzlich noch den Sturz. Ob das nun positiv (geringerer Fangstoß wegen mehr Seildehnung) oder negativ zu beurteilen ist, wage ich auch nicht zu beurteilen.

          Abflug 2: Unfug, fehlendes Beurteilungsvermögen
          Worte wie "Leichtsinn, Wahnsinn, Unverantwortlich" gehen mir da auch durch den Kopf. Klingt hart, überheblich und ungerecht, aber ausgehend von meinem Wissen kann ich diese Sache nicht anders beurteilen. Die Gestürzte war an dem Tag zum ersten Mal beim Eisklettern (nach eigenen Angaben und die des Kollegen) und hatte definitiv noch nicht all zu viel mit Eisgeräten gemacht. Anders kann ich mir es nicht erklären, denn als sie mit einem Gerät brüchiges Eis wegschlagen sollte, machte sie es mit der Haue des Geräts - anstelle mit der Schaufel.
          Unverantwortlich halte ich es daher, wenn man solch eine Person zuerst im 50-60° steilen ersten Stück (glattes, gutes Eis) nachsteigen läßt, um sie anschließend im steilen (80°, röhrig und wahrscheinlich brüchig) Bereich vorsteigen zu lassen. Man schickt in solch ein Teilstück keinen Anfänger vorraus. Nach dem Unfall habe ich dazu meine Klappe gehalten, denn nichts nervt mehr als Typen, die einem hinterher auch noch kluge Ratschläge geben wollen.
          Möglicherweise liege ich auch mit meiner Einschätzung der Situation falsch. Wenn dem so ist korrigiere ich sie natürlich gerne.

          Alex
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          • Flachlandtiroler
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            #6
            Berichte im Basislager dazu...

            Gruß, Martin
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