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OT: Immer leichtere Halbseile, immer mehr Gewicht am Seilende...
nennt sich neudeutsch "kompensationsmaßnahme". wer, so wie ich, jede menge überflüssige pfunde an bauch und hüften hochwuchten muss, muss dann halt versuchen, gewicht an der ausrüstung zu sparen, zum ausgleich....
[*]Hierzulande benutzt eigentlich kaum wer mal Halbseiltechnik; das ist was für Tradclimber aus Britannien[*]Wenn doch, bei dünnen Halbseilen trotzdem unbedingt den/die ersten Placements mit beiden Strängen klippen (Zwillingsseiltechnik) [*]Die früher vermuteten Seilverbrennungen dieses ex-Lehrmeinungs-Verstoßes gibt's garnicht
Wie immer "kommt es drauf an" finde ich.. je nach Gebiet und Tour verwende ich durchaus auch Halbseiltechnik bzw. Kombination aus Halb- und Zwillingsseiltechnik, da ja wie schon geschrieben das nicht zu Seilverbrennung führen dürfte.
Wer direkt die erste Sicherung vom Stand weg nur mit einem seiner beiden superdünnen Stränge clippt, ist sich hoffentlich relativ sicher, nicht reinzustürzen (ich persönlich würde das jedenfalls sonst so nicht machen). Aber sicher gut, sich darüber mal Gedanken zu machen bzw. das am Sturzstand ausprobiert zu haben und ggf. in einer entspr. Situation wenigstens z.B. um zweiten Karabiner in der Sicherung zu bitten und drauf aufmerksam machen. Ich würde vermuten, dass die Kombination Megajul und Halbseiltechnik sehr sehr selten ist..
Hab´s bisher ggf. so gemacht, dass ich ab dem Punkt, wo das Seil des Nachsteigers nicht mehr durch die Platte gezogen wird, das Hand über Hand auf Zug halte, um einen kurzen Rutscher ggf. bremsen zu können (und das generell nur, wenn ein Fall sehr unwahrscheinlich erscheint). Man hat ja doch oft eine Sitzschlinge am Gurt und ist nicht auf Mastwurf angewiesen, dann kann man auch straff sichern bis zum Stand. Gerade mit zwei Nachsteigern bietet sich ja Blockvorstieg eh an.
Jetzt geht's los... vier brtische Armee-Veteranen wollen in einer Woche wieder zuhause sein. "Fortune favours the brave" (Ich hätte formuliert: Cheaten statt auf Tapferkeit und Wetterglück zu bauen...)
Schön steht es im Artikel: "ein neuer Schritt im kommerzeiellen Höhenbergsteigen". Der Unternehmer denkt wie ein solcher. Wenn man die Zeit, die die Bergsteiger auf dem Berg verbringen, minimiert, schafft man mehr Durchsatz an Bergsteigern/Gipfelaspiranten in einer Saison, folglich auch mehr Gewinn. Letzterer steht am Everest IMHO im Vordergrund.
Zur Farbwahl: Wenn man in der Sonne in der Schlange (am Everst) warten muss, heizt sich schwarz am schnellsten auf. Würde trotzdem Signalfarben vorziehen.
Wenn man die Zeit, die die Bergsteiger auf dem Berg verbringen, minimiert, schafft man mehr Durchsatz an Bergsteigern/Gipfelaspiranten in einer Saison, folglich auch mehr Gewinn.
Die Saison i.e. die möglichen Gipfeltage werden am Everest nicht länger/mehr davon. Der Übergang zwischen Starkwind und Monsun ist kurz, deswegen drängelt sich ja Mitte Mai alles am Gipfel.
Die Menge ist schwer vorstellbar - hoffentlich komt es nicht noch zu Überschwemmungen durch die Lonza.
Im Herbst wollte ich mal wieder ins Lötschental, da muss ich was anderes ausgucken. Letztes Jahr wollten wir im Sommer hin, da war das Hochwasser. Alles nur Tagestouren, aber bei der Wahl der Unterkünfte achten wir jetzt verstärkt auf die Lage .
Die Lonza hat jetzt tatsächlich die übriggebliebenen Häuser überschwemmt. Die Behörden sagen zwar, dass sie dort wieder aufbauen wollen, ich persönlich sehe keinen Sinn darin, ausser aus sentimentalen Gründen. Der Berg darüber wird ja nicht stabiler mit der Zeit und der Aufwand wäre gewaltig. Die Schuttmassen türmen sich angeblich 30 Meter hoch .
"Niemand hört den Ruf des Meeres oder der Berge, nur derjenige, der dem Meer oder den Bergen wesensverwandt ist" (O. Chambers)
Sehr traurig, was im Lötschental passiert. Das Lötschental hatte ja schon immer wieder besondere Probleme, v.a. auch mit Lawinen.
Ich hoffe, es erholt sich wieder. Wenn es so weitergeht, wird es neben der Bevölkerung auch für Bergsteiger immer heikler. Bergstürze und große Lawinen habe ich schon mehrmals gesehen, als ich den tollen Zustieg zur Lötschenlücke und Konkordiaplatz bei Skihochtouren gemacht habe. Diese Bilder sind vom Frühjahr 2015, als ich zur Jungfrau unterwegs war
"Zwischen 1900 und 1980 gab es durchschnittlich alle 20 Jahre einen "Millionensturz", bei dem mindestens eine Million Kubikmeter Gestein abbrachen. Zwischen 1980 und 2000 betrug der Abstand zwischen zwei Ereignissen fünf Jahre. Seit der Jahrtausendwende sind sieben weitere dazugekommen. Das entspreche einem Millionensturz alle dreieinhalb Jahre, schreibt Haeberli. Auch wenn die Zahlenbasis weiterhin schmal sei und große Bergstürze selten vorkämen, werde eines deutlich: "Was in den letzten Jahrhunderten im Jahrzehnte-Rhythmus eintrat, geschieht heute alle paar Jahre und in nicht allzu ferner Zeit möglicherweise mehr oder weniger alljährlich."
Dann bitte, bitte den Touristenweg zum Kreuz rückbauen. Leiter weg, von mir aus Sicherungsseil für die Klettersteiggeher lassen.
Die Szenen, die sich da abspielen, sind ganz großes Kino. Wird Zeit dass das aufhört.
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