Liebes Forum!
Beim Klettern neulich hat sich meiner Frau und mir grob die titelgebende Frage gestellt.
TL;DR:
Es geht um ein Problem beim Abseilen nach einer Klettertour. Aufgrund der schlechten Verfassung der Haken und Kette suchten wir nach einer sicheren Lösung. Die Haken waren selbstgebaute U-Haken mit unzuverlässigen Haltekräften, und die Kette war stark verrostet. Wir wollten Redundanz sicherstellen, aber das Seil verhakte sich, als wir es durch beide Haken fädelten. Am Ende nutzten wir ein verrostetes Schraubglied für zusätzliche Sicherheit. Unsere Fragen sind, ob die Hakenkonstellation das Seil blockieren kann und ob es eine bessere Lösung gegeben hätte.
Ausgangssituation: Nach langer Zeit, in der meine Frau und ich wegen der Kinder weniger geklettert sind, sind wir im Urlaub in eine sehr einfache 2-Seilenlängen-Tour eingestiegen. Am Ende der Route wollten wir abseilen. In dem Klettergebiet sind selbstgebastelte Bohrhaken üblich, bei denen ein dicker Edelstahldraht in U-Form gebogen wird; für die beiden Enden wird jeweils ein Loch gebohrt und die beiden Enden werden mit einem charakteristischen, roten Kleber eingeklebt. Der Kletterführer gab an, dass Auszugsversuche mit diesem Hakentyp sehr unterschiedliche Kräfte ergeben hätten: Von halten gerade mal Körpergewicht hin zu 70 kN. Am Ende der Routen waren 2 solcher Haken im Abstand von 20-30 cm exakt übereinander angebracht und mit einer Kette verbunden. Im untersten Kettenglied hing noch ein Schraubglied. Aufgrund von Kontaktkorrosion war das oberste Kettenglied so verrostet, dass ich mit dem Finger kleine Bröckchen herausbrechen konnte. Auch das unterste Kettenglied und das Schraubglied waren verrostet, aber noch nicht so stark. Die U-Haken waren völlig blank und sahen aus wie neu.
Was haben wir gemacht?
Da es bei diesen Haken offensichtlich hin- und wieder Versager gibt und die Kette so desolat war, wollten wir unbedingt Redundanz haben. Wir haben deshalb zunächst das Seil von rechts nach links durch den unteren U-Haken gefädelt und dann von links nach rechts durch den oberen. Als die Mittelmarkierung im oberen Haken anlag, haben wir getestet, ob sich das Seil abziehen lässt. Das Seil ließ sich nur in eine Richtung bewegen und das dazu noch sehr schwer. Wir waren sehr unsicher, ob sich das Seil so würde abziehen lassen. Wir wollten auch nicht riskieren, am Seil wieder hochprusiken zu müssen, weil es sich nicht abziehen lässt. Daraufhin haben wir das Seil aus dem unteren Haken wieder ausgefädelt und stattdessen durch das Schraubglied gefädelt, um zumindest eine gewisse Redundanz zu haben. Ob der Verrostung fanden wir das nicht ideal, da das Schraubglied im Falle des Versagens des oberen Hakens mit einem Fangstoß belastet worden wäre.
Fragen:
Ich freue mich riesig über hilfreiche und fundierte Antworten!
Beim Klettern neulich hat sich meiner Frau und mir grob die titelgebende Frage gestellt.
TL;DR:
Es geht um ein Problem beim Abseilen nach einer Klettertour. Aufgrund der schlechten Verfassung der Haken und Kette suchten wir nach einer sicheren Lösung. Die Haken waren selbstgebaute U-Haken mit unzuverlässigen Haltekräften, und die Kette war stark verrostet. Wir wollten Redundanz sicherstellen, aber das Seil verhakte sich, als wir es durch beide Haken fädelten. Am Ende nutzten wir ein verrostetes Schraubglied für zusätzliche Sicherheit. Unsere Fragen sind, ob die Hakenkonstellation das Seil blockieren kann und ob es eine bessere Lösung gegeben hätte.
Ausgangssituation: Nach langer Zeit, in der meine Frau und ich wegen der Kinder weniger geklettert sind, sind wir im Urlaub in eine sehr einfache 2-Seilenlängen-Tour eingestiegen. Am Ende der Route wollten wir abseilen. In dem Klettergebiet sind selbstgebastelte Bohrhaken üblich, bei denen ein dicker Edelstahldraht in U-Form gebogen wird; für die beiden Enden wird jeweils ein Loch gebohrt und die beiden Enden werden mit einem charakteristischen, roten Kleber eingeklebt. Der Kletterführer gab an, dass Auszugsversuche mit diesem Hakentyp sehr unterschiedliche Kräfte ergeben hätten: Von halten gerade mal Körpergewicht hin zu 70 kN. Am Ende der Routen waren 2 solcher Haken im Abstand von 20-30 cm exakt übereinander angebracht und mit einer Kette verbunden. Im untersten Kettenglied hing noch ein Schraubglied. Aufgrund von Kontaktkorrosion war das oberste Kettenglied so verrostet, dass ich mit dem Finger kleine Bröckchen herausbrechen konnte. Auch das unterste Kettenglied und das Schraubglied waren verrostet, aber noch nicht so stark. Die U-Haken waren völlig blank und sahen aus wie neu.
Was haben wir gemacht?
Da es bei diesen Haken offensichtlich hin- und wieder Versager gibt und die Kette so desolat war, wollten wir unbedingt Redundanz haben. Wir haben deshalb zunächst das Seil von rechts nach links durch den unteren U-Haken gefädelt und dann von links nach rechts durch den oberen. Als die Mittelmarkierung im oberen Haken anlag, haben wir getestet, ob sich das Seil abziehen lässt. Das Seil ließ sich nur in eine Richtung bewegen und das dazu noch sehr schwer. Wir waren sehr unsicher, ob sich das Seil so würde abziehen lassen. Wir wollten auch nicht riskieren, am Seil wieder hochprusiken zu müssen, weil es sich nicht abziehen lässt. Daraufhin haben wir das Seil aus dem unteren Haken wieder ausgefädelt und stattdessen durch das Schraubglied gefädelt, um zumindest eine gewisse Redundanz zu haben. Ob der Verrostung fanden wir das nicht ideal, da das Schraubglied im Falle des Versagens des oberen Hakens mit einem Fangstoß belastet worden wäre.
Fragen:
- Kann die Hakenkonstellation überhaupt ein Einfachseil so abklemmen, dass es sich nicht mehr abziehen lässt?
- Hätte es eine bessere Lösung gegeben?
Ich freue mich riesig über hilfreiche und fundierte Antworten!
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