Erschreckendes Video vom Tod eines Bergsteigers auf dem Aconcagua

[Onkel Tom]

Kam eben auf NTV, oder N24, weiß' nicht mehr so genau... Aber schon echt traurig, wenn man solch "Retter" hat... Der am Bodenliegende war anscheinend ein italienischer Bergführer, und die umstehenden anscheinend "Bergretter"... so zumindest kam's im TV...

http://lateinamerika-reisemagazin.co...dem-aconcagua/

Gruß
TOM

[outdoorfeelinggermany]

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muss ein scheiss gefühl sein!

[Becks]

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Moin,
wenn ich das bislang richtig aus dem Netz rausgelesen habe (von diversen Quellen), dann unterschätzen viele den Berg und gehen eben auf gut Glück.

In einem .AT Forum (nicht bergsteigen.at) hab ich z.B. einen Eintrag gefunden, wo einer Mitte November(!) anfing, sich Gedanken zur Ausrüstung zu machen, die er dann Anfang Januar an den Acon mitnehmen wollte.

Unverstand pur. Leider kennen Berge eben keine Gnade bei so etwas. Wer sich nicht anpasst, den erwischt es eben früher oder später.

So als Vergleich:
Die Rahmenbedingungen (Klima am Berg) hab ich überprüft, meine Ausrüstungsliste steht und ist den Gegebenheiten hoffentlich angepasst. Bis auf die Kocherfrage ist somit alles abgeklärt. Das meiste Material liegt zudem schon in meiner Wohnung, testen werd ich den Krams nächste Woche (und danach). Kurz bevor ich hinfliege, werd ich zudem noch ein paar Tage hier in den Alpen auf möglichst grosser Höhe verbringen. Ideen dazu hab ich auch (ich tipp auf Sas Fee, ein WE auf 3700m zelten).

Und bis dahin verbring ich noch die Zeit mit dem Durchforsten von Literatur.

Alex

[Biggi]

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*ironie on* Aber auch schön, dass wenigstens einer die Kamera gehalten hat. War ja auch wichtiger, als mit anzupacken.*ironie off*

[xe3tec]

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heftig..

aber die nackte realität

@biggi: glaube das hat dann kein unterschied mehr gemacht...

[outdoorfeelinggermany]

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@Becks: startest du mit oder ohne Bergführer?

[Sarekmaniac]

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[

Aber schon echt traurig, wenn man solch "Retter" hat...

Traurig und tragisch ist die Geschichte wirklich. Aber die "Retter", weil sie nicht gerettet haben, jetzt in die moralische Ecke zu stellen, ist nicht i.O.

Ähnliche Geschichten passieren immer wieder und überall, wo extrem (in extremen Höhen) geklettert wird. Wer das tut, ist immer am absoluten Kräftelimit, auch ohne sich diesbezüglich vorher überschätzt zu haben. Man hat keine Kraft mehr, noch für jemand anderes zu sorgen. Du kannst niemanden tragen. Jeder der solche Touren macht weiß (bzw. sollte wissen): Ich bin im Grunde allein, die Gruppe ist nur eine Scheinsicherheit, reine Psychologie. Wenn ich mir was breche, oder nicht mehr weitergehen kann, bin ich tot.

Ich schreibe das jetzt aus reiner Theorie, ich habe so was noch nicht gemacht. So extreme Unternehmungen sind nicht mein Ding, vielleicht auch aus der Überlegung heraus: 1) Risiko für mich: Ein in Mittelgebirge oder Alpen vergleichsweise "harmloser" Zwischenfall" - Knöchel verstaucht, Überanstrengung -bedeutet meinen Tod. 2) Wenn einem anderen so etwas passiert, werde ich gezwungen sein, aus purem Selbstschutz die elementarsten Gesetze der Menschlichkeit ausser Kraft zu setzen, nämlich einen todgeweihten Menschen allein zurücklassen. Denn warten, bis er tot ist, kannst Du nicht. Das kann drei Tage dauern.

Das jemand aus der Gruppe die Schamlosigkeit besessen hat, das zu filmen, finde ich allerdings ziemlich erschreckend. Da scheint der Gedanke eine Rolle gespielt zu haben, dass man diesen sterbenden Menschen vorführen muss, um sich abzusichern gegen den Vorwurf der unterlassenen Hilfeleistung (der IMO in der Tat nicht erhoben werden kann). Ganz schön zynisch.

[Becks]

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ohne.
Der Normalweg ist eine Autobahn von unten bis oben, da brauch ich keinen Bergführer. ich hab mir da mal diverse Youtube Videos aus der Ecke angesehen und Bilder aus dem Netz studiert.

Und mit den Widrigkeiten (Höhe, Wind und Kälte) muss ich eh selber klar kommen.

Ich glaub aber, dass mit einer passenden Ausrüstung (meine kenn ich, die hält bis -30°C lockerst), einer angemessenen Vorbereitung und n bisschen Glück da schon rauf komme.

Alex

[Andreas L]

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Um mal zu spekulieren: Das könnte einer dieser tragischen Fälle sein, wo die aufgeputschte Kraft und Motovation bis zum Gipfel reicht und dann der physische und emotionale Zusammenbruch kommt - wenn es sonst nichts war (Hirn -oder Lungenödem).
Das das "Bergretter" sind, glaube ich eigentlich nicht, sie versuchen ihn ans "Kurze Seil" zu nehmen, - er scheint sich aber einfach nicht mehr auf den Beinen halten zu können, versucht es mit kriechen - aber auch das kann er nicht mehr.
Soviel lese ich aus den Bildern heraus.
Schrecklich.

Andreas

[Der Foerster]

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So was zu sehen ist natürlich scheiße und von zuhause kann man auch überlegen was man dann machen kann. Aber ich denke auch, dass die anderen den nicht liegen lassen weil es Egoisten sind, sondern weil sie in erster Linie selber überleben wollen. Und das ist mehr als verständlich.
Früher, Mitte des 19. Jahrhunderts gab es bei den gehäuft auftretenden Polexpeditionen die Regel, dass man nicht gesucht wird. Man kommt aus eigener Kraft zurück oder gar nicht. Ich denke das jeder der sich in eine Situation bringt (freiwillig, ja im Grunde aus Spaß) in der es zu solchen Bildern wie im Video kommen kann, auch damit rechnen muss. Er überlebt wenn er es selber schafft. Wenn er es nicht selber schafft und gerettet wird ist es tierisches Glück. Wenn er nicht gerettet wird der Normalfall.

[xe3tec]

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ja aber was will man machen?

nur weils jetzt einer mal gefilmt hat...sowas ist schon tausend mal passiert

[hrXXL]

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dann kann man dir nur viel glück wünschen becks, dass du nicht in irgendwleche wetterkapriolen kommst und auf solche retter wie diese angewiesen bist

[Simon]

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Ich vermute, dass die ganze Gruppe recht knapp vor dem Zusammenbruch stand. Dass Hilfe in dieser Höhe nicht mehr möglich ist halte ich für ein Gerücht. Ich war in Südamerika zwar nur in einer Höhe von 6300m, fühlte mich aber auf jeden Fall noch Fit genug mit mehreren gleich fitten Bergsteigern einen erschöpften Kameraden ins Tal zu bringen, he das ist nicht der Himalaya!
Ob es dem Bergsteiger im Video aber etwas gebracht hätte ist mehr als fraglich.

Gruaß
Simon

[Harry]

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Eigentlich wollte ich mich da raus halten, da ich es schon wieder ätzend finde wie sich die Medien am Tod eines Mitmenschen aufgeilen.

Klar weiss eigentlich jeder Bergsteiger, ist jeder für sich da oben verantwortlich. Da kann einem keiner mehr Helfen.
Die Kunst des Bergsteigens liegt nicht darin mit der tollsten Ausrüstung und Technik einen Hutzel aufzusteigen sondern Entscheidungen zu treffen wann es am Besten ist umzukehren damit die Mitmenschen auch noch was von einem haben.
Einzuschätzen ob die Kraft für den Abstieg auch noch reicht ist lebensentscheidend.

[Andreas L]

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"Die Medien geilen sich auf"? Die liefern nur den verlangten Stoff, an dem sich dann die Kundschaft aufgeilt. Oder anders herum gesagt: Wenn "man" sowas nicht sehen wollte, dann würde es nicht geliefert. So ist das.

[derMac]

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"Die Medien geilen sich auf"? Die liefern nur den verlangten Stoff, an dem sich dann die Kundschaft aufgeilt. Oder anders herum gesagt: Wenn "man" sowas nicht sehen wollte, dann würde es nicht geliefert. So ist das.

Das sind beides nur extreme Schwarz-Weiß-Sichtweisen eines recht komplexen Systems und somit eher beide falsch.

Mac

[Shorty66]

AW: Erschreckendes Video vom Tod eines Bergsteigers auf dem Aconcagua

Die Kunst des Bergsteigens liegt nicht darin mit der tollsten Ausrüstung und Technik einen Hutzel aufzusteigen sondern Entscheidungen zu treffen wann es am Besten ist umzukehren damit die Mitmenschen auch noch was von einem haben.
Einzuschätzen ob die Kraft für den Abstieg auch noch reicht ist lebensentscheidend.

Full Ack.

[Torres]

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Hab das gestern auch gesehen. Natürlich tut es mir um den Mann leid, jedes nicht gerettete Leben ist eine Tragödie. Aber die Aufmachung durch die Medien war mal wieder ohne Worte. Eine lang erwartete Steilvorlage für Medien, die Betroffenheitsmasche durch zu ziehen. Gestern ausführlich auf RTL gesehen......Ich vermute, da wollte jemand von den Beteiligten das dokumentieren, um zu beweisen, dass er völlig entkräftet war und die Eltern haben das im TV veröffentlicht, um öffentliche Präsenz zu erhalten und einen Schuldigen zu haben. Tenor der gesehenen Sendung war, das als ein Mittelding aus Unfähigkeit/Mord/Folter dar zu stellen.

Ich erinnere mich noch an die Vorwürfe gegen Reinhold Messner, er hätte seinen Bruder im Stich gelassen. Das hing ihm lange nach. Auch er hat neulich wieder im Interview gesagt, dass am Berg jeder alleine ist. Wer sich nicht mehr helfen kann, muss zurückgelassen werden, um die/den anderen nicht zu gefährden. Vielleicht hätten die Retter mit einer besseren Ausrüstung mehr tun können, das weiß ich nicht, ich fand es immerhin aber enorm, dass überhaupt Retter da waren, die den vier anderen zumindest helfen konnten.
Bitter für unsere Welt, in der so viele glauben, dass alles möglich ist und wenn nichts mehr geht, der Hollywood Held oder die US Army etc. für Rettung sorgt.... Die Wirklichkeit ist schon immer viel grausamer gewesen (vgl. die Lawinentoten der letzten Tage) .... Seufz....

Torres

[Andreas L]

AW: Erschreckendes Video vom Tod eines Bergsteigers auf dem Aconcagua

Das sind beides nur extreme Schwarz-Weiß-Sichtweisen eines recht komplexen Systems und somit eher beide falsch.

Mac

Nein, beg you pardon, das ist Unsinn ("Medien geilen sich auf") - nicht nur sprachlicher Unsinn. Unsinn im besten Sinn des Wortes.
Wenn einer in einer marktwirtschaftlich orientierten Gesellschaft etwas konsumiert, dann bestellt er damit nach.
So einfach ist das. Wenn man das nicht will: Abschalten, weggucken, nicht konsumieren, nicht "nachbestellen".
Aber : "nachbestellen" und sich dann aufregen, wenn geliefert wird - das ist

Andreas

Torres: Genau das ist es. Wer diese Sender schaut, bekommt, was er verdient: Das Durchschnittsmenue des schlechten Massengeschmacks. Das ist aber nicht die Schuld der "sensationsgeilen Medien", sondern eure. Weil ihr abstimmt: mit der Fernbedienung.

[xe3tec]

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andreas du hast recht, beim TV schauen ist das auch eine leichtere sachen
bei anderen dingen kann man eben nicht einfach "abschalten" und nicht nachbestellen...leider

aber sich etwas anzuschauen und sich darüber aufzuregen finde ich auch ein wenig ..sinnlos?