Aus https://bergsteiger.de/touren/klette...laisirklettern von 2012:
Hier zwei Storys von selbsternannten Klettersherrifs, die ohne einen Dialogversuch Haken entfernen:
1) https://www.lacrux.com/klettern/yann...endenstoecken/
Daraus: "Unserer Meinung nach wurde mit der Route der Fels verunstaltet" - solche Aussagen erinnern mich an die böse "Verspargelung der Landschaft durch Windkraftanlagen", nur dass sie bezogen auf "15 Haken statt 5 auf 50 Meter" umso lächerlicher wirken.
2) https://www.lacrux.com/klettern/rout...ura-zerstoert/
Hier ein Interview mit Messner, indem er konfus philosophiert, dass es im archaischen Bergraum keine Regeln geben darf außer seiner Regel, dass Plaisirrouten nicht errichtet werden dürfen und dass deren "Konsumenten" keine "gesamtmenschliche Erfahrung" mehr machen:
https://www.alpenverein.de/bergsport...aid_13267.html
Hier jemand, dem die Routen in einem klassischen Klettergebiet in den USA mit zu vielen Bohrhaken versehen werden und um ein Zeichen zu setzen, an exponierter Lage schnell rostendes Baumarktzeugs als "Klettersteig" installiert hat mit dem Risiko einer kompletten Gebietssperre: https://www.reddit.com/r/climbing/co...ic_lunch_wall/
Das geht dann schon teilweise Richtung widerlich unsolidarisches Gatekeeping nach dem Motto "die Berge gehören mir und du musst so klettern, wie ich das für richtig halte - so haben wirs nämlich früher gemacht und früher war alles besser!". 0 Willen, auf die Argumente und Wünsche der anderen Seite zu hören. Höhere Sicherheit scheint da auch irgendwie keinen zu interessieren. Ist ja auch besser für die Natur, wenn die Berge weiter nur uns eingeschworener Truppe hat, die das Recht dafür hart erarbeitet und für immer gepachtet hat und alle anderen draußen gehalten werden. Naturschutz als Feigenblatt für den eigenen Narzissmus zu verwenden ...puh. Das ist so, wie zu sagen, dass Menschen weltweit nicht so leben dürfen wie wir, weil dann Klimaschutz nicht möglich ist. Andersrum ist es richtig: wir können nicht weiter so leben wie wir - in einer gerechteren Welt müssen alle die gleichen Möglichkeiten haben. Wenn Gruppe A ein Privileg hat, dass die Natur zerstört, wenn es alle anderen Gruppen auch machen würden, sind nicht die anderen Gruppen das Problem, die man mit halbseidenen Argumenten, die nur dem eigenen Egoismus dienen, draußen halten möchte.
Warum also der erbitterte Widerstand gegen Plaisir? Die Antwort ist einfach: Weil einzelne Gruppen in der Kletterszene, die sich für besonders wichtig halten, Angst um ihre Pfründe haben. Die Bergführer fürchten um ihre Arbeit; sie glauben, ihre Dienste seien in Plaisirrouten nicht mehr gefragt. Die Extremkletterer fürchten um ihren Spielplatz; sie meinen, Plaisir überziehe allen Fels flächendeckend mit Bohrhaken. Und die Traditionalisten fürchten um die heile Bergwelt; sie glauben, mit der Plaisirwelle walze der Kommerz den hehren Alpinismus platt. Den Bergführern kann man entgegenhalten: In der Schweiz ist der Markt eher größer geworden. Durch Plaisir gibt es viel mehr Kletterer, die von den Bergführern was lernen wollen. Den Extremen sei versichert: Es bleibt genug Platz, und keiner will die schwierigen und gefährlichen Wandfluchten in Plaisirgelände verwandeln. Nur die Traditionalisten wird man nicht wirklich trösten können … In den Dolomiten haben sich die Bergführer mit den Traditionalisten zusammengetan und das Plaisirklettern aus ihren Wänden weitgehend ferngehalten.
Im Abschlussdokument des Kongresses, der so genannten »Tirol Deklaration«, steht denn auch: »Wir sind bestrebt, den ursprünglichen Charakter aller Kletterführen zu erhalten.« Jetzt kann man natürlich fragen, was der ursprüngliche Charakter von Kletterrouten sein soll, und, falls es ihn gibt, ob es möglich ist, diesen über die Jahrzehnte zu erhalten. Nur zur Erinnerung: Bei den Erstbegehungen der heutigen Klassiker begaben sich die damals Besten zumeist auf Himmelfahrtskommandos…
»Euch g’hört d’Fotz’n vollg’haut«, bekamen zum Beispiel Fritz Amann und Josef Brüderl, zwei Erschließer von Plaisirrouten in den Berchtesgadener Alpen, immer wieder von Kollegen aus der Kletterszene zu hören
1) https://www.lacrux.com/klettern/yann...endenstoecken/
Daraus: "Unserer Meinung nach wurde mit der Route der Fels verunstaltet" - solche Aussagen erinnern mich an die böse "Verspargelung der Landschaft durch Windkraftanlagen", nur dass sie bezogen auf "15 Haken statt 5 auf 50 Meter" umso lächerlicher wirken.
2) https://www.lacrux.com/klettern/rout...ura-zerstoert/
Hier ein Interview mit Messner, indem er konfus philosophiert, dass es im archaischen Bergraum keine Regeln geben darf außer seiner Regel, dass Plaisirrouten nicht errichtet werden dürfen und dass deren "Konsumenten" keine "gesamtmenschliche Erfahrung" mehr machen:
https://www.alpenverein.de/bergsport...aid_13267.html
Hier jemand, dem die Routen in einem klassischen Klettergebiet in den USA mit zu vielen Bohrhaken versehen werden und um ein Zeichen zu setzen, an exponierter Lage schnell rostendes Baumarktzeugs als "Klettersteig" installiert hat mit dem Risiko einer kompletten Gebietssperre: https://www.reddit.com/r/climbing/co...ic_lunch_wall/
Das geht dann schon teilweise Richtung widerlich unsolidarisches Gatekeeping nach dem Motto "die Berge gehören mir und du musst so klettern, wie ich das für richtig halte - so haben wirs nämlich früher gemacht und früher war alles besser!". 0 Willen, auf die Argumente und Wünsche der anderen Seite zu hören. Höhere Sicherheit scheint da auch irgendwie keinen zu interessieren. Ist ja auch besser für die Natur, wenn die Berge weiter nur uns eingeschworener Truppe hat, die das Recht dafür hart erarbeitet und für immer gepachtet hat und alle anderen draußen gehalten werden. Naturschutz als Feigenblatt für den eigenen Narzissmus zu verwenden ...puh. Das ist so, wie zu sagen, dass Menschen weltweit nicht so leben dürfen wie wir, weil dann Klimaschutz nicht möglich ist. Andersrum ist es richtig: wir können nicht weiter so leben wie wir - in einer gerechteren Welt müssen alle die gleichen Möglichkeiten haben. Wenn Gruppe A ein Privileg hat, dass die Natur zerstört, wenn es alle anderen Gruppen auch machen würden, sind nicht die anderen Gruppen das Problem, die man mit halbseidenen Argumenten, die nur dem eigenen Egoismus dienen, draußen halten möchte.
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