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Ich hab ja keine richtige Ahnung vom Laufen im Schnee, aber völlige
Unterkühlung trotz Bewegung nach 5 h klingt für mich auch nach unpassender Bekleidung.
Tom
>>Ohne Philosophie wagen heute nur noch Verbrecher, anderen Menschen zu schaden.<<
Robert Musil - Der Mann ohne Eigenschaften
Da steht bisher nirgends, das die drei Verunglückten schlecht ausgerüstet gewesen wären. Gefunden haben sie die Hütte auch und einen schlechten Tag kann jeder mal haben, das weiß man vorher nicht.
@Unterkühlung: Im Tiefschnee durchnässen die Klamotten (ok., es gibt Gamaschen und Gorezeugs, dann schwitzt man halt von innen alles naß), das kann ziemlich schnell gehen. OT: Ein anderes Beispiel nur zur Illustration: Bin mal an einem sonnigen, warmen Wintertag auf etwa 2000m kurz von der gespurten Piste abgewichen, um einen naheliegenden Gipfel anzugehen, insgesamt sicher kaum 50 Hm. Der Hang steilte sich auf vielleicht 20 Hm auf, da guckten ein paar Felsen raus und dieser Bereich lag im Schatten. Bis dahin ließ es sich gut Stufen treten und für die paar Meter hab' ich halt die bloßen Hände aus der Hosentasche gezogen und zugepackt, an den kalten Felsen (die Handschuhe wären in der Jackentasche gewesen). Nach diesem kurzen Stück, das ich zügig zurückgelegt hatte war kaum noch Gefühl da! Noch eine Weile so weiter und ich wäre nichtmal mehr in der Lage gewesen, Handschuhe anzuziehen...
Mit nasser (!) Haut im Sturm kann man sich binnen Sekunde Erfrierungen holen.
Ich hab ja keine richtige Ahnung vom Laufen im Schnee, aber völlige
Unterkühlung trotz Bewegung nach 5 h klingt für mich auch nach unpassender Bekleidung.
Für mich nicht zwangsläufig. Wenn dein Körper total ausgebrannt ist und du am Ende deiner Kräfte, nützt dir vermutlich deine dicke Jacke auch nicht mehr viel. Irgenwann produziert dein Körper nicht mehr genug Wärme um dich vor Unterkühlung zu schützen.
Ist ein Teufelskreis. Du hast keine Kraft mehr, Extremitäten werden kalt, wodurch du dich eventuell noch weniger bewegst und noch mehr auskühlst.
Es ist vor allem diese irrsinnige Anstrengung, in hüfthohen Schnee zu waten. Du kommst sogar ins Schwitzen dabei, obwohl ein eiskalter Wind pfeift. Wenn Du ausspuckst, fällt die Spucke gefroren auf den Schnee und kullert, vom Wind getrieben, weg (Und das ist keine Übertreibung, das hab ich so erlebt). Wenn du nicht mehr weiterkannst und ohne Deckung stehenbleibst, prügelt dir der Wind in Sekundenschnelle die letzte Wärme aus dem Körper. Das kann man sich nicht richtig vorstellen, auch nicht angemessen beschreiben, das muss man erlebt haben, damit man es glaubt. Bei diesem kurzen, harmlosen Trip unter dem Piz Buin hat es laut dem Thermometer an der Hütte (im Windschatten) 10 Grad unter Null gehabt. Ich denke, dass der Windchill im Sturm locker das doppelte daraus gemacht hat. Was wäre da angemessene Kleidung? Ein Raumanzug mit Heizung vielleicht. Und wie gesagt: 3 Stunden später waren wir im T-shirt auf dem Rückweg.
Andreas
"Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann, was er will, sondern darin, dass er nicht tun muss, was er nicht will." Jean-Jacques Rousseau
Da ging es aber um Hochtouren bis PD.
In Wirklichkeit ist die Anzahl derer, die für eine solche Tour den Biwaksack
einpacken, wahrscheinlich noch viel geringer, schätze mal keine 25 %.
Ich hab bis jetzt auf so einer Tour auch noch nie einen dabei gehabt.
Hab mir neulich noch überlegt, mir diesen ultraleichten für 2 Personen
von Vaude zu besorgen. Dann wär die Hemmschwelle den einzupacken
doch deutlich geringer.
OT: Mit nasser (!) Haut im Sturm kann man sich binnen Sekunde Erfrierungen holen.
Gruß, Martin
Ich habe im Winter bei -18°C und Wind, mit einer Thermalkamera Aufnahmen einer trockenen und einer nassen Hand gemacht. Das Bild wurde nach nur 1:30 min. aufgenommen. Man sieht deutlich die starke Abnahme der Oberflächentemperaur an der nassen Hand (links.) Nasse Finger -4°C, trockene Finger +3°C.
a) man dreht rechtzeitig um
b) man gräbt sich ein und verkriecht sich in den Biwaksack.
b) kommt dann in Frage wenn a) verpasst wurde. Aber dazu benötigt man die richtige Ausrüstung, und daran scheitert es bei den meisten Leuten. Leider verkennen die meisten Leute die Situation dort oben (zeigt auch dieser Fall hier). Trotz unserer gesamten Zivilisation, Technik und Wissen sind die Berge ein Spielplatz der keine Gnade bei Fehler kennt. Wenn alles dumm zusammen kommt ist man auf sich selbst gestellt und dann zählen nur die Fakten die man hinten im Rucksack hat.
Alex
After much research, consideration, and experimentation, I have decided that adulthood is nothing for me. Thank you for the opportunity.
There's a blizzard comin' on and I'm wishin' I was home
For my pony's lame and he can't hardly stand
Lord my hands feel like they're froze and there's a numbness in my toes
But it's only seven miles to Mary Anne it's only seven miles to Mary Anne
You can bet we're on her mind for it's nearly suppertime
And I bet there's hot biscuits in the pan
Listen to that northern sigh if we don't get home we'll die
But it's only five more miles to Mary Anne it's only five more miles to Mary Anne
That wind's howlin' and it seems mighty like a woman's screams
And we'd best be movin' faster if we can
Dan just think about that barn with that hay so soft and warm
It's only three more miles to Mary Anne it's only three more miles to Mary Anne
Dan get up your ornery cuss or you'll be the death of us
I'm so weary but I'll help you if I can
All right Dan perhaps it's best we'll just stop awhile and rest
It's still another mile to Mary Anne it's still another mile to Mary Anne
Late that night the storm was gone and they found him there at dawn
He'd've made it but he just couldn't leave ol' Dan
Yes they found him out there on the plains his hands froze to the reins
He was just a hundred yards from Mary Anne
He was just a hundred yards from Mary Anne
Hier der Link zum Statement der Sicherheitsdirektion (= Polizei) Salzburg.
Wenn man dies liest, sieht es etwas anders aus.
Der Gruppenführer war sich seiner Verantwortung bewusst und ist vorangegangen um den Weg zu bahnen. Dabei hat er sich so weit überfordert, dass der Körper wohl zu sehr geschwächt wurde um dann weiter zu gehen und noch der Kälte stand zu halten.
Starker Schneefall und Nebel - da die richtige Entscheidung zu treffen ist nicht leicht und auch nicht wirklich vorhersehbar.
Tragische Sache.
Gruß
Dirk
Der Sinn des Reisens ist, an ein Ziel zu kommen, der Sinn des Wanderns, unterwegs zu sein.
Da ging es aber um Hochtouren bis PD.
In Wirklichkeit ist die Anzahl derer, die für eine solche Tour den Biwaksack
einpacken, wahrscheinlich noch viel geringer, schätze mal keine 25 %.
ACK. Hab' eine etwas spezifischere Umfrage reingestellt: Hier.
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