Bergsteiger stirbt kurz vor Hütte
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Also auf den ersten Blick scheint die Sache ja ein klassischer Fall von Wetterunterschätzung mit tragischem Ausgang zu sein. Mal sehen was weiter dazu berichtet wird.
Im Endeffekt ist es ja egal ob der eine Bergsteiger 300m oder 3km vor der Hütte stirbt, nur die Medien freuen sich über dieses Drama.
Und wir lesen es.
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Mal blöde Frage! Was wäre denn die Anternative wenn man von so einem Wetter überrascht wird? Könnte man so ein Wetter bei entsprechender Kleidung Biwaksack und Nahrung aussitzen? Und wenn wie lange? Schlafen ist ja wohl in so einer Situation tödlich.
Eventuell Kräfte sammeln und am nächsten Tag weiter versuchen? Oder wie?
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Becks und Ant hatten sich imho mal in ner ähnlichen Situation verlaufen und nur im Biwaksack (ohne Schlafsack) die Nacht verbracht... Mit Schlafen war da aber eher nichts...
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@ Meph: War ja kein Vorwurf
Ich denke schon, dass man ein solches Wetter im Biwak überstehen kann, solange keine Lawinen oder sonstige Verletzungen dazukommen (entsprechende Ausrüstung vorausgesetzt).
Aber die guten Herren sind ja losgezogen obwohl klar war, dass das Wetter so wird und der Schnee ist ja auch davor schon gefallen gewesen.
Ich will jetzt nicht an den dreien rummäkeln, die haben jetzt genug mit sich selbst zu tun. Es ist halt nur aufschlussreich, wenn man sieht dass so ein Trip auch mal schlecht ausgehen kann. Ich denke das wird schon von vielen Bergsteigern ein wenig verdrängt.
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Ja, Biwaksack, am besten zu zweit rein, dass einem etwas wärmer wird (da gibts auch extra größere, z.B. von OR) was essen ist auch sicher nicht verkehrt..."Entspanne dich. Laß das Steuer los. Trudele durch die Welt. Sie ist so schön: gib dich ihr hin, und sie wird sich dir geben." Kurt Tucholsky
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Erst mal raus aus dem Wind, so schnell wie möglich, würd ich sagen. Eine Schneehöhle graben, solange man noch in der Lage dazu ist. Im Windschatten eines Felsens. In der Höhle für Belüftung sorgen, wegen dem ausgeatmeten Kohledioxyd (zum Beispiel mit einer Öffnung, die man mit dem Trekkingstock freihält - so wirds im "Schulbuch" dargestellt). Dann auf einer Unterlage (Rucksack) im Bivaksack sitzen, nicht einschlafen, die Zehen bewegen, alle Extremitäten reiben usw.
Die Strecke von Riemannhaus zur Ingoldstätter geht - soweit ich das weiss - mitten durchs steinerne Meer. Da kann man wirklich nicht gross abstürzen - aber auf dieser "Hochebene" kann der Wind voll reinhauen. Wahrscheinlich wären die drei schon mit Schneeschuhen aus dem Schneider gewesen - aber bei so einem tiefen Schnee geht man doch ohne erst gar nicht los?!
Letzten Winter sind wir zu zweit früh um sieben von Guarda zur Tuoi Hütte unter dem Piz Buin gegangen. Auf Schneeschuhen. Ab 8, als wir aus dem Wald herausgekommen sind, hatten wir einen Wind, der durch alle Kleiderlagen durchgeschlagen hat, wie eine eiskalte Faust. Oben scheint die Sonne, unten siehst du von wegen Schneesturm die Schneeschuhe nicht mehr. Aber solange man in Bewegung blieb, ging es noch. Nur die Finger sind mit fast abgefrohren. Auf dem Rückweg, gegen 12 sind wir im T-shirt gegangen.
Das sind die Berge. Davor muss man einfach Respekt haben. Tut mir sehr leid für die drei. Ganz, ganz blöde gelaufen.
Andreas
PS: @ Poldi: Ich selber finde es ja schon ganz ok, wenn über solche Unfälle berichtet wird. Ich denke mal, man kann aus jeder solcher Nachricht Nutzen ziehen und noch was lernen.Zuletzt geändert von Andreas L; 19.09.2007, 17:55."Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann, was er will, sondern darin, dass er nicht tun muss, was er nicht will." Jean-Jacques Rousseau
BTW: "Hit the road, Jack" (Wolfskin)!
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Es sollte jedenfalls eine Warnung sein, in alpinen Regionen auch auf harmlosen einfachen Wanderwegen entsprechend vorsichtig zu sein. Ich habe mal nachgeschaut: der Weg zwischen den beiden Hütten ist mit ca. 3 bis 3,5 Stunden angegeben - eigentlich ein Klacks. Ich denke, gerade da kann einem eine fatale Fehleinschätzung sehr viel schneller unterlaufen, als sich jetzt (im nachhinein) so manch einer denkt. Man ist vermutlich sehr leicht verleitet zu denken, daß man einfach etwas länger braucht und es etwas schwieriger und anstrengender wird und unterschätzt dabei unter Umständen völlig, was die Verhältnisse einem da abverlangen.
Was das Verhalten betrifft, stimme ich Andreas zu: Wenn man merkt, daß man es nicht zur Hütte schafft, rechtzeitig (!) solange man noch Kraft hat ein Notbiwak einrichten und vor allem raus aus dem Wind. Aber auch das sagt sich zuhause am Schreibtisch so sehr viel einfacher als in der realen Situation.
Christine
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Denke mal die haben (ja nicht ganz zu unrecht) angenommen, es bis zur Hütte zu schaffen.
Rechtzeitig entscheiden (Wettervorhersage -- garnicht erst losziehen; es zieht zu -- umdrehen; wir können nicht mehr -- Biwak, Hilferuf sofern Empfang)!
Das tückische ist, im Gebirge kann der rechte Zeitpunkt verdammt schnell vorbei sein.
Gruß, MartinZuletzt geändert von Flachlandtiroler; 20.09.2007, 05:47.Meine Reisen (Karte)
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Zitat von Christine M Beitrag anzeigender Weg zwischen den beiden Hütten ist mit ca. 3 bis 3,5 Stunden angegeben - eigentlich ein Klacks.
Weitere Details zum Unglücl siehe http://www.newsserver.at/content/view/22433/34/, dort liest sich das auch etwas anders als bei spiegel-online
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Ich finde sowas immer bedrückend. Vor allem, weil die Rettung so nah ist und doch zu weit weg. Vor 2 Wochen haben ich im TV was über den Eiger gesehen. Da ist vor zig Jahren einer 5 Meter vor dem Eingang zur Bahn in den Seilen hängend verstorben. Die Retter mußten zusehen und kamen nicht zu ihm hin. Traurig sowas.
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OT:
Zitat von akonze Beitrag anzeigenDa ist vor zig Jahren einer 5 Meter vor dem Eingang zur Bahn in den Seilen hängend verstorben. Die Retter mußten zusehen und kamen nicht zu ihm hin. Traurig sowas..
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Zitat von Bergfreund333 Beitrag anzeigenWeitere Details zum Unglück siehe http://www.newsserver.at/content/view/22433/34/, dort liest sich das auch etwas anders als bei spiegel-online
Das will ich nie erleben müssen!- nur ab und zu hier -
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Bei mir ist ein Biwaksack ebenso wie eine Taschenlampe immer dabei. Wenn die Darstellung auf http://www.newsserver.at/content/view/22433/34/ stimmt dann ist dies eines der üblichen Arten, sich tierisch in Schwierigkeiten zu bringen. Bei Schneetreiben, Neuschnee und Nebel einen Weg finden ist ohne GPS fast unmöglich. Möglicherweise hatten se nicht einmal einen Kompass dabei (ist aber Spekulation)
In dieser Situation hätten die Jungs entweder früher umkehren oder im Schnee eingraben sollen (raus aus dem Wind, rein in Biwaksack). Im Berninagebiet haben so zwei andere Leute dieses Jahr 600m neben der Marco e Rossa 2 Nächte verbracht und überlebt.
Unsere Nacht am Obergabelhorn war zwar auch nicht erfreulich (vor allem weil wir an einer Gratkante mitten im Wind lagen), aber die Nacht ging auch rum.
AlexAfter much research, consideration, and experimentation, I have decided that adulthood is nothing for me. Thank you for the opportunity.
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[QUOTE=Bergfreund333;291562]Mal ehrlich: Wer von Euch nimmt auf so einer Tour einen Biwacksack mit???
Die haben eine mehrtägige Wanderung im Hochgebirge geplant. Mit Besteigung mindestens eines Gipfels. Nahe am Herbst, mit einer Grosswetterlage, die schon seit Wochen keiner mehr so richtig versteht oder nachvollziehen kann. Da muss man sich auf alles einstellen.
Der 2. Bericht hört sich anders an, das ist richtig. Aber was Becks dazu sagt, stimmt einfach: Gute Sicht ist unabdingbar. Und um 13:15 loszugehen, auf einem Weg, der 3,5 Stunden dauern soll - das ist bei einwandfreiem Wetter keine Sache. Wenns gegen 19:00 dunkel wird, dann hat man ein Zeitfenster von 5,5 Stunden, also 2 Stunden Reserve. Da darf nicht mehr viel dazwischen kommen. Aber wenns dann beim Losgehen schon schneit ...
Was Christine sagt ist auch völlig richtig - vor Ort, in der Situation hat man es viel schwerer, eine richtige Entscheidung zu treffen. Ich bin auch eher der Typ: "Geht schon noch - irgendwie". Und den richtigen Zeitpunkt, beim Zurückstecken zu "treffen" - das ist auch nicht unbedingt meine Stärke.
Seit ich das weiss, schaue ich bei solchen Unfallberichten genauer hin - man kann nur lernen.
Andreas"Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann, was er will, sondern darin, dass er nicht tun muss, was er nicht will." Jean-Jacques Rousseau
BTW: "Hit the road, Jack" (Wolfskin)!
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Zitat von Bergfreund333 Beitrag anzeigenMal ehrlich: Wer von Euch nimmt auf so einer Tour einen Biwacksack mit???9 von 23 nehmen keinen mit...
Ich kann für mich zufrieden feststellen, auf einer mehrtägigen Hüttenwanderung wäre bei mir alles dabei gewesen um nicht in Gefahr zu geraten. Nachdem aber der Kopf auch zur Ausrüstung gehört und mancher ja empfahl, garnicht erst aufzubrechen: Da muß ich gestehen, eine überschaubare Etappe der ich mich gewachsen fühle gehe ich auch schon mal bei suboptimalem Wetter an (Laggin, Finsteraarhorn, ...)
Gruß, MartinMeine Reisen (Karte)
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[QUOTE=Flachlandtiroler;291612
Ich kann für mich zufrieden feststellen, auf einer mehrtägigen Hüttenwanderung wäre bei mir alles dabei gewesen um nicht in Gefahr zu geraten. Nachdem aber der Kopf auch zur Ausrüstung gehört und mancher ja empfahl, garnicht erst aufzubrechen: Da muß ich gestehen, eine überschaubare Etappe der ich mich gewachsen fühle gehe ich auch schon mal bei suboptimalem Wetter an (Laggin, Finsteraarhorn, ...)
Gruß, Martin[/QUOTE]
Aber genau das ist doch der Punkt: Wenn Du vom Können und der Ausrüstung her darauf eingestellt bist, ist dieses Risiko für Dich doch akzeptabel - unter der Voraussetzung, dass Du keinen Andreren, der weniger erfahren ist als Du, mit reinziehst.
Damit bist Du auf einer (relativ) sicheren Seite.
Andreas"Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann, was er will, sondern darin, dass er nicht tun muss, was er nicht will." Jean-Jacques Rousseau
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