Bergwandern bei schneebedeckten Gipfeln

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  • Serious Sam
    Erfahren
    • 07.07.2004
    • 134
    • Privat

    • Meine Reisen

    Bergwandern bei schneebedeckten Gipfeln

    Ich fahre demnächst 14 Tage in die österreichischen Alpen und habe Bergtouren bis 2800m auf dem Plan. In der letzten Woche ist die Schneefallgrenze teilw. bis auf 1600 Meter heruntergekommen. Ich habe nur wenig Erfahrung mit Schnee in den Bergen, möchte mir aber vom Schnee nicht die ganzen Touren vermasseln lassen. Macht es Sinn sich Steigeisen zuzulegen oder reichen Grödel? Geht ohne Ausbildung gar nichts? Mache ich mir zu viele Gedanken und die meisten Wege sind auch bei Schnee noch einigermaßen begehbar?

    Grüße aus dem flachen Norden

    Andreas

  • Flachlandtiroler
    Freak
    Moderator
    Liebt das Forum
    • 14.03.2003
    • 29102
    • Privat

    • Meine Reisen

    #2
    Der meiste Schnee ist doch schnell wieder weg, das wird schon ; kann natürlich immer mal wieder neuer kommen, insofern wird bei Herbstwanderungen in höheren Lagen schon mal zu einem Pickel geraten; der hilft im "Falle des Falles"; man muß sich aber bei Gefahrenstellen im Vorhinein überlegen, was genau man zu tun gedenkt sonst hilft es nichts. Desgleichen bei Steigeisen, mit denen man sich darüber hinaus auch noch böse verletzen kann Grödeln (Vierzacker) taugen IMHO nichts für's Gebirge, Einsatz nur bei Glatteis auf ebenen Flächen (Bürgersteig). Trekkingstöcke wirken prophylaktisch gegen's Ausrutschen, wenn es doch passiert sind sie aber nur im Weg.

    Gruß, Martin
    Meine Reisen (Karte)

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    • Serious Sam
      Erfahren
      • 07.07.2004
      • 134
      • Privat

      • Meine Reisen

      #3
      Danke für die Tipps. Ich werde erstmal losgehen und die Lage vor Ort begutachten. Es nur immer ärgerlich wenn man eine Tour abbrechen muss, die mit der richtigen Ausrüstung machbar gewesen wäre. Anschließend vertut man dann noch einen Urlaubstag um das Zeug zu besorgen.

      Falls jemand ein gutes Buch zu diesem Thema kennt, wäre ich dafür auch dankbar. Bei Amazon habe ich nur dieses gefunden:
      http://tinyurl.com/gug9k
      Die Kritiken sind leider nicht so toll.

      Grüße

      Andreas

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      • tille
        Fuchs
        • 19.07.2006
        • 1036
        • Privat

        • Meine Reisen

        #4
        Also Groedel sind halt eher im Fruehsommer hilfreich, wenn man steilere
        Firnfelder queren muss, die man sich mit blanken Schuhen nicht zutraut.

        Ich hab Bergwandern bei bisschen Neuschnee noch nie als gefaehrlicher
        empfunden als ohne. Oft hat man an steilen Haengen sogar besseren Halt.

        Nur der Aufstieg dauert halt entsprechend laenger, weil man immer ein
        bisschen einsinkt. Dafuer ist der Abstieg umso schoener.

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        • -CaRsTeN-
          Fuchs
          • 11.04.2002
          • 1256
          • Privat

          • Meine Reisen

          #5
          Zitat von tille
          Also Groedel sind halt eher im Fruehsommer hilfreich, wenn man steilere
          Firnfelder queren muss, die man sich mit blanken Schuhen nicht zutraut.

          Ich hab Bergwandern bei bisschen Neuschnee noch nie als gefaehrlicher
          empfunden als ohne. Oft hat man an steilen Haengen sogar besseren Halt.

          Nur der Aufstieg dauert halt entsprechend laenger, weil man immer ein
          bisschen einsinkt. Dafuer ist der Abstieg umso schoener.
          Ich habe bisher Grödel auf Firnfeldern im Einsatz gehabt und empfande dies als durchaus hilfreich. Bei normalem Schnee setzen sich die Gerödel leider auch recht schnell zu; dann sind die für den Ar*** ;)

          Oben angeführtes kann ich aber leider nicht bestätigen. Ich hatte leider mehrmals das Pech, dass ich im Sommer in eine Gewitter mit Schneefall geraten bin. Abstiege von knapp 3000 m sind meistens nicht unbedingt ohne ausgesetzte Stellen zu bewältigen, so dass die objektive Gefahr erhöht wird. Ausserdem habe ich den Weg bei Schnee, insbesondere bei Nassschnee, immer als rutschiger in Erinnerung. Wanderstücke dienen hier sicherlich als gute Absicherung. Wenn man aber ausgeglitten ist, dann stimmt Flachlandtirolers Aussage - sie sind dann ein kleines Risiko.

          Daher nehme benutze ich die Schlaufen bei Schnee nicht, da mir mein Handgelenk zu wichtig ist.

          Wichtig ist aber auch, dass deine Schuhe eine Membran haben. Je nach Schneehöhe kann sogar die Verwendung von kurzen Gamaschen Sinn machen.

          Grüße
          Carsten
          http://www.bergwandern.net
          Beschreibung von Tages- und Mehrtagestouren in den Ostalpen sowie ein umfangreicher Bericht über die Besteigung des Kilimanjaro und zur Annapurna Runde in Nepal

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          • Luki
            Erfahren
            • 18.02.2005
            • 105
            • Privat

            • Meine Reisen

            #6
            Moin
            Und lieber den Pickel einmal mehr als nötig mitnehmen und einsetzen. Ist auf Schnee die einzige Möglichkeit einen Sturz/Fall zu stoppen. Die Rutschgefahr bei wenig Schnee wird meiner Ansicht nach meistens unterschätzt. Eine steilere Wiese und 2cm Schnee, oder die Querung einer alten Lawine ergeben sonst bei dem kleinsten Ausrutscher einen Abstieg in der Superdiretissima (eigene Erfahrung)
            Luki

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            • Serious Sam
              Erfahren
              • 07.07.2004
              • 134
              • Privat

              • Meine Reisen

              #7
              Ich war gestern noch wg. anderen Sachen bei Globetrotter und hab mir nebenbei die Steigeisen angeschaut. Meine größte Sorge wäre, dass sich die Teile beim Gehen aneinander verhaken und ich dann in den Schnee beiße. Ein Pickel liegt mir da schon eher.
              Gekauft habe ich diesbezüglich, außer einem Buch, erstmal nichts.

              Für Notfälle nehme ich einen kleinen Sack Streusalz und nen Eiskratzer mit.

              Danke

              Andreas

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              • Flachlandtiroler
                Freak
                Moderator
                Liebt das Forum
                • 14.03.2003
                • 29102
                • Privat

                • Meine Reisen

                #8
                Zitat von Serious Sam
                Ich war gestern noch wg. anderen Sachen bei Globetrotter und hab mir nebenbei die Steigeisen angeschaut. Meine größte Sorge wäre, dass sich die Teile beim Gehen aneinander verhaken und ich dann in den Schnee beiße.
                Die üblichen Fehler sind:
                - Eisen und Schuh sind nicht aneinander angepasst und die Eisen lösen sich unter Belastung -- d.h. gerade und genau dann, wenn man in einer steilen Stelle herumeiert...
                - Man tritt sich im Gehen in die eigenen Waden oder zerreißt die Hose (kleiner Stolperer reicht). :bash:
                - Gilt weniger für harten Altschnee (Wandersaison), mehr bei Pulver-/Neu-/Sulzschnee: Der Schnee setzt sich zwischen Zacken und Schuhprofil und ballt sich zu richtig dicken Klumpen zusammen ("Anstollen"), die ihrerseits nun überhaupt keinen Halt mehr bieten -> Abflug

                Zitat von -CaRsTeN-
                Ich habe bisher Grödel auf Firnfeldern im Einsatz gehabt und empfande dies als durchaus hilfreich.
                Wie steil waren denn diese Firnfelder? IMHO belastet man Vierzacker, die ja unter den Mittelfuß geschnallt werden, schon bei geringen Neigungen nicht mehr ausreichend um noch Halt zu bekommen. Bergauf ist das Gewicht auf dem Ballen, bergab auf den Hacken. Die Dornen oder Zacken bleiben in der Luft.

                Gruß, Martin
                Meine Reisen (Karte)

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                • Dieter

                  Dauerbesucher
                  • 26.05.2002
                  • 534
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #9
                  Mal ganz grundsätzlich: In den Bergen bestimmen das Wetter und die Verhältnisse die Tour nicht der Urlaubsplan!

                  Und wenn (richtig) Schnee liegt ist es keine Herbsttour mehr sondern eine Wintertour und die folgt anderen Gesetezn. Egal was der Kalender sagt.


                  Ich hab Bergwandern bei bisschen Neuschnee noch nie als gefaehrlicher
                  empfunden als ohne. Oft hat man an steilen Haengen sogar besseren Halt.
                  Wenn ich so was lese dann lange ich mich - Verzeihung - ans Hirn :bash:
                  Als Rat gegeüber einem alpin Unerfahrenen ist das schlicht unverantwortlich!

                  Dieter

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                  • -CaRsTeN-
                    Fuchs
                    • 11.04.2002
                    • 1256
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #10
                    Zitat von gmr
                    Zitat von Flachlandtiroler
                    Zitat von -CaRsTeN-
                    Ich habe bisher Grödel auf Firnfeldern im Einsatz gehabt und empfande dies als durchaus hilfreich.
                    Wie steil waren denn diese Firnfelder? IMHO belastet man Vierzacker, die ja unter den Mittelfuß geschnallt werden, schon bei geringen Neigungen nicht mehr ausreichend um noch Halt zu bekommen. Bergauf ist das Gewicht auf dem Ballen, bergab auf den Hacken. Die Dornen oder Zacken bleiben in der Luft.
                    Vielleicht hat -CaRsTeN- ja eine Sechszack gemeint, wie den hier: http://www.salewa.de/images/products...00875_0009.jpg. Mit vierzackigen würd ich auch nicht laufen wollen.
                    Hallo,

                    ich habe zwar nur nen Vierzack, allerdings sind die recht weit gespreitzt. Wenn es etwas steiler wird, dann laufe ich ggf. etwas schräg und kann die so besser einsetzen.

                    In ganz steilem Gelände, da gebe ich euch recht, taugen die Dinger wirklich nichts - macht aber nix, da ich eh nicht schwindelfrei bin ;)

                    Grüße
                    Carsten
                    http://www.bergwandern.net
                    Beschreibung von Tages- und Mehrtagestouren in den Ostalpen sowie ein umfangreicher Bericht über die Besteigung des Kilimanjaro und zur Annapurna Runde in Nepal

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                    • Becks
                      Freak

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                      • 11.10.2001
                      • 19612
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #11
                      Zitat von Dieter
                      Mal ganz grundsätzlich: In den Bergen bestimmen das Wetter und die Verhältnisse die Tour nicht der Urlaubsplan!

                      Und wenn (richtig) Schnee liegt ist es keine Herbsttour mehr sondern eine Wintertour und die folgt anderen Gesetezn. Egal was der Kalender sagt.


                      Ich hab Bergwandern bei bisschen Neuschnee noch nie als gefaehrlicher
                      empfunden als ohne. Oft hat man an steilen Haengen sogar besseren Halt.
                      Wenn ich so was lese dann lange ich mich - Verzeihung - ans Hirn :bash:
                      Als Rat gegeüber einem alpin Unerfahrenen ist das schlicht unverantwortlich!

                      Dieter
                      Dazu kann ich nur sagen: Full Ack. Ich habe erst letztens als ich mit unerfahrenen Leuten in leichtestem alpinen Gelände unterwegs war, wie unbeholfen diese dort sind. Und bei Sachen wo ich nicht einmal nachdenken muß (Gehen in steilerem Gelände) kommen sie an ihre Grenzen. Vorsicht daher bei solchen Tipps, denn oft kommen zu Neuschnee noch unleserliche Wegmarkierungen.

                      Alex
                      After much research, consideration, and experimentation, I have decided that adulthood is nothing for me. Thank you for the opportunity.

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                      • Toru
                        Anfänger im Forum
                        • 04.09.2006
                        • 24

                        • Meine Reisen

                        #12
                        Re: Bergwandern bei schneebedeckten Gipfeln

                        Zitat von Serious Sam
                        Ich habe nur wenig Erfahrung mit Schnee in den Bergen, möchte mir aber vom Schnee nicht die ganzen Touren vermasseln lassen. Macht es Sinn sich Steigeisen zuzulegen oder reichen Grödel? Geht ohne Ausbildung gar nichts? Mache ich mir zu viele Gedanken und die meisten Wege sind auch bei Schnee noch einigermaßen begehbar?
                        Steigeisen machen nicht in jedem Schnee Sinn und ohne Antistollplatte kann es auch ziemlich rutschig werden. Wenn du bisher nur wenig Erfahrung in Schnee und überhaupt keine mit Eisen hast, würde ich dir davon abraten, deine ersten Versuche im hochalpinen Bereich zu machen.

                        Wenn keine Wegmarkierungen sichtbar sind, kommt es ebenfalls auf deine Erfahrung an, im Gelände _richtig_ zu gehen. Herrschen noch ungünstige Sichtverhältnisse, wird es rasch gefährlich.

                        Also, unterschätze das mal nicht.

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                        • tille
                          Fuchs
                          • 19.07.2006
                          • 1036
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #13
                          Zitat von Dieter
                          Wenn ich so was lese dann lange ich mich - Verzeihung - ans Hirn :bash:
                          Als Rat gegeüber einem alpin Unerfahrenen ist das schlicht unverantwortlich!
                          Dieter
                          Ja, sorry. Das haette ich etwas eingeschraenkter formulieren sollen. Trotzdem möchte ich mich kurz verteidigen.

                          Ich hatte das nicht so aufgefasst, dass Sam irgendwelche ganz krassen Sachen machen moechte. Und er wollte auch nicht wissen,
                          was passieren kann, wenn ploetzlich und unerwartet Schnee faellt. Denn das kann immer passieren und natuerlich auch gefaehrlich werden.

                          Er wollte doch eigentlich nur wissen, ob es jetzt ein Problem ist, in die Berge zu gehen, weil doch Ende August soviel Schnee gefallen ist.
                          Und ob er dafuer irgendwelche Ausruestung braucht, die er ohne Schnee nicht braeuchte.

                          Mache ich mir zu viele Gedanken und die meisten Wege sind auch bei Schnee noch einigermaßen begehbar?
                          Außerdem spricht er hier von Wegen und nicht von irgendwelchen ausgesetzten Graten oder ähnlichem.
                          Und die sind mittlerweile doch alle laengst gespurt und der Schnee darauf verdichtet (sofern überhaupt noch welcher übrig ist).
                          Also ich finde, man sollte hier nicht übertreiben.

                          Es ging um die konkrete Frage, ob es im Moment kritischer ist, in die Berge zu gehen, als wenn es im August nicht geschneit haette.
                          Ich wuerde das mit nein beantworten.

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                          • AskeT
                            Erfahren
                            • 16.11.2003
                            • 407

                            • Meine Reisen

                            #14
                            Zitat von Serious Sam
                            ...in die österreichischen Alpen und habe Bergtouren bis 2800m auf dem Plan. In der letzten Woche ist die Schneefallgrenze teilw. bis auf 1600 Meter heruntergekommen. Ich habe nur wenig Erfahrung mit Schnee in den Bergen....Mache ich mir zu viele Gedanken und die meisten Wege sind auch bei Schnee noch einigermaßen begehbar?
                            Ich möchte nochmal auf ein häufige Problem Ungeübter hinweisen: die Orientierung. Nach ausgiebigerem Neuschneefall stehen manche ratlos vor der möglicherweise einheitlich weißen Einöde...

                            Also AV-Karte und Kompass nicht vergessen!

                            Mit bergsportlichen Grüßen
                            AskeT

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                            • Shorty66
                              Alter Hase
                              • 04.03.2006
                              • 4883
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              #15
                              Genau, und bitte vorher mal testen wie das orientieren mit Karte und Kompass noch klappt.
                              Bringt ziemlichviel im ernstafll wenn man das vor kurzem nochmal gemacht hat.
                              φ macht auch mist.
                              Now there's a look in your eyes, like black holes in the sky. Shine on!

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                              • Serious Sam
                                Erfahren
                                • 07.07.2004
                                • 134
                                • Privat

                                • Meine Reisen

                                #16
                                Bin zurück.
                                Hab mal wieder viel Glück mit dem Wetter gehabt und von Schnee keine Spur.

                                Foto Feuerspitze 2.851m (Lechtaler Alpen)



                                Vielen Dank nochmals für Eure Ratschläge. Der nächste Winter kommt bestimmt.

                                Grüße

                                Andreas

                                Kommentar

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