[IS] 21-tägiger Islandtrek

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    • 07.04.2008
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    • Meine Reisen

    #81
    AW: [IS] 21-tägiger Islandtrek

    Zitat von nicki1005 Beitrag anzeigen
    Das Schaf-Foto ist ja lustig! Ist dir auch aufgefallen, dass in Island die Schafe immer als Trio unterwegs sind??? Bei uns waren die immer zu dritt unterwegs
    (
    Das ist tatsächlich so: Die Schafe werfen in der Regel 2 Jungtiere. Die 3er-Gruppen die man immer sieht, sind also jeweils ein Mutterschaf mit seinem mehr oder weniger erwachsenen Nachwuchs.
    Isländische Schafe sind Individualisten, die laufen nicht so brav als große Herde rum, wie andere Schafe.
    "I pity snails and all that carry their homes on their backs." Frodo Baggins

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    • berniehh
      Alter Hase
      • 31.01.2011
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      • Meine Reisen

      #82
      AW: [IS] 21-tägiger Islandtrek

      13.Tag:
      Als ich morgens aus dem Zelt kroch kam ich in den Genuss eines seltenen Naturschauspieles: die Sonne schien!! Laut dem Campingplatzbetreiber soll es sogar für die nächsten zwei bis drei Tage schön bleiben. Das wird auch endlich mal Zeit, nach sechs Tagen schlechtes Wetter


      Aufbruch von Hólaskjól

      Meine geplante Route von hier aus wird Richtung Landmannalaugar führen.
      Für heute hatte ich mir die heissen Quellen von Strútslaug als Tagesziel gesetzt, etwa 25 Kilometer entfernt.

      Vom Campingplatz folgte ich einen schmalen unmarkierten Pfad den Syðri-Ófæra Fluss aufwärts, immer nahe am Ufer entlang. Nach über 3 Kilometern stiess ich auf einen ausgetretenen Reit- und Wanderpfad, der auch auf der Karte mit eingezeichnet ist und der zur Hütte am Álftavötn führt, die ich etwa 3 Kilometer weiter erreichte.


      Pfad am Syðri-Ófæra


      Syðri-Ófæra




      Álftavötn


      Hütte am Álftavötn

      Niemand war hier, auch kein Hüttenwart. Es ist eine typische isländische Berghütte, drinnen hing ein Zettel auf den die Übernachtungspreise aufgelistet sind. Eine Übernachtung kostet 3600 Kronen, das finde ich schon ganz schön krass, 25 Euro für ein einfaches Matrazenlager!! Das scheint aber ein Standartpreis für die meisten isländischen Hütten zu sein. Sogar für´s campen neben der Hütte verlangen Sie 1000 Kronen! Wahrscheinlich ist da aber die Benutzung der Hütteneinrichtung mit inclusive, ansonsten kann ich mir den Preis nicht erklären.

      Ich hatte ja auch eh nicht vor hierzubleiben, aber selbst wenn dann wäre ich wohl nicht bereit soviel Geld für eine Hüttenübernachtung auszugeben, geschweige denn 1000 Kronen für´s campen und ich würde dann wahrscheinlich paar Kilometer weiter wild campen.
      Nach einer 10-minütigen Pause zog ich weiter.

      Von der Hütte wanderte ich weglos einige Kilometer über eine flache grüne Talsenke. Als danach wieder steile Hügel an beiden Seiten bis an den Fluß stießen ging´s auf einen gut erkennbaren Pfad weiter, der wenig später auf den Hauptweg nach Strútslaug stieß. Auf der Karte ist dieser Hauptweg als Pfad eingezeichnet, es ist aber ein alter Geländewagenfahrweg. So wie er aussah wurde er anscheinend die letzten paar Monate nicht mehr befahren. Vielleicht wird er ja auch garnicht mehr befahren,.....das hoffte ich zumindest, dann kann sich der Weg in einigen Jahren zu einem Pfad verkleinern

      Ich verlies den Weg und stieg wieder runter zum Fluß, wo ich weglos oder auf schmale Schafpfade durch steile Hügel weiter flussaufwärts wanderte. Der Fluss musste dabei einige Male hin und herüberquert werden. Diese Route war zwar anstrengender und langsamer als der Hauptweg, dafür aber auch landschaftlich spektakulärer. Diese schluchtige Flusslandschaft könnte man oben vom Weg so wahrscheinlich nicht sehen.


      Syðri-Ófæra


      Syðri-Ófæra




      Syðri-Ófæra


      schmaler Pfad am Syðri-Ófæra





      Am Ende der Schlucht ging´s über den flachen Flussbett-Talboden und paar Kilometer weiter erreichte ich mein Tagesziel, die heissen Quellen von Strútslaug!
      Zu verfehlen ist diese heiße Quelle eigentlich nicht, von weitem konnte man sie schon dampfen sehen. Herrlich, ein großer natürlicher Badepool mit 40 Grad heißem Wasser mitten in der Wildnis,......und völlig unkommerziell
      Direkt neben der Quelle habe ich mein Camp aufgeschlagen.
      Eine vierköpfige Familie aus Reykjavik war hier auch am campen, ich war also nicht ganz alleine. Sie sind heute von einer etwa 5 Kilometer entfernten Hütte gekommen und wollen morgen dorthin zurückwandern. Außer diese vier habe ich heute keine weiteren Menschen mehr getroffen.


      heiße Quelle von Strútslaug




      Camp 13
      Zuletzt geändert von berniehh; 30.09.2012, 16:42.
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      • evernorth
        Fuchs
        • 22.08.2010
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        #83
        AW: [IS] 21-tägiger Islandtrek

        Hallo Berniehh,
        du hast berichtet, dass dein(e) Zelt - Reißverschlüsse frühzeitig kaputtgegangen sind. Konntest du das Zelt denn noch öffnen / schließen? Selbst repariert / reklamiert?
        Mir ist mit dem Unna durch Vulkanstaub das Gleiche passiert. Die letzten Tage konnte ich den äußeren RV - Schlitten gar nicht mehr bewegen und nur noch mit Mühe überhaupt noch ins und aus dem Zelt kommen.
        Inzwischen ist alles wieder behoben - Globetrotter hat einen komplett neuen RV mit 3 neuen RV-Schlitten eingenäht.
        Bin echt wieder begeistert von dem tollen Service.
        My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

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        • berniehh
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          #84
          AW: [IS] 21-tägiger Islandtrek

          Zitat von evernorth Beitrag anzeigen
          du hast berichtet, dass dein(e) Zelt - Reißverschlüsse frühzeitig kaputtgegangen sind. Konntest du das Zelt denn noch öffnen / schließen? Selbst repariert / reklamiert?
          Hallo Tom,
          mir sind zwei Zeltreißverschlüsse kaputtgegangen,.....einer vom Innen- und einer vom Außenzelt. Da sich mein Innen- und Außenzelt von jeweils zwei Seiten öffnen lassen, mit jeweils zwei RV-Schlitten, habe ich dann halt den jeweils anderen benutzt und konnte so das Zelt auch weiterhin öffnen und schließen

          Theoretisch hätte ich es auch provisorisch erstmal selber reparieren können, indem ich mit einem Zelthering und Stein paarmal auf den RV-Schlitten hämmern würde (natürlich bevor man den trocken gewordenen Sand vom Reissverschluss gewischt hätte). Dies wäre natürlich keine Dauerlösung gewesen, aber mit Glück könnte man den Reißverschluss auf diese Weise noch für die nächsten paar Wochen funktionstüchtig halten. Ich hab´s aber nicht gemacht, weil ich mir ja sowieso nach meinem Islandtrek neue Reißverschlüsse ins Zelt nähen lassen wollte.
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          • evernorth
            Fuchs
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            #85
            AW: [IS] 21-tägiger Islandtrek

            Ah...so... es ist ein Tara.
            Tzzz....das mir als " Hilleberg - Kenner ".
            Meinte, ich hätte ein Jannu erkannt.
            Mit zwei verschiedenen Eingängen natürlich kein Problem - vorausgesetzt, es betrifft den gleichen Eingang - innen und außen.
            My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

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              #86
              AW: [IS] 21-tägiger Islandtrek

              @evernorth

              Nein, Bernie besitzt das Jannu und die anderen haben das Hilleber Saivo.

              LG

              Thomas

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              • berniehh
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                #87
                AW: [IS] 21-tägiger Islandtrek

                Zitat von evernorth Beitrag anzeigen
                Ah...so... es ist ein Tara.
                Tzzz....das mir als " Hilleberg - Kenner ".
                Meinte, ich hätte ein Jannu erkannt.
                Mit zwei verschiedenen Eingängen natürlich kein Problem - vorausgesetzt, es betrifft den gleichen Eingang - innen und außen.
                Es IST ein Jannu
                Ich meinte auch nicht zwei verschiedene Eingänge, sondern jeweils EIN Eingang, den man von beiden Enden öffnen kann. Sorry, das klang wohl etwas unverständlich formuliert
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                • Gast-Avatar

                  #88
                  AW: [IS] 21-tägiger Islandtrek

                  Gut zu wissen, dass in Island die Reissverschlüsse von Zelten so schnell kaputt gehen. Hat auch nichts mit (etwas) unvorsichtiger Bedienung zu tun und ist daher unvermeidbar?

                  (Mir ist bislang erst einmal im Sarek bei meinem Ringstind ein Reissverschluss kaputt gegangen. Da war ich aber so halb dran selber schuld, weil zuviel Spannung drauf war.)

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                  • evernorth
                    Fuchs
                    • 22.08.2010
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                    #89
                    AW: [IS] 21-tägiger Islandtrek

                    Ich benutze seit vielen Jahren Hilleberg Zelte ( und auch andere ). Mir ist noch nie ein Reißverschluss kaputtgegangen.
                    Das war Premiere und hat meines Erachtens mit der ganz speziellen Gegend, in der wir beide uns befunden hatten, zu tun.
                    Sehr feiner, klebriger Vulkanstaub, wie er speziell dort vorkommt. Ich hatte dazu noch 18 Std. lang starken Sturm mit
                    ( gemessenen ) Windgeschwindigkeiten von - in Spitzen - 90 Stundenkilometern.
                    Bei dem Gebläse setzt der sich überall rein.
                    My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

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                    • berniehh
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                      #90
                      AW: [IS] 21-tägiger Islandtrek

                      Zitat von Bergtroll Beitrag anzeigen
                      Gut zu wissen, dass in Island die Reissverschlüsse von Zelten so schnell kaputt gehen. Hat auch nichts mit (etwas) unvorsichtiger Bedienung zu tun und ist daher unvermeidbar?
                      Das hat nichts mit der Bedienung zu tun sondern ist eher ein Resultat der sandigen Böden Islands. Auch bei noch so vorsichtiger Bedienung lässt es sich kaum vermeiden daß da irgendwann mal Sand in die Reißverschlüsse kommt.

                      Nach meiner Erfahrung beträgt die Lebenszeit eines Zeltreissverschlusses, bei vorsichtiger Bedienung und weitgehender Vermeidung sandiger Böden, eine Reisezeit von 8 bis 12 Monate, bei fast täglichem Dauereinsatz. Bei häufig sandigen Böden ist die Lebenszeit deutlich geringer.

                      Wenn ich mich richtig erinner hat Vincent mir erzählt daß ihr Zeltreissverschluss während ihres Ausstieges auch kaputtgegangen ist,.....und ihr Zelt war nagelneu!!

                      Zitat von evernorth Beitrag anzeigen
                      Ich benutze seit vielen Jahren Hilleberg Zelte ( und auch andere ). Mir ist noch nie ein Reißverschluss kaputtgegangen.
                      Wieviele Tage Dauereinsatz hat dein Zelt denn insgesamt schon hinter sich?
                      Bei mir hat noch NIE ein Zeltreissverschluss länger als ein Jahr Dauereinsatz überlebt
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                      • Dieter

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                        #91
                        AW: [IS] 21-tägiger Islandtrek

                        Zitat von berniehh Beitrag anzeigen
                        Niemand war hier, auch kein Hüttenwart. Es ist eine typische isländische Berghütte, drinnen hing ein Zettel auf den die Übernachtungspreise aufgelistet sind. Eine Übernachtung kostet 3600 Kronen, das finde ich extrem krass, 25 Euro für ein einfaches Matrazenlager!! Das scheint aber ein Standartpreis für die meisten isländischen Hütten zu sein. Sogar für´s campen neben der Hütte verlangen Sie 1000 Kronen! Wahrscheinlich ist da aber die Benutzung der Hütteneinrichtung mit inclusive, ansonsten kann ich mir den Preis nicht erklären.

                        Die Preise der Hochlandhütten des FÍ (Ferðafélag Íslands) findet man hier:
                        http://www.fi.is/de/htten/preise/
                        Die Hütte an den Álftavötn ( wie die anderen Hütten zwischen Sveinstindur und Strútsstígur) gehört kleineren Wanderverein Útivist.

                        Die Preise sind etwa vergleichbar mit den Hüttenpreisen in der Schweiz, ebenso wie etwa die Lebenshaltungskosten. Die Preise mögen hoch erscheinen, aber "krass" kann ich sie nicht finden. Die Hütten wollen unterhalten werden und selbst die Scheiße muss über das Hochland weggekarrt werden. Das gilt auch für die von Campern. Dass diese gehalten sind in zumutbarer Nähe von Hütten auch bei diesen zu zelten um zu verhindern, dass entlang der häufig begangeneren Wege überall deren Hinterlassenschaft zu finden ist.

                        Wir alle versuchen "möglichst einsam" zu reisen, aber die Realität ist, dass je mehr das versuchen um so weniger "einsam" wird es auf den ach so einsamen Wegen. Den Preis dafür müssen wir halt zahlen.

                        Dieter
                        "Touris sind immer die Anderen."

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                        • evernorth
                          Fuchs
                          • 22.08.2010
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                          #92
                          AW: [IS] 21-tägiger Islandtrek

                          Zitat von berniehh Beitrag anzeigen
                          Vincent hat mir glaube ich auch erzählt daß ihr Zeltreissverschluss während ihres Ausstieges auch kaputtgegangen ist,.....und ihr Zelt war nagelneu!!


                          Wieviele Tage Dauereinsatz hat dein Zelt denn insgesamt schon hinter sich?
                          Bei mir hat noch NIE ein Zeltreissverschluss länger als ein Jahr Dauereinsatz überlebt
                          Mein Unna war ebenfalls nagelneu. Kaufdatum: 30.04.12
                          RV - Austausch war kostenlos.
                          My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

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                            #93
                            AW: [IS] 21-tägiger Islandtrek

                            Zitat von Dieter Beitrag anzeigen
                            Die Preise sind etwa vergleichbar mit den Hüttenpreisen in der Schweiz, ebenso wie etwa die Lebenshaltungskosten. Die Preise mögen hoch erscheinen, aber "krass" kann ich sie nicht finden. Die Hütten wollen unterhalten werden und selbst die Scheiße muss über das Hochland weggekarrt werden. Das gilt auch für die von Campern. Dass diese gehalten sind in zumutbarer Nähe von Hütten auch bei diesen zu zelten um zu verhindern, dass entlang der häufig begangeneren Wege überall deren Hinterlassenschaft zu finden ist.
                            In der Schweiz würde ich bei den Preisen auch nicht in den Hütten übernachten.
                            Klar hast du da recht! Über Preise kann man streiten und die mögen vielleicht auch gerechtfertigt sein. Wem sie zu hoch sind muss da ja auch nicht übernachten. Weniger Komfort und weniger Unterhaltungskosten, dafür aber billigere Preise, halte ich persönlich für eine bessere Idee
                            Ich verurteile auch nicht daß man für´s campen bei den Hütten zahlen muss. Aber wenn ich die Hütteninneneinrichtung nicht mitnutzen will, also NUR zelten will, quasi 7 Euro nur für´s kacken zu zahlen finde ich schon reichlich überhöht.
                            Zuletzt geändert von berniehh; 30.09.2012, 18:04.
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                            • milsaw
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                              AW: [IS] 21-tägiger Islandtrek

                              Hallo Berniehh,

                              ich verfolge deine Treks schon etwas länger und bin im Juni mal deinen Ostsee-Marsch nachgewandert. Einfach klasse!

                              Zwei Fragen hätte ich:
                              Deine Einzimmer-Wohnung die du auf dem Rücken trägst... was für ein Rucksack ist das? Berghaus? Mein 60-Liter wird mir für längere Touren einfach zu klein.
                              Und: Filterst du dein Wasser?

                              Gruss,
                              Stefan

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                              • berniehh
                                Alter Hase
                                • 31.01.2011
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                                AW: [IS] 21-tägiger Islandtrek

                                Zitat von milsaw Beitrag anzeigen
                                Zwei Fragen hätte ich:
                                Deine Einzimmer-Wohnung die du auf dem Rücken trägst... was für ein Rucksack ist das? Berghaus? Mein 60-Liter wird mir für längere Touren einfach zu klein.
                                Hallo Stefan,
                                das hier ist mein Rucksack:
                                http://www.globetrotter.de/de/shop/d..._id=0400&hot=0
                                ich kenne keinen besseren Rucksack, der für schwere Lasten so gut geeignet ist wie dieser
                                Der ist aber nichts für UL-Wanderer, er wiegt leer schon über 4,3 kg Wer auf Treks nur wenig Gepäck mitnimmt, ist mit anderen Rucksäcken sicher besser beraten!

                                Und: Filterst du dein Wasser?
                                Nein, weder filtern, noch entkeimen. Ich trink das Wasser überall so.
                                Zuletzt geändert von berniehh; 30.09.2012, 19:41.
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                                • berniehh
                                  Alter Hase
                                  • 31.01.2011
                                  • 2628
                                  • Privat

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                                  #96
                                  AW: [IS] 21-tägiger Islandtrek

                                  14.Tag:
                                  Morgens bevor ich loswanderte nahm ich noch ein Bad in der heißen Quelle.

                                  Etwa zwei Kilometer nördlich von meinem Camp liegt der Torfajökull-Gletscher, den man von meinem Camp allerdings noch nicht sehen konnte. Dieser Gletscher hat etwa 5 Kilometer Durchmesser und liegt auf einen aktiven Vulkan. Die Landschaft im näheren Umkreis ist absolut atemberaubend und zählt sicher mit zu den Top-Highlights von ganz Island!

                                  In den nächsten zwei Tagen wollte ich eine weiträumige Halbrunde um den Torfajökull-Gletscher drehen. Dabei werde ich auch auf den Laugavegur treffen, der bekanntesten Trekkingroute Islands.

                                  Zunächst führt meine Route nach Norden Richtung Landmannalaugar. Auf der Karte ist ein Pfad dorthin eingezeichnet, der das Flusstal des Syðri-Ófæra hochführt und dann über einen Pass in das Talsystem des Jökulgil.
                                  Die Route über den Pass wollte ich aber nicht nehmen. Ich stieg direkt hier bei meinem Camp weglos den Bergrücken hoch, um über einen 1192 m hohen Berg am Ostrand des Torfajökull-Gletschers zu steigen. Diese Route ist mit Sicherheit anstrengender und dauert wohl auch länger, aber ich dachte daß man von diesem Berg aus eine viel spektakulärere Aussicht haben würde als von der auf der Karte eingezeichneten Normalroute. Auf der anderen Seite des Berges würde ich dann auf den angeblichen Pfad stoßen.

                                  Der Kamm war sanft und flach, das Gelände einfach, ohne technische Schwierigkeiten und ohne Kletterstellen. Nach zwei Stunden kam ich oben an. Die Aussicht war unbeschreiblich!! Gut daß ich diese Route genommen habe!


                                  Start vom Camp


                                  wegloser Aufstieg den Bergrücken hoch


                                  erster Blick auf den Torfajökull, im Hintergrund der 1192 m hohe Berg


                                  über den Berg im Hintergrund wander ich


                                  Blick zurück ins Tal des Syðri-Ófæra


                                  Torfajökull






                                  Torfajökull


                                  Blick vom 1192 m hohen Gipfel


                                  Torfajökull,.....hinter den Bergen am Horizont der Mýrdalsjökull


                                  Blick runter zur anderen Seite = meine Abstiegsroute


                                  Torfajökull



                                  Auf der anderen Seite stieg ich einen steilen Geröllhang runter auf ein weitläufiges alpines Basin. Hier verläuft laut Karte der Pfad nach Landmannalaugar,.....aber von einem Pfad war da weit und breit nichts zu finden. Egal, das Gelände sah einfach aus, also wanderte ich weglos weiter. Mein Minimalziel für heute sollte eine flache Flußsenke am Oberlauf des Jökulgil sein, von wo aus laut Karte der Pfad hoch zum Skallí führen soll. Das waren noch gut 4 Kilometer Luftlinie entfernt, kann also nicht mehr lange dauern.


                                  Abstieg runter auf die andere Seite



                                  Kurz darauf kamen mir zwei völlig fertig aussehende französiche Trekker entgegen, die einzigsten Menschen die ich heute traf. Sie berichteten daß sie für das kurze Stück von der Jökulgil-Flußsenke bis hierher über 4 Stunden gebraucht haben! Sie fanden die Route sehr anstrengend, es ging ständig steil rauf und runter und der auf der Karte eingezeichnete Pfad existiert nicht. Ohje, dann bin ich ja mal gespannt was mir da bevorsteht!

                                  Sie wollten wissen wie weit es noch bis zu den heissen Quellen ist.
                                  Aufgrund der phantastischen Aussicht empfahl ich ihnen meine Route über den 1192 m hohen Berg. Davon wollten sie aber nichts wissen und entschieden sich für die auf der Karte eingezeichnete Route über den Pass.

                                  Hinter dem nächsten steilen Geröllrücken musste ein Gletscherfluß gefurtet werden.


                                  dieser Gletscherfluss wird gefurtet, im Hintergrund links der 1192 m hohe Berg

                                  Dann ging´s nach Norden dieses Gletscherflusstal abwärts, dabei steil rauf und runter über Geröllrücken. Hin und wieder waren Fußspuren zu sehen oder vage Andeutungen eines Pfades, der sich kurz darauf aber wieder verlor.

                                  Weiter unten sah der Gletscherfluß unüberquerbar aus. Die auf der Karte eingezeichnete Route folgt noch ein Stück dieses Flusstal abwärts und dann nach links über einen steilen Hügelrücken ins Paralleltal, dem Jökulgil.


                                  Blick dieses Gletscherflusstal abwärts


                                  steiles wegloses Gelände am Gletscherfluss

                                  Ich verließ aber hier den Fluß und wanderte Richtung Nordwesten über die Hügel, den scheinbar direkteren Weg zu meiner geplanten Campstelle. Es war aber nicht so einfach wie es aussah, denn auch hier mussten im ständigen rauf und runter einige Bachschluchten durchstiegen werden und jedesmal wenn ich dachte daß dies die letzte ist, tauchte dahinter noch eine auf!

                                  Die Landschaft ist atemberaubend! Steile von Erosion ausgewaschene vielfarbene Hügel aus Rhyolithgestein bedecken die Gegend, zwischen denen sich tief eingeschnittene und labyrinthartig verschachtelte Bachtäler schlengeln. Im Gebiet um das Torfajökull befindet sich auf einer Fläche von 350 Quadratkilometer das größte Rhyolithgebiet Islands!

                                  Meine 100.000er Karte erwies sich in diesem unübersichtlichem Gelände als nicht detailliert genug. Nur die Hauptflußtäler waren auf der Karte mit eingezeichnet, nicht aber die zahlreichen kleinen Nebenbachtäler.


                                  eines der zahlreichen Flusstäler





                                  Ein Abstieg ins spektakuläre Jökulgil-Flußtal erwies sich als zu gefährlich: ein sehr steiler harter Geröllhang, auf dem man keinen Halt finden und sofort abrutschen würde. Landschaftlich ist die Gegend der absolute Hammer!! Der ganze Tag heute war schon beeindruckend grandios,.....mit eines der Top-Highlighttage des Treks!!


                                  Jökulgil


                                  Jökulgil








                                  Jökulgil


                                  Blick zurück zum Torfajökull



                                  Ich musste wieder ein Stückchen zurückgehen und über das nächste Nebental im Westen absteigen. Wenn man hier den richtigen Bergrücken erwischt, wäre ein Abstieg einfach. Ich habe aber den falschen erwischt und musste mir an einen kurzen Steilhang Stufen mit dem Eispickel hacken, um da mit schweren Gepäck sicher runterzukommen.

                                  Dann war der Weg zum Jökulgil frei. Die Durchwatung des Flusses war einfach und auf der anderen Seite schlug ich auf der großen Senke, an der Einmündung eines nördlichen Nebentales, mein Camp auf. Dieses kleine Nebental führt hoch zum Skalli, meine Route für morgen.

                                  Von der Stelle wo ich die beiden Franzosen traf bis hierher habe ich auch fast vier Stunden gebraucht, wobei ich aber auch viel Zeit durch umherspazieren, die Gegend bestaunen und fotografieren gebraucht habe. Etwa 12,5 Kilometer habe ich heute in 9 Stunden geschafft.


                                  Jökulgil




                                  beim Camp


                                  Camp 14


                                  beim Camp
                                  Zuletzt geändert von berniehh; 01.10.2012, 19:19.
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                                  • hambe
                                    Gerne im Forum
                                    • 18.04.2008
                                    • 86
                                    • Privat

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                                    #97
                                    AW: [IS] 21-tägiger Islandtrek

                                    Wow, sehr beeindruckende Bilder!

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                                    • BohnenBub
                                      Erfahren
                                      • 15.09.2012
                                      • 296
                                      • Privat

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                                      AW: [IS] 21-tägiger Islandtrek

                                      Herrlich!

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                                      • nicki1005
                                        Erfahren
                                        • 30.04.2011
                                        • 376
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                                        AW: [IS] 21-tägiger Islandtrek

                                        oh, da werden Erinnerungen wach Ich kann die beiden französischen Trekker gut verstehen, uns ists vor 3 Monaten dort ja genauso ergangen. Die Umgebung war traumhaft schön, aber der "Weg" - der nicht existiert - war echt hart... Und die Karte echt beinahe unbrauchbar...
                                        Ich hätt übrigens auch gern in einer heißen Quelle gebadet, da bin ich doch etwas neidig
                                        Danke, dass du immer so rasch weiterschreibst, es macht so viel Freude, deinen Bericht zu lesen

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                                          AW: [IS] 21-tägiger Islandtrek

                                          Die Gegend ist wirklich beeindruckend. Was man da wohl alles mit nem Packraft kombinieren könnte ... ?

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