Solo wandern - Psyche

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  • Mythenmetz
    Neu im Forum
    • 07.01.2012
    • 7
    • Privat

    • Meine Reisen

    Solo wandern - Psyche

    Hallo,
    Ich habe hier seit einiger Zeit im Forum Themen gelesen, aber nie ein Thema gefunden dass mich schon länger beschäftigt - deswegen weiß ich auch nicht genau ob es denn überhaupt hier richtig ist.

    Undzwar ist es so dass meine Psyche sehr gerne sich etwas ausdenkt was gar nicht sein kann, was man in Filmen sieht oder sonstiges. Um es mal zu veranschaulichen: Man ist z.b. alleine (genau darum gehts eigentlich hier) im Wald und es dämmert. An sich nichts schlimmes und man sollte denken, man ist froh, schaut sich noch vielleicht den Sonnenuntergang an und erfreut sich daran alleine in der Natur zu sein. Tja, aber irgendwie denkt sich genau in solchen situationen meine Psyche es wäre viel spannender an den letzen horrorfilm zu denken der, natürlich, im Wald bei Dämmerung gespielt hat.

    Ich hoffe man versteht ein bisschen wodrauf ich hinaus will. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass das niemand anderes hat, da kaum Themen in Foren dazu auffindbar sind. Ich nehme das Thema ernst und hoffe Ihr versteht es richtig, denn es ist nur meine bescheuerte Psyche die mich davon abhält endlich mal eine Solo Tour zu machen...
    Wenn dieses Thema nicht in dieses Forum passt, könnt ihr es löschen, nur finde ich das es einwenig mit trekking/wandern zu tun hat. Was meine eigentlich Frage auch ist: Bin ich damit alleine? Ignoriert Ihr das, oder muss man nur das erste mal über seinen Schatten springen und dann ist es vorbei?

    Das war es erstmal,
    Mythenmetz.

  • PWD
    Fuchs
    • 27.07.2013
    • 1313
    • Privat

    • Meine Reisen

    #2
    AW: Solo wandern - Psyche

    Zunächst mal: willkommen im Forum!

    ich bin kein Psychotherapeut od. Psychiater - aber mal generell: wenn man zum ersten Mal solo unterwegs ist u. alleine in der Natur nächtigt, ist es m.E. nichts Ungewöhnliches, wenn man ein wenig (oder mehr) Beklemmung oder Angst bekommt wegen der unbekannten Geräusche, Schatten ...
    'Angst ist die Reaktion auf eine unbestimmte/unbekannte - sogar irreale, wenn im Kopf selbst produzierte - Bedrohung'. Wenn man aber so richtig ausgepauert ist, bevor man sich bettet, geht´s m.E. leichter. Also ehrlich gesagt, ich hatte das 'erste Mal' auch richtig Schiss. Erfahrungsgemäß gibt sich das aber sehr schnell. Das ging sogar meinem Hund so!

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    • Almschreck
      Erfahren
      • 26.05.2010
      • 258
      • Privat

      • Meine Reisen

      #3
      AW: Solo wandern - Psyche

      Hallo Mythenmetz,

      vielleicht hilft es Dir, wenn Du einfach mal ganz rational vorgehst und darüber nachdenkst, was Dir denn überhaupt schlimmes widerfahren könnte.
      Wenn Du mit Deinen Outdoorerlebnissen hier in Deutschland beginnst, im Grunde schon mal gar nichts.
      Stürme oder irgendwelche Naturunbilden werden vorher angekündigt und wilde, mordlüsterne Tiere gibt´s bei uns nicht.
      Einfach rausgehen und machen! Klein Anfangen und womöglich zuerst mit "Hilfe" in Reichweite.
      Wenn es nicht funktioniert, dann hole Dir professionelle Unterstützung, denn wenn Du auf Outdoorerlebnisse verzichtest, geht Dir ein ganzes Stück Lebensfreude verloren.
      Viele Grüße
      Bert

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      • Homer
        Freak

        Moderator
        Liebt das Forum
        • 12.01.2009
        • 16994
        • Privat

        • Meine Reisen

        #4
        AW: Solo wandern - Psyche

        nur auf die schnelle: es gibt hier irgendwo einen thread ,,alleine auf tour" oder so ähnlich, wo die fragestellung schon mal erörtert wurde
        420

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        • lina
          Freak

          Vorstand
          Liebt das Forum
          • 12.07.2008
          • 42950
          • Privat

          • Meine Reisen

          #5
          AW: Solo wandern - Psyche

          Von mir auch ein herzliches Willkommen im Forum!

          Solotour und nachts alleine im Wald sind ja erstmal zwei ganz unterschiedliche Sachen, die nicht notwendigerweise zusammen vorkommen müssen. Als vielleicht erstmal ganz viel von ersterem und sehr wenig vom letzteren machen.

          Außerdem hilft es, zuhause auf dem Sofa beim nächsten Gruselfilm mal zu analysieren, durch welche Stilmittel es der Regisseur eigentlich hinbekommen hat, das es einen gruselt. Oft ist es die dramatisch passende Musik (die man wahrscheinlich nicht dabei hat), sich dramatisch steigernde Geräusche, ungewöhnlicher Lichteinsatz, etc. All das gibt es draußen erstmal nicht.

          Durch den Einsatz einer Taschenlampe kann man auch erstmal sein Sichtfeld erweitern. Und sich außerdem vergegenwärtigen, dass es eigentlich nichts wirklich Gefährliches gibt in hiesigen Wäldern. Singen (die eigene Stimme hören) hilft auch

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          • Mythenmetz
            Neu im Forum
            • 07.01.2012
            • 7
            • Privat

            • Meine Reisen

            #6
            AW: Solo wandern - Psyche

            Hallo,
            Danke für die freundlichen Antworten!
            Dann ist es also nicht so ungewöhnlich Schiss vor der ersten Solo tour zu haben.
            Werde wohl einfach mal losziehen und es ausprobieren.
            @lina: Nen Gruselfilm analysieren? Nee danke ich vermeide es grundsätzlich lieber einen Horrorfilm zu sehen

            Edit: @ Almschreck: Ja, das einem eigentlich in Wäldern nichts droht ist mir ja bekannt. Eigentlich viel sicherer im Wald alleine als sonst wo in Städten, aber meine Psyche hat da leider eine gute Fantasie

            Habt mir schon viel geholfen danke euch

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            • Leitwolf
              Fuchs
              • 02.03.2010
              • 2089
              • Privat

              • Meine Reisen

              #7
              AW: Solo wandern - Psyche

              Moin!

              Auch von mir erst mal Herzlich Wilkommen.
              Ich finde schon das das hier her passt.

              Vorweg: Ich bin kein Solomensch, aber ein parr Ansätze habe ich schon.
              Grundsätzlich würde ich wie gesagt erstmals Solotouren machen und ggf Zivilisationsnah übernachten. Pension, Campingplatz Später evtl Campinplatz am Waldrand um so immer näher in den Wlad zu kommen. Anfangs ist es evtl gut jemanden dabei zu haben. Aber wenn der ähnlich gestrickt ist wie Du kann es passieren das ihr Euch gegenseitig hoch schaukelt- also Leiber jemand "mutigen" (was jetzt nicht heißen soll das Du ein Angsthase bist!) oder jemanden mit Erfahrung.

              Wald Übernachtungen können schon Komisch sein, wenn ich mich zurück erinnre wie ich mal mit dem Pkw (vortrupp für Zeltlager) an unserem Übernachtungsort ankahm, und das Licht ausknipste nachdem ich vorher mit Fernlicht gefahren war- scheiße war das Dunkel. Da Grade diese Dunkelheit vermittelt Einsamkeit, und dieses "was ist Dort wo ich nichts mehr sehen kann" gefühlt. Da kann es helfen mal Die Umgeben vor dem Dunkel werden oder mit der Taschenlampe etwas genauer zu beschauen (dann fällt man auch später nicht beim Pinkeln in den Bach), oder einfach die Taschenlampe an zu lassen oder ein parr Kerzen(Brandgefahr beachten!) aufstellen um der Dunkelheit zu trotzen.
              Da die anderen sinne bei ausfall der Augen versuchen dieses zu kompensieren nimmt man zB. Geräusche besser wahr, da kann es Helfen vorher mal zu schauen Welche -geräusche man bei Licht war nimmt (auch mal Augen schließen). Wir hatten damals so ein Quitschen. immer zweimal kurz hintereinander klang wie ne Quietschende Tür- Gruselig, aber beim Nächsten Tag im Licht sahen wir das einfach zwei Birken so gewachsen waren das sie an sich scheuerten wenn der Wind sie beweget. (Wurde Später ein runniggäg draus weil jedes quitschen mit "Tür auf" oder "Tür zu" quittiert wurde - je nach dem was Grade dran war.) Ein leichter Winde in den Baumwipfeln klingt gleich wie ein Sturm.
              Eimal hatten wir in nem Zeltlager Spitzbekommen das man uns überfallen (alte Tradition also keine Panik) wollte. Wir baten drum in ruhe zulassen da es nicht zum Programm passte. Am Abend Raschelt es im Gebüsch als ob sich da jemand an schleichen wollte. Als ich Mich genervt mit der Taschenlampe aufmachte um die überfaller nach hause zuschicken staune ich nicht schlecht als die Geräusche nur von eine kleinen Igel stammten- machte Krach wie ne Horde Kinder.
              Also selbst vermeintlich Laute Geräusche stammen meist nur von Maus igel und Co- und die lassen dich in Ruhe wenn nicht Müll oder essen wie ne Einladung herumstehen.

              Wenn irgendwo im Dunkeln Augen auftauchen sind das keine Zombies, aber trotzdem kann man sich erschrecken.
              Die Augen von Katzen, Karnickeln und Rehen refelktieren wirklich sehr gut, fast besser als die dinger in Straßenverkehr. Auch wenn so zwei Augen wirklich fieß aussehen können wenn man nicht weiß wo die hingehören keine Panik sonder einfach wo anders hin leuchten.
              Habe mich gestern Beim Cachen etwas "verlaufen" (falsch abgebogen) und habe mich über die beiden Raubtier Augen auch erschrocken, und dachte was springt mich da gleich an Na da es hier keien Löwen gibt hab ich instinktive rüber geleuchtet und mich einerseits über die Begegnung mit dem kleinem Reh gefreut - mich aber auch etwas geärgert in dessen Schlafzimmer Spaziert zu sein- hier in dieser kleinen Grünanlage mitten in der Stadt hätte ich wirklich kein Rehe erwartet.
              Verstehen kann ich deine bedenken - aber wenn man Rational drübernachdenkt ist es sicher schon einfacher.

              Viel erfolg und Spaß im Wald!
              Wir sind blinde Passagiere unter einem Sternenzelt.Wir sind Koenige und Bettler auf der Suche nach uns selbst. Sind die Herrscher des Planeten, bis sie auseinander fällt.
              Und nur zu Nur zu Gast auf dieser Welt.

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              • Itchy ST
                Fuchs
                • 10.06.2009
                • 1175
                • Privat

                • Meine Reisen

                #8
                AW: Solo wandern - Psyche

                Hallo Mythenmetz,

                die erste Nacht ist die Schlimmste. Nach 2 oder 3 Nächten legt sich das Gruseln. Taucht danach auch nie wieder so auf.
                Als ich damals loszog wusste ich von erfahrenen Leuten, dass das Gruseln normal ist.
                Das half mir, die 1. Nacht durchzustehen.
                Ich war davor oft auch im Dunkel alleine im Wald, aber da zu schlafen ist halt doch noch mal eine andere Hausnummer.

                Deshalb, nur Mut das wird!

                Gruß

                Itchy

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                • Mythenmetz
                  Neu im Forum
                  • 07.01.2012
                  • 7
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #9
                  AW: Solo wandern - Psyche

                  Hi Leitwolf danke für deine Antwort.

                  Anfangs ist es evtl gut jemanden dabei zu haben. Aber wenn der ähnlich gestrickt ist wie Du kann es passieren das ihr Euch gegenseitig hoch schaukelt- also Leiber jemand "mutigen" (was jetzt nicht heißen soll das Du ein Angsthase bist!) oder jemanden mit Erfahrung.
                  Zu weit ist sogut wie alles weggeblasen, da könnt ich im Wald bei Nacht und Nebel spazieren. Ist wirklich nur so wenn ich alleine bin.
                  Vielleicht hab ich auch so ein paar Hemmungen weil ich schonmal mit nem Tarp alleine gepennt hab (im Wald nach am Zuhause) und dort leider festellen musste das tarp gar nix für mich ist. Dieses offene schlafen verstärkt das ganze noch. Was hilft ist aufjedenfall ein Zelt da man dort zwar genauso ich sag mal Hilflos wäre da es ja nur millimeter dick ist aber sowas geschlossenes umeinen rum hilft dabei. Muss es halt mal alleine mit dem Zelt versuchen

                  Edit: Auch dir danke Itchy ST, gut zu wissen das man da nicht alleine ist mit den Hemmungen

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                  • Leitwolf
                    Fuchs
                    • 02.03.2010
                    • 2089
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #10
                    AW: Solo wandern - Psyche

                    Das finde ich interessant. Sicher ist Das Zelt eine art "Schutzhöle".
                    Habe aber auch schon von Leuten gehört die es besser fanden einfach mal in die Richtung zu leuchten wo ein Geräusch herkommt um zu sehen was da ist, im Zelt sieht man ja nicht was Außenrum passiert.
                    Ähnlich wie einige auf Ohrenstöpsel, oder MP3 Player schwören um nix zu hören was Angst macht, das bei anderen aber Unwohlsein bereitet weil man sich nähernde Gefahr nicht hört.
                    Na wäre auch langweilig wenn alle Gleich wären!
                    Wir sind blinde Passagiere unter einem Sternenzelt.Wir sind Koenige und Bettler auf der Suche nach uns selbst. Sind die Herrscher des Planeten, bis sie auseinander fällt.
                    Und nur zu Nur zu Gast auf dieser Welt.

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                    • MatthiasK
                      Dauerbesucher
                      • 25.08.2009
                      • 923
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #11
                      AW: Solo wandern - Psyche

                      Am besten hilft, so lange zu wandern bis du zu müde zum Nachdenken bist.
                      3000 Kilometer zu Fuß durch die österreichischen Alpen

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                      • Waldhexe
                        Alter Hase
                        • 16.11.2009
                        • 2891
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #12
                        AW: Solo wandern - Psyche

                        Was mir meist hilft (und meinen Kindern ) ist die Überlegung, dass solche Ängste bei uns heutzutage ziemlich unsinnig sind, nur unser "Reptilienhirn" (Kleinhirn, Stammhirn, was weiß ich, Bio-LK ist sehr lange her...) weiß das nicht! Ich bin weder Hirnforscherin noch Psychologin, aber ich denke, die Angst davor, allein draußen im Dunkeln zu sein ist allen Menschen zu eigen und machte in früheren Zeiten (und vielen Gegenden der Welt auch noch heute) durchaus Sinn. Wir Menschen sehen im Dunkeln vergleichsweise schlecht und waren zu Zeiten , als wir uns entwickelten, ohne Feuer und die schützende Sippe leichte Beute für Raubtiere. So erkläre ich es auch meinem Kindern, wenn mal wieder Gespenster im Schrank und Monster unterm Bett sind: Was wäre gewesen, wenn Kinder keine Angst im Dunkeln hätten? Sie wären vom Feuer weggelaufen... "Bleib hier" nützt wenig, aber Angst ist ein mächtiger Faktor.
                        An irgendwas wird sich diese - ich nenn es mal so - Urangst immer manifestieren, die Bilder vom letzten Gruselfilm bieten sich natürlich an! Keine mehr gucken hilft schon mal gegen die lebhaftesten Vorstellungen...

                        Auf Solotour in "leeren" Gegenden hab ich das schon auch mal tagsüber, im Fjäll dann beispielsweise als Angst vor Bären, obwohl die Wahrscheinlichkeit, auf einen zu treffen, sehr gering ist. Was soll's, ich hab an unübersichtlichen Stellen oder in Niederwäldern eben gepfiffen - mir gings besser und einen Bären habe ich zumindest auch nicht gesehen...
                        Solo habe ich allerdings immer Hüttentouren gemacht, in Bärengegenden würde ich im Zelt wohl sterben vor Angst!

                        Gruß,
                        Claudia

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                        • Canadian
                          Fuchs
                          • 22.01.2010
                          • 1318
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #13
                          AW: Solo wandern - Psyche

                          Ich bin mal von jemanden, dem ich beim Wandern getroffen habe, gefragt worden, welche Sicherheitsvorkehrungen ich denn beim Übernachten im Wald vornehmen würde.
                          Auf mein Nachfragen meinte er dann "Pfefferspray, Teleskopschlagstock, Messer etc., was man denn so braucht, um sich vor bösen Menschen und wilden Tieren zu schützen...was nimmst du da mit?"
                          "Einen warmen Schlafsack."

                          Was dir in den nächtlichen Stunden wirklich passieren kann ist ein Wettersturz. Da draußen gibt es in der Regel keinen, der dir was böses will. Wenn ich durch 'ne Großstadt laufe, bin ich viel mehr alleine und sehe deutlich mehr Gefahren, als im Wald.

                          Es sei denn, du triffst den Typ, von dem ich geschrieben hab, vor dem hätte ich nachts schon Angst.

                          Probiers doch einfach mal aus, in dem du im Garten dein Zelt aufbaust und dich langsam daran gewöhnst. Allerdings gleich nen Flug buchen und es drauf ankommen zu lassen, würde ich nicht tun. Wenn das ganze dann doch ein tiefgreifenderes Ding ist, hast du ein Problem. Eine schwedische Bergführerin hat mir erzählt, dass sie schon mehrere "Stadtmenschen" ausfliegen lassen musste, weil sie in der überwältigenden Stille Panik bekommen haben.
                          Bilder aus dem Saltfjell.
                          flickr

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                          • Mythenmetz
                            Neu im Forum
                            • 07.01.2012
                            • 7
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #14
                            AW: Solo wandern - Psyche

                            Hey Canadian,
                            Probiers doch einfach mal aus, in dem du im Garten dein Zelt aufbaust und dich langsam daran gewöhnst.
                            Schon gemacht und im Zelt, wie ja schon geschrieben, im Garten kein Problem. Ist ja nicht so dass ich schonmal Solo unterwegs war und halt Probleme hatte, sondern eher die Bedenken davor dass es passiert. Aber im Zelt fühl ich mich schonmal viel besser als z.b. im Tarp also, denke ich, werde ich sobald die Tage wieder was länger werden und alles im Frühling im Wald wieder lebendig wird mal eine Solo tour machen. Nur im Winter jetzt habe ich keine Lust wenns dunkel wird (also gegen 5 uhr) schon ins Zelt zu gehen. Weil alleine im dunkeln am Feuer sitzen und ca. 3m weit sehen ist nichts

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                            • GandalftheGrey
                              Dauerbesucher
                              • 19.05.2011
                              • 614
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              #15
                              AW: Solo wandern - Psyche

                              OT: Müsstest du nicht schon von diversen Labyrinthbesuchen und Reisen in der Richtung abgehärtet sein?

                              Ich war letztes Jahr im Winter ein paar Tage solo unterwegs und muss dir im Punkt "frühes Zelt aufstellen" recht geben, das ist krätzig. Allerdings kann man da auch bei kurzen Trips recht schön testen, wie gut man psychisch alleine zurecht kommt. 10-12 Std im dunklen Zelt kommen einem wie eine Ewigkeit vor, wenn man das locker wegsteckt, dann sind auch längere Touren kein Thema.

                              Das mit Beklemmungen bei Geräuschen legt sich da auch recht schnell, bei langen Standzeiten tritt ein Gewöhnungseffekt ein, was Geräusche und Angstgefühle angeht. Dein Kopf hat schlichtweg keinen Bock, stundenlang in Alarmbereitschaft zu sein.
                              jgr-photo.com

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                              • Mythenmetz
                                Neu im Forum
                                • 07.01.2012
                                • 7
                                • Privat

                                • Meine Reisen

                                #16
                                AW: Solo wandern - Psyche

                                OT: Müsstest du nicht schon von diversen Labyrinthbesuchen und Reisen in der Richtung abgehärtet sein?
                                OT: Stimmt eigentlich, vorallem was Monatelange Dunkelheit und schlechtes Quallenlicht an geht

                                Ich muss es einfach mal ausprobieren und im Frühling losziehen.

                                @alle: Danke an euch alle, habt mir neuen Mut gemacht und mir sehr geholfen!

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                                • Serienchiller
                                  Fuchs
                                  • 03.10.2010
                                  • 1320
                                  • Privat

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                                  #17
                                  AW: Solo wandern - Psyche

                                  Ich habe einmal eine mehrtägige Wanderung alleine gemacht. Ich war im Berliner Umland auf dem 66-Seen-Weg unterwegs und obwohl ich nur einen Steinwurf von der pulsierenden Hauptstadt weg war, war es wirklich extrem einsam. Die meiste Zeit war ich auf irgendwelchen Waldwegen unterwegs und da es relativ kalt und klamm war, sind die wenigen Eingeborenen alle in ihren Häusern geblieben. Ich war nur vier Tage unterwegs, aber am Ende habe ich angefangen, mit mir selber zu sprechen und Dialoge aus Filmen mit verschiedenen Stimmen nachzuspielen. An einem Tag war ich überglücklich, als ich an einem kleinen Bauernhof jemanden traf, mit dem ich einen kurzen Plausch halten konnte.

                                  Angst war dagegen überhaupt kein Problem. Ich bin zweimal mitten in der Nacht durch den Wald geirrt, weil ich einfach keinen geeigneten Schlafplatz finden konnte (ich brauchte auch Wasser zum kochen, trinken und waschen in der Nähe). Das Gefühl dabei war aber vor allem Ungeduld, Erschöpfung und ein Hauch Verzweiflung. Sobald das Zelt aufgebaut war, habe ich mich sofort "zu Hause" und sicher gefühlt, auch mitten im finsteren Wald. Eigentlich ist es ganz einfach: Bis das Zelt aufgebaut ist, ist man sowieso zu beschäftigt um Angst zu haben und wenn es dann mal aufgebaut ist, gibt es keinen Grund mehr Angst zu haben, denn man kann sich ja schön ins Zelt verkriechen und ist zumindest gefühlt nicht mehr "da draußen". Eine gute, helle Taschenlampe und so viele Ersatzakkus, dass man sich darum keine Sorgen machen muss, helfen auch ganz gut.

                                  Ich werde mir gut überlegen, ob ich nochmal eine Solotour mache. Nicht wegen der Angst, sondern wegen der Einsamkeit. Auf jeden Fall finde ich es schöner, wenn jemand dabei ist.

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                                  • Feurio
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                                    • 16.06.2009
                                    • 667
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                                    #18
                                    AW: Solo wandern - Psyche

                                    Eigentlich glaube ich, dass Angst und Einsamkeit sehr nahe beieinander liegen.
                                    Im Gegensatz zu Furcht richtet sich Angst ja nicht auf etwas Bestimmtes sondern lässt unser Ich in seinem Grund erzittern - und genau auf diesen Grund fällt man auch in der Einsamkeit. Was dieser Grund ist, kann ich jetzt natürlich nicht beschreiben, weil es keine Sache ist, eher sowas wie Nichts, Stille, Leere, Offenheit - vielleicht kommt man dort auch nie wirklich an. Aber weil das All-ein-sein einen eben recht radikal auf sich selbst zurückwerfen kann, wenn man es denn auszuhalten versucht, macht es genau das, was die Angst als Phänomen auch macht.
                                    Für die Diskussion hier scheint mir gerade der Umgang mit diesem "Grund" ausschlaggebend. Man kann sich dagegen sträuben und dieses Fremde als etwas Zerstörerisches zu entfliehen suchen (zum Beispiel indem man es durch wissenschaftliche Augen betrachtet und damit aus dem eigenen Blick verliert); man kann sich ihm aber auch mit Staunen für diese Offenheit zuwenden und dieses Wagnis eingehen.
                                    So stelle ich bei mir fest, dass ein staunendes Schauen und Hören den fremden Eindrücken etwas bezauberndes abgewinnt und mich erfüllt nach hause zurückkehren lässt.
                                    Für mehr Natur vor der Haustür!

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                                    • Leitwolf
                                      Fuchs
                                      • 02.03.2010
                                      • 2089
                                      • Privat

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                                      #19
                                      AW: Solo wandern - Psyche

                                      Ist eigentlich OT aber irgendwie passt diese Gruselgeschichte hier rein:

                                      In einer Gegend, wo sich die Füchse „Gute Nacht" sagen, bauten wir das Zelt auf, weit oben am Hang. Ein Windstoß hätte es davon gepustet, doch wir waren froh, daß es überhaupt stand, und krochen hinein. Der Boden hauchte eine nasse Kälte aus. Es war unsere erste Nacht im Zelt; und weil wir zwölfjährige Knirpse waren, dachten wir, das alles müßte so sein, und heuchelten Begeisterung. Wir lagen Rücken an Rücken wie zwei hochkant stehende Bretter. Die Kälte kroch bis ins Mark; und wir schwiegen endlich, weil wir keinen Satz mehr herausbrachten, ohne dabei mit den Zähnen zuklappern.

                                      Dann lugte der Mond zwischen den Waldbergen hervor, und in seinem fahlen Licht sah ich den Mann, der auf unser Zeit zukam. Er war noch weit entfernt. Seine Umrisse verschwammen bisweilen in den Nebelschleiern, die über den Boden geisterten. Der Schreck fuhr mir so in die Knochen, daß ich der Erscheinung starr entgegen sah und nicht den kleinen Finger rühren konnte. Der Wind trieb sein Spiel mit den Nebelschwaden und den Gräsern, die im Mondlicht zerrannen und wechselten die Konturen. Bald schien die Gestalt zu einem riesenhaften Berggeist anzuwachsen, der im Begriff war, über das Zelt hinwegzustampfen, dann schrumpfte sie zusammen, schien ein boshaftes Männchen zu sein, das lautlos auf uns zuschlich. „Rolf" - Endlich hatte ich den Namen meines Freundes herausgewürgt. „Ein Mann!" Ich krächzte wie ein Rabe. Rolf, zutiefst entrückt, war der vernünftigen Ansicht, daß mich ein Traum genarrt habe und kostete die Situation weidlich aus. „Wo?" quetschte er darum kurz und trocken hervor. Es klang gekonnt lässig und schläfrig. So reagieren Männer, die bei Wind und Wetter im Freien nächtigen und an umher schleichende Räuber gewöhnt sind. Ein solcher Mann war Rolf. Er wälzte sich herum und warf einen kurzen Blick nach draußen, „ichsehe keinen Mann", murmelte er sichtlich erleichtert.

                                      Seine Ruhe schien anzustecken. Vielleicht war das Ganze doch nur ein böser Spuk? Gerade da richtete sich der Mann drohend empor und war wieder leibhaftig da, daß ich erneut zusammenfuhr.„Da kommt er! Rolf, siehst du ihn nicht?" wisperte ich. Wir lagen Kopf an Kopf. Rolf spähte aufmerksam in die gleiche Richtung. Ein heftiger Ruck ging durch seinen Körper, und ich merkte daran, daß er den Mann gesehen hatte. „Er kommt hierher!" sagte Rolf mit unterdrückter Stimme, und nun war er es, der wie ein Rabe krächzte. „Sei doch still! Wenn er uns nicht hört, geht er vielleicht vorbei!" Das war ein klägliches Argument. Stundenlang, so schien es uns, stand der Mann wie festgenagelt, um dann zögernd zwei, drei Schritte näher zu kommen.

                                      Der Mond verblaßte. In das trübe Grau mischten sich matte Farbtöne. Das erste verschlafene Gezwitscher der Vögel kam aus dem Tal herauf, und über dem Hang wölbte sich der Himmel in einem milden Licht. - Da bückte sich der Mann, und als er sich mühsam aufrichten wollte, fiel ihm ein großer, schwerer Wassertropfen von der Nase. Wild starrte ich auf den Mann, reckte den Kopf weit hinaus, und meine Hand mit den gespreizten Fingern fuhr wie ein Florettdegen zwischen die Gräser. Wütend riß ich einen Halm samt Wurzel aus der Erde und hob ihn triumphierend in die Höhe.„Hier, Rolf! Hier ist der Mann I" schrie ich laut in den frühen Morgen hinein. Als wir dann den Mann genauer betrachteten, da war es ein Kreuzwurzelstengel. „Wilder Weizen", meinte Rolf sachkundig. Unser Blick fiel auf die durchsonnten Höhen jenseits des Tales; die erste Nacht im Zeit war überstanden!

                                      Quelle:
                                      Kopiert von: Praxis Jugendarbiet
                                      Wir sind blinde Passagiere unter einem Sternenzelt.Wir sind Koenige und Bettler auf der Suche nach uns selbst. Sind die Herrscher des Planeten, bis sie auseinander fällt.
                                      Und nur zu Nur zu Gast auf dieser Welt.

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                                      • Sabine38

                                        Lebt im Forum
                                        • 07.06.2010
                                        • 5368
                                        • Privat

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                                        #20
                                        AW: Solo wandern - Psyche

                                        Obwohl man angesichts der Tatsache dass meine letzten beiden Touren Solo-Touren waren vermuten könnte, dass ich ein großer Fan vom Einsam-Unterwegs-Sein bin ist das nicht der Fall. Allerdings geht es mir dabei weniger um Angst, als darum Gesellschaft zu haben.

                                        Was die Übernachtungen angeht, so fühle ich mich immer wohler, wenn ich einen Lagerplatz finde, an dem ich nicht für jeden sofort sichtbar bin. Also etwas abseits von Wegen, hinter Büschen oder Bäumen. Um Tiere mache ich mir in der Regel keine Sorgen, allerdings war ich noch nie in Bärengebiet unterwegs. Eher schon um Menschen, da weiß man nie sicher woran man ist, und auch wenn ich eher gutgläubig bin und davon ausgehe, dass mir schon niemand etwas tun wird, so schlafe ich doch tiefer wenn ich nicht alleine unterwegs bin.

                                        Ein bisschen Angst -- oder vielleicht sollte man es besser Vorsicht nennen -- ist glaube ich normal, unser Überlebensinstinkt der dazu geführt hat, dass die menschliche Rasse noch nicht ausgestorben ist.
                                        Uuuups... ;-)

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