• Antracis
    Fuchs
    • 29.05.2010
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    [NO] „Det gjemte landet“ Lomsdal-Visten 2015

    Tourentyp Trekkingtour
    Breitengrad 65.421158382
    Längengrad 12.939147949
    Land: Norwegen

    Reisezeit: Zweite Julihälfte 2015

    Region/Kontinent: Skandinavien - Nordeuropa




    „Det gjemte landet“ - Lomsdal-Visten 2015




    Prolog

    Meine Frau ist mal wieder an allem Schuld. In einer Phase akuten Fjellwehs wurden alle Nationalparks in Norwegen in einer einzigen Nacht besucht - das Internet machts möglich. Hängen blieb Sie, und ich dann auch, an Lomsdal-Visten. Der Junior unter den norwegischen Nationalparks, der erst 2009 das Licht der Welt erblickte, wusste auf Bildern durch abwechslungsreiche Landschaft und vermutete Einsamkeit zu begeistern, ist er doch durch den DNT noch nicht erschlossen und entbehrt deshalb markierter Wege und dem üblichen dichten Hüttennetz.

    Die notwendigen Recherchen für die Tour gestalteten sich verheißungsvoll schwierig, über das Gebiet ist selbst bei wanderbegeisterten Locals in Nordland meist wenig Wissen vorhanden, am ehesten noch bei passionierten Anglern und Jägern. In deutscher Sprache fand sich nur ein einziger, nicht sehr aussagekräftiger, Tourreport im Netz. Einen großen Schritt weiter brachten uns die norwegischen Reiseberichte von Martin Koksrud Bekkelund und seiner Frau Anne Siri die, mit Google translator übersetzt, erste Routenentwürfe möglich machten. Ein Mailaustausch mit Martin ergab weitere wertvolle Hinweise und auch den Verweis auf das wundervoll illustrierte Buch "Lomsdal-Visten - Det Gjemte Landets villmark" von Marius Nergård Pettersen, leider aber auch nur in norwegisch erhältlich. Dafür war die Homepage von Marius voll von leicht übersetzbaren nützlichen Infos. Otto Støver vermittelte den hilfreichen Kontakt zu Wissenden im Fjellforum.no und den Feinschliff lieferte der Austausch mit dem Ranger des Nationalparks Carl Norberg, der uns neben Hinweisen auf Pfade, wenige Brücken und offene Hütten auch noch mit wohlmeinenden Warnungen vor den oft unglaublich schnell anschwellenden und dann unpassierbaren, Flüssen im Park selbst versorgte. An dieser Stelle nochmals Tusen Takk an alle Beteiligten!

    Die Kartenbeschaffung machte ebenfalls etwas Mühe, weil aufgrund der Neuauflage nicht alle Blätter von Statens kartverket verfügbar waren, letztlich fand sich aber noch eine brauchbare 1:50.000-Karte von Norge-Serien.

    Wir hatten 11 Tage und planten aufgrund der Einsamkeit und des zu erwartenden schwierigen Geländes eine zeitlich großzügige Route, die größtenteils in den vergleichsweise häufig begangenen Teilen des Parks verlaufen sollte. Nur gegen Ende sollte die Route ins Hochfjell und in anspruchsvoller Höhenlage über den Visttindan-Pass führen. Angesichts des ungewöhnlich harten Winters und späten Sommeranfangs beschlichen uns zwar im Vorfeld der Reise zunehmend Zweifel an der Realisierbarkeit aufgrund der Schneelage, aber wir starteten letztlich optimistisch gen Norge. Der Aufregungsgrad in der letzten Woche vor Tourstart wäre allerdings eher einer geplanten Mount-Everest-Besteigung in Badehose angemessen gewesen - aber wir stehen dazu.


    Packtag

    Morgen ist es also soweit. Die Vorfreude ist fast so groß, wie der Berg an Arbeit, der mal wieder vor der Abreise zu erledigen ist. Aufgrund der relativen Abgeschiedenheit der Gegend haben wir uns noch ein neues GPS gegönnt, weil wir mit dem Dakota 20 und seinem Touchscreen nie warm geworden sind. Das neue ist super mit Handschuhen bedienbar, aber die letzten Routen wollen noch gebastelt sein. Die Wettervorhersage verheißt viel Wasser aber wenig Gutes, insofern packen wir noch einiges an Essensgoodies ein, um für die Abwettertage gewappnet zu sein. Essen für 12 Tage wiegt halt einiges und auf dieser Tour kommt einiges dazu. Viele Kameraakkus und ein Stativ, weil ich auch filmen will und ich traue auch dem Garminhandbuch nicht über dem Weg, demnach das GPS bis zu 16 Stunden Batteriedauer hat. (Stimmte aber, mit dem Akkuvorrat wären wir locker zum Nordkap gekommen. ).

    Mit zunehmender Erfahrung geht das Packen irgendwie bei uns nicht schneller, aber immerhin immer stressfreier. Am Ende stehen 23 Kg für mich und 18 Kg für Anke auf der Packliste. Das können wir gut tragen, ist aber bisher unser schwerstes Tourgepäck. Wieder mal sind wir erst gegen 2:00 Uhr im Bett, der Wecker geht um 5:00 Uhr. Passt.


    Anreisetag Berlin - Trondheim - Mosjøen

    Da es noch fast mitten in der Nacht ist, gönnen wir uns ein Taxi zum Flughafen Berlin-Schönefeld, wo wir uns mit einem Frühstück für 20 Tacken schon mal auf die norwegischen Preise einstimmen.


    Noch sind sie sauber...

    Nachdem der Flieger bestimmt eine endlose Viertelstunde an unseren, im BER-Flughafen brachliegenden, Steuergeldern vorbeigetuckelt ist, verläuft der weitere Flug unauffällig. Bordservice bei Norwegian ist typisch norwegisch: Es gibt zwar gratis nicht mal trockenes Brot, aber free WiFi in 9km Flughöhe.

    Von Trondheim geht's mit einer Turboprop-Maschine von Widerøe weiter, unser Gepäck hat es immerhin bis hierher geschafft.


    Norwegisch für Einsteiger

    Da auf der Bahnstrecke Trondheim-Bodø gebaut wurde, sind wir kurzentschlossen auf den recht günstigen Flug ausgewichen. Mit mehr Fluglärm als gewohnt bringt uns das Vehikel nach Mosjøen. Staunend beobachten wir den doch noch reichlich vorhandenen Schnee in den Bergen.




    Weiter gehts mit dem Taxi zum Hotel. Die Kommunikation läuft nordlandstypisch. Wozu viele Worte machen, wenn auch zwei reichen. Wir haben noch den halben Tag Zeit und Mosjøen kann uns mit seinen vielen kleinen Cafés und aufgehängter Wäsche begeistern.







    Zudem haben wir an der zweiten Tankstelle Glück (Es ist Sonntag und die Geschäfte haben geschlossen) und können Gaskartuschen kaufen und deshalb morgen schon mit dem frühen Bus zu unserem Ausgangsort fahren. Später essen wir noch im Hotel, ein einfaches Abendessen ist im gewohnt saftigen Preis enthalten und entschädigt für das nicht funktionierende Free Wifi. Es dämmert erst gegen 23:00 Uhr und wat sind wir uffjeregt.
    Zuletzt geändert von Antracis; 13.08.2017, 17:05.

  • r5027
    Anfänger im Forum
    • 07.07.2015
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    #2
    AW: [NO] „Det gjemte landet“ Lomsdal-Visten 2015

    Schön das es in Norwegen doch noch Gegenden gibt die bislang kaum besucht worden sind. Freue mich auf die Forstsetzung, der Anfang ist gut geschrieben mit vielen Infos und auch die Bilder machen Lust auf mehr. Ich bin in 2 Wochen im Süden von Jotunheimen unterwegs und möchte die nächsten Jahre weiter oben im Norden wandern. Da kommt dein Bericht genau richtig.

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    • Antracis
      Fuchs
      • 29.05.2010
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      #3
      AW: [NO] „Det gjemte landet“ Lomsdal-Visten 2015

      Tag 1: Mosjøen - Tosbotn - Øvre Breivatnet

      Ein letztes Mal warm Duschen, ein letzter Blick auf die deprimierende Wettervorhersage, aber wir tragen die Sonne ja im Herzen. Ein ordentliches Frühstück später warten wir am Bahnhof auf den Bus nach Tosbotn, der uns pünktlich die Gelegenheit gibt, aus ca. 80 freien Sitzplätzen dass auszuwählen, was die drei anderen Insassen übrig gelassen haben. Nachdem wir mit dem freundlichen Busfahrer die üblichen zwei Worte und ein paar Kronen gewechselt haben, geht es los. Knapp 2 Stunden fahren wir, die letzten 5km durch den dunklen Tosentunnel. Ca. 4km Straße zu laufen sparen wir ein, weil uns in Tosbotn noch ein anderer Busfahrer gratis bis Borkamoen mitnimmt. Schließlich stehen wir, bei bedecktem Himmel aber gehobener Stimmung, am Tosenfjord, dem Start unserer Route.



      Für unsere erste Etappe wurde uns in Erzählungen einiges an Plackerei in Aussicht gestellt, die pure Höhenmeteranzahl schreckte uns aber trotz schweren Gepäcks erstmal nicht. Insofern starten wir sehr optimistisch und erwarten einen eher beschaulichen ersten Tag. Naja, ich sach mal vorab: Irren ist menschlich.

      Zunächst bringt uns ein gut ausgefahrener Feldweg in angenehmer Steigung voran.



      Wir machen ordentlich Höhenmeter und genießen die schöner werdende Landschaft und kommen in den Genuss des Anblicks des einen oder anderen reißenden Bächleins, die sich ihren Weg durch den Wald bahnen. Dieser bietet leider auch den Mücken reichlich Windschutz, so dass wir bereits in der ersten Pause auf unsere Bugshirts zurückgreifen müssen. Die haben wir seit 4 Jahren, damals aufgrund des positiven Berichtes hier im Forum gekauft. Dieser effektivste Mückenschutz, handgefertigt von kanadischen Nerds, war uns diesmal von größtem Nutzen und hat den einen oder anderen Liter Blut eingespart.

      Wir ackern weiter die Steigung hoch, aus dem Feldweg wird eine Art Modderpiste. Der fruchtbare Boden, in dem wir ab sofort schmatzend versinken, würde jedem Hobbygärtner Freudentränen in die Augen treiben. Modell frisch gewässertes Blumenbeet - nichts schmatzt besser und schreit: Give me more Trailrunners, please!



      Parallel neben der Piste läuft jetzt stellenweise ein Pfad, oft gehen beide auch ineinander über. Irgendwann driften dann Pfad und GPS-Track auseinander. Garmin und Pfad auf der Karte wollen geradewegs hoch über den bewaldeten Bergkamm, der Schlammpfad will mehr nach Osten, das Steilgelände umgehen. Wir geben Garmin und der vermeintlich kürzeren Variante eine Chance und folgen dem, was vor 30 Jahren mal ein Pfad gewesen sein könnte - nur um uns in heiklem, farnüberwucherten verblocktem Steilgelände wiederzufinden. Eine Spezialität dieser Gegend mit ihrem mild-feuchtem Klima, die wir noch hassen lernen werden. Man sieht nicht wo man hintritt und bei jedem Schritt droht der Verlust mindestens eines Sprunggelenkes. Da sich in der Packliste weder Machete noch Flammenwerfer finden, humpeln wir fluchend, unter viel Zeitverlust wieder zurück zum Pfad. Hat sich das Erstellen des GPS-Tracks doch gelohnt.

      Immerhin erreichen wir nun ein Felsplateau mit toller Aussicht bis zurück zum Tosenfjord, und lassen uns von spärlich gesetzten Steinmännchen weiter voran lotsen.



      Da wir im Folgenden keinen Pfad mehr finden, steigen wir weglos hinunter ins Tal und bekommen eindrücklich vorgeführt, was das weglose Wandern in Lomsdal-Visten so schwierig macht: Die Kombination von für Nordnorwegen recht üppiger, sichtraubender Vegetation, viel Blockwerk und vielen Felsplatten und Steilabbrüchen, die einen immer mal wieder zum Richtungswechsel zwingen, wenn man glaubt, jetzt endlich ein Durchkommen gefunden zu haben. Und immer da, wo nix zu sein scheint, ist Sumpf. Das Ganze ist ziemlich kraft- und zeitraubend. Anke räumt dabei mal eben mit dem Hintern einige Meter Steilhang ab, wird aber glücklicherweise (sanft ) von einer Fichte gebremst. Unten angekommen machen wir am unteren Bjørnstokkvatnan erstmal Pause.



      Die Landschaft ist schön, aber sehr boggy. Selten haben wir einen Pfad, ab und an Steinplatten, meist Sumpf. Die Werftgarantie der Stiefel wird derweil deutlich überschritten.



      Am oberen Bjørnstokkvatnan rätseln wir mal wieder über den Pfad, der laut Karte über den Steilhang verläuft, während der gesunde Outdoorverstand einen unten am Ufer entlangführen möchte. Ein Norweger, der am See zeltet und für lange Zeit der letzte Mensch sein wird, den wir treffen bestätigt was wir mittlerweile selbst festgestellt haben: Dass der Pfad in der Karte oft „rubbish“ ist und man seinen eigenen Weg aus vorhandenen Pfaden und Intuition gehen muss.

      Mühsam geht’s also nah am Wasser entlang, sprichwörtlich über Stock und Stein.



      Wieder Kraft- und zeitraubend, aber glücklicherweise ist es trocken und das Blockwerk mit den Flechten drauf nicht rutschig. In strömendem Regen, wenn das alles nass ist, möchte ich nicht hier lang krabbeln müssen. ( Keine Angst, kommt alles später noch ).

      Mittlerweile sind wir schon ziemlich platt, haben aber erst knapp die Hälfte der geplanten Strecke geschafft. Immer weiter wuchten wir uns ein breites Trogtal hinauf, Furtstellen gibts als Gratisdreingabe der Natur.


      Es zieht sich...


      ...und zieht sich...

      Über die letzten Höhenmeter, die unter anderem auch durch einen schneegefüllten Canyon führen, helfen Steinmännchen. Dann endlich können wir das Hochplateau mit Øvre und Midtre Breivatnet bewundern, ein gigantisches Panorama das sich da plötzlich hinter der letzten Kuppe eröffnert.






      Nun nicht gerade mit letzter Kraft, aber deutlich außerhalb der Komfortzone, nehmen wir den steilen Abstieg, der teilweise auch noch über Schneefelder führen muss, in Angriff und finden schließlich am Verbindungsfluss der beiden Seen einen schönen Zeltplatz. Wir sind wirklich vollkommen platt. Ich steckte vor Tourstart gerade in einer Marathonvorbereitung auf eine durchaus ambitionierte Zeit und war wirklich gut ausdauertrainiert, aber so eine Ochsentour durch schwieriges Gelände ist halt doch etwas Besonderes, speziell am ersten Tag. Das Umziehen im Zelt wird deshalb bei uns beiden von Beinkrämpfen ziemlich erschwert, was sicher komisch ausgesehen hätte, wenn es jemand hätte sehen können. Nach dem Waschen, einigen getrockeneten Mangoröllchen (Absolute Schmackofatzempfehlung!) sowie unserer Standardabendbrot-Kombi aus süßem Moment und Real Turmat geht es uns aber schon deutlich besser. Zähneputzen fällt trotzdem aus und wir in komatösen Schlaf. Es ist fast halb Zwölf, aber noch taghell.

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      • Antracis
        Fuchs
        • 29.05.2010
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        #4
        AW: [NO] „Det gjemte landet“ Lomsdal-Visten 2015

        Tag 2: Øvre Breivatnet - Tettinghytta

        Körperliche Erschöpfung und absolute Windstille sorgen für das erste, neunstündige Durchschlafen im Zelt in meiner Trekkingkarriere, Anke gehts genauso. Nach ziemlich frischer Nacht (Tiefstwert 6 Grad), weckt uns dann aber freudig die Sonne und wir genießen unser Frühstück mit herrlicher Aussicht auf die beiden Seen. Nicht zum ersten Mal zeltet hier jemand, sogar ein Tisch nebst Stühlen ist aus Felsen improvisiert.



        Wir genießen die Sonne und trödeln ziemlich herum, genießen die immer noch frühlingshaft anmutende Natur.



        Erst gegen 14:00 Uhr kommen wir los. Zunächst müssen wir den Abfluss vom Øvre in den Midtre Breivatnet furten, was eher lästig als anspruchsvoll ist.





        Dann lotsen uns vereinzelte Steinmännchen über die wunderschöne, felsübersäte Hochebene zwischen den beiden Seen.





        Die Sonne brennt uns aufs Haupt und das Gelände wird wieder zunehmend anspruchsvoller. Viele „kleine“ Höhenmeter sind zu überwinden, bis wir mit herrlichem Ausblick auf den Breivasstinden und Lauvvasstinden Rast machen können. Auch die Weite der Landschaft weiß hier zu beeindrucken.



        Von hier können wir sogar das Visttindan-Massiv sehen und leider auch, dass dort noch viel Schnee auf dem Pass liegt, wo wir eigentlich in ein paar Tagen rüber wollen.



        Wir steigen dann zunächst zeitraubend ab zum Øvre Lappskardvatnet, wobei wir etliche Schneefelder queren müssen. Der See liegt windgeschützt in einer Senke, so dass wir mückengeplagt in die Bugshirts wechseln. Wir tragen sie direkt auf der Haut ohne T-Shirt drunter, trotzdem kochen wir schier in unserem eignen Saft. Der Aufstieg zum Lappskardet, unserem heutigen Pass, ist kurz aber steil und durch die übliche Vegetation erschwert. Oben angekommen lotsen uns Steinmännchen über den Pass, hier verlassen wir auch geplant zunächst den Nationalpark und genießen die Aussicht ins Titingsdalen in der schon tiefstehenden Sonne.





        So schön das Wetter derzeit auch ist, machen zunehmend aufziehende Cirruswolken einen Wetterwechsel für morgen wahrscheinlich. Zunächst aber konzentrieren wir uns auf den weglosen Abstieg ins Titingsdalen, der uns der letzten Illusion beraubt, dass es heute doch vielleicht eher beschaulich zugehen könnte. Wir peilen kleine Seen als Orientierungspunkte an, müssen aber immer wieder in Steillagen dichtes Gestrüpp umgehen oder auch mitten hindurch, um steile Felsplatten zu vermeiden. Weiter unten treffen wir aber tatsächlich auf einen Pfad. Die Freude währt nur kurz, weil sich dieser schon nach wenigen Metern wieder in dichtem Gestrüpp verliert. Was folgt, ist echt kein Zuckerschlecken, wobei wir diesen mittlerweile eigentlich bitter nötig haben.

        Selten auf Pfaden, meist durch dichte Vegetation, schlagen wir uns GPS-geleitet in Richtung des Wegpunktes der Hütte. Rückblickend würde ich heute noch näher am Fluss nach einem Trampelpfad suchen, aber dieser Teil ist wirklich selten begangen, so dass man nicht mit gut ausgetretenen Pfaden rechnen darf. Später folgen wir einer Telegraphenleitung durch Sumpfgebiet, die Hitze gibt uns den Rest. Wir sind wieder vollkommen platt.

        Als Garmin letztlich das Erreichen der Hütte verkündet, stehen wir lediglich an der Furt eines Zuflusses der Titingsdalselva. Na toll.

        Ringsrum ist keine Hytta zu sehen. Wenn man total abgekämpft und hoffnungsvoll die letzte Steigung genommen hat, ist das nicht gerade lustig (Keine Ahnung, woran es gelegen hat. Kartendatum hatte ich gecheckt, GPS-Genauigkeit war sehr gut). Anke findet aber dann einen Pfad in den Wald und tatsächlich, 200m später stehen wir vor der Tettinghytta.



        Rund um die Hütte hat sich üppige Vegetation breit gemacht.



        Die Hütte ist selten besucht, folglich fühlt sich die eine oder andere Maus heimisch. Nach grober Reinigungsarbeit und dem Entdecken vieler nagelneuer Feldbetten, die auf dem Dachboden hängen, geht es uns wieder besser. Beim Wasserholen staune ich über den niedrigen Wasserstand der Titingsdalselva, ich muss gut 10 bis 15 Meter ins trockengelegte Flussbett hinein, um Wasser zu bekommen. Es ist so warm, dass wir die Hütte gar nicht einheizen. Erstmal ausiegiebig zu abend essen, mittlerweile ist es schon nach Zehn, aber noch lange nicht dunkel.



        Nachdem wir mit einigen Schlücken 16jährigen Juras die letzten Kaloriendefizite beseitigt habe, verstauen wir die Ausrüstung so mäusesicher wie möglich und bauen uns in der Küche zwei Feldbetten auf. Als uns wieder mal komatöser Schlaf einhüllt, ist es fast 1 Uhr. Nur ab und zu hören wir etwas, was eine Maus gewesen sein könnte.
        Zuletzt geändert von Antracis; 25.08.2015, 14:21.

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        • November
          Freak

          Liebt das Forum
          • 17.11.2006
          • 11108
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          #5
          AW: [NO] „Det gjemte landet“ Lomsdal-Visten 2015

          Zitat von Antracis Beitrag anzeigen
          Hattet ihr keine Gamaschen dabei? Obwohl, hätte wahrscheinlich auch nicht mehr viel geholfen.

          Ist sehr unterhaltsam geschrieben.
          ich bezweifele auch, dass ich solche Anstrengungen noch meistern würde. Das Gelände scheint ja echt heftig zu sein.
          Wer sich nicht in Gefahr begibt, kommt darin um.

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          • Rainer Duesmann
            Fuchs
            • 31.12.2005
            • 1642
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            #6
            AW: [NO] „Det gjemte landet“ Lomsdal-Visten 2015

            Klasse!
            radioRAW - Der gesellige Fotopodcast

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            • Antracis
              Fuchs
              • 29.05.2010
              • 1280
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              #7
              AW: [NO] „Det gjemte landet“ Lomsdal-Visten 2015

              Zitat von november Beitrag anzeigen
              Hattet ihr keine Gamaschen dabei? Obwohl, hätte wahrscheinlich auch nicht mehr viel geholfen.

              Ist sehr unterhaltsam geschrieben.
              ich bezweifele auch, dass ich solche Anstrengungen noch meistern würde. Das Gelände scheint ja echt heftig zu sein.
              Danke. Aber wie heisst es so schön: Man macht im Alter mit Erfahrung wett, was einem an Kondi fehlt ? Ernsthaft, wir haben uns anfangs nicht gerade clever angestellt, immer mal wieder vom Trackverlauf laut Karte/GPS irritieren lassen. Als wir dann im Zweifel immer unser Intuition oder klar sichtbaren Spuren gefolgt sind, lief es merklich besser.

              Gamaschen waren eigentlich nicht notwendig, oft war zwar Einsinken über die Knöchel Standard, aber das haben die Lundhags mitgemacht. Aber einige wenige Stellen waren tiefer - und die habe ich zielsicher gefunden.

              Und ja, das Gelände ist schwer. Der Teufel steckt im Detail und manches war auch wirklich hart oder haarig. Die vielen kleinen Höhenmeter, die Mischung aus dichter Vegetation, steilen Steinplatten, Sumpf und Blockgelände, das schlaucht halt mit schwerem Gepäck. Andererseits taugte es selten zum Heldenepos. Also alles schaffbar auch von ambitionierten Blümchenoutdoorern wie uns.

              Ich mache die Tage mal weiter - es gibt auch einen Film.

              @Rainer: Danke!

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              • Horst24
                Erfahren
                • 01.02.2012
                • 211
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                #8
                AW: [NO] „Det gjemte landet“ Lomsdal-Visten 2015

                Hallo,
                ein sehr schöner Bericht. Ich finds immer toll, auf mir bisher unbekannte Regionen hingewiesen zu werden. Ich hab erstmal recherchieren müssen, wo die Region denn genau liegt.

                Das inspiriert immer so schön…….
                Danke!

                Horst

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                • Alpentrekker
                  Erfahren
                  • 22.07.2013
                  • 136
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                  #9
                  AW: [NO] „Det gjemte landet“ Lomsdal-Visten 2015

                  Das sieht doch mal wieder interessant aus, was es da alles noch an Gegenden allein in Skandinavien gibt wo man noch über all hin könnte. Und von denen man vorher noch nichts gehört hat wie vorher auch schon geschrieben sind die Strapazen sehr komödiantisch beschrieben. Auf jeden fall sehr amüsant zu lesen. Ich freue mich wenn es weiter geht.
                  - Walk, Walk, Walk ... -
                  https://reiseelefanten.wordpress.com/

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                  • Antracis
                    Fuchs
                    • 29.05.2010
                    • 1280
                    • Privat


                    #10
                    AW: [NO] „Det gjemte landet“ Lomsdal-Visten 2015

                    Danke für die positiven Rückmeldungen, das motiviert ungemein zum Weiterschreiben. Also los.

                    Tag 3: Tettinghytta - Strompdalshytta

                    Auf den Feldbetten schläft es sich gut, die Mäuse stören die Nachtruhe nicht und knabbern auch nicht unser Zelt an. Wir frühstücken erst um neun. Da wir mit dem Tagebuchschreiben im Rückstand sind, gibts aber noch eine zweite Tasse Tee, bevor wir starten. Zunächst haben wir einen gut ausgetretenen Pfad, der sich aber bald wieder verliert.



                    Unerwartet stoßen wir auf ein total verrostetes Kettenfahrzeug, recht rätselhaft, wie es hier herkommt. Vermutlich aus Bauarbeiten in den letzten Jahrzehnten, aber wofür ?



                    Bei bedecktem und schwülem, d.h. mückenfreundlichem, Wetter stapfen wir weiter zunächst durch üppig-feuchte Vegetation



                    Später durch grandiose Landschaften entlang des Flusses, begleitet vom Rauschen der Titingsdalselva und dem Surren des einen oder anderen Blutsaugergeschwaders.





                    Von Weitem hören wir bereits das Donnern des Titingsforsen, mit knapp 75 Metern der höchste Wasserfall in Lomsdal-Visten, trotz der insgesamt niedrigen Wasserstände ein beeindruckendes Naturschauspiel.



                    Vor dem folgenden Abstieg hatte ich in der Planung etwas Bammel. Martin Bekkelund hatte nicht immer einen Pfad auf dieser Strecke finden können und wo ein Wasserfall tief ins Tal stürzt, ist natürlich auch ein steiler Einschnitt zu erwarten. Letztlich war aber alles gut machbar. Zwar verliert sich der Pfad im Steilgelände des öfteren ( Zumindest haben wir ihn verloren ), aber wir orientieren uns ausreichend von der Schlucht entfernt, müssen nur einmal einen größeren Umweg klettern, als wir in absturzgefährdetes Gelände zu geraten drohen. Im flacheren Teil findet sich dann auch wieder ein gut ausgetretener Pfad. Das Klima ist eher tropisch, die Suppe läuft in Strömen.



                    Nun folgt ein kleiner Umweg nach Norden, weil wir die kleine Halbinsel Børiøyra besuchen wollen, die am Storbørja-Fjord gelegen ist. Hier finden sich einige Ferienhäuser, eine Möglichkeit des Zivilisationskontaktes in Lomsdal Visten. Wir passieren eine kleine Brücke und, einige Auf- und Abs später, stehen wir in Sichtweite eines Ferienhauses. Menschliche Präsenz nehmen wir aber nicht wahr, außerdem setzt just in diesem Augenblick ein starker Regen ein, weshalb wir Rast unter dem Schutz einer großen Fichte machen. Dort ist es aber ziemlich trocken und gemütlich.

                    Der anhaltende Dauerregen verhindert leider auch das Foto eines "Real-Turmat"-Automaten. Tatsächlich hat hier jemand einen Holz-Glaskasten aufgestellt, in dem einige Tüten Trekkingfutter von Real Turmat stehen, die man auf Vertrauensbasis gegen Geldeinwurf erwerben kann. Super Idee! Sozusagen das Pendant zum Kondomautomaten im Grosstadtklo.

                    Der Regen wird stärker und uns lockt die Hütte. Wir scheinen uns nun auf der Wanderautobahn von Lomsdal-Visten zu befinden, denn erstmals haben wir einen wirklich gut ausgetretenen Pfad, stellenweise sogar Holzbohlen über sumpfige Flächen, ist doch längst Versinken bis über den Knöchel unser Wander-Standard geworden. Teilweise doch sehr steil und, wegen der Nässe nicht immer einfach, führt uns der Pfad durch wunderbare Waldlandschaft mit üppiger Vegetation. Die Schwüle setzt uns aber doch zu. Als wir schon glauben, fast da zu sein, müssen wir nochmal steil einen Anstieg hinauf, dann erreichen wir die Lichtung mit der Strompdalshytta.



                    Die Nationalpark-Hütte ist sehr gemütlich, quasi DNT-Standard und wir heizen erstmal tüchtig ein und verbringen einen wunderbar gemütlichen Abend in der Hütte, wobei wir auch endlich mal unsere Sachen waschen können. Zunächst finden wir für 2015 nur 3 Hüttenbucheinträge, später stellt sich aber heraus, dass es mehrere Hüttenbücher gibt. Dennoch kein überlaufener Ort, angesichts der nahen Lage zum Fjord und des guten Pfades aber vermutlich einer der meistbesuchten Orte in Lomsdal-Visten.





                    Auf einer alten Tafel lesen wir, dass Strompdalen 1953 den Niederschlagsrekord für ganz Norwegen hatte, weiterhin ist Einschüchterndes über die Wasserstände und Pegelschwankungen in den Flüssen zu lesen. Teilweise Schwankungen von bis zu 3 Metern an einem Tag.



                    Wir genießen noch lange das Feuer und hören dem Regen zu, der sich draußen beständig ergießt. Irgendwann werden aber auch wir Müde und hauen uns in die Kojen.
                    Zuletzt geändert von Antracis; 29.08.2015, 22:41.

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                    • Antracis
                      Fuchs
                      • 29.05.2010
                      • 1280
                      • Privat


                      #11
                      AW: [NO] „Det gjemte landet“ Lomsdal-Visten 2015

                      Tag 4: Strompdalshytta - Lomsdalselva

                      Ich wache früh in der Hütte auf, so um 5:00 Uhr, und bin aus irgendeinem Grund putzmunter. Naja, es ist ja auch schon seit 3 Stunden hell. Anke schläft noch tief und fest, insofern heize ich erstmal den Ofen ein und erledige die üblichen Morgenarbeiten. Irgendwann schunkeln wir zu Bob Marley aus dem Radio durch die Hytta. Wir haben echt gute Laune und tun uns schwer, diesen schönen Ort zu verlassen.

                      Es muss aber sein und so wandern wir bei schwülwarmem Wetter, teils mit leichtem Niesel auf gut ausgetretenen, aber oft steilem Pfad. Schon von Weitem donnert der Breivasforsen. Als wir Ihn schließlich erreichen, ist er ein toller Anblick. Die breiteste Dusche in Lomsdal-Visten.



                      Anke hatte sich schon beim Studium anderer Reiseberichte auf diese Brücke gefreut, wurden doch am Seitengeländer nur die nötigsten Drahtseile eingezogen. Beim Überqueren wird auch klar warum: Man wollte schlicht den Breivasforsen nicht daran hindern, die Überquerenden mit reichlich Gischt einzuhüllen.



                      Wenig später stehen wir dann erstmals am Ufer der Lomsdalselva. Beim Anblick kommen einem unwillkürlich einige Takte aus Smetanas Moldau ins Ohr und schaffen es fast, kurz vom Summen der uns umschwirrenden Blutsauger abzulenken.





                      Der folgende Abschnitt führt uns hoch über der Lomsdalselva durch recht steiles Blockgelände, dazwischen ist immer mal wieder ein Pfad zu verfolgen. Einmal versteigen wir uns und landen in einem der zahlreichen Steilabbrüche. Nach kurzer Expedition ohne Rucksäcke ist aber der Pfad wieder gefunden und es kann weitergehen. Wir schwitzen in unseren vollsynthetischen Bugshirts und stinken mittlerweile dermaßen, dass uns wohl nur noch von Aasfressern Gefahr droht.



                      Allmähnlich gewinnen wir an Höhe und die Ausblicke werden immer grandioser:



                      Auf einem Felsplateau machen wir Rast. Wir sind offensichtlich auf der Wanderautobahn im Lomsdalen unterwegs. Verhältnismäßig viele Steinmännchen weisen den Weg über ein unwirkliches Hochplateau, ganz eigen in seiner Erscheinung mit Krüppelkiefern, vielen Wasserlöchern und Steinplatten.





                      Auf diesem unerwartet guten Untergrund kommen wir gut voran und entschließen uns letztlich, an einer schönen Stelle an der Lomsdalselva zu zelten, direkt auf wildem Wacholder. Beim Waschen ist mir der Fluss, selbst für norwegische Verhältnisse, als sehr kalt in Erinnerung.



                      Es wird ein schöner Abend. Der Fluss strömt kraftvoll, wir futtern leckeren Schinkenspeck und genießen die Luft und sogar hin und wieder ein paar Sonnenstrahlen. Später hören wir dem leichten Niesel auf dem Zelt zu - und schlafen ein. Als wir aufwachen, ist es tatsächlich stockdunkel und kurz vor ein Uhr. Abendessen fällt aus, wir knabbern nur ein paar Nüsse und spülen mit dem Wasser des Lebens nach. Entspannt pennen wir ein, als es anfängt, hell zu werden.
                      Zuletzt geändert von Antracis; 29.08.2015, 21:38.

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                      • Antracis
                        Fuchs
                        • 29.05.2010
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                        #12
                        AW: [NO] „Det gjemte landet“ Lomsdal-Visten 2015

                        Der Tragödie erster Teil jetzt auch in bewegten HD-Bildern

                        Lomsdal-Visten 2015 HD Video Part 1
                        Zuletzt geändert von Antracis; 30.08.2015, 19:46.

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                        • losgelaufen
                          Anfänger im Forum
                          • 08.08.2015
                          • 17
                          • Privat


                          #13
                          AW: [NO] „Det gjemte landet“ Lomsdal-Visten 2015

                          Echt klasse geschriebener Bericht und tolle Bilder. Freu mich schon auf mehr.

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                          • Sena
                            Neu im Forum
                            • 03.11.2014
                            • 7
                            • Privat


                            #14
                            AW: [NO] „Det gjemte landet“ Lomsdal-Visten 2015

                            Ein toller Reisebericht! Und ein tolles Video, das neben den Bildern und den Texten die Atmosphäre nochmal richtig gut rüberbringt. Bin gespannt, wie es weitergeht!

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                            • Antracis
                              Fuchs
                              • 29.05.2010
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                              • Privat


                              #15
                              AW: [NO] „Det gjemte landet“ Lomsdal-Visten 2015

                              Danke für die Rückmeldungen! Also weiter gehts.



                              Tag 5: Abwettern Lomsdalselva


                              Ich wache wieder früh auf, drehe mich aber nochmal um, weil das Wetter, selbst durch unser freundliches gelbes Innenzelt betrachtet, wenig verheissungsvoll ausschaut. Später, beim Gang vors Zelt, ist alles grau in grau. Während des Frühstücks fängt es an, sich einzuregnen.



                              Wir trödeln entspannt bis zum Mittag, erwägen aber zunächst, doch heute noch zur Lomsdalskoia zu gehen, um voran zu kommen. Schließlich sind es geschätzt nur ca. 2-3 Stunden und dort können wir unsere Sachen trocknen. Anke hat Bedenken, dass die sehr kleine Hütte nicht so gemütlich und mäuseverseucht ist. Gegen die Gemütlichkeit unserer Kaitum-Halle kommt so schnell nix an.

                              Aber auch Sie hat zunächst nichts gegen einen Aufbruch, also beginnen wir gegen Mittag zu packen. Währenddessen wird aber der Regen immer stärker und wir bekommen zunehmend Zweifel, ob es sinnvoll ist, unsere noch trockene Ausrüstung unnötig durchzuweichen (wird eh noch passieren. ). Der Regen nimmt uns schließlich die Entscheidung ab, indem er noch stärker wird und wir packen alles wieder aus. Immerhin wieder Zeit rumgebracht.



                              Es folgt der übliche Abwetterdreikampf Essen-Lesen-Schlafen, ich gewinne mit knappem Vorsprung. Ausführlich widmen wir uns dann der Camproutine, zum Beispiel der Wasseraufbereitung.



                              Der Steripen ist schon ein cooles Spielzeug. Hunderttausende Norweger trinken das Wasser puros, wir haben zumindest über 100€ dafür ausgegeben. Die schweineteuren Lithiumbatterien, die das Teil regelmässig verfrühstückt, nicht eingerechnet. Dafür haben wir ein Laserschwert, falls wir mal einem Bären begegnen.

                              Gegen 19:00 Uhr essen wir leckeren Rindfleischtopf, der Regen lässt aber weiterhin in Sachen Quali- und Quantität nicht mit sich handeln. Das starke Prasseln wird nur vom immer lauter werdenden Dröhnen der anschwellenden Lomsdalselva übertroffen.



                              Tag 6 Lomsdalselva - Nordöstliches Lomsdalen/Brücke


                              Die Hoffnung stirbt zuletzt, aber zunächst regnet es weiter. Erst gegen Mitternacht lässt der Regen merklich nach. Mitten in der Nacht hört er dann auf, nach 14 Stunden. Der morgendliche Blick vors Zelt ist eindrucksvoll. Unser abendlicher Essplatz von Vorgestern ist vollkommen überspült, den Pegel schätze ich auf mindestens einen Meter höher.



                              Immerhin sind wir laut Höhenmesser über Nacht 40m abgerutscht, d.h. steigende Luftdrucktendenz und Hoffnung auf Wetterbesserung. Da wir in Ruhe im Zelt frühstücken und auch den ab und an auftretenden Sonnenstrahlen eine Chance geben wollen das Zelt zu trocknen, kommen wir erst gegen Zwölf Uhr los. Zunächst geht es wieder durch die uns faszinierende Landschaft des Lomsdalen: eine Fülle an formschönen Gestein, Wasserlöchern und Krüppelbirken.





                              Auf ziemlich ebenem Weg, mit wenig Sumpf und vielen Steinmännchen kommen wir gut voran und es geht hinter dem Plateau abwärts in eine immer dichter bewaldete Sumpflandschaft entlang des Flusses.



                              Wir finden einen gut ausgetretenen Trampelpfad, dem wir folgen. Irgendwann macht er eine scharfe Kurve und ich denke mir noch, dass hier ja eigentlich bald die Hütte sein müsste. Aber ich sehe nichts und gehe halt weiter. Der Weg wird immer mehr boggy und die Mücken immer nerviger. Dank Bugshirts überleben wir aber den gezielten Angriff mehrerer Blutsaugerschwadrone ohne einen einzigen Stich.

                              In der Karte ist die Hütte eingezeichnet (dachten wir ), die wir eigentlich bald erreichen sollten, aber wir finden nur die Ruinen eines verfallenen Bauernhofes. Interessant sich vorzustellen, dass hier Menschen total autark gelebt haben, dagegen ist Strompdalen ja noch direkt gut erreichbar. Letztlich finden wir eine Gamme, die nur spartanisch eingerichtet ist, aber prinzipiell nutzbar - und hier endet auch der Pfad.



                              Nun wird auch klar, dass wir wirklich schon an der Hütte vorbei sind, weshalb wir etwas genervt umkehren und den sehr boggy und mückenverseuchten Weg zurückgehen. An besagter scharfer Kurve angekommen sehe ich nun relativ gut eine Spur in den Wald gehen und dort finden wir die ziemlich versteckt gelegene Lomsdalskoia:



                              Die private offene Hütte ist sehr klein, hat aber alles was man braucht und ist auch sauber. Aufgrund der Abgelegenheit (in den letzten Monaten war nur eine handvoll Menschen hier und wir finden mit wenig Blättern den Eintrag von Martin Bekkelund von 2010) aber auch mausbesetzt. Weiterhin dunkel und die Moskitos sind vor der Tür wirklich eine Plage. Da das Wetter aber immer besser wird, zieht es uns ins Helle und wir beschließen, heute im Zelt zu übernachten und noch weiter zur Brücke zu gehen.

                              Zunächst geht es querfeldein durch Sumpf und Wald, dann kraxeln wir etwas am Ufer lang, da die Brücke irgendwo flussaufwärts sein muss (Sie ist auf den Karten nicht eingezeichnet) und stehen schließlich auch vor ihr. Über den beeindruckend donnernden Fluss zu schwanken, ist doch ein Erlebnis, auch wenn die Brücke wirklich in gutem Zustand und sicher ist.



                              Nach kurzem Studium der Karte entscheiden wir, heute noch Richtung Visttindangebirge zu gehen und hoffen, in der Höhe mehr trockene Flächen und weniger Mücken vorzufinden. Also weglos bergan, was Kraft und Zeit kostet. Aber die schöne Landschaft entlohnt.



                              In den ersten 1 1/2 Stunden wird immer sumpfiger, was wir auf der Karte als vermutlich "zeltbar" identifiziert hatten, weshalb wir irgendwann etwas frustriert umkehren und schließlich in Sichtweite der Brücke direkt am Fluss zelten. Der GPS-Track des heutigen Tages könnte mit "Maus auf Ecstasy" übertitelt werden.

                              Wir waschen uns im Fluss und futtern erstmal. Das Thermometer fällt rapide bis auf 4 Grad, immerhin könnte es deshalb trocken bleiben. Wir trinken uns das Wetter mit ein paar Schluck Whisky schön und schlafen schnell ein. Wieder mal ein langer Tag, es ist nach Zwölf.

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                              • OttoStover
                                Fuchs
                                • 18.10.2008
                                • 1076
                                • Privat


                                #16
                                AW: [NO] „Det gjemte landet“ Lomsdal-Visten 2015

                                First class story and pictures. Boy, how much bad weather you really had. Im impressed you kept the spirit good. Looking forward to the continuing story. Otto
                                Ich lese und spreche Deutsch ganz OK, aber schreiben wird immer Misverständnisse.
                                Man skal ikke i alle gjestebud fare, og ikke til alle skjettord svare.

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                                • Antracis
                                  Fuchs
                                  • 29.05.2010
                                  • 1280
                                  • Privat


                                  #17
                                  AW: [NO] „Det gjemte landet“ Lomsdal-Visten 2015

                                  Sorry Otto ( and others who are still waiting... )

                                  Mich haben einige Aktivitäten abgehalten, aber jetzt werd ich zügig zu Ende schreiben. Unser nächster Besuch in Lomsdal-Visten steht ja schon vor der Tür.


                                  Tag 7 Lomsdalen - Middagsfjellet - Lomsdalen


                                  Am nächsten Morgen stehen wir dennoch früh auf und entscheiden uns trotz instabilen Wetters zum Aufstieg aufs Middagsfjellet. Rückblickend ist man bekanntlich immer schlauer und sinkende Barometertendenz, diesige blaue Luft mit leichter Corona der Sonne und verhältnissmäßig viele Wolken kündigten einen Wetterwechsel an, aber wir gingen ja mit leichtem Tagesgepäck und hatten halt noch viel Zeit und auch Unternehmungslust, wollten noch nicht weitergehen und den Aufstieg unbedingt versuchen. Zunächst blieb auch alles stabil und wir packten optimistisch.









                                  Schon der mühsame Einstieg zeigt uns aber schon in den unteren Höhenlagen, dass wir die Tour unterschätzt haben. Immer wieder ist die Route schlecht vorauszusehen, kommen wir in Sackgassen, bremsen uns Büsche und zu steile Rampen. Das alles kostet sehr viel Zeit. Schließlich treffen wir aber auf Steinmännchen, die allerdings aus meiner Sicht nicht den Aufstieg zu markieren scheinen, sondern einen, wenn man aus dem sehr abgelegenen Grunnvasdalen kommt, zur Brücke lotsen.
                                  Entschädigt werden wir für die Mühen durch die Aussicht ins Lomsdalen.





                                  Schließlich queren wir ein Plateau, um mehr südlich an die weniger steilen Flanken hinauf zum Gipfelplateau zu gelangen. Es wird dann doch steiler und blockiger als erwartet und wie meist in solchen Situation, wird dann auch das Wetter schlechter.



                                  Wir kämpfen uns aber erstmal weiter, leider bald in beständigem Nieselregen, was alles nicht einfacher macht. Vor allem Anke kämpft zwischen einigen Blöcken bravourös mit Ihren Höhenängsten und so gelangen wir endlich auf das über 800m hoch gelegene Gipfelplateau. Letztlich zieht uns das aber endgültig den Zahn. Kein wirkliches Plateau, sondern die 20m zwischen Höhenlinien mit schneegefüllten wasserunterspülten Canyons voll ausnutzend, zieht sich das ganze scheinbar endlos, der Regen nimmt zu und es ist extrem windig. Auf 870 Metern geben wir schließlich auf (der Gipfel hat 901m), frustiert, erschöpft, weil wir sowieso nichts gesehen hätten in der mittlerweile dichter werdenden Suppe und weil der steile Abstieg bei diesen Bedingungen kein Zuckerschlecken werden wird.

                                  Es war kein Zuckerschlecken, in strömendem Regen oft eine verdammt rutschige Angelegenheit, dauerte letztlich über 5 Stunden, aber wir haben bei noch passablen Sichtverhältnissen eine save Route finden können und einige heikle Blockpassagen umgangen. Nervig sind vor allem die vielen glatten Steinplatten, die man bei trockenen Bedingungen mit guter Sohle einfach runter gehen kann, die wir aber zeitaufwändig umgehen mussten.

                                  Irgendwann konnten wir dann einen roten Punkt in der Landschaft ausmachen, unser Zelt
                                  Knapp zwei Stunden später war es dann schon wärmer, trockene Klamotten und ein heisses Teechen belebten die Lebensgeister. Naja, Rückzug ist nicht immer die schlechteste Option. Zumal die Karte klar zeigt, dass der sinnvollste und deutlich einfachere Aufstieg der vom Nedre Beivatnet zu sein scheint, weniger Steil, einfachere Orientierung und man kommt direkt zum Gipfel ohne das zeitraubende Plateau, aber letztlich hat uns das Wetter den Zahn gezogen - und die Tatsache, dass das schon mit einem verstauchten Knöchel eine eher grimmige Nummer geworden wäre.

                                  Wie auch immer, den letzten Wärmekick geben uns Chilli con Carne, runtergespült mit Whisky - wieder ist es fast Mitternacht und Einschlafprobleme haben wir keine.

                                  To be continued...
                                  Zuletzt geändert von Antracis; 17.05.2016, 21:51.

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                                  • Antracis
                                    Fuchs
                                    • 29.05.2010
                                    • 1280
                                    • Privat


                                    #18
                                    AW: [NO] „Det gjemte landet“ Lomsdal-Visten 2015

                                    Und der zweite Teil in bewegten Bildern:

                                    Lomsdal-Visten 2015 Full HD Video Teil 2
                                    Zuletzt geändert von Antracis; 18.05.2016, 09:07.

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                                    • Sternenstaub
                                      Alter Hase
                                      • 14.03.2012
                                      • 3583
                                      • Privat


                                      #19
                                      AW: [NO] „Det gjemte landet“ Lomsdal-Visten 2015

                                      ich habe gerade erst - aufgrund deines neuen Eintrages - diesen Bericht entdeckt.
                                      Wirklich richtig klasse und ich freue mich, dass er offensichtlich nun weitergeht. Also mach ma hinne.
                                      Two roads diverged in a wood, and I—
                                      I took the one less traveled by,
                                      And that has made all the difference (Robert Frost)

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                                      • Prachttaucher
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                                        Liebt das Forum
                                        • 21.01.2008
                                        • 11979
                                        • Privat


                                        #20
                                        AW: [NO] „Det gjemte landet“ Lomsdal-Visten 2015

                                        Ging mir auch so....wobei ich auch noch unterwegs war, als der Bericht "veröffentlicht" wurde.

                                        "und Mosjøen kann uns mit seinen vielen kleinen Cafés und aufgehängter Wäsche begeistern."

                                        Kann ich nur zustimmen. War 2015 mein Abreiseort. Auf Grund seltener Busverbindungen war ich 1,5 Tage dort und habe es nicht bereut - auch die Lage des Ortes an Fluß und Steilwand gefiel mir gut.

                                        Ich hatte in der zweiten August-Hälfte erst Hochsommer mit (noch nie erlebter) Insekteninvasion und dann einige recht ungemütliche Tage.

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                                        • Antracis
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                                          • 29.05.2010
                                          • 1280
                                          • Privat


                                          #21
                                          AW: [NO] „Det gjemte landet“ Lomsdal-Visten 2015

                                          Tag 8: Abwettern Lomsdalen

                                          In der Nacht hat es wieder viele Stunden geregnet, morgens zeigt sich aber kurz die Sonne. Wir finden einen trockenen Platz zum Frühstücken auf den uns mittlerweile vertrauten Felsen. Leider kriecht, als wir gerade fertig sind und Pläne für den Aufstieg ins Hochfjell schmieden, eine beeindruckende Schlechtwetterfront über die Berge heran.



                                          Es bleibt nicht viel Zeit, wir haben gerade die Frühstücksutensilien im Zelt verstaut und ich hab nochmal alle Heringe kontrolliert und das Zelt nachgespannt, da beginnt es schon zu regnen und wird immer windiger. Wir beschließen also, heute Kräfte für eine längere Etappe morgen zu sammeln, und lesen, knabbern Nüsse und vernichten den restlichen Schinkenspeck, der geradezu nach der Kombination mit Single Malt schreit. Währenddessen wechseln sich Wind und Regen ab, viel passiert heute nicht mehr.

                                          Zeit zum Nachdenken hat man an einem solchen Tag und wir ärgern uns, dass wir kein Notrufsystem wie SPOT & Co dabei haben. Die letzten Menschen haben wir vor genau 8 Tagen getroffen. Zu zweit ist man zwar meist immer noch ganz gut dran, aber die Aussicht den anderen allein zu lassen und sich durch das schwierige Gelände zu schlagen, ist nicht so prickelnd. Und in den bergigeren Gegenden hier schränkt schon ein verstauchter Fuß die Optionen fürs Weitergehen drastisch ein.


                                          Tag 9: Lomsdalen - Henriksdalen - Kjemfjellet - Lomsdalen

                                          Der Tag beginnt verheissungsvoll, schon vor sechs Uhr werden wir von der Sonne geweckt und eilen uns mit der Frokost.



                                          Leider sieht die Wetterlage aber noch alles andere als stabil aus:



                                          Zunächst gehts aber durch eine idyllische bereits bekannte Landschaft.



                                          Dann durch sumpfiges, mückenverseuchtes, Terrain recht zügig bergan.



                                          Als wir etwas mühsam die ersten steilen Gestrüpphänge erklommen haben, genießen wir bald die schönen Ausblicke ins Henriksdalen.









                                          Es wird nun insgesamt windiger, felsiger und weiter, uns gefällts großartig, auch wenns teilweise eine arge Schinderei bergauf ist. Auch die Navigation durchs weglose Fjellgelände geht gut, auch ohne GPS wäre meist klar, wo der leichteste Weg langgeht. An einem kleinen See machen wir eine schöne Rast. Die Landschaft wird immer karger und schroffer, wir queren zunehmend Schneefelder und dürfen dabei nicht zu viel an Höhe verlieren, um eine steile Rinne oberhalb des Henriksvatnet zu vermeiden, was auch schließlich gut gelingt.

                                          Irgendwann ragt dann der Vesttindanpass vor uns auf. Der Pass liegt auf über 1000 Metern und seine drei Gipfel Vistkjerringa (1239m), Litlskardtinden (1182m) und Vistmannen (1066m) ragen wie Urzeitwesen schroff und einschüchternd in die Landschaft. Das Ganze wirkt total faszinierend unwirklich, weil es so absolut anders gestaltet ist, wie alle anderen Geburgsformationen in der Umgebung.



                                          Wir gehen noch bis auf Höhe des Henriksvatnet weiter, machen Pause und inspizieren das Ganze aus der Nähe:



                                          Erwartungsgemäß liegt viel Schnee. Ein Schneefeld auf dem Pass ist normal, aber auch das Plateau unterhalb des Passes, dass wir queren müssen und wo wir zelten wollen, ist schneebedeckt. Was uns aber wirklich Sorgen macht, ist die Nordseite, wo wir wieder runter müssen (es gibt keine einfache Route, um den Pass zu umgehen!). Dort gibt es schon permanente Schneefelder, die auch teils zerklüftet sind, die man aber normalerweise an den Seiten umgehen kann. Jetzt wird das nicht möglich sein und einfaches Gelände erwarteten wir da auch nicht.

                                          Lange Rede, kurzer Sinn: Nach ca. 20 Minuten hin und her überlegen haben wir uns gegen das Weitergehen entschieden. Sicher eine sehr vorsichtige Entscheidung, und nicht unwesentlich dazu beigetragen hat auch die Tatsache, dass wir zeitlich durch die Abwettertage keine großen Reserven mehr hatten. Im Falle eines Versuchs und Rückzuges wäre es mit dem Flieger knapp geworden und irgendwie waren wir ja auch im Urlaub. Nicht zuletzt hatte ich da oben beim Nachdenken irgendwie die ganze Zeit ein sehr mieses Bauchgefühl und ich denke, wenn es ums Umkehren an abgelegenen Orten geht, darf man da auch mal drauf hören. Anke war nach der Middagsfjelletpleite eh nicht mehr so gut auf steiles Blockgelände zu sprechen, also genossen wir noch etwas die Aussicht unseres Tagesausflugsziels.



                                          Zum Rückweg spendierte uns die Natur dann (natürlich ) schönstes Wetter.





                                          Immerhin konnten wir aber so noch in der Abendsonne die grandiose Natur genießen.





                                          Der Abstieg zum Zeltplatz zwang uns wieder in die Bugshirts, die mittlerweile zum Himmel stanken. Vielleicht regnete es deshalb auf der Tour so viel.

                                          Irgendwann erreichten wir dann wieder unsere Brücke, die Stelle zum Zeltaufbau war ja noch fast warm.

                                          Zum Weitergehen waren wir viel zu platt, wiederum knapp 12 Stunden mit vielen Höhenmetern unterwegs.

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                                          • Borgman
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                                            • 22.05.2016
                                            • 768
                                            • Privat


                                            #22
                                            AW: [NO] „Det gjemte landet“ Lomsdal-Visten 2015

                                            Toller Bericht mit schönen Fotos, vielen Dank dafür!

                                            Auf einer alten Tafel lesen wir, dass Strompdalen 1953 den Niederschlagsrekord für ganz Norwegen hatte, weiterhin ist Einschüchterndes über die Wasserstände und Pegelschwankungen in den Flüssen zu lesen. Teilweise Schwankungen von bis zu 3 Metern an einem Tag.
                                            .. das ist wirklich ernst zu nehmen im Lomsdal-Visten NP. Ich war Ende August 2015 dort und wollte Vom Tosentunnel über Elgviddevatnet und Måsskardet ins Eiterådal. Starker Dauerregen hat aber selbst harmlose Wildbäche innerhalb von einer Nacht und einem Tag in unüberwindbare Hindernisse verwandelt. Weil Sicherheit besonders beim Alleinwandern vorgeht, habe ich den Plan aufgegeben und bin auf der Straße durch das Svenningdal nach Trofors gegangen (Bericht folgt).

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                                            • Antracis
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                                              • 29.05.2010
                                              • 1280
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                                              #23
                                              AW: [NO] „Det gjemte landet“ Lomsdal-Visten 2015

                                              Zitat von Borgman Beitrag anzeigen
                                              Ich war Ende August 2015 dort und wollte Vom Tosentunnel über Elgviddevatnet und Måsskardet ins Eiterådal. Starker Dauerregen hat aber selbst harmlose Wildbäche innerhalb von einer Nacht und einem Tag in unüberwindbare Hindernisse verwandelt. Weil Sicherheit besonders beim Alleinwandern vorgeht, habe ich den Plan aufgegeben und bin auf der Straße durch das Svenningdal nach Trofors gegangen (Bericht folgt).
                                              Das ist ja echt Mist.

                                              Wie weit bist Du denn gekommen ? Wir planen nämlich im September auch Nahe Tosentunnel zu starten und dann über die Jordbuvatnets und Elgviddvatnet an der Grunnvasselva nach Lomsdalen und dann übers Visstindanmassiv nach Stavvassdalen nach Trofors. Ich vermute, Du hättest am Nedre Grunnvatnet ins Velfjorddalen abiegen wollen, um nach Osten zu kommen ?

                                              Wie bist Du anfangs zum Nedre Jordbruvatnet gekommen ? Nach der Karte scheinen Routen entlang der Jordbruelva oder über das Vesterfjellet und den nachfolgenden Grat die sinnvollsten Wege zu sein ?

                                              Wir hoffen jedenfalls auch, dass wir dieses mal mehr Glück mit dem Wetter haben.
                                              Zuletzt geändert von Antracis; 28.05.2016, 15:19.

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                                              • Borgman
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                                                • 22.05.2016
                                                • 768
                                                • Privat


                                                #24
                                                AW: [NO] „Det gjemte landet“ Lomsdal-Visten 2015

                                                Zitat von Antracis Beitrag anzeigen
                                                Wie bist Du anfangs zum Nedre Jordbruvatnet gekommen ? Nach der Karte scheinen Routen entlang oder Jordbruelva oder über das Vesterfjellet und den nachfolgenden Grat die sinnvollsten Wege zu sein ?
                                                Ich bin überhaupt nicht das Vesterfjell hochgestiegen, sondern habe einen ganzen Tag bei heftigem Regen im Zelt verbracht, der begann, als ich aus dem Bus gestiegen bin. Da habe ich gleich umgeplant, was sich als richtig herausgestellt hat, denn der Regen hielt noch zwei weitere Tage an. Zum Glück war es meine zweite Wanderwoche, in der ersten war das Wetter supertoll.

                                                Die "Normalroute" scheint über das Vesterfjell und die Höhe 944 m zu gehen, allerdings ist es wohl an der Jordbruelva entlang auch möglich, mit steilem Aufstieg zum Nedre Jordbruvatn. Berichte über beide Varianten gibt es auf der Website von Kjell Iver Johansen:

                                                http://kjiver.no/Elgvidda09.htm
                                                Hier steigt er von der Ostseite des Tosentunnels direkt zur Höhe 944 m auf, was mir von unten zu steil aussah.

                                                http://kjiver.no/jordbrudal11.htm
                                                An der Westseite der Jordbruelva entlang. Da hatte er aber auch mit zu hohen Wasserpegeln zu kämpfen und hat abgebrochen.

                                                Der weitere Weg vom Elgviddvatn hinunter zum Nedre Grunnvatn scheint sehr anspruchsvoll zu sein, alle Achtung, dass ihr euch das zutraut! Ich wollte vom Nordende des Elgviddevatn zu den Måsskardvatn hochsteigen und dann an der Måsskardelva hinunter bis Neversletta laufen. Dieses Jahr Mitte August starte ich einen neuen Versuch.

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                                                  Fuchs
                                                  • 29.05.2010
                                                  • 1280
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                                                  #25
                                                  AW: [NO] „Det gjemte landet“ Lomsdal-Visten 2015

                                                  Ah O.K., danke für die Rückmeldung, wäre auch auf den Bericht gespannt und drücke die Daumen für die nächste Tour.

                                                  Wir konnten ja in das Grunnvasdalen reinsehen und es ist ziemlich tief eingeschitten und felsig, einfach ist es also bestimmt nicht. Allerdings ist das kaum eine Strecke in der Gegend, abgesehen von den gut ausgetretenen Pfaden zwischen Strompdalen und der Brücke am Ende des Lomsdalen. Es gibt auch einige Steinmännchen, die einen offenbar aus dem Grunnvassdalen kommend, zur Brücke führen. Ab und an scheint da also jemand lang zu kommen.

                                                  Problematisch finde ich halt, dass es vom Elgviddvatnet weder nach Osten noch nach Westen einen einfachen Exit zu geben scheint. Wenn man also Schwierigkeiten bekommt, bleibt nur der Rückzug oder halt nach Norden zur Lomsdalskoia durchschlagen, aber da ich das Grunnvasdalen auch nicht für einen Spaziergang halte, ist das auch nicht wirklich eine Notoption. Werde auch nochmal den NP-Ranger zu dem Problem befragen, vielleicht gibt es ja doch eine halbwegs leichte Exitroute.

                                                  Danke für die Links zu KIs Seite. Kannte die Schon, aber den Bericht noch nicht. Werde mir mal mit Google Übersetzen.

                                                  Gruß
                                                  Sascha
                                                  Zuletzt geändert von Antracis; 28.05.2016, 16:47.

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                                                    • 29.05.2010
                                                    • 1280
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                                                    #26
                                                    AW: [NO] „Det gjemte landet“ Lomsdal-Visten 2015

                                                    Tag 10: Lomsdalen - Nedre Breivatnet


                                                    Nach der langen Etappe gestern schlafen wir heute etwas länger und sind nach Frühstück und Zusammenpacken doch etwas gedrückter Stimmung. Klar, so eine Umkehr mit Routenumplanung geht nicht spurlos an einem vorrüber. Wehmütig schauen wir nochmal in Richtung des Hochfjell, immerhin scheint heute schönes stabiles Wetter zu werden, das hebt wieder die Laune - lässt einen aber auch daran denken, was hätte sein können.



                                                    Zunächst lotsen uns Steinmännchen über die vielen felsigen Hügel in Richtung des Pfades durch das sumpfige Lomsdalenwäldchen.



                                                    Haben wir die letzten 8 Tage keine Menschen getroffen, haben wir heute gleich dreimal Kontakt. In der Ferne an der Lomsdalskoia hören wir Motorengeräusche und einen Hund, später sehen wir in der Ebene weit entfernt Wanderer und am Nedre Beivatnet werden wir zwei junge Norweger treffen, die dort eine Wanderung machen. Wir queren vorerst das Lomsdalplateau, erfreuen uns am frühlingsghaften Bewuchs und gönnen unserem Träger an einem der zahllosen Tümpel eine Rast.



                                                    Der Rückblick ins sonnenbestrahlte Lomsdalen ist grandios, sicher eines der Highlights der Tour. Die Vistkjerringa ist von Weitem zu sehen, tief in den Wolken hängend. Das macht es uns ein bisschen leichter, wenn wir es versucht hätten, wäre wenigstens die Aussicht mies gewesen.



                                                    Wir queren dann weglos über eine Hügelkette, um auf eine eher breitere Stelle der Breivasselva zu treffen, wo wir hoffen den Fluss furten zu können. Die Navigation funktioniert erstaunlich präzise, die Breivasselva ist an dieser Stelle nur leider nicht furtbar. Schräge rutschige Steinplatten und starke Strömung erweisen sich als unpassende Kombi.



                                                    Wir wandern und klettern am Fluss flussaufwärts, um eine bessere Stelle zu finden, weil wir wissen dass es flussabwärts immer schlechter wird ( irgendwann gibt es dann die Brücke, aber das wäre ein riesiger Umweg). Die meisten Stellen haben eine zu starke Strömung und zwei Versuche in eher langsamen Wasser führen beim Antesten zu kalten Kronjuwelen.

                                                    Schließlich stellt sich aber, wie schon gehofft, der zweiarmige Abfluss aus dem Nedre Breivatnet als furtbar heraus.



                                                    Anke findet dann im tunnelfeindlichen Plattenbau-Zeltgelände die einzige taugliche Fläche, in die wir das Kaitum milimetergenau einpassen. Wir verbringen bei viel Wind ( = fast keine Mücken ) einen echt schönen Abend und futtern unser restliches Essen. Vor allem können wir uns, nach einigen Abenden mit Mückenplage und Dauerregen, endlich mal anständig waschen. Und es ist, direkt neben donnernden Stromschnellen gelegen, definitiv der lauteste Zeltplatz, den wir je hatten.





                                                    Im Zelt dann wieder etwas Wehmut, die letzte Nacht im Fjell, mit den letzten Schlücken Whisky spülen wir unseren Kummer runter und beobachten staunend, wie sich auf knapp 300m Höhe immer tiefer hängende Wolken in die Täler schieben, das verheisst fürs Wetter nix gutes. Wir schlafen hervorragend ein, obwohl das Donnern der Breivasselva jede Lärmschutzverordnung verletzt.



                                                    To be continued...

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                                                    • Antracis
                                                      Fuchs
                                                      • 29.05.2010
                                                      • 1280
                                                      • Privat


                                                      #27
                                                      AW: [NO] „Det gjemte landet“ Lomsdal-Visten 2015

                                                      Zitat von Borgman Beitrag anzeigen
                                                      Der weitere Weg vom Elgviddvatn hinunter zum Nedre Grunnvatn scheint sehr anspruchsvoll zu sein, alle Achtung, dass ihr euch das zutraut!
                                                      Ich hatte jetzt nochmal Kontakt mit dem Nationalpark-Ranger und der meinte, es sei anspruchsvoll aber gut machbar. Allerdings nicht empfehlenswert bei Hochwasser- oder sehr nassen Bedingungen. Ich hab mir jetzt gerade mal die Niederschlagsdaten für die letzten Jahren im Nationalpark angeschaut und bin jetzt quasi niedergeschlagen.
                                                      Speziell die ersten 2 Septemberwochen, wo wir dort sein wollten, scheinen statistisch die niederschlagsreichsten zu sein und einer der nassesten Gegenden in ganz Norwegen - und das will was heißen. Sprich, wir erwägen auch gerade noch Alternativen.

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                                                      • Sternenstaub
                                                        Alter Hase
                                                        • 14.03.2012
                                                        • 3583
                                                        • Privat


                                                        #28
                                                        AW: [NO] „Det gjemte landet“ Lomsdal-Visten 2015

                                                        vielen Dank, antracis.
                                                        Das ist ein wirklich schöner Reisebericht, wo mal alles "stimmt". Wunderschöne Fotos und dazu ein gut geschriebener Bericht. Ich habs wirklich gern gelesen und mir vorgestellt, dort zu wandern. ok, ist vielleicht außerhalb meiner Möglichkeiten. aber das stört ja nicht beim Lesegenuss.
                                                        Two roads diverged in a wood, and I—
                                                        I took the one less traveled by,
                                                        And that has made all the difference (Robert Frost)

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                                                          Fuchs
                                                          • 29.05.2010
                                                          • 1280
                                                          • Privat


                                                          #29
                                                          AW: [NO] „Det gjemte landet“ Lomsdal-Visten 2015

                                                          Danke Sternenstaub für das Lob.

                                                          Uns hat es auch so gut gefallen, dass wir dieses Jahr gleich wieder hin wollten. Kurz vor der Flugbuchung bekamen wir dann aber einen Hinweis auf die hohen Niederschläge im September und durchschnittlich 23 Regentage sowie 140 mm tgl. Niederschlag werden uns wohl doch abhalten. Dann halt nächstes Jahr Ende Juli.

                                                          Am Wochenende werd ich mal versuchen, den Bericht zu Ende zu bringen.

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                                                          • OttoStover
                                                            Fuchs
                                                            • 18.10.2008
                                                            • 1076
                                                            • Privat


                                                            #30
                                                            AW: [NO] „Det gjemte landet“ Lomsdal-Visten 2015

                                                            Thank you antracis for an entertaining text and superb pictures beside. It is always so fun to read your tour reports.

                                                            Otto
                                                            Ich lese und spreche Deutsch ganz OK, aber schreiben wird immer Misverständnisse.
                                                            Man skal ikke i alle gjestebud fare, og ikke til alle skjettord svare.

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                                                            • Scrat79
                                                              Freak
                                                              Liebt das Forum
                                                              • 11.07.2008
                                                              • 12533
                                                              • Privat


                                                              #31
                                                              AW: [NO] „Det gjemte landet“ Lomsdal-Visten 2015

                                                              Ich glaub ich abonnier mal das hier.
                                                              Nicht, dass ich die Fortsetzung verpass.
                                                              Toller Reisebericht mit klasse Fotos!
                                                              Der Mensch wurde nicht zum Denken geschaffen.
                                                              Wenn viele Menschen wenige Menschen kontrollieren können, stirbt die Freiheit.

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                                                              • Antracis
                                                                Fuchs
                                                                • 29.05.2010
                                                                • 1280
                                                                • Privat


                                                                #32
                                                                AW: [NO] „Det gjemte landet“ Lomsdal-Visten 2015

                                                                Tag 11: Nedre Breivatnet - Tosbotn

                                                                Die extrem tiefhängenden Wolken, die sich gestern ins Tal auf ca. 300m Höhe schoben, hatten es angedeutet: Heute würde kein schöner Tag werden.



                                                                Und dabei hatten wir streckenmässig richtig was auf der Uhr. Rein praktisch gesehen die Strecke des ersten Tages und noch ein Drittel mehr, alles durch schweres Gelände und bei zunehmend schlechterem Wetter. Immerhin würden wir leichtere Rucksäcke haben.

                                                                Wir umrundeten zunächst einen Zipfel des Nedre Breivatnet und stiegen dann, bei zunehmendem Regen, langsam zum Nedre Lapskardet auf. Das Gelände gestaltete sich gewohnt schwierig, am Lapskardet fing es dann an zu schütten, weshalb wir uns lieber den stark bewachsenen Hang hinaufhieften, als über den felsigen aber sehr rutschigen Canyon mit gröbstem Geröll aufzusteigen.

                                                                Als wir den Mittre Breivatnet erreichten, nahm der Wind zu und es wurde langsam unangenehm. Hinderlich waren die rutischigen Platten und verbliebenen sehr rutschigen Schneefelder, auch die Orientierung war durch sehr geringe Sichtweiten erschwert. Hier war es echt nützlich, ein GPS zu haben, um nicht allzusehr Zickzack über das Plateau zu laufen.

                                                                Wir machten nur sehr wenig Pause, weil es aufgrund des Windchill einfach zu kalt war. Mittlerweile durfte man von einem Unwetter sprechen, wir mussten uns heftig gegen den Wind stemmen, um überhaupt voran zu kommen.
                                                                Es gibt deshalb auch keine Fotos, dafür war das Wetter einfach zu schlecht. Immerhin war das dann der Anlass, den Entschluss zu fassen, sich eine GoPro zu kaufen.

                                                                An der Furtstelle der Verbindung zwischen den beiden Breivatnet gaben wir unser Konzept der trockenen Stiefel bei steigenden Wasserständen auf und wechselten für den restlichen Tag auf Furten "Norwegian Style": Einfach durch, Stiefel auskippen, Socken auswringen und weiter.

                                                                Probleme machte der Aufstieg bzw. Einstieg in den Canyon am Ende des Plateaus, weil wir aufgrund der schlechten Sicht weder die Steinmännchen auf dem Kamm noch den Verlauf des Geländes am Hang weiter oben einsehen konnten. Irgendwann waren wir dann wieder on the road.

                                                                Das Gelände war die reinste Schlammschlacht und jedes Rinsal vom erster Tag musste nun als ausgewachsener Fluss gefurtet werden. Ich würde gerne mehr Dramatik reinbringen und von Nahtoderfahrungen und ähnlichem Berichten - es war aber einfach nur sehr mühsam und anstrengend.

                                                                Erstaunlich, wie einen die zunehmende Gewöhnung an das Gelände schult. Der Gang entlang des Ufers am Øvre Bjornstokkvatnet war am ersten Tag noch durchaus herausfordernd (bei Trockenheit, aber mit deutlich mehr Gewicht), jetzt trotz schlechter Bedingungen nicht weiter erwähnenswert bis auf einige steile Felsplatten, die sich zum Abrutschen direkt in den See anboten.

                                                                Navigationstechnisch tricky war noch mal, auf dem Plateau über dem Bjornstockvatnet den Pfad runter nach Tosbotn zu finden. Gerne gebe ich zu, wir hätten uns cleverer anstellen können, so haben wir aber mehrere Anläufe genommen, die erstmal in einem steilen Canyon endeten. Retracking des Hinwegs wäre günstig gewesen, aber ich hatte damals bei guter Sicht das GPS ausgeschaltet. Schließlich fanden wir das, was mal ein Pfad nach unten gewesen war und jetzt zur Schlammrutsche mutierte. Solche Tage drohen ja, zur Heldengeschichte zu mutieren, aber wir waren glücklicherweise nicht von Tod und Verwesung bedroht, es war nur alles sehr mühsam und Schlammbäder bis Mitte Oberschenkel normal. Halt die Tage, wo man sich ein kuschliges warmes Bett wünscht.

                                                                In Tosbotn gibt es kein Hotel, wohl ein paar mietbare Hütten und vielleicht auch einen Campingplatz. Wir brauchten das alles nicht, weil ein nettes norwegisches Pärchen offensichtlich Mitleid mit uns Schlammmonstern hatte und uns im (gemütlich eingerichteten!) Keller ihrer Ferienwohnung übernachten lies. Von Kälte und Dauerregen zu unerwartet warmer Dusche und Ofen, damit ist alles gesagt, was gesagt werden musste. Immer wieder schön, solche Gastfreundschaft erleben zu dürfen. Danke Torill und Gunnar.

                                                                In dieser Nacht haben wir wirklich gut geschlafen!


                                                                Epilog

                                                                Der Rest ist schnell erzählt und (fast ) unspektakulär. Am nächsten Morgen haben wir tatsächlich den Bus nach Mosjøen erwischt und sind mit dem Zug nach Trondheim. Diese Stadt hat uns begeistert, zumal wir bestes Wetter hatten - war ja klar.








                                                                Mein Immunsystem zeigte mir allerdings, was es von den Anstrengungen der letzten Tage hielt und machte kurzzeitig Platz für einen Herpes Zoster (Gürtelrose). Diese sehr unangenehme und schmerzhafte Begegnung war nicht unsere erste, ich hab das auch schon mal mit hartem Ausdauertraining im Winter geschafft. Nun lernte ich auch noch einige Kollegen in der Notaufnahme kennen, denn schnelle Behandlung ist hier für einen milden Verlauf wichtig. Der letzte Tag in Trondheim war also nicht ganz sorgenfrei, aber umso mehr zieht es uns noch einmal dort hin.


                                                                Zum Schluss nochmal

                                                                Der Tragödie dritter und letzter Teil in bewegten Bildern



                                                                Fazit

                                                                Ein Fazit fiel uns anfangs gar nicht so leicht. Irgendwie lag einige Woche eine gewisse Schwermut über der Tour, rückblickend natürlich dem Wetter und auch dem Abbruch der ursprünglichen Route geschuldet. Natürlich geht einem sowas noch nach, ich hab auch lange über die Entscheidung nachgedacht und denke, natürlich hätte man die Passquerung versuchen können oder es hätte im Norden doch eine Umgehung gegeben, aber es war einfach schon zuviel passiert: Das viele schlechte Wetter, das unschöne Ende der Mittagsfjellet-Etappe und nicht zuletzt alle Ruhe/Ersatztage aufgebraucht. Aber das ist nur ein Teil der Wahrheit: Irgendwie hatten wir beim Anblick des Passes auch einfach die Hosen voll.

                                                                Jedenfalls, mittlerweile haben wir uns versöhnt mit Lomsdal-Visten und es überwiegen die positiven Eindrücke und wir wollen unbedingt nochmal hin. Und auch über den Vistindan oder zumindest rauf. Unsere (sowohl ursprüngliche als auch die tatsächliche) Route kann ich empfehlen, um einen guten ersten Eindruck der Gegend zu bekommen und man lernt alle Geländearten kennen. Wir würden wohl als nächstes auf jeden Fall das Grunnvassdalen, am besten flussaufwärts, reinnehmen, weil dann leichter. Und vielleicht auch die wilden Gebirgszüge im Norden. Das Gebiet bietet wirklich sehr viel anspruchsvolle Routen.

                                                                Über das Gelände habe ich ja schon einiges geschrieben, vielleicht nur eines: Das ist eines der Gebiete, wo ich definitiv nur noch eine RICHTIGE Hardshell-Regenhose mitnehmen würde. Unsere Packlite-Regenhosen, die uns jahrelang gute Dienste erwiesen haben, konnten wir nach der Tour wegschmeissen.

                                                                Ein echte Wildnis ist es natürlich nicht, wobei vermutlich wilder, als so manches, als Wildnis gepriesenes Gebiet in Skandinavien. Es gibt ein paar Hütten, zwei Brücken und im zentralen Teil sogar unmarkierte aber gut verfolgbare Pfade. Das ist aber auch ein echter Vorteil, wenn man sich aus den wilderen Gebirgsteilen, z.B. bei Schlechtwetter zurückziehen muss. Da sind auch die beiden Brücken Gold wert, denn so kommt man immer ins Lomsdalen bzw. Tettingsdalen, kann mal durchatmen oder trocknen oder nach Süden aussteigen.

                                                                Die Hüttenbücher sind randvoll(!) mit Einträgen von Leuten, die wegen Hochwasser Ihre geplanten Routen nicht fortsetzen konnten und froh waren, sich über die Brücken in die Lomsdalskoia oder die Strompdalshytta zurückziehen zu können. Man sollte also einen Plan B haben.

                                                                Wir wollten eigentlich in diesem jahr durchs Grunnvassdalen, nachdem aber September der niederschlagsreichste Monat in dem Gebiet ist, müssen wir das leider verschieben.


                                                                Aber wir kommen wieder!





                                                                E N D E

                                                                Kommentar


                                                                • Antracis
                                                                  Fuchs
                                                                  • 29.05.2010
                                                                  • 1280
                                                                  • Privat


                                                                  #33
                                                                  AW: [NO] „Det gjemte landet“ Lomsdal-Visten 2015

                                                                  Hier nochmal das über den Thread verstreute Tourvideo als gesammeltes Werk:

                                                                  Teil 1
                                                                  Teil 2
                                                                  Teil 3

                                                                  Kommentar


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                                                                    Dauerbesucher
                                                                    • 04.08.2010
                                                                    • 848
                                                                    • Privat


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                                                                    AW: [NO] „Det gjemte landet“ Lomsdal-Visten 2015

                                                                    Zitat von Antracis Beitrag anzeigen
                                                                    An der Furtstelle der Verbindung zwischen den beiden Breivatnet gaben wir unser Konzept der trockenen Stiefel bei steigenden Wasserständen auf und wechselten für den restlichen Tag auf Furten "Norwegian Style": Einfach durch, Stiefel auskippen, Socken auswringen und weiter.
                                                                    ...
                                                                    Das Gelände war die reinste Schlammschlacht und jedes Rinsal vom erster Tag musste nun als ausgewachsener Fluss gefurtet werden. Ich würde gerne mehr Dramatik reinbringen und von Nahtoderfahrungen und ähnlichem Berichten - es war aber einfach nur sehr mühsam und anstrengend.
                                                                    Jeder, der es mal mitgemacht hat, weiß, was du meinst. Das ist schon Dramatik genug.

                                                                    Danke für den Bericht!
                                                                    Magie ist Physik durch Wollen. www.uhempler.de

                                                                    Kommentar


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                                                                      Fuchs
                                                                      • 22.08.2010
                                                                      • 1835
                                                                      • Privat


                                                                      #35
                                                                      AW: [NO] „Det gjemte landet“ Lomsdal-Visten 2015

                                                                      Vielen Dank für diesen unterhaltsamen und spaßigen Bericht aus dieser, doch recht unbekannten, norwegischen Ecke.
                                                                      Bietet sich ja definitiv für einen herausfordernden Equipment - Test an.
                                                                      Wenn einem so viel Gutes wird beschert.....das ist schon einen.....16 jährigen Isle of Jura wert. Skål.
                                                                      My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

                                                                      Kommentar


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                                                                        Dauerbesucher
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                                                                        • 768
                                                                        • Privat


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                                                                        AW: [NO] „Det gjemte landet“ Lomsdal-Visten 2015

                                                                        Zitat von Antracis Beitrag anzeigen
                                                                        Ich hatte jetzt nochmal Kontakt mit dem Nationalpark-Ranger und der meinte, es sei anspruchsvoll aber gut machbar.
                                                                        Danke für die Info, im Anstieg würde ich es mir wohl auch zutrauen. Erwäge für August jetzt auch die Möglichkeit, vom Lomsdal durch das Grunnvassdal zum Elgviddvatn zu kommen. Im Endeffekt muss ich wohl mehrere Routen vorbereitet haben und dann nach Wetterlage entscheiden.

                                                                        Und vor allem Danke nochmal für den tollen Bericht, der ist ja wirklich sehr schön geschrieben. Da steckt viel Zeit und Mühe drin, die sich gelohnt hat!

                                                                        Zitat von Antracis Beitrag anzeigen
                                                                        Sprich, wir erwägen auch gerade noch Alternativen.
                                                                        Børgefjell ist großartig , ich war zweimal dort, einmal im Juli (Rundtour) und einmal im August auf einer Langtour. Und spontan nach Wetterlage doch noch nach Lomsdal-Visten zu gehen, wäre ja ohne großen Aufwand möglich.

                                                                        Noch ein Tipp zu den Schneefeldern. Seit einigen Jahren habe ich immer diese leichten Steigeisen dabei:
                                                                        https://www.globetrotter.de/shop/ede...175206-schwarz
                                                                        Sie halten gut an festen Bergstiefeln und erleichtern das Gehen auf hartgefrorenem Schnee enorm. Besonders im September dürften die Schneefelder morgens nach Nachtfrost sehr glatt sein. In der Kvigtind/Golvertind-Gegend könnte das hilfreich sein.

                                                                        Viel Spaß noch bei der Planung!

                                                                        Gruß, Bernd

                                                                        Kommentar


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                                                                          Fuchs
                                                                          • 29.05.2010
                                                                          • 1280
                                                                          • Privat


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                                                                          AW: [NO] „Det gjemte landet“ Lomsdal-Visten 2015

                                                                          @Evernorth:

                                                                          Danke. Ja, das Gebiet ist als Outdoorteststrecke sehr zu empfehlen.
                                                                          Mir wurde auch noch mal der Unterschied zwischen Rollenspiel und Real-Life klar: Im Rollenspiel hätten wir durch die für uns hohen Anforderungen kräftig geskillt, wären mehrere Outdoorstufen aufgestiegen und hätten tolle Items entdeckt wie eine Hardshell + 4, die nimmer versiegende Nalgene und vielleicht sogar die Socke des Verderbens. Im Real life sind wir vor allem Pleite, weil wir einiges neu kaufen mussten.

                                                                          skål!

                                                                          @Borgmann: Dankeschön!. Macht ja auch Spaß, auf diese Weise die Tour nochmal selbst zu erleben. Unsere Tour als Einstieg und dann den Ausstieg übers Grunnvvassdalen wäre definitiv eine großartige Tour. Das Grunnvassdalen ist sicher auch im Aufstieg knackig, aber einfacher. Hast Du Dir mal mit norgeibilder in 3D die Steilwand direkt unterhalb des Elgviddvatnet angeschaut ?

                                                                          Eine andere reizvolle Möglichkeit des Einstiegs mit mehr Gebirge und quasi eine richtige Querung wäre ein Beginn nahe dem Vistenfjord, habe schon gelesen, dass man sich da ans Ende mit einem Boot hinfahren lassen kann und dann über Middagsfjellet und Austerdalsfjellet nach Süden ins Lomsdalen. Bei speziellen Fragen zögere nicht, Dich an den NP-Ranger Carl-Norberg ( Mailadresse über die NP-Homepage, auch die Facebookseite des NP ist zu empfehlen für aktuelle News über ggf. wichtige aktuelle Infos. ) zu wenden. Der ist wirklich sehr hilfsbereit und kennt die Gegend natürlich extrem gut.

                                                                          Danke für die Tips fürs Børgefjell. Die Grödeln von Edelrid haben wir schon, ist ein guter Tip die mitzunehmen. Kvigtind- und Golvertindenregion wollen wir auf jeden Fall besuchen. Ich prüfe gerade, ob ein Einstieg von Osten entlang der Mijolkelva möglich ist und dann über Majavatn im Süden raus, dann brächten wir keinen Rundkurs laufen.

                                                                          Viel Spaß auf jeden Fall in Lomsdal-Visten.

                                                                          Gruß
                                                                          Sascha
                                                                          Zuletzt geändert von Antracis; 10.06.2016, 08:15.

                                                                          Kommentar


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                                                                            Dauerbesucher
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                                                                            • 768
                                                                            • Privat


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                                                                            AW: [NO] „Det gjemte landet“ Lomsdal-Visten 2015

                                                                            Zitat von Antracis Beitrag anzeigen
                                                                            Hast Du Dir mal mit norgeibilder in 3D die Steilwand direkt unterhalb des Elgviddvatnet angeschaut ?
                                                                            Ja, habe ich. Norgeibilder ist genial für die Planung.

                                                                            Zitat von Antracis Beitrag anzeigen
                                                                            Bei speziellen Fragen zögere nicht, Dich an den NP-Ranger Carl-Norberg zu wenden. Der ist wirklich sehr hilfsbereit und kennt die Gegend natürlich extrem gut.
                                                                            Das werde ich dann mal machen, danke für den Tip.

                                                                            Kommentar


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                                                                              Neu im Forum
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                                                                              • 2
                                                                              • Privat


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                                                                              AW: [NO] „Det gjemte landet“ Lomsdal-Visten 2015

                                                                              @Borgman:

                                                                              Anfang September 2015 war ich mit meinem Mädchen im Lomsdal Visten unterwegs und wollte vom Nordufer des Elviddvatnet aus in Richtung nedre Grunnvatnet absteigen. Leider mussten wir bei schlechtem Wetter im Grunnvassdalen umdrehen, ein Weiterkommen war nicht möglich. Unterhalb des Grunnvatnet (475m øvre Grunnvassdalen) muss an einer Steilwand abgestiegen werden, an der wir bei dem Regenwetter nicht weiter kamen. Von dort oben aus sahen wir einen Cannion, welcher bei dem hohen Wasserstand des Grunnvasselva wohl auch nicht passierbar war. Der Grunnvasselva war so hoch angestiegen, dass wir ihn nicht mehr durchwaten konnten und 3 Tage abwettern mussten, wir saßen im Grunnvassdalen fest. Nach dieser Zwangspause sind wir zurück zum Nordufer des Elviddvatnet aufgestiegen. Am nächsten Tag sind wir weiter in Richtung Norden bis zum Måsskardvatnan aufgestiegen und nördlich am Langskartnasen vorbei, in Richtung Osten zum Feitskardvatnet abgestiegen. Aber Achtung es muss ein Schneefeld überquert werden, welches, bei hart gefrorenen Schnee, Steigeisen erforderlich macht. Vom Feitskardvatnet aus sind wir am Feitskardelva entlang weiter zum Stavasgården abgestiegen (GPS-Track: Stavassgården - feitskardet – måsskardvatnan Link: http://www.turkarthelgeland.no/stava...64-234358.html). Vom Stavasgården aus kommt man, über einen Wanderweg oder die Fahrstraße, zurück nach Trofors. Am Stavasgården (Link: http://stavassdalen.no/index.php?opt...=article&id=99) findet man ein Dach über dem Kopf und hat auch wieder Mobil-Netz. Es ist auf der Nordseite des Elviddvatnet die kürzeste Strecke zurück in die Zivilisation.

                                                                              Eine Alternative ist ein Ausstieg vom Nordufer des Elgviddvatnet, durch das Måsskarddalen zum Littskardvatnet und dann weiter ins Eiterådalen, (GPS-Track: Sirijorda - litlskardvatnet - måsskardvatnan – elgviddvatnet Link: http://www.turkarthelgeland.no/eiter...63-234357.html).

                                                                              Wenn man im Grunnvassdalen in Richtung Elgviddvatnet unterwegs ist, gibt es am nedre Grunnvatnet einen Ausstieg durch das Velfjorddalen in Richtung Littskardvatnet und weiter zum Eiterådalen (Sirijorda - litlskardvatnet - nedre grunnvatnet Link: http://www.turkarthelgeland.no/eiter...76-234272.html).

                                                                              Man sollte nur bei gutem Wetter und niedrigem Wasserstand des Grunnvasselva in das Grunnvassdalen einsteigen.

                                                                              Eine Durchquerung des Grunnvassdalen wird auch im Buch: Lomsdal-Visten von Marius Nergård Pettersen beschrieben. (Link: http://www.larsforlaget.no/boeker/2/37)

                                                                              @Antracis, vielen Dank für Deinen / Euren interessanten Bericht, sehr schön geschrieben und sehr gute Videos, welche sehr realistisch die anspruchsvolle "Wildnis" des Lomsdal Visten zeigen, eine der regenreichsten Regionen Norges.

                                                                              Hardet bra og godt tur videre
                                                                              Zuletzt geändert von backpacker09; 27.07.2016, 09:51.

                                                                              Kommentar


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                                                                                Fuchs
                                                                                • 29.05.2010
                                                                                • 1280
                                                                                • Privat


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                                                                                AW: [NO] „Det gjemte landet“ Lomsdal-Visten 2015

                                                                                Zitat von backpacker09 Beitrag anzeigen

                                                                                Man sollte nur bei gutem Wetter und niedrigem Wasserstand des Grunnvasselva in das Grunnvassdalen einsteigen.

                                                                                Eine Durchquerung des Grunnvassdalen wird auch im Buch: Lomsdal-Visten von Marius Nergård Pettersen beschrieben. (Link: http://www.larsforlaget.no/boeker/2/37)

                                                                                @Antracis, vielen Dank für Deinen / Euren interessanten Bericht, sehr schön geschrieben und sehr gute Videos, welche sehr realistisch die anspruchsvolle "Wildnis" des Lomsdal Visten zeigen, eine der regenreichsten Regionen Norges.

                                                                                Hardet bra og godt tur videre
                                                                                Danke! Wir werden das Unternehmen frühestens im Nächsten Jahr angehen und wirklich nur bei niedrigem Wasserstand. Vor allem auch vom Lomsdalen bergauf zum Elgvidvatnet, das dürfte deutlich leichter sein.

                                                                                Aber Danke für die Rückmeldung!

                                                                                Kommentar


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                                                                                  Fuchs
                                                                                  • 02.09.2016
                                                                                  • 1511
                                                                                  • Privat


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                                                                                  AW: [NO] „Det gjemte landet“ Lomsdal-Visten 2015

                                                                                  Zitat von Antracis Beitrag anzeigen
                                                                                  Danke! Wir werden das Unternehmen frühestens im Nächsten Jahr angehen und wirklich nur bei niedrigem Wasserstand. Vor allem auch vom Lomsdalen bergauf zum Elgvidvatnet, das dürfte deutlich leichter sein.

                                                                                  Aber Danke für die Rückmeldung!
                                                                                  Zitat von Antracis Beitrag anzeigen
                                                                                  Hier nochmal das über den Thread verstreute Tourvideo als gesammeltes Werk:

                                                                                  Teil 1
                                                                                  Teil 2
                                                                                  Teil 3
                                                                                  Vielen Dank für diesen sehr stimmungsvollen Bericht!
                                                                                  Für etwaige Planungen in diesem Gebiet kann ich diesen Link empfehlen:
                                                                                  http://tema.webatlas.no/turkarthelgeland
                                                                                  Wenn man auf der Karte die "Stier" aktiviert, erhält man Routenvorschläge; inklusive Schwierigkeitsbewertung. m=mittel, k=krevende/anspruchsvoll, mk=meget krevende/sehr anspruchsvoll
                                                                                  Ich selber will Ende September in den Lomsdal-Visten, habe jedoch schon einen Plan B, falls das Wetter zu miserabel wird.

                                                                                  Kommentar


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                                                                                    Fuchs
                                                                                    • 29.05.2010
                                                                                    • 1280
                                                                                    • Privat


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                                                                                    AW: [NO] „Det gjemte landet“ Lomsdal-Visten 2015

                                                                                    Zitat von Fjellfex Beitrag anzeigen
                                                                                    Vielen Dank für diesen sehr stimmungsvollen Bericht!
                                                                                    Danke für das Lob und den Link!

                                                                                    Ich selber will Ende September in den Lomsdal-Visten, habe jedoch schon einen Plan B, falls das Wetter zu miserabel wird.
                                                                                    Danke. Bin gespannt, was Du für ein Wetter haben wirst! Ich drücke die Daumen, grüß das wunderschöne Lomsdalen von uns.

                                                                                    Kommentar


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                                                                                      Fuchs
                                                                                      • 02.09.2016
                                                                                      • 1511
                                                                                      • Privat


                                                                                      #43
                                                                                      AW: [NO] „Det gjemte landet“ Lomsdal-Visten 2015

                                                                                      Zitat von Antracis Beitrag anzeigen
                                                                                      Danke für das Lob und den Link!



                                                                                      Danke. Bin gespannt, was Du für ein Wetter haben wirst! Ich drücke die Daumen, grüß das wunderschöne Lomsdalen von uns.
                                                                                      Lomsdal-Visten hat sich riesig über die Grüße gefreut und grüßt zurück. ;) Wetter war eigentlich für dortige Verhältnisse super: Regen höchstens in Gestalt von Niesel, einiges an Sonne, Herbstfarben am Anschlag. ))) Bei diesen Verhälnissen, und dadurch, daß ich im vergleichsweise "leichten" Nordosten des Parks unterwegs war, war meine Tour ziemlich lässig durchführbar.
                                                                                      Falls Interesse besteht: hier einige Impressionen https://www.youtube.com/watch?v=UyRuTIqzMSw

                                                                                      Kommentar


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                                                                                        Fuchs
                                                                                        • 29.05.2010
                                                                                        • 1280
                                                                                        • Privat


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                                                                                        AW: [NO] „Det gjemte landet“ Lomsdal-Visten 2015

                                                                                        Tolle stimmungsvolle Bilder, ist im Herbst echt schön dort.

                                                                                        Und toll, das Du es ausreichend trocken hattest!

                                                                                        Kommentar