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    [SE] Fahrradtour von Idre nach Trelleborg

    Tourentyp Radreise
    Breitengrad 62.81259729
    Längengrad 12.854003906
    Nach längerer Pause habe ich mir mal wieder vorgenommen einen Reisebericht zu schreiben. Die diejährige Reise führt uns mit dem Rad durch Mittel- und Südschweden. Ich habe mir vorgenommen jeden Abend eine Etappe einzustellen und somit quasi in Echtzeit zu bloggen. Da ich leider nur ein Smartphone dabei habe werden die Texte kürzer ausfallen. Und auch die Fotos unbearbeitet hochgeladen. Ich hoffe der Bericht findet trotzdem Anklang.

    Ursprünglich war geplant die Tour auf leichten tourentauglichen Rennrädern im bikepacking Setup zu bestreiten. Nach dem Kati und ich jeweils im Winter die Räder aufgebaut haben und über diverse Probetouren im Frühling optimiert haben, habe ich in letzter Minute das Bikepacking Setup verworfen und wir sind beide auf ultraleichte und sehr kompakte Packtaschen umgestiegen. Dieses Setup ist noch leichter als die Relevate Taschen und fährt sich am Rennrad für mein Empfinden besser.

    Insgesamt haben wir jeder ca. 6.5kg Zuladung dabei, planen aber auch mindestens jeden zweiten Tag einen Laden anzulaufen und Verpflegung nachzukaufen. Da das für uns auch ein Testlauf für eine evtl. größere Tour im nächsten Jahr ist, werde ich auch darüber Berichte. Wie sich die Ausrüstung und die Räder bewähren.


    Hier der geplante Tourverlauf, der sich bestimmt noch ändern wird...
    Angehängte Dateien
    Zuletzt geändert von Wafer; 28.11.2020, 23:48.
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    #2
    AW: Fahrrad tour von Idre nach Trelleborg

    3.7. Tag 1

    Heute sind wir in Hamburg mit dem Bus gestartet. Der Bus von Ruckdackreisen war für uns die beste Möglichkeit inkl. unserer Räder relativ weit in den Norden von Schweden zu kommen. Mit leichter Verspätung ging es in Hamburg los und wir freuen uns bei 30 Grad in einem nagelneuen klimatisierten Reisebus unterwegs zu sein. Die Mitreisenden haben fast alle eine Pauschalreisen gebucht und für viele ist es die erste Tour. Unser minimalistisches Gepäck bietet sofort den Einstieg für viele nette Gespräche. Trotzdem wird uns die 20 stündige Busfahrt sicher noch einiges abverlangen. Gleich können wir uns auf einer kurzen Fährfahrt von Puttgarden nach Rödby erstmal die Beine vertreten...
    Zuletzt geändert von willo; 06.07.2015, 17:05.
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      #3
      AW: Fahrrad tour von Idre nach Trelleborg

      4.7. - Tag 2

      Nach einer gefühlten Ewigkeit entlässt uns der Bus gegen 15 Uhr in die Freiheit des Idre Fjälls. Die Landschaft die wir bereits von mehren Touren auf dem Kungsleden oder dem Rogen kennen zieht uns gleich in ihren Bann und das Wetter ist auch absolut hochsommerlich. Lediglich der krasse Schlafmangel und die vielen hektischen Leute um uns rum stressen uns etwas. Nach kurzer Zeit sind unsere Räder abgeladen und wir fangen an sie zu bepacken.



      Kurz darauf verabschieden wir uns von der Gruppe und der Handvoll anderer Individualisten und Radeln los. Sofort stellen wir fest dass wir nicht am geplanten Startpunkt unserer Route sind, sondern noch 10km entfernt. Die Aussicht total übermüdet auch noch diesen Umweg fahren zu müssen erheitert uns nicht gerade aber Landschaft und Wetter heben unsere Stimmung kontinuierlich. Nach 40km machen wir halt an einem See und erfrischen uns mit einem Bad in dem warmen Wasser.





      Obwohl wir bisher nur Strasse gefahren sind haben wir noch keinen Menschen getroffen und auch seit gefühlten Ewigkeiten keine Häuser mehr passiert.



      Ab dem See geht es nur noch Berg auf für die nächsten 25 km und aus den erwarteten 400 hm werden schnell mehr als das doppelte. Aber das Fjäll zeigt sich von seiner schönsten und abwechslungsreichsten Seite, so dass keine Langweile aufkommt und es immer etwas zu sehen gibt. Die letzten 10 km bis zur Campingwiese in Lofsdalen rollen wir nur Berg ab und gegen 19 Uhr ist dann auch das Zelt aufgebaut und eine Dusche genommen. Hier ist auch der einzige Supermarkt in 50 km Umkreis, der aber leider schon zu hat und morgen früh auch erst um 11 Uhr aufmacht. Entweder wir fahren spät los oder es gibt die letzten Reste der Busverpflegung zum Frühstück...

      Zuletzt geändert von willo; 06.07.2015, 17:07.
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      • codenascher

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        #4
        AW: Fahrrad tour von Idre nach Trelleborg

        Na dann bin ich ja mal auf eure nächsten Tage gespannt und ob ihr euer geplantes Pensum halten werdet

        Viel Spaß und schöne Eindrücke euch erst einmal

        Bin im Wald, kann sein das ich mich verspäte

        meine Weltkarte

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        • willo
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          #5
          AW: Fahrrad tour von Idre nach Trelleborg

          5.7. - Tag 3

          Da wir heute mit ca 70 km und nur 400 hm unsere einfachste Etappe haben werden beschließen wir die 11 Uhr Option zu wählen und warten bis der Supermarkt aufmacht. Schnell noch ein paar Brötchen und etwas Getränke besorgt und schon sind wir wieder auf der Straße. Die ersten 10 km gehen zwar nur bergauf aber dafür durch eine sehr offene und abwechslungsreiche Fjäll-Landschaft. Als wir neben einem kleinen Fluss entlang fahren entdecken wir abseits der Straße eine alte Brücke und beschließen an diesem idyllischen Ort unser Frühstück einzunehmen.







          Die nächsten Kilometer geht es jetzt leicht bergab und die Landschaft wandelt sich stetig weg von dem gewohnten Fjäll hin zu einer leichten Bewaldung. Es scheint hier tatsächlich noch Bären zu geben. Mehrere Schilder warnen vor ihnen und einige der vereinzelten Häuser greifen dieses Thema als Dekoration für den Vorgarten auf.

          Nach zwei Stunden Fahrt erreichen wir eine winzige Siedlung in der es neben einem, sonntäglich natürlich geschlossenen, Landhandel auch einen kleinen Imbiss gibt. Dieser wird von einer deutschen Familie betrieben und wir versorgen uns mit kalten Getränken und einer Zimtschnecke.



          So gestärkt nehmen wir die letzten 20 km bis nach Sveg, unserem heutigen Etappenziel, in Angriff. Die Straße wird nun merklich breiter und alle 5 Minuten sehen und vor allem hören wir ein Auto. Nach insgesamt drei Stunden Fahrtzeit erreichen wir schließlich Sveg. Sveg ist die erste richtige Stadt auf unserem Weg und es gibt einen großen Ica Supermarkt zu dem wir in wenigen Minuten aufbrechen werden. Die nette Frau an der Campingrezeption hat uns für morgen Früh ab 8 Uhr noch das Frühstücksbuffet dort empfohlen. Diese Option werden wir wohl wahrnehmen, da es morgen zum einen regnen soll und zum anderen 110 km und etliche Höhenmeter anstehen.

          20.00h

          Wir haben in einer Art Kantine zu Abend gegessen und uns noch einen Frozen Yogurt vom Ica zum Nachtisch gegönnt. Ausserdem bereitet uns das Wetter Sorgen. Es soll ab heute Nacht für erstmal unbestimmte Zeit durchgehend Regnen und mit 12 Grad am Tag auch recht kalt werden. Ich hoffe das meine Regenausrüstung das mitmacht, denn auch hier habe ich aus Gewichts- und Packmaßgründen ordentlich den Rotstift angesetzt.



          Zu guter Letzt nehmen Kati und ich uns noch vor in der Abendsonne etwas im Fluß zu baden, schließlich gibt es eine schöne Badestelle mit Sandstrand. Leider stellt sich das Wasser als extrem kalt heraus, so dass ich nach wenigen Metern aufgebe. Kati stürzt sich aber todesmutig für zumindest einige Sekunden in die Fluten.
          Zuletzt geändert von willo; 06.07.2015, 17:45.
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          • willo
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            #6
            AW: Fahrrad tour von Idre nach Trelleborg

            Zitat von codenascher Beitrag anzeigen
            Na dann bin ich ja mal auf eure nächsten Tage gespannt und ob ihr euer geplantes Pensum halten werdet

            Viel Spaß und schöne Eindrücke euch erst einmal
            Danke. Hoffen wir auch, morgen wird es zum ersten mal etwas anstrengender, dann wissen wir wo wir stehen...

            Habe zu allen Beiträgen nochmal fotos hinzugefügt.
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              #7
              AW: [SE] Fahrrad tour von Idre nach Trelleborg

              Gibt es einen Grund dafür, dass ihr von Süd nach Nord fahrt und euch nicht das Fjäll als Highlight zum Schluss aufhebt?
              Wer sich nicht in Gefahr begibt, kommt darin um.

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              • willo
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                #8
                AW: [SE] Fahrrad tour von Idre nach Trelleborg

                Zitat von november Beitrag anzeigen
                Gibt es einen Grund dafür, dass ihr von Süd nach Nord fahrt und euch nicht das Fjäll als Highlight zum Schluss aufhebt?
                Wir fahren von Nord nach Süd. Viel Gedanken haben wir uns nicht über die Richtung gemacht. Wir wollten aber die Busfahrt in frischen Klamotten und vor der Tür haben. Bei schönem Wetter ist aber auch der Strand von Löderup ein echtes Highlight für uns.
                Für die Passage von Trelleborg nach Lübeck haben wir uns sogar eine der beiden Luxus Bug-Kabinen gegönnt um ums etwas zu entspannen statt im Bus zu sitzen 😃
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                  #9
                  AW: [SE] Fahrrad tour von Idre nach Trelleborg

                  Es freut mich, mal wieder von euch zu lesen, leider kann ich eure tour nicht lange live mitverfolgen,
                  ich bin bald 3 Wochen offline,
                  god tur!
                  "Wärme wünscht/ der vom Wege kommt----------------------
                  Mit erkaltetem Knie;------------------------------
                  Mit Kost und Kleidern/ erquicke den Wandrer,-----------------
                  Der über Felsen fuhr."________havamal
                  --------

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                    #10
                    AW: [SE] Fahrrad tour von Idre nach Trelleborg

                    Zitat von Goettergatte Beitrag anzeigen
                    Es freut mich, mal wieder von euch zu lesen, leider kann ich eure tour nicht lange live mitverfolgen,
                    ich bin bald 3 Wochen offline,
                    god tur!
                    Danke. Wo geht es denn hin?

                    Habe nochmal etwas mehr zu gestern abend ergänzt. Der nächste Teil kommt gleich.
                    Meine Fotos ziehen um: http://500px.com/baryt/sets

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                    • willo
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                      #11
                      AW: [SE] Fahrrad tour von Idre nach Trelleborg

                      6.7. - Tag 4

                      Heute sind wir früh um sieben aufgestanden. Freudig überrascht stellen wir als erstes fest, dass es nicht wie angekündigt die ganze Nacht geregnet hat. Dementsprechend können wir nach dem Duschen ein trockenes Zelt einpacken. Der Himmel ist zwar sehr bedeckt und die Sonne ist nichtmal zu erahnen, aber für den Moment scheint es weiter trocken zu bleiben.

                      Um acht gehen wir wieder zum Ica Markt und bestellen das empfohlene Frühstück im angeschlossenen Café. Als erstes haut uns der Preis um - das Buffet kostet 49 SEK pro Person und das bei den doppelt bis dreifach so hohen Supermarktpreisen hier. Für das Geld bekommt man im Laden gerademal 3 Brötchen, etwas Käse und einen Liter Orangensaft. Wir gönnen uns also eine ordentliche Stärkung und checken noch ein letztes mal den Wetterbericht, welcher nichts gutes verheißt.



                      Um kurz vor neun Uhr machen wir uns auf den Weg und verlassen erstmal die Stadt. Nach kurzer Zeit finden wir uns auf einem sehr unebenen Sandweg wieder, der sich stetig bergauf durch den Wald schlängelt. An einigen Stellen wünsche ich mir mein Mountainbike her, dafür ist die Landschaft trotz des düsteren Wetters schön anzusehen. Nach 10 km mündet der Sandweg auf die Strasse Nummer 84, der wir scheinbar endlos folgen. Die Strasse führt schnurgerade in einem leichten Wellenprofil durch eine Fichtenmonokultur ohne jegliche Abwechslung. Es ist wirklich extrem langweilig hier zu fahren und ab und an werden wir von großen mit Holz beladenen Lkw überholt.



                      Nach 50 km entdecken wir gegen halb zwölf ein episches Highlight am Wegesrand, ein Schild das den Mittelpunkt Schwedens gleich nebenan im Wald ausweist. Da wir sowieso eine kleine Rast vertragen können folgen wir dem Sandweg. Leider gabelt sich dieser ein paar mal ohne uns mit weiteren Schildern den weg zu weisen. Immerhin hat und diese Aktion etwas von der Tristesse der Landschaft abgelenkt und wir essen auf einer kleinen Lichtung einen Riegel. Vielleicht genau auf dem sagenumwobenen Mittelpunkt - wer weiss das schon? Lecker war er jedenfalls. Als wir und nach 5 Minuten wieder auf den Weg machen, fängt es an zu regnen und wir ziehen schnell unsere Regensachen an. Weiter geht es auf der 84, die im Regen auch nicht besser wird, dafür sind die Lkws allerdings noch nerviger.



                      Mangels Alternativen machen wir gut Strecke und nach kurzer Zeit weist uns unser GPS an, die 84 zu verlassen. Wir nehmen eine kleine Nebenstraße und queren den Ljusnan, an dem in ca 40 km auch schon unser Campingplatz liegen wird. Kati entdeckt am Ufer eines großen Sees eine Schutzhütte und wir machen die erste richtige Rast. Hier checke ich erstmal den Zustand meiner Kleidung, mit gemischten Ergebnissen. Regenjacke und die kurze Regenhose sind halbwegs dicht. Kalt ist mir an den Beinen auch nicht geworden. Leider ist das Wasser auf Dauer an den Beinen runterhelaufen und hat das Bünden der Überschuhe überwunden, so daß meine Schuhe komplett nass sind. Ich fürchte, dass ich die die nächsten Tage wohl eher nicht trocken bekommen werde. Die Stelle am See ist schon sehr malerisch und bei schönem Wetter hätten wir hier sicher gebadet und geangelt.





                      Nach 15 minuten geht es auch schon weiter und nach kurzer Zeit biegen wir in eine dieser typischen schwedischen Geröllstrassen ein. Bei Trockenheit sind die ansich ganz gut zu fahren, bei Nässe werfen die einfach nur Dreck in alle Richtungen. Bis auf ein gelegentliches Schleifen der Scheibenbremse kommt das Rad aber gut damit klar.

                      Bei ca. Kilometer 90 geht die Piste in eine sehr breite und neu asphaltierte richtige Strasse über. Keine Ahnung wer sowas mitten im Wald braucht. Es gibt weder Häuser noch irgendwelche Schilder. Auf der schnurgerade Strasse sind aber diverse riesen Symbole aufgemalt, so dass wir davon ausgehen dass es eine Landebahn oder irgendwas militärisches sein muss. Nach einigen Kilometern setzt sich die Strasse in normaler breite und wieder mit einigen Kurven fort. Zumindest bleibt sie asphaltiert.

                      Ab Kilometer 100 geht es wieder auf und ab und es sind auch ein paar ordentliche Hügel dabei. Der Regen dauert unvermindert an und wir zählen die Zeit im Viertelstundenraster rückwärts. Nach ein paar weiteren Dörfern, die uns bei besserem Wetter sicher die ein oder andere Rast abgerungen hätten erreichen wir nach 115 km im strömenden Regen den Campingplatz von Ljusdal.

                      Beim Einschecken fragt uns die nette Holländerin, unter sichtlich Mitleid, ob wir einen Zeltplatz oder eine Hütte wollen - was für eine Frage, wir sind hier auch einer ausgewachsenen Outdoortour unterwegs und nehmen somit natürlich, äh, die Hütte...

                      Diesen ods unwürdigen Move komplettieren wir nach dem Duschen und Klamottenwaschen noch mit einer Lieferpizza, da es jetzt regelrecht gießt und Ica noch weitere 3 km entfernt ist. Laut Wetterbericht wird das wohl eher nicht unsere letzte Hütte...
                      Zuletzt geändert von willo; 06.07.2015, 18:51.
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                        #12
                        AW: [SE] Fahrrad tour von Idre nach Trelleborg

                        Ja, radfahren bei strömendem Regen ist echt nervig. Hatte ich in Schweden auch schon gehabt. Das einzig postive dabei: man schrubbt ordentlich Kilometer.
                        Wünsche euch für die nächsten Tage trockneres Wetter!
                        Wer sich nicht in Gefahr begibt, kommt darin um.

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                        • willo
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                          #13
                          AW: [SE] Fahrrad tour von Idre nach Trelleborg

                          Zitat von november Beitrag anzeigen
                          Ja, radfahren bei strömendem Regen ist echt nervig. Hatte ich in Schweden auch schon gehabt. Das einzig postive dabei: man schrubbt ordentlich Kilometer.
                          Wünsche euch für die nächsten Tage trockneres Wetter!
                          Danke. Wetterbericht sieht leider sehr bescheiden aus. Ausser für morgen  und da geht es dann auch endlich auf den Sverigeleden...

                          Hab nochmal die wenigen Fotos von heute eingebaut.
                          Meine Fotos ziehen um: http://500px.com/baryt/sets

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                            #14
                            AW: [SE] Fahrradtour von Idre nach Trelleborg

                            22.00 Uhr

                            Es hat endlich aufgehört zu regnen und soll laut Wetterbericht auch erstmal nicht mehr anfangen. Bevor ich gleich schlafen gehe, noch ein klein wenig Geartalk: die Arkel Packtaschen haben dicht gehalten und machen sich auch sonst ganz gut. Weniger gut macht sich der GasTank von Relevate Design. Der ist komplett durchnässt und für mich somit eher nutzlos. Verstehe nicht wofür der einen abgedichteten Reißverschluss hat. Alles was da drinnen war trieft nur so vor Nässe.

                            Immerhin sind hier in unserer Hütte dank des großzügigen Einsatzes des Heizlüfters alle Klamotten, inkl. Meiner Schuhe wieder trocken und ich kann beruhigt einschlafen.
                            Meine Fotos ziehen um: http://500px.com/baryt/sets

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                              #15
                              AW: [SE] Fahrradtour von Idre nach Trelleborg

                              Zitat von willo Beitrag anzeigen
                              ... Ursprünglich war geplant die Tour auf leichten tourentauglichen Rennrädern im bikepacking Setup zu bestreiten. Nach dem Kati und ich jeweils im Winter die Räder aufgebaut haben und über diverse Probetouren im Frühling optimiert haben, habe ich in letzter Minute das Bikepacking Setup verworfen und wir sind beide auf ultraleichte und sehr kompakte Packtaschen umgestiegen. Dieses Setup ist noch leichter als die Relevate Taschen und fährt sich am Rennrad für mein Empfinden besser.
                              Kommt mir bekannt vor, das mit der Revelate. Was sind das für Taschen, und wo bleibt die Waage stehen? Mit dem Gewicht des Gepäckträgers immer noch leichter als nur mit der Revelate?
                              .

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                              • willo
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                                • 28.06.2008
                                • 9799
                                • Privat


                                #16
                                AW: [SE] Fahrradtour von Idre nach Trelleborg

                                Hallo Werner,

                                Das sind Arkel drylites, die wiegen knapp 400 g das Paar. Dazu kommt bei mir der Tubus Aery ti der nochmal 340 g dazupackt. Gewichte sind aus meiner Erinnerung. Hatte das nachgewogen aber kann mich auch irren...
                                Meine Fotos ziehen um: http://500px.com/baryt/sets

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                                • willo
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                                  • 28.06.2008
                                  • 9799
                                  • Privat


                                  #17
                                  AW: [SE] Fahrradtour von Idre nach Trelleborg

                                  7.7. - Tag 5

                                  Als wir um acht aufstehen ist der Himmel immer noch extrem wolkenverhangen und es ist mit 12 Grad nicht gerade warm für diese Jahreszeit. Immerhin ist es trocken und wir gehen mit gewaschenen und über Nacht getrockneten Klamotten an den Start. Nachdem uns die Campingplatzbesitzerin ein ordentliches Frühstück gemacht hat machen wir uns auf den Weg. Kurs beim Coop angehalten und etwas Wasser und ein paar Riegel geholt, biegen wir wenige Augenblicke später auch schon auf eine winzige Nebenstraße ab. Hier gibt es kaum Autos und die Landschaft ist wunderschön und such recht abwechslungsreich. Lichte Wälder, werden von großen Seen und kleinen Flussläufen abgelöst.



                                  Mit der Zeit wird es auch recht warm, sofern 18 Grad im Sommer als warm gilt. Zumindest kann man jetzt im T-shirt fahren und ins schwitzen kommt man auch nicht. Auch wenn es permanent rauf und runter geht und mit der zeit ordentlich Höhenmeter zusammen kommen, sind die Anstiege zu kurz und zu flach als dass die richtig anstrengen würden. Unsere erste Rast machen wir abseits des Weges auf einer kleinen Brücke an der ein paar kleine Mädchen Barsche angeln.



                                  An der nächsten Kreuzung ist es dann endlich so weit, wir biegen auf den Sverigeleden ein, den wir für die nächsten 1500 km nur für ein paar Schlenker zu Campingplätzen oder Supermärkten verlassen werden. Irgendwie hatte ich mir diesen Moment ergreifender vorgestellt, aber auch ohne Blaskapellen oder Blumen werfende Kinder ist es ein gutes Gefühl die großen Straßen erstmal hinter sich gelassen zu haben.





                                  Während die Landschaft immer malerischer wird, wird das Wetter zusehends schlechter. Die Wolken werden immer dunkler und der Wind frischt merklich auf. Freuen wir uns anfangs noch über etwas Unterstützung von hinten, ändert das sich schon bald als es anfängt konstant von schräg vorne zu pusten.



                                  Als nun auch noch entgegen der Vorhersage ganz leichter Niesel hinzukommt, ändern wir den Plan und fahren in eine nshegelegene Stadt und gönnen uns eine leckere Pasta am Nachmittag. Von hier sind es auch nur noch 15 km bis zu unserem heutigen Etappenziel Brollnäs. Als der Regen wieder aufhört und man für kurze Momente sogar die Sonne sieht, spulen wir schnell den Rest der Strecke runter und erreichen kurz darauf den angepeilten Campingplatz.



                                  Schon bald steht unser Zelt und wir fahren nochmal in die Stadt um uns etwas zum Essen zu besorgen. Zum ersten mal auf dieser Tour ist selber kochen angesagt und wir entscheiden uns für Köttbullar mit Salat und einer Schüssel Weintrauben. Als wir auf dem Rückweg noch bei einem Intersport vorbeikommen und mich dort eine lange Haglöfs Regenhose anlacht, schlage ich in Anbetracht der Vorhersage für die nächsten Tage spontan zu und muss nicht mehr weiter über Gaffa Tape um die Wade als Abschluss für die Füsslinge nachdenken.

                                  Jetzt nochmal kurz ein Wetterupdate für morgen ziehen und, oh Wunder, zum Dauerregen kommen ab dem Nachmittag noch schwere Gewitter dazu. Ist aber auch nur unsere zweit schwerste Etappe. Die Königsetappe kommt dann zwei Tage später...



                                  Meine Fotos ziehen um: http://500px.com/baryt/sets

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                                  • Dominik

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                                    • 11.10.2001
                                    • 9176
                                    • Privat


                                    #18
                                    AW: [SE] Fahrradtour von Idre nach Trelleborg

                                    Perfekt. Eigentlich wollte ich selbst dieses Jahr nach Schweden. Bleibt aber leider nur Vorstellung.
                                    Jetzt kann ich zumindest mit eurem Thread das Fernweh etwas stillen (?).

                                    Wünsch euch viel Spaß und wenig Mücken auf Tour!
                                    Lese fleißig mit.

                                    Grüße
                                    Dom
                                    Offizieller Ansprechpartner: Naturlagerplätze - Eifel

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                                    • Fjaellraev
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                                      • 21.12.2003
                                      • 13981
                                      • Privat


                                      #19
                                      AW: [SE] Fahrrad tour von Idre nach Trelleborg

                                      Zitat von willo Beitrag anzeigen
                                      Bei ca. Kilometer 90 geht die Piste in eine sehr breite und neu asphaltierte richtige Strasse über. Keine Ahnung wer sowas mitten im Wald braucht. Es gibt weder Häuser noch irgendwelche Schilder. Auf der schnurgerade Strasse sind aber diverse riesen Symbole aufgemalt, so dass wir davon ausgehen dass es eine Landebahn oder irgendwas militärisches sein muss. Nach einigen Kilometern setzt sich die Strasse in normaler breite und wieder mit einigen Kurven fort. Zumindest bleibt sie asphaltiert.
                                      Auf der Landkarte sieht es so aus, auf den Luftaufnahmen sind die Markierungen deutlich zu sehen.
                                      Dank einer älteren Karte konnte ich es dann noch weiter klären. Es war bis 2005 ein Militärflugplatz.

                                      Gruss
                                      Henning
                                      Es gibt kein schlechtes Wetter,
                                      nur unpassende Kleidung.

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                                      • grenzenlos
                                        Dauerbesucher
                                        • 25.06.2013
                                        • 566
                                        • Privat


                                        #20
                                        AW: [SE] Fahrradtour von Idre nach Trelleborg

                                        Guter Bericht Radeln kann schön sein. Weiter so + wenig Mücken.

                                        LG, Wi grenzenlos
                                        Unsere Webseite: http://www.grenzenlosabenteuer.de

                                        Gruß, Wi grenzenlos

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                                        • hotdog
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                                          Liebt das Forum
                                          • 15.10.2007
                                          • 16106
                                          • Privat


                                          #21
                                          AW: [SE] Fahrradtour von Idre nach Trelleborg

                                          Zitat von Dominik Beitrag anzeigen
                                          Jetzt kann ich zumindest mit eurem Thread das Fernweh etwas stillen (?).
                                          *pff* das Gegenteil ist der Fall!
                                          Arrivederci, farewell, adieu, sayonara WAI! "Ja, wo läuft es denn? Wo läuft es denn hin?"

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                                          • willo
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                                            • 28.06.2008
                                            • 9799
                                            • Privat


                                            #22
                                            AW: [SE] Fahrrad tour von Idre nach Trelleborg

                                            Zitat von Fjaellraev Beitrag anzeigen
                                            Auf der Landkarte sieht es so aus, auf den Luftaufnahmen sind die Markierungen deutlich zu sehen.
                                            Dank einer älteren Karte konnte ich es dann noch weiter klären. Es war bis 2005 ein Militärflugplatz.

                                            Gruss
                                            Henning
                                            Du alte Spürnase :-)
                                            Meine Fotos ziehen um: http://500px.com/baryt/sets

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                                            • willo
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                                              • 28.06.2008
                                              • 9799
                                              • Privat


                                              #23
                                              AW: [SE] Fahrradtour von Idre nach Trelleborg

                                              Zitat von Dominik Beitrag anzeigen
                                              Perfekt. Eigentlich wollte ich selbst dieses Jahr nach Schweden. Bleibt aber leider nur Vorstellung.
                                              Jetzt kann ich zumindest mit eurem Thread das Fernweh etwas stillen (?).

                                              Wünsch euch viel Spaß und wenig Mücken auf Tour!
                                              Lese fleißig mit.

                                              Grüße
                                              Dom
                                              Hi Dom,

                                              Schön von dir zu lesen! Mücken haben wir keine, leider stellt uns das Wetter suf eine sehr harte Probe.

                                              Ich schreibe gleich den Bericht für heute und korrigiere mal die ganzen Android Tastatur Fehler der letzten Tage...
                                              Meine Fotos ziehen um: http://500px.com/baryt/sets

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                                              • Torres
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                                                Liebt das Forum
                                                • 16.08.2008
                                                • 31757
                                                • Privat


                                                #24
                                                AW: [SE] Fahrradtour von Idre nach Trelleborg

                                                Du weißt doch: Es gibt kein schlechtes Wetter... Lese Deinen Bericht mit Genuss und einem leichten Grinsen. Weiß genau, wie sich das anfühlt....
                                                Oha.
                                                (Norddeutsche Panikattacke)

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                                                  • 28.06.2008
                                                  • 9799
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                                                  #25
                                                  AW: [SE] Fahrradtour von Idre nach Trelleborg

                                                  8.7. - Tag 6

                                                  Für heute ist mit 110 km und fast 1000 Höhenmetern eine der eher herausfordernden Etappen geplant. Von daher sind wir gestern schon gegen zehn in unser Zelt gekrochen, obwohl es tatsächlich blauen Himmel und Sonnenschein zu bestaunen gab. Heute morgen sind wir dann pünktlich um sieben aufgestanden um freudig festzustellen, daß der Wetterbericht für die Nacht nicht zutreffend war und wir aus einem trockenen Zelt in den regenfreien Morgenhimmel blicken konnten. Da das laut Wetterbericht und unserer Einschätzung nach, nach prüfenden Blick auf die dunklen Wolkenmassen, nur von kurzer Dauer sein dürfte, haben wir schnell geduscht und das Zelt abgebaut und sind erstmal Richtung Ica aufgebrochen. Dort angekommen haben wir uns die Wartezeit bis zur Öffnung des selbigen mit dem anlegen der vollen Regenmontur vertrieben - es hatte mittlerweile ein leichter Sprühregen eingesetzt.

                                                  Nach ein paar Croissants und einigen Teilchen geht es unter beständigen Regen wieder auf die Strasse. Nach ein paar Kilometern haben wir den Ort verlassen und finden uns mitten in der Natur wieder. Nur den Sverigeleden finden wir nicht, obwohl wir laut OSM mitten auf ihm fahren sollten. So langsam dämmert uns warum es keinerlei Literatur und nur extrem wenig Berichte über diesen Fernradweg gibt, er scheint irgendwann mal geplant und dann eher vergessen worden zu sein. Die Ausschilderung ist mies und dort wo er nicht gerade mit anderen lokalen Wegen übereinstimmt scheint es auch keine spezielle Infrastruktur zu geben. Aber zumindest das haben wir schon vorher recherchiert und unsere Route dementsprechend akribisch geplant, was bisher gut funktioniert.

                                                  Zur Strecke heute lässt sich wenig sagen, ausser, daß sie an dich wunderschön ist, wäre nicht alles grau in grau und würde es nicht permanent regnen. Der Regen ist dabei aber nicht einmal das unangenehmste. Mit knapp 10 Grad ist es zusätzlich noch empfindlich kalt.

                                                  Nach 20 km bergauf und bergab treffen wir auf den Sverigeleden der aus einer völlig unerwarteten Richtung kommt. Da es einen lokalen Festplatz mit Hütte gibt machen wir die einzige Rast und die einzigen Fotos des Tages.

                                                  Nach 5 Minuten geht es auch schon weiter, da die Kälte kaum länger auszuhalten ist. Mit meiner kurzen Regenhose wäre ich hier wahrscheinlich ernsthaft im Bedrängnis geraten.



                                                  Weiter auf dem Sverigeleden erzählen Kati und ich uns gegenseitig wie schön diese Landschaft bei auch nur etwas besserem Wetter aussehen würde. Der Regen wird immer stärker.



                                                  Neben Kälte und Regen kommt nun noch eine dritte Attraktion dazu - eine sandige Piste die einfach nur noch glatt und schmierig ist und alles einsaut. Da die Prognose für die nächsten 14 Tage nur einen einzigen regenfreien Tag entlang unserer Route vorsieht denke ich zum ersten mal über einen Plan B nach. Die einzigen Möglichkeiten scheinen ein Mietauto oder das Versenden der Räder per Post nach hause zu sein. Ich werde beides mal recherchieren. Es ist dabei nicht so, daß die Tour unter diesen Verhältnissen nicht machbar wäre, es macht so einfach extrem wenig Spaß. Zumal der Weg für uns das Ziel sein sollte und wir durch das Wetter viel zu früh an den Zielorten ankommen und dort auch nicht wirklich etwas machen können. Es gibt meist weder Restaurants oder irgendwas anderes ausser dem Aufenthaltsraum des Campingplatzes.

                                                  Aber jetzt geht es erstmal weiter dem nächsten Campingplatz entgegen. Die Straße wird etwas besser, aber dafür geht es nun die nächsten 30 km bergauf. Mir gefällt das ansich ganz gut, da ich nicht mehr ganz so doll friere.

                                                  Gegen Mittag erreichen wir den höchsten Punkt der Hügelkette und es geht die letzten 15 km konstant bergab. Der leichte Sprühregen kühlt bei über 50 km/h Gesicht und Hände an die Grenzen des Erträglichen.

                                                  Beim Campingplatz angekommen müssen wir erst einmal eine halbe Stunde warten, da die Rezeption Mittagspause hat. Immerhin gibt es ein Vordach. Wir entscheiden uns erneut für eine, diesmal unverschämt teure, kleine Hütte und fangen routiniert an unsere Sachen zu trocknen.



                                                  Leider sind meine Schuhe wieder komplett durchnässt. Diesmal ist zwar nichts von oben reingelaufen, dafür erweisen sich die Vaude Überschuhe als komplette Fehlkonstruktion. Der textile Innenstoff saugt sich langsam von außen voll und gibt diese Nässe dann an die Zunge des Schuhe ab. Bereits nach 90 Minuten leichten Regen hat sich dieser Effekt eingestellt. Dieses Produkt was mir im Fachhandel extra empfohlen würde taugt maximal für Pendler die mal einen Schauer überstehen wollen, ansonsten ist es teurer Schrott!



                                                  Hoffentlich taugen sie wenigstens dazu, die beiden Plastiktüte an ihrem Platz zu halten, die ich mir morgen über die Schuhe ziehen werde...

                                                  Das es auch morgen permanent regnen soll habe ich gerade ein Zimmer in einem Hostel gebucht. Morgen steht allerdings auch wieder nur eine eher kürzere Etappe an, die wir wenn wir wieder ohne Pause fahren, in unter drei Stunden hinter uns haben könnten. Mit Borlänge sind wir dann zumindest im einer etwas größeren Stadt und können uns sicher irgendwie die Zeit vertreiben. Vielleicht gucken wir mal nach Winterhandschuhen und -Mützen :-)



                                                  Jetzt gibt es erstmal pulled pork mit Salat, beides nebst weiterer Köstlichkeiten hat Kati gerade heldenhaft aus einem 5 km entfernten Lanthandel geholt, während ich meine Schuhe beim Trocknen beobachten kann.
                                                  Zuletzt geändert von willo; 08.07.2015, 20:08.
                                                  Meine Fotos ziehen um: http://500px.com/baryt/sets

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                                                    • 28.06.2008
                                                    • 9799
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                                                    #26
                                                    AW: [SE] Fahrradtour von Idre nach Trelleborg

                                                    Zitat von Torres Beitrag anzeigen
                                                    Du weißt doch: Es gibt kein schlechtes Wetter...
                                                    Haben wir sehr oft zitiert heute! Die Frage ist nur, für was? Zum überleben, zum überstehen, oder zum Spaß haben? :-)

                                                    Könnte aber schlimmer kommen. Körperlich haben wir noch keine Leiden auf der Tour angehäuft, Fahrräder machen keine Probleme und die Packtaschen sind dicht...

                                                    Ein paar Bücher habe ich auch dabei.
                                                    Meine Fotos ziehen um: http://500px.com/baryt/sets

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                                                      • 30.05.2007
                                                      • 3996
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                                                      #27
                                                      AW: [SE] Fahrradtour von Idre nach Trelleborg

                                                      Herrlich, toller Bericht, wenn man mal wieder arbeiten muss...
                                                      So möchtig ist die krankhafte Neigung des Menschen, unbekümmert um das widersprechende Zeugnis wohlbegründeter Thatsachen oder allgemein anerkannter Naturgesetze, ungesehene Räume mit Wundergestalten zu füllen.
                                                      A. v. Humboldt.

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                                                        • 05.08.2005
                                                        • 10870
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                                                        #28
                                                        AW: [SE] Fahrradtour von Idre nach Trelleborg

                                                        Zitat von willo Beitrag anzeigen
                                                        Hoffentlich taugen sie wenigstens dazu, die beiden Plastiktüte an ihrem Platz zu halten, die ich mir morgen über die Schuhe ziehen werde...
                                                        'n Abend ihr Zwo!

                                                        Mit Plastiktüten in den Schuhen habe ich bessere Erfahrungen gemacht. Der Schuh fixiert die Tüte, und wenn ihr mit langer Regenhose fahrt, wovon ich ausgehe, hält diese die Tüten oben fest. Groß, weil lang gut ist, sollten die Tüten schon sein. Die Tüten nicht mit Gummis o.ä. am Unterschenkel fixieren. Bei mir hat das zu Hautreizungen geführt.

                                                        Ein Foto dazu.

                                                        Nachtrag: Du kannst in die Vergangenheit reisen mit einer Andro-Tastatur. Datum: 8.5.
                                                        Zuletzt geändert von Werner Hohn; 08.07.2015, 19:42.
                                                        .

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                                                          • 17.11.2006
                                                          • 11108
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                                                          #29
                                                          AW: [SE] Fahrradtour von Idre nach Trelleborg

                                                          Zitat von willo Beitrag anzeigen
                                                          ... machen wir die einzige Rast und die einzigen Fotos des Tages.

                                                          Nach 5 Minuten geht es auch schon weiter, ..
                                                          Oh, das finde ich schon heftig.

                                                          Ansonsten tut ihr Beiden mir echt leid. Schwer vorzustellen, dass es in Mittelschweden derzeit so nass und kalt ist, während hier eine Hitzewelle durchzieht.
                                                          Wer sich nicht in Gefahr begibt, kommt darin um.

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                                                            • 28.06.2008
                                                            • 9799
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                                                            AW: [SE] Fahrradtour von Idre nach Trelleborg

                                                            Der Wetterbericht für nächste Woche ändert sich gerade stündlich zum besseren. Wenn es bei ein paar Tagen Mistwetter bleiben würde, wäre das nicht weiter dramatisch. Wir hätten einfach ohne Wetterapp fahren sollen, die Perspektive frustriert mehr als die zwei, drei Regentage bisher.
                                                            Andererseits ist die Kälte schon ungewöhnlich...
                                                            Meine Fotos ziehen um: http://500px.com/baryt/sets

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                                                              • 27815
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                                                              AW: [SE] Fahrradtour von Idre nach Trelleborg

                                                              Ich weis ja, wie demotivierend für Dich Regenwetter ist, daher wünsch ich Euch für die restlichen Tage das allerbeste.

                                                              Irgendwie ist ja historisches nicht Euer Ding, aber dennoch möchte ich Euch noch das Kloster Vreta, die Schleusen von Berg, die Schloßruine Stjärnorp, und auch die Burgruinen - für Euch werden es eher Steinhaufen sein - Grensholm/Als-Stenhus (nahe des gleichnamigen Herrenhaus), und Henriksborg mit Munkeboda, am Ausfluß der Motala. Diese lohnen auch für nichtinteressierte, wegen der Aussichten über den Roxen und zugang zum Roxenufer.
                                                              Alles am Roxen-Nordufer gelegen, somit ohne Umweg, an Eurer Route.
                                                              "Wärme wünscht/ der vom Wege kommt----------------------
                                                              Mit erkaltetem Knie;------------------------------
                                                              Mit Kost und Kleidern/ erquicke den Wandrer,-----------------
                                                              Der über Felsen fuhr."________havamal
                                                              --------

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                                                                • 28.06.2008
                                                                • 9799
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                                                                #32
                                                                AW: [SE] Fahrradtour von Idre nach Trelleborg

                                                                9.7. - Tag 7

                                                                Da heute mit knapp über 70 km nur eine kurze Etappe auf dem Programm steht schlafen wir erstmal aus. Danach gönnen wir uns ein schönes Frühstück mit Eiern und Speck die noch von Katis gestrigen Beutezug in den Supermarkt vorhanden sind. Leider müssen wir das Frühstück in der Hütte einnehmen da es draußen immer noch regnet. Eine Erkundung der näheren Umgebung lässt aber erkennen, daß wir uns durchaus an einem idyllischen Flecken befinden. Unsere Hütte steht auf der Spitze einer Landzunge die in einen sehr großen See ragt. Auf dem See befinden sich mehrere grüne Inseln und er lädt überall zum Baden und Angeln ein. Diesen abgelegenen Campingplatz würde ich durchaus weiterempfehlen.




                                                                Nach dem Essen, schon kurz vor Mittag, geht es bei leichtem Nieselregen wieder aufs Rad. Immerhin regnet es deutlich weniger als gestern, so typischer Intervall Scheibenwischer regen halt und es ist mit fast 15 Grad deutlich wärmer. Ausserdem scheint die graue Wolkendecke etwas dünner zu sein, da es deutlich heller ist und man die Position der Sonne erahnen kann. Die ersten 20 km fahren sich ansich recht gut und wir können die bezaubernde Kulturlandschaft etwas genießen, wenn auch in voller Regenmontur.




                                                                In dem ersten Örtchen mit Mini-Supermarkt das wir passieren kaufen wir uns eine Limo und ein paar Teilchen und setzen uns in den schön angelegten Garten eines Museums für eine schwedischen Maler. Eine erste Auswertung ergibt dass die Plastiktüte, eng eingeschlossen zwischen Schuh und elastischem Überschuh, zu funktionieren scheint - Füße sind trocken.






                                                                Nach der kurzen Rast geht es weiter auf dem Sverigeleden auf hübschen kleinen Nebenstraßen durch die Landschaft Schwedens. Bei weiterhin konstanten Nieselregen geht es die nächsten 10 km bergauf in ein sehr großes Naturschutzgebiet namens Lugnets Naturreservat. Ein kurzes Studium der Infokarte zeigt, daß sich hier durchaus ein längerer Wanderstop lohnen würde. Es gibt kilometerlange Wanderwege und einige Schutzhütten. Hier wäre man auf jeden Fall sehr einsam unterwegs...






                                                                Inmitten des Naturschutzgebietes passieren wir schließlich den höchsten Punkt der kleinen Erhebung die wir nun schon seit fast einer halben stunde hinauffahren und es geht schnell bergab in Richtung der ersten Häuser von Falun. Hier treibt uns der Sverigeleden durch die Innenstadt der gar nicht mal so kleinen Ansiedlung, aber aufgrund des zunehmenden Regens stoppen wir auch nicht für einen Gang durch die Fußgängerzone.

                                                                Nach Falun nimmt der Regen deutlich zu und es wird wieder merklich kälter. Die letzten 30 km bis zu unserem heutigen Etappenziel gestalten sich wieder mal beschwerlich und vor allem nass.




                                                                Eine eher unliebsame Überraschung erleben wir kurz bevor der weg die Autobahn queren soll. Mitten auf dem weg und ohne vorherigen Hinweis ist ein weiterkommen aufgrund einer Baustelle nicht gestattet. Hier kann man schön sehen wie Radfahrer in die Verkehrsplanung einbezogen werden, nämlich gar nicht. Für Autos hätte es vor dem letzten Abbieger einen Hinweis und eine Umleitung gegeben. Leider stellt sich die Situation als wirklich schwierig raus, da wir auf die Querung der Autobahn angewiesen sind z d auch den Weg hinter der Querung nicht so einfach alternativ erreichen. Nicht ohne kilometerweit zurück zu fahren und sich durchzuwurschteln. Also tun wir das einzig rationale und ignorieren die Absperrung und manövrieren uns zwischen den Baustellenfahrzeugen hindurch, was die anwesenden Bauarbeiter zu keinerlei Reaktion veranlasst. Natürlich wurde auch nicht am Weg selber gebaut, sondern er wurde als Parkplatz für eine Strassenbaustelle benötigt...



                                                                Am Campingplatz von Borlänge angekommen, sieht es aus als ob wir die einzigen Gäste wären. Kein Mensch zu sehen und auch keine Zelte oder Autos vor den verwaisten Wohnwagen der Dauercamper. Nachdem wir uns bemerkbar machen können wir schon kurze Zeit später unser Zimmer im dem Campingplatz zugehörigen Vandrarhem beziehen. Das Zimmer ist einfach aber völlig ok. Der Aufenthaltsraum im Stile eines Wohnzimmers nebst voll ausgestatteter Küche überrascht uns dann schon, zumal wir bisher die einzigen Gäste sind. Daher ist es auch zu verschmerzen dass es hier kein Restaurant oder Imbiss auf dem Gelände gibt. Stattdessen machen wir uns sofort auf, ca 3 km zurück durch den Regen zu fahren um in einem großen Coop für Abendessen und Frühstück einzukaufen. Es gibt frische Tortellini und einen großen Salat von der großen Salattheke.

                                                                Als wir gerade beim Essen sitzen kommt tatsächlich noch ein weiterer Radwanderer an, der erste den wir auf unserer Tour sehen. Er ist offensichtlich deutlich härter als wir und holt sofort nach Ankunft ein Zelt aus einer seiner vier großen Packtaschen und hat es kurze Zeit später einsam auf der großen Wiese aufgestellt. Zum ersten mal seit 36 Stunden hat es jetzt aufgehört zu regnen.






                                                                Da wir unsere eingeplanten drei kostbaren Ruhetage nicht zum Abwettern verwenden wollen, geht es morgen früh direkt weiter durch den Regen auf die längste Etappe unserer Tour. Es besteht Bach aktuellem Wetterbericht zumindest jedoch eine 70 Prozent Chance, daß wir ab 12 Uhr mittags keinen Regen mehr haben werden. Wenn wir wieder wie in den letzten tagen durchfahren, haben wir dann allerdings auch schon fast zwei Drittel hinter uns.

                                                                Nachtrag 21:30

                                                                Es regnet wieder ziemlich stark und wir brechen unseren Spaziergang über das sehr schöne Gelände wieder ab.
                                                                Meine Fotos ziehen um: http://500px.com/baryt/sets

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                                                                  • 19433
                                                                  • Privat


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                                                                  AW: [SE] Fahrradtour von Idre nach Trelleborg

                                                                  Wenn du in die Nähe kommst, fahr doch mal beim Järven vorbei, so zum aufwärmen.
                                                                  "adventure is a sign of incompetence"

                                                                  Vilhjalmur Stefansson

                                                                  Kommentar


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                                                                    • 9799
                                                                    • Privat


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                                                                    AW: [SE] Fahrradtour von Idre nach Trelleborg

                                                                    Zitat von cast Beitrag anzeigen
                                                                    Wenn du in die Nähe kommst, fahr doch mal beim Järven vorbei, so zum aufwärmen.
                                                                    Wir fahren zwischen den großen Seen runter :-) könnte passen
                                                                    Meine Fotos ziehen um: http://500px.com/baryt/sets

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                                                                      • 11108
                                                                      • Privat


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                                                                      AW: [SE] Fahrradtour von Idre nach Trelleborg

                                                                      "Meine" Wettervorhersage für das Gebiet sagt: Ab Sonnabend wirds richtig schön (trocken und deutlich wärmer). Nur dass Ihr dann wegen Eures rasanten Tempos schon fast an der Ostsee seid.
                                                                      Wer sich nicht in Gefahr begibt, kommt darin um.

                                                                      Kommentar


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                                                                        • 9799
                                                                        • Privat


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                                                                        AW: [SE] Fahrradtour von Idre nach Trelleborg

                                                                        Zitat von Goettergatte Beitrag anzeigen
                                                                        Ich weis ja, wie demotivierend für Dich Regenwetter ist, daher wünsch ich Euch für die restlichen Tage das allerbeste.

                                                                        Irgendwie ist ja historisches nicht Euer Ding, aber dennoch möchte ich Euch noch das Kloster Vreta, die Schleusen von Berg, die Schloßruine Stjärnorp, und auch die Burgruinen - für Euch werden es eher Steinhaufen sein - Grensholm/Als-Stenhus (nahe des gleichnamigen Herrenhaus), und Henriksborg mit Munkeboda, am Ausfluß der Motala. Diese lohnen auch für nichtinteressierte, wegen der Aussichten über den Roxen und zugang zum Roxenufer.
                                                                        Alles am Roxen-Nordufer gelegen, somit ohne Umweg, an Eurer Route.
                                                                        Ich finde historisches interessant, aber nur wenn es nicht in Museen rumliegt. Habe mit kati auf den vergangenen Schweden Trips schon diverse Fliehburgen und Co erwandert, die oft tatsächlich nicht mehr als ein Steinhaufe waren. Von daher sind die Tipps dankbar angenommen. Die Schleusen von Berg habe ich schon mehrmals besucht und werde sie auch diesmal, hoffentlich mit einem Eis in der Hand, entsprechend würdigen...
                                                                        Meine Fotos ziehen um: http://500px.com/baryt/sets

                                                                        Kommentar


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                                                                          • 9799
                                                                          • Privat


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                                                                          AW: [SE] Fahrradtour von Idre nach Trelleborg

                                                                          Zitat von november Beitrag anzeigen
                                                                          "Meine" Wettervorhersage für das Gebiet sagt: Ab Sonnabend wirds richtig schön (trocken und deutlich wärmer). Nur dass Ihr dann wegen Eures rasanten Tempos schon fast an der Ostsee seid.
                                                                          Unsere sagt das auch. Entweder fahren wir am Wochenende mal bei schönem Wetter oder wir nehmen einen Ruhetag und mieten ein Kajak und fahren auf dem Klarälven...

                                                                          Das erste mal Ostsee sehen wir in 10-12 Tagen in Löderup.
                                                                          Meine Fotos ziehen um: http://500px.com/baryt/sets

                                                                          Kommentar


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                                                                            • 19433
                                                                            • Privat


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                                                                            AW: [SE] Fahrradtour von Idre nach Trelleborg

                                                                            Wir fahren zwischen den großen Seen runter :-) könnte passen
                                                                            Deswegen ja die Einladung.
                                                                            "adventure is a sign of incompetence"

                                                                            Vilhjalmur Stefansson

                                                                            Kommentar


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                                                                              • 27815
                                                                              • Privat


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                                                                              AW: [SE] Fahrradtour von Idre nach Trelleborg

                                                                              Kleines Kluggeschwätz am Rande :
                                                                              Falun, welches ihr ausließet, ist die Heimat der ältesten Aktiengesellschaft der Welt, der Stora Kopparbergs Bergslags AB, heute Stora-Enso, es existiert als ältester Beleg ein Anteilsschein, datierend vom 16.06.1288.
                                                                              Falun, als Siedlung entwickelte sich bis ins 17.Jhdt. zur zweitgrößten Siedlung Schwedens, mit ca 6000-7000 Einwohnern, da erst erlangte es Stadtrechte. Bald danach war die Kupfermine erschöpft (nach gut 700 Jahren Ausbeutung), um 1800 war die Einwohnerschaft auf ca. 4000 Einwohner herabgesunken.
                                                                              "Wärme wünscht/ der vom Wege kommt----------------------
                                                                              Mit erkaltetem Knie;------------------------------
                                                                              Mit Kost und Kleidern/ erquicke den Wandrer,-----------------
                                                                              Der über Felsen fuhr."________havamal
                                                                              --------

                                                                              Kommentar


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                                                                                • 19433
                                                                                • Privat


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                                                                                AW: [SE] Fahrradtour von Idre nach Trelleborg

                                                                                viel wichtiger, Falun steht für die Falukorv und das Faluröd. Als Auswirkung des Kupferbergbaus.
                                                                                "adventure is a sign of incompetence"

                                                                                Vilhjalmur Stefansson

                                                                                Kommentar


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                                                                                  • 9799
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                                                                                  10.7. -Tag 8

                                                                                  Als uns heute morgen um sieben der Wecker wachklingelt wissen wir schon das dies ein langer harter Tag werden wird. Es stehen rund 130 km und zwei Höhenzüge mit ca. 1100 Höhenmetern auf dem Programm. Ein Blick aus dem Fenster stimmt uns aber positiv, es ist zwar sehr dunkel, regnet aber nicht.

                                                                                  Also zaubern wir ums erstmal ein sehr gutes Frühstück mit Rührei und Speck und packen dann nach einer warmen Dusche unsere Sachen. Als wir um kurz nach acht unsere Räder startklar haben fängt es auch schon an zu regnen. Mit zwölf Grad ist es aber etwas wärmer als die letzten Tage morgens. Also geht es im voller Regenmontur inkl. Plastiktüten um den Schuhen los durch die verschlafen wirkende schwedische Landschaft. Heute haben wir zusätzlich mit einem starken Wind der bis zu 36 km/h schnell ist zu kämpfen. Er kommt fast genau von der Seite aber je nach Streckenlage auch mal von vorne. Dafür hört es nach kurzer Zeit auf zu regnen und es wird bis zu 15 Grad warm.



                                                                                  Nach ca. 50 Kilometern durchaus reizvoller Landschaft treffen wir auf einen winzigen Ica Markt und wir verzehren draußen sitzend eine Auswahl leckerer Teilchen. Nach 5 Minuten wird uns aber zu kalt und wir fahren weiter.



                                                                                  Es geht durch sehr schöne kleine Dörfer die direkt auf einer Art breiten Damm zwischen zwei Seen liegen. In den Dörfern stehen auffällig viele große Herrenhäuser und alles sieht sehr nobel aus. Das Wetter ist zwar absolut nicht sommerlich, aber nach en letzten tagen genießen wir es mal ohne Regenbekleidung und ohne komplett durchzufrieren einfach durch die Landschaft zu pedalieren.





                                                                                  Leider führt uns der Sverigeleden auf zunehmend größeren Straßen, so daß die Landschaft eintönige wird und der Verkehr zunimmt. nach ca. 80 km verlassen wir den Weg und machen an einem Aussichtspunkt unsere erste richtige Rast. Für 15 Minuten sitzen wir auf einer Bank am See und verzehren Brötchen und Riegel. Das Wetter ist jetzt halbwegs stabil und es regnet seit Stunden nicht.





                                                                                  An einem See stehen in Reihe und Glied schöne, noch in Folie eingeschweißte Badezuber. Als wir diesen Inbegriff alter schwedischer Tischlerkunst näher betrachten, stellen wir enttäuscht fest dass auch hier die Globalisierung Einzug erhalten hat - die Zuber wurden direkt aus Hagen in NRW bis hier oben geliefert.



                                                                                  Direkt nach der Rast geht es an einen langen Aufstieg. Die nächsten 15 km schrauben wir uns hoch ins Wintersportgebiet von Säffle. Plötzlich sehen wir merkwürdige Gebilde auf der Straße - nämlich Schatten. Bevor wir kombinieren was das bedeuten muss, merken wir es schon durch die wohlige Wärme die uns auf den Rücken trifft, die Sonne ist tatsächlich rausgekommen und es gibt vereinzelt blauen Himmel zu bestaunen. Im wahrsten Sinne des Wortes ein echter Lichtblick nach 4 Tagen regen und Kälte.



                                                                                  Diese zusätzliche Motivation, lässt uns den dauerhaften Anstieg nur so hochfliegen und irgendwann am frühen Nachmittag kommen wir in Frederiksberg an. Dieser Ort hat immerhin zwei Cafés und einen Coop Nära zu bieten. Im Coop Nära kaufen wir für das Abendessen ein und setzen unsere Reise dann fort. Die anschließende Abfahrt können wir nicht wirklich genießen, da sich mittlerweile Auto auf Auto an uns vorbeischiebt.

                                                                                  An einer Wegkreuzung nehmen wir die 100 km Marke und Kati entdeckt an einem Café ein Schild das frische Waffeln anpreist. Wenig später sitzen wir in dem winzigen lokal und verspeisen heiße Waffeln mit etwas Beerenkompott. Wirklich sehr lecker und eine willkommene Stärkung.



                                                                                  Die letzten ca. 30 Kilometer sind kein wirklicher Spass mehr da wir sie auf dem fast zur Autobahn ausgebauten Inlandsvägen zurücklegen müssen. Würde uns nicht ab und an ein kleines grünes Schild an den Sverigeleden erinnern, ich wäre fest davon überzeugt, daß Radfahren hier verboten sein müsse.

                                                                                  Gegen 16:30 verlassen wir den Sverigeleden um den geplanten Campingplatz anzusteuern. An dieser Stelle noch einmal danke an Torres, die uns auf die tolle POI Liste mit unzähligen Campingplätzen in ganz Europa hingewiesen hat. Unser heutiges Etappenziel War nämlich weder in Google Maps, noch in irgendeinem Campingführer verzeichnet. Voller Vorfreude fahren wir die letzten Kilometer bergab, wohl wissend, daß wir sie morgen als erstes wieder hoch müssen...

                                                                                  Der Campingplatz ist total verlassen und es ist absolut niemand zu sehen. Kein einziger Wohnwagen geschweige denn ein Zelt. Zu unserer Überraschung ist die Rezeption besetzt und der nette Mann hinter der Theke will nur unglaublich niedrige 100 Sek für uns und unser Zelt haben.



                                                                                  Da er laut seiner Aushänge auch Frühstück anbietet fragen wir ihn ob wir um acht ein solches bekommen können. Leider kommt er morgen erst um zehn und wir sehen unser Frühstück schwinden. Spontan bietet er uns aber an, alles was wir für ein Frühstück brauchen würden in den Gästekühlschrank zu stellen. Gesagt getan und nach kurzer Zeit finden sich dort Milch, Eier, Wurst, Käse und sechs Brötchen. Auch der Preis hierfür ist unfassbar gering.

                                                                                  Nachdem unser Zelt aufgebaut ist und wir eine warme Dusche genommen haben, bereite ich das Abendessen zu. Es gibt Pulled Beef uns Salat. Da ich hier kein Netz habe, fahre ich gleich entweder nochmal den Berg hoch, oder Stelle den Bericht morgen online.
                                                                                  Meine Fotos ziehen um: http://500px.com/baryt/sets

                                                                                  Kommentar


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                                                                                    • 11108
                                                                                    • Privat


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                                                                                    AW: [SE] Fahrradtour von Idre nach Trelleborg

                                                                                    Zitat von willo Beitrag anzeigen

                                                                                    An einem See stehen in Reihe und Glied schöne, noch in Folie eingeschweißte Badezuber. Als wir diesen Inbegriff alter schwedischer Tischlerkunst näher betrachten, stellen wir enttäuscht fest dass auch hier die Globalisierung Einzug erhalten hat - die Zuber wurden direkt aus Hagen in NRW bis hier oben geliefert.


                                                                                    Genial.

                                                                                    Der PROTOTYP ist übrigens hier zu sehen. Eigenbau von einem Hagener Tischlermeister.

                                                                                    Wer sich nicht in Gefahr begibt, kommt darin um.

                                                                                    Kommentar


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                                                                                      • 9799
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                                                                                      11.7. - Tag 9

                                                                                      Auf diesen Morgen haben wir jetzt fast eine Woche gewartet. Wir kriechen aus dem Zelt und weder regnet es, noch ist es kalt. Zwischen den Wolken zeichnet sich blauer Himmel ab und nach wenigen Momenten treffen uns erste warme Sonnenstrahlen.

                                                                                      Nach Einen guten Frühstück mit armen Rittern und aufgebackenen Brötchen geht es auch fast schon los. Leider nur fast denn mein Fahrrad hat einen platten Hinterreifen. Nach kurzer Inspektion stellt sich heraus, daß sich ein selbstklebender Flicken von vor der Fahrt gelöst hat - warum auch immer. Kurze Zeit später ist ein neuer Flicken drauf und es geht los.



                                                                                      Die ersten Kilometer geht es recht hart bergauf aber wir lassen uns die gute Laune ob des Sonnenscheines nicht verderben und fahren durch die recht schroffe, hügelige Landschaft. Es ist einfach herrlich im kurzen Sachen einfach nur das Radfahren und die Umgebung zu genießen, ohne alles hinter einem grauen Schleier betrachten zu müssen oder zu frieren.



                                                                                      Der Autoverkehr hält sich auch sehr in Grenzen und nach 35 km rollen wir über eine langgezogene Abfahrt nach Hagfors ein. Hier kaufen wir ein paar kalte Getränke und stoßen bald auf den Klarälven Leden, der sich den Weg mit dem Sverigeleden teilt. Die wer Weg führt ins über dedizierte Radwege ohne jeglichen Autoverkehr. Auf einer schönen alten Brücke die über einen großen Fluss führt machen wir eine kurze Rast.



                                                                                      Bald schon geht es weiter auf dem Klarälven Banan, der ebenfalls zusammen mit dem Sverigeleden auf dem Bett einer alten Bahnstrecke entlang führt. Dementsprechend eben ist der Weg und es geht sehr flott voran.



                                                                                      Irgendwann sehe ich aus dem Augenwinkel ein kleines Schild das auf ein original niederländisches Pfannkuchenhaus mit Minigolfbahn hinweist. Das lassen wir uns nicht zweimal sagen und genießen schon kurze Zeit später einen leckeren Pfannkuchen mit Eiscreme auf der sonnigen Trasse. Über die anschließende Partie Minigolf möchte ich am liebsten keine Worte verlieren, gelingt es Kati doch zum ersten mal in unserer über zehnjährigen gemeinsamen Golfkarriere mich zu besiegen.



                                                                                      Wieder auf dem Weg sind es nur noch wenige Kilometer bis zur letzten Ortschaft vor unserem heutigen Etappenziel. Im Munkfors angekommen kaufen wir schnell für das Abendessen ein und fahren die letzten 8 Kilometer bis zu unserem Campingplatz direkt am Klarälven. Nach insgesamt 80 km und einfachen 300 Höhenmetern sind wir gegen frühen Nachmittag am Ziel.



                                                                                      Der Platz ist sehr schön gelegen und es ist fast niemand da. Alle Anwesenden scheinen Holländer zu sein. Wir gönnen uns heute den Luxus einer Waschmaschine und waschen nicht wie jeden Abend mit der Hand eine Garnitur durch, sondern gleich alles was wir haben.



                                                                                      Nach dem Aufbau des Zeltes versuche ich mich ein Stündchen mit der Angel, habe aber kein Glück. Zum Essen gönnen wir uns heute ein Bier und beschließen bei Steak und Salat morgen keinen Ruhetag zu nehmen, sondern das gute Wetter zu nutzen und die 110 km nach Kristinehamn in Angriff zu nehmen.



                                                                                      Bevor ich nochmal mit der Angel mein Glück versuche, kümmere ich mich noch etwas um mein Rad und putze und öle es etwas. Außerdem mache ich mich auf die suche nach einem nervigen klacken was exakt einmal pro Umdrehung auftritt, aber nur wenn ich draufsitze und nicht wenn ich es so drehe. Von daher tippe ich nicht auf die Nabe, sondern auf Speichen oder das Ventil. Ich kann aber einfach nichts finden und werde mir dem Geräusch erstmal leben müssen und hoffe, daß es nichts ernstes wird.
                                                                                      Zuletzt geändert von willo; 11.07.2015, 20:08.
                                                                                      Meine Fotos ziehen um: http://500px.com/baryt/sets

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                                                                                        So, jetzt sind auch die Fotos drinnen. Auf der Suche nach Netzabdeckung in 4G hatte ich Fuxx natürlich nicht an WiFi gedacht, was perfekt vorhanden ist...

                                                                                        Jetzt wird nach Bibern Ausschau gehalten...
                                                                                        Meine Fotos ziehen um: http://500px.com/baryt/sets

                                                                                        Kommentar


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                                                                                          Schöner Bericht und herzlichen Glückwunsch zum Sieg an Kati :-)

                                                                                          Wegen dem Knacken, wenn Du das passende Werkzeug hast, löse einmal die Pedalen und schraub sie mit etwas Fett auf dem Gewinde wieder fest.
                                                                                          Hat bei mir schon mal geholfen...
                                                                                          Wo war ich bloß?

                                                                                          Kommentar


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                                                                                            AW: [SE] Fahrradtour von Idre nach Trelleborg

                                                                                            Zitat von iwp Beitrag anzeigen
                                                                                            Schöner Bericht und herzlichen Glückwunsch zum Sieg an Kati :-)

                                                                                            Wegen dem Knacken, wenn Du das passende Werkzeug hast, löse einmal die Pedalen und schraub sie mit etwas Fett auf dem Gewinde wieder fest.
                                                                                            Hat bei mir schon mal geholfen...
                                                                                            Muss irgendwas am Rad sein, tritt auch beim rollen auf. Exakt einmal pro Rad Umdrehung unabhängig von der Geschwindigkeit.
                                                                                            Meine Fotos ziehen um: http://500px.com/baryt/sets

                                                                                            Kommentar


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                                                                                              • 3047
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                                                                                              Kam das Knacken nach dem Platten ?
                                                                                              Dann schau die mal die Nieten von den Bremsscheiben an. Ich musste bei meinem Vorderrad vom Reiserad eine dünne Unterlegscheibe benutzen um den Abstand vom Bremssattel zur Scheibe zu erhöhen, nachdem etwas von der Pulverlackierung der Gabel an der Achsaufnahme abgesplittert war.
                                                                                              Wo war ich bloß?

                                                                                              Kommentar


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                                                                                                • 9799
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                                                                                                AW: [SE] Fahrradtour von Idre nach Trelleborg

                                                                                                Knacken wurde nach akribischer suche gefunden. Es War das Ventil. Egal wie ich es bearbeitet habe, unter 1.6 bar knackt es. Nun fahre ich mit 1.8 bar, habe dafür aber meine Ruhe. Bericht kommt heute spät, wir gehen aus :-)
                                                                                                Meine Fotos ziehen um: http://500px.com/baryt/sets

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                                                                                                  12.7. - Tag 10

                                                                                                  Noch bevor um sieben der Wecker klingelt kitzelt mich die Sonne durch das Zeltdach aus dem Schlaf. Kurze Zeit später ist auch Kati wach und nach einer ausgiebigen Dusche geht es auch schon wieder ans Zelt abbauen und Sachen verpacken. Nach dem das erledigt ist geht es in die Rezeption und wir holen die gestern vorbestellen frischen Backwaren ab. Es gibt zwei Vollkornecken und einen Schokomuffin für mich - sehr lecker. Ein letzter Blick über den idyllischen Zeltplatz - klare Empfehlung von unsere Seite - und den schnell dahinfliessenden Klarälven und wir sind auch schon wieder auf den Rädern.



                                                                                                  Nach kurzem Auf und Ab durch ein paar schöne kleine Dörfer geht es in der warmen Morgensonne wieder auf die Klarälven Banan. Der weg ist weiterhin schnurgerade und sehr flach und führt mit gutem Belag durch Wald und Wiesen Richtung Karlstadt. Links und rechts des Weges finden sich oft Rastplätze und diverse Hinweistafeln zu historischen oder biologischen Besonderheiten.





                                                                                                  Die Kilometer schmelzen nur so dahin und schon bald sind wir nur noch wenige Meter vor Karlstadt. Leider ist das Wetter wieder schlechter geworden und es fängt nun an zu regnen. Auf einer Bank unter einem großen Baum beschließen wir etwas abzuwarten, in der Hoffnung, daß es sich evtl. nur um einen Schauer handeln würde. In dieser uzeit widme ich mich mal wieder intensiv meinem Vorderrad und baue es nochmals aus. Ich biege und schüttelte es, drücke es und ruckel an jeder Speiche - nichts. Auch die Achse ist super leichtgängig. Nur das Ventil ist ungewöhnlich lose, aber inzwischen mit Gummiring und Papier fixiert. Aus Langeweile checke ich nochmal den Luftdruck und stelle überrascht fest, dass er selbst für die breiten Felgen etwas niedrig ist. In der Hoffnung dass der Druck etwas an dem Klacken ändern könnte pumpe ich den Reifen deutlich straffer auf.



                                                                                                  Da der Regen nicht aufhören will ziehen wir uns Regenjacke an und fahren weiter. Nach 500 m hört der Regen dann natürlich auf - besser noch, nach weiteren 500 m stellen wir anhand der trockenen Straße fest, daß es hier überhaupt nicht geregnet hat. Na toll, aber immerhin ist das Klacken in meinem Vorderrad tatsächlich verschwunden. Eine echte Wohltat und wieder mal was gelernt.

                                                                                                  In Karlstadt fahren wir durch das super moderne Universitätsviertel und sind beide von der modernen Architektur beeindruckt. Sicher kein schlechter Ort zu leben hier. Ich kaufe mir an einem Kiosk schnell noch einen Eiscafe und dann rollen wir auch schon auf die nächste Attraktion zu. Neben einer Bushaltestelle gibt es hier inmitten des gut ausgebauten Radwegesystems, eine ins Stadtbild designte Fahrrad Luftpumpe. Diese wird natürlich gleich ausprobiert, aber mehr als Luft in den gerade gefüllten Reifen pumpen kann die leider auch nicht.



                                                                                                  Als wir Karlstadt um 11.30 h verlassen haben wir fast schon die Hälfte unserer Tageskilometer geschafft. Das Wetter ist auch wieder besser geworden und wir radeln auf dem Sverigeleden über winzige Nebenstraßen in Richtung Vänern. Die Strecke ist hier einfach nur idyllisch und ich genieße jeden Kilometer. Auf einer kleinen Anhöhe ist es so weit und wir erhaschen das erste mal einen Blick auf den größten See Westeuropas.







                                                                                                  Die nächsten 40 km sind einfach nur Genuss pur und der Sverigeleden zeigt sich weiter von seiner schönsten Seite. Auch das Wetter spielt bei 20 Grad und wechselhafter Bewölkung halbwegs mit. Ab und an ist auch Zeit für etwas historisches am Wegesrand. So legen wir an einem alten Gräberfeld eine kurze Rast ein und bestaunen einen Gedenkstein der an eine viertel Meile aus dem 18. Jhd. erinnert.







                                                                                                  Leider wird es kurz vor Kristinehamn noch einmal kälter und etwas windig, so daß wir nicht allzu traurig sind gegen 16 Uhr und nach rund 110 km unseren nächsten Campingplatz erreicht zu haben. Hier checken wir für zwei Nächte direkt am Ufer des Vänern ein, um morgen den ersten unserer drei Ruhetage zu nehmen. Nach einer kurzen Dusche machen wir uns bald auch schon wieder auf und fahren die drei Kilometer bis zur Stadt zurück um im schönen Gästehafen etwas zu essen.





                                                                                                  Morgen gibt es dann die fällige Revanche im Abenteuer-Minigolf und einen Stadtbummel mit Frühstück. Sofern der Wetterbericht stimmt geht es dann am Dienstag in Richtung Götakanal auf die zweite Hälfte unserer Tour. Immerhin haben wir die erste Hälfte exakt wie geplant und ohne Unfälle, Abnutzungserscheinungen, oder Pannen überstanden.
                                                                                                  Zuletzt geändert von willo; 12.07.2015, 23:30.
                                                                                                  Meine Fotos ziehen um: http://500px.com/baryt/sets

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                                                                                                    13.7. - Tag 11

                                                                                                    Der heutige Ruhetag macht seinem Namen alle Ehre. Haben wir erst noch über diverse Aktivitäten wie Kajakfahren oder ähnliches nachgedacht, so macht uns auch hier das Wetter einen Strich durch die Rechnung. Nach dem Ausschlafen bis gegen elf fahren wir in die Stadt und suchen etwas zum Frühstücken. Da es fast schon Mittag ist landen wir schließlich bei einem leckeren Pizza-Buffet.

                                                                                                    Der anschließende Stadtbummel ist kurz aber umfassend, Kristinehamn ist ein echtes Kaff. Immerhin gibt es eine Touriinfo und wir gucken uns hier mit diversen Karten und Broschüren die Etappen der nächsten Tage etwas genauer an. Die Strecke planen wir nicht um, wohl aber die Übernachtungen, um einen vollen Tag mit nur 80 km Strecke für den Götakanal zu haben. Der hatte es uns letztes Jahr schon sehr gut gefallen.

                                                                                                    Wieder zurück am Platz wird noch gewaschen und entspannt um dann ein paar Stunden später wieder in die Stadt zu fahren. Es ist weiterhin kalt, bewölkt und Nieselregen ab und an. Beim Minigolf kassiere ich erneut eine bittere Niederlage und brauche zum ersten mal soweit ich mich erinnere mehr als 70 Schläge, normalerweise bleibe ich unter 40. Ich sollte den Sport an den Nagel hängen.

                                                                                                    Nun ist es auch schon Abend und die sonne kommt endlich einmal raus. Wir nehmen unser Abendessen in einem netten kleinen Restaurant auf der Trasse ein und sind gegen acht wieder am Zeltplatz. Ein echter Ruhetag.

                                                                                                    14.7. - Tag 12

                                                                                                    Wie mittlerweile üblich weckt uns der Wecker um sieben und wir packen schnell alles zusammen. Zum gefühlt hundertsten Mal fahren wir den Weg im die Stadt und kaufen ein paar Brötchen und etwas Schinken.

                                                                                                    Vor dem Frühstück fahren wir die ersten 10 km um aus der Stadt rauszukommen. Der Sverigeleden zeigt sich wie schon die tage zuvor von seiner besten Seite und führt uns über winzige Nebenstraßen durch Wald und Flur. An einem weiteren Gräberfeld gibt es eine Bank und wir nehmen unser Frühstück bei warmen Sonnenschein ein. Über uns werkelt ein Specht im Baum.



                                                                                                    Die nächsten Kilometer sind einfach nur toll und die Landschaft ist abwechslungsreich wie nie. Unter dem Wechsel von Sonne und Wolken können wir gut im T-shirt fahren und Wind weht auch keiner. Entgegen der Infos von Google-Maps taucht plötzlich ein kleiner Ica am Wegesrand auf und es gibt etwas zu Trinken und ein Eis für uns.



                                                                                                    Weiter geht es durch Schöne kleine Dörfer und über grüne Wiesen. Langsam entfernen wir uns etwas vom Vänern und die Landschaft wird hügeliger und urtümlicher. Links und rechts des Weges findet sich nun der typische schwedische Mix aus Nafelbäumen und schroffen Felsen. Autos sehen wir den ganzen Tag über kaum. Auf einer Wiese beobachten wir ein paar Kraniche die nach Futter für ihre Jungen suchen, am Waldrand sehe ich später ein Reh mit Jungem welche aber schnell das Weite suchen.





                                                                                                    Mit Finnerödja passieren wir am frühen Nachmittag dem letzten Außenposten der Zivilisation für längere Zeit. Wir kaufen uns ein paar Teilchen und etwas zu Trinken. Abendessen kaufen wir keines da wir noch zwei Tüten Real Turmat im Gepäck haben und die endlich mal weg sollen. Den heutigen Campingplatz Tiveden haben wir vor zehn Jahren schon einmal besucht und haben weder Shop noch Imbiss in Erinnerung - aber frische Brötchen konnte man vorbestellen.



                                                                                                    Aber erstmal gilt es noch eine letzte Hügelkette zu überwinden und wir schrauben uns im Sonnenschein Meter um Meter nach oben, wäre es etwas steiler könnte man glatt etwas schwitzen. Oben angekommen machen wir ein kleine Picknick im Wald, diesmal ohne Specht. Die letzten 10 Kilometer zum Campingplatz rollen wir fast nur bergab und nach etwas über vier Stunden Fahrt und 95 km Strecke kommen wir am Ziel an. Für mich War es bisher die schönste Etappe und reines Genußradeln heute.

                                                                                                    Alles sieht noch fast genauso aus wie vor zehn Jahren und der Campingplatz ist gut gefüllt. Es sind fast ausschließlich Holländer hier. Nach dem Aufbau unseres Zeltes lesen wir noch schnell die Infobroschüre und stellen fest das es mittlerweile ein winziges Restaurant mit nur 5 Tischen gibt, welches jeden Abend für zwei Stunden seine Pforten öffnet. Uns gelingt es tatsächlich für heute abend den letzten Tisch zu reservieren, so daß das Real Turmat weiter durch Schweden touren darf.



                                                                                                    Anschließend wollen wir unbedingt noch runter zur sehr schön angelegten Badestelle. Dort befindet sich ein Zettelchen welches die Wassertemperatur des Unden mit 20 Grad ausweist. Wir sind überrascht aber auch erfreut und stehen 5 Minuten später in Badebekleidung wieder am Steg. Entweder die Ostsee an der ich aufgewachsen bin hatte im Sommer immer über 25 Grad oder ich bin mit den Jahren verweichlicht. Jedenfalls ist das Wasser arschkalt, trotzdem wagen wir uns ganz rein und schwimmen sogar eine Runde zum großen Badefloß.



                                                                                                    Gleich geht es zum Essen und dann wieder relativ früh ins Bett. Morgen haben wir die neu geplante lange Strecke vor uns und werden bei besten Wetter, so jedenfalls die Vorhersage, den Götakanal erreichen.
                                                                                                    Meine Fotos ziehen um: http://500px.com/baryt/sets

                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                      • 28.06.2008
                                                                                                      • 9799
                                                                                                      • Privat


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                                                                                                      AW: [SE] Fahrradtour von Idre nach Trelleborg

                                                                                                      Nach einem sehr schönen drei Gänge Menü hier noch einmal drei Abendstimmungen. Zumindest auf dem Smartphone sehen die ganz akzeptabel aus...







                                                                                                      Tiveden ist bisher mit Abstand der beste Zeltplatz. Es gibt keine Dauercamper, kaum Wohnmobile und alle sind entweder mit Kindern oder für irgendwelche Outdooraktivitäten hier.

                                                                                                      Insbesondere für Kanutouren, auch mehrtägige, scheint das ein echter Geheimtipp zu sein. Auf Saibling angeln geht auch...
                                                                                                      Meine Fotos ziehen um: http://500px.com/baryt/sets

                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                        Alter Hase
                                                                                                        • 14.03.2012
                                                                                                        • 3583
                                                                                                        • Privat


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                                                                                                        AW: [SE] Fahrradtour von Idre nach Trelleborg

                                                                                                        Dein Reiseberricht ist absolut sehnsuchtsweckend und sehr viele Ecken habe ich wieder erkannt und mich über die Fotos gefreut.

                                                                                                        Kristinehamns Theater habt ihr aber gesehen? Von wegen Provinzstädtchen. ;) Am Götakanal bin ich bisher nur ein Stückchen lang gefahren, das war aber recht nett. Bin gespannt, wie es bei euch weitergeht.

                                                                                                        lg nach Schweden *Neid* - aber im nächsten Jahr geht es ja wieder in Schweden auf Radtour für mich.
                                                                                                        Two roads diverged in a wood, and I—
                                                                                                        I took the one less traveled by,
                                                                                                        And that has made all the difference (Robert Frost)

                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                          • 28.06.2008
                                                                                                          • 9799
                                                                                                          • Privat


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                                                                                                          AW: [SE] Fahrradtour von Idre nach Trelleborg

                                                                                                          15.7. - Tag 13

                                                                                                          Gleich vom Aufwachen an haben wir heute Sonnenschein, auch wenn es früh um sieben noch etwas kalt ist. Gleich nach der Öffnung der Rezeption holen wir unsere vorbestellen frisch gebackenen Brötchen ab - sie sind noch warm. Während ich die Brötchen hole, setzt Kati zum ersten mal unseren Kocher ein und brät eine komplette Packung Plätter am und serviert sie mit gesüßter Kondensmilch.



                                                                                                          Nach dem Frühstück in der Sonne geht es auch schon los mit der Tagesdosis Radfahren. In der gleichen schönen Umgebung wie gestern geht es durch eine durchaus hügelige Landschaft an der Grenze des Tiveden Nationalparks entlang. Die Straßen sind nach wie vor winzige Nebenstraßen ohne nennenswerten Verkehr. Es geht sehr gut voran und nach etwas mehr als einer Stunde kommen wir in Askersund an der Nordspitze des Vättern an. An dem schönen kleinen Stadthafen können wir uns einen Eiskaffe und fahren auch schon weiter.







                                                                                                          Nun geht es durch die absolute Pampa. Es gibt nur winzige Dörfer, oder vielmehr Ansammlungen von Häusern und sehr viel abwechslungsreiche Natur. Mittlerweile ist es so warm, daß man auch im Schatten nicht mehr friert - der erste richtige Sommertag. In einem dieser winzigen Dörfer finden wir einen alten Lanthandel, der wie ein Relikt aus einer alten Zeit wirkt. Er hat einen Holzfussboden und die dunklen Gänge sind komplett vollgestopft. Es gibt aber alles was wir brauchen, nämlich Eis und kalte Getränke. Beides wird auf einer Bank gegenüber des Ladens konsumiert und es geht dann weiter Richtung Motala.





                                                                                                          Nachdem Wetter und Landschaft nicht hätten besser sein können ändert sich die daraus resultierenden gute Stimmung am frühen Nachmittag kurz vor Motala schlagartig. Der Sverigeleden trifft auf die Schnellstraße 50, die hier autobahnartig mit Mittelleitplanke und zwei Spuren ausgebaut ist. Die Beschilderung des Sverigeleden hört auch konsequent einfach auf. Laut OSM führt er auf der 50 entlang und wir versuchen u der Glück mangels Alternativen auf dem Randstreifen. Leider hört dieser nach einem Kilometer einfach auf und wir müssen auf der nun einspurigen Fahrbahn fahren. Durch die Mittelleitplanke überholen uns die Autos ohne jegliche Rücksicht mit voller Geschwindigkeit extrem dicht. Wir wollen uns das keine acht Kilometer geben und fahren bei der nächsten Möglichkeit ab. Leider geht diese Abfahrt nur zu einem Betonwerk und die Straße endet nach 500 m im Wald.



                                                                                                          Unsere einzige Möglichkeit ist ein sehr schmaler Trail der mit dem Mountainbike sicher viel Spaß gemacht hätte. Aber wozu haben wir fast unser gesamtes Training die letzten Monate auf dem MTB absolviert? Wir fahren über Wurzeln und Steine, schmalste Trails rauf und runter und irgendwie macht es auch Spaß, auch wenn das Handling des Rades durch das zusätzliche Gewicht ungewöhnlich ist. Nach ein paar Kilometern treffen wir einen verdutzten Trailrunner der uns schmunzelnd den besten Weg nach Motala erklärt, was wir dann eine halbe Stunde später nach 90 km gefahrener Strecke auch erreichen.



                                                                                                          Hier gucken wir uns zuerst die Schleuse vom Götakanal in den Vättern an und kehren dann in einem kleinen Restaurant ein um etwas zum Mittag zu essen, auch wenn es schon deutlich fortgeschrittener Nachmittag ist.



                                                                                                          Die letzten 25 km nach Borensberg sind das schönste was der Sverigeleden bisher zu bieten hatte. Fast komplett ohne Autos fahren wir an malerischer Bauernhöfen und Gestüten vorbei, die sich perfekt in eine sehr grüne Kulturlandschaft einfügen. Das Wetter ist nach wie vor herrlich. Unterbrochen wird das ruhige pedalieren durch ein geradezu epochales Ereignis welches Kati kurz vor dem Ziel zu vermelden hat. Wir haben jetzt genau tausend Kilometer zurückgelegt - wenn das kein Grund zur Freude ist.









                                                                                                          Um kurz nach fünf treffen wir nach 120 km am Campingplatz in Borensberg ein. Hier zeigt sich, dass der taktische Ruhetag in Kristinehamn absolut sinnvoll war. Fast der halbe Platz steht vom gestrigen Unwetter unter Wasser und wir müssen lange suchen bis wir unser Zelt an einer trockenen Stelle aufbauen können. Gleich danach geht es noch zur Badestelle und ab in den schönen See. Das Wasser ist deutlich wärmer als im Unden und wir messen diesmal selber die Temperatur - 21 Grad.





                                                                                                          Vor ein paar Minuten sind wir zu Fuß nochmal in die Stadt gegangen und haben uns eine große amerikanische Pizza geteilt. Kurz nach Ankunft auf dem Zeltplatz gibt es nochmal einen kurzen Schauer - ganz ohne schlechtes Wetter scheint es einfach nicht zu gehen dieses Jahr. Auf jeden Fall haben wir jetzt morgen einen ganzen Tag um die 80 km des Götakanals bis zur Ostsee zu fahren. Da bleibt reichlich Zeit für Schleusen, Badestellen und die kleinen Cafés direkt am Kanal. Wir sind diese Etappe zwar auch schon letztes Jahr gefahren, freuen uns aber trotzdem wieder ungemein darauf.



                                                                                                          Meine Fotos ziehen um: http://500px.com/baryt/sets

                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                            • 9799
                                                                                                            • Privat


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                                                                                                            AW: [SE] Fahrradtour von Idre nach Trelleborg

                                                                                                            16.7. - Tag 14

                                                                                                            Die heutige Etappe steht ganz im Zeichen des Götakanals. Diese künstliche Wasserstraße verbindet Mem an der Ostsee mit dem Vänern und durchquert dabei mehrere große Seen. Unsere Fahrt entlang des Kanals startet pünktlich zum Beginn der Schleusungen in Borensberg. Punkt neun öffnen die Schleusen und Brücken zum ersten mal ihre Tore für die Schifffahrt und die ersten Segel- und Motoryachten gehen die nächsten Teilstücke an. Wir beobachten das geschäftige Treiben von einer Bank am Ufer aus während wir unser Frühstück einnehmen.





                                                                                                            Nachdem die ersten Boote passiert haben ist es auch für uns soweit und wir machen uns auf den Rädern an das erste Teilstück direkt am Kanal entlang. Die Strecke ist topfeben und sehr gut zu befahren. Dementsprechend schnell kommen wir voran und schon bald haben wir die boote die wir beim Frühstück beobachtet haben wieder überholt. Die Sonne ist schon kräftig am scheinen und spendet etwas Wärme am ansonsten noch kühlen Morgen. Die Strecke ist wunderschön und für mich ein echtes Highlight. Auf der rechten Seite der Kanal und links des Weges mal Felder, mal tiefer gelegene Seen. Menschen sind um diese Uhrzeit kaum unterwegs, dafür müssen wir ab und an zwischen ein paar Schafen hindurchkurven, Die sich auf dem Weg sonnen.



                                                                                                            Nach nicht einmal einer Stunde erreichen wir Berg. Hier befindet sich die größte Schleuse des Kanals mit insgesamt sieben einzelnen Schleusen. Hier machen wir eine längere Rast bei einem leckeren Ben & Jerry's Eis und gucken den zum Teil imposanten Segelyachten beim Schleusen zu. Am Hang der Anlage liegen Menschen in der Sonne und einige springen immer wieder zur Abkühlung in die Becken wenn gerade keine Boote darin sind.





                                                                                                            Nach gut einer Stunde fahren wir weiter. Da die Wasserstraße die nächsten Kilometer durch den See Roxen führt, müssen wir diesem umfahren. Aus dem letzten Jahr wissen wir noch, daß dies aufgrund des hügeligen Geländes durchaus sportlich werden kann. Als wir den ersten Aufstieg zum Campingplatz am Roxen gemeistert haben bin ich hocherfreut über meinen aktuellen Trainingszustand. Ich kann mich noch genau erinnern wie fertig ich letztes Jahr auf dem Rennrad und ohne Gepäck hier oben angekommen bin, dieses Jahr ist der Anstieg nicht der Rede wert. Schön zu erfühlen, daß sich das monatelange Training auf dem Mountainbike ausgezahlt hat.





                                                                                                            Auch wenn man den Roxen während der Umfahrung nur sehr selten zu Gesicht bekommt, ist die Strecke landschaftlich sehr schön und dank der vielen Hügel auch sehr abwechslungsreich und interessant. Nach etwas mehr als einer Stunde erreichen wir Norsholm und essen in einem Imbiss erstmal etwas zu Mittag.





                                                                                                            So gestärkt geht es die nächsten Kilometer wieder direkt am Kanal entlang. Um diese zeit sind schon etwas mehr Radler und Fußgänger unterwegs, auffallenderweise so gut wie alles Rentner. In einem Café direkt an einer Kanalschleuse gelegen, essen wir noch ein Eis als Nachtisch um kurze Zeit später den Kanal wieder kurz zu verlassen. Während die Schiffe durch dem See Asplangen fahren, müssen wir diesem recht weiträumig umfahren. Der Weg führt dabei durch ein Waldstück und geht erstmal einen Kilometer, zum Teil extrem steil, bergauf. Hier werden sicher einige Schiebeorgien bei den anderen Radfahrern auf der Strecke anstehen. Auch der Rest der Umfahrung geht steil auf und ab durch den Wald und eine kleine Siedlung. Die rumpeliegen Abfahrten im Wald muss man dabei schon in MTB-Stellung fahren, wenn man nicht abbremsen möchte.



                                                                                                            Nach einer langezogenen schnellen Abfahrt sind wir wieder am Kanal und nehmen das letzte Teilstücke in Angriff. Hier fällt uns zum ersten mal sehr deutlich auf, daß der Kanal extremes Hochwasser führt. Das Wasser reicht hier direkt bis an den Weg und läuft oben über die Tore der Schleusen die wir passieren hinüber. Der Kanal wirkt durch das hohe Wasser extrem breit und wir fragen uns warum nicht einfach über die Schleusen Wasser abgelassen wird, finden aber keine Erklärung, ausser daß es vielleicht einfach niemanden stört.







                                                                                                            Kurze Zeit später kommen wir in Söderköping an und sehen auf der anderen Seite des Kanals auch schon dem Campingplatz der unser heutiges Ziel darstellt. Da wir noch Kraft in den Beinen haben fahren wir jedoch erstmal noch weiter Bus nach Mem wo der Kanal beginnt - oder endet. obwohl wir schon häufiger hier waren haben wir komischerweise diese sechs Kilometer noch nie in Angriff genommen. Bevor wir Mem erreichen, müssen wir uns erstmal durch hunderte Leute schlängeln die auf einer für Schweden recht untypischen Konsumpromenade am Yachthafen flanieren und elendig lange Schlangen vor den Eisläden bilden.



                                                                                                            Mem selbst ist recht unspektakulär aber man hat von der ersten Kanalschleuse einen schönen Blick auf die Ostsee, bzw. eine Ausbuchtung der selben. Immerhin haben wir jetzt Schweden seit unserem Start vor zwei Wochen an der norwegischen Grenze, einmal von West nach Ost durchquert, daß ist ja auch schonmal was.





                                                                                                            Wieder zurück in Söderköping checken wir am Campingplatz ein und bekommen den absolut coolsten Zeltplatz zugewiesen den wir je auf einem Campingplatz hatten. Wir bauen unser Zelt direkt am ende einer kleinen Landzunge auf dem Deich des Götakanals auf, fern ab der anderen Camper die diesen Punkt meiden, da man hier nicht mit dem Auto hin kann. Dafür gaben wir eine Entenfamilie mit fünf Jungen ach Nachbarn.





                                                                                                            Da es heute dann doch nochmal 100 km und einige Höhenmeter geworden sind, sind wir recht müde und gehen nur noch kurz zu Fuß ins Örtchen um etwas zu essen. Morgen steht noch einmal eine echte Poweretappe auf dem Programm und wir werden dementsprechend früh starten. Die heutige Etappe War mit ihrem speziellen Charakteristik und ihres großen Abwechslungsreichtums sicher ein Highlight unserer Tour, auch wenn diesmal nicht nur Natur und Landschaft im Vordergrund standen. Da mich Segelboote schon immer faszinierten und ich auch selber früher oft auf Grossseglern unterwegs war, habe ich mich schon vor der Tour auf eine Rückkehr zum Götakanal gefreut und wurde heute bei fast optimalen Wetter auch sicher nicht enttäuscht.
                                                                                                            Zuletzt geändert von willo; 16.07.2015, 20:56.
                                                                                                            Meine Fotos ziehen um: http://500px.com/baryt/sets

                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                              • 11108
                                                                                                              • Privat


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                                                                                                              AW: [SE] Fahrradtour von Idre nach Trelleborg

                                                                                                              Ich merke schon, die Anzahl und die Dauer eurer Pausen hat sich gegenüber den ersten Tagen stetig erhöht.
                                                                                                              Aber wenn das Wetter stimmt und die Zeit da ist, warum auch nicht.
                                                                                                              Wer sich nicht in Gefahr begibt, kommt darin um.

                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                • 9799
                                                                                                                • Privat


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                                                                                                                AW: [SE] Fahrradtour von Idre nach Trelleborg

                                                                                                                Zitat von november Beitrag anzeigen
                                                                                                                Ich merke schon, die Anzahl und die Dauer eurer Pausen hat sich gegenüber den ersten Tagen stetig erhöht.
                                                                                                                Aber wenn das Wetter stimmt und die Zeit da ist, warum auch nicht.
                                                                                                                Absolut. Der Plan War ursprünglich max sechs Stunden pro Tag im Sattel zu sitzen und gegen Abend am Campingplatz anzukommen. Jetzt wo das Wetter besser wird lohnt sich das Anhalten wenigstens und wir kommen statt um vier um sechs an.
                                                                                                                Meine Fotos ziehen um: http://500px.com/baryt/sets

                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                  • 11108
                                                                                                                  • Privat


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                                                                                                                  AW: [SE] Fahrradtour von Idre nach Trelleborg

                                                                                                                  So ihr beiden, ich melde mich dann mal ab vom täglichen mitlesen, da wir uns jetzt selber aufs Rad schwingen werden.
                                                                                                                  Dafür gebe ich mir dann nach unserer Rückkehr den Rest am Stück.

                                                                                                                  Viel Spaß euch noch!
                                                                                                                  Wer sich nicht in Gefahr begibt, kommt darin um.

                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                    • 9799
                                                                                                                    • Privat


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                                                                                                                    AW: [SE] Fahrradtour von Idre nach Trelleborg

                                                                                                                    Viel Spass und eine schöne Tour Dir! Wo geht es denn hin?
                                                                                                                    Meine Fotos ziehen um: http://500px.com/baryt/sets

                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                      Gab leider gestern abend kein Netz...

                                                                                                                      17.7. - Tag 15

                                                                                                                      Wir stehen noch vor Öffnung des Kanals auf und verpacken ruckzug unsere Sachen und brechen auf. Kurz halten wir noch beim lokalen Hemköp an und kaufen uns die Zutaten für ein schönes Frühstück. Kaum aus Söderköping raus, sind wir auch schon wieder auf dem Sverigeleden der uns über noch komplett leere Nebenstraßen in die Natur führt.



                                                                                                                      Auch wenn ab und an die wärmende Sonne hinter den Wolken hervorkommt ist es immer noch verdammt kalt für fiese Jahreszeit und wir fahren mit langen Ärmeln durch einen Wald. Als de Himmel überwiegend blau zeigt und somit die Chance auf etwas ausdauerndere Wärme besteht erklimmen wir einen kleinen Hügel im Wald und nehmen auf einem Stein trohnend unser Frühstück ein.



                                                                                                                      Weiter geht es auf fast gänzlich u befahrenen Straßen in den anbrechenden Tag hinein durch eine sehr offene Landschaft. Waren es gestern Kornfelder und weiden links und rechts der Strecke, so sind es heute natürliche Wiesen und lichte Mischwälder die unsere Augen erfreuen. Der weg führt dabei kurvenreich über einen Hügel zum nächsten, selten dass wir mal in der Ebene pedalieren. Wir merken bereits nach 30 km, daß das heute nicht unbedingt die leichteste Etappe wird.



                                                                                                                      Wie schon in den letzten Tagen sehen wir zunehmend andere Tourenradler. Sie alle haben gemeinsam, daß sie erstens sehr schwer beladen sind und meistens einen ganzen Berg Gepäck auf dem Träger auftürmen und zweitens alle in der anderen Richtung unterwegs sind. Nie haben wir bisher wen überholt oder wiäurern überholt - so bleibt es meist bei einem kurzen Gruß und jeder fährt weiter seines Weges. Ebenfalls fällt uns auf, daß ein großer Teil der anderen Radler auf wie auch immer gearteten Spezialgefährten unterwegs sind. Mal sind es Liegeräder, mal Tandems auf dem einer sitzt und einer liegt, oder ein anderes mal sehr abenteuerlich anmutende Anhängerkonstruktionen.



                                                                                                                      Da die Etappe bisher die einsam steht ist, es gibt kaum Dörfer entlang der Strecke, nehmen wir die erste Gelegenheit auf ein Getränk, das nicht Wasser aus unseren Flaschen ist und komplett nach Plastik schmeckt, war und kehren in einem winzigen Kramladen ein, der neben Schuhen, gebrauchten Kleidern, Kunst auch einen Kühlschrank hat.

                                                                                                                      Mittlerweile ist es angenehm warm geworden. Der kalte Sommer hat zumindest beim Fahren auch seine guten Seiten, bei ca. 20 Grad friert man weder bei längeren Abfahrten, noch kommt man bei jedem Hügel ins Schwitzen. Nur bei längeren Pausen ist man auf die Unterstützung der Sonne angewiesen.



                                                                                                                      Als wir knapp über 80 km durch die wirklich wunderschöne Landschaft gefahren sind, stellt sich ein erstes hungergefühl ein und wir befürchten schon ein Mittagessen aus den mitgeführten Riegeln kredenzen zu müssen, als wir am Wegesrand ein Eis Männchen stehen sehen. Diese Plastikfigur ist ein untrügliches Zeichen dafür, wieder soweit in die Zivilisation vorgestossen zu sein, dass mindestens eine Kühltruhe und ein Getränkekühlschrank vorhanden sind. Das einzige Gebäude weit und breit ist eine große hölzerne Scheune mitten auf einem Feld. An dieser Scheune angekommen stellen wir fest dass hier ebenfalls Kunst und Trödel, ohne dass wir beides klar abgrenzen könnten, feil geboten wird. Ab dreizehn Uhr ist heute geöffnet - es ist genau 12:57 und wir stehen vor der Tür. Endlich drinnen laufen wir zielstrebig in die hinterste Ecke wo zwei Teenager Mädchen tatsächlich Eis und selbstgebackenen Kuchen verkaufen. Wir nehmen beides als zweites Frühstück.





                                                                                                                      Wieder auf der Strecke sehe ich nach einiger Zeit zum wiederholten Male aus dem Augenwinkel eine Schlange am Wegesrand. Wie immer drehe ich um in der Hoffnung sie einmal in ganz zu sehen - meistens haben diese sich dann aber schon lange verkrochen. Dieses mal ist es anders und halb auf dem weg liegt ei e vollgegressene ca. 40 cm lange, pechschwarze Schlange. Sie ist so schwarz dass ich einzelne Schuppen nicht erkennen kann und sie von daher nicht bestimmen zu vermag. Ich tippe aufgrund der Größe und aufgrund der recht dicken Beute in ihrem Bauch auf eine Kreuzotter, es könnte aber auch eine männliche Ringelnatter sein. Zehn Minuten später wiederholt sich das Spiel wobei es diesmal keine echte Schlange ist, sondern eine Blindschleiche. Überhaupt scheint dieses jahr ein echtes Schlangenjahr zu sein, vor allem Ringelnattern habe ich schon sehr viele gesehen - deutlich mehr als in vergangenen Schwedenurlauben.





                                                                                                                      Die nächsten Kilometer geht es nur noch nach oben und nach 95 Kilometern fühle ich zum ersten mal auf dieser Tour eine leichte Erschöpfung. Gut dass wir gerade an durch die erste richtige Ortschaft des Tages fahren und hier eine weitere Pause machen. Wir teilen uns eine Pizza und kaufen fürs Abendessen ein bevor es an die letzten 25 km geht.





                                                                                                                      Das letzte Stück Weg führt uns nochmal durch eine zerklüftete, hügelige Kulturlandschaft fernab jeglicher Zivilisation. Es gibt keine Dörfer mehr und an den Kreuzungen stehen nur diese gelben Schilder auf denen statt Ortsnamen die Namen von Gehöften oder einzelner Familien stehen. Wir sind extrem skeptisch hier wie geplant einen Campingplatz zu finden. Einem steilen und langezogenen Anstieg später erreichen wir den Punkt wo laut unserer Tourenplanung ein Campingplatz sein soll, wir sehen allerdings nur Wald und auch Google weiss nichts von einer Übwrnachtungsmöglichkeit in Tyllinge. Kurz darauf weist ein Schild auf eine Angelmöglichkeit und eine Hütte hin, wir nehmen den Abzweiger und stehen bald darauf auf einem großen Gehöft mit einer riesigen frisch genähten Wiese. Ein kleines Schild weist eine Rezeption aus - hier scheinen wir richtig. Tatsächlich können wir hier zelten, es gibt Duschen und eine Küche, die Waschmaschine ist auch inkl. Also besser als ein normaler Campingplatz und das ganze für lächerliche 100 SEK.



                                                                                                                      Nach kurzer Inspektion stellt sich das ganze als eine relativ große Angeldestination heraus und es gibt unzählige Seen und Bäche die beangelt werden können. Nach dem Aufbau des Zeltes kaufe ich mir noch eine Fiskekort und versuche mein Glück auf Bachforelle. Ich Angel den ganzen Abend an verschiedenen Stellen, habe aber nur einmal fast Erfolg. Eine Forelle beißt auf meinen Spinner, spuckt diesen aber kurz vor dem Anlanden bei einem Sprung aus dem Wasser wieder aus. War trotzdem ein sehr schöner und erholsamer Abend nach einer insgesamt sehr anstrengenden und fordernden Etappe.

                                                                                                                      Meine Fotos ziehen um: http://500px.com/baryt/sets

                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                        • 9799
                                                                                                                        • Privat


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                                                                                                                        18.7. - Tag 16

                                                                                                                        Mit dem heutigen Samstag starten wir in die dritte Woche auf dem Rad. Leider hält der Morgen eine unangenehme Überraschung für ums bereit, es regnet in Strömen. Dabei hatte die Wetterapp für heute eher Sonnenschein vorausgesagt und bisher lag sie selten total daneben. Wir warten also etwas ab bis der Regen sich legt und starten hungrig in den Tag. Ausser ein paar Riegeln haben wir nichts mehr zu essen dabei, aber in wenigen Kilometern kommt schon das seit 20 Kilometern ausgeschilderte Tyllinge. Leider geht es topographisch genauso weiter wie es gestern aufgehört hat, ständig auf und ab mit ein paar steilen Rampen. Heute morgen merke ich zum ersten mal meine Oberschenkel und fühle mich irgendwie unfit. Dazu noch das schlechte Wetter und das Hungergefühl - irgendwie nicht mein Morgen.



                                                                                                                        Tyllinge besteht leider nur aus fünf Häusern und erst am Ortsausgangschild merken wir, daß wir überhaupt drinnen waren. Also noch 20 km weiter nach Björkfors, der nächsten ausgeschilderten Ortschaft. Das Wetter wird etwas besser und ab und an zeigt sich nun die Sonne. Die Landschaft in dieser verlassenen Gegend präsentiert sich hingegen als absolutes Bilderbuchschweden: kleine rote Häuschen, kleine Felder und Wiesen durch Steinmauern getrennt und immer wieder Bäche und Seen, garniert mit vielen Hügeln. Unser Weg lässt keinen dieser Hügel aus und nach wenigen Kilometern haben wir schon die ersten 200 Höhenmeter bewältigt.



                                                                                                                        In Björkfors angekommen stellen wir fest, daß der einzige Laden der Stadt seit dieser Saison geschlossen hat. Wir halten an einer historischen Tankstelle aus den 50ern an und essen notgedrungen unsere mittlerweile zerbröselten Riegel. Lustig ist, daß immer wieder Autos neben uns halten und tatsächlich denken sie können hier tanken. Aber wer weiß wie weit die nächste Tankstelle entfernt ist, die letzte Einkaufsgelegenheit hatten wir jedenfalls vor knapp 60 Kilometern.



                                                                                                                        Halbwegs gestärkt machen wir uns auf Richtung Horn. In Horn gibt es laut Google einen kleinen ICA und wir planen dort ein halbwegs richtiges Frühstück einzunehmen. Leider fängt es unterwegs wieder an zu regnen und zwar so doll, dass wir die restlichen 20 km bis Horn in Regenkleidern zurücklegen müssen.



                                                                                                                        In Horn kaufen wir uns unmotiviert ein belegtes Brötchen und einen Muffin. Essen tun wir das ganze in einem Pavillon auf einem Schulhof. Hier hat sich ebenfalls eine deutsche Familie mit zwei kleinen Kindern untergestellt die bei einem Bierchen auf den Bezug ihres Ferienhauses warten. Wir quatschen etwas über unsere Tour und Schweden im allgemeinen und nach einer halben Stunde hört es endlich auf zu regnen.



                                                                                                                        Unser nächstes Ziel ist die Astrid Lindgren Stadt Vimmerby. Die gesamte Landschaft sieht hier auch aus wie aus den Michel Filmen, der im schwedischen übrigens Emil heißt. Bald laufen Sverigeleden und Astrid Lindgren Leden zusammen auf gemeinsamer Strecke. Wer bei dem Namen auf Kindertauglichkeit oder erhöhen Spass schließt, wird leider enttäuscht. Vielmehr scheint die Strecke mit dem Humor besagten Michels gestaltet worden zu sein, denn es wird absolut kein Berg ausgelassen und jede auch noch so steile Rampe wird mitgenommen. Insgesamt liegen auf diesem Teilstück die bisher anstrengendsten Kilometer der bisherigen Tour. Auch die sehr langen Anstiege im Fjäll vielen mir deutlich leichter und waren mit max. acht Prozent Steigung auch flacher.



                                                                                                                        Immerhin wird das Wetter nun deutlich schöner, was sicher auch damit zusammen hängt das wir uns kurz vorher ein Eis am Kiosk einer Kirche gekauft haben. Trotz der Berge und unserer nachlassenden Fitness ist die Stimmung gut und wir genießen die schöne Landschaft. In Vimmerby angekommen nehmen wir die erste richtige Mahlzeit des Tages in einem Restaurant auf der Terasse ein und machen uns so gestärkt auf die letzten 20 km nach Hultsfred auf.





                                                                                                                        Als wir exakt nach den veranschlagten 100 km eine Ortschaft erreichen fangen wir sofort an nach einem Campingplatz Ausschau zu halten. Stattdessen finden wir nur ein Schild: Hultsfred 11 km. Na toll, irgendwie lag Komoot auf dieser Etappe wohl daneben. Aber was bleibt uns anderes über als auch noch die letzten Kilometer noch mal alles zu geben um knapp 30 Minuten später dann endlich den Campingplatz zu erreichen.

                                                                                                                        Der Platz ist nicht spektakulär aber schön an einem See gelegen und wir können unser Zelt direkt am Ufer aufbauen. Ohnehin haben wir fast immer freie Stellplatzwahl und sowohl die Gästemenge als auch das Wetter lassen uns jedes mal mehr an Vorsaison, denn an Hauptsaison denken.



                                                                                                                        Insgesamt war diese Etappe wieder sehr schön, hat aber deutlich unter dem schlechten Wetter gelitten. Langsam nervt es schon dass wir seit Tag eins keinen einzigen Sommertag hatten und unsere Mahlzeiten statt an malerischen Seeufern in Pizzerien und Imbissen einnehmen. Immerhin kommen wir sehr gut mit dem Radfahren klar auch wenn der Körper langsam nach einem Tag pause schreit. Diesen wollen wir uns allerdings für Schöne Orte wie Ivö, Löderup oder Asnen aufsparen, auch wenn das Wetter uns das sicher wieder verleiden wird und wir wahrscheinlich mit Kristianstadt und Ystad besser aufgehoben wären.
                                                                                                                        Meine Fotos ziehen um: http://500px.com/baryt/sets

                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                          • 5064
                                                                                                                          • Privat


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                                                                                                                          Mensch Heiko, was für ein toller Bericht, wieder des Wetters, so schön!
                                                                                                                          Drücke euch die Daumen, dass ihr doch noch ein paar Sommertage bekommt.

                                                                                                                          Warum seid ihr eigentlich mit dem zweier Carbonreflex anstelle des dreiers unterwegs?

                                                                                                                          Bin im Wald, kann sein das ich mich verspäte

                                                                                                                          meine Weltkarte

                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                            • 9799
                                                                                                                            • Privat


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                                                                                                                            Zitat von codenascher Beitrag anzeigen
                                                                                                                            Mensch Heiko, was für ein toller Bericht, wieder des Wetters, so schön!
                                                                                                                            Drücke euch die Daumen, dass ihr doch noch ein paar Sommertage bekommt.

                                                                                                                            Warum seid ihr eigentlich mit dem zweier Carbonreflex anstelle des dreiers unterwegs?
                                                                                                                            Danke. Wann geht es bei euch los? Das dreier passt nicht in die Packtaschen.

                                                                                                                            Viele Grüße,
                                                                                                                            Heiko
                                                                                                                            Meine Fotos ziehen um: http://500px.com/baryt/sets

                                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                                              • 5064
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                                                                                                                              Am Donnerstag

                                                                                                                              Bin im Wald, kann sein das ich mich verspäte

                                                                                                                              meine Weltkarte

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                                                                                                                                • 12705
                                                                                                                                • Privat


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                                                                                                                                Lese mit großem Interesse mit. Insbesondere die ansprechenden Zeltplätze am Wasser sind notiert. Radtouren haben ja den grundsätzlichen Nachteil, daß sie nur zivilisationsnah ausgeübt werden können. Man ist auf Straßen und Wege angewiesen. Schön zu sehen, daß es nicht nur über asphaltierte Straßen ging, sondern auch auf verschlungenen Pfaden durch einsame Landstriche. Einige Regionen, wie Vimmerby in Smaland, sind mir vertraut, wenn es auch lange her ist, daß wir mit den noch kleinen Kindern dort waren. Toll, wieder durch die Bilder an die Landschaft erinnert zu werden. Mit den Bildern kommen auch verloren geglaubte Gefühle und Stimmungen wieder hoch. Respekt vor der sportlichen Leistung. Und das Wetter..... Erinnert mich an Ronja, Räubertochter, die mit Birk einen ganzen nassen Sommer lang nur fror.
                                                                                                                                Ditschi

                                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                                  • 9799
                                                                                                                                  • Privat


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                                                                                                                                  Danke für Dein Lob. Das mit der Zivilisationsnähe ist so eine Sache. Einerseits stimmt es schon und mindestens einmal am Tag hat man in der Regel eine Einkaufsmöglichkeit und Häuser und Autos sieht man mehrfach. Andererseits nehme zumindest ich die Landschaft ganz anders war als beim wandern. Finde ich beim Wandern z.b. Wald als superlangweilig, weil ich einfach keinen w
                                                                                                                                  Weitblick habe und ewig nur das gleiche sehe, finde ich Wald beim Radfahren meistens sehr schön, da er viel häufiger unterbrochen wird oder doch seine Gestalt verändert etc.
                                                                                                                                  Auch abdere Abschnitte die ich mit dem Rad super schön finde, wie z.b. zusammenhängende Kulturlandschaften, wären zu Fuß für mich eine Qual, da es einen halben Tag dauern würde die Gesamtkomposition zu erfassen. Das es dabei nicht durch absolute Abgeschiedenheit geht nehme ich dabei für mich in Kauf, wobei es nur wenig Regionen in der Welt geben dürfte in denen man auf 1500 km Strecke keine Zivilisation hat. Selbst meine endlosen Busfahrt en durch Sibirien wurden mindestens einmal pro Stunde durch Dörfer, Städte und Tankstellen unterbrochen.

                                                                                                                                  Morgen suchen wir aufgrund des Wetters sogar einmal eine Stadt auf um dort einen Ruhetag zu verbringen
                                                                                                                                  Ein Tag in der Natur bei Regen und Kälte ist uns dann doch zu langweilig zumal uns wenig nach sportlichen Aktivitäten ist...
                                                                                                                                  Meine Fotos ziehen um: http://500px.com/baryt/sets

                                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                                    • 9799
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                                                                                                                                    AW: [SE] Fahrradtour von Idre nach Trelleborg

                                                                                                                                    19.7. - Tag 17

                                                                                                                                    Da die Versorgungslage auf der heutigem Strecke erneut unklar ist lassen wir nichts anbrennen und während Kati das Zelt abbaut fahre ich zum örtlichen ICA Nära und warte geduldig auf Einlass. Wieder zurück auf dem Campingplatz, für ein Frühstück unterwegs ist es mal wieder zu kalt, sitzen wir auch schon im Aufenthaltsraum und trinken Starbucks Latte, essen Plätter mit Kondensmilch und schaufeln ein paar frische Brötchen in uns hinein.

                                                                                                                                    Wieder auf der Strecke geht es sehr bergig weiter und vor allem bläst uns ein kalter Gegenwind mit sehr starken Böen entgegen. Als der weg uns dann auch noch auf eine vielbefahrene Landstraße führt, halten wir nach nur 10 km einen ersten Kriegsrat ab. An einer Raststätte checken wir unsere Optionen und planen die nächsten 20 km völlig um. Weg von der Hauptstraße planen wir in gerader Strecke mitten durch die Landschaft den nächsten Ort auf der eigentlichen Strecke zu erreichen. Wir wissen nicht was uns erwartet, aber am ende werden wir sogar noch sieben bis acht Kilometer gegenüber den eigentlich veranschlagten fast 100 km sparen.



                                                                                                                                    Minuten später fahren wie auch schon auf einer kleinen Nebenstrecken durch die Landschaft. Sogar die Sonne zeugt sich ab und an und wir prüfen alle paar Kilometer mit dem Smartphone ob wir noch richtig fahren. Nach einiger Zeit verlassen wir die befestigte Straße auf einen gut befahrbaren Schotterweg durch wiesen und Äcker. Diesen verlassen wir bald darauf auf eine gröbere und nicht mehr ganz so gut fahrbare Piste durch einem dichten Wald. Hier gibt es richtig fiese Steigungen zu bewältigen und ich drehe mich öfter mal um um zu gucken ob Kati nicht etwas heimlich am schieben ist. Ich wünsche mir jedenfalls ab und an heimlich ein drittes Kettenblatt und gehe des öfteren aus dem Sattel um mehr Druck auf die Pedalen zu bringen. Nichts desto trotz sind wir uns einig, daß dieser Weg durch den Wald, gepaart mit etwas Sonne eine herrliche Kombination darstellt und sich einfach nur wie ein schöner Morgen anfühlt - das hatte ich vor Ort im Wiegetritt noch anders formulieren wollen...



                                                                                                                                    Als auch diese Piste in eine noch kleinere und noch gröbere, für Autos nicht mehr befahrbare, Piste übergeht wird das ganze endgültig zu einer Sportveranstaltung. Alle Anstiege werden im stehen genommen, ebenso wie die meisten Abfahrten, dazu wird auch noch ab und an die Bremse eingesetzt. Nichts desto trotz ist die Umgebung weiterhin sehenswert und wir entdecken einige alte Köhlerhütten und Steinbrüche am Wegesrand.



                                                                                                                                    Irgendwann verlassen wir den Wald und haben so nach 30 gefahrenen Kilometern schon 400 Höhenmeter gefahren, soviel wie eigentlich für den ganzen Tag geplant war. In einer kleinen Ortschaft entdecken wir vor eine Halle geschäftige Treiben und einige Stände. Es findet ein Kunsthandwerksmarkt vor der örtlichen Kunsthalle statt. Auch wenn uns das so gut wie nicht interessiert ist es schon erstaunlich, daß ein so kleines Dorf eine Kunsthalle hat. Immerhin gibt es ein Eis und ein Getränk bevor wir weiterfahren.





                                                                                                                                    Die nächsten Kilometer führen uns durch klassisches Smalland mit tiefen Wäldern und kleinen Seen. Dazwischen aber auch immer wieder knackige Anstiege, aber auch langezogenen Abfahrten, die wir leider nur halb genießen können, da es mal wieder empfindlich kalt geworden ist und wir so seit einiger Zeit wieder in langen Klamotten fahren. Trotzdem können wir nicht wirklich klagen, erstmal in Fahrt können wir die Landschaft wirklich genießen, jedoch wird es von Tag zu Tag schwieriger sie erneut zu beschreiben. Auch wenn es wirklich wunderschön hier ist, in Worte gefasst bleiben es irgendwann einfach nur Wälder, Wiesen und kleine rote Häuser, garniert mit Seen und Flüssen in allerlei Kombinationen. Auch das Fotografieren wird jeden Tag herausfordernder, da ich mehr und mehr das Gefühl habe schon jede Art von Weg, vor jeder Art von Landschaft, mir und ohne Kati abgelichtet zu haben.



                                                                                                                                    Als wir uns an einem winzigen Supermarkt das nächste Getränk gönnen - ich glaube meine 1.5 Liter Wasser am Rad habe ich so gut wie noch nie angerührt, schmecken auch nach Plastik - sehe ich zum wiederholten Mal in den letzten Tagen einen Hinweis auf eine Draisinenfahrt in der Nähe. Während ich darüber nachdenke warum jedes zweite Dorf hier eine derartige Attraktion aufzuweisen hat, sehe ich plötzlich direkt hinter dem Parkplatz auf dem wir stehen ein eben solches Gefährt vorbeifahren. Ich gucke mir das ganze aus der nähe an und werde auf einer Tafel darüber aufgeklärt, daß es sich um die längste Schmalspureisenbahn Schwedens handelt, die noch bis 1984 in Betrieb war und deren Strecke über 100 km lang ist. Es handelte sich also immer um die selbe Attraktion.



                                                                                                                                    Etwas ungewöhnlich ist auf jeden Fall die Destination, erneut von Torres Liste, auf deren Grund wir heute Abend unser Zelt aufgeschlagen haben. Es handelt sich um einen Golfplatz der auch begrenzte Campingmöglichkeiten anbietet. Wir bauen unser Zelt direkt neben der Driving Range auf und stellen schnell fest, daß es neben Duschen auch noch eine kleine Küche gibt - es ist also alles vorhanden und dass für den rekordverdächtigen Betrag von 75 SEK.

                                                                                                                                    Trotzdem verschmähen wir nach Nutzung der Dusche die Küche und gehen in das winzige Dorf. Hier soll es laut des Golfplatzwartes ein richtig gutes Restaurant welches ausdrücklich kein Imbiss sei geben. Da Kati und ich einen Faible für derartige Lokalitäten haben und immer an neuem interessiert sind werfen wir uns in Schale, also schwarze Softshell und grüne Regenjacke und machen uns auf den Weg.

                                                                                                                                    Nach kurzer Zeit finden wir das lokal und sind tatsächlich erstaunt ein richtiges Restaurant vorzufinden. Die Tische sind weiss eingedeckt und Weingläser und Silberbesteck runden den gehobenen Eindruck ab. Leicht geschmälert wird dieser durch Speisekarten direkt aus dem Tintenstrahldrucker und einfach zusammengetackert. Immerhin gibt es fünf verschiedene Menüs und zu jedem Gang eine Weinempfehlung - nicht schlecht. Der Rest ist dann aber eher gewollt als gekonnt - ich erspare eine Restaurantkritik und hole das nach wenn wir endlich unser Real Turmat essen - und schließe damit ab, daß das Essen vorzüglich geschmeckt hat.



                                                                                                                                    Wieder am Zelt angekommen staunen wir nicht schlecht als neben uns ein alter Traktor stoppt und der Fahrer abschließend ein Zelt aufbaut. Ich werde ihn gleich mal zum Hintergrund seiner Reise befragen, irgendwo hatte ich mal was über einen Bauern der zum Nordkap wollte gelesen...
                                                                                                                                    Meine Fotos ziehen um: http://500px.com/baryt/sets

                                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                                      Nachtrag:

                                                                                                                                      Der Traktorfahrer ist tatsächlich aus Deutschland, aber nicht auf dem Weg zum Nordkap und auch gar kein Landwirt. Es handelt sich vielmehr um eine Überführungsfahrt von Plön zum neu erworbenen Ferienhaus in Smalland. Dort braucht man zwar keinen Traktor, aber wer schon immer mal einen alten Hanomag besitzen und vor allem fahren wollte, braucht wohl auch keinen echten Grund...

                                                                                                                                      Meine Fotos ziehen um: http://500px.com/baryt/sets

                                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                                        20.7. - Tag 18

                                                                                                                                        Als wir heute morgen sehr zeitig aufstehen um möglichst um acht schon auf der Strecke zu sein, denken wir permanent an den Plan B den wir gestern Abend geschmiedet und immer wieder überprüft und durchgegangen sind. Das es heute gleich beim aufstehen regnet und sehr kalt ist bestärkt uns nur noch weiter, aber immer der Reihe nach...

                                                                                                                                        Als wir im aus der Dusche treten sind schon die ersten Golfer auf dem Platz und üben Abschläge im Regen - wem's gefällt. Als wir abgebaut haben und losfahren wollen hört es auf zu regnen und auch der Traktorfahrer baut sein Zelt ab. Wir verabschieden uns noch mit einem kleinen Pläuschchen und fahren dann zügig los. Heute fahren wir nicht slawisch den Sverigeleden, sondern haben die Strecke etwas umgestaltet um den See Asnen 20 km früher und an einer anderen Stelle zu erreichen als geplant. Nach kurzer Zeit geht es wieder durch Wald und Flur auf für Autos gänzlich gesperrten Wegen. Wir haben ständig Angst dass es die auf unserer Karte angezeigten Strecken nicht mehr gibt, da sie zum Teil so zugewachsen sind, daß man sie kaum noch erkennen kann.



                                                                                                                                        Landschaftlich ist das ganze wieder recht schön und ich überlege ob es möglich wäre eine längere Distanz durch Schweden nur auf solchen strecken zurückzulegen und dann wild zu Campen. Bei echtem Sommerwetter und mit dem Mountainbike wäre so ein echter Bikepackingtrip nach amerikanischen Vorbild auch in Europa möglich. Aber hier und heute geht es erstmal in die nächste Kleinstadt um nach 30 km an einem Supermarkt ein schnelles Frühstück einzunehmen. Es regnet mittlerweile stark und wir fahren schon eine Weile in voller Regenmontur. Es ist jetzt halb zehn Ende Juli und das Thermometer an der Wand gegenüber zeigt 11 Grad.





                                                                                                                                        Die nächsten 20 Kilometer führen uns zum zweiten mal in den letzten 1500 km in eine größere Stadt. Da wir in Växjö nichts zu erledigen haben passieren wir es am Stadtrand über ein System aus schönen Radwegen durch Parks und kleine Wohngebiet mit gepflegten Vorgärten. Nach kurzer Zeit lassen wir Växjö so hinter uns und fahren wieder ein Stück auf dem Sverigeleden Richtung Torne am See Asnen.





                                                                                                                                        Das Stück nach Torne ist wieder mal wunderschön und auch das Wetter ist gerade mal trocken. Die Wolken sind allerdings dunkelgrau bis bedrohlich schwarz. Statt kleiner roter Wohnhäuser im grünen geht dieses Stück hauptsächlich an sehr großen, aber nicht minder schönen, Gehöften vorbei die alle paar Kilometer in der abwechslungsreichen Kulturlandschaft stehen. Das Fahren macht richtig Spaß und wir kommen sehr gut voran. Nur an Pausen ist aufgrund der Kälte kaum zu denken.





                                                                                                                                        So kommt es das wir gegen Mittag schon die 80 km voll haben und in Torne einrollen. Der große und mit seinen Ausläufern tief in die Landschaft reichende See Asnen zieht uns schon beim ersten Anblick in seinen Bann. Vereinzelt sehen wir schwer bepackt Kanus auf dem See und einige Angler am Ufer. Wir halten an einem ICA, für den auch seit einigen Jahrzehnten die zeit still stehen zu scheint und kaufen ein Getränk. Auf die Frage nach einem Restaurant wird mit der Ortschaft Ryd geantwortet die ungefähr 25 km weiter südlich ist. So kaufen wir noch eine Packung Marabou Cookies, die innen so weich sind wie frisch gebacken, ein und beratschlagen vor dem laden wie es weitergeht. Wir können entweder noch 25 km wie geplant nach Urshult am Ufer des Asnen fahren und dort Campen und den langsam wirklich benötigten Ruhetag verbringen, oder eben unseren Plan B aktivieren. Dieser sieht vor noch weitere 70 km nach Süden zu fahren, nämlich bis nach Karlshamn am der Ostseeküste, einer recht kleinen Ortschaft die aber zumindest als Stadt bezeichnet werden kann und auch bei schlechtem Wetter etwas zu bieten haben sollte. Urshult hätte den Vorteil inmitten wunderschöner Natur zu liegen und man könnte den Ruhetag mit angeln und Kanufahren verbringen. Schwierige Entscheidung, zumal 150 km Radfahren am einem Tag auch kein Pappenstiel für uns sind und wir unsere Beine von. Den letzten Etappen mit ihren nicht wenigen Höhenmetern deutlich spüren. Den Ausschlag gibt letztendlich der erneut einsetzende Regen und das schöne Hotel was ich über eine App direkt am Hafen buchen kann.





                                                                                                                                        Also geht es weiter auf dem wohl unbekanntesten Fernradweg Schwedens, zumindest findet man im Internet so gut wie keine Berichte oder ähnliches, dem Banvall Leden. Dieser Weg ist eine 250 km lange alte Bahntrasse die direkt nach Karlshamn führt und hier in Torne irgendwo langführen muss. Unser Plan sieht vor, daß eine alte Bahntrasse so gut wie keine Höhenmeter hat und auch autofrei sein sollte. Genau richtig also für ein schönes Naturerlebnis am Nachmittag.



                                                                                                                                        Schnell ist der Weg gefunden und die ersten 20 km stellen landschaftlich alles in den Schatten was wir bisher so gesehen haben. Es ist als führe man durch eine Kurzzusammenfassung der Landschaften Schwedens auf schnurgerader, gut zu fahrender Strecke - Auto und Menschenfrei. Besonders die wunderschönen Panoramablicke über den Asnen ziehen uns in ihren Bann und überall am Rand gibt es Schutzhütten für Radler und Kanuten. Bei besserem Wetter würden wir hier definitiv eine Nacht verbringen.





                                                                                                                                        Auf dem Weg sehe ich irgendwann aus dem Augenwinkel ein größeres Tier entlangwatscheln. Ich denke an einen Molch und fahre zurück an die Stelle. So ein Tier habe ich noch nie gesehen. Es handelt sich definitiv um ein Insekt und ist 5-7 cm lang. Irgendwie sieht es aus wie eine Libellenlarve, allerdings ohne die Fangmaske und vor allem habe ich noch nie gehört, daß sich diese Tiere an Land bewegen können. Sachdienliche Hinweise werden gerne entgegen genommen.





                                                                                                                                        Dieser Radweg ist ein wirklicher Geheimtipp und eignet sich auch für eine Tour die nur wenige Etappen umfassen soll oder mit Kindern geplant ist. Es gibt ständig was zu sehen oder anzuhalten. Auch gibt es noch viele Überbleibsel aus der Zeit des Bahnbetriebes, wie Bahnhöfe, Gleisanlagen oder ganze Züge.





                                                                                                                                        Als wir langsam das Asnen Gebiet verlassen und an unsere Cookies im Rucksack denken haben wir nach 105 km auch schon Ryd erreicht, in dem es ja angeblich ein Restaurant geben soll. Das Restaurant ist schnell gefunden und entpuppt sich als das typische schwedische Döner-Pizza Gemisch in dem auf den meisten Pizzen auch gleich Dönerfleisch als Belag trohnt. Ich finde es insbesondere in Anbetracht meines Hungers angemessen lecker und so machen wir die erste längere Rast des Tages.







                                                                                                                                        So gestärkt machen wir uns an die letzten 45 km des Tages. Wie zur Bestätigung unseres Planes wird das Wetter jetzt deutlich besser und wir haben bald viele blaue stellen am Himmel und es werden immerhin frühlingshafte 19 Grad. Der Weg ist absolut super und mal führt er als tief in den Fels gesprengte Schlucht durch die Landschaft, mal auch durch tiefen Wald. Immer leicht abschüssig und seit Ryd auch auf perfektem Belag. Als nächstes Highlight führt der Weg einige Kilometer neben dem legendären Lachsfluß Mörrum entlang. Der Fluß ist hier recht breit und hat eine schnelle Strömung. Ich mache viele Fotos und die zeit vergeht wie im Flug.







                                                                                                                                        Nach einigen Kilometern durch eine offene Kulturlandschaft kommen die ersten Häuser von Karlshamn in Sicht. Wir machen wenige Kilometer vor dem Ziel noch eine letzte pause auf einer Bank am Fluß um wenigstens ein paar Cookies zu essen und beobachten ein kleines Mädchen mit ihrem Opa beim angeln. Als irgendwann die Oma mit ein paar Bier, Salami und etwas Süßkram dazukommt und sehnsüchtig in Richtung Bank blickt verabschieden wir uns und fahren 20 Minuten in Karlshamn ein. Unser Hotel liegt direkt an der Ostsee am Anfang der kleinen Innenstadt und wir checken umgehend ein. Obwohl das Hotel einen relativ luxuriösen Eindruck macht, ist man auf Radler vorbereitet und wir können unsere Räder in einem separaten Raum anschließen. Nach ausgiebig Duschen und Körperpflege essen wir in einem wirklich guten Thai Restaurant welches Fusion-Food aus thailändischen Spezialitäten mit Einflüssen aus der schwedischen Küche anbietet. Wir finden, daß wir uns das verdient haben und freuen uns auf den morgigen Tag ohne Radfahren.

                                                                                                                                        Obwohl wir unsere Gesamtroute durch die heutige Aktion um 30 km verlängert haben, sind unsere Restkilometer durch die heutigen 150 km sogar etwas weniger als geplant. Wir werden also am Mittwoch die Ostseeküste entlang radeln und irgendwo zwischen Ahus und Kivik unser Zelt aufschlagen um dann am Donnerstag nach Löderup zu fahren wo wir am Freitag erneut einen Ruhetag haben werden - laut Vorhersage sogar bei prallen Sonnenschein, schön wär's!
                                                                                                                                        Zuletzt geändert von willo; 21.07.2015, 07:03.
                                                                                                                                        Meine Fotos ziehen um: http://500px.com/baryt/sets

                                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                                          Alter Hase
                                                                                                                                          • 19.10.2009
                                                                                                                                          • 2925
                                                                                                                                          • Privat


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                                                                                                                                          AW: [SE] Fahrradtour von Idre nach Trelleborg

                                                                                                                                          Sehr schöner Reisebericht und tolle Tour , auch wenn Euch das Wetter echt übel mitspielt

                                                                                                                                          Zitat von willo Beitrag anzeigen
                                                                                                                                          Also geht es weiter auf dem wohl unbekanntesten Fernradweg Schwedens, zumindest findet man im Internet so gut wie keine Berichte oder ähnliches, dem Banvall Leden. Dieser Weg ist eine 250 km lange alte Bahntrasse die direkt nach Karlshamn führt und hier in Torne irgendwo langführen muss.
                                                                                                                                          Also ich habe 2011 schon einen kleinen Teil davon befahren

                                                                                                                                          bzw. bin ich mir nicht sicher, ob der Ljungby - Bolmen Marschen Bannvallsleden Teil Eures Bannvallsleden ist.

                                                                                                                                          Btw. ca. 10-15km hinter dem Schild habe ich mich völlig verfranzt bzw. stimmten auf einmal Karte und Realität gar nicht mehr zusammen … bis ich dann irgendwann feststellte, dass ich auf einem vormals streng geheimen Natoflugfeld gelandet war, weshalb (angeblich) die Karte "angepasst" wurden. Mittlerweile wurde es als geheimer, privat betriebener Sturmbruch-Holz-Lagerplatz genutzt und meine "Flucht" daraus wäre wieder eine andere Geschichte.

                                                                                                                                          Euch noch eine schöne Fahrt und hoffentlich sonniges Wetter.
                                                                                                                                          Aktuelle Bilder von unterwegs … kommindiepuschen auf Instagram

                                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                                            • 28.06.2008
                                                                                                                                            • 9799
                                                                                                                                            • Privat


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                                                                                                                                            Hallo Haegar,

                                                                                                                                            Ja, das ist der selbe Radweg, wenngleich auch ein anderer Abschnitt. War euer Abschnitt auch so schön?

                                                                                                                                            Der Weg hat auch eine Website http://www.banvallsleden.se/ die allerdings den Fokus eher auf Eisenbahn als auf Radfahren legt. Deine Story hört sich sehr interessant an, schreib doch mal einen kleinen Bericht.
                                                                                                                                            Meine Fotos ziehen um: http://500px.com/baryt/sets

                                                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                                                              Moderator
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                                                                                                                                              • 1967
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                                                                                                                                              Hi , bei dem ominösen Tier müsste es sich um eine Gelbrandkäferlarve handeln.
                                                                                                                                              MfG , windriver

                                                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                                                • 9799
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                                                                                                                                                Zitat von windriver Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                Hi , bei dem ominösen Tier müsste es sich um eine Gelbrandkäferlarve handeln.
                                                                                                                                                MfG , windriver
                                                                                                                                                Zumindest vom Fotovergleich her, kommt das sehr gut hin. Ansonsten wurde noch Waffenfliege vorgeschlagen.

                                                                                                                                                Vielen Dank,
                                                                                                                                                Heiko
                                                                                                                                                Meine Fotos ziehen um: http://500px.com/baryt/sets

                                                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                                                  22.7. - Tag 20

                                                                                                                                                  Den gestrigen Ruhetag in Karlshamn anstelle von in der Wildnis zu verbringen war eine gute eine gute Entscheidung - es hat fast den ganzen Tag geregnet und War sehr kalt. Außer schlafen und essen haben wir dementsprechend nicht viel gemacht.

                                                                                                                                                  Heute standen dann 100 km bis Kivik auf dem Programm, allerdings konnten wir von einer echten Flachetappe ausgehen. Dementsprechend motiviert verlassen wir nach einem opulenten Frühstück vom Buffet das Hotel. Der Wetterbericht lag mal wieder daneben und statt Sonne mit leichter Bewölkung erwartete uns ein komplett dunkelgrauer Himmel, aber dafür War es mit 19 Grad schon morgens angenehm warm.

                                                                                                                                                  Die heutige stecke führte uns die ganze Zeit in der Nähe der Küste entlang und nur selten waren wir mehr als einen Kilometer von der Ostsee entfernt. Die Strecke haben wir uns selbst aus ausgewiesenen Radwegen und Nebenstraßen zusammengebaut und haben sie dann nach Komoot übertragen, welches uns den heutigen Tag über mit seinen Kommentaren aus der Lenker-Tasche auf dem richtigen Weg hielt.

                                                                                                                                                  Die ersten Kilometer führen uns durch riesige Kartoffel- und Getreidefelder die dieses Jahr noch ein paar Wochen bis zur Ernte brauchen werden. Trotz eines leichten Gegenwind es kommen wir gut voran und erfreuen uns an der Landschaft, Autos begegnen uns so gut wie gar nicht, dafür treffen wir hier im Süden umso mehr Tourenradler.



                                                                                                                                                  Nach 50 km machen wir einen ersten Stopp und gönnen uns ein kaltes Getränk und essen einen Cookie an einer idyllischen Badestelle an der Ostsee. Hier ist es wirklich schön. Das muss sich auch das Pärchen gedacht haben was hinter einem großen Felsen in Bademänteln am Anfang des Steges sitzt und bei unserem Auftauchen sofort die verstreuten Bikiniteile einsammelt und ins Auto springt...



                                                                                                                                                  Als wir nach 80 km gegen Mittag eine weitere Pause in Ahus machen wird das Wetter schlagartig besser. Der Himmel hat mehr blau als grau und mit 24 Grad schliddern wir nur haarscharf an unserem zweiten offiziellen Sommertag vorbei. Uns gefällt es trotzdem und wir machen eine längere Pause mit einem kleinen Imbiss zur Stärkung bevor wir Richtung Kivik weiterfahren.





                                                                                                                                                  Die nächsten 25 km sind so wie wir uns die ganze Tour erhofft hatten. Wir radeln bei schönem Sommerwetter durch eine interessante Landschaft ohne auf Autos zu treffen. Fahren wir die ersten Kilometer noch auf dem Schnugglerfahrt durch die typische südschwedische Heide- und Dünenlandschaft, ändert sich diese schon bald zu einem ausgedehnten Grasland. Wir überqueren den Fluss Helge Å und dann passiert es auch schon. Nach gut 1700 km Verfahren wir uns zum ersten mal. An einem Campingplatz führte der weg nur nach rechts, obwohl Komoot uns mehrfach zum geradeausfahren nötigen wollte. Mangels Alternativen ignorierten wir das und fuhren einfach weiter. Irgendwann kam uns das dauernde Generve und die Aufforderung zum umdrehen komisch vor und wir guckten uns das ganze auf der Karte an - und tatsächlich, die aktuelle Straße wird uns nicht nach Kivik führen. Nun heißt es also einige Kilometer wieder zurück fahren und nachsehen wo wir den Pfad der Tugend wohl verlassen haben.





                                                                                                                                                  Wieder stehen wir an der Kreuzung wo es geradeaus auf einen Campingplatz geht und links die Straße mit einem Gatter und vielen Schilden gesperrt ist. Beim genauen hinsehen sagen die Schilder aus, daß der komplette Küstenstreifen den wir durchqueren soll militärisches Sperrgebiet ist und hier mit scharfer Munition geschossen wird, außer im Juli. Wir öffnen also das Gatter und fahren über das Gelände. Trotz Falschirmspringern aus Blech mit Einschusslöchern die in Bäumen hängen und Häuserattrappen die ebenfalls schon mehrfach unter Feuer standen ist das Gelände recht schön. Überall laufen Pferde und Schafe rum und nach wenigen Kilometern erreichen wir sogar einen Reiterhof der komplett in der Hand von kleinen Mädchen nebst ihrer Mütter zu sein scheint. Im angeschlossenen Café erstehen wir noch ein paar Getränke und ein Eis was wir in der schönen Umgebung zwischen Pferden und glücklichen Kindern verzehren.







                                                                                                                                                  Wenige Minuten später haben wir das Gelände verlassen und finden uns zwischen endlosen Obstplantagen wieder - Kivik kann also nicht mehr weit sein. Leider ist Kivik auf einer Art Steilküste angesiedelt und wir müssen dann doch noch einige Rampen nehmen bevor wir den Campingplatz erreichen. Zu unserem Erstaunen teilt man uns mit das der Platz vollständig belegt sei und man auch für das kleinste Zelt keinen Platz mehr habe. So etwas ist mir in meiner gesamten Schwedenzeit erst genau einmal passiert - vor 19 Jahren auf einer Radtour in Kivik, damals haben wir uns allerdings nicht abwimmeln lassen und einfach unser Zelt aufgebaut und Do gezsn als würden wir nichts verstehen. Heute sind wir minimal gesitteter und nachdem wir nochmal lautstark dagegen protestiert haben unmotorisierte Reisende einfach abzuweisen, fahren weiter Richtung Simrisham.



                                                                                                                                                  Nach insgesamt 130 km kommen wir auf dem Campingplatz Tobiasvik an, den ich noch von diversen anderen Reisen als absoluten Albtraum kenne. Manche Dinge ändern sich halt nie und so bauen wir kurze Zeit später unser Zelt am Rande des eigentlichen Campingplatzes auf einer extrem unebenen, ungemähten Wiese auf. Der eigentliche Platz ist gigantisch groß und ohne jegliche Trennung stehen hier Wohnmobil neben Wohnmobil wie auf einem riesigen Parkplatz. Für unseren gesamten Bereich gibt es genau zwei duschen aus denen aber nur kaltes Wasser kommt, da der Münzautomat defekt ist. Wir zahlen hier 150 SEK fürs Wildcampen in schlechter Umgebung mit einer Menge von Wohnmobiltouristen. Allerdings stört uns das an einem Tag wie heute nicht besonders und wir verziehen uns mit einem Bier an den fast leeren Strand - Wohnmobilfahrer sitzen den ganzen Tag auf Klappstühlen direkt vor ihrem Gefährt und stehen nur auf um am Wohnmobil herumzuputzen - und genießen die Abendsonne.

                                                                                                                                                  Ein wirklich schöner Tag mit zwar recht langer Fahrstrecke die aber dank fehlender Höhenmeter schnell bewältigt war. Ganz besonders freuen wir uns darauf, morgen bei hoffentlich dem selben Wetter nach nur einer winzigen Etappe den wunderschönen Strand von Löderup zu erreichen. Hier können wir direkt in den Dünen zelten und endlich unser durch halb Schweden gefahrenes Real Turmat genießen.
                                                                                                                                                  Meine Fotos ziehen um: http://500px.com/baryt/sets

                                                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                                                    • 9799
                                                                                                                                                    • Privat


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                                                                                                                                                    23.7. - Tag 21

                                                                                                                                                    Aufgrund der nur sehr kurzen Etappe heute schlafen wir erstmal aus und laufen dann ca 1 km über dem Campingplatz bis wir eine funktionierende dusche gefunden haben. Das Wetter sieht vielversprechend aus, obwohl es mindestens fünf Grad kälter ist als gestern. Zuerst fahren wie über einen Sandweg direkt an der Küste nach Simrisham rein um uns um ein Frühstück zu kümmern.



                                                                                                                                                    Simrisham selbst ist recht schön anzusehen und hat sich noch etwas von dem Charme des einstigen Fischerdorfes bewahrt. In einem kleinen Café nehmen wir auf der Terasse unser Frühstück zu uns und beobachten das rege treiben in der Innenstadt. So gestärkt geht es weiter in Richtung Skillinge.



                                                                                                                                                    Die folgenden 15 km sind wunderschön. Ohne Karte und Navigation schlagen wir uns einfach auf engen Pfaden und kleinen Straßen immer direkt an der Ostsee lang. Die Küste ist hier fast vollständig bebaut, allerdings fügen sich die schönen Ferienhäuser sehr gut in die Landschaft ein und stören uns überhaupt nicht.



                                                                                                                                                    Als wir Skillinge am Mittag erreichen, fahren wir direkt in den kleinen Fischerhafen ein. Neben diversen Kuttern liegen hier einige schöne alte Traditipnssegler die ich mir ausführlich anschaue. In einem winzigen Lanthandel gibt es noch ein kaltes Getränk für uns und weiter geht es Richtung Sandhammern.



                                                                                                                                                    Mittlerweile weht ein starker kalter Wind aus der Gegenrichtung und wir kommen nur mühsam voran. Bei erst bester Gelegenheit verlassen wir die Strasse und versuchen erneut dichter an der Küste, die etwas bewaldet ist unser Glück. Wir fahren immer kleinere Wege und Gassen und müssen das ein oder andere Mal umdrehen da der Weg am letzten Ferienhaus einfach endet.



                                                                                                                                                    Nach einigen Kilometern fahren wir in das Naturschutzgebiet Sandhammern ein und setzen unseren Weg auf schmalen, unebenen Waldwegen fort. Auch diese werden immer kleiner und das befahren immer abenteuerlicher. Irgendwann stecken wir auch hiervon einer Sackgasse. Doch statt umzugehen schieben wir unsere Räder über ein paar Dünen in Richtung Strand. Der Strand hier ist einer der schönsten die ich kenne und kann locker mit weit entfernten zielen aus Übersee mithalten - auch wenn die Sonne scheint können Luft- und vor allem Wassertemperatur dies leider nicht. An Baden ist für uns bei 15 Grad Wassertemperatur jedenfalls nicht zu denken und auch die Luft ist im Schatten nicht viel wärmer.



                                                                                                                                                    Als wir den Strand und etwas Sonne lange genug genossen haben, fahren wir einen sehr engen Singletrail parallel zur Küste in Richtung Löderup weiter. Einige Male müssen wir wegen des weichen Sandes schieben oder uns durch dichtes Gestrüpp zwängen.



                                                                                                                                                    Gegen 15 Uhr erreichen wir den Campingplatz von Löderup. Auf diesem Campingplatz War ich in den letzten 20 Jahren Schweden sicher am häufigsten und trotz der starken Veränderungen ist es immer noch sehr schön hier. Auch wenn im Gegensatz zu früher kaum noch Zelte stehen und auch dieser Platz fest in der Hand von Dauercampern und Wohnmobilen ist, finden wir einen schönen Platz für unser Zelt direkt in den Dünen.



                                                                                                                                                    Den Rest des Tages verbringen wir mit Minigolf und am Strand rumgammeln. Leider wird der Wind immer kälter und wir müssen den Strand irgendwann verlassen. Immerhin kochen wir uns heute ganz outdoorlike auf dem Gaskocher unsere beiden Real Turmat.



                                                                                                                                                    Morgen geht es nach Trelleborg und bevor wir am Samstag die Fähre nehmen werden wir den Tag in Malmö verbringen, da es den gesamten Samstag stark regnen und gewittern soll.

                                                                                                                                                    Meine Fotos ziehen um: http://500px.com/baryt/sets

                                                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                                                      24.7. - Tag 23

                                                                                                                                                      Durch Meeresrauschen und Sonne auf unserem Zelt geweckt, stehen wir recht früh auf und packen unsere Sachen. Gegen neun verlassen wir Löderup an einem kalten, aber sonnigen Morgen. Den Berg direkt hinter dem Campingplatz habe ich schon häufig mit dem Rad bezwungen, aber es ist jedes mal wieder ein Erlebnis - er ist wirklich steil.





                                                                                                                                                      Einige Hügel und Schöne Aussichten über geschwungene grüne Landschaften und alte Bauernhäuser später rollen wir nach Kaseberga ein. In diesem winzigen ehemaligen Fischerdorf wollen wir unser Frühstück einnehmen. Genauer gesagt in der Fischräucherei direkt am Hafen, die dich in dem 19 Jahren in denen ich die kenne kaum verändert hat. Verändert hat sich allerdings die Umgebung. Jedes Haus am Ufer wurde in den letzten Jahren zu einem Café oder Restaurant umgebaut, einige davon im trendigen Launge Ambiente. Mittlerweile besuchen sogar Reisebusse voller Senioren den Ort und im Hafen liegen keine Fischerboote mehr, sondern nur noch Charteryachten. Trotzdem warten wir geduldig auf die Öffnung der Räucherei um Punkt zehn und ziehen als erste eine Wartenummer. Wir kaufen geneigten Lachs, eine Makrele, etwas Heilbutt und ein paar Soßen. Kati organisiert in der Bäckerei nebenan noch ein frisch gebackenes Brot und bald darauf verzehren wir dieses wunderbare Frühstück auf einer der Bänke hoch über den Hafen.







                                                                                                                                                      Nachdem wir fertig gegessen haben fahren wir die Klippen noch ein paar steile Meter weiter hoch zum historischen Steinkreis von Ale Stenar. Hier schieben sich mittlerweile auch schon hunderte Touristen hoch und es gibt Werbung für Gleitschirmfliegen und allerlei esoterischen Unsinn. wir beobachten einige Zeit das emsigen Treiben der Gleitschirmflieger, die von hier aus zu Dutzenden zu Flügen über der Ostsee starten und setzen dann unseren Weg Richtung Ystad auf kleinen Nebenstraßen fort.





                                                                                                                                                      In Ystad spielen wir eine weitere Partie Minigolf und stärken uns mit einem Eis. Nach einer kurzen runde durch die Innenstadt lassen wir Ystad auch schon hinter uns und folgen ein letztes mal dem Sverigeleden. Landschaft und auch das Wetter zeigen sich nochmal von ihrer versöhnlichen Seite und wir haben eine richtig schöne Fahrt. Fast schon wehmütig rollen wir nach exakt 1800 km in Trelleborg ein und unsere Radreise endet auf dem lokalen Campingplatz, bevor wir uns morgen Abend auf die letzten sei Kilometer richtig Fähre begeben. Wir besorgen uns ausnahmsweise im örtlichen Riesensupermarkt einen fieser Einweggrills und grillen an unserem letzten Abend zwischen vielen anderen Radtouristen ein Stück Fleisch und gönnen uns zwei Sixpacks Bier. Morgen geht es dann nochmal nach Malmö wo wir Dauerregen und angekündigtes Unwetter überstehen wollen. Am späten Abend bringt uns dann die Fähre zurück nach Deutschland und wir werden nochmal die letzten 50 km zu unserem Auto radeln. Dann werde ich nochmal ein Fazit als Abschluss dieses Berichtes verfassen.



                                                                                                                                                      Da es erfahrungsgemäß in diesen Forum immer von Interesse ist, hier nochmal ein Blick auf meine Ausrüstung. Das Ziel War es, wie schon geschrieben, eine Radtour auf leichten Rädern mit minimalem Gepäck zu bestreiten. Dabei wollten wir aber immer die Möglichkeit bewahren auch einmal wild zu Campen oder längere zeit ohne Infrastruktur auszukommen.

                                                                                                                                                      Am Körper trage ich:

                                                                                                                                                      - ein paar Addidas Terrex Cross Radschuhe
                                                                                                                                                      - ein paar Odlo superdünne Radsocken
                                                                                                                                                      - eine Assos Radlerhose
                                                                                                                                                      - darüber eine Vaude Zip Radhose in kurz
                                                                                                                                                      - ein schnelltrocknendes Funktionsshirt
                                                                                                                                                      - ein Odlo Basecap in weiss gegen die Sonne



                                                                                                                                                      In der linken Tasche befindet sich:
                                                                                                                                                      - Isomatte Neoair
                                                                                                                                                      - Schlafsack WM Summerlite, der trotz manchmal nur 5 Grad nachts immer eher zu warm war
                                                                                                                                                      - Seidenilet von Decathlon, da mitbuchen unbekleidet schlafen kann und somit seltener waschen muss
                                                                                                                                                      - Waschsachen
                                                                                                                                                      - Zwei Boxershorts für Abends nach dem Fahren
                                                                                                                                                      - Ein paar weitere ultraleichte Odlo Socken, wäre nicht nötig gewesen, da das andere am nächsten Morgen immer trocken War
                                                                                                                                                      - Ein paar dickere Gore Bikewear Socken. Die habe ich immer abends getragen und manchmal an sehr kalten Tagen während der Fahrt
                                                                                                                                                      - Ein Baumwoll-Tshirt mit antibakterieller Behandlung für Abends und Ruhetage. Die Behandlung scheint zu funktionieren, habe das ashirt in drei Wochen nur einmal gewaschen
                                                                                                                                                      - Ein weiteres Funktionsshirt, wäre nicht nötig gewesen, da das andere morgens immer trocken war
                                                                                                                                                      - Eine ultradünne Windjacke von The North Face. Für mich eines der wichtigsten Kleidungsstücke der Tour. Die Jacke ist nicht aus Plastik und hat keine Membran. Hält trotzdem gut Wind ab und man schwitzt nicht darin. Habe die fast immer getragen. Wiegt keine 100 Gramm
                                                                                                                                                      - Eine TNF Apex Softshell. Sehr leicht uns hält etwas warm. Habe ich ausschließlich Abends getragen
                                                                                                                                                      - Eine Badeshorts
                                                                                                                                                      - Hosenbeine für die Radhose. Während der Fahrt selten getragen, abends immer
                                                                                                                                                      - Ein Handtuch

                                                                                                                                                      Im wasserdichten Sack auf den Taschen waren:

                                                                                                                                                      - Die Zeltstangen
                                                                                                                                                      - Eine Angel
                                                                                                                                                      - Köder
                                                                                                                                                      - Ab und zu ein paar Einkäufe
                                                                                                                                                      Der Sack War also fast leer und hätte ich keine Angel mitgenommen, wäre er zu Hause geblieben

                                                                                                                                                      In der rechten Packtaschen waren:
                                                                                                                                                      - Sonnenspray
                                                                                                                                                      - Sonnenbrille
                                                                                                                                                      - Regenhose von Haglöfs die ich auf der Fahrt gekauft habe
                                                                                                                                                      - Kurze Regenhose
                                                                                                                                                      - Ultradünne einlagige Marmot Regenjacke
                                                                                                                                                      - Ebook Reader
                                                                                                                                                      - Fahrradschloss
                                                                                                                                                      - Die absolut mangelhaften Vaude Regengamaschen die ich nach der Fahrt entsorge
                                                                                                                                                      - Das MSR Carbon Reflex Zelt

                                                                                                                                                      Am Rad befinden sich noch zwei kleine Tasche. In der einen befindet sich Flickzeug, Werkzeug, Öl, Lappen und Ersatzschlauch. In der anderen ein Multitool (unbenutzt) und die Kamera sowie Riegel und Antimückengel

                                                                                                                                                      Kocher, Gas, Geschirr und erste Hilfe waren bei Kati in den Taschen.
                                                                                                                                                      Meine Fotos ziehen um: http://500px.com/baryt/sets

                                                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                                                        Dauerbesucher
                                                                                                                                                        • 13.10.2014
                                                                                                                                                        • 630
                                                                                                                                                        • Privat


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                                                                                                                                                        AW: [SE] Fahrradtour von Idre nach Trelleborg

                                                                                                                                                        Danke für den Livebericht, hat echt Spaß gemacht da jeden Tag rein zu schauen.
                                                                                                                                                        Die Tour sieht echt interessant aus.
                                                                                                                                                        Wünsche euch noch eine gute und Stress freie Heimreise.

                                                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                                                          Freak

                                                                                                                                                          Liebt das Forum
                                                                                                                                                          • 15.10.2007
                                                                                                                                                          • 16106
                                                                                                                                                          • Privat


                                                                                                                                                          #77
                                                                                                                                                          AW: [SE] Fahrradtour von Idre nach Trelleborg

                                                                                                                                                          Wie? Schon zu Ende?
                                                                                                                                                          Arrivederci, farewell, adieu, sayonara WAI! "Ja, wo läuft es denn? Wo läuft es denn hin?"

                                                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                                                            Administrator

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                                                                                                                                                            • 28.06.2008
                                                                                                                                                            • 9799
                                                                                                                                                            • Privat


                                                                                                                                                            #78
                                                                                                                                                            AW: [SE] Fahrradtour von Idre nach Trelleborg

                                                                                                                                                            Ja, leider. Jetzt sitzen wir auf dem Schiff und blicken voller Wehmut auf das Unwetter draußen :-)
                                                                                                                                                            Ne, im Ernst - War schon sehr toll und schreit nach Wiederholung, mal gucken was nächstes Jahr ansteht.

                                                                                                                                                            Auf jeden Fall müssen wir dieses Jahr nochmal ins Warme den Sommer nachholen. Planungen laufen schon...
                                                                                                                                                            Meine Fotos ziehen um: http://500px.com/baryt/sets

                                                                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                                                                              Erfahren
                                                                                                                                                              • 09.12.2013
                                                                                                                                                              • 222
                                                                                                                                                              • Privat


                                                                                                                                                              #79
                                                                                                                                                              AW: [SE] Fahrradtour von Idre nach Trelleborg

                                                                                                                                                              Schöner Bericht!
                                                                                                                                                              “Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn man nichts mehr hinzufügen, sondern wenn man nichts mehr weglassen kann.”

                                                                                                                                                              (Antoine de Saint-Exupéry, französischer Schriftsteller, 1900 – 1944

                                                                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                                                                • 917
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                                                                                                                                                                Schöner Reisebericht! Wie war für euch denn das lange Radeln auf den Rennrädern? Man sagt denen ja einen eher geringen Komfort im Vergleich zu sonst üblichen Tourenrädern nach... Habt ihr irgendwelche Modifikationen vorgenommen, um sie komfortabler zu machen?

                                                                                                                                                                Tolle Radtaschen, übrigens!

                                                                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                                                                  • 9799
                                                                                                                                                                  • Privat


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                                                                                                                                                                  Der Komfort war kein Problem. Ich habe eine etwas kürzere Geometrie und einen Spacer mehr als auf meinem normalen Rennrad gefahren. Zusammen mit dem leichten Gepäck hat das für uns totalen Sinn gemacht, wir sind sehr schnell vorangekommen.
                                                                                                                                                                  Ja, die Taschen waren wirklich super! Nächstes Jahr geht es durch die Rocky Mountains, da kommt das selbe Setup zum Einsatz.
                                                                                                                                                                  Meine Fotos ziehen um: http://500px.com/baryt/sets

                                                                                                                                                                  Kommentar