• Hunter9000
    Dauerbesucher
    • 02.06.2012
    • 678
    • Privat


    [UK] The Blue Sky of Skye

    Tourentyp Trekkingtour
    Breitengrad 57.410946664
    Längengrad -6.203727718
    The Blue Sky of Skye
    Einmal quer durch die Wolkeninsel

    11. – 20. Mai 2014


    Gedanken zur Reise

    Wer an dieser Stelle einen Reisebericht erwartet, indem ich mich unter Qualen, im strömenden Regen und mit Blasen an den Füßen völlig fertig durch die schottischen Highlands plage, den muss ich leider enttäuschen; für solche Erzählungen muss der Bericht aus dem letzten Jahr reichen. Wer, auf der anderen Seite – verleitet durch den Titel –, eine Bilderbuchreise durch eine der schönsten Ecken Schottlands erwartet, wird ebenfalls enttäuscht werden. The Blue Sky of Skye war ein euphorischer Arbeitstitel, unter dem die Reise geplant worden ist. Ich habe zwar überlegt ob ich den Titel den tatsächlichen Gegebenheiten anpassen sollte, entschied mich aber schließlich dagegen. Und ganz falsch ist der Titel schließlich auch nicht.

    Warum nun Skye? – Nachdem ich die letzten beiden Jahre in Knoydart und auf dem Cape Wrath Trail alleine unterwegs gewesen bin, machte meine Freundin dieses Jahr klar, dass sie wieder einmal einen gemeinsamen Pärchenurlaub haben wollte. Da es klar war, dass ich wieder etwas Auslauf brauchen würde, suchten wir also nach einer passenden Wanderstrecke; natürlich in Schottland. Hierbei galt es eine Strecke zu finden, welche mich nicht völlig langweilen, meine Freundin auf der anderen Seite nicht überfordern würde. Zuerst schlug sie den Rob Roy Way vor, der in der Nähe von Glasgow startet und von dort Richtung Nordosten führt. Nach kurzem Studium des Weges war mir aber klar, dass mir die Strecke und die Landschaft dort so gar nicht zusagten. Ich stellte dafür den Isle of Skye Trail zur Diskussion. Der Trail ist zwar weit davon entfernt einfach zu sein, ist aber meistens doch so Zivilisationsnah, dass man jederzeit abbrechen und die Route den Witterungsbedingungen und dem körperlichen Befinden anpassen kann (was wir auch reichlich genutzt haben). Außerdem befindet er sich in einer Ecke von Schottland, die ich noch gar nicht kenne und Skye an und für sich sollte ja ein schönes Fleckchen sein.

    Geplant war die klassische Route von walkinghighlands von Norden nach Süden zu gehen. Also ein Start bei Rhuba Hunish, gefolgt von einem Marsch durch die Trotternish, einem Zwischenstop in Portree, und dann ein Marsch nach Sligachan und Camasunary. Den Abstecher nach Elgol im Süden wollten wir uns sparen. Von Camasunary sollte es über den Pass nach Kirkibost und von dort über die Straße nach Torrin gehen. Dann weiter nach Bhorneraig und schließlich nach Broadford. Im Ganzen wollten wir 6 ½ Tage unterwegs sein.

    Die Anreise nach Skye sollte wie bei meiner letzten Tour über Aberdeen erfolgen. Vom Flughafen würde es dann per Zug weiter nach Inverness gehen und von dort, nach einer Übernachtung, mit dem Citylink Bus direkt nach Portree. Die letzten Kilometer würden wir dann mit einem Stagecoach nach Duntulm zurücklegen, wo sich der Startpunkt des Trails befindet.

    Ausrüstung

    Stolz kann ich sagen, dass ich für diese Tour allen Versuchungen widerstanden und mir keine neue Ausrüstung gekauft habe! Natürlich konnten wir zu zweit nicht in meinem geliebten Gossamer losziehen, aber zum Glück haben wir ja noch das kleine Vaude Taurus UL in unserer Abstellkammer. Auch die Töpfe wurden gegen ihre größeren Brüder ausgetauscht. Da meine Freundin möglichst wenig Gewicht schleppen sollte, trug ich neben dem Zelt, der Unterlagsplane für das Zelt, Karten, Kochausrüstung auch noch das Essen. Meine Freundin selbst sollte nur ihr Wasser, ihren Schlafsack und ihre Kleidung schleppen müssen. Dadurch würde ich letztendlich etwa doppelt so viel wie meine Freundin tragen – was ganz gut zur Verteilung unseres Körpergewichts passt. Dennoch machte ich mir bezüglich des Gewichts etwas Sorgen, würde sie doch – inklusive Wasser – 10kg auf dem Rücken tragen. Ich war etwas am zweifeln, ob sie dies über Tage hinweg und durch teils wegloses Gelände würde tragen können.
    Zuletzt geändert von Hunter9000; 25.05.2014, 15:14.

  • Scrat79
    Freak
    Liebt das Forum
    • 11.07.2008
    • 12533
    • Privat


    #2
    AW: [UK] The Blue Sky of Skye

    Da bin ich mal auf Fortsetzung gespannt!
    Der Mensch wurde nicht zum Denken geschaffen.
    Wenn viele Menschen wenige Menschen kontrollieren können, stirbt die Freiheit.

    Kommentar


    • Martin1978
      Fuchs
      • 16.08.2012
      • 1668
      • Privat


      #3
      Ich auch!!!

      An ahlen Räschtshreipfehllern ist das Schmartfon schuld!
      Du gamla, Du fria, Du fjällhöga nord
      Du tysta, Du glädjerika sköna!
      Jag hälsar Dig, vänaste land uppå jord,
      Din sol, Din himmel, Dina ängder gröna.

      Kommentar


      • Borderli
        Fuchs
        • 08.02.2009
        • 1737
        • Privat


        #4
        AW: [UK] The Blue Sky of Skye

        Ha, noch jemand, der zu dieser Zeit in Schottland unterwegs war! Ich bin seit gestern Abend zurück und füttere den Computer gerade mit Fotos.
        Bitte weiterschreiben!

        Kommentar


        • Hunter9000
          Dauerbesucher
          • 02.06.2012
          • 678
          • Privat


          #5
          AW: [UK] The Blue Sky of Skye

          Wir haben bei jedem Regenschauer an dich gedacht, Borderli!

          Kommentar


          • Glenfiddich
            Erfahren
            • 19.02.2012
            • 280
            • Privat


            #6
            AW: [UK] The Blue Sky of Skye

            Wow, klasse ein Reisebericht von Skye. Werde aufmerksamer Leser sein. Allein schon weil ich ja im September auch 2 Wochen da unterwegs sein werde.

            Ich freue mich auf deinen Bericht / Bilder.
            Ich habe Talente, Rechtschreibung gehört nicht dazu.

            Kommentar


            • RockingKatja
              Erfahren
              • 21.03.2012
              • 215
              • Privat


              #7
              AW: [UK] The Blue Sky of Skye

              Nachdem letztes Jahr der CTW beliebt war, scheinen sich dieses Jahr einigen auf dem Skye Trail rumzutreiben, hehe Stand auch bei mir auf dem Plan, musste aber verschoben werden. Bin sehr gespannt auf deinen Bericht!
              Kate-ventures - My adventures on the road

              Kommentar


              • Hunter9000
                Dauerbesucher
                • 02.06.2012
                • 678
                • Privat


                #8
                AW: [UK] The Blue Sky of Skye

                Sonntag, 11. Mai – Anreise

                Wir starteten unsere Reise von Erzhausen von Darmstadt aus. Von hier ist es nicht weit zum Flughafen Frankfurt. Ursprünglich hatten die Eltern meiner Freundin vorgeschlagen uns zum Flughafen zu fahren, aber sie entscheiden sich kurzentschlossen uns und bezahlten uns stattdessen ein Taxi. Das wäre praktischer meinten sie. Das ist zwar sicherlich richtig, jedoch kommt es mir etwas seltsam vor so viel Geld für eine Taxifahrt auszugeben. Zumal wir um dieses Geld auch gleich von Heidelberg mit dem Zug zum Flughafen hätten fahren können. Aber gut. Vor der Abfahrt machen wir sie noch mit der Funktionsweise des SPOT vertraut, erläutern noch einmal unsere geplante Reiseroute und schmeißen uns dann in unsere Trekkingsachen.

                Schließlich kommt es zur Verabschiedung und wir fahren mit dem Taxi los. Wir kommen nicht weit, als beim Taxifahrer das Handy klingelt. Der Vater meiner Freundin ruft an, es würden noch Turnschuhe bei ihnen im Haus stehen, ob wir die brauchen würden. Wir können ihn rasch beruhigen: Die Schuhe brauche ich nur um nach der Reise nicht in den Wanderschuhen Auto fahren zu müssen. Die restliche Fahrt verläuft dann ohne Zwischenfall und wir erreichen den Flughafen viel zu früh. Rasch werden die Rucksäcke in die Transportsäcke gepackt und aufgegeben. Wie üblich stellt sich dabei die Frage: Werden die Säcke als Sperrgepäck deklariert, oder nicht? In diesem Fall werden sie zu einem Mittelding. Seit neuestem darf / muss man bei Lufhansa sein Gepäck selbst abgeben. Aber noch bevor wir zu den Automaten können, werden wir von einer Mitarbeiterin abgefangen: Unsere Rucksäcke sind für die Maschinen zu sperrig und wir dürfen zehn Meter weiter zu einem normalen Check-in Schalter gehen. Dann beginnt wieder die leidige Zeit des endlosen Wartens, gefolgt von einem kurzen Flug.

                Gelandet in Aberdeen habe ich genau wie letztes Jahr geplant zu Fuß zum Bahnhof von Dyce zu gehen. Das Wetter ist trocken, bewölkt und windig; von daher perfekt für einen kleinen Marsch entlang der Straße, an der immer noch neue Bürogebäude hochgezogen werden. Irgendwo bei der Hälfte des Weges – wir marschieren recht flott – ereilt uns irgendwann die Erkenntnis, dass ich bei der Planung der Reise irgendwie eine Stunde verloren habe, beziehungsweise die Strecke zum Bahnhof als viel kürzer in Erinnerung hatte. Auf jeden Fall wird es verdammt knapp unseren gebuchten Zug zu erwischen! Wir fallen irgendwann in einen leichten Trab und schließlich jogge ich vorne los um unsere Tickets am Automaten abzuholen und uns so Zeit zu erkaufen. Schnell geht das Joggen mit Gepäck aber extrem auf die Oberschenkel. War das mit 18 in der Armee auch schon so anstrengend? Völlig außer Atem erreiche ich den Bahnhof – in fünf Minuten kommt der Zug – nestle schnell nach der Kreditkarte und der Buchungsnummer, was alles ewig zu dauern scheint. Dann kommt auch schon meine Freundin an den Bahnsteig. Sie ist kreidebleich und völlig verschwitzt. Wenig später fährt dann auch der Zug ein und wir fallen auf unsere Plätze. Um den Kreislauf meiner Freundin zu stabilisieren kaufe ich ihr eine Cola, dennoch zittert sie noch eine gute Weile, bis sie anfängt sich wieder zu erholen. Was für ein toller Start! Ich fühle mich extrem schuldig wegen dieses dummen Planungsfehlers und so fahren wir die ersten Stationen recht schweigend dahin.

                Draußen vor dem Fenster zieht dabei die grüne Landschaft voller Herden mit Schafen, Baby-Schafen, Rindern, Baby-Rindern, Pferden und Baby-Pferden sowie ganzen Hainen von gelb blühendem Ginster vorbei. Nur langsam bekommen wir beide ein Auge dafür und finden uns endlich in unserem Urlaub ein. In Inverness angekommen dämmert es bereits. Wir kehren kurz im Restaurant zur gelben Möwe ein und gehen dann weiter zum Student Hostel, von dem ich aus dem letzten Jahr noch gute Erinnerungen habe. Wir erhalten ein Zimmer im ersten Stock, richten uns dort etwas ein und gönnen uns dann das Abendessen. Meine Freundin klagt dabei immer noch über Erschöpfung und auch über starke Ohrenschmerzen. Wir hoffen beide, dass sie nicht gleich am ersten Tag krank wird.

                Nach der langen Anreise und der ungeplanten Sporteinlage gehen wir früh schlafen.

                Kommentar


                • Hunter9000
                  Dauerbesucher
                  • 02.06.2012
                  • 678
                  • Privat


                  #9
                  AW: [UK] The Blue Sky of Skye

                  Montag, 12. Mai – 1. Tag

                  Ich schlafe gut, bin jedoch bereits um sechs Uhr früh wach, meien Freundin bereits um vier. Nachdem wir beide erkennen, dass an Schlaf nicht mehr zu denken ist gehen wir in den Gemeinschaftsraum hinab und frühstücken ausgiebig. Dann schnappen wir uns unsere Sachen und machen uns auf den Weg zu M&S um dort nach Hustenlutschtabletten für meine Freundin zu suchen, der es gesundheitlich gerade gar nicht so gut geht. Ich sehe die Tour schon auf der Kippe stehen. Wir finden jedoch keine nicht-medizinischen und marschieren unverrichteter Dinge zum Busbahnhof. Dort lasse ich meine Freundin und unser Gepäck zurück, während ich über die Straße zum regionalen Outdoorladen gehe um dort unser Gas zu kaufen. Ich warte ungeduldig einige Minuten vor der Tür, bis der Laden öffnet und bin entsprechend der erste Kunde. Kurz nach neun bin ich aber wieder am Busbahnhof – der Bus geht um 9:15. In der Zwischenzeit hat sich meine Freundin zwei Franko-Kanadier angelacht, die ebenfalls bei uns im Hostel waren und nun nach Skye wollen. Sie heuern mich gleich als Fremdenführer an und wollen Tipps, was man sich auf Skye alles ansehen kann.

                  Wir setzen uns im Bus weit vorne hin, nachdem ich zuvor eine allgemeine Warnung bezüglich des Fahrstils schottischer Busfahrer in Kombination mit schottischen Straßen ausgesprochen habe. Pünktlich brausen wir ab und lassen Inverness hinter uns. Entlang Loch Ness spiele ich noch den Fremdführer („Da Loch Ness, hier Urquart Castle, rechts irgendwo der Great Glen Way…“) doch schon bald schlafen sowohl die beiden Jungs als auch meine Freundin neben mir. So sehe ich mir die Landschaft eben alleine an. Als wir uns der Westküste nähern sehe ich auf den Bergen den ersten Schnee. Ansonsten scheint das Wetter aber perfekt zum wandern: Es ist bewölkt (aber nicht durchgehend) und trocken. Was will man in Schottland mehr? Als wir an Shiel Bridge, Morvich und Dorne vorbeikommen sind sowohl die Jungs als auch meine Freundin wieder wach; letztere ist jedoch etwas weiß um die Nase aufgrund des rasanten Fahrstils unseres Fahrers. Mir wird in der Zwischenzeit klar, dass Schottland für mich viel von seinem Abenteuercharakter verloren hat. Die Berge beiderseits des Glen Shiel sind im Gegenteil so etwas wie alte Freunde, die man freut wieder zu sehen. Aber die Spannung des Neuen fehlt. Anscheinend ist es Zeit für mich, mir ein neues Reiseland zu suchen, indem für mich alles noch neu und spannend ist.

                  Kurz vor Portree rammt der Busfahrer noch ein Schaf von der Straße ohne auch nur kurz die Bremse zu betätigen, dafür kommen wir pünktlich an. Wir verabschieden uns von den beiden Jungs, die sich im Independent Hostel einquartiert haben. Wir machen es uns bei Sonnenschein auf dem Marktplatz gemütlichen, essen Salami, Käse und Wurst und warten auf den Regionalbus. Dieser fährt eine Stunde später auch ab und bringt uns für 4,90 Pfund entlang der Westküste nach Duntulm. Meine Freundin schläft bald wieder neben mir, was mich sehr beunruhigt, da sie sonst so gut wie nie in öffentlichen Verkehrsmitteln schläft. Nebenbei studiere ich stets die Karte, wo wir uns gerade auf Skye befinden. Eine gute Entscheidung. Denn irgendwann sehe ich aus dem Fenster das Duntulm Hotel, welches hinter uns verschwindet. Zaghaft wende ich mich an den Busfahrer: „Is the Duntulm Busstop already behind us?“ Der Busfahrer blinzelt mich kurz an und seinem überraschten Gesichtsausdruck nach zu urteilen scheint ihm gerade zu kommen, dass er uns vor einer halben Stunde Tickets nach Duntulm verkauft hat. „Depends where you want to get off in Duntulm…“, meint er stattdessen. „At the telephone box?“, schlage ich vor. Er nickt, bremst und wir sind am Ziel. Mit uns steigt noch ein weiterer Wanderer, mit deutlich leichterem Gepäck, aus.

                  Es herrscht strahlend blauer Sonnenschein und von dem im Wetterbeicht angekündigten Wetter – starke Bewölkung, sowie vereinzelte Regenschauer – ist nichts zu sehen. Soll uns recht sein! Wir packen unsere Rucksäcke um, stellen die Trekkingstöcke ein und machen die obligatorischen Fotos vom Startpunkt neben der roten Telefonzelle. Es gibt jeweils Einzelbilder, sowie ein modernes Selfie mit uns beiden. Das Duckface lassen wir dann aber doch aus, so trendy sind wird nicht.

                  Über den gut sichtbaren Weg, der sogar mit Pfosten markiert ist, geht es von der Telefonzelle aus nach Norden in Richtung der legendären Lookout Bothy. Zur linken sehen wir dabei die Ruinen von Duntulm Castle, sowie die Reste des Dorfes Erisco, in dem heute die Schafe grasen. Während des Gehens halten wir Ausschau nach Frischwasser, da wir nur wenig mitgenommen haben. Doch außer einem traurigen Rinnsal, der entlang des Zauns zwischen zwei Weidegebieten verläuft, ist nichts zu sehen.

                  An einer Rinderherde vorbei, die uns misstrauisch beäugt, erklimmen wir den Hügel Meall Tuath, auf dessen Spitze die kleine weiße Bothy steht, welche den schönen Namen The Lookout trägt. Noch nie habe ich eine so kleine Bothy gesehen, aber auch keine die so schön und sauber ist. Vom Ausblick, den man von hier über die Klippen nach Norden hat, und der durch die großen Fensterfronten erst so richtig ermöglich wird, brauche ich erst gar nicht zu reden. Erstaunt stelle ich außerdem fest, dass es in der Bothy sogar ein eigenes Fernglas gibt, welches noch keine Füße bekommen hat! Nachdem wir unser Nachtlager hergerichtet haben marschiere ich in einem großen Halbkreis rund um die Bothy, auf der Suche nach einer Frischwasserquelle. Aber außer einer dicken Highlandkuh und schönen Aussichtsplätzen finde ich nichts.

                  Es bleibt uns also nichts anders übrig als uns mit unseren leeren Wasserflaschen und dem Wasserfilter zu bewaffnen und zu dem kleinen Rinnsaal zurückzugehen, den wir zuvor beim Zaun gesehen haben. Unterwegs machen wir noch ein paar Abzweiger, da wir immer weieder glauben iregndwo in den Wiesen Wasser glitzern zu sehen, was sich aber jedesmal als Trugschluß erweist. Also pumpen wir fleißig das nicht wirklich lecker aussehende Wasser in unsere Flaschen. Nach dem Pumpvorgang sieht es aber schon deutlich besser aus und um unsere Psyche noch mehr zu beruhigen werfen wir in jede unserer Flaschen noch eine Chortablette. Das sollte reichen. Zumal wir den Großteil des Wassers ohnehin beim Kochen verbrauchen werden.


                  Lookout Bothy mit Highlandkuh

                  Zurück in der Bothy legt sich meien Freundin noch einmal aufs Ohr und schläft für mehr als eine Stunde. Ihr scheint es wirklich nicht gut zu gehen und klagt auch immer noch über Ohrenschmerzen. Wir wollen bis morgen abwarten, um dann zu entscheiden, wie wir weiter vorgehen. Gegen sechs Uhr Abends stößt noch Andreas zu uns. Er hat den Skye Trail gerade abgeschlossen und wirkt reichlich erschöpft. Er war die Tage wohl immer länger unterwegs.

                  Wir kochen unser Abendessen und ich fachsimple mit Andreas etwas über Ausrüstung – er war im letzten Jahr mit der Gossamer Dackelgarage unterwegs und konnte sich so gar nicht damit anfreunden (unverständlich für mich!); er hat sie glaube ich, auch gleich wieder verkauft – und frage nach einigen Dingen bezüglich des Skye Trails. Vor allem die Wegbeschaffenheit der nicht vorhandenen Wege durch die Trotternish Mountains interessiert mich.

                  Am Abend blicken wir noch hinunter auf die Hunish Halbinsel und die umgebenden Gewässer, auf der Suche nach einigen Walen, doch leider sind – zumindest von hier oben – keine zu sehen.


                  Rhuba Hunish

                  Kommentar


                  • Heather
                    Erfahren
                    • 03.06.2013
                    • 253
                    • Privat


                    #10
                    AW: [UK] The Blue Sky of Skye

                    Schöner Bericht! Bitte bald weiter schreiben.

                    Kommentar


                    • Borderli
                      Fuchs
                      • 08.02.2009
                      • 1737
                      • Privat


                      #11
                      AW: [UK] The Blue Sky of Skye

                      Die Farbe des Himmels kommt mir irgendwie bekannt vor. Ich glaube, die habe ich in dieser Zeit auch gesehen...

                      Kommentar


                      • Matty
                        Erfahren
                        • 09.03.2012
                        • 244
                        • Privat


                        #12
                        AW: [UK] The Blue Sky of Skye

                        Bei der Vorbereitung hat es ein wenig an Recherche gemangelt, weil sonst wuesste man vom Wasserproblem bei der LookOut Bothy (schon auf der Karte erkenntlich, das da nichts mit Wasser ist).

                        http://www.mountainbothies.org.uk/bo...sp?bothy_id=24
                        Bothy small, no fireplace or stove, no drinking water at bothy or on the headland, but water may be obtained at Trotternish Art Gallery, Solitote NG 428 742
                        Der Weg ist neu befestigt und hat teilweise auch eine neue Fuehrung. Die Pfosten stammen von den Bauarbeiten, die den neuen Wegverlauf gekennzeichnet haben.

                        Kommentar


                        • Hunter9000
                          Dauerbesucher
                          • 02.06.2012
                          • 678
                          • Privat


                          #13
                          AW: [UK] The Blue Sky of Skye

                          Ich hab durchaus bereits vorab auf der Karte gesehen, dass dort keine Bäche eingezeichnet waren. Aber eigentlich findet sich immer irgendwo etwas Wasser. Zur Not hätten wir eben bis zum Hotel zurück gehen müssen, wäre auch nur eine Stunde Fußmarsch gewesen.

                          Kommentar


                          • Hunter9000
                            Dauerbesucher
                            • 02.06.2012
                            • 678
                            • Privat


                            #14
                            AW: [UK] The Blue Sky of Skye

                            Dienstag, 13. Mai – 2. Tag

                            Ich schlafe herrlich und relativ lange. Draußen vor der Bothy strahlt die Sonne von einem blauen Himmel. Immer noch nichts von der durchgehenden Bewölkung und dem angesagten Regen zu sehen – irgendwie macht mich das Misstrauisch, auch wenn ich mich wahnsinnig über das Wetter freue! Wir packen unsere Rucksäcke, Andreas lässt sich Zeit, er ist von Gestern noch geschafft. Vor dem Frühstück, als meien Freundin aufs Klo geht, übersieht sie ihr erstes Boghole und versenkt gleich ihren Croc und ihren Socken darin. Sie nimmt es mit Humor und der Anblick, wie sie einbeinig zur Bothy springt ist göttlich.

                            Gegen acht Uhr brechen wir schließlich auf – meine Freundin mit einem paar frischer Socken – und bewegen uns an der Nordküste entlang. Wir genießen den Ausblick und das Wetter. Außerdem testen wir das Navigationssystem am Handy meiner Freundin, welches wir mit den Karten von Skye, sowie den Wegpunkten des Trails gefüttert haben, wie er auf walkinghighlands zu finden ist. Dies erleichtert an diesem und auch an einigen der Folgetage die Navigation ungemein, führt auf der anderen Seite aber auch dazu, dass ich kaum auf meine Karten schaue, wodurch ich selbst etwas den Bezug zu Distanzen verliere (auch wenn diese natürlich auch auf dem Handy angezeigt werden, aber die Möglichkeit des Zoomens überfordert irgendwie mein auf fixe Rastergrößen ausgelegtes Gehirn).


                            Nordküste der Isle of Skye

                            Praktisch den ganzen Vormittag über geht es durch das Farmland der Nordküste, immer wieder über Zäune hinweg und über kaum sichtbare Pfade. Bei den Ruinen der Kirche St. Moluag schleichen wir uns an einer Kuhherde vorbei auf eine Straße. Neben dieser fließt der Kilmaluag River, bei dem wir endlich unsere Wasservorräte auffüllen können – auch wenn hier zahlreiche Schafsherden direkt am Fluss grasen.


                            Kühe bei den Ruinen von St. Moluag

                            Bei den Ruinen einer alten Radarstation angekommen fällt uns auf, dass sich aus dem Norden eine dunkle Wolkenfront nähert, die verdächtig nach Regen aussieht. Da der Wind ständig dreht ist noch nicht ganz klar, ob sie sich in unsere Richtung bewegt, aber wir beschließen sie weiter im Auge zu behalten.

                            Wir haben gerade die kurze Kletterpartie bei Steall a‘ Ghreip hinter uns gebracht – die von oben deutlich dramatischer aussieht, als sie dann ist – als uns der Regen schließlich einholt. Es ist aber nur ein kurzer Schauer, der über uns hinweg zieht und wir kommen gar nicht erst dazu unsere Regenhosen anzuziehen. Als wir einen Kilometer weiter das Flodigarry Hotel passieren ist es schon wieder trocken und wir machen im Sonnenschein unsere Mittagspause. Hier sehen wir an einigen extrem windgeschützten Stellen auch die ersten Midges. Die Saison hat also schon gestartet, aber sie sind noch weit davon entfernt zu einer Plage zu werden.


                            Flodigarry Hotel

                            Nun geht es einen Kilometer weit über harten Asphalt an der Hauptstraße entlang, die wir beim Loch Langaig wieder verlassen. Die kurze Etappe auf der Straße reicht aus um Schmerzen in den Fußsohlen zu erzeugen und ich habe bereits große Vorfreude auf die langen Straßenetappen nach Portree.

                            Nach Loch Langaig geht es rasch steil bergauf in Richtung des Quiraing. Das Wetter ist immer noch bestens und bietet uns traumhafte Ausblicke auf diese zerklüftete Landschaft. Der Weg ist deutlich zu sehen, ist jedoch an manchen Stellen sehr ausgesetzt, was Trittsicherheit, vor allem aber Schwindelfreiheit erfordert. Ich gehe wie üblich voran, spreche diese Stellen jedoch bewusst nicht an um meine Freundin nicht überflüssig nervös zu machen. Sie meistert die Stellen auch ohne Probleme.

                            Während des Aufstieges werden wir von einer Gruppe Schotten überholt, welche trotz schweren Gepäcks ein gutes Tempo vorlegen. Als sie uns passieren plaudern wir kurz. Sie wollen ebenfalls auf den Ridge, müssen sich jedoch, da sie heute spät aufgebrochen sind, noch gut beeilen. Da sie oben campieren wollen weise ich sie noch darauf hin, dass es am Kamm direkt kaum Wasser gibt, aber das wissen sie bereits. So eilen sie dann weiter von dannen, während wir gemütlich weiter trotten.

                            Je näher wir schließlich der Felsformation kommen, welche als „The Prison“ bekannt ist, desto mehr Leute – hauptsächlich Tagesausflügler – treffen wir, bis sich das ganze schließlich zu einer wahren Völkerwanderung entwickelt. Selbst auf den West Highland Way habe ich nie so viele Leute an einem Fleck in den Highlands gesehen.


                            Meine Freundin im Quiraing

                            Regelmäßig machen wir mit unseren dicken Rucksäcken den Leuten Platz, die uns entgegen kommen, oder die uns überholen. Je näher wir dem Parkplatz an der Straße kommen, desto mehr Leute treffen wir auch in leichten Turnschuhen und ohne Rucksäcke. Die Ausrüstung der Wanderer ist somit ein gutes Zeichen für die Distanz zu Straße. Der Ausblick der sich an diesem Tag hier über das Land und die Trotternish Moutains bietet ist aber auch einfach zu gut, als das man ihn sich entgehen lassen könnte. Ich komme aus dem fotografieren kaum heraus.


                            Trotternish Mountains

                            Wie mir geht es vielen anderen, unter anderem einer ganzen Gruppe von schottischen Fotografen, die mit voller Ausrüstung unterwegs sind um einige gelungene Schnappschüsse zu machen. Wahrscheinlich für die Isle of Skye Foto Challenge. Am Parkplatz angekommen stellen wir fest, dass dieser bis zum letzten Platz gefüllt ist. Es stehen sogar Autos direkt neben der Straße, weil der Platz nicht reicht. Wir wollen uns gar nicht vorstellen, wie es an einem Tag wie diesem am Old Man aussehen muss, der ja so eine Art Wahrzeichen der Insel ist.

                            Hier am Parkplatz treffen wir auch ein Heidelberger Ehepaar, welches mit dem Auto den ganzen Weg bis hier herauf gefahren ist. Warum sich Leute das antun, werde ich nie verstehen. Wahrscheinlich genauswenig, wie diese Leute verstehen werden, wie man mit einem Rucksack durch die Landschaft laufen kann, ohne regelmäßige Duschen und einem warmen Bett.


                            The Prison

                            Meine Freundin und ich überlegen ob wir hier wie geplant unser Lager aufschlagen sollen oder ob wir weiter gehen. Gut, ich überlege. Meine Freundin hat für heute eigentlich genug. Irgendwie würde ich das gute Wetter gerne noch ausnützen, auf der anderen Seite bietet dieser Platz eine traumhafte Aussicht und ein kleiner Bach fließt direkt aus den Bergen nördlich der Straße zum Parkplatz herab. Da dieser Urlaub im Gegensatz zum Letzten auch etwas entspannender werden soll schlagen wir also gegen drei Uhr nachmittags unser Zelt an einem windgeschützten Platz auf. Wir tun gut daran das Zelt an einem so schönen Tag aufzustellen. Das letzte Mal, dass wir es aufgebaut haben ist doch schon fast ein Jahr her und wir brauchen 20 Minuten bis es schließlich steht. Im Wind oder Regen wären in dieser Zeit alle unsere Sachen vollkommen nass gewesen.

                            Wir werden von einigen Leuten etwas eigenartig angesehen und ein Asiate spricht uns auch darauf an, ob wir hier wirklich lagern wollen. Es wäre doch saukalt in der Nacht. Wir verweisen auf unsere Schlafsäcke und richten unser Lager ein. Hier zeigt sich, dass das Taurus UL nur für zwei Personen geeignet ist, die sich wirklich sehr gerne haben – was bei uns ja zum Glück der Fall ist – und die nur wenig Gepäck haben. Wir deponieren den Rucksack meiner Freundin am Fußende im Zelt und meinen in der kleinen Apsis. Negativ fällt und diesmal auf, wie dünn der Boden des Zeltes ist. Zum Glück haben wir die dazugehörige Bodenplane noch extra dazu gekauft. Ohne dieser drückt sich das Wasser, kniet man im Zelt, sofort durch den Boden. Hier hat man in punkto Gewicht eindeutig an der falschen Stelle gespart.

                            Als es Abend wird nimmt die Anzahl der Tagesausflügler rapide ab und gegen sechs Uhr ist der Parkplatz wie leer gefegt. Wir genießen noch die herrliche Aussicht von unserem Lagerplatz und ich erkunde etwas den Weg, der entlang der Klippen weiter führt, bis wir uns ins Zelt verziehen. Sobald die Sonne sich dem Horizont nähert wird es doch empfindlich kalt. Kaum sind auch wir im Zelt erobern die Schafe wieder den Parkplatz und breiten sich ungestört auch über die Straße auf. Vor dem Schlafen gehen nehme ich noch eine Schmerztablette ein. Meine Schultern sind dermaßen verspannt, dass sich die Verspannung bis in den Kopf ausbreitet und ich unter tierischen Kopfschmerzen leide. Das kann morgen ja heiter werden!

                            Kommentar


                            • Borderli
                              Fuchs
                              • 08.02.2009
                              • 1737
                              • Privat


                              #15
                              AW: [UK] The Blue Sky of Skye

                              Ich kann schon verstehen, warum man mit dem Auto bis zum Quiraing fährt. Haben wir selbst schon oft gemacht. Stand schon die Burger-Bude am Quiraing-Parkplatz?
                              Dass man dort, vor allem bei schönem Wetter, kaum die Kamera aus der Hand legen kann, kann ich nur bestätigen.

                              Ich freue mich schon auf die Fortsetzung!

                              Kommentar


                              • Hunter9000
                                Dauerbesucher
                                • 02.06.2012
                                • 678
                                • Privat


                                #16
                                AW: [UK] The Blue Sky of Skye

                                Ich kann shcon auch verstehen, dass man da mit dem Auto hinfährt. Warum man sich aber in Heidelberg ins Auto setzt um nach Skye zu fahren, verstehe ich nicht.

                                Burger-Bude war leider noch nicht da...

                                Kommentar


                                • Borderli
                                  Fuchs
                                  • 08.02.2009
                                  • 1737
                                  • Privat


                                  #17
                                  AW: [UK] The Blue Sky of Skye

                                  Die haben sich doch bestimmt noch mehr angesehen, als nur diese Insel, nehme ich an.
                                  Die Burger-Bude war im Mai 2012 das Ziel von Mr Borderli, als ich mich mit meinen Eltern und meinen Hunden auf den "Aussichtshügel" gegenüber des Quiraing aufmachte, so als Ausklang zum vorherigen Storr-Spaziergang. Er fand seinen Venison-Burger lecker...

                                  Kommentar


                                  • Glenfiddich
                                    Erfahren
                                    • 19.02.2012
                                    • 280
                                    • Privat


                                    #18
                                    AW: [UK] The Blue Sky of Skye

                                    schöner Beginn des Reisebericht mit schönem Wetter an den ersten Tagen. Hat deine Freundin den Ihre Socke nebst Croc wieder dem Boghole entrissen ? Kommt sowas eigendlich wie norddeutsche Moorleichen in 200 Jahren wieder hoch ?
                                    Ich habe Talente, Rechtschreibung gehört nicht dazu.

                                    Kommentar


                                    • Hunter9000
                                      Dauerbesucher
                                      • 02.06.2012
                                      • 678
                                      • Privat


                                      #19
                                      AW: [UK] The Blue Sky of Skye

                                      Jaja, es war nicht so besitzergreifend. Aber dafür sehr nass

                                      Kommentar


                                      • Hunter9000
                                        Dauerbesucher
                                        • 02.06.2012
                                        • 678
                                        • Privat


                                        #20
                                        AW: [UK] The Blue Sky of Skye

                                        Mittwoch, 14. Mai – 3. Tag

                                        Die Nacht ist kalt. Insbesondere der Morgen kurz vor Sonnenaufgang. Sowohl ich in meinem als auch meine Freundin in ihrem dicken Winterschlafsack frieren für eine halbe Stunde vor uns hin, bis die Temperaturen endlich wieder steigen und wir noch einmal kurz etwas wegdösen. Dann geht aber erbarmungslos der Wecker. Wir müssen heute früh raus, die Strecke durch die Trotternish ist lange und wird auch anspruchsvoll. Um 6:30h kriechen wir aus dem Zelt. In der Nacht hat es zugezogen, aber es sieht nicht wirklich nach Regen aus und auch die Nacht war trocken. Es ist aber windig und verdammt kalt.


                                        Morgenrot über Staffin

                                        Wir frühstücken, waschen ab, füllen unsere Wasserbehälter bis zum Rand und brechen dann das Zelt ab. Um acht Uhr marschieren wir los. Bereits die erste Steigung bringt uns mit dem ganzen Wasser im Gepäck gut ins Schwitzen. Noch ist der Weg gut zu erkennen, wird er doch häufig von Tagestouristen benutzt und an den wenigen Ecken, an denen er kurz verschwindet hilft uns das Navi vom Handy rasch weiter. Bereits bevor wir den 466 Meter hohen Bioda Buidhe, den ersten Gipfel auf unserer Tagesetappe, erreichen, ist der Weg so gut wie verschwunden. Dafür hat der Wind aufgefrischt. Der Abstieg ins Bealach nan Coisichean ist schließlich völlig weglos, was meine Freundin ziemlich anstrengt und durch den Wind nicht gerade verbessert wird. Ich selbst habe mehr ein Problem mit der Aussicht. Die Gipfel der Trotternish sind nicht besonders spektakulär und die Klippen selbst bekommt man von hier oben kaum oder nur schlecht zu Gesicht. Damit haben die Trotternish für mich aus der Entfernung und aus dem Tal deutlich mehr Eindruck auf mich gemacht als jetzt, da ich auf ihnen stehe.

                                        Je später der Vormittag wird desto stärker wird der Wind und aus dem Süden ziehen auch immer mehr Wolken heran. Meine Freundin ist durch die zahlreichen Steigungen, das weglose gehen und auch durch Wind schon gut erschöpft. Trotz mehrmaligem Nachfragen möchte sie jedoch nicht abbrechen. Als wir den Gipfel von Beinn Edra hinter uns haben, es ist kurz vor elf Uhr, ziehe ich jedoch die Reißleine und ordne den Abstieg ins Tal an. Der Wind kommt mittlerweile in Böen und die Wolken vor uns haben ein unheilverkündendes dunkles Grau angenommen; außerdem hängen sie so tief, dass sie die Trotternish wahrscheinlich umhüllen werden. Von meiner Freundin kommt keine Widerrede. Wir nehmen den weglosen Abstieg Richtung Fairy Glen und kommen rasch an der Talsohle an, was wieder zeigt, wie niedrig die Trotternish eigentlich sind. Ich bin ziemlich wehmütig, dass wir hier abbrechen mussten, aber ein Blick zurück zeigt mir, dass es die richtige Entscheidung war. Mittlerweile sind die Gipfel in den Wolken und es fängt nun auch an zu regnen. Nur der Wind ist im Tal nicht mehr zu spüren.


                                        Blick entlang der Trotternish


                                        Trotternish im Nebel

                                        Bei leichtem Nieselregen essen wir zu Mittag und bahnen uns dann einen Weg durch das sumpfige Land, bis wir den auf der Karte verzeichneten 4x4 Weg finden, der ins Fairy Glen führt. An einer Stelle müssen wir über ein Gatter klettern, welches verschlossen ist – mit den Rucksäcken keine so einfache Aufgabe. Direkt hinter dem Gatter treffen wir auf eine Gruppe Engländer, mit denen sich sofort der übliche Plausch entspinnt. Sie überlegen den Beinn Edra zu besteigen und fragen nach dem Wetter oben. Ich blicke kurz über die Schulter, von den Bergen ist wirklich nicht mehr viel zu sehen, und dann auf die Engländer: Eine trägt kurze Shorts, alle nur Turnschuhe und eine leichte Regenjacke. Ich rate ihnen daher dringend von dieser Unternehmung ab! Sie sind froh, dass ihnen jemand die Entscheidung abnimmt, sie hatten schon gehadert, ob es eine gute Idee wäre.

                                        Während sie noch etwas die regnerische, wolkenverhangene Landschaft genießen gehen wir weiter zum Parkplatz am Fairy Glen. Das Tal selbst ist auch ganz nett, aber in den Highlands gibt es sicherlich Glens die genauso schön oder sogar noch schöner sind. Natürlich sind die wenigsten davon direkt mit dem Auto zu erreichen.

                                        Die Straße aus dem Glen heraus Richtung dem Dorf Uig ist wieder geteert und damit der Tod für unsere Füße. Vor allem meine Freundin mag nicht mehr aber auch ich spüre den Asphalt bald unter den steifen Wanderstiefeln. Kurzerhand beschließe ich also bei den nächsten Autos den Daumen raus zu strecken. Tatsächlich ist es bereits das dritte Auto welches hält, obwohl es bereits gut beladen ist. Ein ungarisches Pärchen, welches seit sechs Jahren immer in den Sommermonaten in Portree in der Gastronomie arbeitet nimmt uns mit. Obwohl sie eigentlich nach Portree wollen machen sie den kleinen Umweg und setzen uns in Uig in der Nähe des Piers ab. Von hier aus hoffen wir einen Bus in Richtung des Storr – unserem eigentlichen Tagesziel – zu ergattern. Natürlich haben wir den Bus um 15 Minuten verpasst und der nächste geht erst morgen früh. In Uig werden bereits am frühen Nachmittag die Gehsteige hochgeklappt.

                                        Nach einer Toilettenpause erörtern wir unsere Möglichkeiten. Im Grunde gibt es zwei: Wir campieren auf dem hiesigen Campingplatz und fahren morgen mit dem Bus weiter, oder wir versuchen unser Glück abermals per Anhalter. Da der Pier eine Endstation darstellt fahren hier keine Autos durch, aber viele vom großen Parkplatz weg. Wir beginnen daher ganz frech abwechselnd offensichtliche Tagesausflügler anzusprechen wohin sie denn unterwegs sind und ob sie noch einen Platz für zwei Wanderer haben. Wohin die Leute fahren ist uns dabei relativ gleich, solange wir an eine größere Straße kommen. Optimal wäre natürlich Portree oder eben der Old Man of Storr, aber in diesem Augenblick sind wir nicht wählerisch. Leider fahren die meisten in Richtung Dunvegan um das schlechte Wetter für eine Burgbesichtigung zu nutzen.

                                        Erst ein älteres Ehepaar hat erbarmen mit uns. Sie wohnen in Staffin und können uns bis dahin mitnehmen. Damit sind wir voll zufrieden. Von dort aus können wir versuchen weiter zu trampen oder morgens den Bus nehmen. Auf jeden Fall wären wir aus der Endstation in Uig draußen. Wir verstauen die Rucksäcke im Kofferraum, steigen ein und werden natürlich auch gleich gefragt woher wir kommen: „Austria and Germany.“ Bei Deutschland wird der Mann hellhörig. Woher meine Freundin denn genau käme. Darmstadt bei Frankfurt erklärt sie. Der Mann steigt wortlos wieder aus und geht zum Kofferraum. Ich denke schon, dass war’s jetzt, er wirft uns wieder aus dem Auto. Stattdessen wirft er lachend seine Baseballmütze aus dem Kofferraum zu uns nach vorne. Darauf groß das Logo von Mainz 05! Er hat bis zu seiner Pension abwechselnd immer drei Monate in Schottland und drei Monate in Mainz als Maschinenschlosser gearbeitet und ist ein großer Fußballfan. Was bin ich froh, dass ich meine Freundin dabei habe, welche während der nun folgenden Fahrt mit ihm über Fußball reden kann, während ich nur Bahnhof verstehe.

                                        Während der Fahrt beschließt der Mann plötzlich – anscheinend sind wir im sympathisch – uns direkt bis zum Old Man of Storr zu fahren. Was für ein Glück. Wir bedanken uns überschwänglich, immerhin ist das kein kleiner Umweg. Wir passieren den Parkplatz, an dem wir heute Morgen noch gelagert haben und fahren nach Staffin hinunter. Am Kilt Rock bieten sie uns sogar an eine Zwischenstation zu machen, aber wir lehnen dankend ab. Wir wollen die Freundlichkeit der zwei wirklich nicht überstrapazieren. Dafür muss ich als Österreicher noch erklären, dass wir nicht alle so aussehen wie unser Vertreter beim Songcontest. Aber immerhin ein Thema, bei dem ich mitreden kann.

                                        Am Parkplatz zum Old Man lassen uns die beiden dann raus. Es regnet, stürmt und von den Bergen sieht man nicht das Geringste. Die Frau unseres Fahrers ist skeptisch, ob wir wirklich hier bleiben wollen, dann verabschieden wir uns, bedanken uns noch mal und machen uns bei heftigem Wind an den Aufstieg. Weit gehen wir jedoch nicht, da wir beide keine besondere Lust mehr haben. Stattdessen suchen wir in dem abgeholzten Gebiet nach einem guten Stellplatz für das Zelt. Ein Zeltplatz ist dann auch bald gefunden, gut ist er jedoch nicht. Weder haben wir eine Wasserquelle in der Nähe – aber wir haben ja vom morgen noch genug Wasser – noch haben wir (und das war viel bedeutsamer) irgendeine Art von Windschutz. Zudem ist der Platz so schmal, dass wir das Zelt nur quer zum Wind aufstellen können.

                                        Wir packen an extra Abspannleinen raus was wir haben, aber dennoch wird das Zelt unsanft eingedrückt, zumal das Taurus gerade für Seitenwind aufgrund seiner Konstruktion sehr anfällig ist. Bis wir schlafen gehen muss ich mehrmals raus um die Leinen nachzuspannen und dementsprechend stelle ich mich auf eine sehr kurze Nacht ein. Dass das Zelt abschüssig steht und wir daher eine leichte Kopflage haben fällt bei diesen negativen Bedingungen schon gar nicht mehr ins Gewicht.

                                        Kommentar


                                        • Borderli
                                          Fuchs
                                          • 08.02.2009
                                          • 1737
                                          • Privat


                                          #21
                                          AW: [UK] The Blue Sky of Skye

                                          Aha, noch jemand, der von der Trotternish Ridge ins Fairy Glen abgestiegen ist. Habe ich 2011 auch gemacht, allerdings erst nachdem ich den Gipfel hinter Beinn Edra hinter mir hatte. Die Ridge macht bei Sturm und Regen echt keinen Spaß....

                                          Jetzt bin ich auf das Wetter der nächsten Tage gespannt - ob es auf Skye auch so nett gestürmt hat wie ein Stückchen weiter in Wester Ross.

                                          Kommentar


                                          • Hunter9000
                                            Dauerbesucher
                                            • 02.06.2012
                                            • 678
                                            • Privat


                                            #22
                                            AW: [UK] The Blue Sky of Skye

                                            Donnerstag, 15. Mai – 4. Tag

                                            Die Nacht war extrem stürmisch und in der Nacht ist das Zelt mehrmals eingeknickt. Dennoch schaffe ich es bis um drei Uhr morgens durchzuschlafen. Ganz im Gegensatz zu meiner, welche regelmäßig aufwacht und kaum länger als eine Stunde am Stück durchschläft. Gegen sechs Uhr ist dann aber auch bei mir die Nachtruhe endgültig vorbei. Immer noch stürmt es und die ganze Landschaft ist in dicke Wolken gepackt. Wie gestern Abend auch schon ist weder vom Storr noch vom Old Man irgendetwas zu sehen. Hinter uns könnten Außerirdische landen und in den Genpool der Menschheit eingreifen und wir würden davon weder etwas sehen noch hören. Die Tatsache, dass wir das Symbol von Skye nicht zu Gesicht bekommen ist enttäuschend, aber leider nicht zu ändern. Zumal es nicht so aussieht, als würde sich das Wetter heute noch irgendwann ändern.


                                            The Old Man of Storr – oder so

                                            Wir packen das Zelt ein so gut es im Wind irgendwie geht und kehren zum Parkplatz zurück. Da das Wetter so dermaßen ungemütlich ist überlegen wir die Etappe mit dem Bus zu überspringen. Ich schlage vor es erst mal mit Trampen zu probieren, nachdem das gestern bereits zweimal gut geklappt hat. Aber bereits nach zehn Minuten hat meinen Freundin keinen Spaß mehr daran und so wandern wir die Straße entlang bis zur nächsten Bushaltestelle an der Straße, die zum Staudamm von Loch Leathan hinunter führt. Es würde auch gleich ein Bus gehen, aber ich persönlich würde lieber zu Fuß gehen. Immerhin sind wir auf einem Wanderurlaub. Meine Freundin stimmt schließlich zu und so lassen wir die Straße hinter uns und wandern zum Damm hinunter.

                                            Hinter dem Damm geht es zuerst über einen schlecht erkennbaren 4x4 Track, später über Fußwege und bald schon weglos nach Süden. Immer noch pfeift der Wind, aber heute deutlich schwächer als gestern. Dennoch ist meine Freundin alles andere als motiviert weiter zu gehen. Gerade das langsame vorankommen im weglosen Gelände, kombiniert mit dem Wind zehrt an ihrer Psyche. Nach dem ersten Hügel. Noch bevor wir den 350m hohen Fiurnean erreichen, mag sie schlicht und ergreifend nicht mehr. Da so ein weiter gehen durch das Heideland keinen Sinn mehr macht schlagen wir eine neue Route ein, welche uns am Südenede von Loch Leathan zurück auf die Straße führen wird.


                                            Loch Leathan

                                            Zu diesem Zeitpunkt bin ich extrem sauer auf meine Freundin, auch wenn ich versuche es mir nicht anmerken zu lassen. Aber ich achte nicht mehr auf ein langsames Marschtempo und auch nicht auf einen einfachen Weg, was mir später auch leid tut – zumal es für ihre Stimmung und ihre Ausdauer nicht gerade förderlich ist.
                                            Durch ein Gatter an der Straße gelangen wir von der Weidefläche herab und wandern nun der Straße entlang nach Portree hinein. So kommen wir zwar schneller voran aber ich bezweifle stark, dass es weniger anstrengend ist. Auf der Straße kommen und auch noch zwei Franzosen entgegen. Sie wollten heute durch die Trotternish wandern und sich den Old Man ansehen. Wir müssen ihnen leider mitteilen, dass man von beidem zumindest am Morgen nichts gesehen hat. Sie wollen aber dennoch ihr Glück probieren. Am Nachmittag jedoch sollten wir sie in Portree wieder treffen, wo sie auf den Buch nach Dunvegan warteten.

                                            Der Marsch nach Portree hinein zieht sich ewig und wir machen auch einige kurze Pausen um die Füße zu schonen. Endlich tauchen dann die ersten Häuser auf und wir bekommen schließlich einen Blick auf die berühmte vielfarbige Hafenpromenade der Stadt.

                                            Wir steuern direkt das Independent Youth Hostel an und erfahren hier, dass es nur noch wenige freie Plätze gibt. In der Tat gibt es so wenige, dass wir auf zwei unterschiedliche Zimmer aufgeteilt werden müssten. Meiner Freundin ist das aber gar nicht recht und so gehen wir die Treppen neben dem Hostel zum Hafen hinunter und fragen beim anderen Hostel nach Unterkunft. Doch die sind komplett ausgebucht, weswegen wir die Treppen wieder zum Hauptplatz nach oben steigen und doch mit zwei getrennten Zimmern vorlieb nehmen. Das Independent Hostel ist sauber, verfügt über eine riesige Küche und schöne Bäder. Obwohl in den Zimmern anscheinend eine strikte Geschlechtertrennung vorherrscht gibt es die bei den Bädern und den Toiletten jedoch nicht – sehr seltsam.

                                            Den Nachmittag – an dem es immer mehr aufklart und wärmer wird – nützen wir dazu unsere Lebensmittelvorräte aufzustocken, Postkarten zu kaufen und zu schreiben, die Stadt zu besichtigen und uns ein Pub für das Abendessen zu suchen. Zurück im Hostel beginnen wir unsere nächsten Tage zu planen und fragen diesbezüglich beim Hostelbetreiber nach einer Wettervorhersage. Wir sind eigentlich der Meinung, dass das Wetter nicht schlimmer werden kann als letzte Nacht beim Old Man. Der Hostelbetreiber belehrt uns aber eines besseren. Für den kommenden Nachmittag sind Windstärken von 55 Meilen pro Stunde und mehr angesagt. Er empfiehlt uns die kommende Etappe nach Sligachan mit dem Bus zu überspringen und von Sligachan nach Camasunary zu wandern. In der Bothy hätten wir dann ein sicheres Dach über den Kopf. Das ist ein Plan, mit dem wir uns gut anfreunden können, zumal die Strecke von Portree nach Sligachan ohnehin hauptsächlich über verschiedene Straßen führen würde.


                                            Hafenpromenade in Portree

                                            Das Abendessen schließlich führt uns ins Pub „The Isle“, welches sich am Nordende des Hauptplatzes befindet. Es ist sehr gut besucht und auch sehr lecker. Leider überfresse ich mich etwas, da ich neben meinem Burger auch noch die Reste des Burgers meiner Freundin verputze.

                                            Kommentar


                                            • Scrat79
                                              Freak
                                              Liebt das Forum
                                              • 11.07.2008
                                              • 12533
                                              • Privat


                                              #23
                                              AW: [UK] The Blue Sky of Skye

                                              Schade, dass so kleine Tiefs dazwischen lodern.
                                              Hoffe es sind nur kleine Zwischentiefs und es geht besser (und mit gemeinsamen Schlafgelegenheiten) weiter.
                                              Der Mensch wurde nicht zum Denken geschaffen.
                                              Wenn viele Menschen wenige Menschen kontrollieren können, stirbt die Freiheit.

                                              Kommentar


                                              • Hunter9000
                                                Dauerbesucher
                                                • 02.06.2012
                                                • 678
                                                • Privat


                                                #24
                                                AW: [UK] The Blue Sky of Skye

                                                Tja, das sit eben der Unterschied zum Solo Wandern, wo man sich nur mit seiner eigenen miesen Stimmung auseinandersetzen muss

                                                Kommentar


                                                • Scrat79
                                                  Freak
                                                  Liebt das Forum
                                                  • 11.07.2008
                                                  • 12533
                                                  • Privat


                                                  #25
                                                  AW: [UK] The Blue Sky of Skye

                                                  Stimmt.
                                                  Dafür hat man aber auch jemanden, der aus der eigenen doofen Stimmung rausholt.

                                                  Apropos allein: Bin mal gespannt drauf, ob noch die kleinen fliegenden Freunde auftauchen.
                                                  Dieses Wochenende ist es bei unsrer Tour los gegangen.
                                                  Der Mensch wurde nicht zum Denken geschaffen.
                                                  Wenn viele Menschen wenige Menschen kontrollieren können, stirbt die Freiheit.

                                                  Kommentar


                                                  • Borderli
                                                    Fuchs
                                                    • 08.02.2009
                                                    • 1737
                                                    • Privat


                                                    #26
                                                    AW: [UK] The Blue Sky of Skye

                                                    Ich hatte mit meinen kleinen geflügelten Freunden schon Mitte Mai am Loch Maree das erste Zusammentreffen. In etwa vier Wochen werde ich sie dann wieder besuchen...

                                                    Kommentar


                                                    • Scrat79
                                                      Freak
                                                      Liebt das Forum
                                                      • 11.07.2008
                                                      • 12533
                                                      • Privat


                                                      #27
                                                      AW: [UK] The Blue Sky of Skye

                                                      Zitat von Borderli Beitrag anzeigen
                                                      Ich hatte mit meinen kleinen geflügelten Freunden schon Mitte Mai am Loch Maree das erste Zusammentreffen. In etwa vier Wochen werde ich sie dann wieder besuchen...
                                                      Richte ihnen schöne Grüße von mir aus.
                                                      Bin in gut zwei Wochen wieder drüben. Dann aber hoffentlich westlich genug um nicht zu viel von den Einheimischen abzubekommen.
                                                      Gerade, nachdem mein kleines Zelt nicht ganz so Midgesdicht ist wie erhofft... Nämlich überhaupt nicht.
                                                      Scheinen durchs Fliegengitter zu passen. Zumindest haben sie in der Früh im Zelt ne Party gefeiert. Gut, dass Smidge noch mit im Zelt war. Danach konnte auch wieder weiter geschlafen werden.
                                                      Der Mensch wurde nicht zum Denken geschaffen.
                                                      Wenn viele Menschen wenige Menschen kontrollieren können, stirbt die Freiheit.

                                                      Kommentar


                                                      • Hunter9000
                                                        Dauerbesucher
                                                        • 02.06.2012
                                                        • 678
                                                        • Privat


                                                        #28
                                                        AW: [UK] The Blue Sky of Skye

                                                        Mit Midges hatten wir zum Glück keine Probleme. Außer vereinzelten Tierchen, haben wir keine gesehen. Das war aber auch gut so: Ich bin vom letzten August immer noch traumatisiert. Ich mag mir gar nicht vorstellen, wie es sein muss, in einem Zelt zu schlafen, das NICHT Midge-sicher ist!!!

                                                        Kommentar


                                                        • Heather
                                                          Erfahren
                                                          • 03.06.2013
                                                          • 253
                                                          • Privat


                                                          #29
                                                          AW: [UK] The Blue Sky of Skye

                                                          Zitat von Scrat79 Beitrag anzeigen
                                                          Stimmt.
                                                          Dafür hat man aber auch jemanden, der aus der eigenen doofen Stimmung rausholt.

                                                          Apropos allein: Bin mal gespannt drauf, ob noch die kleinen fliegenden Freunde auftauchen.
                                                          Dieses Wochenende ist es bei unsrer Tour los gegangen.
                                                          OT: Sie sind da. Trotz Smidge, welches bei mir super wirkt, 20 Stiche. (Durch die Haare, weil mich die Biester so sehr lieben.) Du bist gewarnt.

                                                          Kommentar


                                                          • Scrat79
                                                            Freak
                                                            Liebt das Forum
                                                            • 11.07.2008
                                                            • 12533
                                                            • Privat


                                                            #30
                                                            AW: [UK] The Blue Sky of Skye

                                                            Warnung kommt leider zu spät...


                                                            Die Punkte sind alle innen. Und die anderen Zeltecken sahen auch nicht besser aus...
                                                            Der Mensch wurde nicht zum Denken geschaffen.
                                                            Wenn viele Menschen wenige Menschen kontrollieren können, stirbt die Freiheit.

                                                            Kommentar


                                                            • Borderli
                                                              Fuchs
                                                              • 08.02.2009
                                                              • 1737
                                                              • Privat


                                                              #31
                                                              AW: [UK] The Blue Sky of Skye

                                                              Eine Midges-Party. Horror.
                                                              (Jetzt juckt es mich überall...)

                                                              Kommentar


                                                              • Scrat79
                                                                Freak
                                                                Liebt das Forum
                                                                • 11.07.2008
                                                                • 12533
                                                                • Privat


                                                                #32
                                                                AW: [UK] The Blue Sky of Skye

                                                                Ja. Party kann man wohl sagen.
                                                                Meine roten Punkte sind zum Glück wieder weg.

                                                                Und schön, dass Hunter keine solchen Freunde hatte. Bzw. nicht in relevanten Mengen.
                                                                Der Mensch wurde nicht zum Denken geschaffen.
                                                                Wenn viele Menschen wenige Menschen kontrollieren können, stirbt die Freiheit.

                                                                Kommentar


                                                                • Matty
                                                                  Erfahren
                                                                  • 09.03.2012
                                                                  • 244
                                                                  • Privat


                                                                  #33
                                                                  AW: [UK] The Blue Sky of Skye

                                                                  Was man da auf den Fotos sieht sind keine Midges. Die Punkte sind irgendwas anderes gefluegeltes, auch nervig aber bei mir waren die harmlos. Midges sind viel zu klein um sie aus dieser Entfernung zu fotografieren.

                                                                  Das sind Midges:


                                                                  Und falls nochmal wer sagt, das die Viecher bei Regen nicht kommen, der irrt. Es goss zwar nicht in Stroemen, aber es war gut nass als ich gestern bei Windstille das Zelt aufbauen durfte. Waeren es die Viecher vom Zeltphoto gewesen, dann haette ich nicht erst beim Wischen ueber das Gesicht gewusst, wieso es so juckt, dann haette ich die Viecher naemlich gesehn.

                                                                  Kommentar


                                                                  • Hunter9000
                                                                    Dauerbesucher
                                                                    • 02.06.2012
                                                                    • 678
                                                                    • Privat


                                                                    #34
                                                                    AW: [UK] The Blue Sky of Skye

                                                                    Freitag, 16. Mai – 5. Tag

                                                                    Ich schlafe abends ab 21:30h wie ein Stein und bekomme nichts davon mit, was im voll besetzten Zimmer rund um mich herum passiert. Dafür bin ich dann auch schon um sechs Uhr wach und kann nicht mehr wirklich einschlafen. Um sieben habe ich mich mit meiner Freundin in der Küche zum frühstücken verabredet. Sie kommt etwas zu spät, da ihr Wecker nicht geklingelt hat (wir finden später heraus, dass der Weckton einfach nur unfassbar leise ist), aber es ist noch genügend Zeit alles zu packen, zu essen und einen Tee zu trinken.
                                                                    Vom Hostel geht es dann die 50 Meter zum Busbahnhof. Der Bus Richtung Glasgow, den wir nehmen wollen, ist eigentlich ausgebucht, aber bis nach Sligachan hat der Busfahrer noch einen Platz für uns – zumal in Portree gerade mal 20 Personen einsteigen und Sligachan bereits die nächste Station ist. Nach fünfzehn halsbrecherischen Minuten sind wir am Ziel, beziehungsweise am Startpunkt der heutigen Etappe.


                                                                    Eingang ins Glen Sligachan


                                                                    Glen Sligachan

                                                                    Es windet leicht und es ist bewölkt. Aber es sieht nicht nach Regen aus und der Wind hält sich in Grenzen, auch wenn er nachmittags deutlich stärker werden soll. Wir richten unsere Rucksäcke, machen die ersten Fotos der traumhaften Kulisse, welche das Glen Sligachan und die Cuillin Hills bieten und marschieren los.

                                                                    Die von Wolken umspielten Cuillins gefallen mir unglaublich gut, ändert sich doch stets der Lichteinfall und jedes Foto wirkt völlig anders als das vorherige. So machen wir zahlreiche Fotopausen. Dennoch kommen wir auf dem gut ausgetretenen Trampelpfad gut voran, auch wenn er zuweilen sehr boggy ist. Interessanterweise wird der Pfad immer besser, je weiter wir ins Glen Sligachan vordringen.


                                                                    Cuillin Hills


                                                                    Cuillin Hills – Panorama

                                                                    Diese Etappe gehört für mich zu der schönsten der Tour. Ich bin eben ein Freund der weiten schottischen Glens, die von den majestätischen Bergen flankiert werden. Eine Landschaft, die mir bisher auf Skye doch etwas gefehlt hat. Und immerhin ist es diese Art von Landschaft, welche die Liebe zu Schottland in mir entfacht hat. Der nächste Urlaub hier oben wird mich also sicherlich wieder in die Highlands hinein führen.

                                                                    Im Laufe des Vormittags wird der Wind wieder stärker, wie angekündigt, aber noch nicht so schlimm, dass wir uns ein Lager suchen müssen. Zumal wir aufgrund des angesagten Sturmes am Nachmittag wirklich gerne bis zur Bothy kommen möchten. Der Wind führt aber dazu, dass die Berge rundherum kurzzeitig fast völlig freigeblasen werden von allen Wolken, nur damit die Spitzen kurz darauf wieder im Weiß versinken.


                                                                    Cuillin Hills Panorama

                                                                    Als wir Loch an Athain erreichen weht es schon ganz ordentlich. Nicht dass wir es vorgehabt hätten, aber den Weg über den Drum Hain zum Loch Coruisk und dann weiter über die Bad Steps zur Bothy wollen wir bei diesem windigen Wetter auf keinen Fall nehmen. Bei Loch na Creitheach machen wir eine kurze Pause, und beginnen dann den Abstieg hinab nach Camasunary. Mittlerweile hat es vollkommen zugezogen und wir wollen rasch zu Bothy kommen. An der privaten Lodge vorbei, die sich ebenfalls hier in der Bucht befindet, marschieren wir durch teilweise sumpfiges Gelände zur Bothy, die wir gegen 13:00h erreichen.


                                                                    Camasunary Bothy

                                                                    Ich bin erstaunt über die Größe der Bothy, die über zwei Kaminzimmer und vier separate Schlafzimmer verfügt. Wir machen es uns in einem der Zimmer bequem, in einem weiteren finden wir Rucksäcke und Schlafsäcke von einem weiteren Pärchen. Nach dem Aufbau des Lagers gönnen wir uns das Mittagessen, welches nur kurz von zwei Französinnen gestört wird, die hier nach einer Toilette fragen. Ich verweise sie auf den Spaten neben der Tür, aber so dringend ist es für sie dann doch nicht und sie gehen unverrichteter Dinge nach Kilmarie weiter.
                                                                    Nachmittags holen wir noch Wasser aus dem Fluss und meien Freundin lacht sich beim pinkeln einen streunenden Hund an, wovon ich nicht wirklich begeistert bin. Er wirkt über unser Eindringen in sein Revier nicht sonderlich erfreut und bellt ängstlich mit eingezogenem Schwanz, ist dabei jedoch vollkommen steif.

                                                                    Später wird aus dem Wind ein richtiger Sturm und es zieht immer mehr zu, die Wolken gehen tiefer. Ich fange an mir Sorgen um die beiden anderen Bothybewohner zu machen. Leider gibt es kein aktuelles Bothybuch, weshalb wir auch nicht wissen. Wohin genau sie gegangen sein könnten. Deshalb sind wir froh als die beiden – Phil und Anna aus Glasgow – endlich auftauchen. Sie waren noch auf einem der Berge in der Nähe und sind uns im Glen Sligachan sogar entgegen gekommen. Auf jeden Fall bleibt uns so ein Notruf bei der Mountain Rescue erspart.

                                                                    Später kommt noch ein weiterer Wanderer hinzu – wir haben ihn direkt beim Eingang zum Glen Sligachan getroffen, als er gezeichnet hat. Er hat den schwierigen Weg über die Bad Steps genommen und ist beim furten des Abhainn Camas Fhionnairigh gut nass geworden und breitet seine durchweichten Sachen in der ganzen Bothy aus. Draußen tobt mittlerweile ein Sturm und mehrmals werden die Türen der Bothy aufgedrückt. Meine Freundin und ich sind uns einig, dass es eine gute Idee war die Etappe Portre-Sligachan auszulassen und stattdessen nach Camasunary zu gehen.

                                                                    Wir betreiben mit den anderen abends noch etwas small-talk aber in der Bothy ist es allgemein zu kalt und vor allem zu zugig, so dass sich jeder recht bald in sein Zimmer zurückzieht. Eine Stunde vor Sonnenuntergang lässt der Wind jedoch wieder nach und ich mache noch eine Runde um das Haus. Die anderen sind draußen und sammeln Treibholz um den Kamin anzuwerfen, bei dem sie noch länger zusammen sitzen. Abends lese ich am Kindle meiner Freundin noch die ersten Kapitel von Alice im Wunderland – was für ein schräges Buch!

                                                                    Kommentar


                                                                    • Fayter
                                                                      Gerne im Forum
                                                                      • 28.04.2013
                                                                      • 96
                                                                      • Privat


                                                                      #35
                                                                      AW: [UK] The Blue Sky of Skye

                                                                      Denn irgendwann sehe ich aus dem Fenster das Duntulm Hotel, welches hinter uns verschwindet. Zaghaft wende ich mich an den Busfahrer: „Is the Duntulm Busstop already behind us?“ Der Busfahrer blinzelt mich kurz an und seinem überraschten Gesichtsausdruck nach zu urteilen scheint ihm gerade zu kommen, dass er uns vor einer halben Stunde Tickets nach Duntulm verkauft hat. „Depends where you want to get off in Duntulm…“, meint er stattdessen.
                                                                      Bin von Duntulm nach Uig. Genau das Gleiche hat der Busfahrer zu mir auch gesagt als er schon fast aus Uig draußen war. Obwohl ich ihn noch extra bei Fahrtantritt gefragt habe wo der Bus stehen bleibt. Musste nämlich zum Pier und der Bus sollte nach Fahrplan nur an der Polizeistation halten.

                                                                      Die Trotternish Ridge scheint ja auch ein bisschen verhext zu sein. Hatte auch sehr stürmisches Wetter, dichte Nebelschwaden und Horizontalregen. Hingegen durfte ich Quiraing auch wie ihr im Sonnenschein erleben. Apropos stürmisch: "Gut" zu hören, dass auch du dich über dein UL Zelt beklagst. Habe mir das Terra Nova Laser Comp 1 zugelegt und bin von der Verarbeitung ziemlich enttäuscht. Habe schon mit dem Gedanken gespielt mir das Hogan UL zu holen. Naja..
                                                                      “Der menschliche Schädel zerspringt bei einem Druck von ungefähr 250 Kilo – aber die menschliche Seele ist weitaus empfindlicher.”

                                                                      Kommentar


                                                                      • Hunter9000
                                                                        Dauerbesucher
                                                                        • 02.06.2012
                                                                        • 678
                                                                        • Privat


                                                                        #36
                                                                        AW: [UK] The Blue Sky of Skye

                                                                        Und ich dache schon, ich hätte mich beim Busfahrer irgendwas falsch gemacht Aber wenn ich nicht der einzige bin, dem das passiert...

                                                                        Die Trotternish sind eben wettertechnisch sehr exponiert. Es ging dann schließlich wirklich sehr schnell, dass die Wolken eingefallen sind. Aber ich habe von Anfang an nicht wirklich damit gerechnet, dass wir die Überquerung wettertechnisch schaffen. Insofern fand ich es zwar schade, aber nicht völlig enttäuschend. Schlimmer fand ich, dass wir den Old Man nicht gesehen haben

                                                                        Vom Laser Comp hört man doch sonst nur gutes, oder irre ich mich da? Bei unserem Zelt wusste ich zumindest von Anfang an, dass es Windanfällig ist. Wir wurden bereits beim Kauf gewarnt, dass es für windige Gegenden suboptimal ist, gerade wegen der Konstruktion am Fußende. Wir dachten, wir könnten mit zusätzlichen Abspannleinen hier etwas entgegen wirken. Das hat zwar sicherlich geholfen, aber viel heftiger hätte der Wind nicht werden dürfen, sonst wäre es platt gelgen. Zumindest kann ich sagen, dass das Gestänge super ist

                                                                        Kommentar


                                                                        • Fayter
                                                                          Gerne im Forum
                                                                          • 28.04.2013
                                                                          • 96
                                                                          • Privat


                                                                          #37
                                                                          AW: [UK] The Blue Sky of Skye

                                                                          Hatte Gott sei Dank am alten Mann von Storr ziemliches Glück. Tut mir Leid für euch, dass ihr die Szenerie nicht genießen konntet.

                                                                          Das Lasercomp steht auch nicht viel stabiler im Wind. Das Außenzelt wird bei stärkeren Böen gegen das Innenzelt gedrückt und macht somit den Innenraum kleiner bzw. hast du beim Liegen das Innenzelt im Gesicht. Weiters ist das Zelt auch undicht. Aufgefallen ist mir, dass feine Tropfen an den Punkten eindringen, an denen der schwarze Schutz des Gestänges aufliegt.



                                                                          Die Reißverschlüsse sind sehr sensibel und vermitteln alles andere als einen stabilen Eindruck. Das Innenzelt das auf dem Gestänge hängt, steht unter ein wenig Spannung. Bei meinem Zelt sind kleine Löcher an den Nähten entstanden. Weiß aber nicht ob die schon vorher da waren. Habe das Zelt vor der Tour nur ein oder zwei Mal aufgebaut.
                                                                          Auf die mitgelieferten Titanheringe möchte ich gar nicht eingehen - ziemlicher Schrott - habe ich gar nicht erst mitgenommen.

                                                                          Wie du sieht ist auch das Lasercomp, zumindest meiner Ansicht nach, alles andere als optimal.
                                                                          “Der menschliche Schädel zerspringt bei einem Druck von ungefähr 250 Kilo – aber die menschliche Seele ist weitaus empfindlicher.”

                                                                          Kommentar


                                                                          • Borderli
                                                                            Fuchs
                                                                            • 08.02.2009
                                                                            • 1737
                                                                            • Privat


                                                                            #38
                                                                            AW: [UK] The Blue Sky of Skye

                                                                            Ich habe mein LaserComp zwar auch zu einem ruhigen Dasein in der Trekkingkiste verbannt und bin mit dem schwereren, aber stabileren und bequemeren Soulo unterwegs, aber hier muss ich doch mal eine Lanze für das "Kleine" brechen:
                                                                            Ja, das mit dem Wind und dem Innenzelt im Gesicht kann mich bestätigen. Ich hatte das Innenzelt auch dann im Gesicht, als es nicht windig, aber nass war. Das nervt.
                                                                            Undicht war es allerdings zu keiner Zeit - und wir haben viel, sehr viel, Regen und Sturm zusammen erlebt! Auch die Reißverschlüsse sind stabil, sehr viel stabiler als sie aussehen. Ein oder zwei winzige Löcher an einer Naht des Innenzeltes, oben am höchsten Punkt, waren schon sehr früh da. Aber auch da kamen weder Wassertropfen noch Midges rein...

                                                                            Kommentar


                                                                            • Hunter9000
                                                                              Dauerbesucher
                                                                              • 02.06.2012
                                                                              • 678
                                                                              • Privat


                                                                              #39
                                                                              AW: [UK] The Blue Sky of Skye

                                                                              Samstag, 17. Mai – 6. Tag

                                                                              Morgens herrscht in der Bothy allgemeine Aufbruchsstimmung. Phil und Anna wollen über den Pass nach Kilmarie, wo sie ihr Auto geparkt haben. Der namenlose Wanderer schlüpft in seine nassen Sachen und macht sich auf den Weg zurück nach Sligachan um dort eine Nacht im Hotel zu verbringen. Meine Freundin und ich bleiben in der Bothy zurück und beginnen damit weiteres Treibgut am Strand zu sammeln. Das Wetter ist bewölkt, allgemein aber recht schön. Der Wetterbericht in Portree hat für Samstag ja auch „a chance of extensive sunshine“ vorhergesagt.


                                                                              Camasunary Panorama

                                                                              Daher beschließen wir am späten Vormittag einige Reserven aus den Essensrationen der Bothy zu plündern und mit leichtem Gepäck entlang der Küste nach Elgol zu wandern. Der Weg ist leicht zu erkennen, dafür umso schwerer zu gehen. Ich wusste ja, dass die Strecke nicht ganz einfach ist, aber dass sie einige kleine Kletterpartien beinhaltet, ausgesetzt, rutschig und zum Teil zugewachsen ist, wusste ich nicht. Wir kommen entsprechend nur langsam voran und sind froh, diese Strecke nicht mit den Rucksäcken wandern zu müssen. Das würde noch weniger Spaß machen.


                                                                              Blick zurück auf Camasunary

                                                                              Im Glen Scaldal, also etwa bei der Hälfte der Strecke finden wir ein Lamm mit gebrochenem Bein, welches seiner Mutter nachhumpelt. Etwa an derselben Stelle setzt ein widerlicher Nieselregen ein, zusammen mit Wind aus Richtung Süden. So schnell es geht eilen wir die restliche Strecke nach Elgol hinab und suchen dort den lokalen Shop auf, der auch ein kleines Teehaus beinhaltet. Glücklich im trockenen und warmen zu sitzen bestellen wir Suppe und Tee und melden der Besitzerin des Ladens auch die Stelle, an der wir das verletzte Lamm gesehen haben. Sie verspricht es weiter zu leiten.

                                                                              Während wir im Shop sitzen und unsere Suppen löffeln kommen wir mit den zwei Frauen vom Nebentisch ins Gespräch. Wie fast nicht anders zu erwarten handelt es sich um Deutsche; eine von ihnen ist vor zwanzig Jahren nach Edinburgh ausgewandert, die andere ist gerade zu Besuch im schönen Schottland. Wir erzählen ein bisschen von unserer Reise und ich von meinen vergangenen Trips. Außerdem erwähnen wir so ganz nebenbei, dass wir versuchen werden per Autostopp nach Kilmarie zu kommen um von dort aus zurück nach Camasunary zu gelangen. Den Weg entlang der Küste wollen wir uns bei dem Wetter nicht noch einmal antun. Obwohl ihr Auto mit Koffern gut beladen ist nehmen uns die beiden Frauen gerne mit!

                                                                              Mittlerweile hat es sich richtig eingeregnet und eigentlich reicht mir schon die Strecke bis zum Auto, da wir hier schon gut nass werden. Aber es hilft alles nichts. In Kilmarie auf dem Parkplatz steigen wir aus, verabschieden uns und beginnen im strömenden Regen den Aufstieg. Was für ein Glück, dass wir unsere Regenhosen mit haben. Also, mit in Schottland. Denn natürlich liegen die Hosen mit all unserem anderen Zeug in der trockenen Bothy. Wir tragen zwar Gamaschen, aber es dauert nicht lange, bis sich die Hosen durch den Regen vollgesogen haben und das Wasser unter den Gamaschen bis in die Schuhe rinnt. Widerlich!

                                                                              Bis wir in der Bothy ankommen sind wir nass bis auf die Knochen und wir verteilen erst mal unsere Sachen in der Hütte und werfen uns dann für eine Stunde in den Schlafsack um wieder warm zu werden. Erst dann kümmern wir uns um ein kleines Feuer im Kamin, bei dem wir unsere Sachen von klitschnass zu muffig feucht bekommen. Außerdem benutzen wir das Feuer auch gleich um unser Abendessen zu kochen, da unser Gas langsam aber sicher zur Neige geht und wir morgen Abend eigentlich keine kalten Nudeln essen wollen.


                                                                              Bothy Stillleben

                                                                              Nach dem Abendessen packen wir unsere Rucksäcke schon etwas für morgen, fegen etwas den Dreck zusammen und genießen das Feuer. Kaum ist dieses gegen acht ausgegangen öffnet sich die Tür und ein später Besuch kommt herein. Es ist Andreas, den wir bereits in der Lookout Bothy getroffen haben. Er sieht aus, als wäre er in den Fluss gefallen – was er tatsächlich auch ist. Der Fluss neben der Bothy ist einfach nur bei Ebbe und Trockenheit gut zu queren, ansonsten ist er fast hüfttief. Andreas hat zudem noch die Regenhülle seines Rucksacks verloren und alle seine Sachen sind nass geworden. Wir bringen ihm erst mal Zeitungspapier für die Schuhe, was aber wenig bringen dürfte, da sich darin kleine Seen befinden. Ich biete ihm außerdem den Notfall-Biwacksack an, den ich mitführe, aber anscheinend hat sein Schlafsack nicht alles Wasser abbekommen und ist nur etwas feucht und nicht ganz nass geworden. Der arme Kerl hängt nur seine Sachen auf und verzieht sich dann schnell in den Schlafsack. Hätten wir noch Gas übrig, würde ich ihm noch etwas Warmes zu Essen anbieten, denn er selbst hat nicht einmal einen Kocher dabei. So können wir ihn nur bemitleiden, bevor wir auch in den Schlafsack kriechen. Dort kann ich meine Freundin noch beruhigen, das ich auf dem Cape Wrath Trail letztes Jahr selbst nie so erschöpft oder gar so nass gewesen bin.

                                                                              Kommentar


                                                                              • MaxPower
                                                                                Gerne im Forum
                                                                                • 17.01.2012
                                                                                • 58
                                                                                • Privat


                                                                                #40
                                                                                AW: [UK] The Blue Sky of Skye

                                                                                Sehr cooler Bericht mit so schönen vielen Infos über die Infrastruktur auf dem Weg. Werde mitte Julie mit meiner Freundin die Midges auf dem Skye Trail füttern gehen und ich bin froh zu hören, dass man sein Zelt nicht immer in der totalen Wildnis aufbauen muss. So ein bißchen Nähe zur Zivilisation für den Notfall oder einfach nur fürs Gewissen finde ich immer gut, auch wenns wie in einer Bothy nur ein ordentliches Dach über dem Kopf ist. Nicht dass unser Zelt nichts aushält, das Robens Osprey 3ex ist absolut klasse und hat schon so einiges mit uns durchlebt, wie West Highland Way und 3 Wochen Nordnorwegen.
                                                                                Habt ihr den Wassserfilter eigendlich öffter einsetzen müssen? Ich hab eigentlich absolut keine Lust mir so ein Teil zu kaufen und bin ohne bisher auch immer sehr gut zurecht gekommen.
                                                                                Ach und welche Karte ist denn zu empfehlen? Von den 1:25.000 bräuchte ich ja zwei Karten, aber 1:50.000 sollte ja passen, welche hattet ihr dabei?

                                                                                Freue mich schon auf die Fortsetzung!

                                                                                Cheers,
                                                                                Max
                                                                                Zuletzt geändert von MaxPower; 18.06.2014, 13:41.

                                                                                Kommentar


                                                                                • Hunter9000
                                                                                  Dauerbesucher
                                                                                  • 02.06.2012
                                                                                  • 678
                                                                                  • Privat


                                                                                  #41
                                                                                  AW: [UK] The Blue Sky of Skye

                                                                                  Midges auf dem Skye Trail füttern gehen
                                                                                  Wenn ihr nur halb so viel Wind habt wie wir, werden keine Midges fliegen Hat alles seine Vorteile. Und nein, totale Wildnis gibt es entlang des Skye Trails nicht. Ich war ja auch sehr erstaunt, wie schnell man von den "entlegenen" Trotternish dann unten auf der Straße ist.

                                                                                  Habt ihr den Wassserfilter eigendlich öffter einsetzen müssen?
                                                                                  Um die Lookout Bothy herum (wo es sowieso nicht wirklich Wasser gibt) bis hinein in den Quirnaiq würde ich das Wasser aus keinem Fluss trinken. Viel zu viel Farmland mit jeder Menge Schafen und Rindern. Man kann es aber schlauer machen als wir und sich Wasser aus der letzten Unterkunft mitnehmen. Zur Not sollten es auch Chlortabletten tun, die sind billig und leicht, brauchen aber eine Weile bis sie wirken.

                                                                                  Ach und welche Karte ist denn zu empfehlen?
                                                                                  Ich bin in Schottland immer mit den 1:25000ern unterwegs. So auch diesmal. Es gibt viele Stellen auf dem Trail, wo ich diese Größe schon sehr fizelig fand, einen noch größeren Maßstab würde ich daher nicht empfehlen.

                                                                                  Kommentar


                                                                                  • Glenfiddich
                                                                                    Erfahren
                                                                                    • 19.02.2012
                                                                                    • 280
                                                                                    • Privat


                                                                                    #42
                                                                                    AW: [UK] The Blue Sky of Skye

                                                                                    was ist den fizelig ?
                                                                                    Ich habe Talente, Rechtschreibung gehört nicht dazu.

                                                                                    Kommentar


                                                                                    • Hunter9000
                                                                                      Dauerbesucher
                                                                                      • 02.06.2012
                                                                                      • 678
                                                                                      • Privat


                                                                                      #43
                                                                                      AW: [UK] The Blue Sky of Skye

                                                                                      Immer diese Nicht-Ösis...

                                                                                      Fizelig - klein, schwer zu handhaben

                                                                                      Kommentar


                                                                                      • MaxPower
                                                                                        Gerne im Forum
                                                                                        • 17.01.2012
                                                                                        • 58
                                                                                        • Privat


                                                                                        #44
                                                                                        AW: [UK] The Blue Sky of Skye

                                                                                        Ok, für 1:25.000 bräuchte ich ja sogar drei Karten... Welche hattet ihr denn?

                                                                                        Kommentar


                                                                                        • Hunter9000
                                                                                          Dauerbesucher
                                                                                          • 02.06.2012
                                                                                          • 678
                                                                                          • Privat


                                                                                          #45
                                                                                          AW: [UK] The Blue Sky of Skye

                                                                                          Ups, Fehler: Natuerlich reichen die Landranger mit 1:50000 aus. Also eine Karte fuer den Norden, eine fuer den Sueden.

                                                                                          Kommentar


                                                                                          • Fayter
                                                                                            Gerne im Forum
                                                                                            • 28.04.2013
                                                                                            • 96
                                                                                            • Privat


                                                                                            #46
                                                                                            AW: [UK] The Blue Sky of Skye

                                                                                            Hatte die dabei: http://www.amazon.de/Skye-Trail-Harvey-Map-Services/dp/1851375171


                                                                                            Da ist auch der Trail eingezeichnet.
                                                                                            “Der menschliche Schädel zerspringt bei einem Druck von ungefähr 250 Kilo – aber die menschliche Seele ist weitaus empfindlicher.”

                                                                                            Kommentar


                                                                                            • Glenfiddich
                                                                                              Erfahren
                                                                                              • 19.02.2012
                                                                                              • 280
                                                                                              • Privat


                                                                                              #47
                                                                                              AW: [UK] The Blue Sky of Skye

                                                                                              ich nehme die OS 32, South Skye & Cullin Hills und die OS 23, North Skye Dunvegan & Portree mit 1:50k bei Globi für je 9,90,-€ erstanden
                                                                                              Ich habe Talente, Rechtschreibung gehört nicht dazu.

                                                                                              Kommentar


                                                                                              • Hunter9000
                                                                                                Dauerbesucher
                                                                                                • 02.06.2012
                                                                                                • 678
                                                                                                • Privat


                                                                                                #48
                                                                                                AW: [UK] The Blue Sky of Skye

                                                                                                Sonntag, 18. Mai – 7. Tag

                                                                                                Der Tag beginnt so regnerisch und bewölkt, wie der letzte aufgehört hat. Wir packen unsere letzten Sachen von den Leinen – alles ist noch feucht, mit Ausnahme der Schuhe und der Socken, die noch richtig nass sind; widerlich! – und holen im Ganzkörperkondom unser Frischwasser. Außerdem gönnen wir uns einen Pfannkuchen mit Ahornsirup aus der Packung. Das Produkt hat jemand in der Bothy zurückgelassen. Gar nicht mal so gut das Zeug…

                                                                                                Nachdem wir uns vergewissert haben, dass Andreas nach unserer Abreise nicht gleich sterben wird – auch wenn er so aussieht, als würde er den Schlafsack heute nicht verlassen wollen – lassen wir Camasunary hinter uns und beginnen mit dem Aufstieg nach Kilmarie.


                                                                                                Regnerischer Abschied von Camasunary

                                                                                                Der Pfad über den Pass ist völlig überschwemmt und einige der Bäche, die wir gestern in unserem durchgefrorenen Zustand praktisch ignoriert haben sind ordentlich angewachsen und nur mit Mühe so zu queren, dass die Schuhe nicht noch nasser werden, als sie schon sind. Zum Teil ist auch aus dem Landrovertrack selbst ein eigener Bach geworden, der zu beiden Seiten der Berge ins Tal strömt.
                                                                                                Am Parkplatz in Kilmarie angekommen versuchen wir den Rucksack meiner Freundin zu justieren, da dieser ständig irgendwie nach links hängt, und versuchen nebenbei unser Glück als Anhalter. Gestern hatten wir noch die geniale Idee den Bus bis Torrin zu nehmen, bis uns die Erkenntnis übermannt hat, dass heute ja Sonntag ist. Und an Sonntagen wird die Strecke Elgol – Torrin – Broadford nicht bedient.

                                                                                                Nachdem der Rucksack neu eingestellt ist marschieren wir also zu Fuß auf der Straße Richtung Torrin los. Bei jedem der wenigen am Sonntagvormittag vorbekommenden Autos halten wir den Daumen raus. Doch keiner stoppt. Was mich nicht wundert. Ich würde auch keine zwei durchnässten Wanderer mit schwerem, tropfendem Gepäck mitnehmen. Aber wieder einmal habe ich die schottische Gastfreundlichkeit unterschätzt. Nach etwa einer halben Stunde bremst ein Wagen neben uns wir bekommen eine Mitfahrgelegenheit bis direkt zum Einstieg des Weges in Torrin. Der Fahrer selbst stammt aus Elgol und hat dort seine Mutter besucht. Er fährt flott, kennt die Strecke aber auch entsprechend gut und erzählt und frisch fröhlich nebenbei einiges über die Geschichte der Gegend. So etwa, dass aktuell in Elgol 86 Menschen wohnen und aufgrund einer EU Verordnung, sie das lokale Wasser nicht mehr verwenden dürfen, weil es zu wenig gechlort wird. Darum wird seit einem halben Jahr von Broadford aus eine Wasserleitung nach Elgol gegraben, welche 1,5 Millionen Pfund kosten wird. Was für eine Verschwendung!

                                                                                                In Torrin werden wir mit freundlichen Grüßen entlassen. Nun ist es nach der angenehmen Wärme im Auto unangenehm kalt, aber durch einen flotten Schritt wird uns rasch wieder warm. Über die Straße gehen wir zur Küste nach Pole hinab und dann der Küste entlang auf einem breiten Feldweg weiter nach Suisnish. Unser geplantes Tagesziel sind die Ruinen von Boreraig.

                                                                                                Kurz vor den Ruinen von Suisnish kommt uns ein alter Mann auf seinem Quad entgegen, hinten in der Kiste sitzt noch sein Hund. Er stoppt bei und erkennt sofort, dass wir uns auf dem Skye Trail befinden. Er bedauert das Wetter unter dem wir zu leiden haben und ist erstaunt, dass wir nur noch bis Boreraig gehen wollen. Das wäre ja nur eine Stunde entfernt und eigentlich wäre es dann ja viel zu früh um für heute Schluss zu machen. Während wir plaudern holt sich der Hund von mir jede Menge Streicheleinheiten und als wir weiter gehen mag er sich gar nicht so recht von mir trennen. Schließlich setzt er sich aber doch wieder freiwillig auf den Quad dazu.


                                                                                                Creag an Daraich

                                                                                                Bei Suisnish wird das Wetter langsam besser. Es ist zwar immer noch bewölkt, aber der Regen hat nachgelassen und hört teilweise sogar ganz auf. Hier müssen wir aufgrund der Lambing Season auch den Landrovertrack verlassen und auf einem Trampelpfad rund um die Schafsweiden herum wandern. Das kostet zwar nicht wirklich Zeit, allerdings werden die Schuhe durch das ganze hier stehende Wasser wieder feuchter. Nach Suisnish geht es am Fuß der Steilklippen direkt am Wasser entlang. Ein sehr schöner Weg führt über die Felsen, jedoch möchte ich nicht wissen wie es sich hier bei Flut und hohem Wellengang gehen lässt!
                                                                                                Die Ruinen des Dorfes Borereig erreichen wir wirklich kurz nach Mittag und wir machen bei den Ruinen des ersten Hauses bei fast trockenem Wetter unsere Mittagspause. Hier kommt dann sogar der Vorschlag von meiner Freundin heute doch noch ein Stück weiter zu gehen. Damit würden wir immerhin die morgige Abschlussetappe verkürzen. Einen Vorschlag den ich gerne annehme.


                                                                                                Meine Freundin in den Ruinen von Borereig

                                                                                                So ziehen wir nach dem Mittagessen weiter durch die Ruinen und suchen den Pfad nach Norden zum Loch Lonachan. Hier erweisen sich die Navigationspunkte von walkinghighlands wieder als sehr wertvoll, da sich der Weg zwischen den Ruinen sehr verläuft und an vielen Stellen nicht mehr zu erkennen ist. Die Ruinen selbst sind etwas bedrückend, sind sie doch stumme Zeitzeugen einer grausamen Vertreibung der hiesigen Bevölkerung im Jahr 1853. Es gibt viele dieser Ruinen sowohl auf Skye als auch auf dem schottischen Festland, aber Boreraig sticht aus diesen hervor, da es einen Zeitzeugen gegeben hat, der die Räumung des Dorfes schriftlich niedergehalten und einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht hat. Der Geologe Archibald Geikie schrieb über die Räumung von Suisnish (welches zur gleichen Zeit wie Boreraig durch Lord Macdonald geräumt wurde):

                                                                                                A strange wailing sound reached my ears. I could see a long and motley procession winding along the road that led north from Suisnish. There were old men and women, too feeble to walk, who were placed in carts; the younger members of the community on foot were carrying their bundles of clothes... while the children, with looks of alarm, walked alongside. A cry of grief went up to heaven, the long plaintive wail, like a funeral coronach, was resumed. The sound re-echoed through the wide valley of Strath in one prolonged note of desolation.


                                                                                                Borereig von oben

                                                                                                Wir lassen diesen gespenstischen Ort hinter uns und kämpfen uns teils weglos den Hügel hinter dem Dorf hinauf. Erst beim Eingang zum Naturschutzgebiet, in dem natürlicher schottischer Wald nachgezüchtet werden soll, stoßen wir auf den breiten Weg, der von hier bis hinein nach Broadford führt. Wir nutzen das Erreichen des Weges für eine Verschnaufpause, einen Blick zurück und fällen die Entscheidung heute nur mehr bis Loch Lonachan zu wandern.

                                                                                                Durch den Landrovertrack kommen wir schnell voran und es dauert nicht lange bis wir im immer noch anhaltenden Nieselregen den Loch erreichen. Sofort beginnen wir nach einem passenden Lagerplatz Ausschau zu halten. Da erweist sich aber im omnipräsenten Heidekraut als gar nicht so einfach.


                                                                                                Loch Lonachan

                                                                                                Am Loch vorbei geht es – immer noch suchend – wieder bergab in das Glen Broadford. Der Weg wird dabei immer noch besser, bis er schließlich auf die Trasse der alten aufgelassenen Eisenbahnlinie von Broadford führt. Dieser Weg wird dafür gelobt, dass er einer der wenigen auf Skye ist, den man auf mit einem Buggy oder einem Rollstuhl befahren kann.

                                                                                                Hier gibt es dann auch die ersten schönen Lagerplätze. Mittlerweile ist jedoch von meiner Freundin selbst ein toller Vorschlag gekommen: Es ist immer noch nicht wirklich spät und nach Broadford ist es auch nicht mehr weit. Wir beschließen heute bereits bis zu unserem Ziel zu wandern und um 18:19 mit dem letzten Bus nach Inverness zurück zu fahren. Direkt an der Stadtgrenze zu Broadford wollen wir ja nun auch nicht campieren.

                                                                                                Der Feldweg mündet einen Kilometer vor unserem Ziel auf eine frisch geteerte Straße – es ist eben jene Straße, welche von Broadford nach Elgol führt – und tötet auf den letzten Metern noch unsere Fußsohlen. In Broadford angekommen machen wir uns in der öffentlichen Toilette etwas frisch und fragen dann an der Tankstelle nach der nächsten Bushaltestelle. Diese befindet sich am westlichen Ausgang des Ortes, gegenüber der Post und einem Lebensmittelladen. Wir checken in der Haltestelle kurz, ob unsere Informationen bezüglich des Busses stimmen und setzen uns dann in ein kleines Cafe neben der Post. Kaum sind wir drinnen fängt es draußen an zu schütten und wir sind richtig froh, heute nicht noch mal das Zelt aufbauen zu müssen. Auch wenn ich es nun eine Woche mit mir herum getragen habe, dafür, dass wir nur zwei Mal darin geschlafen haben. Meine Freundin ist gut erschöpft und auch ich spüre meine Beine. Zu Hause messe ich die Strecke, die wir heute gewandert sind schließlich nach und komme auf respektable 23,7 km. Ich bin so stolz auf meine Freundin!

                                                                                                Der Bus kommt pünktlich und ist auch fast leer. Die interessantesten Fahrgäste sind die drei kleinen Kinder des Fahrers, welche in der ersten Reihe sitzen und ihren Vater ganz gut auslasten. Die Doppelbelastung einen Bus zu fahren und nebenbei drei quengelnde Kinder ruhig zu stellen möchte ich nicht haben! Zum Glück für den Fahrer, die anderen Mitreisenden und auch die Kinder steigt in Dornie eine Gruppe Asiaten ein, von denen eine Lehrerin ist, welche sich rasch der Kinder annimmt und sie bis Inverness beschäftigt, wodurch sie wieder ruhiger werden. Der Fahrer bedankt sich für dieses Engagement am Zielort auch überschwänglich.

                                                                                                Vom Busbahnhof geht es ins Student Hostel, die auch noch zwei Betten für zwei Nächte für uns frei haben. Abends gibt es noch die Reste Trekkingnahrung, die wir mit uns herum tragen und dann geht es nach einer Dusche recht früh ins Bett. Die nächsten eineinhalb Tage wollen wir uns Inverness ansehen und vielleicht eine kleine Wanderung durch die Stadt unternehmen.

                                                                                                Kommentar


                                                                                                • Yawa
                                                                                                  Anfänger im Forum
                                                                                                  • 25.05.2014
                                                                                                  • 10
                                                                                                  • Privat


                                                                                                  #49
                                                                                                  AW: [UK] The Blue Sky of Skye

                                                                                                  Freut mich das ihr eure tour noch geschafft habt. Wollt mich nochmal Entschuldigend das ich in der Bothy dann vieleicht bissl kurz angebunden war, war da ziemlich am ende.

                                                                                                  Kommentar


                                                                                                  • Hunter9000
                                                                                                    Dauerbesucher
                                                                                                    • 02.06.2012
                                                                                                    • 678
                                                                                                    • Privat


                                                                                                    #50
                                                                                                    AW: [UK] The Blue Sky of Skye

                                                                                                    Kein Problem. Du hattest und hast und volles Verständnis dafür!

                                                                                                    Kommentar


                                                                                                    • Borderli
                                                                                                      Fuchs
                                                                                                      • 08.02.2009
                                                                                                      • 1737
                                                                                                      • Privat


                                                                                                      #51
                                                                                                      AW: [UK] The Blue Sky of Skye

                                                                                                      Und noch ein abgeschlossener Skye-Trail. Irgendwann, wenn alle wieder in Knoydart unterwegs sind, werde ich mir den Skye-Trail nochmals vornehmen. Momentan ist mir dort die ods-Dichte zu hoch.

                                                                                                      Schöner Bericht - trotz Regenwetterfotos.

                                                                                                      Kommentar


                                                                                                      • RockingKatja
                                                                                                        Erfahren
                                                                                                        • 21.03.2012
                                                                                                        • 215
                                                                                                        • Privat


                                                                                                        #52
                                                                                                        Komm runter nach Wales, ich bim hier ganz alleine unterwegs ;)

                                                                                                        Toller Bericht! Skye Trail muss ich mir wirklich mal gönnen, wenn ich hier unten durch bin, haha
                                                                                                        Kate-ventures - My adventures on the road

                                                                                                        Kommentar


                                                                                                        • Hunter9000
                                                                                                          Dauerbesucher
                                                                                                          • 02.06.2012
                                                                                                          • 678
                                                                                                          • Privat


                                                                                                          #53
                                                                                                          AW: [UK] The Blue Sky of Skye

                                                                                                          Oh, hier fehlt ja noch ein Stück:

                                                                                                          Inverness und Heimreise

                                                                                                          Wir verbringen viel Zeit damit in der Stadt herum zu streunen. Zuerst wandern wir zu durch die Altstadt, besichtigen das berühmte Inverness Castle und mehrere Kirchen, sowie einen alten Friedhof. Weiter geht es entlang des Flusses Ness bis zum westlichen Ende der Stadt, wo wir über die zahlreichen Brücken und Inseln im Ness den Fluss queren und auf der anderen Seite zurück in die Stadt wandern. Wir wollen außerdem auch noch die berühmten Delphine von Inverness sehen, welche man praktisch bei jeder Flut im Bereich des Hafens sehen kann. Aufgrund der zahlreichen Bauarbeiten entlang des Flusses – es wird eine Art Damm gebaut, der die Stadt bei Hochwasser besser schützen soll – verlieren wir den ausgeschilderten Weg und landen in einem wenig ansehnlichen Teil der Stadt. Nachdem wir dort einige Zeit lang ziellos herumgegangen sind drehen wir um, und kehren ohne die Delphine gesehen zu haben, wieder in die Herberge zurück. Am Vormittag unserer Abreise gönnen wir uns noch ein nahrhaftes schottisches Frühstück in einem netten kleinen Cafe und lungern dann den restlichen Vormittag sinnlos am Bahnhof herum. Mit dem Zug geht es dann zurück nach Dyce, zu Fuß zum Flughafen (diesmal mit mehr als ausreichend Zeitpuffer) und dann zurück nach Deutschland. Aufgrund meiner immer noch völlig nassen Schuhe – die mittlerweile auch sehr nach nassem Hund stinken – kommt es bei der Heimreise auch zu mehreren etwas unangenehmen Situationen:
                                                                                                          1. In Aberdeen müssen ausnahmslos alle Fluggäste ihre Schuhe ausziehen. Ich tapse daraufhin mit klitschnassen Socken – Fußabdrücke auf dem Boden hinterlassend – durch den Sicherheitsbereich des Flughafens.
                                                                                                          2. Im Flieger ziehe ich die widerlichen Schuhe abermals aus. Der Flieger ist mit 36 Passagieren kaum besetzt und außer Natalie gibt es niemanden, der sich an dem Geruch stören könnte – denke ich mir. Dabei habe ich aber übersehen, dass wir in der letzten Reihe, direkt bei der Galley sitzen. Irgendwann höre ich mit einem Ohr wie eine Stewardess zur anderen sagt: „Irgendetwas in der Galley ist schlecht geworden. Hier riecht es ganz eigenartig.“
                                                                                                          3. Als wir mit dem Auto schließlich nach Hause fahren, trage ich bequeme Turnschuhe, da ich mit den schweren Bergschuhen nicht kuppeln kann. Es dauert nicht lange, bis sich in dem kleinen, geschlossenen Bereich das Aroma meiner nassen Schuhe voll entfalten kann. Zu Hause werden sie dann auch sofort auf den Balkon verbannt, wo sie auslüften und trocknen können.


                                                                                                          Fazit
                                                                                                          Nicht alles ist so gelaufen wie geplant, aber das ist fast schon zu erwarten gewesen. Von Anfang an war uns klar, dass wir nur eine geringe Chance haben würden, die Trotternish Mountains wirklich zu überqueren – vor allem, da der angekündigte Wetterbericht bei unserer Abreise eigentlich noch schlechter war, als er dann eingetreten ist. Von daher ist es zwar schade, dass wir es nicht geschafft haben, aber verschmerzbar. Zumal es im Netz - und vor allem hier! - ja genügend Berichte von Wanderern gibt, denen es ähnlich ergangen ist wie uns.

                                                                                                          Die Tatsache, dass wir vom Old Man of Storr, dem landschaftlichen Wahrzeichen der Isle of Skye, außer einem Blick aus dem Bus bei der Anreise nach Portree nichts gesehen haben, ist allerdings mehr als ärgerlich. Andererseits ein guter Grund um der Insel in einigen Jahren wieder einmal einen Besuch abzustatten.

                                                                                                          Da sich an der Ausrüstung nicht viel verändert hat, gibt es auch dazu wenig zu sagen. Sie erfüllt ihren Zweck mittlerweile ganz hervorragend, auch wenn sowohl meine Freundin als auch ich in den nächsten Jahren wohl nach und nach in ein paar leichtere Ausrüstungsgegenstände investieren werden. Vor allem unsere leeren Rucksäcke sind deutlich zu schwer. Nicht ganz überzeugt bin ich von unserem Zelt: Es hat sich als überhaupt nicht windstabil erwiesen und ist ohne zusätzliche Bodenplane in den schottischen Highlands nicht zu gebrauchen. Hier überlegen wir einen Verkauf und anschließenden Neukauf eines anderen Zeltes.

                                                                                                          Dann ist natürlich noch interessant, wie sich meine Freundin und ich gemeinsam durch den Trail geschlagen haben. Es war ja vorab schon nicht ganz einfach, einen Weg zu finden, der unseren beiden Ansprüchen gerecht werden würde. Nachdem ich letztes Jahr auf dem Cape Wrath Trail unterwegs gewesen bin, suchte ich natürlich abermals etwas die Herausforderung und war bei der Planung von der Kürze der jeweiligen Etappen zum Teil etwas schockiert – was würden wir den halben Tag denn dann immer machen? Ich musste mich hierbei geistig insofern umstellen, als das es sich diesmal wirklich um Urlaub und weniger um ein ausgedehntes Sportprogramm handelte. Dieses Umschalten im Kopf half mir viele Dinge während des Trails anders zu sehen. Auch über das Reisen zusammen mit meiner Freundin habe ich wieder einiges gelernt: Wie sie am letzten Tag gezeigt hat, sind längere Strecken für sie durchaus mal kein Problem. Gerade aber wegloses Gelände erwies sich bei ihr als schwierig: Zum einen war hier sicherlich die psychische Komponente ein Faktor, da man weglos einfach kaum vom Fleck kommt, zum anderen erwies sich das allgegenwärtige schottische Heidekraut für eine Person von der Größe meiner Freundin (1,55m) als durchaus ernstzunehmendes Hindernis. Wo ich über niedrige Sträucher hinweg gestiegen bin, musste sie fast hindurch waten.

                                                                                                          Die einzige größere Auseinandersetzung hatten wir am Tag nach dem Camp am Old Man of Storr, wo ich nicht wirklich eingesehen habe, warum sie plötzlich nicht mehr wollte. Aber das hat sich dann auch wieder geregelt. Insofern hatten wir beide viele Lerneffekte dabei, deren Erkenntnisse wir bei der nächsten Tour sicherlich erfolgreich umsetzen werden können.

                                                                                                          Kommentar


                                                                                                          • MaxPower
                                                                                                            Gerne im Forum
                                                                                                            • 17.01.2012
                                                                                                            • 58
                                                                                                            • Privat


                                                                                                            #54
                                                                                                            AW: [UK] The Blue Sky of Skye

                                                                                                            Muss ein klasse Urlaub gewesen sein.
                                                                                                            Die OS Karten sind bereits gekauft und in 1.5 Wochen gehts dann auch auf den Skye Trail.
                                                                                                            Meine Freundin und ich sind uns noch nicht ganz sicher ob wir uns evtl. Gamaschen kaufen sollten. Bin da eigentlich kein großer Fan von aber wenn es dann durch nasses hohes Gras geht plus Matsch, wäre es vieleicht eine lohnende Investition. Was meinst du, sind die auf dem Trail zu gebrauchen?

                                                                                                            LG,
                                                                                                            Max

                                                                                                            Kommentar


                                                                                                            • Hunter9000
                                                                                                              Dauerbesucher
                                                                                                              • 02.06.2012
                                                                                                              • 678
                                                                                                              • Privat


                                                                                                              #55
                                                                                                              AW: [UK] The Blue Sky of Skye

                                                                                                              Skye ist zwar verhältnismäßig trocken was den Untergrund angeht, aber mit Gamaschen macht man in Schottland eigentlich nie was falsch. Ich würde sie einpacken. Und ein paar billige Gamaschen kosten auch nicht die Welt.

                                                                                                              Kommentar


                                                                                                              • Matty
                                                                                                                Erfahren
                                                                                                                • 09.03.2012
                                                                                                                • 244
                                                                                                                • Privat


                                                                                                                #56
                                                                                                                AW: [UK] The Blue Sky of Skye

                                                                                                                Skye verhaeltnismaessig trocken was den Untergrund angeht? Ich dachte deine Schuhe sind nass. Skye ist bei normalen Wetter auf nicht asphaltierten Wegen nicht trockener als anderswo in Schottland. Nasse Wiesen hat es nach Regen ueberall, regnet es mal etwas laenger wird es ausgeprochen sumpfig, der Boden quietsch und gluckert unter den Fuessen, Wasser quillt hervor.
                                                                                                                Nach 90min in Niesel und leichten Regen (den ersten Nach 5 Tagen) entlang von Loch Coruisk, Grossteils auf Felsen laufend und wo nicht da eben ueber federnen, feuchten Boden (auf den vorgetretenen zahlreichen Pfaden) waren die Schuhe meiner Mutter, ihres Mannes und des Paares was sich uns angeschlossen hatte NASS. Meine Fuesse waren trocken, weil ich in Gummistiefeln gewandert bin. Mein bevorzugtes Schuhmaterial in Schottland auf kurzen und laengeren Wanderungen. Wasserdicht und "Gamaschen" sind sozusagen eingebaut.

                                                                                                                Bevor es anderwertig zu Missverstaendnissen kommt: Inverness Castle kann man sich nur von aussen anschauen. Es ist das Gerichtsgebaeude der Stadt und beherbergt keine Ausstellung oder sonstiges.

                                                                                                                River Ness verlaeuft von Sued nach Nord durch Inverness. Das westliche Ende ist Raigmore (dann kommt die A9 und Cradlehall was auch noch zu Inverness gehoert)

                                                                                                                Von der letzten Strassenbruecke an gibt es flussabwaerts keinen Fussweg am Fluss entlang. Es ist besser man geht die A82 Richtung Kanal und laeuft diesen lang. An der vorletzten Schleuse (da wo Explore Highlands seinen Laden hat) laeuft man ueber die Schleuse und dann durch das Merkinch Naturreservat. Von da die Strasse lang bis es wieder einen kleinen Weg gibt (links weg), der zum Leuchtfeuer fuer die Hafeneinfahrt fuehrt.
                                                                                                                Die Delphine sieht man nicht so haeufig im Hafengebiet (meistens wenn Flut ist und die Lachse schwimmen), besser ueber die Kessock Bridge und dort zur Beobachtungsstation. Am besten aber mit Bus nach Rosemarkie/Fortrose und zum Chanonry Point laufen. Von da aus sieht man Delphine 3 - 50m weg, beste Zeit 2-3 Stunden nach Hochwasser. Aber auch sonst ist die Chance nicht so schlecht Flipper zu sehen.

                                                                                                                Kommentar


                                                                                                                • Hunter9000
                                                                                                                  Dauerbesucher
                                                                                                                  • 02.06.2012
                                                                                                                  • 678
                                                                                                                  • Privat


                                                                                                                  #57
                                                                                                                  AW: [UK] The Blue Sky of Skye

                                                                                                                  Skye verhaeltnismaessig trocken was den Untergrund angeht? Ich dachte deine Schuhe sind nass.
                                                                                                                  Hast du den Bericht gelesen? Die Schuhe waren nass, weil es geregnet hat und ich keine Regenhose anhatte

                                                                                                                  Nasse Wiesen hat es nach Regen ueberall, regnet es mal etwas laenger wird es ausgeprochen sumpfig, der Boden quietsch und gluckert unter den Fuessen, Wasser quillt hervor.
                                                                                                                  Im Vergleich zu vielen anderen Bereichen in den schottischen Highlands ist der Boden von Skye an den meisten Stellen recht trocken - auch nach schwerem Regen. Hüfttiefe (oder auch weniger tiefe) Bogholes findet man hier geradezu verdächtig selten. Auch wenn meine Freundin es bei der Lookout Bothy geschafft hat das eine dort zu finden

                                                                                                                  @ Delphine: Wir haben uns dann später auch gedacht, dass wir weiter raus hätten müssen (und hatten auch schon den Leuchtturm angepeilt). Wir waren aber verunsichert, nachdem es im Hostel hies, dass es nur 10 Minuten Fußmarsch bis zu den Delphinen sind.

                                                                                                                  Kommentar


                                                                                                                  • DunniT
                                                                                                                    Anfänger im Forum
                                                                                                                    • 29.07.2016
                                                                                                                    • 22
                                                                                                                    • Privat


                                                                                                                    #58
                                                                                                                    AW: [UK] The Blue Sky of Skye

                                                                                                                    Danke für den tollen Bericht! Bin ab 10. September auf dem Skye Trail und hoffe, dass das bisher anhaltende Superwetter sich bis dahin nicht verzieht. Der CWT ist bei mir im nächsten Mai dran. Diese ganzen Trails sind leider kein Geheimtipp mehr. Da kommen wir wohl einige Jahre zu spät. Aber naja, solange da noch keine Schilder und planierten Wege auftauchen, bin ich beruhigt. (einigermaßen)
                                                                                                                    Slainthe
                                                                                                                    Dunni

                                                                                                                    Kommentar


                                                                                                                    • Hunter9000
                                                                                                                      Dauerbesucher
                                                                                                                      • 02.06.2012
                                                                                                                      • 678
                                                                                                                      • Privat


                                                                                                                      #59
                                                                                                                      AW: [UK] The Blue Sky of Skye

                                                                                                                      Viel Spaß!

                                                                                                                      Gerade der CWT wird gerade sehr gehyped - und es gibt anscheinend auch schon die ersten Schilder

                                                                                                                      Kommentar