• Daddyoffive
    Fuchs
    • 24.08.2011
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    [SJ] Svalbard zum 40sten Teil 1

    Tourentyp Wintertour
    Breitengrad 78.315995551
    Längengrad 17.446289062
    Svalbard zum 40sten – Der Plan

    Schon länger habe ich den Plan, mir zum 40sten Geburtstag eine besondere Tour zu gönnen. Ein Traum und längere Zeit auch fest geplant wäre der Paine Circuit in Patagonien gewesen. Aber: Ich wollte nicht alleine reisen und bezahlbar musste die Tour auch werden. Denn als Familienvater kann ich mir selbst zum 40sten keine Superreise gönnen und danach der Restfamilie sagen, dass deswegen leider in diesem Jahr kein Sommerurlaub drin ist. Schön wäre es auch, die Tour mit meinem Bruder J. (der mit mir 40 wird) und unserem Freund C. zu machen. Lange Telefonate und gemeinsame Abende am Kamin ließen meinen Traum von Patagonien schnell platzen. C. will mit seiner Frau dorthin und J. ist der Circuit zu überlaufen. Außerdem würde allein die Anreise schon unser jeweiliges Budget sprengen.

    Konkreter wurden dann Pläne, eine Rucksacktour in Ostgrönland zu machen. Abgelegen, landschaftlich sehr reizvoll und extrem genug. C. wollte aber keinen Rucksack schleppen, mir war der benötigte Zeitrahmen zu groß, J. konnte dann im Sommer doch nicht und außerdem würde allein die Anreise schon unser jeweiliges Budget sprengen (das kannten wir ja schon). Also musste wieder eine neue Destination her. Ab diesem Zeitpunkt kam eine Winterreise nach Spitzbergen ins Gespräch. Die Inselgruppe in der Arktis, ungefähr genauso weit vom Nordpol wie vom Nordkap entfernt, war schon zu Jugendzeiten immer mal wieder in unseren gemeinsamen Überlegungen für Tourenziele aufgetaucht. Ich wollte eigentlich nie unbedingt hin. Zu karg, zu trostlos und allein die Anreise würde doch unser jeweiliges Budget sprengen, oder?! Nur wenige Rechercheklicks später war aber klar, dass die Anreise nach Spitzbergen deutlich unter 500 € liegen würde. Außerdem hatten wir von früheren Wintertouren bereits die meiste Ausrüstung zusammen. J. hatte zudem ausreichend Arktiserfahrung, Beziehungen nach Spitzbergen und zudem als Jäger die für die Eisbärabwehr nötige Waffe. Eine Tour im sogenannten Lichtwinter, also ab April, würde sich zudem mit Beruf und Familie eher in Einklang bringen lassen als eine im Sommer.



    Nach der Entscheidung ging es an die konkrete Planung. Die Aufgaben waren schnell verteilt. C. kümmerte sich um die Flüge, J. ließ seine Kontakte spielen, um benötigte Ausrüstung zu beschaffen und den Gepäcktransport zu organisieren und ich machte die Feinplanung, kaufte Karten und würde einen Eisbärzaun zusammenbasteln. Die Routenwahl hatten wir aus Kosten- und Organisationsgründen sehr einfach gehalten. Wir würden uns nur im Verwaltungsbezirk 10 aufhalten, da wir dort keine Genehmigung des Sysselmannen, keinen Sat-Notsender und keine teure Versicherung benötigen würden.
    Zuletzt geändert von Daddyoffive; 11.12.2013, 12:52.
    Das Leben ist kein Problem, das gelöst werden müsste, sondern ein Abenteuer, das gelebt werden will.
    John Eldredge
    ><>

  • bblume
    Erfahren
    • 19.06.2013
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    #2
    AW: [SJ] Svalbard zum 40sten Teil 1

    Schön! Klingt sympathisch, bin gespannt!

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    • theslayer
      Dauerbesucher
      • 13.11.2013
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      #3
      AW: [SJ] Svalbard zum 40sten Teil 1

      Wow, spätestens bei dem Teil über "Ich bastel jetzt nen Eisbär-Zaun" hattest du mich!

      Klingt toll, auch zwischen der Auswahl der anderen Reiseziele. Lass uns nicht zu lang auf ne fortsetzung schmorren

      Grüße
      Daniel
      Auf meinem Blog Longing for the Horizon:
      Pamir Highway 2019 / Sarek 2018 / Padjelantaleden 2017 / 4500km Radtour Berlin-Nordkapp 2017 / Kungsleden 2015 / Kungsleden 2014 / Israel-Hike 2014 und viele kleinere Radtouren (Berlin - Kopenhagen / Prag - Berlin etc.)

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      • attue
        Erfahren
        • 10.01.2010
        • 250
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        #4
        AW: [SJ] Svalbard zum 40sten Teil 1

        Zitat von theslayer Beitrag anzeigen
        Wow, spätestens bei dem Teil über "Ich bastel jetzt nen Eisbär-Zaun" hattest du mich!

        Klingt toll, auch zwischen der Auswahl der anderen Reiseziele. Lass uns nicht zu lang auf ne fortsetzung schmorren

        Grüße
        Daniel
        ja genau... ich habe heute sicher schon 5x reingeschaut ob schon eine fortsetzung da ist...

        lg attue

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        • Daddyoffive
          Fuchs
          • 24.08.2011
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          #5
          AW: [SJ] Svalbard zum 40sten Teil 1

          Nur Geduld, mehrere Fortsetzungen sind schon in der Mache. Evtl. gibt's heute noch die nächste.
          Das Leben ist kein Problem, das gelöst werden müsste, sondern ein Abenteuer, das gelebt werden will.
          John Eldredge
          ><>

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          • Daddyoffive
            Fuchs
            • 24.08.2011
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            #6
            [SJ] Svalbard zum 40sten Teil 2

            Svalbard zum 40sten – Die Vorbereitung

            Fitness: Als überwiegend vom Schreitisch aus arbeitender Mensch mit wenig Zeit und ausgeprägtem Appetit auf leckeres Essen musste ich mich für die Svalbardtour natürlich zuallererst körperlich fit machen. Als erste Maßnahme beschloss ich, nur noch möglichst heiß zu duschen, um die Wärmereserven meines Körpers randvoll aufzufüllen. Dazu würde ich nur noch mit AXE Alaska duschen. Als J. dann mit FA Duschgel „extrem cool mit Gletschermineralien“ konterte, wusste ich, dass ich mein Training würde erheblich steigern müssen. Ich griff also fortan zu Duschgel von Adidas: „Ice Dive“. C. beschloss, nur noch kalt zu duschen. Aber auch ganz ernsthaft fing ich an, meine alte Rudermaschine auszugraben und auch bei Eiseskälte in der Scheune zu rudern. Dazu verordnete ich mir ein kombiniertes Muskelaufbautraining. Außerdem nahm ich ab. Zu Tourbeginn war ich dann tatsächlich so fit, wie seit langer Zeit nicht mehr und hatte sechs Kilo weniger auf den Rippen als üblich (die Tour selbst „kostete“ mich dann weitere zwei Kilo). Zudem trafen wir uns zu zweit oder zu dritt, um nachts im Schein der Stirnlampen (tagsüber wäre es zu peinlich gewesen) Autoreifen durch den Wald zu ziehen.

            J. schafft es, uns beiden anderen Pulkas und gebrauchte Ski zu besorgen. Außerdem, dass wir uns ein Zelt leihen können. Zudem verhelfen uns unsere Kontakte (noch aus Zeiten, als wir als Studenten in einem Outdoorladen gejobbt haben) zu Sonderkonditionen bei Trek`n Eat und Optimus. Der Hammer ist aber, dass J. ein Sponsoring mit einem Logistikunternehmen einfädelt. So können wir unser Expeditionsgepäck, wie es ab diesem Zeitpunkt heißt, bequem als Fracht von Zuhause nach Longyearbyen schicken und bekommen es wieder nach Hause geliefert.



            Für eine Tour auf Spitzbergen ist ein Schutz vor Eisbären obligatorisch. Eine Waffe mitzunehmen ist für uns das geringste Problem. Auch einen Nico Signalgeber haben wir schon, C. besorgt sich noch einen zweiten. Dann wäre da noch der Signalzaun, der allabendlich um das Lager herum aufgebaut werden muss, wenn man keine Nachtwache abstellen möchte. Die auf Spitzbergen eventuell zu leihenden Systeme sind nicht ganz billig und was man so hört auch eher unsicher in der Handhabung und versagen gerne mal. Über das Netz erfahre ich von einem Briten, der ein rucksacktaugliches System herstellt. Zuerst probieren wir aber aus, ob nicht ein elektrisches System, das mit sehr lauten, schrillen Tönen warnt, vorzuziehen wäre. Ich bestelle mir verschiedene dieser Handtaschenalarme, um sie zu testen. Leicht und laut sind die zwar (und ich erschrecke ständig meine Familie damit) aber ob sie auch kältetauglich sind, muss erst ausprobiert werden. Ein paar Stunden im Tiefkühlfach machen die Dinger bereits leiser. Drei Tage in der Tiefkühltruhe lassen alle Geräte nicht gerade kalt. Trotz extra besorgter Lithiumbatterien hält kein System drei Tage in der Truhe aus, ohne danach mehr als ein müdes Winseln von sich zu geben. Die aus England bestellten „IceBear Alert Devices“ sind da schon vertrauenerweckender. Aus Alu und Edelstahl und mit einer fetten Feder versehen, sind sie dafür vorgesehen, dass man eine Schrotpatrone einspannt, die beim Auslösen des über einen gespannten Faden versehenen Mechanismus einen entsprechenden Knall erzeugen soll. Bei einem Treffen bauen wir einen schönen Zaun im Garten, der auch wunderbar funktioniert.






            Für Frühstück und Tagesverpflegung sowie Getränke ist jeder selbst verantwortlich. Also probiere ich schon Monate im Voraus verschiedene Müslisorten und den Kaloriengehalt diverser Riegel und Süßigkeiten. Kurz vor der Tour, bzw. dem Packen der Fracht für die Spedition mische und portioniere ich mir dann mein Müsli und fülle Kekse, Brotchips, M&Ms, etc. in Ziplockbeutel um.

            Es sind viele Kleinigkeiten, die vor so einer Tour abgeklärt, besorgt und erledigt werden müssen. Nicht jeder Supermarkt hat einzeln verpacktes feuchtes Toilettenpapier, das wir brauchen. Das erste angefragte Guesthouse in Longyearbyen hat kein Zimmer mehr frei, der Transport von Gewehr und Munition muss abgeklärt werden, einzelne, ältere Ausrüstungsgegenstände verschwinden kurz vor dem Packen („Ich bin mir sicher, dass ich die Handschuhe nach dem Winter in DIESE Schublade getan habe!“ „WO ist das ver… Milchpulver und WER hat meine Expeditionskekse gegessen?“) und natürlich kommt der Abholungstermin für die Fracht, mit der wir die gefüllten Pulkas verschicken können urplötzlich und macht eine Packorgie bis tief in die Nacht nötig.

            Zuletzt geändert von Daddyoffive; 20.12.2013, 22:11. Grund: Fotos eingefügt
            Das Leben ist kein Problem, das gelöst werden müsste, sondern ein Abenteuer, das gelebt werden will.
            John Eldredge
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            • Nita
              Fuchs
              • 11.07.2008
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              #7
              AW: [SJ] Svalbard zum 40sten Teil 1




              Super spannend, aber auch informativ - danke und weiter, pls!
              Reiseberichte

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              • Daddyoffive
                Fuchs
                • 24.08.2011
                • 2437
                • Privat


                #8
                [SJ] Svalbard zum 40sten 3. Teil

                Svalbard zum 40sten – Anreise und erster Tag

                Unser Flug ging vormittags ab Frankfurt zunächst nach Oslo, von wo in der Hauptsaison neben Tromsö auch Flüge nach Spitzbergen abgehen. Nach mehreren vergeblichen Versuchen, nach C.´s und meinem Ticket auch J.´s Ticket auszudrucken, wurden wir an den Schalter verwiesen, wo der Waffenkoffer eine längere Diskussion auslöste. Der wurde schließlich mit mehreren grellen Aufklebern versehen und wir bekamen die Anweisung ihn in Oslo am Sondergepäckschalter abzuholen, weil er nicht wie unser anderes Gepäck durchgecheckt werden würde. Zum Glück haben wir uns trotzdem am Gepäckband angestellt, denn neben dem Gewehrkoffer kamen auch zwei unserer drei Reisetaschen auf dem normalen Gepäckband mit. Entweder weil wir sehr früh oder weil wir sehr günstig gebucht hatten, mussten wir in Oslo eine ganze Weile auf unseren Anschlussflug warten.



                Mit jeder Menge Kaffee und den mitgebrachten Stullen ließe es sich aber ganz gut warten. Im Flug nach Spitzbergen sah man dann schon sehr deutlich, dass es nicht nach Lanzarote ging. Daunenjacken und Fleece herrschten vor. Und auch das Durchchecken der Waffe von Oslo nach Longyearbyen war kein Problem.
                In Longyearbyen aus dem Flieger auszusteigen war hart. Es war beschissen kalt und wir noch nicht akklimatisiert. Zum Glück hatten wir die dicken Daunenjacken im Handgepäck. In der Ankunfts“halle“ mit nur einem Gepäckband ging es recht flott. Wir reisen ja auch mit leichtem Gepäck. Das Gepäckband wird bewacht von dem ersten Eisbären von vielen, die ihren Lebensabend ausgestopft irgendwo auf Spitzbergen verbringen. Sogar in der kleinen Kirche von Longyearbyen steht einer!



                Im Dunkeln fährt uns der Bus (zum Glück konnten wir genügend norwegische Kronen für den Fahrpreis zusammenkratzen) nach vielen Zwischenstopps bei den unterschiedlichen Unterkünften zum Guesthouse, das etwas außerhalb, in Nybyen liegt. Wir bekamen unseren Zimmerschlüssel und entdeckten, dass unsere Pulkas bereits im Vorraum unter einer Treppe auf uns warteten. Am nächsten Morgen, nach einer kurzen Nacht, entdeckte J. gleich aus dem Fenster das erste Rentier am Hang hinter dem Guesthouse. Also hat er schon mal das Gewehr zusammengeschraubt. Schon der kurze Weg über die Straße zum Frühstücksraum (für 45,00 € pro Nacht und Nase im Dreierzimmer mit Dusche auf dem Flur erwarteten wir ein opulentes Buffet) machte uns deutlich, dass wir unsere Mützen und langen Unterhosen die nächsten Tage nicht würden ausziehen müssen.

                Nach dem Frühstück wurden die Pulkas ins Freie geschleppt, um unseren Kram zu sortieren, die Deichseln zusammenzuschrauben und alles für den Marsch zu packen. Außer unseren drei Pulkas steht noch eine kleinere Nordpolpulka neben Skistiefeln von Alpha im Vorraum des Guesthouse. Sie gehört Mark Wood, einem Briten, der gerade von einer Solotour zum Südpol kommt. Eigentlich wollte er im gleichen Jahr auch noch Solo von Kanada zum Nordpol. Das hatte aber nicht geklappt und so verbringt er jetzt ein paar Tage auf Spitzbergen, um von hier aus mit den Russen über die Driftstation Barneo eine Last Degree Tour zum Nordpol zu machen. Es entwickelt sich ein nettes Gespräch über die von ihm und von uns verwendete Ausrüstung.

                Mehr über Mark: http://www.markwoodexplorer.com/



                Im Laufe des Vormittags vereinbaren wir ein Treffen mit einem deutschen Studenten, Coenig hier aus dem Forum, der hier an der UNIS studiert und uns neben Tipps auch einen Lift zum Ausgangspunkt unserer Tour geben kann. Also marschieren wir die ca. zwei km nach Downtown Longyearbyen. Wir müssen außerdem noch Briefmarken besorgen und vor allem Benzin für den Kocher. Die Outdoorläden in Longyearbyen sind der Hammer! Nur geile Sachen im hochpreisigen Segment. Hiesige Läden haben ja vielleicht ein oder zwei dicke Schlafsäcke hängen. Hier gibt es ausschließlich Nordpoltaugliche Ausrüstung. Benzin (Arctic Fuel) bekommen wir natürlich auch und ich kaufe nach grobem Überschlagen unseres voraussichtlichen Verbrauchs vier Liter.



                Im angesagtesten (einzigen) Kaffee/Restaurant Longyearbyens, das den ganzen Tag aufhat, treffen wir uns mit Coenig. Wir quatschen, schreiben Postkarten, planen die Route und den Zeitpunkt unserer Abfahrt und essen zu Mittag. Anschließend pilgern wir wieder zurück nach Nybyen, wo ja noch unsere Pulkas liegen. Wir vereinbaren dort, dass wir unser nicht benötigtes Gepäck im Guesthouse lagern können gehen noch ein letztes Mal gepflegt aufs Klo (es kann mir keiner erzählen, dass es Spaß macht, sich jedes Mal für ein größeres Geschäft ein Loch zu graben und den blanken Hintern einem -20° kalten Wind auszusetzen), um nicht schon gleich am ersten Tag auf Tour mal dringend raus zu müssen. Coenig holt uns ab, wir schaffen es gerade so, die drei gepackten Pulkas, uns und unsere Ski in den winzigen Toyotabus zu quetschen und los geht’s, aus Longyearbyen raus und das Adventdal entlang.
                Zuletzt geändert von Daddyoffive; 18.12.2013, 09:57.
                Das Leben ist kein Problem, das gelöst werden müsste, sondern ein Abenteuer, das gelebt werden will.
                John Eldredge
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                • tjelrik
                  Fuchs
                  • 16.08.2009
                  • 1244
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                  #9
                  AW: [SJ] Svalbard zum 40sten Teil 1

                  Goil!
                  Supergut geschrieben
                  bear shit - sounds like bells & smells like pepper

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                  • Daddyoffive
                    Fuchs
                    • 24.08.2011
                    • 2437
                    • Privat


                    #10
                    [SJ] Svalbard zum 40sten

                    Beifall motiviert mich, also geht's gleich weiter:

                    Svalbard zum 40sten – Die Ausrüstung

                    Für die Svalbard Skitour haben wir überwiegend auf vorhandene Ausrüstung zurückgegriffen. Einige Sachen konnten wir uns ausleihen (Nochmal Danke an Martin!) und ein paar Sachen haben wir uns extra angeschafft.
                    Als Zelt hatten wir ein Hilleberg Keron 4GT. Eine super Wahl. Das Zelt war stabil und groß genug für uns drei. Wir haben die Original HB Schneeheringe benutzt. Auf der Tour haben wir die Stangen jeweils nur einmal geteilt und das Zelt dann als „Wurst“ auf den Schlitten gepackt. So war es jedes Mal schnell ab- und auch wieder aufgebaut.



                    Als Ski hatten wir jeweils Fischer E99 mit einer Rottefella Chili Bindung. Als Stiefel hatte J. einen Lundhags Husky, auf den er eine Berghaus Yeti Attack Gamasche gebastelt hatte. C. und ich liefen mit Scarpa Phantom 8000 Stiefeln. Wir haben in den Stiefeln jeweils doppelte Socken und einen VBL aus Tüten oder Expedsocken getragen. Keiner hatte jeweils kalte Füße. Als Skistöcke kamen normale Trekkingstöcke mit Schneetellern oder LL-Skistöcke zum Einsatz. An den Skiern hatten wir Felle. Ich nur die kurzen Kickersticker von Black Diamond.
                    Wir hatten zwei Benzinkocher dabei. Wir bekamen den Soto Muka zum Testen sowie einen Optimus Nova+. Wir hatten einen 2,9l Primus Eta Topf und einen 3l Alutopf dabei. Gekocht haben wir immer im Zeltvorraum. Weil wir schnell gemerkt haben, dass der Soto ziemlich viel Sprit frisst, haben wir nach drei Tagen nur noch mit dem Optimus Nova gekocht. Der Soto hatte aber zuvor hervorragend funktioniert. In 11 Tagen haben wir insgesamt 3,5 Liter Arctic Fuel verbraucht.



                    Im Zelt würden wir auf jeweils zwei Isomatten schlafen. Jeder hatte eine EVA (ich eine TAR Z-lite), J. eine Exped Synmat (die am vorletzten Tourtag den Geist aufgab), C. eine ältere 2,5cm Therm-a-rest und ich eine ältere 3,8cm Therm-a-rest. Es hat sich bewährt, die TAR unter die EVA zu legen. Das war wärmer und bequemer. J. hat seinen Ajungilak Tyin Arctic mit einem aus Müllsäcken gebastelten VBL benutzt. C. eine Schlafsackkombination aus einem TNF Snowshoe mit Extender und einem älteren, mit ca. 500gr gefüllten Yeti Daunenschlafsack. Diese Kombi wurde mit jedem Tag schwerer, weil C. keinen VBL benutzt hat. Aber es ging. Ich hatte einen Valandré Freja zum Testen bekommen und ihn mit VBL benutzt.In sehr kalten Nächten habe ich mir die Daunenjacke über das Fussteil des Schlafsacks gezogen.

                    Natürlich hatte jeder eine dicke Daunenjacke für die Pausen und das Lager dabei. J. eine von Haglöfs, C. eine ME Annapurna und ich einen Traum: Hier über das Forum habe ich eine gebrauchte, etwa 12 Jahre alte TNF Summit Jacket bekommen können. Eigentlich zu kurz, aber total warm. Im Zelt haben wir auch Ajungilak Biwakschuhe getragen.



                    Gelaufen sind wir tagsüber mit Gore Windstopper Softshellhosen (die Mountain Equipment G2 Ultimate Mountain Pant war eine erstklassige Wahl) über langen Funktionsunterhosen (teils Merino). Ich habe Smartwool Skistrümpfe (wadenhoch) und Veit Stiefelsocken getragen. Darüber zunächst eine Mülltüte als VBL und dann die Innenschuhe der Skistiefel. Am Oberkörper ein langes Merinohemd von Quechua, darüber ein kurzes KuFa Unterhemd. Darüber meist ein 100er Fleeceteil (MHW Grid Zip) oder einen Arcteryx Atom LT Pullover. Als Jacke hatte ich eine Haglöfs Shark Fin (Softshell) aus Gore Windstopper mit zusätzlichem Fellrand. C. hatte eine recht dünne ME Windstopperjacke und J. einen alten, gebraucht über ebay gekauften Fjäll Räven Schlupfanorak aus Mischgewebe in leuchtendem Orange. Natürlich auch mit Fellkapuzenrand. Natürlich hatten wir Mützen (aus Wolle mit Fleecestirnband) und Handschuhe dabei. Unsere auch mitgeschleppten Hardshelljacken und Gore Überhosen mussten wir nie anziehen.



                    Wir hatten Pulkas von Acapulka, ein Garmin etrex 30 zur Navigation und als Backup Karte und Kompass. Aus Sicherheitsgründen, vor allem aber zur Beruhigung für unsere Familien hatten wir ein Iridium Satellitentelefon dabei. Wobei in den ersten Tagen noch das normale Handynetz funktioniert hat. Jeder hatte einen MP3-Player und J. und ich jeweils eine Kamera dabei.



                    Als Sicherheitsausrüstung hatten wir einen Blaser R93 Karabiner und zwei Nico Signalgeräte mit. Wir mussten zum Glück nicht einen einzigen Schuss abfeuern. Nur mit dem Nico haben wir zur Probe mal geschossen. Wir hatten den Eisbärenzaun (Icebearalarm) von Arctic Limited dabei. Der war zwar mit den von uns mitgebrachten Patronen nicht besonders laut, hat aber funktioniert (wenn auch nur gegen uns selbst, Eisbären haben wir nicht gesehen).



                    Bei Fragen zur Ausrüstung gehe ich gerne auf weitere Einzelheiten ein. Hier habe ich erst mal nur die Besonderheiten genannt. Selbstverständlichkeiten wie Schneeschaufeln, Thermoskannen, etc. erwähne ich jetzt mal nicht.
                    Zuletzt geändert von Daddyoffive; 10.12.2013, 19:37.
                    Das Leben ist kein Problem, das gelöst werden müsste, sondern ein Abenteuer, das gelebt werden will.
                    John Eldredge
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                    • Daddyoffive
                      Fuchs
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                      • 2437
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                      #11
                      [SJ] Svalbard zum 40sten

                      Svalbard zum 40sten – erste Lauftage

                      Coenig fährt uns raus aus Longyearbyen bis etwa zum Ende der Straße. Von hier folgen wir noch ein Stück dem Adventdalen, um dann ins Janssondalen einzubiegen. Von der Landschaft sehen wir nicht allzu viel, es ist diesig und es schneit leicht. Am ersten Tag läuft es noch nicht so rund. Die Schuhe sitzen noch nicht so gut, ich muss mich an die Kälte und den Zuggurt gewöhnen. Auch weil es schon später ist und jetzt, am 02. April die Sonne noch nicht 24 Stunden am Himmel steht, laufen wir nur etwa drei Stunden und bauen dann das Zelt am Anfang des Janssondalen auf. Hier gibt es noch vereinzelte Hütten aber Coenig versprach uns, dass uns unsere Route überwiegend in Gegenden führen würde, die nicht mit Snowscootern befahren werden dürfen.



                      Am nächsten Tag folgen wir zunächst dem Janssondalen. im Hintergrund ist die eindrucksvolle Silhouette des Operafjellet zu sehen. Ich finde es spannend, die unterschiedlichen Untergründe zu laufen. Wir bewegen uns zunächst aus dem Flusstal hinaus, laufen dann jedoch wieder in das enge Flusstal hinein, weil uns steile Seitentäler dazu zwingen. Auf dem Eis des Flüsschens läuft es sich hervorragend.



                      Wir beginnen, die Gletscherzunge des Møysalbreen anzusteuern. Hier sollten wir uns vor einem Gletschersumpf in Acht nehmen. Unglaublich: Aber trotz eisiger Temperaturen um -20°C gibt es an der Gletscherzunge unterhalb der Endmoräne einen kleinen See, den wir teils umgehen und teils auf neuem Eis überqueren können.

                      VIDEO

                      (INFO: Bitte kein Bildmaterial einfügen, das die Rechte Dritter verletzt. d.h. i.d.R. keine Musikvideos, TV-Serien etc. )

                      Tatsächlich ist es so kalt, dass mir ein Eiszapfen direkt an der Nase festfriert. Ich merke das erst, als mich J. auf meine weiße Nase anspricht. Schnell ziehe ich zusätzlich meinen Atom LT Pullover über das Fleece und unter die Windstopperjacke. Darüber hinaus ziehe ich mein Buff bis hoch über die Nase. Dann wird mir schnell warm. Dank Hundeschlittenspuren, die uns den richtigen Weg weisen, finden wir im aufkommenden Nebel und Schnee den richtigen Weg durch die Endmoräne des Møysalbreen. Es ist, wie durch eine Filmkulisse von „Der Herr der Ringe“ zu laufen.



                      Unser Lager schlagen wir diesmal am Übergang zwischen Møysalbreen und Gløttfellbreen auf einem zugefrorenen Schmelzwassersee auf. Wir haben Mühe, die Schneeheringe in dem wenigen Schnee über dem Eis zu verankern. Die Sitzgrube, die wir immer im Vorzelt ausheben (in unserem Sprachgebrauch immer nur die „Schlangengrube“), fällt entsprechend niedrig aus.





                      Der nächste Tag hält blauen Himmel, knallige Sonne und ein unglaubliches Bergpanorama für uns bereit. Und das Beste ist, wir sind mitten in diesem Panorama unterwegs! Aber zunächst geht es bergauf über den sacht ansteigenden Møysalbreen, von dem aus wir einen Übergang zum Drønbreen finden wollen. Von der Höhe aus haben wir bei klarem Wetter einen tollen Blick ins Reindalen. Wir laufen in einen Talkessel hinein. Endlich muss ich die blöde Pulka nicht mehr nach oben zerren. Endlich gibt mir ihr Gewicht den nötigen Schupser, um auch bei einem moderaten Gefälle entspannt gleiten zu können. Die Landschaft ist schlicht atemberaubend. In einer Pause stelle ich fest, dass ich sogar noch genügend Empfang mit dem Mobiltelefon habe, um eine SMS nach Hause zu schicken.






                      VIDEO

                      (INFO: Bitte kein Bildmaterial einfügen, das die Rechte Dritter verletzt. d.h. i.d.R. keine Musikvideos, TV-Serien etc. )

                      Der Übergang zum Drønbreen verläuft in sanften Wellen. Einmal ist der Hang aber so steil, dass wir beschließen, auf den Pulkas abzufahren. Es wird ein riesiger Spaß! Als es gegen Nachmittag kälter wird und Wind aufkommt, setzt Schneefegen ein. Unsere Füße verschwinden in Schneekristallen. Wie die fliegenden Holländer kreuzt eine Gruppe aus drei Personen und einem Hund unseren Weg. Die drei ziehen den Gletscher hinauf. Die Entfernung ist zu groß, daher winken wir einander nur zu und jede Gruppe zieht weiter.



                      Als wir meinen, den Übergang zum Bergmesterbreen gefunden zu haben, beschließen wir, den entsprechenden Aufstieg erst am nächsten Tag in Angriff zu nehmen.
                      Zuletzt geändert von Daddyoffive; 11.12.2013, 12:16. Grund: Videos endlich eingefügt / Karte eingefügt
                      Das Leben ist kein Problem, das gelöst werden müsste, sondern ein Abenteuer, das gelebt werden will.
                      John Eldredge
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                      • Daddyoffive
                        Fuchs
                        • 24.08.2011
                        • 2437
                        • Privat


                        #12
                        AW: [SJ] Svalbard zum 40sten Teil 1

                        Mal eine Frage an die Techniker hier: Wie kann ich denn ein Video in meinen Reisebericht einbinden? Geht das nicht wie bei Fotos? Muss ich das erst bei Youtube hochladen?

                        Danke
                        Stephan
                        Das Leben ist kein Problem, das gelöst werden müsste, sondern ein Abenteuer, das gelebt werden will.
                        John Eldredge
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                        • bblume
                          Erfahren
                          • 19.06.2013
                          • 209
                          • Privat


                          #13
                          AW: [SJ] Svalbard zum 40sten Teil 1

                          Wow! Auch sehr schicke Bilder!

                          Ich glaube Videos gehen nur über Einbindung mit Youtube, bzw habe ich das hier im Forum bisher nur so gesehen.

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                          • Coenig
                            Fuchs
                            • 09.07.2005
                            • 1400
                            • Privat


                            #14
                            AW: [SJ] Svalbard zum 40sten Teil 1

                            Deutlich spannendere Route als "nur" durchs Adventdalen, wie es so viele machen. Ich bin gespannt auf den weiteren Bericht. Bisher seid ihr ja sozusagen durch mein favorisiertes "Naherholungsgebiet" gegangen - die Ecke Møysalbreen, Drønebreen ist aber immer noch ein echter Geheimtipp (Psssttt ). So nah an der "Stadt" und trotzdem kann man bereits völlig allein sein - und eine wunderschøne Ecke ist es sowieso, wie man ja auch auf Euren Bildern wieder sieht!
                            www.instagram.com/christian.engelke

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                            • Daddyoffive
                              Fuchs
                              • 24.08.2011
                              • 2437
                              • Privat


                              #15
                              AW: [SJ] Svalbard zum 40sten Teil 1

                              Zitat von Coenig Beitrag anzeigen
                              Deutlich spannendere Route als "nur" durchs Adventdalen, wie es so viele machen. Ich bin gespannt auf den weiteren Bericht. Bisher seid ihr ja sozusagen durch mein favorisiertes "Naherholungsgebiet" gegangen - die Ecke Møysalbreen, Drønebreen ist aber immer noch ein echter Geheimtipp (Psssttt ). So nah an der "Stadt" und trotzdem kann man bereits völlig allein sein - und eine wunderschøne Ecke ist es sowieso, wie man ja auch auf Euren Bildern wieder sieht!
                              Das stimmt. Danke nochmal für den Tipp und Deinen Support. Dass Du uns den Weg zurück durchs Flowerdalen empfohlen hast, werde ich Dir aber wohl nicht so schnell verzeihen.
                              Das Leben ist kein Problem, das gelöst werden müsste, sondern ein Abenteuer, das gelebt werden will.
                              John Eldredge
                              ><>

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                              • Coenig
                                Fuchs
                                • 09.07.2005
                                • 1400
                                • Privat


                                #16
                                AW: [SJ] Svalbard zum 40sten Teil 1

                                Ich warte mal auf Eure Beschreibung des Flowerpasses und äussere mich dann dazu
                                www.instagram.com/christian.engelke

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                                • Philipp
                                  Alter Hase
                                  • 12.04.2002
                                  • 2753
                                  • Privat


                                  #17
                                  AW: [SJ] Svalbard zum 40sten Teil 1

                                  Zitat von Islandexperte Beitrag anzeigen
                                  Das stimmt. Danke nochmal für den Tipp und Deinen Support. Dass Du uns den Weg zurück durchs Flowerdalen empfohlen hast, werde ich Dir aber wohl nicht so schnell verzeihen.
                                  Gemein wäre es gewesen, wenn Coenig oder sonstwer Euch das Forkastningsdalen weiter im Süden als unbedingt sehenswert empfohlen hätte .

                                  Schöner Bericht, schöne Bilder, weckt alte Erinnerungen. Weiter so !
                                  "Oft vereint sind im Gemüte Dämlichkeit und Herzensgüte." - W. Busch

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                                  • Mika Hautamaeki
                                    Alter Hase
                                    • 30.05.2007
                                    • 3996
                                    • Privat


                                    #18
                                    AW: [SJ] Svalbard zum 40sten Teil 1

                                    Verdammt schon wieder Fernweh.....
                                    So möchtig ist die krankhafte Neigung des Menschen, unbekümmert um das widersprechende Zeugnis wohlbegründeter Thatsachen oder allgemein anerkannter Naturgesetze, ungesehene Räume mit Wundergestalten zu füllen.
                                    A. v. Humboldt.

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                                    • Umingmaq
                                      Erfahren
                                      • 08.01.2006
                                      • 268


                                      #19
                                      AW: [SJ] Svalbard zum 40sten Teil 1

                                      Jetzt muss ich doch mal zwei Kleinigkeiten richtig stellen:
                                      1. Es war keine Downmat die den Geist aufgegeben hat, sondern eine Exped Synmat...
                                      2. Die Pulkas waren von Acapulka! Zwei Scandic Tour 150 und eine Standard Expedition 210.
                                      Außerdem eine Ergänzung zur Ausrüstung: Sehr bewährt hat sich aus meiner Sicht die Netzunterwäsche von Brynje. War zwar nach der Tour kaputt, aber hat bis dahin genauso funktioniert wie sie soll (und schick ist sie außerdem...).
                                      J.
                                      Umingmaq
                                      grönl. für Moschusochse

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                                      • Daddyoffive
                                        Fuchs
                                        • 24.08.2011
                                        • 2437
                                        • Privat


                                        #20
                                        AW: [SJ] Svalbard zum 40sten Teil 1

                                        Zitat von Umingmaq Beitrag anzeigen
                                        Jetzt muss ich doch mal zwei Kleinigkeiten richtig stellen:
                                        1. Es war keine Downmat die den Geist aufgegeben hat, sondern eine Exped Synmat...
                                        2. Die Pulkas waren von Acapulka! Zwei Scandic Tour 150 und eine Standard Expedition 210.
                                        Außerdem eine Ergänzung zur Ausrüstung: Sehr bewährt hat sich aus meiner Sicht die Netzunterwäsche von Brynje. War zwar nach der Tour kaputt, aber hat bis dahin genauso funktioniert wie sie soll (und schick ist sie außerdem...).
                                        J.
                                        Stimmt. Habe ich im Text korrigiert. Die Brynje Unterwäsche soll schick sein??? Soll ich dazu hier wirklich Bilder posten? Und es sollte an dieser Stelle auch besser unerwähnt bleiben, an welcher Stelle die Netzwäsche kaputt gegangen ist.
                                        Zuletzt geändert von Daddyoffive; 11.12.2013, 10:13.
                                        Das Leben ist kein Problem, das gelöst werden müsste, sondern ein Abenteuer, das gelebt werden will.
                                        John Eldredge
                                        ><>

                                        Kommentar


                                        • Daddyoffive
                                          Fuchs
                                          • 24.08.2011
                                          • 2437
                                          • Privat


                                          #21
                                          [SJ] Svalbard zum 40sten Auf die Hellefonna

                                          Und weiter geht's:

                                          Svalbard zum 40sten – Auf die Hellefonna

                                          Heute müssen wir zunächst den richtigen Geländeeinschnitt finden, der uns den Übergang zum Bergmesterbreen ermöglicht. Mit Karte und GPS tüfteln wir so lange, bis wir den richtigen gefunden haben. Es geht steil nach oben und jeder von uns drei sucht sich seinen eigenen Weg in seinem eigenen Rhythmus und Tempo. Mir hilft TOTO in den Ohren beim Aufstieg.



                                          Und nach einem Aufstieg folgt ja meist ein Abstieg, bzw. bei unserer Skitour eine Abfahrt! Das rockt! Wenn ich da an meine ersten Abfahrtsversuche auf Backcountrybrettern denke … Uiuiui. Meine Schreie muss man meilenweit gehört haben. Aber inzwischen und hier kann ich es genießen, fast schwerelos trotz Pulka im Schlepp einen sanften Hang mit frischem, unberührtem Schnee hinunterzugleiten.



                                          Wir können schon sehen, welche Richtung unser Weg nehmen muss. Wenn wir den Bermesterbreen hinuntergelaufen sind, queren wir ein Tal, bzw. das Gebiet der Endmoränen mehrerer Gletscher. Wir wollen durch das Oppdalen zum Innerbreen, um über diesen auf die Hellefonna zu gelangen. Wenn man nur Alpengletscher kennt, kann man sich keine Vorstellung davon machen, welche Weiten uns hier in der Arktis begegnen. Durch eine Gletschermoräne zu gehen, kann durchaus viele Stunden dauern. Und heute schon sehen wir das Ziel des nächsten Tagesmarsches.



                                          VIDEO

                                          (INFO: Bitte kein Bildmaterial einfügen, das die Rechte Dritter verletzt. d.h. i.d.R. keine Musikvideos, TV-Serien etc. )

                                          Unsere Skispuren schlängeln sich dort durch die Landschaft, wo es sich am leichtesten laufen lässt. Tief eingeschnittene Bach- und Flusstäler erzwingen immer wieder Umwege. Die Landschaft erzwingt den Weg und die Geschwindigkeit. Nachdem wir durch das gröbste Moränengewirr durchgekommen sind, suchen wir uns einen Zeltplatz, bevor wir noch den Aufstieg über den Innerbreen beginnen. Inzwischen sind wir wählerischer geworden, was den Platz für das Zelt angeht. Wir müssen uns entscheiden, ob wir lieber abends oder morgens mehr Sonne abbekommen möchten. Die hohen Berge ringsum werfen mächtige Schatten, die uns die Kälte bis in die Knochen treibt. Heute Abend messen wir vor dem Zelt bereits -25°C. C. sucht sich für seinen notwendigen Klogang extra eine noch von der Sonne beschienene Stelle. Eine kluge Idee. Ich werde mir Tage später bei einem solchen Ereignis im wahrsten Sinne des Wortes den Hintern abfrieren. Ich treffe nämlich die in der Kälte nicht so kluge Entscheidung, mich zum sch… an einem Stein anzulehnen. Die Stelle am unteren Rücken, die in Kontakt mit dem Stein kommt, erhält trotz der kurzen Berührungen Frostschäden. Wieder zu Hause wird sich die Haut an dieser Stelle (wie auch an manchen Fingerspitzen) abschälen.



                                          Der Weg auf und über die (oder das? die Norweger hier im Forum mögen mich korrigieren) Hellefonna ist toll. Nach dem Aufstieg über den Innerbreen ziehen wir unsere Spuren über eine weite Ebene. Der Schnee ist schön fest und es läuft wirklich ganz gut. Das Wetter ist tipp topp.





                                          Allerdings wird es auch heute gegen Nachmittag und Abend schnell sehr kalt. Ich bin sehr froh, mir die Kapuze mit dem dicken Fell über den Kopf und um das Gesicht ziehen zu können. Das sind wirklich noch mal ganz andere Temperaturen und Verhältnisse, wie ich sie aus der winterlichen Hardangervidda kenne. Unser heutiges Camp schlagen wir mitten auf dieser Ebene vor einer grandiosen Kulisse auf.



                                          Zuletzt geändert von Daddyoffive; 11.12.2013, 12:51.
                                          Das Leben ist kein Problem, das gelöst werden müsste, sondern ein Abenteuer, das gelebt werden will.
                                          John Eldredge
                                          ><>

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                                          • Coenig
                                            Fuchs
                                            • 09.07.2005
                                            • 1400
                                            • Privat


                                            #22
                                            AW: [SJ] Svalbard zum 40sten Teil 1

                                            Ganz vergessen zu sagen: Toll!!!


                                            Das sind wunderschöne Gletscherübergänge. Achja, die Erinnerungen.... :-)
                                            www.instagram.com/christian.engelke

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                                            • chrizzlythebear
                                              Anfänger im Forum
                                              • 10.12.2013
                                              • 48
                                              • Privat


                                              #23
                                              AW: [SJ] Svalbard zum 40sten Teil 1

                                              absolut beneidenswerte tour. irgendwann will ich sowas auch machen (wenn ich nur die richtigen leute dazu hätte)...

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                                              • Daddyoffive
                                                Fuchs
                                                • 24.08.2011
                                                • 2437
                                                • Privat


                                                #24
                                                [SJ] Svalbard zum 40sten Ostereier im Schnee

                                                Svalbard zum 40sten – Ostereier im Schnee

                                                Der heutige Tag ist ausnahmsweise wieder diesig und durch die Feuchtigkeit in der Luft sowie den Wind recht ungemütlich. Man kann die Weite der Landschaft leider nur erahnen. Der Plan ist, heute über den Sveigbreen von der Hellefonna abzusteigen und im Laufe des Tages über den Elfenbeinbreen auf die Nordmannsfonna zu gelangen.


                                                Editiert vom Moderator
                                                wegen Urheberrecht Karten entfernt

                                                Bei Nachfragen bitte eine PN an den Moderator senden. Dein Team der



                                                Das ist etwas leichter, als gesagt. Und die Karte lässt nur erahnen, wie der Weg konkret ist. Wie wir in den letzten Tagen bereits erfahren haben, sind es vor allem die Endmoränen der Gletscher, die wie ein Sperrgürtel vor den Gletscherzungen liegen und uns die Routenfindung erschweren.



                                                So geht der Abstieg über den Sveigbreen noch sehr einfach und schnell. Auch der Weg durch einen kurzen Abschnitt des Agardhdalen läuft sich (bis auf die Kälte, den Wind und die schlechte Sicht) recht angenehm. In den Pausen sind wir jedoch sehr froh über unsere dicken Daunenjacken und die Möglichkeit, uns auf die Pulkas zu setzen und heißen Tee zu trinken.



                                                Dann gelangen wir jedoch in die unübersichtlichen Moränen von Skrulsbreen, Veitbreen und Elfenbeinbreen. Wegen der schlechten Sicht laufen wir im Zickzack, um den besten Weg durch die riesigen, gefrorenen Schotterhügel zu finden. In den Pausen und zwischendurch diskutieren wir heiß, welches nun der beste Weg hindurch ist. Doch schließlich haben wir es geschafft und sehen die Aufstiegsroute auf den Elfenbeinbreen. Vorbei an einer riesigen Gletscherspalte und erneut über vereiste Gletschersümpfe spuren wir hinauf in Richtung Plateu der Nordmannsfonna (saucooler Name, oder?!), wo das Wetter auch wieder etwas besser wird.






                                                Obwohl das Bergauflaufen nicht so viel Spaß macht, ziehen wir weiter, bis wir die gröbste Steigung hinter uns gebracht haben. In einer weiten, tief verschneiten Landschaft bauen wir das Zelt auf. Ich denke, dass meine Kinder hier einen riesigen Spaß hätten, in dem unberührten Schnee zu spielen. Leider ist der viel zu trocken, um Schneemänner zu bauen oder eine Schneeballschlacht zu machen. Ich versuche, tagsüber ab und zu in kleinen Videoclips die Geräusche festzuhalten, die meine Ski auf dem trockenen Schnee machen, um es den zu Hause gebliebenen später besser erklären zu können. Oft knirscht es, als würde ich über Styropor laufen.



                                                Heute Nacht ist es nicht so kalt. Es schneit ein wenig. Der nächste morgen weckt uns mit strahlender Sonne. Weil die Berge nur auf einer Seite und weiter weg stehen, bekommen wir die volle Packung Sonne ab. Es ist Ostern. Dafür hat jeder vorgesorgt und eine Kleinigkeit als Überraschung eingepackt. Ich hänge jedem ein kleines, buntes Holzosterei an das Schlittengestänge. Außerdem liegen bunte Schokoladeneier im Schnee vor dem Zelt. Tagsüber packe ich noch eine Tüte rosa und hellblaue Oster-M&Ms aus.



                                                Wir machen über das Iridium Telefon Sonntagsanrufe bei unseren Familien. Die können sich nicht ausmalen, in welcher Landschaft wir uns befinden.



                                                In Wellen zieht sich unser Weg heute weiter aufwärts. Nach rechts haben wir bei strahlend blauem Himmel einen weiten Blick bis zur Küste. J. beschließt, dass es unter anderem wegen der Routenfindung gut wäre, mal auf einen Berg seitwärts unserer Route zu laufen. Seine Entscheidung trifft nicht auf ungeteilte Zustimmung (es ist steil und mit meinen kurzen Fellen komme ich schneller ins Rutschen als er und C.). Es ist durch die Sonneneinstrahlung ziemlich warm und der Aufstieg mit den Schlitten im Schlepptau sehr anstrengend. Wir lassen daher die Pulkas irgendwann stehen und laufen unbelastet nur mit den Skiern ganz nach Oben. Der Blick ist phänomenal! Wir können weit bis zur Küste im Westen und Osten und nach Norden auf das Plateau Fimbulisen sehen.





                                                Die Abfahrt auf dem verharschten Schnee wird für mich nochmal spannend. Aber es bringt schon fun, ohne Gepäck und somit schnell voran und nach unten zu kommen.
                                                Wir laufen um den Berg herum, auf dem wir gerade waren und ziehen jetzt hangabwärts bei strahlendem Sonnenschein durch den tiefen Schnee. Fast in jeder Richtung geht es steil runter in Richtung Sassendalen. Wir müssen aber nach unten, um dem Sassendalen weiter in Richtung Küste, bzw. Sassenfjord folgen zu können.






                                                VIDEO

                                                (INFO: Bitte kein Bildmaterial einfügen, das die Rechte Dritter verletzt. d.h. i.d.R. keine Musikvideos, TV-Serien etc. )

                                                Wir finden einen möglichen Abstieg zwischen beeindruckenden Felsformationen und sausen geradezu nach unten. Hier verläuft ein Scooterweg zur Ostküste. Also schlagen wir unser Zelt etwas abseits der Scooterspuren auf, um nicht morgens unsanft geweckt zu werden. Der Sonnenuntergang heute spät in der Nacht ist atemberaubend.





                                                Zuletzt geändert von Daddyoffive; 18.12.2013, 10:02.
                                                Das Leben ist kein Problem, das gelöst werden müsste, sondern ein Abenteuer, das gelebt werden will.
                                                John Eldredge
                                                ><>

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                                                  Alter Hase
                                                  • 30.05.2007
                                                  • 3996
                                                  • Privat


                                                  #25
                                                  AW: [SJ] Svalbard zum 40sten Teil 1

                                                  Herrlich, sehr gute Unterhaltung in der Mittagspause!
                                                  So möchtig ist die krankhafte Neigung des Menschen, unbekümmert um das widersprechende Zeugnis wohlbegründeter Thatsachen oder allgemein anerkannter Naturgesetze, ungesehene Räume mit Wundergestalten zu füllen.
                                                  A. v. Humboldt.

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                                                    Fuchs
                                                    • 11.10.2008
                                                    • 2064
                                                    • Privat


                                                    #26
                                                    AW: [SJ] Svalbard zum 40sten Teil 1

                                                    Tolle Fotos!
                                                    Regelmäßige Updates auf Facebook: Outventurous || Galerie und Weltkarte gibt's auf der Outventurous Webseite.

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                                                      Fuchs
                                                      • 24.08.2011
                                                      • 2437
                                                      • Privat


                                                      #27
                                                      AW: [SJ] Svalbard zum 40sten Teil 1

                                                      Svalbard zum 40sten – Exkurs: Verpflegung

                                                      Nachdem wir drei auf unserer ersten gemeinsamen größeren Trekkingtour, die uns 1992 von Nord nach Süd durch Island geführt hat, erbärmlich gehungert hatten, spielt das Essen und vor allem dessen Menge auf unseren Touren eine recht große Rolle. Außerdem kochen und essen wir alle drei gerne. Naja, das Kochen würde sich auf der Spitzbergentour natürlich auf ein Minimum reduzieren. Trotzdem wollten wir es uns schmecken lassen.



                                                      Das Frühstück hat sich jeder selbst besorgt. Ich hatte ein Schoko-Knuspermüsli mit Milchpulver vermischt dabei. Das blieb auch mit etwas wärmerem Wasser einigermaßen knusprig und war lecker. C. und J. haben Peronin aus Schüttelflaschen getrunken. Das war leider je nach Wassertemperatur manchmal ziemlich eklig, die beiden fanden es aber gut. J. steht darauf, das Peronin lauwarm mit einer Suppenmischung aus asiatischen Nudelpackungen zu trinken. Ich hätte da lieber gehungert. Zum Frühstück gab es für C. und mich außerdem Kaffee (Nescaffee mit Milchpulver aus Tüten). Während des Frühstücks haben wir literweise Wasser aus Schnee geschmolzen, um für jeden ca. 1,5l Getränke für die Thermoskannen zu haben. Wir hatten unterschiedliche Getränke für unterwegs. Zitronentee und normalen Kräutertee, heißen Holunder und ein Orangengetränkepulver. Das war am beliebtesten.

                                                      Tagsüber hat sich ebenfalls jeder besorgt, was ihm am besten schmeckt. Wir hatten jede Menge M&Ms (mit Erdnüssen), Ritter Sport Schokolade, Brotchips, Beef Jerky (Trockenfleisch), Müsli- und Energieriegel, Snickers, Fruchtschnitten, Fritsticks (diese Chips in Stäbchenform) und Trockenobst dabei. Das hatten wir zum Teil bereits in Tagesrationen abgepackt oder in Extratüten so auf dem Schlitten, dass wir in den Pausen gut drankamen.





                                                      Abends gab es dann ein warmes Essen. Meist zwei Packungen Trek`n Eat. Davon hatten wir lauter unterschiedliche Mahlzeiten dabei. Zum Teil haben wir die mit Sahnepulver zusätzlich aufgepeppt. Uns hat alles gut geschmeckt. Ausreichend war es auch. Zusätzlich hatten wir eine Eigenkreation dabei. Couscous vermischt mit veganer Sojabolognese. Da hinein haben wir zusätzlich jeweils eine Packung (200gr.) geriebenen Parmesankäse gemischt. Die Portionen waren sehr reichhaltig und lecker. Ab und zu hatten wir Mouse au Chocolat oder Milchreis von Trek`n Eat als Nachtisch. Gegessen haben wir alle gemeinsam aus dem großen Primus ETA Topf. Den haben wir dank der Beschichtung nicht spülen müssen. Sehr beliebt und zum Schluss heiß umkämpft war der abendliche und teilweise morgendliche Kakao. Jeder hatte unterschiedliche Kakaogetränkepulver dabei, die man nur mit heißem Wasser aufgießen muss. Mein Favorit: SwissMiss Rich Chocolat.



                                                      Trotz des leckeren und reichlichen Essens waren wir am Ende der Tour ziemlich ausgehungert. Es ist schon erstaunlich, dass man bei Kälte scheinbar deutlich mehr Kalorien verbrennt. Natürlich haben wir uns viel bewegt, bzw. waren körperlich sehr aktiv. Mich hat trotzdem erstaunt, dass ich trotz reichlichem und sehr kalorienreichem Essen in den zwei Wochen zwei Kilo abgenommen habe.



                                                      Noch eine kleine Anekdote: Am ersten Abend an dem wir wieder in Longyearbyen im Guesthouse waren, haben wir uns dort in der Gemeinschaftsküche die letzten beiden Packungen Trek`n Eat gemacht und dazu ein ganzes Brot aus dem Supermarkt aufgeschnitten. Wir hatten riesigen Kohldampf und haben alles in einem Affenzahn ratzeputz leer gegessen. Ein älteres Ehepaar aus Australien saß mit in der Gemeinschaftsküche und hat ganz schöne Augen gemacht, als sie sahen, wie viel und mit welcher Geschwindigkeit wir gegessen haben. Der Mann erklärte seiner Frau dann, was ich ihm zuvor erklärt hatte, dass wir nämlich gerade von einer 12tägigen Skitour zurückgekommen seien.

                                                      Wir hatten vor unserer Abreise einen ganzen Tag Aufenthalt in Longyearbyen. Ein Frühstücksbuffet gab es im Guesthouse (frei nach dem Motto: An uns verdienen die nichts!) Mittags waren wir daher erneut wie vor der Tour in der Fruene Bar, wo es recht günstig Kaffee und einfache Mittagsgerichte gibt. Am letzten Abend in Longyearbyen sind wir ebenfalls Essen gegangen. Eigentlich hatten wir gehofft, Rentierburger zu bekommen, es blieb dann aber bei normalen Burgern. Die Gastronomie in Longyearbyen scheint eine Goldgrube zu sein. Wir bekamen nur mit viel Glück und nur für kurze Zeit einen Platz in dem urigen Restaurant Kroa.
                                                      Zuletzt geändert von Daddyoffive; 17.12.2013, 19:57.
                                                      Das Leben ist kein Problem, das gelöst werden müsste, sondern ein Abenteuer, das gelebt werden will.
                                                      John Eldredge
                                                      ><>

                                                      Kommentar


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                                                        Liebt das Forum
                                                        • 19.11.2008
                                                        • 10987
                                                        • Privat


                                                        #28
                                                        AW: [SJ] Svalbard zum 40sten Teil 1

                                                        Danke für Bericht und die schönen Bilder. Touren in der Area 10 sind ja ein bißchen "verschrien". Das bezieht sich vermutlich aufs Adventdalen? Mit individueller Planung ist man ja auch in Skandinavien sehr schnell für sich, in Spitzbergen, dürfte der weit überwiegende Teil des Tourismus organisiert ablaufen, nehme ich an?

                                                        Was die Ausrüstung und Verpflegung betrifft: Am meisten bin ich von eurem homöopathischen Brennstoffverbrauch beeindruckt. Ich schaffe allein locker 200 mml am Tag.
                                                        Eshche odin zhitel' Ekaterinburga zabralsja na stolb, chtoby dokazat' odnoklassnice svoju bespoleznost'.
                                                        (@neural_meduza)

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                                                          Alter Hase
                                                          • 23.06.2011
                                                          • 3083
                                                          • Privat


                                                          #29
                                                          AW: [SJ] Svalbard kalorienbedarf

                                                          ja, wie schön hier was über spitzbergen zu sehen!

                                                          ich war vor jahren einen ganzen sommer auf spitzbergen.
                                                          zu der zeit gab es in longyearbyen nur ein restaurant und das cafe busen.

                                                          im cafe wurden damals zehnerkarten ausgegeben, die man sich für den mittagstisch kaufen konnte.
                                                          und zu mittag gab es immer nachschlag!

                                                          als wir mal wieder zu dritt nach einer tour ins cafe busen eingefallen sind, gab es zufällig lammschnitzel zu mittag.
                                                          was soll ich sagen, nach einer stunde waren wir mit den schnitzeln fertig, und danach wurde der verkauf von essensmarken an touristen untersagt.
                                                          ... sorry, aber wir konnten nicht anders.

                                                          -wilbert-
                                                          Zuletzt geändert von wilbert; 17.12.2013, 00:09.
                                                          https://www.wildoor.de/

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                                                            Gerne im Forum
                                                            • 17.07.2012
                                                            • 59
                                                            • Privat


                                                            #30
                                                            AW: [SJ] Svalbard zum 40sten Teil 1

                                                            Danke für die schönen Bilder und deinen Bericht!

                                                            Kein Wunder, wenn ihr am Ende der Tour so ein Tempo beim Essen hattet - Auf der Tour aus einem Topf essen macht schnell und hungrig... gerade wenn der Bruder mit dabei ist - der Futterneid ist ja quasi angeboren

                                                            Aber mal im Ernst, der Brennstoffverbrauch wundert mich auch.
                                                            Wie habt ihr das gemacht? Wasser nur warm gemacht und nicht gekocht, oder so?
                                                            Danke für die Infos

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                                                              Fuchs
                                                              • 24.08.2011
                                                              • 2437
                                                              • Privat


                                                              #31
                                                              AW: [SJ] Svalbard zum 40sten Teil 1

                                                              Zitat von Sarekmaniac Beitrag anzeigen
                                                              Danke für Bericht und die schönen Bilder. Touren in der Area 10 sind ja ein bißchen "verschrien". Das bezieht sich vermutlich aufs Adventdalen? Mit individueller Planung ist man ja auch in Skandinavien sehr schnell für sich, in Spitzbergen, dürfte der weit überwiegende Teil des Tourismus organisiert ablaufen, nehme ich an?

                                                              Was die Ausrüstung und Verpflegung betrifft: Am meisten bin ich von eurem homöopathischen Brennstoffverbrauch beeindruckt. Ich schaffe allein locker 200 mml am Tag.
                                                              Schön, dass mein Bericht gefällt. Dass Touren in der Area 10 "verschrien" sein sollen, wussten wir nicht. Geplant hatten wir ja auch etwas größer. Aber letztlich war die Tour innerhalb der Area 10 ja wirklich toll. Der Kosten-Nutzen-Faktor war entsprechend höher, als bei einer "extremeren" Tour, die landschaftlich sicherlich nicht so viel mehr geboten hätte aber wesentlich teurer geworden wäre. Zu der Versicherung und der Zusatzausrüstung wäre ja auch noch der ziemlich teure Transport an den Startpunkt gekommen. Und irgendwie überlaufen war unsere Strecke nicht. Nur zum Schluss, in der Nähe der Hütten beim Kap Belvedere und im Adventdalen gab es Scooterverkehr. Und du hast Recht, der überwiegende Tourismus läuft organisiert. Viele sind mit Scootern auf Tagesausflügen unterwegs.
                                                              Das Leben ist kein Problem, das gelöst werden müsste, sondern ein Abenteuer, das gelebt werden will.
                                                              John Eldredge
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                                                                Fuchs
                                                                • 24.08.2011
                                                                • 2437
                                                                • Privat


                                                                #32
                                                                AW: [SJ] Svalbard zum 40sten Teil 1

                                                                Zitat von Mittendrin Beitrag anzeigen
                                                                Aber mal im Ernst, der Brennstoffverbrauch wundert mich auch.
                                                                Wie habt ihr das gemacht? Wasser nur warm gemacht und nicht gekocht, oder so?
                                                                Danke für die Infos
                                                                Ich habe jetzt extra nochmal nachgeschaut und muss mich leicht korrigieren. Wir haben für insgesamt 11 Lauftage (entspricht 10 Kochtagen, weil wir erst nachmittags los sind und bereits abends zurück waren) für uns drei Personen insgesamt 3,7 Liter Sprit verbrannt. Das entspricht 370ml pro Tag. Ist das wirklich so wenig?

                                                                Wir haben ganz normal gekocht (Tütenfutter halt). Morgens haben wir für das Frühstück Wasser nur warm gemacht. Für Kaffee und Tee das Wasser nur teilweise gekocht. Allerdings so ca. 8 Liter jeden morgen. Abends wurde dann für Getränke und Essen nochmal gekocht.
                                                                Das Leben ist kein Problem, das gelöst werden müsste, sondern ein Abenteuer, das gelebt werden will.
                                                                John Eldredge
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                                                                  Fuchs
                                                                  • 24.08.2011
                                                                  • 2437
                                                                  • Privat


                                                                  #33
                                                                  AW: [SJ] Svalbard zum 40sten Teil 1

                                                                  Nachdem der Mod die eingefügten Karten entfernt hat (sorry, wollte keine Urheberrechte verletzen), hoffe ich, ich darf die URL der Kartenseite hier posten, damit Interessierte die Route anhand meiner Angaben nachverfolgen können:

                                                                  http://toposvalbard.npolar.no/
                                                                  Das Leben ist kein Problem, das gelöst werden müsste, sondern ein Abenteuer, das gelebt werden will.
                                                                  John Eldredge
                                                                  ><>

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                                                                    Fuchs
                                                                    • 24.08.2011
                                                                    • 2437
                                                                    • Privat


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                                                                    [SJ] Svalbard zum 40sten

                                                                    Svalbard zum 40sten – durch das Sassendalen

                                                                    Weil wir einen Zeltplatz mit so einer schönen Aussicht haben, weil wir mal mehr Zeit zum miteinander Reden brauchten, weil wir nicht so schnell loskamen, … haben wir zunächst mal einen Pausentag eingelegt. Außerdem war es im von der Sonne beschienenen Zelt so schön warm.



                                                                    Am nächsten Tag ging es dafür recht früh los und runter ins Sassendalen. Quer durch ein Endmoränengebiet, welches uns erneut zu Umwegen und einem anstrengenden Auf- und Ab zwingt. Zugleich bietet es dem Auge aber immer wieder andere, faszinierende Ausblicke.





                                                                    Als wir aus der hügeligen Moränenlandschaft draußen sind, kommen wir in das Gebiet des Sassenälven, des Flusses, der im Sommer durch das Sassendalen fließt. Jetzt, im Winter, ist der Fluss natürlich zugefroren. Trotzdem gibt es Eisflächen, die uns für eine Überquerung zu dünn erscheinen. Frische Eisblumen auf dem Eis zeigen, dass es sich um frisches Eis handelt. Stellenweise ist die oberste Eisschicht auch nur matschig. Dann klebt sofort Eismatsch an den Skifellen und das Ziehen über diesen Untergrund ist anstrengend und löst bei mir Herzklopfen aus. Schließlich entscheiden wir uns daher dafür, die Eisflächen großzügig zu umgehen.







                                                                    Heute sehen wir verschiedene Scootergruppen, die aus der Entfernung aussehen wie Ameisen, die aus einem Taleinschnitt kriechen, um in einer langen Reihe im Tal weiterzufahren. Es sind sicherlich geführte Gruppen, die Tagesausflüge aus Longyearbyen unternehmen. Außerdem sehen wir heute nach mehreren Tagen auch mal wieder Rentiere. Diese kleinen, gedrungenen Rentiere bilden eine Unterart (Spitzbergenren, Rangifer tarandus platyrhynchus), die nur hier auf Spitzbergen lebt. Wir wundern uns, von was die Tiere hier leben, denn selbst dort, wo kein tiefer Schnee liegt, wächst so gut wie nichts. Hier im Sassendalen werden die Tiere wegen des Nationalparks wohl nicht gejagt. Immer wieder stolpern wir heute auch über Abwurfstangen.





                                                                    Die Landschaft in Richtung Sassenfjord wird immer spektakulärer. Hohe, für Spitzbergen typische Felswände rücken im Lauf des Tages immer mehr in unser Blickfeld. Mit dem Fjord nähert sich auch erneut die Wahrscheinlichkeit einer Eisbärbegegnung. Daher spannen wir heute Abend besonders sorgfältig den Eisbärzaun auf, was gar nicht so leicht ist, da hier nur sehr wenig Schnee liegt und wir unsere Ski, an denen wir den Zaun befestigen, kaum tief genug in den Untergrund rammen können. Heute gehen daher gleich vier Patronen nur beim Aufbau, bzw. Scharfmachen des Zauns los. J. schwört, dass er beim nächsten Mal statt Zaun auf jeden Fall einen Hund als Eisbärwache mitnehmen wird.



                                                                    Der nächste Tag führt uns weiter hin zum Sassenfjord, der zu unserem Erstaunen nicht zugefroren ist. Man glaubt kaum, wie faszinierend das offene Wasser auf mich wirkt, nachdem mich die letzten Tage eigentlich gelehrt haben, dass hier alles gefroren und zu Eis erstarrt ist. Selbst das Zähneputzen, Eincremen oder Händewaschen muss vorausgeplant werden, weil auch die Flüssigseife und die Zahnpasta natürlich steinhart gefroren sind. Später werden wir erfahren, dass die Eissituation in diesem Jahr (2012) auf ganz Spitzbergen ungewöhnlich war. Das „Schiff im Eis“, ein Segelschiff, das in einem Fjord im Eis eigentlich als Übernachtungsquartier dient, konnte in diesem Jahr nicht eingefroren werden. Die Erderwärmung mit ihren Auswirkungen insbesondere auf die Arktis, ist mit jedem Jahr deutlicher zu spüren.



                                                                    Von Coenig hatten wir bereits erfahren, dass wir heute an ein paar Sommerhütten vorbeikommen würden, die am Vindodden stehen. Von hier aus hatte er uns den Weg durch das Flowerdalen und die Berge zurück in den Adventfjord empfohlen. Wohl wegen der Sommerhütten sehen wir heute einzelne Scooterfahrer, die mit Anhängern vor allem Brennholz und Dosenbier zu den Hütten transportieren. Wir sind hingegen deutlich mühseliger, aber auch umweltfreundlicher und vor allem leiser unterwegs als die Scooter. An den Hängen, die wir heute bewältigen müssen, kommt mir das Scooterfahren allerdings gar nicht mehr soooo blöd vor. Die Hütten am Vindodden liegen malerisch verteilt auf dem eisigen Untergrund. J., der wieder mal die glorreiche Idee hat, seine Pulka den steilen Hang vor sich hinuntersausen zu lassen, anstatt sie mühsam den Hang hinunter zu bugsieren, muss eine ganze Strecke laufen, bis er seine Pulka wieder aufgesammelt hat, denn die gleitet auf dem Eis hervorragend.



                                                                    An den Hütten vorbei und mit einem genialen Blick zurück auf den Fjord erklimmen wir schließlich das Flowerdalen. Durch seine Steilheit ist das Gelände etwas unübersichtlich und jeder von uns meint, einen besseren, flacheren Weg gefunden zu haben. Schließlich laufen wir drei quer über den ganzen Hang verteilt verschiedene Wege. In den Pausen müssen wir teilweise gut auf die Pulkas aufpassen, damit die nicht der Gravitation hangabwärts folgen. Heute sehen wir Schneehühner. Wieder eine Tierart auf der Liste abgehakt.



                                                                    Das Laufen in dem steilen Gelände kostet mich viel Kraft und Nerven. Ich bin von uns dreien bergauf schon immer der langsamere gewesen. Durch die steilen Talwände und seine nach Norden ausgerichtete Lage liegt das Tal im Schatten. Es ist kalt und die Sicht wird schlechter. Wir wissen zudem nicht, wie weit es noch bis nach oben geht. In den wenigen Pausen, wenn wir mal zusammenstehen und miteinander reden können, diskutieren wir kontrovers, wie weit nach oben wir heute noch gehen wollen. Irgendwann reicht es mir und wir stellen das Zelt auf. Am nächsten Tag werden wir merken, wie richtig diese Entscheidung war. das letzte Stück hinauf auf den Flowerpass hätten wir heute nicht mehr geschafft.

                                                                    Heute Nacht ist es sehr windig. Mitten in der Nacht geht der Alarmzaun los. Der für diesen Fall vermutete Adrenalinstoß bleibt jedoch aus, weil wir schlicht zu müde sind und es im Schlafsack einfach zu warm ist. Daher schauen wir nur kurz aus dem Zelt um unsere Vermutung zu bestätigen, dass der Wind nur eine der Pulkadeichseln gegen den Zaun geweht hat. Zum Glück hatten wir nachts keinen Eisbärenbesuch. Wir wären eine leichte Beute gewesen.

                                                                    Das Leben ist kein Problem, das gelöst werden müsste, sondern ein Abenteuer, das gelebt werden will.
                                                                    John Eldredge
                                                                    ><>

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                                                                      Fuchs
                                                                      • 09.07.2005
                                                                      • 1400
                                                                      • Privat


                                                                      #35
                                                                      AW: [SJ] Svalbard zum 40sten Teil 1

                                                                      Ich weiss, ich weiss: Es ist steil.

                                                                      Ich habe Euch aber das Adventdalen erspart. Ihr solltet mir dankbar sein
                                                                      www.instagram.com/christian.engelke

                                                                      Kommentar


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                                                                        Fuchs
                                                                        • 11.07.2008
                                                                        • 1744
                                                                        • Privat


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                                                                        AW: [SJ] Svalbard zum 40sten Teil 1

                                                                        Wahnsinnig schön. Nach jedem Foto denkt man, dass es nicht noch besser werden kann - und dann toppt Ihr es doch. Phantastische Tour, mein Lieblingsbericht und nach einigen Wintertouren mehr definitiv ein Ziel. Einfach faszinierend.
                                                                        Reiseberichte

                                                                        Kommentar


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                                                                          Erfahren
                                                                          • 08.01.2006
                                                                          • 268


                                                                          #37
                                                                          AW: [SJ] Svalbard zum 40sten Teil 1

                                                                          Zitat von Coenig Beitrag anzeigen
                                                                          Ich weiss, ich weiss: Es ist steil.

                                                                          Ich habe Euch aber das Adventdalen erspart. Ihr solltet mir dankbar sein
                                                                          Naja, soo steil und schlimm fand ich es gar nicht. Aber bei S. gehört das Jammern ein bisschen dazu
                                                                          Zuletzt geändert von Umingmaq; 18.12.2013, 08:44.
                                                                          Umingmaq
                                                                          grönl. für Moschusochse

                                                                          Kommentar


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                                                                            Erfahren
                                                                            • 08.01.2006
                                                                            • 268


                                                                            #38
                                                                            AW: [SJ] Svalbard zum 40sten Teil 1

                                                                            Zitat von Sarekmaniac Beitrag anzeigen
                                                                            Was die Ausrüstung und Verpflegung betrifft: Am meisten bin ich von eurem homöopathischen Brennstoffverbrauch beeindruckt. Ich schaffe allein locker 200 mml am Tag.
                                                                            Das ist schon auch eine Frage der Organisation und des Kochers. Mit dem Soto hatten wir zunächst einen höheren Verbrauch und daher auch den Rest der Tour mit dem Optimus gekocht. Der hat sich sehr bewährt. Daneben gilt es sparsam vorzuheizen und den Kocher nie unnötig brennen zu lassen. Beim Schneeschmelzen ist ein großer Topf von Vorteil und Wasserreste aus der Thermoskanne, mit denen man den Schnee schonmal vorschmilzt. Auch das Ausbrennen der Leitung habe ich mir abgewöhnt.
                                                                            Ich kann mich an eine September-Faltboottour in Schweden erinnern, da haben wir zu zweit in drei Wochen nur knapp einen Liter Benzin gebraucht (MSR Dragonfly).
                                                                            Umingmaq
                                                                            grönl. für Moschusochse

                                                                            Kommentar


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                                                                              Fuchs
                                                                              • 24.08.2011
                                                                              • 2437
                                                                              • Privat


                                                                              #39
                                                                              [SJ] Svalbard zum 40sten

                                                                              Svalbard zum 40sten – letzte Lauftage

                                                                              Heute nehmen wir den restlichen Anstieg durch das Flowerdalen und über den Flowerpass in Angriff. Wetter und Sicht haben sich verbessert. Allerdings nicht das Gelände. Heute geht es noch steiler nach oben. Der Untergrund ist zudem durch Snowscooter plattgefahren, die das Tal als Weg vom Vindodden nach Longyearbyen nutzen. Später am Tag werden wir sehen können, wie größere Scootergruppen selbst Mühe haben, über den Pass zu kommen. Weil ich nur kurze Felle an den Skiern habe, rutsche ich ständig nach hinten ab, so dass ich die Ski schließlich ausziehe und auf die Pulka packe. Von nun an geht es zu Fuß, d.h. ohne die Ski weiter. Das ist anstrengend, vor allem, weil mich die Pulka ja nach wie vor nach unten zerren will.



                                                                              Hinzu kommt, dass mir in den letzten Tagen beim Laufen das Knie wehtut. Die Bergauflauferei tut mir natürlich auch nicht besonders gut. Irgendwann bin aber auch ich dann endlich oben, wo C. und J. bereits länger auf mich warten. Wir können die Landschaft gut überblicken und vergleichen auf der Karte, wo wir entlang laufen wollen.





                                                                              Wir haben noch den heutigen und den morgigen Tag, um zurück nach Longyearbyen zu kommen. Heute ist der 12.04., am 15.04. früh morgens müssen wir uns bereits wieder auf den Weg zum Flughafen machen. Das bedeutet, dass wir spätestens übermorgen abends in Longyearbyen und im Svalbard Guesthouse sein müssen. Dort haben wir das Zimmer ja schließlich bereits gebucht und bezahlt. Mein Knie macht aber nicht mehr gut mit. Zudem sehen wir, dass wir einen weiteren Aufstieg vor uns hätten, wenn wir der geplanten, bzw. von Coenig empfohlenen Route über den Tellbreen oder den Fangenbreen ins Adventdalen folgen wollten. Als ich bereits aus der Ferne den Gletscher sehen, den wir heute noch hinauf müssten, streike ich. Ich habe zum einen keine Lust mehr auf noch so einen Aufstieg, zum anderen schmerzt mein Knie bei jedem Schritt. Dem müssen C. und J. nachgeben. Wir vereinbaren, dass wir heute nicht mehr lange laufen, um unser Zelt nicht direkt an einer Scooterstrecke im Adventdalen aufstellen zu müssen. Morgen wollen wir dann auf direktem Weg über das Helvetiadalen ins Adventdalen zur Straße laufen, wo wir uns möglichst von Coenig abholen lassen wollen. Wir telefonieren über Iridium mit dem Svalbard Guesthouse und buchen unser Zimmer für einen zusätzlichen Tag, was „no problem“ ist. Überhaupt sind die Jungs und Mädels vom Guesthouse extrem freundlich und unkompliziert. Auch Coenig erreichen wir und vereinbaren die Abholung. Die Abfahrt vom Flowerskaret kann ich wegen meiner Knieschmerzen nicht so richtig genießen aber besser als Laufen ist es allemal.



                                                                              Nachdem wir einen schönen Platz an der Sonne gefunden haben, bauen wir in aller Ruhe das Zelt auf und legen uns und unsere Sachen zum Lüften in die Sonne.





                                                                              Wir haben Zeit, ausgiebig auszuruhen (schließlich sind wir im Urlaub und nicht auf der Flucht). In der Sonne, auf einer Isomatte und in die dicke Daunenjacke eingepackt, hält man es durchaus ein Weilchen aus, ohne sich zu bewegen. Wir machen ein paar Fotos und malen uns aus, was wir alles in Longyearbyen essen werden. Ich habe bei solchen Touren immer einen schrecklichen Durst auf Mineralwasser. Darauf freue ich mich schon riesig. Außerdem natürlich auf eine ausgiebige Dusche und ein Klo, auf das man sich draufsetzen kann.



                                                                              Am nächsten Tag laufen wir dann bei bestem Wetter, praller Sonne und wirklich hohen Temperaturen in Richtung Longyearbyen. Wir stoßen im Helvetiadalen auf eine regelrechte Scooterautobahn. Wir witzeln darüber, dass es sicherlich eine tolle Geschäftsidee wäre, hier in der Saison eine Glühwein- und Pommesbude aufzumachen. Wir würden jetzt gerade was kaufen!



                                                                              Wir sehen noch einmal sehr nahe ein paar Rentiere. Da die Strecke von den Snowscootern hart gewalzt ist und es eher abwärts geht, machen wir ordentlich Strecke. Es geht schließlich bei zunehmend diesigem Wetter quer durch das Adventdalen zur Straße in der Nähe der Kohlegrube, wo uns Coenig abholen wird. Gegen 17:00 Uhr lädt er uns dann am Guesthouse ab.

                                                                              Das Leben ist kein Problem, das gelöst werden müsste, sondern ein Abenteuer, das gelebt werden will.
                                                                              John Eldredge
                                                                              ><>

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                                                                                Gerne im Forum
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                                                                                • 58
                                                                                • Privat


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                                                                                AW: [SJ] Svalbard zum 40sten Teil 1

                                                                                Sehr schöne Tour und sehr schöner Schreibstil. Da kann man echt neidisch werden.
                                                                                Sei froh, dass Du solche Freunde hast, mit denen man so etwas unternehmen kann.

                                                                                Kommentar


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                                                                                  Erfahren
                                                                                  • 08.01.2006
                                                                                  • 268


                                                                                  #41
                                                                                  AW: [SJ] Svalbard zum 40sten Teil 1

                                                                                  Zitat von kanuwanderer Beitrag anzeigen
                                                                                  Sei froh, dass Du solche Freunde hast, mit denen man so etwas unternehmen kann.
                                                                                  Da gebe ich Dir recht! Ich bin sehr froh, dass wir diese Chance genutzt haben und dass diese Tour mit meinem Bruder und unserem Freund möglich war.
                                                                                  Umingmaq
                                                                                  grönl. für Moschusochse

                                                                                  Kommentar


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                                                                                    Fuchs
                                                                                    • 01.02.2007
                                                                                    • 1230
                                                                                    • Privat


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                                                                                    AW: [SJ] Svalbard zum 40sten Teil 1

                                                                                    Sehr schöner Bericht mit großartigen Bilder!

                                                                                    Da kommt Fernweh auf!
                                                                                    Mr.Sunrise`s Outdoor Blog
                                                                                    Gründungsmitglied der ABF - Autonome Buff Fraktion

                                                                                    Da ist Purpur drin - Purpur ist auch ein Obst!

                                                                                    Kommentar


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                                                                                      Fuchs
                                                                                      • 24.08.2011
                                                                                      • 2437
                                                                                      • Privat


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                                                                                      [SJ] Svalbard zum 40sten

                                                                                      Svalbard zum 40sten – Longyearbyen

                                                                                      Nach der weiter oben bereits beschriebenen Fressorgie (und nach einem Großeinkauf im Supermarkt, einer ausgiebigen Dusche und einer ausgiebigen „Sitzung“) unterhalten wir uns nett mit einem älteren australischen Pärchen, die ihre Europarundreise mit dem Besuch Spitzbergens gekrönt haben. Die sind von unserer Tour angemessen beeindruckt und meinen, das sei typisch deutsch. Auch in Australien wären es ausschließlich Deutsche, die so blöd wären, im Sommer durch das Outback zu latschen oder zu radeln. Ähnliches hatte mir ein Hüttenwirt in Norwegen mal erzählt. Wenn er Menschen vor den Hüttenöffnungszeiten im Winter auf der Hardangervidda sehen würde, seien das entweder Deutsche oder Holländer. Norweger würden warten, bis es heller und wärmer sei.
                                                                                      Wir sortieren schon ein bisschen unsere Ausrüstung. Wir müssen ja schauen, dass wir alles wieder für den Transport mit TNT ordentlich verpackt haben. Am nächsten Morgen genießen wir das Frühstücksbuffet im Guesthouse und machen uns dann auf den Weg runter in die Stadt.





                                                                                      Wir wollen uns noch ein bisschen umschauen, Souveniers für die Lieben Zuhause besorgen und uns evtl. das Museum antun. Ich möchte mich unbedingt von der Webcam aufnehmen lassen, die auf dem Dach der UNIS installiert ist und über die ich mir bereits seit Monaten das aktuelle Wetter hier angeschaut und mich vorgefreut hatte. Wir essen auch nochmal zu Mittag im Café im Stadtzentrum und treffen uns mit Coenig.



                                                                                      Das Museum, das im UNIS Gebäude untergebracht ist, interessiert uns natürlich. man kann viel über die Geschichte und die Fauna und Flora sowie die Geologie Spitzbergens lernen. Am spannendsten sind für uns aber die Bücher, die man hier in einer mit Robbenfellkissen ausgestatteten Leseecke anschauen kann. Alle Ausgaben des Svalbardposten und viele Arktis und Antarktis Expeditionsbücher. Zum großen Teil mit Widmung der Autoren, die wohl alle irgendwann mal hier wahren. Wir gehören da jetzt irgendwie auch mit dazu.



                                                                                      Wir vergessen fast die Zeit, so gemütlich warm und spannend ist es hier. C. schläft zwischendurch sogar ein. Wir trennen uns dann; J. geht schon zurück zum Hostel, um einzupacken, bzw. sich hinzulegen und C. und ich laufen noch ein bisschen durch die Stadt.



                                                                                      In der kleinen, gemütlichen Kirche entdecken wir einen ausgestopften Eisbären. Und es ist erstaunlich, wie viele Snowscooter es hier gibt. Es sind extra Wege dafür ausgeschildert. Überall stehe welche herum. An vielen Parkplätzen, z.B. an der Schule und an einem der Kindergärten sind die Autoparkplätze mit Steckdosen für die Motorheizung ausgestattet. Und dort, wo bei unseren Schulen wohl ein Fahrradständer stehen würde, gibt es hier einen Skiständer. Auch die Schilder sind deutlich unterschiedlicher als bei uns. Statt das Betreten eines Geschäftes mit Eis oder Inlinern zu verbieten, wird hier gebeten, die Waffen draußen zu lassen.



                                                                                      Am Abend, nachdem wir die Pulkas für den Speditionstransport fertiggemacht haben und die Schlafsäcke zum Lüften im Waschraum hängen (das Betreten dieses Raumes dürfte über Nacht unmöglich gewesen sein), laufen wir erneut in die Stadt, um deftig zu Abend zu essen. Es wird ein teurer (das kennen wir bereits aus Norwegen) und kurzer Besuch, weil die Plätze ziemlich ausgebucht sind. Nachts (es ist ja inzwischen 24 Stunden lang hell) sehen wir, dass Mark Wood, den wir ja schon vor unserer Tour hier getroffen hatten, von seinem Last-Degree-Trip zum Nordpol zurückkommt. Leider haben wir morgens keine Zeit, um uns mit ihm zu unterhalten. Wir haben ja noch nicht einmal Zeit für ein Frühstück, weil der Bus zum Flughafen bereits um 06:00 Uhr hier vom Guesthouse aus losfährt. Nach viel Warterei an den Flughäfen in Longyearbyen und Oslo (hier mit viel Pizza) sind wir dann abends endlich wieder zu Hause.
                                                                                      Das Leben ist kein Problem, das gelöst werden müsste, sondern ein Abenteuer, das gelebt werden will.
                                                                                      John Eldredge
                                                                                      ><>

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                                                                                        Fuchs
                                                                                        • 24.08.2011
                                                                                        • 2437
                                                                                        • Privat


                                                                                        #44
                                                                                        AW: [SJ] Svalbard zum 40sten Teil 1

                                                                                        So, das war mein Bericht. Es freut mich, dass er dem ein oder anderen bereits gefallen hat. Vielleicht können Umingmaq und ich ja noch Fragen zu unserer Ausrüstung oder unserer Reise auf Spitzbergen beantworten.

                                                                                        Allen Svalbardaspiranten sei nochmal gesagt: Spitzbergen ist ein tolles, recht günstiges Ziel für Wintertouren, wenn man bereits ein wenig Erfahrung gesammelt hat und das Problem des Eisbärschutzes lösen kann. So nah kann man dem Nordpol sonst kaum kommen.
                                                                                        Das Leben ist kein Problem, das gelöst werden müsste, sondern ein Abenteuer, das gelebt werden will.
                                                                                        John Eldredge
                                                                                        ><>

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                                                                                          • 586
                                                                                          • Privat


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                                                                                          AW: [SJ] Svalbard zum 40sten Teil 1

                                                                                          Keine Fragen, nur pure Begeisterung!
                                                                                          Wow, tolle Tour und scheint euch ja mächtig viel Spaß gemacht zu haben.
                                                                                          Gratuliere und Danke für die tollen Fotos!

                                                                                          Grüße
                                                                                          Daniel
                                                                                          Auf meinem Blog Longing for the Horizon:
                                                                                          Pamir Highway 2019 / Sarek 2018 / Padjelantaleden 2017 / 4500km Radtour Berlin-Nordkapp 2017 / Kungsleden 2015 / Kungsleden 2014 / Israel-Hike 2014 und viele kleinere Radtouren (Berlin - Kopenhagen / Prag - Berlin etc.)

                                                                                          Kommentar


                                                                                          • Mika Hautamaeki
                                                                                            Alter Hase
                                                                                            • 30.05.2007
                                                                                            • 3996
                                                                                            • Privat


                                                                                            #46
                                                                                            AW: [SJ] Svalbard zum 40sten Teil 1

                                                                                            Ich muss mich einfach wiederholen: Was für ein genialer Bericht!!!!
                                                                                            Vielen Dank für das einstellen, den tollen Schreibstil und die Sehnsucht erweckenden Photos!

                                                                                            So möchtig ist die krankhafte Neigung des Menschen, unbekümmert um das widersprechende Zeugnis wohlbegründeter Thatsachen oder allgemein anerkannter Naturgesetze, ungesehene Räume mit Wundergestalten zu füllen.
                                                                                            A. v. Humboldt.

                                                                                            Kommentar


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                                                                                              GELÖSCHT
                                                                                              Dauerbesucher
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                                                                                              • 764
                                                                                              • Privat


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                                                                                              AW: [SJ] Svalbard zum 40sten Teil 1

                                                                                              Die Frau, die das mitmacht, habe ich schon, brauche nur noch 'ne Waffe,
                                                                                              einen Bärenzaun und den passenden Schlafsack. Spitzbergen sowie Ostgrönland
                                                                                              stehen auch auf meiner Wunschliste. Wenn mein 4j alter Sohn groß genug ist,
                                                                                              wird das sicher mal in Angriff genommen. Super Bericht, toller Bilder und ein
                                                                                              perfekt in Szene gesetztes Keron 4GT.

                                                                                              LG JENS

                                                                                              Kommentar


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                                                                                                Erfahren
                                                                                                • 24.11.2014
                                                                                                • 138
                                                                                                • Privat


                                                                                                #48
                                                                                                AW: [SJ] Svalbard zum 40sten Teil 1

                                                                                                Hi,

                                                                                                im Thread wurde es ja schon angerissen, wie viel Essen habt ihr genau mitgenommen?

                                                                                                Ich war in so kalten Regionen noch nicht autark unterwegs, und weil man dort doch mehr verbrennt, würde mich interessieren wieviel Gewicht das pro Person entspricht. Wenn ihr davon noch eine Excel Liste o.ä mit der genauen Auflistung hättet, wäre das natürlich super .

                                                                                                Interessant wäre natürlich auch eine Liste mit der gesamten Ausrüstung inklusive Kg Angaben. Hoffe das ist nicht zu viel verlangt.

                                                                                                Danke.

                                                                                                @Umingmaq

                                                                                                Wünsche dir schon mal viel Spaß, Erfolg und geniale Fotos auf deiner nächsten Tour!

                                                                                                Lg. Markus

                                                                                                Kommentar


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                                                                                                  Fuchs
                                                                                                  • 24.08.2011
                                                                                                  • 2437
                                                                                                  • Privat


                                                                                                  #49
                                                                                                  AW: [SJ] Svalbard zum 40sten Teil 1

                                                                                                  Viel mehr, als im Bericht schon erläutert wurde, habe ich zum Essen auf der Tour nicht parat. Es ist aber (wie beschrieben) schon so, dass man mehr Energie benötigt und überhaupt nicht genügend essen kann. D.h. der Körper verbrennt mehr, als ich durch Essen zuführen kann.

                                                                                                  Zum Frühstück gab es Peronin oder Müsli und dazu Kaffee oder Kakao. Eine gute Idee für Wintertouren ist das neue Peroninmüsli von Trek n Eat.

                                                                                                  Mittags, bzw. über den Tag verteilt gab es heiße Getränke, Chips, Brotchips, Trockenfleisch, Schokolade, Riegel und sonst alles, was schmeckt und viele Kalorien enthält. Da hat sich jeder zusammengestellt, was er am liebsten mag.

                                                                                                  Abends gab es dann warm. Entweder zwei Beutel Trek n Eat (teilweise mit Sahnepulver gepimpt) oder selbstgemischtes Couscous mit Parmesan und Soße. Und zusätzlich Kakao.

                                                                                                  Was das Essen gewogen hat, weiß ich nicht mehr. Du solltest 1Kg pro Person und Tag rechnen.

                                                                                                  Zur Ausrüstung müsste ich mal schauen, ob ich die Liste noch habe und hier hochladen kann.
                                                                                                  Das Leben ist kein Problem, das gelöst werden müsste, sondern ein Abenteuer, das gelebt werden will.
                                                                                                  John Eldredge
                                                                                                  ><>

                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                    Erfahren
                                                                                                    • 24.11.2014
                                                                                                    • 138
                                                                                                    • Privat


                                                                                                    #50
                                                                                                    AW: [SJ] Svalbard zum 40sten Teil 1

                                                                                                    Cool, danke !

                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                      Fuchs
                                                                                                      • 24.08.2011
                                                                                                      • 2437
                                                                                                      • Privat


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                                                                                                      AW: [SJ] Svalbard zum 40sten Teil 1

                                                                                                      So, hier kommt die Ausrüstungsliste. Meine beiden Tourpartner hatten natürlich zum Teil andere persönliche Ausrüstung dabei.

                                                                                                      Ausrüstungsliste Stephan.pdf
                                                                                                      Das Leben ist kein Problem, das gelöst werden müsste, sondern ein Abenteuer, das gelebt werden will.
                                                                                                      John Eldredge
                                                                                                      ><>

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                                                                                                        Fuchs
                                                                                                        • 10.07.2008
                                                                                                        • 2381
                                                                                                        • Privat


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                                                                                                        AW: [SJ] Svalbard zum 40sten Teil 1

                                                                                                        Vielen Dank für deinen tollen Tourenbericht und die herrlichen Bilder!
                                                                                                        Ich höre den trockenen Schnee knarzen und quietschen, wie er es bei meiner Tour zu gleicher Jahreszeit in Ostgrönland tat.

                                                                                                        Habt ihr neue Pläne für ähnliche Touren?

                                                                                                        Viele Grüße und fröhliche Feiertage!
                                                                                                        Sylvia

                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                          Fuchs
                                                                                                          • 24.08.2011
                                                                                                          • 2437
                                                                                                          • Privat


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                                                                                                          AW: [SJ] Svalbard zum 40sten Teil 1

                                                                                                          Zitat von Meer Berge Beitrag anzeigen
                                                                                                          Vielen Dank für deinen tollen Tourenbericht und die herrlichen Bilder!
                                                                                                          Ich höre den trockenen Schnee knarzen und quietschen, wie er es bei meiner Tour zu gleicher Jahreszeit in Ostgrönland tat.

                                                                                                          Habt ihr neue Pläne für ähnliche Touren?

                                                                                                          Viele Grüße und fröhliche Feiertage!
                                                                                                          Sylvia
                                                                                                          Vielen Dank für die Blumen.

                                                                                                          So eine extreme Tour wird es bei mir so schnell nicht mehr geben. Zu wenig Zeit, zu viele andere Verpflichtungen.
                                                                                                          Umingmaq (mein Bruder und einer von uns dreien) trainiert allerdings bereits fleißig, weil er März/April 2015 wieder auf Spitzbergen sein wird. Leider ist er kein Reiseberichtschreiber. Von Martin Hülle wird man aber wohl von der Tour lesen können.

                                                                                                          Mein Freund, der auch mit von der Partie war, will 2016 mit uns nach Lappland, um den Kungsleden auf Skiern zu laufen. Mal schauen, ob daraus etwas wird.
                                                                                                          Das Leben ist kein Problem, das gelöst werden müsste, sondern ein Abenteuer, das gelebt werden will.
                                                                                                          John Eldredge
                                                                                                          ><>

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                                                                                                            Fuchs
                                                                                                            • 10.07.2008
                                                                                                            • 2381
                                                                                                            • Privat


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                                                                                                            AW: [SJ] Svalbard zum 40sten Teil 1

                                                                                                            Ah, wenn der Moschusochse mit Martin auf Tour ist, klingt das nach Abenteuer und anschließend einem spannenden Bericht und wieder klasse Fotos Fein!

                                                                                                            Den beiden gutes Gelingen und bestes Wetter!

                                                                                                            Und euch zusammen dann, dass es mit eurer Lappland-Tour klappt!

                                                                                                            Viele Grüße, warme Füße,
                                                                                                            Sylvia

                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                              Erfahren
                                                                                                              • 24.11.2014
                                                                                                              • 138
                                                                                                              • Privat


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                                                                                                              AW: [SJ] Svalbard zum 40sten Teil 1

                                                                                                              Zitat von Daddyoffive Beitrag anzeigen
                                                                                                              So, hier kommt die Ausrüstungsliste. Meine beiden Tourpartner hatten natürlich zum Teil andere persönliche Ausrüstung dabei.

                                                                                                              [ATTACH]9402[/ATTACH]
                                                                                                              Vielen lieben Dank!

                                                                                                              Lg. Markus

                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                Dauerbesucher
                                                                                                                • 31.01.2010
                                                                                                                • 898
                                                                                                                • Privat


                                                                                                                #56
                                                                                                                AW: [SJ] Svalbard zum 40sten Teil 1

                                                                                                                Zitat von Meer Berge Beitrag anzeigen
                                                                                                                Ah, wenn der Moschusochse mit Martin auf Tour ist, klingt das nach Abenteuer und anschließend einem spannenden Bericht und wieder klasse Fotos Fein!

                                                                                                                Den beiden gutes Gelingen und bestes Wetter!
                                                                                                                Wir werden zu dritt unterwegs sein, die Flüge sind bereits gebucht und ich bin schon ganz heiß aufs Eis ... Für mich wird es das erste Mal Spitzbergen ...
                                                                                                                www.martin-huelle.de

                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                  Erfahren
                                                                                                                  • 24.11.2014
                                                                                                                  • 138
                                                                                                                  • Privat


                                                                                                                  #57
                                                                                                                  AW: [SJ] Svalbard zum 40sten Teil 1

                                                                                                                  Immer, wenn mich mal wieder die Reiselust packt, oder um der Prokrastination zu fröhnen, schaue ich mir deinen Thread an .

                                                                                                                  Dabei ist eine Frage aufgetaucht, zu dem Absatz:

                                                                                                                  Es sind viele Kleinigkeiten, die vor so einer Tour abgeklärt, besorgt und erledigt werden müssen. Nicht jeder Supermarkt hat einzeln verpacktes feuchtes Toilettenpapier, das wir brauchen.
                                                                                                                  "Funktioniert" normales Toilettenpapier denn nicht bei diesen Minustemperaturen?

                                                                                                                  Lg. Markus

                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                    Fuchs
                                                                                                                    • 24.08.2011
                                                                                                                    • 2437
                                                                                                                    • Privat


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                                                                                                                    AW: [SJ] Svalbard zum 40sten Teil 1

                                                                                                                    Ist die Frage echt ernst gemeint? Was soll den an normalem Toilettenpapier bei Kälte nicht "funktionieren"? Feuchtes Toilettenpapier funktioniert bei Kälte nicht. Weil es steinhart gefroren ist. Daher muss man es vor dem Benutzen am Körper auftauen. Es ist aber aus hygienischen Gründen sehr sinnvoll, da man sich bei der Kälte ja nur ungern auszieht und wäscht. Feuchtes Toilettenpapier oder auch feuchte Reinigungstücher dienen dann als Waschlappenersatz. So einfach ist das.
                                                                                                                    Das Leben ist kein Problem, das gelöst werden müsste, sondern ein Abenteuer, das gelebt werden will.
                                                                                                                    John Eldredge
                                                                                                                    ><>

                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                      Erfahren
                                                                                                                      • 24.11.2014
                                                                                                                      • 138
                                                                                                                      • Privat


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                                                                                                                      AW: [SJ] Svalbard zum 40sten Teil 1

                                                                                                                      Zitat von Daddyoffive Beitrag anzeigen
                                                                                                                      Ist die Frage echt ernst gemeint? Was soll den an normalem Toilettenpapier bei Kälte nicht "funktionieren"? Feuchtes Toilettenpapier funktioniert bei Kälte nicht. Weil es steinhart gefroren ist. Daher muss man es vor dem Benutzen am Körper auftauen. Es ist aber aus hygienischen Gründen sehr sinnvoll, da man sich bei der Kälte ja nur ungern auszieht und wäscht. Feuchtes Toilettenpapier oder auch feuchte Reinigungstücher dienen dann als Waschlappenersatz. So einfach ist das.
                                                                                                                      Frage war ernstgemeint. War bei solchen Minustemperaturen noch nie so lange autark unterwegs, und dachte dass
                                                                                                                      Nicht jeder Supermarkt hat einzeln verpacktes feuchtes Toilettenpapier, das wir brauchen.
                                                                                                                      auf irgendetwas anspielt.

                                                                                                                      Da habe ich mich natürlich gefragt aus welchen Gründen, weil (zumindest für mich) nicht alles offensichtlich ist.

                                                                                                                      Warum es nicht funktionieren sollte? Habe mir gedacht dass die Fäkalien vl festfrieren/hart werden würden, und mit normalen Papier die Reinigung schwieriger fällt.

                                                                                                                      Lg.

                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                        Fuchs
                                                                                                                        • 24.08.2011
                                                                                                                        • 2437
                                                                                                                        • Privat


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                                                                                                                        AW: [SJ] Svalbard zum 40sten Teil 1

                                                                                                                        Es ist eben klüger, einzeln verpacktes feuchtes Toilettenpapier mit auf Wintertour zu nehmen, weil größere Verpackungseinheiten zu einem einzigen Klumpen zusammenfrieren. Und bei uns in der "Provinz" musste ich da ein paar Läden abklappern.
                                                                                                                        Das Leben ist kein Problem, das gelöst werden müsste, sondern ein Abenteuer, das gelebt werden will.
                                                                                                                        John Eldredge
                                                                                                                        ><>

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                                                                                                                          Erfahren
                                                                                                                          • 24.11.2014
                                                                                                                          • 138
                                                                                                                          • Privat


                                                                                                                          #61
                                                                                                                          AW: [SJ] Svalbard zum 40sten Teil 1

                                                                                                                          Zitat von Daddyoffive Beitrag anzeigen
                                                                                                                          Es ist eben klüger, einzeln verpacktes feuchtes Toilettenpapier mit auf Wintertour zu nehmen, weil größere Verpackungseinheiten zu einem einzigen Klumpen zusammenfrieren. Und bei uns in der "Provinz" musste ich da ein paar Läden abklappern.
                                                                                                                          Danke für die Antwort .

                                                                                                                          Lg. Markus

                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                            Dauerbesucher
                                                                                                                            • 21.02.2006
                                                                                                                            • 601


                                                                                                                            #62
                                                                                                                            AW: [SJ] Svalbard zum 40sten Teil 1

                                                                                                                            Danke euch für den tollen Bericht!

                                                                                                                            Hätte nur noch eine Frage zum Kochen:

                                                                                                                            Ich habt mit Benzinkocher in der Apside gekocht. Hattet ihr keine Sorge, dass da mal eine Stichflamme hochgeht?

                                                                                                                            Habt ihr diese Sicherheit euren Fähgkeiten zugeschrieben oder eurem Kochertyp?

                                                                                                                            Oder seht ihr grundsätzlich kein Problem darin?

                                                                                                                            Danke und Gruß!

                                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                                              Fuchs
                                                                                                                              • 24.08.2011
                                                                                                                              • 2437
                                                                                                                              • Privat


                                                                                                                              #63
                                                                                                                              AW: [SJ] Svalbard zum 40sten Teil 1

                                                                                                                              Zitat von Linnaeus Beitrag anzeigen
                                                                                                                              Danke euch für den tollen Bericht!

                                                                                                                              Hätte nur noch eine Frage zum Kochen:

                                                                                                                              Ich habt mit Benzinkocher in der Apside gekocht. Hattet ihr keine Sorge, dass da mal eine Stichflamme hochgeht?

                                                                                                                              Habt ihr diese Sicherheit euren Fähgkeiten zugeschrieben oder eurem Kochertyp?

                                                                                                                              Oder seht ihr grundsätzlich kein Problem darin?

                                                                                                                              Danke und Gruß!
                                                                                                                              Zunächst Danke für die freundlichen Worte.

                                                                                                                              Mit den von uns verwendeten Kochern und vor allem dem verwendeten Sprit sind Stichflammen eigentlich kein Thema. Es lag also am Kochertyp und unserer Erfahrung sowie auch am Zelt (das Keron 4 ist recht hoch), dass wir uns wegen der Sicherheit bzgl. Kochen in der Apsis keine Gedanken machen mussten.

                                                                                                                              Bei Wintertouren würde ich immer in der Apsis kochen. Dafür sollte man den Kocher incl. Sprit aber kennen und generell etwas Erfahrung mitbringen.
                                                                                                                              Das Leben ist kein Problem, das gelöst werden müsste, sondern ein Abenteuer, das gelebt werden will.
                                                                                                                              John Eldredge
                                                                                                                              ><>

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                                                                                                                                Alter Hase
                                                                                                                                • 12.04.2002
                                                                                                                                • 2753
                                                                                                                                • Privat


                                                                                                                                #64
                                                                                                                                AW: [SJ] Svalbard zum 40sten Teil 1

                                                                                                                                Zitat von Daddyoffive Beitrag anzeigen
                                                                                                                                Bei Wintertouren würde ich immer in der Apsis kochen. Dafür sollte man den Kocher incl. Sprit aber kennen und generell etwas Erfahrung mitbringen.
                                                                                                                                OT:
                                                                                                                                Ich auch . Aber es ist und bleibt nicht ungefährlich. 2001, ebenfalls in Spitzbergen, draußen klirrte der Frost. Mein Zeltbegleiter wollte sich auch mal zum Kochen bereit erklären, was ansonsten meine hausfrauliche Sache war . Ich lege mich gemütlich zurück und warte auf das warme Essen.
                                                                                                                                Er: "Da kommt Sprit aus der Flasche!"
                                                                                                                                Ich: "Hmm, vielleicht sitzt die Pumpe nicht fest genug. Dreh' mal ein bißchen fester."
                                                                                                                                Er: "Ok.-------Uaaaaaaaaahhhhhh!"
                                                                                                                                ...und verschwand in einem kleinem Feuerball um kurz darauf rückwärts ins Zelt zu schnellen.

                                                                                                                                Was war passiert? Er hatte die Pumpe nicht fester auf die Flasche gedreht, sondern gelockert, mit der Folge, daß unter Druck stehendes Benzin in den laufenden Brenner spritzte und sein langes und güldenes Haar und die IZ-Tür versengte . Glücklicherweise hatte er noch während der Stichflamme seinen Fehler bemerkt und korrigiert, und die Pumpe fest geschraubt.
                                                                                                                                Das hätte durchaus doof ausgehen können.
                                                                                                                                Von da an kochte wieder ich (mein Zelt verbrenne ich schon lieber selbst ).
                                                                                                                                "Oft vereint sind im Gemüte Dämlichkeit und Herzensgüte." - W. Busch

                                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                                  Fuchs
                                                                                                                                  • 24.08.2011
                                                                                                                                  • 2437
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                                                                                                                                  Zitat von Daddyoffive Beitrag anzeigen
                                                                                                                                  Dafür sollte man den Kocher incl. Sprit aber kennen und generell etwas Erfahrung mitbringen.
                                                                                                                                  Das Leben ist kein Problem, das gelöst werden müsste, sondern ein Abenteuer, das gelebt werden will.
                                                                                                                                  John Eldredge
                                                                                                                                  ><>

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