• Fjellfex
    Fuchs
    • 02.09.2016
    • 1703
    • Privat


    [FI] Lemmenjoki + Muotkatunturi per pedes + packraft

    Tourentyp Trekkingtour
    Breitengrad 68.958
    Längengrad 26.056
    Nördliches Finnland, Anfang Juni 2025

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    Im Bestreben mückenfrei im hohen Norden zu wandern habe ich 2022 das erste mal die Zeit direkt nach der Schneeschmelze ausprobiert, und da das seitdem prima geklappt hat gab es auch heuer eine Neuauflage.
    (Ebenfalls recht mückenfrei; 5 Stiche auf einer 12-tägigen Tour sind ok.)
    Wie die beiden Vorjahre war auch dieses mal Sportsfreund Borgman teilweise mit von der Partie. Geplant war Lemmenjoki und Muotkatunturi, und da es zum Tourenstart hin keine Öffis gab könnte man sich schon mal die 100 Euro für ein Taxi nach Lemmenjoki/ Njurkulahti teilen.
    Wie weit dann die Schnittmenge reicht würde sich schon irgendwie ergeben.
    Bei mir wurde es dann (ganz grob skizziert) diese Route:
    Lemmenjoki and Muotkatunturi – Google My Maps
    Der große Poet bin ich nicht; vielleicht kommt die Stille und Weite der Landschaft besser in einem Filmchen rüber:
    Lemmenjoki and Muotkatunturi by foot and packraft

  • oesine63
    Erfahren
    • 27.11.2013
    • 443
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    #2
    Abonniert

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    • Mortias
      Fuchs
      • 10.06.2004
      • 1279
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      #3
      Sehr schön, ein vielversprechender Anfang. Muss ja sagen, dass mir Deine Videos immer extrem gut gefallen. Auch das jetzige ist wieder sehr stimmungsvoll und lässt einem beim Zusehen die Fjällluft atmen und Fernweh verspüren. 😎 Find es ja ganz interessant zu sehen, wie zu Beginn der Tour noch alles kahl ist und am Ende dann die Birken zart zu blühen beginnen. Und ich stelle fest, dass Du diesmal ganz skandinavisch-stilecht mit Gummistiefeln unterwegs warst. 😉

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      • Goldi
        Erfahren
        • 11.09.2022
        • 263
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        #4
        Bin dabei. Aber das Schuhwerk! Ja, es ist, wie Mortias schreibt: skandinavisch-stilecht. Ich würde noch sagen: konsequent pragmatisch, also irgendwie sehr finnisch.

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        • Fjellfex
          Fuchs
          • 02.09.2016
          • 1703
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          #5
          oesine63 Küss die Hand.

          Mortias Bei so viel Lob für das Filmchen wird der Amateur-Creator fast rot... Stimmungsmäßig habe ich ja mit dem finnischen *Nationalkomponisten* recht schweres Geschütz aufgefahren. In der Tat faszinierend wie die Natur dort oben "explodiert": 2 Wochen nachdem der Schnee weg ist werden die Bäume schon grün. Und mit Blick auf das Schuhwerk sei dir und Goldi gesagt: auch im Nachhinein für mich die richtige Wahl! Es war nicht zu steinig oder zu heiß, dafür aber mancherorts noch recht feucht, und bei so manchem Bach hat es mir einen Schuhwechsel erspart. (Für hochsommerliches Kebnekaisefjäll oder Jotunheimen hätte ich natürlich auch Bergstiefel vorgezogen.)

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          • oesine63
            Erfahren
            • 27.11.2013
            • 443
            • Privat


            #6
            Ad Musik: Irgendwann mittendrin wurde es recht dramatisch, sodass ich schon den Untergang deines Packrafts vorm geistigen Auge hatte
            Feines Filmchen wieder, gratuliere!

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            • Fjellfex
              Fuchs
              • 02.09.2016
              • 1703
              • Privat


              #7
              Zitat von oesine63 Beitrag anzeigen
              Ad Musik: Irgendwann mittendrin wurde es recht dramatisch, sodass ich schon den Untergang deines Packrafts vorm geistigen Auge hatte :
              Das mit dem flotteren Paddeln entstand direkt vor einer dieser offenen Wildnishütten die bereits gemütlich eingeheizt war: der Bach davor erschien auf gut 100m spaßig und problemlos paddelbar, da habe ich mir (bloß mit Unterhose und Jacke bekleidet; ein Kentern wäre nicht tragisch gewesen) das Vergnügen nicht verkneifen können. Boys being boys....

              TAG 1

              Die Anreise verlief erfreulich problemlos, was im Vorfeld alles andere als ausgemacht war: schon seit Monaten schwelte in der finnischen Luftfahrt ein Tarifkonflikt im Zuge dessen es immer wieder zu Streikaktionen mit Flugausfällen kam. (Und aktuell auch noch kommt.)
              Treffpunkt mit Borgman (der schon einen Tag vor mir angereist war) war bei der Bushaltestelle K-Market in Inari. Borgman hatte für mich dort eine Flasche Spiritus und als Schmankerl noch eine Packung Gifflar erstanden, sich selber hat er sich noch mit Tempotaschentüchern eingedeckt da er meinte eine Krankheit im Anmarsch zu verspüren...
              Das bestellt Taxi war bei Ankunft meines Busses auch schon vor Ort, und so ging es direkt weiter nach Lemmenjoki/ Njurkulahti wo wir vor einem Café abgesetzt wurden:
              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC09869.jpg Ansichten: 0 Größe: 567,4 KB ID: 3330389
              Erst später bemerkte ich, dass wir uns noch einen guten Kilometer weiter hätten kutschen lassen können zum Wanderparkplatz an dem die Wanderwege in den Nationalpark starten.
              Dort angekommen ein Moment des Suchens wo die Wege eigentlich losgehen, ab dann war Verlaufen kaum mehr möglich: die offiziellen Wege waren derart gut ausgeschildert/ markiert, dass man da kaum eine Karte gebraucht hätte.
              Dies war das Einfallstor Nummer 1 in die Region, und so überraschte es mich doch dass der Weg von Anfang an vergleichsweise klein war und man schon nach wenigen Metern in die schönste Waldlandschaft eintauchen konnte:
              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC09870.jpg Ansichten: 0 Größe: 804,9 KB ID: 3330390
              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC09872.jpg Ansichten: 0 Größe: 889,6 KB ID: 3330391
              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC09875.jpg Ansichten: 0 Größe: 902,8 KB ID: 3330392
              Wir befanden uns hier in der sog. "Erholungszone" des NP mit recht guter Infrastruktur an Wegen, Rastplätzen, Hütten usw. in der Übernachten allerdings nur an den ausgewiesenen Plätzen gestattet war.
              Da wir erst gegen 18 Uhr loskamen hatten wir uns lediglich 9km zum Camp Sotkajärvi vorgenommen.
              Unterwegs gab es dann auch schon einmal Flussblick:
              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC09876.jpg Ansichten: 0 Größe: 618,9 KB ID: 3330393
              Gegen 21 Uhr war das Lager eingerichtet,
              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC09879.jpg Ansichten: 0 Größe: 734,3 KB ID: 3330394
              und nach der langen Sitzerei während der Anreise fühlte ich mich noch dazu aufgelegt etwa 1 Stunde Richtung Joenkielinen aufzusteigen bis zur Waldgrenze für ein wenig Bewegung und Aussicht:
              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC09880.jpg Ansichten: 0 Größe: 717,4 KB ID: 3330395
              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC09884.jpg Ansichten: 0 Größe: 565,2 KB ID: 3330396
              Zuletzt geändert von Fjellfex; 16.06.2025, 10:36.

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              • Borgman
                Dauerbesucher
                • 22.05.2016
                • 795
                • Privat


                #8
                Du hast ja zum Glück wie immer zuerst dein Video gemacht, sonst hättest du mich schon jetzt hoffnungslos abgehängt . Also, dieses Foto kann ich zum ersten Abend beisteuern:



                Zelt, Matte, Jacke - kann es sein, dass du eine eindeutige Lieblingsfarbe hast?

                Die in Inari gekauften Papiertaschentücher waren zu dem Zeitpunkt schon bitter nötig. Ziemlich genau am Mittag war ganz plötzlich ein Schupfen ausgebrochen, und als Fjellfex am späten Abend vom Joenkielinen zurück kam, musste ich ihm auch gestehen, dass ich Zweifel hatte, ob ich am nächsten Tag fit genug für einen Tourtag sein würde. Es sollte sich nach der Ruhephase zeigen ("Nacht" kann man sie in Zeiten der Mitternachtssonne wohl kaum nennen).

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                • Fjellfex
                  Fuchs
                  • 02.09.2016
                  • 1703
                  • Privat


                  #9
                  Zitat von Borgman Beitrag anzeigen
                  Zelt, Matte, Jacke - kann es sein, dass du eine eindeutige Lieblingsfarbe hast?
                  Ich dachte meine Lieblingsfarbe ist dunkelblau ... aber vielleicht muss das nach neuestem Erkenntnisstand einer Revision unterzogen werden?

                  Unsere Gummistiefel haben hier ja schon hochgezogene Augenbrauen hervorgerufen. Vielleicht schreibst du auch ein paar Takte dazu wie sich die Dinger für dich bewährt haben?

                  TAG 2

                  Wetteraussichten: gegen 10 Uhr sollte ein 24stündiger Dauerregen starten. Bei so einem Szenario breche ich gerne früh auf um noch vor einsetzendem Niederschlag die Etappe beenden zu können, am liebsten in einer Hütte. Da drängte sich das rund 10km entfernte Ravadasjärvi mit seiner autiotupa (offene Wildnishütte) geradezu auf.
                  Ich ging hinüber zu Borgman um mir das neueste Krankenbulletin abzuholen. Es sah nicht gut aus: er fühlte sich grippig, gefühlte Temperatur 37,5°, Tendenz steigend. Da war eher Auskurieren als Wandern angesagt, mindestens für einen Tag.
                  Für diesen Fall hatten wir schon unterschiedliche Szenarien angedacht. Letztlich bekam ich von Borgman "freie Fahrt". Nach ursprünglicher Planung hätten wir uns wohl an Tag 3 aus den Augen verloren, da Borgman gewöhnlich flotter und weiter unterwegs ist als ich; überdies hatte er ab Ravadasjärvi vor direkt nach Norden zu schwenken, während ich eine Route bevorzugte die zunächst nach Westen ausholt.
                  Mein "Extraweg" eröffnete die Möglichkeit, dass er mich später nach auskurierter Krankheit einholen könnte; Mobilnetz gab es immer wieder mal um sich auf dem laufenden zu halten.

                  So startete ich denn alleine. Auf dem Fluss. Wir hatten packrafts dabei um in Sachen Flussquerungen bei der noch nicht ganz beendeten "Frühjahrsflut" einen Joker in der Hand zu haben. Auf meiner Route war dann 2x das Boot tatsächlich unverzichtbar um gut über den Fluss zu kommen. Und man könnte natürlich zusätzliches Plaisierpaddeln einlegen wo sich das anbietet, und jetzt war so eine Gelegenheit: die ersten 3km vom Camp bis zur ersten "Bootsbrücke" wollte ich auf dem Wasserweg zurücklegen.
                  Anhand des Landungssteges Sotkajärvi lässt sich der noch überdurchschnittliche Pegel ablesen:
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ID: 3330554
                  Das Paddeln klappte dann ausgezeichnet: kein Wind, so gut wie keine Gegenströmung, hübsche Szenerien ... ich war entzückt:
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ID: 3330557
                  Bloß die letzten 30m zur Bootsbrücke habe ich wegen zu starker Gegenströmung nicht mehr geschafft. So elegant das Paddeln bis hierher war, so unelegant war das Aussteigen am viel zu steilen Ufer im viel zu tiefen Wasser...
                  Hier die Bootsbrücke:
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ID: 3330558
                  (Fortsetzung folgt...)

                  Kommentar


                  • Fjellfex
                    Fuchs
                    • 02.09.2016
                    • 1703
                    • Privat


                    #10
                    Fortsetzung Tag 2

                    Weiter ging es auf dem Weg am nördlichen Ufer, über den Searitjohka führte zum Glück eine Brücke:
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ID: 3330561
                    Dann entfernte sich der Weg vom Ufer und es kam ein schöner Waldabschnitt:
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ID: 3330562
                    Hier herrschte Stille, lediglich unterbrochen vom langgezogenen Ruf eines Vogels den ich nie zu Gesicht bekam. Borgman meinte bei späterer Gelegenheit dass dies wohl ein Bergfink sei, und nach youtube-Recherchen (Vogelstimmen: Der Bergfink - Mountain fink - Fringilla montifringilla (4k)​) stimme ich dem zu.
                    Danach kamen wieder schöne Seeblicke am Härkäjärvi:
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ID: 3330563
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ID: 3330564
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ID: 3330565
                    Schöne Hütte bei Härkäkoski:
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ID: 3330566
                    Verschlossen, aber man kann sie mieten.
                    Der ganze Weg bis Ravadasjärvi war sehr angenehm zu gehen.
                    Als es bei Ankunft dort noch nicht nach Regen aussah, machte ich noch einen Ausflug zum nahen Ravadasköngäs:
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ID: 3330567
                    Beim Rückweg zur Hütte setzte dann der Regen ein....

                    Kommentar


                    • evernorth
                      Fuchs
                      • 22.08.2010
                      • 1977
                      • Privat


                      #11
                      Frühlingserwachen, Stille im Packraft und Wald, dazu ein stimmungsvolles Video und noch in Gummistiefeln -
                      was kann es schöneres geben?
                      Unwiderstehlich - ich bin dabei!
                      My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

                      Kommentar


                      • Fjellfex
                        Fuchs
                        • 02.09.2016
                        • 1703
                        • Privat


                        #12
                        Abschluss Tag 2

                        Bis zur Hütte hat es keine Begegnungen gegeben, aber hier herrschte Betrieb: 3 Finnen befanden sich gerade im Aufbruch, später kamen mehrere die hier eine längere Rast im Warmen und Trockenen einlegten, und letztlich haben neben mir noch eine 9köpfige Pfadfindergruppe sowie ein Vater-Sohn-Team in der Hütte übernachtet; durchwegs sympathische Erscheinungen.
                        Die Pfadfinder kamen von Njurkulahti, und den ganzen Weg ist ihnen ein Hund gefolgt. Der hatte ein Halsband mit Besitzernamen samt Telefonnummer, die Pfadfinder informierten das Herrchen und schickten den Hund zurück, allerdings erfolglos. Vielleicht hatten sie etwas verlockend duftendes im Rucksack von dem Wuffi auch was wollte?
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ID: 3330572
                        Dass ich ein großer Hundefreund bin kann ich so allgemein nicht behaupten: aggressive, schlecht erzogene Kläffer mag ich nicht, dieser Hund war allerdings das Gegenteil und jedermanns Liebling an der Hütte, und wenn er sich zutraulich mit Kulleraugen nahte konnte er sogar von grimmigen Fjellfexen Streicheleinheiten bekommen:
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Ansichten: 298
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ID: 3330573
                        Hier noch ein paar Bilder für Ornithologen.
                        Dieser Wasservogel war im Bereich der Hütte sehr verbreitet:
                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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ID: 3330574
                        Dieser Kamerad spazierte um die Hütte auf der Suche nach Essbarem:
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ID: 3330575
                        Und hier ein anderer Gast auf dem Landungssteg Ravadasjärvi:
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ID: 3330576
                        Dies alles konnte ich trocken und gemütlich auf einer überdachten Bank vor der Hütte beobachten. Echt gut, wenn man durch Kenntnis der Wetteraussichten den Regen austricksen kann.....

                        Kommentar


                        • Fjellfex
                          Fuchs
                          • 02.09.2016
                          • 1703
                          • Privat


                          #13
                          Zitat von evernorth Beitrag anzeigen
                          Unwiderstehlich - ich bin dabei!
                          Freut mich!

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                          • Borgman
                            Dauerbesucher
                            • 22.05.2016
                            • 795
                            • Privat


                            #14
                            An den Montag kann ich mich kaum erinnern. Ich weiß noch, dass ich dem Fjellfex versprochen habe, ihm per InReach zu schreiben, ob ich versuche, ihn über eine Abkürzung einzuholen, falls es mir besser ginge. So nah an der Zivilisation brauchte ich ja keine Bemutterung, er sollte sich mal schnell vor dem Regen auf den Weg machen. Ich hatte Fieber bekommen, jedenfalls deutlich ansteigende Temperatur und Gliederschmerzen. Den ganzen Tag konnte ich mich kaum bewegen und auch nichts essen. Nicht mal die leckere Spitzpaprika, die ich noch von Samstag übrig hatte. Der Versuch, mir zwei finnische Vollkorncracker reinzuzwingen, scheiterte kläglich. Immerhin regnete es ab dem Vormittag durchgehend – ich verpasste also keinen schönen Wandertag.


                            Zitat von Fjellfex Beitrag anzeigen
                            Unsere Gummistiefel haben hier ja schon hochgezogene Augenbrauen hervorgerufen. Vielleicht schreibst du auch ein paar Takte dazu wie sich die Dinger für dich bewährt haben?
                            Für mich definitiv keine Stilfrage, ich liebe meine Hanwags. Würde sie fast immer vorziehen. Aber direkt nach der Schneeschmelze, auch nach den Erfahrungen vom letzten Jahr in Käsivarsi, kann das Gelände schon sehr nass sein. Dort hätte ich mir manchmal Gummistiefel gewünscht, und diesmal hatte ich sie zum allerersten Mal auf Tour ausprobiert. Man hat weniger Halt im Geröll, man muss oft bewusster gehen (ja, auch etwas langsamer, was dem Fjellfex in die Karten spielt), aber durch die gangbaren Moore und alle anderen nassen Stellen marschiert man einfach so durch. Also, ich habe mich schnell an das neue Schuhwerk gewöhnt und hatte kaum mehr Ermüdung als in Bergstiefeln. An den wenigen warmen Tagen habe ich die Gummistiefel verfucht. Man schwitzt darin wie Hölle, zumal sie bei mir nur mit einem dünnen Paar Unterziehsocken wirklich gut an den Füßen sitzen.

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                            • Fjellfex
                              Fuchs
                              • 02.09.2016
                              • 1703
                              • Privat


                              #15
                              Zitat von Borgman Beitrag anzeigen
                              Gummistiefel ... Man hat weniger Halt im Geröll, man muss oft bewusster gehen (ja, auch etwas langsamer, was dem Fjellfex in die Karten spielt)


                              TAG 3

                              Eigentlich hätte es bis über den Mittag regnen sollen, aber als ich um 5 mal wach wurde und aus dem Fenster schaute sah ich, dass es freundlich (wenngleich windig) war. Da kenne ich kein Halten mehr: wenn man im Norden schon mal schönes Wetter hat, dann sollte man es nicht verschnarchen, sondern lieber draußen nutzen.
                              So leise wie möglich machte ich mir meinen Morgenkaffe und mich dann davon. Hüttenstillleben:
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ID: 3330715
                              Wir waren zu 7 in einem 8er-Zimmer, und das einzige was ich nachts hörte war eine raschelnde Isomatte wenn die darauf liegende Person sich umdrehte, sonst nichts.
                              Hütte im Morgensonnenschein:
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ID: 3330716
                              Ich folgte dem Wanderweg Richtung NW und war wieder entzückt von dem schönen Wald und dem angenehmen Weg:
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                              Bald war Ravadasniemi/ Ravadasnjarga erreicht:
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ID: 3330718
                              Hier eine Illustration der guten Beschilderung; zusätzlich gab es eine Kartenskizze wo einem gezeigt wurde wo man sich gerade befand:
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                              Ich folgte Mattit Ravadas flussaufwärts, auch dann noch als der markierte Weg beim Rastplatz Mattit Ravadas nach SW abdrehte. Die ganze restliche Tour verlief abseits markierter Wege, und außer Borgman habe ich während der restlichen 10 Tage auch niemanden getroffen.
                              Der Fluss mäanderte hübsch durch die Landschaft, der Nadelwald wurde durch Birken abgelöst und erste Bergblicke taten sich auf:
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                              Ein auf der Karte verzeichneter Weg kreuzte den meinigen; es entpuppte sich als eine ATV-Spur die man nach wenigen Metern wieder verlies. Zuvor gab es noch ein kleines Feuchtgebiet durch das Gummistiefel-Besitzer einfach fröhlich durchhatschen können. Danach wieder hübscher Pfad im hübschen Wald:
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                              Als ich einen kleinen Seitenbach querte wusste ich, dass ich inzwischen außerhalb der "Erholungszone" war und ab jetzt wieder überall mein Zelt aufstellen durfte, was ich bei erstbester Gelegenheit auch tat:
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                              Man sieht auf dem Bild ein paar dunklere Wolken, und tatsächlich hat es bald darauf eine halbe Stunde geregnet. Gutes timing...

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                              • Fjellfex
                                Fuchs
                                • 02.09.2016
                                • 1703
                                • Privat


                                #16
                                Gegen 15 Uhr war es bewölkt, aber es sah nach einer längeren trockenen Phase aus, und das habe ich dann zu einer kleinen Gipfeltour auf die westlichste Erhebung vom Rahpesoaivi genutzt. Beim Aufstieg traf ich auf den See, aus dem der zuvor erwähnte Bach entspringt:
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ID: 3330725
                                Kurz vor der Baumgrenze wurde der Birkenwald etwas dichter:
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                                Und als ich mich dem Gipfel näherte kam ein wenig die Sonne heraus - schon wieder glückliches timing...
                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                Wie schön!
                                Beim Rückweg erwischte mich dann doch noch ein Schauer der sogar ein paar Hagelkörner beigemischt hatte,
                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                aber der Spuk war dann bald wieder vorbei.
                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                Auf diese Art dürfte die Tour gerne weiter gehen...

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                                • Borgman
                                  Dauerbesucher
                                  • 22.05.2016
                                  • 795
                                  • Privat


                                  #17
                                  Tag 3 - mein Alternativprogramm

                                  Am Dienstag war das Fieber weg und der Schnupfen schon am Abklingen, ich fühlte mich nur noch sehr schwach. Donnerwetter, mein Immunsystem hatte ganze Arbeit geleistet! Am Nachmittag wusch ich mich gründlich im See – eine rituelle Reinigung, wenn man so will – und begann damit, Pläne zu schmieden. Hatte ich bis dahin noch dazu tendiert, dem Fjellfex abzusagen und mich schon auf eine kürzere Strecke durch Hammastunturi nach Ivalo eingestellt, so reifte jetzt der Plan, ihn an der Angeli-Inari-Straße abzupassen. Der Fjellfex geht selten mehr als 4 oder 5 Stunden in langsamem Tempo, und wenn ich eine möglichst direkte Route wählte und dort ein bisschen Glück mit dem weglosen Gelände hatte, konnte das sogar klappen. Auf jeden Fall wollte ich morgen sehr früh losgehen und einfach mal schauen, wie weit ich käme.



                                  P.S. Dein Wasservogel vom Vortag: ich tippe auf Schellente, oben auf dem See das Männchen und auf dem Steg das Weibchen. Und passend zu deiner Über"nacht"ung mit sieben Leuten in einer Hütte: die Menschen, die den Lagerplatz Sotkajärvi an den beiden Tagen besuchten, verhielten sich auch ausnahmslos ruhig und rücksichtsvoll. Sehr angenehmes Miteinander dort in der Erholungszone.
                                  Zuletzt geändert von Borgman; 18.06.2025, 15:18.

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                                  • Fjellfex
                                    Fuchs
                                    • 02.09.2016
                                    • 1703
                                    • Privat


                                    #18
                                    TAG 4

                                    Nachts hatte es Frost gegeben: auf meinem Zelt war Raureif, und kleine Pfützen hatten eine dünne Eisschicht.
                                    Heute wollte ich zur Vaskojoki-Hütte am gleichnamigen Fluss. Vom Wetter her nicht unbedingt nötig, aber die Hütte war mir durch ein paar Berichte und Videos vertraut, und das wollte ich mir mal ansehen. Überdies war dann ab der Hütte eine gute Gelegenheit mein Packraft wieder zum Einsatz zu bringen...

                                    Zunächst ging es für weitere gut 2km an der Ostseite von Mattit Ravadas hinauf.
                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC09996.jpg Ansichten: 0 Größe: 843,0 KB ID: 3330886
                                    Weiterhin leichtes Gelände:
                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC09998.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,03 MB ID: 3330887
                                    Bevor sich direkt südlich vom Soabbegealdinoaivi (in der Folge *Soabbe*) zwei Flussarme vereinen, wechselte ich die Seite:
                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC09999.jpg Ansichten: 0 Größe: 769,2 KB ID: 3330888
                                    Bei nicht so tollem Wetter wäre ich einfach über den Pass westlich vom Soabbe, aber es war schön und knapp 2 Stunden Umweg erschienen mir die Mühe für ein paar Panoramen wert. Direkter wäre der Weg über Latnjoaivi gewesen, aber da waren mir in der Karte zu viel Steine verzeichnet. Deshalb Soabbe. Auf der anderen Seite traf ich bald auf den auf der Karte verzeichneten Weg (wieder eine ATV-Spur)
                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00002.jpg Ansichten: 0 Größe: 992,3 KB ID: 3330889
                                    und wenig später stand die nächste Flussquerung an; auch hier in Gummistiefeln ohne Schuhwechsel machbar:
                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00003.jpg Ansichten: 0 Größe: 953,6 KB ID: 3330890
                                    Ein Bach führte die SW-Seite des Soabbe hinauf; diesem folgte ich.
                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00006.jpg Ansichten: 0 Größe: 994,9 KB ID: 3330891
                                    Immer mehr Aussicht:
                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00005.jpg Ansichten: 0 Größe: 959,9 KB ID: 3330892
                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00016.jpg Ansichten: 0 Größe: 537,9 KB ID: 3330893
                                    Diese vereinzelt stehenden Kiefern gefallen mir sehr gut.
                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00015.jpg Ansichten: 0 Größe: 524,6 KB ID: 3330894
                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00017.jpg Ansichten: 0 Größe: 712,3 KB ID: 3330895
                                    Ein erster Blick nach NW:
                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00018.jpg Ansichten: 0 Größe: 771,8 KB ID: 3330896
                                    Gipfel voraus:
                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00019.jpg Ansichten: 0 Größe: 475,4 KB ID: 3330897
                                    Zuletzt geändert von Fjellfex; 19.06.2025, 11:33.

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                                    • Fjellfex
                                      Fuchs
                                      • 02.09.2016
                                      • 1703
                                      • Privat


                                      #19
                                      Droben gab es hübsche Blicke, allerdings wehte auch ein frischer Wind.
                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00021.jpg Ansichten: 0 Größe: 609,5 KB ID: 3330900
                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00023.jpg Ansichten: 0 Größe: 488,1 KB ID: 3330901
                                      Hier oben war Netz und ich erhielt eine SMS vom Kumpel der mich seit Jahren bei solchen Touren mit Wetterberichten füttert.
                                      Richtung Norden ging es hinab:
                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00026.jpg Ansichten: 0 Größe: 559,9 KB ID: 3330902
                                      Etwas weiter unten; beim Bach die nächste Rast:
                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00028.jpg Ansichten: 0 Größe: 787,9 KB ID: 3330903
                                      Bei der mir dann ein gefiederter Freund auffiel den ich ohne Rast vielleicht übersehen hätte:
                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00031.jpg Ansichten: 0 Größe: 700,7 KB ID: 3330904
                                      Blick nach Osten zum Einschnitt Ruitoavzi:
                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00033.jpg Ansichten: 0 Größe: 615,2 KB ID: 3330905
                                      Ich ging jedoch nach Westen, den Patajoki hinab:
                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00034.jpg Ansichten: 0 Größe: 567,2 KB ID: 3330906
                                      Jetzt wieder im Wald:
                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00036.jpg Ansichten: 0 Größe: 779,0 KB ID: 3330907
                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00039.jpg Ansichten: 0 Größe: 939,7 KB ID: 3330908
                                      Wo Patajoki nach der Vereinigung mit einem anderen Bach zu Roavvejohka wird gab es orographisch rechts auf einmal einen sehr schönen Pfad; wundere mich, dass das (wie manches an dem Tag noch folgende) nicht auf der Karte verzeichnet war die doch sonst so detailliert ist.
                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00043.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,02 MB ID: 3330909
                                      Hier war das Gelände steiler, der Pfad hielt sich ein Stück oberhalb des Baches. Kleine Rast an einem Seitenbach:
                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00044.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,08 MB ID: 3330910
                                      Hier war die einzige unangenehme Mückenbegegnung der Tour. Dank Insektenmittel umschwirrten mich die Viecher nur, aber schon das war unangenehm, weshalb die Pause etwas abgekürzt wurde.
                                      Beim Übergang ins flachere Gelände drehte der Pfad auf Nord. Das war die falsche Richtung; ich musste hier nach West. Nach einem kurzen weglosen Abschnitt
                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00045.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,06 MB ID: 3330911
                                      traf ich auf Tierpfade in die richtige Richtung, später kam dann der auf der Karte verzeichnete Rentierzaun in den Blick, und als ich jenseits auch eine ATV-Spur sah wechselte ich die Seite:
                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00047.jpg Ansichten: 0 Größe: 1.021,2 KB ID: 3330912
                                      Also so eine ATV-Spur könnte man dann schon in einer Karte verzeichnen wo ansonsten kaum was ist....
                                      Zuletzt geändert von Fjellfex; 19.06.2025, 11:30.

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                                      • Fjellfex
                                        Fuchs
                                        • 02.09.2016
                                        • 1703
                                        • Privat


                                        #20
                                        Die Spur brachte mich dann gut nach Vaskojoki:
                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00050.jpg Ansichten: 0 Größe: 854,9 KB ID: 3330916
                                        Schon ein Luxus so eine Hütte für sich allein zu haben; der letzte Besuch war 3 Tage her.
                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00051.jpg Ansichten: 0 Größe: 419,4 KB ID: 3330917
                                        Auf der Bank unterm Vordach erholte ich mich von der Etappe; Blick auf Feuerstelle und Bach, einen Kaffee in der Hand:
                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00053.jpg Ansichten: 0 Größe: 1.008,7 KB ID: 3330918
                                        Kurz vor der Vereinigung mit Vaskojoki gab Roavvejohka noch mal Gas:
                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00055.jpg Ansichten: 0 Größe: 928,1 KB ID: 3330919
                                        Der Zusammenfluss:
                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00056.jpg Ansichten: 0 Größe: 869,3 KB ID: 3330920
                                        Blick Vaskojoki hinab:
                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00058.jpg Ansichten: 0 Größe: 749,6 KB ID: 3330921
                                        Ab dem Ende der Stromschnelle könnte ich am nächsten Tag 7 km mein Nano zum Einsatz bringen und dabei lediglich 2x kleine Stromschnellen umtragen müssen.
                                        An der Hütte war Netz und ich empfing eine Nachricht von Borgman: es ging ihm wieder besser und es bestand Aussicht auf ein Wiedersehen am Morgen von Tag 6. Ja fein!
                                        Die Nachtruhe in der Hütte wurde begünstigt durch die absolute Stille drinnen sowie durch die relative Dunkelheit.
                                        Zuletzt geändert von Fjellfex; 19.06.2025, 11:32.

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                                        • Borgman
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                                          • 22.05.2016
                                          • 795
                                          • Privat


                                          #21
                                          Zwei Tage war der Borgman krank, jetzt läuft er wieder, Gott sei dank. Tag 4 bei mir.




                                          herrlicher, kühler Morgen am Sotkajärvi



                                          Voller Tatendrang, und nur noch ganz leicht wackelig auf den Beinen, ließ ich die Schnarchnasen in ihren roten Hilleberg-Zelten um 4:30 Uhr hinter mir und wandelte weiter auf dem Goldpfad talaufwärts. Wirklich ein wunderschöner Weg – schade, dass ich die Strecke bis Ravadasjärvi diesmal verpassen würde. Nun ja, man kann nicht alles haben. Muss wohl hierher bei anderer Gelegenheit noch mal zurück kommen. Für heute sollte der kurze Abschnitt bis zum Zeltplatz Searitniva ausreichen.



                                          Hier wollte ich mit dem Seilboot-Dingens über den Fluss ...



                                          doch weil der Steg seilwärts abgesackt war, konnte ich das Boot ums Verrecken nicht ans Ufer holen. Ein Nachteil, wenn man zu klein ist. Wäre ich 1,90m groß, hätte ich mutmaßlich kein Problem gehabt. Die 14cm fehlten mir jetzt. Ach, egal, ich hatte doch ein eigenes Boot dabei. Das war schnell aufgeblasen und außerdem schön gelb (leider kein Foto). Am Lagerplatz ließ ich das Boot trocknen und schrieb Fjellfex per InReach auf sein Telefon, dass ich ihm hart auf den Fersen war. Er solle bitte seinen Zeitplan schicken, wann er wo zu sein gedenkt. Chance auf Mobilnetz hat man hier nur auf den Hügeln, aber das mit seiner Antwort würde schon irgendwie klappen.

                                          Noch vor der Brücke über das Seitenflüsschen Searitjohka verließ ich den Pfad und schlug mich auf der östlichen Talseite nach Nordwesten durch. So angenehm das Wandern am Lemmenjoki war, so anstrengend buckelig und krautig wurde es hier im Seitental. Ganz andere Vegetation. An den nassen Stellen kam auch noch Gesträuch dazu. Hier machte ich nach der zweiten Wanderstunde Frühstückspause:



                                          Immerhin wusste ich dank der charakteristischen Verzweigungen und dem Zufluss wieder genau, wo ich war. Anschließend lief ich an diesem Zufluss nordwestlich des Searitnjarga entlang, wo stellenweise Geröllfelder zu queren waren:



                                          Die Gummistiefel haben einen überraschend guten Grip, aber die Steine drücken natürlich wesentlich mehr auf den Fuß als in Bergstiefeln. Elegantes von-Stein-zu-Stein-hüpfen war damit nicht möglich. Wobei ich dazu sowieso nicht aufgelegt war. Die Nase lief noch, und ein bisschen geschwächt fühlte ich mich auch. Das bedächtige, stetige Tempo, das ich vom Fjellfex kannte, war heute genau angemessen. Sehr viel besser wurde das Gelände, als ich zum Zweck des Mobilempfangs den nur gut 290 Meter hohen Hügel nördlich des Searitnjarga erklomm. Hier konnte ich schon die Antwort abrufen, Fjellfex hatte also ebenfalls einen passenden Hügel gefunden, eine Nachfrage absenden, kurz Pause machen und auf der anderen Seite genauso angenehm runter gehen. Hier stieß ich auf eine ATV-Spur (nicht in meiner Karte eingetragen) …



                                          der ich unseligerweise ein Stück folgte, statt im Wald die Richtung zu halten und etwas Höhe zu gewinnen. Sie war einfach zu verlockend – oder ich zu schwach um ihr zu widerstehen – und führte mich geradewegs ins Moor.


                                          Blick auf die Hügelkette im Westen

                                          Das war abzusehen. Statt ein Stück zurück zu gehen, beging ich einen zweiten Fehler und korrigierte nur den Kurs nach Norden. Was folgte war solches Terrain:



                                          Dann wurde es etwas besser …



                                          blieb aber am Rand des Paahtavaara selbst zwischen den Kiefern steinig und uneben. Mittagspause, die letzten anderthalb Kilometer waren unnötig anstrengend, kurz hinter einem Bächlein, das von selbigem Hügel herunter plätscherte. Nach dem Essen und einer Stunde Langliegen war ich soweit wiederhergestellt, dass ich die letzten Kilometer zum Searitjávri in Angriff nehmen konnte. Das Moor westlich des Paahtavaara querte ich an der schmalsten Stelle und hielt danach, weil man sich vor lauter Bäumen an überhaupt nichts im Gelände orientieren konnte, genau Kurs nach Nordwest.



                                          Die ersten Rentiere der Tour verhielten sich eher neugierig als scheu. Es folgten Geröllfelder und ein weiteres Moor – noch eine kurze Pause – bis ich endlich mit dem Nordostufer des Searitjávri das Tagesziel erreichte. Und das war schön! Richtig dolle schön!!



                                          Hier gab es einen Lagerplatz mit aufgehängter Plane, also vermutlich samisch:




                                          Bald fand ich eine perfekte halb schattige Stelle für mein Zelt …


                                          mit Blick auf den See.

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                                          • vobo

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                                            Dauerbesucher
                                            • 01.04.2014
                                            • 859
                                            • Privat


                                            #22
                                            Ach nett Euch beiden Tourgängern zu folgen. Und so frische Eindrücke - vielen Dank.

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                                            • Fjellfex
                                              Fuchs
                                              • 02.09.2016
                                              • 1703
                                              • Privat


                                              #23
                                              vobo Schön dass du dabei bist!

                                              TAG 5

                                              Wie gut, dass ich einen aktuellen Wetterbericht hatte: mit frühem Aufbruch gegen 6 konnte ich den für den späten Mittag angekündigten Niederschlag tatsächlich austricksen.

                                              Es ging wie schon erwähnt für 7km auf den Vaskojoki; 2x mussten Stromschnellen dabei umtragen werden. Auf dem Weg nach Muotkatunturi musste dieser Fluss gequert werden; später in der Saison bei niedrigerem Pegel soll man in Nähe der Hütte den Fluss auch furten können, zum aktuellen Zeitpunkt war das für mich aber undenkbar. Zumindest zum Übersetzen war das Boot unverzichtbar. Und schön, wenn man bei der Gelegenheit gleich etwas Strecke machen kann.

                                              Kamera und Telefon waren wasserdicht verpackt; die nächsten Bilder entstanden mit der GoPro:
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Name: GOPR1887.jpg
Ansichten: 274
Größe: 635,7 KB
ID: 3331117
                                              Der Fluss hatte durchwegs nette Strömung (1-2km), und mit wenigen zusätzlichen Paddelschlägen kam man angenehm voran.
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Name: GOPR1888.jpg
Ansichten: 271
Größe: 236,9 KB
ID: 3331118
                                              Schon nach einem guten km musste ich die erste Stromschnelle umtragen:
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Name: GOPR1899.jpg
Ansichten: 272
Größe: 897,0 KB
ID: 3331119
                                              Am Nordufer traf ich auf einen Pfad und sogar einen Lagerplatz:
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Name: GOPR1909.jpg
Ansichten: 280
Größe: 838,5 KB
ID: 3331120
                                              Weiter ging es auf dem Wasserweg bis zum Zufluss des Kutusuvanto:
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Name: GOPR1906.jpg
Ansichten: 272
Größe: 751,2 KB
ID: 3331121
                                              Genau so hatte ich mir das erhofft:
                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: GOPR1912.jpg
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ID: 3331122
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Name: GOPR1914.jpg
Ansichten: 269
Größe: 257,6 KB
ID: 3331123
                                              An einer Stelle gab es auf beiden Uferseiten eine Markierungsstange:
                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: GOPR1915.jpg
Ansichten: 267
Größe: 420,0 KB
ID: 3331124
                                              Eine Furt? Eher nicht. Vielleicht die Grenze eines Angelreviers?

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                                              • Fjellfex
                                                Fuchs
                                                • 02.09.2016
                                                • 1703
                                                • Privat


                                                #24
                                                Auch bei der Umtragung vom Zufluss Kutusuvanto hatte ich einen schönen Pfad, und wieder sah ich einen alten Lagerplatz. Da scheinen doch so manche hier zu paddeln, obwohl das recht abgelegene Wildnis ist. (Der DKV-Paddelführer z.B. beginnt seine Beschreibung des Vaskojokis erst deutlich weiter flussabwärts.)
                                                Beim Abfluss des Sees war für mich der Paddelspaß vorbei:
                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: DSC00059.jpg
Ansichten: 268
Größe: 958,2 KB
ID: 3331131
                                                Wieder folgte ich dem Nordufer, wieder gab es Pfad, nette Blicke und einige Lagerplätze:
                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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ID: 3331132
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ID: 3331133
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ID: 3331135
                                                Da jetzt in kurzer Folge mehrere Stromschnellen dieses Kalibers folgten ging es für mich zu Fuß weiter den Fluss hinab, durchwegs auf Pfadspuren. Nach etwa 3km bei Cudiidvuohluoppal kam von Norden ein Bach daher; etwa 3m breit und sehr tief, aber es gab eine Art "Brücke":
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Name: DSC00072.jpg
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ID: 3331136
                                                Tja, und dieses Foto ist das letzte was meine Kamera machte - bei der Querung brach einer der Stämme, ich war bis zur Hüfte im Wasser (und somit auch die Kompaktkamera die ich in der vorderen Hosentasche immer griffbereit habe).
                                                Glück im Unglück: wenigstens die Bilder hatten keinen Schaden gelitten. Mit dem baldigen "Ableben" der Kamera hätte ich ohnehin gerechnet: kurz vor Ablauf der Garantie hat das Objektiv gezickt (war zum Glück dann eine Gratisreperatur), einige Zeit später nach Ablauf der Garantie hat dann der Kameramodus mit dem ich normalerweise fotografiere gesponnen (alles war total überbelichtet)...
                                                In einer gewissen Vorahnung hatte ich mir nach 8 Jahren mal wieder ein neues Smartphone geleistet das absolut zufriedenstellende Aufnahmen macht als potentiellen Ersatz zugelegt.
                                                In der Folge also Bilder der GoPro und des Handy...
                                                Weitere Erkenntnis dieser Planscheinlage: Gummistiefel sind viel schneller wieder trocken als Bergstiefel. Nachdem ich die Dinger ausgeleert und Socken und Einlegesohle ausgewrungen hatte fühlte sich das nur noch "angefeuchtelt" an, und am nächsten Tag konnte ich in trockenes Schuhwerk steigen.
                                                Ich ging noch gute 2km weiter zur nächsten Flussbiegung. Das war ein sehr schöner Platz der aber nicht zum Zelten geeignet war: entweder steil oder nass oder steinig/felsig... erst nach 15 Minuten suchen fand ein ein Plätzchen das geraaade groß genug war.
                                                Und kaum stand das Zelt ging für einige Zeit der Regen los.
                                                Später wurde es kurz mal sonnig - da wird gleich wieder geknipst - diesmal mit dem Handy:
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Name: PXL_20250605_150843088.MP.jpg
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ID: 3331137
                                                Neue Nachricht von Borgman gab es auch: er war nur wenige Kilometer flussabwärts und wir verabredeten uns für 9 Uhr am nächsten Tag bei einer Brücke nahe Pyhäjärvi.

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                                                • Borgman
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                                                  • 22.05.2016
                                                  • 795
                                                  • Privat


                                                  #25
                                                  Tag 5

                                                  Für heute war ab dem späteren Morgen ein bisschen Regen angesagt, ab Mittag dann mehr. Ich rechnete vorerst mit einzelnen Schauern und ging dann eben schon am frühen Morgen los. Um 4:45 Uhr war ich gestiefelt und bepackt, hatte wunderbar geschlafen und fühlte mich noch mal fitter als gestern. Den Fjellfex würde ich einholen, daran hatte ich keinen Zweifel mehr.


                                                  Aufbruch vom Sotkajávri

                                                  Noch kam gelegentlich die Sonne durch, aber die dunklen Wolken waren unübersehbar. Ich umging das Moor nördlich des Sees und schwenkte dann nach NW, um irgendwann in spitzem Winkel auf den eingezeichneten Rentierzaun zu stoßen. Das Gelände hier im Wald war deutlich angenehmer als so ziemlich alles gestern, und bestimmt gäbe es am Zaun zumindest eine einfache Quadspur, der ich eine Weile folgen konnte.



                                                  So war es dann auch. Leichtes Wanderleben. Für die nächsten fünf Kilometer musste ich nicht denken und kaum auf die Füße gucken. Nur sollte ich irgendwann auf die andere Seite des Zauns kommen. Dieser war wirklich solide gebaut und bot nicht mal eine Kuhle, wo man sich hätte unten durch quetschen können. Dann kam aber eine Stelle, wo der Zaun etwas niedriger war, oben drüber eine Querstange, die man diagonal auf einen großen Stein legen und bequem als Übertritt benutzen konnte. An einem der drei kleinen Seen südöstlich des Buljahanoaivi gab es sogar ein Tor für die Quads:




                                                  einer der drei Seen

                                                  Nach jeder vollen Wanderstunde setzte ich mich für 20 Minuten in den Windschatten, aß nur eine Kleinigkeit, Nüsse oder Müsliriegel (Fjellfex style), und kam so, ohne den gewohnten zeitraubenden Zinnober mit Kaffeekochen und liebevoll mit Erdnussbutter bestrichenen Crackern zur Frühstückspause (Borgman style), sehr gut voran. Bevor der Zaun den Bach westlich des Buljahanoaivi querte, verließ ich ihn, folgte dem Bach bis zum Rand einer großen, von Mooren durchzogenen Ebene und fühlte mich bald hoffnungslos verloren. Das konnte nicht sein, ich hatte ja den Bach, aber ich konnte die 1:100.000er Karte nicht mit dem Gelände, das ich sah, in Einklang bringen.



                                                  Wie immer ins solchen Fällen folgte ich grob dem Kompasskurs und im Detail meinem Gespür und hoffte, dass ich irgendwann wieder wüsste, wo genau ich mich befand. Querte mehrmals den Bach, kam durch teils unangenehm nass-strauchiges und nur stellenweise besseres Gelände. An einem sanft ansteigenden, waldigen Hang war ich mir wieder sicher – das musste kurz vor der Einmündung in den größeren Patajoki sein. Schon seit einiger Zeit gab es immer wieder Regenschauer.



                                                  Der Patajoki fließt rechts im Bild direkt vor dem dichteren Kiefernwald. (Nicht zu verwechseln mit dem anderen, ebenfalls im Ruitoávži entspringenden aber nach Westen fließenden Patajoki, dem Fjellfex am Vortag gefolgt war.) Ab jetzt blieb ich immer östlich von dem Flüsschen. Als ich den Pahtavaara, an dessen Westseite ich die letzten zwei Kilometer gelaufen war, hinter mir gelassen hatte, änderte sich die Landschaft komplett. Was auf der Karte wie eine Ebene aussah, die zum Vaskojoki hin erst sanft, dann immer stärker abfiel, entpuppte sich als unzählige einzelne oder zu Reihen geformte bewaldete Hügel. Sehr interessant und angenehm zu gehen, wenn auch etwas auf und ab natürlich.

                                                  Das Haupttal des Vaskojoki war dagegen an dieser Stelle sehr steinig. Die schier endlosen Geröllfelder zu durchwandern hatte ich wahrlich keine Lust, zumal in Gummistiefeln. Das Flussufer war zwar üppig bewachsen, aber unter dem Grün eben auch steinig. Sobald die Stromschnellen vorbei waren würde ich das Boot aufblasen, so viel stand fest. Zum Glück musste ich gar nicht so weit gehen, bis der behagliche Teil der heutigen Etappe beginnen konnte. Ziemlich genau um 11:00 Uhr machte ich das Packraft startklar und gluckste dabei vor Freude.






                                                  Vaskojoki

                                                  Regenschauer hatte es schon seit einer Stunde nicht mehr gegeben, und der Wind war auch abgeflaut. So ruhig und entspannt bei besten Bedingungen auf dem Wasser zu gleiten, löste auch noch die letzte Anspannung. Das hätte für mich gerne noch viel länger dauern können, selbst als der Wind wieder etwas auffrischte, aber nach etwa 40 Minuten entdeckte ich am Nordufer eine Stelle, die einfach zu verlockend war, um sie nicht wenigstens auf Tauglichkeit als Ruhelager zu prüfen. Einen perfekten Anleger aus großen, flachen Steinen hatte sie schon mal ...





                                                  und auch ein weiches, ebenes Plätzchen für mein Zelt. Als ich mich eingerichtet, gewaschen und das Boot aufgerollt hatte, begann es gegen halb zwei kräftig zu regnen – ich war rundum zufrieden mit dem Tag. Das Timing mit dem frühen Aufbruch hätte nicht besser sein können, ich befand mich nur knapp 3 Kilometer Krähenflug vom Treffpunkt mit Fjellfex entfernt und hatte sogar schwaches Mobilnetz für die Feinabstimmung mit ihm. Das Wetter wurde am Nachmittag wieder freundlich, zum Abend hin sogar sonnig.


                                                  Tag 6, der Morgen

                                                  Was ich an der Mitternachtssonne wirklich nicht mag ist, dass sie auch dann scheint, wenn man eigentlich schlafen will. Nämlich um Mitternacht. Also, ich sehe schon den Vorteil – man kann so früh aufbrechen wie man will, ohne erst auf Helligkeit warten zu müssen, aber in dieser Ruhephase fand ich sie irritierend. Viel mehr als drei Stunden Schlaf, aufgeteilt in einzelne Portionen, waren nicht drin.


                                                  schöner, frischer Morgen um 5 Uhr

                                                  Ich konnte mir Zeit lassen, denn das Treffen mit Fjellfex war erst um 9:00 Uhr an der Brücke westlich des Pyhäjärvi. Dafür reichte es locker, wenn ich zwischen 7 und 7:30 Uhr losging.



                                                  Durch den allseits beliebten Kiefernwald ging es, nicht ohne die eine oder andere steinige Stelle, über die Hügelkette Pyhäjärvenkaita. Dann an zwei kleinen Seen vorbei …







                                                  und auf einem Rückeweg hinunter zur Straße zwischen Angeli und Inari. Der richtige Weg war nicht zu verfehlen. Er begann an einem Tor im Rentierzaun, und ich erreichte so die Brücke (nicht in der Karte eingezeichnet, aber auf Luftbildern zu erkennen) ohne langes Suchen um 8:45 Uhr. Bämm! Geschafft! Breites Grinsen im Gesicht. Zwei verlorene Tage aufzuholen konnte ja wohl auch kein ernsthaftes Problem sein für einen Sohn des Fellwechsel-Monats Borgemánnu.


                                                  hier zweigt einladend der Weg zur Brücke ab

                                                  Ich hatte noch Zeit ein paar Nachrichten und Fotos zu verschicken, bis pünktlich um 9:00 Uhr der Fjellfex erschien, offensichtlich ebenfalls gut gelaunt und voller Tatendrang.

                                                  So, und der kann an dieser Stelle auch weiter schreiben, schließlich ist das sein Bericht. Ich bin hier nur der Beifahrer und lasse mich für die nächsten Tourtage gerne ein bisschen von ihm durch die finnische Landschaft schaukeln.
                                                  Zuletzt geändert von Borgman; 21.06.2025, 04:53. Grund: um den Morgen Tag 6 ergänzt

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                                                  • Fjellfex
                                                    Fuchs
                                                    • 02.09.2016
                                                    • 1703
                                                    • Privat


                                                    #26
                                                    TAG 6

                                                    Blick von meinem Zeltplatz: hübscher Flussblick, aber suboptimales Zeltgelände:
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Name: GOPR1923.jpg
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ID: 3331195
                                                    Von dort würde ich nach etwa 300m einen Forstweg erreichen und hätte dann noch 7km zum Treffpunkt. Ich startete so, daß ich wohl um 8:45 vor Ort sein würde. Eigentlich gehöre ich in die Kategorie "g´schlamperter Hund" der Dinge gerne etwas lax und faul angeht (Autowaschen etwa delegiere ich gerne an den Regen - "fjellfex style" halt...), aber in Sachen Absprachen bin ich pingelig: Treffpunkt 9 bedeutet 9:00 und nicht 9:15!
                                                    Andere mögen das anders sehen ("Wozu Stress im Urlaub? Soll der andere halt was auf mich warten...") ... jede Jeck ist anders ...
                                                    (Von Borgman wusste ich, dass er da ähnlich denkt und pünktlich sein würde.)
                                                    Die Forststraße entpuppte sich dann aber als Schneise im Wald mit dezenter Spur:
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Name: GOPR1924.jpg
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ID: 3331196
                                                    Das war landschaftlich natürlich viel reizvoller: ich befürchtete schon eine fette Straße mit unschönen Rodungsflächen. Nachteil: ich kam da langsamer voran als gedacht (es war mal strauchig und steinig und nass). Und so musste ich die letzte Dreiviertelstunde von meinem Schlendertempo (laut Borgman "fjellfex flow") 2 Gänge hoch schalten.
                                                    Ich schaffte es gerade bis 9. Eigentlich überflüssig zu erwähnen, dass Borgman schon vor Ort war.
                                                    Wir machten dann Päuschen und brachten uns auf den neuesten Stand und besprachen die weitere Route.
                                                    Die Brücke westlich vom Pyhäjärvi hatte ich auf Luftaufnahmen entdeckt, und die sollte dann unser Übergang von Lemmenjoki nach Muotkatunturi sein. Brücke ist ja immer gut (selbst wenn man Boot hat), und von hier konnte man noch ein Stück angenehm auf ATV-Spur weiter nach Norden kommen.
                                                    Besagte Brücke:
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Name: GOPR1927.jpg
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ID: 3331197
                                                    Die war dann nicht schlecht, da man mit dem Boot dort nicht gut ans Ufer gelangt wäre:
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Name: GOPR1926.jpg
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ID: 3331198

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                                                    • Fjellfex
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                                                      • 02.09.2016
                                                      • 1703
                                                      • Privat


                                                      #27
                                                      Der Steg führte uns zu ein paar Hütten, und dort fanden wir uns dann auch die richtige Spur die uns angenehm auf den westlichen Ausläufer von Pyhäselkä hinauf führte.
                                                      Nördlich davon verläuft ein Bach in West-Ost-Richtung, wir gingen parallel auf der Nordseite, zunächst den Rücken entlang, später näher am Ufer des Baches.
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ID: 3331200
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Name: GOPR1932.jpg
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ID: 3331201
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                                                      Ich habe mir mein Boot 2023 mal in Jämtland beschädigt. Vor der Reparatur ließ ich es abtrocknen (an einem warmen und sonnigen Tag in 10min erledigt) und nach Auftragen der Flicken wartete ich weitere 10min ehe ich wieder auf´s Wasser ging.
                                                      Seitdem sind 2 Jahre vergangen und das Boot war viele Stunden auf dem Wasser und die eigentlich nur zur "temporären" Reparatur gedachten Flicken halten immer noch ausgezeichnet:
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Name: GOPR1933.jpg
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ID: 3331202
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ID: 3331203
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                                                      Erst mal schön Holz sammeln: kleine Zweige zum Anfeuern, mittlere und größere zum Nachlegen...
                                                      Die kleinen Zweige haben dann schon so ein Spektakel gemacht,
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Name: GOPR1941.jpg
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ID: 3331204
                                                      dass ich verzichtete die größeren nachzulegen um nicht den Wald abzufackeln...
                                                      (Borgman erklärte mir, dass das mit dem Harz zu tun hat...)

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                                                        • 22.05.2016
                                                        • 795
                                                        • Privat


                                                        #28

                                                        Fjellfex beim Erstellen eines unvergesslichen Urlaubsfotos. Ich liebe übrigens dieses zarte, helle Birkengrün.

                                                        Daumenkino, mit dem Pomi über den Kurtojoki:
















                                                        Idyllischer Lagerplatz




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                                                          • 02.09.2016
                                                          • 1703
                                                          • Privat


                                                          #29
                                                          Zitat von Borgman Beitrag anzeigen
                                                          Daumenkino, mit dem Pomi über den Kurtojoki
                                                          hüstel hüstel ... ich stelle fest, dass ich bei der B-Note noch Luft nach oben habe ....

                                                          Und hier weiß vielleicht nicht jeder, dass Pomi die liebevolle Abkürzung für pontifex minimus ist - der Name, den ich meinem Boot gegeben habe.

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                                                          • ronaldo
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                                                            Moderator
                                                            Liebt das Forum
                                                            • 24.01.2011
                                                            • 12962
                                                            • Privat


                                                            #30
                                                            "...und gluckste dabei vor Freude..." - absolut verständlich.

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                                                            • Fjellfex
                                                              Fuchs
                                                              • 02.09.2016
                                                              • 1703
                                                              • Privat


                                                              #31
                                                              TAG 7

                                                              An diesem Tag habe ich kaum fotografiert - keine Ahnung warum. Vielleicht wird Borgman noch ein wenig beisteuern...
                                                              Vom Lager ging es erst einmal durch einfaches Gelände (trotz einiger Steine)
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Name: GOPR1946.jpg
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ID: 3331265
                                                              auf die nördlich gelegene Anhöhe Gurdduroavvi. Die sollte oben felsig sein und wir erhofften uns Aussicht; war aber nur so mittelprächtig. Oben gab es eine Rast. Dann war eigentlich geplant westlich am Saddejavri vorbei zu gehen. Ich weiß gar nicht mehr wer die Idee hatte bei dem schönen Wetter (es war sonnig und fast windstill) lieber über den See zu paddeln ... wenn man schon mal ein Boot spazieren trägt.
                                                              Um ans Südufer des Sees zu gelangen stiegen wir nach Osten ab um den Cissadanlattu-See südlich zu umgehen.
                                                              Wegen einiger Steineinlagen ein Slalom. Hatten wir laut Karte (hier waren wir noch auf die 100000er Lemmenjoki angewiesen; die 50000er Muotkatunturi begann erst ab Nordufer Saddejavri) nicht erwartet. (Wenn man sich in die Onlinekarte reinzoomt sind dort schon Steine verzeichnet).
                                                              Das Gelände südlich Cissadanlattu war dann feucht, aber mit Gummistiefeln geht man da gerade durch.
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Name: GOPR1949.jpg
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ID: 3331266
                                                              Vor lauter Ungeduld wollten wir zum Saddejavri-Südufer etwas durch ein unbegehbares Moor abkürzen - zwei kernige ODSler kann nichts aufhalten! Nur wenige Meter vom Ufer entfernt mussten wir doch kapitulieren ... diese "Abkürzung" hat uns mindestens eine Viertelstunde gekostet.
                                                              Mit etwas Verzögerung konnten dann doch die Boote seeklar gemacht werden:
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Name: GOPR1952.jpg
Ansichten: 205
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ID: 3331267
                                                              Die Überfahrt zum Nordufer war schlicht und ergriffen herrlich:
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Name: GOPR1956.jpg
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ID: 3331268
                                                              Wir ließen uns reichlich Zeit. Ein Bild für die Götter: mitten auf dem See ließ sich Borgman treiben, ein feuchtes Tuch auf dem Kopf und einen Zigarillo schmökend - da wurde bestimmt wieder gegluckst (obwohl ich nichts hörte); das Wohlbefinden hätte höchstens noch durch ein Haferl Kaffee gesteigert werden können.
                                                              Das schöne Wetter hielt noch, und deshalb gab es am Nordufer Saddejavri die nächste gemütliche Pause.
                                                              Geplant war Lager am Givganjavri-See. Wir setzen die Tour über die Anhöhe Vallen Mikon maa nach Norden fort. Droben gab es richtig knorzigen Wald:
                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: GOPR1959.jpg
Ansichten: 208
Größe: 878,0 KB
ID: 3331269
                                                              Und unerwarteterweise auch etwas Aussicht nach Nord:
                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: GOPR1961.jpg
Ansichten: 202
Größe: 619,3 KB
ID: 3331270
                                                              Am Südufer Givganjavri herrscht kein Überangebot an schönen Zeltplätzen; erst als wir fast schon das östliche Ende erreicht hatten, fanden wir was brauchbares:
                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: GOPR1963.jpg
Ansichten: 202
Größe: 807,7 KB
ID: 3331271
                                                              Richtig schönes Wetter; da legte ich zum Lüften und Loften und Schattenspenden noch meinen Schlafsack auf´s Zelt.
                                                              Als es später zu regnen begann fiel mir erst nach 2 Minuten ein, dass ja noch der Schlafsack auf dem Zelt lag ...
                                                              Glücklicherweise schien einige Zeit später aber wieder die Sonne, und der Schlafsack war schnell wieder trocken.

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                                                                Dauerbesucher
                                                                • 22.05.2016
                                                                • 795
                                                                • Privat


                                                                #32
                                                                ronaldo: Nicht wahr? Wenn man wie ich ruhiges Wasser mag, sind die ersten Minuten, bei Windstille einfach nur auf dem Wasser sich treiben lassen, reinste Glückseligkeit.

                                                                Zitat von Fjellfex Beitrag anzeigen
                                                                An diesem Tag habe ich kaum fotografiert - keine Ahnung warum. Vielleicht wird Borgman noch ein wenig beisteuern...
                                                                Aber gerne doch!




                                                                Pause auf dem Gurdduroavvi




                                                                Šáddejávri




                                                                Paddelglück bei Knallwetter




                                                                Givgánjávri

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                                                                  Erfahren
                                                                  • 05.04.2023
                                                                  • 480
                                                                  • Privat


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                                                                  Vielen Dank ihr "Beiden" für eure gemeinsame Tour und den gemeinsamen Bericht. Ich habe viel Freude daran, freue mich über die präzisenen Wegbeschreibungen und besonders über die Fotos aus den beiden Perspektiven, sie erinnern mich an vergangene Touren und erwecken große Sehnsucht!
                                                                  https://www.instagram.com/dotti_im_zelt/

                                                                  Kommentar


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                                                                    Fuchs
                                                                    • 02.09.2016
                                                                    • 1703
                                                                    • Privat


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                                                                    Dotti Freut mich, dass der Bericht jemanden zu unterhalten vermag der selber schon auf legendäre Art in der Gegend unterwegs war.

                                                                    TAG 8

                                                                    Heutiges Ziel: die Kurtojoki Wildnishütte, kaum 6km entfernt, mithin kann man das als halben Ruhetag werten. In der Hütte wollten wir es uns dann gut gehen lassen und ein paar Pötte Wasser zum "Duschen" und etwas Kleiderwäsche warm machen.
                                                                    Nachts hatte es oft geregnet , und auch die Etappe verlief zu weiten Teilen im Niesel.
                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: GOPR1967.jpg
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ID: 3331549
                                                                    Route: nach Osten das Tal hinauf zum ersten Seitenbach, hier dann nach Norden schwenken und westlich von Davit Saddevarri über die Anhöhe zur Hütte. Sowohl Bachquerung als auch Gehgelände zur Hütte stellten keine besonderen Anforderungen.
                                                                    Beim Anstieg zur Anhöhe wurde es mal trocken, das nutzten wir gleich zu einer kleinen Rast. Als bald wieder der Regen einsetzte und mir frisch wurde ging ich weiter, während Borgman erst noch seine Zigarillo-Zeremonie beenden musste - bis zur Hütte würde er mich locker wieder einholen.
                                                                    Auf der Anhöhe wurde meine Hoffnung auf Netz und einen neuen Wetterbericht erfüllt. Auf der Tour konnten wir durch Kenntnis der Wetterlage wie ein Torero einiges an Regen ins Leere stoßen lassen.
                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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ID: 3331550
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                                                                    Beim Abstieg gab es auch sonnige Momente:
                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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ID: 3331551
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                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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ID: 3331552
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                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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ID: 3331553
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Name: GOPR1987.jpg
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ID: 3331554
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                                                                    Kurz vor dem Bach hatte Borgman mich wieder eingeholt, und wir trafen nur wenig oberhalb der Hütte auf eine Stelle wo das Wasser nur knietief war. Glück gehabt. Dafür setzte aber gerade ein Platzregen ein - nix wie rein in die Hütte.
                                                                    Nach ein paar kräftigen Mittagsschauern war der Nachmittag recht trocken.
                                                                    Und so eine warme "Dusche" mit Haarewaschen ist dann echt was feines. Zum Wäschetrocknen wurde dann der Ofen etwas eingeheizt:
                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: GOPR1995.jpg
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ID: 3331555
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                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: GOPR1993.jpg
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ID: 3331556
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                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: GOPR1999.jpg
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ID: 3331557
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                                                                    Ich fand die Temperatur in der Hütte eigentlich angenehm, während sie für Borgman zum Schlafen viel zu warm war und er einige Zeit in die Suche nach einem optimalen Zeltplatz investierte.
                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: GOPR2002.jpg
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ID: 3331558

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                                                                      Lebt im Forum
                                                                      • 30.06.2009
                                                                      • 5171
                                                                      • Privat


                                                                      #35
                                                                      Ich Reihe mich hier ebenfalls mit ein. Die Gegend kenne ich nicht, gefällt mir aber sehr gut. Berichte mit verschiedenen Erzählungen, mag 8ch sehr. Vielen Dank bis hierher.

                                                                      Bin im Wald, kann sein das ich mich verspäte

                                                                      meine Weltkarte

                                                                      Kommentar


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                                                                        Dauerbesucher
                                                                        • 22.05.2016
                                                                        • 795
                                                                        • Privat


                                                                        #36
                                                                        Noch zu Tag 8



                                                                        Durch ein bisschen Nieselpiss muss man sich ja nicht gleich die Laune verderben lassen.








                                                                        Fjellfex bei seinem krassen Wildwasser-Stunt






                                                                        Kurtojoki autiotupa. In der Hütte war es mir tatsächlich viel zu warm, aber ich hätte auf jeden Fall trotzdem im Zelt geschlafen (na ja, vielleicht nicht bei Sturm und Hagel). Ich mag mein Zelt und auch, dass ich den Eingang zumachen und etwas Privatsphäre haben kann. Die Annehmlichkeiten einer Hütte, mal am Tisch sitzen, heißes Wasser zum Duschen und besonders Sachen trocknen, nutze ich dann doch lieber als Tagesbesucher.

                                                                        Kommentar


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                                                                          Fuchs
                                                                          • 02.09.2016
                                                                          • 1703
                                                                          • Privat


                                                                          #37
                                                                          Zitat von Borgman Beitrag anzeigen
                                                                          Durch ein bisschen Nieselpiss muss man sich ja nicht gleich die Laune verderben lassen.
                                                                          An alle Ausrüstungsfetischisten: wichtigster Ausrüstungsgegenstand ist meiner Meinung ein positiver "mind set".

                                                                          Kommentar


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                                                                            Fuchs
                                                                            • 02.09.2016
                                                                            • 1703
                                                                            • Privat


                                                                            #38
                                                                            Zitat von codenascher Beitrag anzeigen
                                                                            Ich Reihe mich hier ebenfalls mit ein. Die Gegend kenne ich nicht, gefällt mir aber sehr gut. Berichte mit verschiedenen Erzählungen, mag 8ch sehr. Vielen Dank bis hierher.
                                                                            Gerne doch! Du musst jetzt aber stark sein: das war unser letzter gemeinsamer Tourentag. Zur Gegend: insbesondere Muotkatunturi ist der Hit! Wenn Borgman innerhalb von 2 Jahren 2x dort hinfährt ist das ja ein Ritterschlag. Da gibt es für finnische Verhältnisse viel Hügel und Gelände über der Baumgrenze.

                                                                            Kommentar


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                                                                              Fuchs
                                                                              • 02.09.2016
                                                                              • 1703
                                                                              • Privat


                                                                              #39
                                                                              Zitat von Borgman Beitrag anzeigen
                                                                              Ich mag mein Zelt und auch, dass ich den Eingang zumachen und etwas Privatsphäre haben kann.
                                                                              Verstehe ich bestens. Ich würde mich ohne zu Zögern unter die Introvertierten rechnen von denen es heißt, dass sie allein sein müssen um ihre Akkus aufladen zu können. So schön Gesellschaft sein kann - sie kostet den Introvertierten Energie, und zu viel Gesellschaft gibt burnout...

                                                                              Borgman hat uns beide in einem früheren Bericht mal als "Eigenbrötler" bezeichnet. Die Kombination Norddeutscher einerseits und Almöhi (der sein ganzes Leben auf der "römischen Seite" des Limes verbracht hat) andererseits macht das noch delikater...
                                                                              Vor diesem Hintergrund ist es interessant, dass wir auf dieser Tour so viel gemeinsame Zeit hatten wie noch nie...
                                                                              Ab dem nächsten Tag gingen wir aber getrennte Wege: ich wollte über die Berge nach Norden (nach Karigasniemi), während Borgman vom Tal des Kielajoki angelacht wurde.

                                                                              TAG 9

                                                                              Ich folgte dem Kurtojoki bis kurz vor den zweiten Seitenbach hinauf. Das ging auf Tierpfaden richtig gut. Hier schwenkte ich nach Norden auf den Nuorttamus Gaisavarri zu; auch der Wald war richtig leicht zu gehen:
                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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ID: 3331661
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ID: 3331662
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                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: PXL_20250609_055304278.MP.jpg
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                                                                              Blick zurück nach Süden; der Pfeil deutet die Richtung zur Hütte an:
                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: GOPR2020.jpg
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ID: 3331665
                                                                              Verwunderlich fand ich, dass ich hier oben kein Netz hatte.

                                                                              Kommentar


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                                                                                Fuchs
                                                                                • 02.09.2016
                                                                                • 1703
                                                                                • Privat


                                                                                #40
                                                                                Obwohl ich nach Norden wollte, stieg ich vom Gipfel zunächst nach Westen ab um steinige Bereiche zu vermeiden. Blick zum Davimus Gaisavarri:
                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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ID: 3331667
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                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: GOPR2022.jpg
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ID: 3331668
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                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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ID: 3331669
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                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: GOPR2025.jpg
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ID: 3331670
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                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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ID: 3331671
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                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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ID: 3331673
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                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: PXL_20250609_090605642.MP.jpg
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                                                                                Beim nächsten Bild sieht man links, dass von der nahen "Alm" Porttakaltio/ Peuranampumalaakio eine ATV-Spur bis zum Gipfel führte; mein späterer Lagerplatz ist markiert:
                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: PXL_20250609_090632367.MP.jpg
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                                                                                Blick nach Norden; auf diesem Berg gab es Netz und einen frischen Wetterbericht:
                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: PXL_20250609_090650982.MP.jpg
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ID: 3331676
                                                                                Ich folgte der ATV-Spur bis zur Einsattelung zum Bartacohkka
                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: GOPR2033.jpg
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ID: 3331677
                                                                                und suchte mir etwas östlich einen Zeltplatz. Im Zweifelsfall bevorzuge ich schöne Aussicht und nehme es in Kauf, wenn ich 4 Minuten zum Wasserholen gehen muss. Zeltplatz am nächsten Morgen:
                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: GOPR2042.jpg
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ID: 3331678

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                                                                                  Dauerbesucher
                                                                                  • 22.05.2016
                                                                                  • 795
                                                                                  • Privat


                                                                                  #41
                                                                                  Tag 9

                                                                                  Obwohl der Himmel am späteren Abend bewölkt war, und das Zelt somit angenehm schattig, lag ich lange wach, bis ich für zwei, drei Stunden wegdämmerte. Was nicht weiter schlimm ist – der Körper holt sich schon den Schlaf, den er braucht. Da muss man sich nicht verrückt machen. So gegen 5 Uhr ging ich mal zur Hütte, um zu fragen, was ich noch zur Reinigung beitragen könnte, aber der Fjellfex hatte alles im Griff und schickte mich wieder weg. Auch gut, so konnte ich mich einem extrastarken Kaffee widmen.

                                                                                  Um 5:45 Uhr verabschiedete sich Fjellfex. Da war ich schon am Packen und folgte ihm kurz nach sechs. Bei dem kühlen, bedeckten Wetter und spürbarem Nordwind fühlte es sich gut an, dass ich wieder mein eigenes, etwas strafferes Tempo anschlagen konnte. Was noch begünstigt wurde durch die vielen Tierpfade, denen man zwischen Moor und Hang bequem folgen konnte. Später peilte ich den NO-Ausläufer des Jorba Gáisávárri an und fand auch hier leichtes Wandergelände vor.





                                                                                  Am Bach zwischen Jorba und Gaskkamus Gáisávárri wäre ich fast am Pause machenden Fjellfex vorbeigezogen. Hätte er nicht laut gerufen, ich hätte ihn nicht bemerkt. Ich war so gut im Flow, dass ich nicht lange stehen bleiben wollte. Und auch schon auf das Alleinsein gepolt, also nicht mehr so gesellig wie noch gestern.

                                                                                  Über den zweiten Bach und hoch zu dem Sattel südöstlich des Nuorttamuš Gáisávárri ging ich noch und stellte dort um 8:15 Uhr das Zelt für eine Frühstückspause auf. Borgman style eben. Ich mag es, wenn man nicht deshalb weitergeht, weil es zu kalt wird, sondern weil man genug ausgeruht hat.





                                                                                  Nette Aussicht über diverse Gáisávárris von hier. Der bleigraue Himmel machte keine Anstalten, auch nur den allerkleinsten Sonnenstrahl durchzulassen, aber laut Vorhersage des FMI sollte es für zwei Tage trocken bleiben. Weiter ging es, immer noch durch einfaches Gelände, östlich des Nuorttamuš G. nach Norden und an geeigneter Stelle rüber zum Gurdogeaščohkka – einem Berg, der mir durch seine (für finnische Verhältnisse) markante Form und Felsfront für die nächsten Stunden als Landmarke gute Dienste leisten sollte. Statt jetzt ziemlich gerade nach Nordosten zu laufen, ging ich aus unerfindlichen Gründen einen Bogen nach Osten und erst nah an dem See Kivikaltio durch Moor und Bach in die richtige Richtung, ließ mich einfach ein bisschen durch die Landschaft treiben.


                                                                                  unverkennbar Gurdogeaščohkka


                                                                                  Blick in meine Laufrichtung zum Njágoaivi, dem bemerkenswert unmarkanten Hügel links

                                                                                  Mittagspause (12:30 bis 14:15 Uhr) irgendwo am flachen Hang. Ich war jetzt voll im entspannten Solo-Modus und genoss es, dass ich zum ersten Mal auf dieser Tour nichts im Kopf haben musste. Mein Ziel war Giellájohka Camping an der Karigasniemi-Inari-Straße, aber ob ich dort zwei Tage früher oder einen später ankam und auf welcher Route, war herzlich egal.


                                                                                  Blick vom Njágoaivi zum Urretoaivi

                                                                                  Njágoaivi war tatsächlich so unmarkant, dass ich gar nicht bemerkte, dass ich ihn schon überschritten hatte, bis ich auf den steinigen nördlichen Hubbel stieß. Ab jetzt peilte ich den linken, also nordwestlichen Hang des Urretoaivi an und kam durch wechselndes Gelände, teils steinig, krautig, nass an den Fluss, der mich bis zum Ende mehr oder weniger leiten sollte: Kiellajoki (oder Kielajoki, die Papierkarte spendiert nur ein „l“, die Onlinekarte und der samische Name geben zwei).



                                                                                  Blick in meine Laufrichtung, rechts Urretoaivi, links Urroaivi (nicht verwechseln, sonst landet man, wie bei den beiden in gegensätzliche Richtungen fließenden Patajokis, in der Irre samischer Flurbenennung). Dazwischen der Kiellajoki, der hier von Süden kommend nach Osten abknickt. Bis zum Fluss musste man sich noch ein kurzes Stück mühen ...



                                                                                  die Furt war trotz Wasser bis Mitte Oberschenkel und kräftiger Strömung problemlos …





                                                                                  und dahinter kam das allerschönste Wandergelände. Selten hat man am Ende eines langen Wandertages noch wirklich Lust, meine Füße schmerzten in der kurzen Pause nach der Furt auch ein bisschen, aber das hier gab neuen Auftrieb. An der Nordwest-Ecke des Urretoaivi finden sich die besten Zeltstellen, falls mal jemand in der Gegend wandert. Die sollte man sich merken. Ich folgte noch weiter dem Kiellajoki nach Osten durch zunehmend steiniges, krautiges Gelände und zweifelte schon an dieser Entscheidung. Hätte ich nicht doch besser schon früher das Zelt aufgebaut? Erst einen Kilometer vor dem nächsten Querbach aus Süden fand ich gegen 16:45 Uhr eine geeignete Stelle.



                                                                                  Zum Waschen war das Wasser unerwartet deutlich kälter als alles bisher. Immer noch wehte mäßig stark ein frischer Nordwind. Na ja, sauber wollte ich trotzdem werden. Ich übergoss wie üblich zuerst großzügig Kopf und Rumpf mit dem Topf – nach einem kurzen Kälteschock war alles weitere gut zu ertragen. Und das Gefühl danach wie immer unbeschreiblich wohlig und federleicht. Niederschlag: 0 mm, Sonne: 0 Minuten, reine Gehzeit: 6,5 Stunden.

                                                                                  Kommentar


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                                                                                    Vorstand
                                                                                    Fuchs
                                                                                    • 18.06.2014
                                                                                    • 1954
                                                                                    • Privat


                                                                                    #42
                                                                                    Zitat von Fjellfex Beitrag anzeigen
                                                                                    Bei der Gelegenheit schönen Gruß an Sportsfreundin Blahake : wir beide haben ein Nano, und sie hatte letztes Jahr schlechte Erfahrungen mit dem "Life Patch" Reparaturmaterial gemacht, der Herstellerangabe vertrauend dass das auch bei Nässe funktioniert.
                                                                                    Ich habe mir mein Boot 2023 mal in Jämtland beschädigt. Vor der Reparatur ließ ich es abtrocknen (an einem warmen und sonnigen Tag in 10min erledigt) und nach Auftragen der Flicken wartete ich weitere 10min ehe ich wieder auf´s Wasser ging.
                                                                                    Seitdem sind 2 Jahre vergangen und das Boot war viele Stunden auf dem Wasser und die eigentlich nur zur "temporären" Reparatur gedachten Flicken halten immer noch ausgezeichnet.
                                                                                    Musst Du da jetzt noch Salz in die Wunde streuen!?! Ich darf gar nicht dran denken, wieviel Buschgeplackere ich mir erspart hätte und welch wundervolle Paddelstrecken ich hätte haben können, wenn ich bloß ein bisschen mehr Zeit mit Trocknen verbracht hätte.

                                                                                    Kommentar


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                                                                                      Fuchs
                                                                                      • 02.09.2016
                                                                                      • 1703
                                                                                      • Privat


                                                                                      #43
                                                                                      Zitat von Blahake Beitrag anzeigen

                                                                                      Musst Du da jetzt noch Salz in die Wunde streuen!?! Ich darf gar nicht dran denken, wieviel Buschgeplackere ich mir erspart hätte ...
                                                                                      Seh´s doch lieber positiv: beim nächsten mal WIRST du dir dann viel Geplackere ersparen...

                                                                                      TAG 10

                                                                                      ... war in gewisser Weise die "Königsetappe" der Tour.

                                                                                      Es fing schon mal damit an, dass am Morgen herrlichstes Wetter herrschte; hatte ich nach der Prognose nicht so erwartet.
                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: PXL_20250609_193907295.MP.jpg Ansichten: 0 Größe: 963,2 KB ID: 3331837
                                                                                      Da wurde der übliche Tagesordnungspunkt 1 "Kaffee zubereiten" zugunsten einer Ersteigung des nur 15min entfernten Bartacohkka nach hinten verschoben - Gelegenheiten müssen genutzt werden!
                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: GOPR2046.jpg Ansichten: 0 Größe: 622,3 KB ID: 3331838
                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: GOPR2047.jpg Ansichten: 0 Größe: 336,3 KB ID: 3331839
                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: GOPR2049.jpg Ansichten: 0 Größe: 542,5 KB ID: 3331840
                                                                                      Kein schlechter Start in den Tag. So, und jetzt aber Kaffee!
                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: GOPR2055.jpg Ansichten: 0 Größe: 474,8 KB ID: 3331841
                                                                                      Auf der ATV-Spur ging ich dann hinab zur "Alm" mit dem schönen Namen.
                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: GOPR2061.jpg Ansichten: 0 Größe: 444,2 KB ID: 3331842

                                                                                      Rentiere hatte ich immer mal wieder sporadisch gesehen, hier dann eine Gruppe von etwa 50 Tieren.
                                                                                      Die ersten Häuser der "Alm" waren bald erreicht:
                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: GOPR2067.jpg Ansichten: 0 Größe: 676,5 KB ID: 3331843

                                                                                      Das war fast schon ein Dorf - so viele Häuser die hier im Wald verstreut waren; allerdings völlig ausgestorben.
                                                                                      Auf der breiten Zubringerstraße
                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: GOPR2068.jpg Ansichten: 0 Größe: 598,8 KB ID: 3331844
                                                                                      ging ich etwa 1,5km nach NW und bog nach einem Bach wieder weglos nach Norden ab:
                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: GOPR2070.jpg Ansichten: 0 Größe: 571,3 KB ID: 3331845
                                                                                      (Im Hintergrund Lennetoaivi, mein nächstes Gipfelziel.)
                                                                                      Nach 1km wechselte ich von der westlichen auf die östliche Seite des Tales, zwischen zwei unbegehbaren Sümpfen hindurch. Blick nach NO zum Einschnitt des Ratnojohka:
                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: GOPR2072.jpg Ansichten: 0 Größe: 570,2 KB ID: 3331846
                                                                                      Auf den Lennetoaivi ging ich in direkter Linie hinauf.

                                                                                      Auch hier oben nette Blicke, allerdings war es wieder bewölkt:
                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: PXL_20250610_071603082.MP.jpg Ansichten: 0 Größe: 794,5 KB ID: 3331848
                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: PXL_20250610_071621314.MP.jpg Ansichten: 0 Größe: 833,2 KB ID: 3331849
                                                                                      Blick zurück zu meiner Route:
                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: PXL_20250610_071650021.MP.jpg Ansichten: 0 Größe: 908,3 KB ID: 3331850

                                                                                      Zuletzt geändert von Fjellfex; 25.06.2025, 08:02.

                                                                                      Kommentar


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                                                                                        Fuchs
                                                                                        • 02.09.2016
                                                                                        • 1703
                                                                                        • Privat


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                                                                                        Von Lennetoaivi visierte ich als nächstes Uhca Avzegasoaivi am westlichen Ausgang der Stuorravzi-Schlucht an. Zunächst in den Sattel vor dem Davit Lennetoaivi, dann etwas nach Westen (Blick zum Cohkavarri)
                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: GOPR2085.jpg
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ID: 3331853
                                                                                        und dann ziemlich genau nach Nord zu dem genannten Ziel.
                                                                                        Kurz vor Erreichen desselben ein Blick zurück; Lennetoaivi links:
                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: GOPR2086.jpg
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Größe: 462,0 KB
ID: 3331854
                                                                                        Von der Aussicht bei Uhca Avzegasoaivi hinab in die Schlucht war ich begeistert; das folgende Bild ist eine leise Enttäuschung für mich
                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: PXL_20250610_090030406.MP.jpg
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ID: 3331855
                                                                                        da ich das noch viel schöner in Erinnerung habe.
                                                                                        Blick nach Westen
                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: GOPR2098.jpg
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ID: 3331856
                                                                                        und nach Norden zu meiner weiteren Route:
                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: GOPR2105.jpg
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Größe: 602,7 KB
ID: 3331857
                                                                                        Der Abstieg zur offenen Wildnishütte Stuorraäytsi erfolgte auf angenehmstem Gelände:
                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: GOPR2104.jpg
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Größe: 518,7 KB
ID: 3331858
                                                                                        Durch die Schlucht verläuft ein großer Rentierzaun. Dieser kann bei der Hütte gut gequert werden:
                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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Größe: 883,4 KB
ID: 3331859
                                                                                        An sich nehme ich das Angebot einer Gratis-Hüttenübernachtung gerne an,
                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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ID: 3331860
                                                                                        aber ich fühlte mich noch fit und wollte noch etwas Strecke bei dem schönen Wetter Richtung Karigasniemi machen, da ab morgen Früh schlechteres Wetter prognostiziert war.
                                                                                        Von der Hütte brachten mich Spuren gut hinauf zur Baumgrenze:
                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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ID: 3331861
                                                                                        Blick zurück nach Süden zu "meinem" Aussichtsberg:
                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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ID: 3331862
                                                                                        Und Blick in Marschrichtung Nord:
                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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ID: 3331863
                                                                                        Etwa 3km nördlich der Hütte machte ich Feierabend:
                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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ID: 3331864
                                                                                        Obwohl das Zelt in der Sonne stand wurde es nicht zu heiß: es war draußen recht frisch und es wehte ein Lüftchen; notfalls hätte ich mich in den Schatten einer nahen Kiefer flüchten können.

                                                                                        Kommentar


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                                                                                          Dauerbesucher
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                                                                                          • 795
                                                                                          • Privat


                                                                                          #45
                                                                                          Tag 10

                                                                                          Bei einer Temperatur knapp über dem Gefrierpunkt hatte sich viel Kondenswasser gebildet. Die Sonne arbeitete sich gerade über die Bäume in einen fast wolkenlos blauen Himmel vor. Bestes Wetter, um mit den Lerchen den Tag zu begrüßen und nach einem schnellen Kaffee früh zu starten. Aufbruch bestens gelaunt um 6:00 Uhr.



                                                                                          Bis zum nächsten Querbach ging es noch einen Kilometer durch recht steinigen Wald. Ich wollte jetzt erst mal laufen, nicht so viel stehen bleiben, und war deshalb froh, dass sich der Bach gerade so in Gummistiefeln queren ließ:



                                                                                          An dieser Stelle kreuzte ich meine Route von 2023 (hier nachzulesen). Damals hatte ich Probleme, den richtigen Pfad zu finden und entdeckte nur einen, der am Kiellajoki entlang nach Nordosten verlief.

                                                                                          Auf den hatte ich mich schon gefreut, denn heute war er genau richtig. Auf der Karte war er nur auf anderthalb Kilometern eingezeichnet, aber in Wirklichkeit gab es fast durchgehend einen Pfad am Fluss. Ab und zu war ein Feuchtgebiet zu queren, dahinter fand sich wieder zumindest ein Tierpfad.



                                                                                          Kurze Pause nach einer Stunde, dann lief ich noch weiter bis zum kleinen See südöstlich des Divreláddočopma. Ich fühlte mich etwas unterzuckert, schwach und schwindlig, aber nach einer ordentlichen Frühstückspause mit Crackern und Erdnussbutter (8:15 bis 9:45 Uhr) spürte ich davon nichts mehr. Inzwischen waren Wolken aufgezogen.



                                                                                          Das Haupttal hatte ich hier schon verlassen und folgte stattdessen einem parallel verlaufenden Seitental. Ich wollte nämlich später auf einen der Hügel steigen, vielleicht Giellároavvi, um einen schönen Ausblick und hoffentlich auch Mobilempfang zu haben. Auch im Seitental gab es immer wieder Tierpfade. Die führten, nicht so geradlinig wie vorher, etwas auf und ab, verzweigten sich, aber ich mochte sie und folgte mal dem einen, dann dem anderen.



                                                                                          Der vereinfachten Wegführung halber (man könnte auch Faulheit sagen) beschloss ich, dass man von dem namenlosen Hügel, ganz rechts im Hintergrund auf dem Foto, bestimmt auch eine schöne Aussicht hatte und steuerte ihn direkt an. Kurze Pause in felsigem Gelände am letzten Bach vor dem Anstieg.




                                                                                          Blick zurück

                                                                                          Danach gab es über den ganzen Hügel nur noch angenehmstes Wandergelände im lichten Birkenwald, ein reiner Spaziergang. Von der Kuppe hatte ich wie erhofft eine weite Aussicht über das Muotkatunturi-Gebiet und auch gutes Mobilnetz.


                                                                                          Blick nach SW


                                                                                          Blick nach NO


                                                                                          Blick nach S (?) – fast gegen die Sonne, ohne Garantie

                                                                                          Für den nächsten Tag war Regen angesagt, am Vormittag und noch mal am Nachmittag. Dann würde ich heute gut nutzen und morgen vielleicht einen Ruhetag einlegen. Tja, und wer bei Regen gern eine Hütte aufsucht, für den habe ich jetzt noch einen Tipp. Die Mittagspause wollte ich nämlich in der offenen Kiellaroavvi autiotupa machen, malerisch gelegen in einem winzigen Seitental an den Divreláddot-Seen.









                                                                                          Schon etwas älter (an der Hütte steht eine 69, vermutlich das Baujahr) und ohne Gas, aber mit Ofen und vielen, vielen Haken zum Trocknen. Nasse Sachen hatte ich keine, die wären draußen auch besser getrocknet, und so blieb es bei der Mittagspause (12:40 bis 14:00 Uhr).


                                                                                          Divreláddot

                                                                                          Weiter ging ich ziemlich genau nach Norden, querte Bach und Moor, kam zwischen zwei Hügeln hindurch und traf dann wieder auf den Kiellajoki, hier an einer Flussinsel:



                                                                                          Der hatte durch mehrere Zuflüsse einiges Wasser gewonnen. Ja, was soll ich sagen, das Wandern am Ufer war ganz herrlich!



                                                                                          Oft ging es wie hier oberhalb einer sandigen Böschung direkt am Fluss, manchmal musste ich kleine Moore queren oder umgehen. Kurze Pause 1 km vor dem Zufluss Nirvajoki.




                                                                                          Mündung des Nirvajoki, man sieht den Rentierzaun auf der anderen Seite

                                                                                          Ab hier war wieder ein Pfad eingezeichnet, dem ich auch folgte. Er führte etwas entfernt vom Fluss durch hügeliges Gelände, später durch einen großen Kiefernwald, bis ich wieder auf den Fluss traf. Dort scheuchte ich versehentlich einen Elch auf, der die Flucht ergriff, bevor ich die Kamera zücken konnte. Im Gegenwind hatte er mich nicht gewittert, und ich konnte ihn hinter dem Gebüsch nicht sehen. Gegen 16:00 Uhr fand ich eine Feuerstelle, massenhaft gute Zeltmöglichkeiten und einfachen Zugang zum Wasser. Das reichte ja auch, nach 6 straffen Wanderstunden. Wer wusste schon, wann der nächste so gute Platz auftauchte.



                                                                                          Perfekter Platz für einen Ruhetag – weit genug vom Fluss entfernt, dass man ihn nur noch dezent rauschen hörte. Nach einer großen Waschaktion mit Rasieren und Unterwäsche waschen war ich extrem entspannt und freute mich sogar auf den Regen. Nur Mücken gab es hier. Den ganzen Tag hatte ich keine einzige bemerkt, und jetzt schwirrte gleich ein Dutzend auf einmal im Zelt herum. Die meisten ließen sich artig hinaus komplimentieren, also alles noch harmlos.



                                                                                          Kommentar


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                                                                                            Fuchs
                                                                                            • 02.09.2016
                                                                                            • 1703
                                                                                            • Privat


                                                                                            #46
                                                                                            TAG 11

                                                                                            Vorletzter Tourentag. Ab 7 sollte Regen einsetzen, 13mm über den Tag verteilt. Da war mein Zelt schon um 4 leergeräumt und bereit zum Abbauen:
                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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ID: 3331957
                                                                                            Da hätte ich noch etwas Zeit um die restliche Strecke nach Karigasniemi abzukürzen und etwas Bewegung bevor ich für längere Zeit ans Zelt gefesselt sein würde.
                                                                                            Die Sonne schaute sogar noch kurz hervor und tauchte alles in ein klar-goldenes Licht:
                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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ID: 3331962
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                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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ID: 3331961
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                                                                                            Ich steuerte das kleine Tal an das nordöstlich vom Stuorrageadggoaivi hinab führt:
                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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ID: 3331963
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                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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ID: 3331964
                                                                                            weiter unten auch buckelig und nass.
                                                                                            Ich war eigentlich auf der richtigen Seite des genannten Baches,
                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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ID: 3331965
                                                                                            aber dort wäre ich in ein unbegehbares Moor geraten, deshalb Seitenwechsel.
                                                                                            Als ich 1km weiter nördlich wieder zurückwechseln wollte, war das gar nicht so einfach, da das hier wieder "Mäandergelände" war:
                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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ID: 3331966
                                                                                            Erst nach längerem Suchen fand ich eine Stelle wo Furten mit Gummistiefeln möglich war.
                                                                                            Am nordöstlichen Ausläufer der Anhöhe Cohkun war ein schöner Platz der eigentlich gut zum Campen geeignet war, ich wollte dort aber nur eine Rast einlegen. Und während der Rast setzte der Regen ein. OK, dann wird das dann mein Zeltplatz. Immerhin 7km Wegstrecke gemacht, besser als nichts. Und als ich dann das Zelt aufbauen wollte...
                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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ID: 3331967
                                                                                            Oh no ... here we go again ...
                                                                                            Mein Zelt ist 7 Jahren alt, und vor 2 Jahren in Nordreisa hatte ich das erste mal dieses Problem. So sollte das Gestänge aussehen:
                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: DSC06447.jpg
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ID: 3331968
                                                                                            Beim ersten mal habe ich noch geglaubt dass da was gebrochen ist, aber inzwischen weiß ich dass das silberne Verbindungselement lediglich verrutscht ist.
                                                                                            Die Schnellreparatur: Hülse drum, Klebeband um die Hülse und fertig.
                                                                                            Die gediegene Reparatur: Gummiband auffummeln welches durch´s Gestänge verläuft, das betroffene Element rausholen und das Verbindungsstück wieder rausfummeln.
                                                                                            Wegen des Regens wurde es eine Schnellreparatur. Vielleicht an der Zeit mir ein neues Zelt zuzulegen? Ich zögere noch; mein access 1 ist mir doch schon sehr ans Herz gewachsen...
                                                                                            Am Vormittag legte der Regen eine Pause ein in der dieses Bild entstand:
                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: GOPR2139.jpg
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ID: 3331969
                                                                                            Erfreulicherweise waren Mücken auf der Tour seit Tag 8 kein Thema mehr. Die letzten Tage war ich relativ hoch und luftig unterwegs, aber auch hier in dem geschützten Tal war nichts. Das Tal war so geschützt, dass ich kein Telefonsignal hatte, obwohl laut Netzabdeckungskarte hier schönstes 5G sein sollte. Ich stieg kurz auf die Anhöhe, und dort war dann gutes Netz, ich hatte einen neuen Wetterbericht und reservierte mir für die nächste Nacht eine Hütte am Campingplatz in Karigasniemi.
                                                                                            Ab Mittag regnete es dann durch und der restliche Tag wurde vereigenbrötelt.

                                                                                            Kommentar


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                                                                                              Dauerbesucher
                                                                                              • 22.05.2016
                                                                                              • 795
                                                                                              • Privat


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                                                                                              Tag 11

                                                                                              So, und wo blieb jetzt mein Regen? Auf den ich mich schon gefreut hatte, damit ich heute guten Gewissens einen faulen Tag machen konnte? Der ließ auf sich warten. Stattdessen gab es Sonne mit ein paar Wolken. Gutes Wanderwetter, bestimmt noch für ein paar Stunden. Bei so wenig Wind war nicht plötzlich die Regenfront da. Meine Hand zuckte schon, um die ersten Sachen einzupacken. Moment mal, warum eigentlich? Ich war an den vergangenen beiden Tagen so viel gelaufen, dass ich nur noch vier, maximal fünf Stunden bis zur Straße brauchte. Die konnte ich nun wirklich bequem morgen gehen und hätte immer noch genug Essen für einen weiteren Tag.

                                                                                              Also
                                                                                              beschloss ich, dass es absolut keinen Grund für Eile oder irgendwelche Gewissensfragen gab und verbrachte einen erholsamen Vormittag an diesem schönen Platz.



                                                                                              Den Nachmittag allerdings überwiegend im Zelt, weil es dann doch ab 13:30 Uhr praktisch durchgängig regnete. Und so war es fast noch schöner. Diese finnischen Kiefernwälder auf Sandboden strahlen für mich eine besondere Ruhe und Geborgenheit aus, die mich wohlig einhüllte. Die Welt wird kleiner, wenn es regnet. Das mochte ich in dem Moment sehr.

                                                                                              Kommentar


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                                                                                                Fuchs
                                                                                                • 02.09.2016
                                                                                                • 1703
                                                                                                • Privat


                                                                                                #48
                                                                                                TAG 12

                                                                                                Von Karigasniemi führt (zumindest laut Karte) ein Weg Richtung SO quer durch Muotkatunturi. Wäre ich vom Camp einen guten Km flussabwärts gegangen, wäre ich auf den Weg gestoßen. Allerdings wäre ich da fast ausschließlich unter der Baumgrenze, und da es ein zumindest trockener Tag zu werden versprach, hatte ich noch Lust auf Aussicht.
                                                                                                Deshalb ging es zunächst in die "falsche" Himmelsrichtung SW auf die Anhöhe. Durch die Bäume hindurch war bald der See 345 sichtbar.
                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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ID: 3332143
                                                                                                Diesen passierte ich an seiner Westseite,
                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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ID: 3332144
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                                                                                                Blick zurück nach Osten:
                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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ID: 3332145
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                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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ID: 3332146
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                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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ID: 3332147
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                                                                                                Die Aussicht von der nördlichen Erhebung von Kafevuossancopma war schöner als die vom vorherigen Berg - im Norden Lanka mit Sendemast; das war schon seit Tagen eine Landmarke:
                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: PXL_20250612_073355824.MP.jpg
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ID: 3332148
                                                                                                Richtung NNW im Tal sah man schon Karigasniemi und einen Zipfel vom Tenojoki/ Tana:
                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: PXL_20250612_073410156.MP.jpg
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                                                                                                Von hier stieg ich schräg zum Hang nach NW ab zum Bach im Tal (Kafevuossanaja), und dort traf ich dann auf 290m Höhe auf den Weg. Der war allerdings höchst unscheinbar; sicherheitshalber kontrollierte ich per GPS ob ich auch an der richtigen Stelle war.
                                                                                                Richtig war schon mal, dass es ein wenig bergauf ging, aber man musste wirklich die Augen offenhalten um eine Andeutung von Spur zu erkennen:
                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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ID: 3332150
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ID: 3332151
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                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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ID: 3332152
                                                                                                Irgendwo bin ich dann aber doch falsch abgebogen - nirgendwo ein Hauch von Spur oder Pfad. Dann halt weglos weiter. Ging zunächst gut, dann wurde es aber steiniger. Ich musste trotzdem grinsen: die Navigation im weglosen Gelände auf der Tour klappte gut, aber hier auf einem *Weg* habe ich mich dann verlaufen...
                                                                                                Eine offene Fläche bot Gelegenheit zur Positionsbestimmung:
                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: GOPR2160.jpg
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ID: 3332153
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                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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ID: 3332154
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                                                                                                Ohne besondere Vorkommnisse ging es dann nach Karigasniemi. Wenn man 3km Luftlinie vom Ort entfernt ist hat man wegen topografischer Gegebenheiten noch mindestens die doppelte Strecke; es sei denn man will durch zweifelhaftes Gelände "abkürzen", Rentierzäune überwinden und diesen Fluss durchwaten:
                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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ID: 3332155
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                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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ID: 3332156
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                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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ID: 3332157
                                                                                                gab es schon für 52€ zu mieten, auch Sanitärbereich und Küche waren ansprechend, der Supermarkt mit Bushaltestelle ganz in der Nähe.
                                                                                                Apropos Supermarkt:
                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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ID: 3332158

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                                                                                                ENDE

                                                                                                Kommentar


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                                                                                                  Dauerbesucher
                                                                                                  • 22.05.2016
                                                                                                  • 795
                                                                                                  • Privat


                                                                                                  #49
                                                                                                  Fjellfex: Aber gerne doch! Und Dank an dich, dass ich mich hier dran hängen durfte. Ich gebe zu, ich musste mich schon ordentlich sputen um bei deinem Takt, jeden Tag ein neuer Teil, nicht abgehängt zu werden. Meinem nächsten Tag, der ebenfalls auf einem Campingplatz endet, folgt noch ein Bonus-Schmankerl. Also:

                                                                                                  Tag 12


                                                                                                  Nach dem Ruhetag (und sogar zusätzlich ein paar Stunden Schlaf) fühlte ich mich bestens erholt. Ab 5:45 Uhr lief ich erst mal weiter auf dem Pfad. Heute gäbe es die Option, ein gutes Stück auf dem Kiellajoki zu paddeln – ein mehrere Kilometer langer, ruhiger Abschnitt ohne Stromschnellen begann nicht weit von hier. Doch das Wetter machte keine rechte Paddel-Lust. Bedeckt und kühl hätte ich noch hingenommen, aber dazu wehte der Wind genau aus Nordost. Nee, ich bin ein Schönwetterpaddler, ich wollte mich nicht gegen den Wind abmühen.

                                                                                                  Meiner guten Laune tat das keinen Abbruch, denn erstens gehe ich gerne, zweitens zumal in diesem leichten Gelände, drittens würde sich garantiert morgen eine Möglichkeit zum Paddeln finden und viertens freute ich mich schon auf den Campingplatz, den ich um Mittag herum erreichen würde. Ein paar Seitenbäche waren zu überqueren ...





                                                                                                  das eine oder andere Feuchtgebiet ebenfalls, ab und an eine strauchige oder steinige Stelle, aber im Großen und Ganzen lief es sich wunderbar.


                                                                                                  die Anzahl der Feuerstellen nahm zu



                                                                                                  In einem Moor, das randvoll mit Wasser und offensichtlich ungangbar war, scheute ich den Umweg von vielleicht 400 Metern und hätte es sogar fast geschafft. Der letzte Schritt vor dem rettenden festen Boden war dann der letzte, den ich heute mit trockenem rechten Stiefel machte. Wieder was gelernt: Gummistiefel sind hilfreich, haben aber doch ihre Grenzen. Nämlich in der Schafthöhe von 40cm. Und es passt eine Menge Wasser hinein.

                                                                                                  Danach ging es noch eine Stunde am Kiellajoki entlang bis zur Einmündung des Bajit Soarvevuopmi von Süden. Nur kurz kam die Sonne durch. Das musste für Fotos genutzt werden, damit hinterher alle denken, ich hätte nur schönes Wetter gehabt.


                                                                                                  Kiellajoki






                                                                                                  Furt Bajit Soarvevuopmi

                                                                                                  Hier konnte ich das vorhin Gelernte anwenden, prüfte vor jedem Schritt die Tiefe mit dem Stock und kam unerwarteterweise tatsächlich in Gummistiefeln durch.


                                                                                                  genau hier

                                                                                                  Frühstückspause nach zweieinhalb Wanderstunden um 8:15 Uhr. Für die nächsten anderthalb Stunden gab es dann wirklich nur noch angenehmes Spaziergelände …







                                                                                                  bis zur Querung des Vuolit Soarvevuopmi. Auf dem Foto direkt an der Mündung in den Kiellajoki. Sah genauso harmlos aus wie der letzte, war aber nach der Stockprobe wohl doch etwas tiefer. Mitten auf der Tour mit Regen im Anmarsch hätte ich die Furtsandalen angezogen. So kurz vor dem Campingplatz, der rechte Stiefel war ja sowieso schon nass, ging ich einfach durch und ließ den linken auch noch voll laufen.

                                                                                                  Dahinter legte ich noch eine Pause ein und musste ein bisschen grinsen. Mit dieser Furt waren meine Gummistiefel finnisch getauft, also bereit für die letzte Bewährungsprobe. Wenn sie am Nachmittag noch komplett trockneten, dann erhielten sie das Prädikat „besonders geeignetes Schuhwerk“ in der Kategorie „Finnisch Lappland“ Unterkategorie „Juni“. So dachte ich mir das, während ich sie auskippte, die nassen Socken auswrang und alles wieder anzog. Ich war dann doch ganz froh, dass es nur die letzte halbe Stunde bis zum Campingplatz war, die ich darin gehen musste.







                                                                                                  Die für Zelte vorgesehenen Stellen hätte ich mir näher am Fluss als an der Straße gewünscht, aber der Platz war nett und ruhig und völlig in Ordnung. Es stand nur ein weiteres Zelt (ohne erkennbaren Bewohner), später kamen noch zwei Radfahrer, die sich woanders platzierten. Als die Wäsche gewaschen war und im Trockner vor sich hin trudelte, versüßte ich mir den Nachmittag mit Kaffee und Kuchen.

                                                                                                  Für morgen, also Freitag, sah das Wetter sehr brauchbar aus. Da ich noch einen Tag übrig hatte, beschloss ich, ein Stück auf dem Kiellajoki zu paddeln, vielleicht auch noch auf einem der Seen, und am Samstag den Bus von Muotkan Ruoktu zu nehmen.



                                                                                                  Frisch geduscht auf dem Campingplatz Giellájohka. Die Gummistiefel, fast unnötig zu sagen, waren bis zum Abend vollständig trocken.

                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                    Erfahren
                                                                                                    • 27.11.2013
                                                                                                    • 443
                                                                                                    • Privat


                                                                                                    #50
                                                                                                    Herzlichen Dank an die Gummistiefelgang für diesen äußerst kurzweiligen Bericht!

                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                      Fuchs
                                                                                                      • 02.09.2016
                                                                                                      • 1703
                                                                                                      • Privat


                                                                                                      #51
                                                                                                      Die "Gummistiefelgang" freut sich, dass sie offenbar GnäFrau ein wenig zu divertieren vermochte.

                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                        Dauerbesucher
                                                                                                        • 22.05.2016
                                                                                                        • 795
                                                                                                        • Privat


                                                                                                        #52
                                                                                                        Tag 13

                                                                                                        Trotz Mitternachtssonne – schon am Abend hatten sich die Wolken verzogen – war das Zelt ausreichend beschattet für ein paar Stunden Schlaf. Am frühen Morgen hielt mich hier nichts mehr.


                                                                                                        Aufbruch um 5:40 Uhr

                                                                                                        Ich ging über die Brücke und fand am Nordufer des Kiellajoki einen Pfad, dem ich flussabwärts folgte. Hier gab es noch zu viele Stromschnellen in zu kurzen Abständen für meinen Geschmack.


                                                                                                        Giellájohka Camping

                                                                                                        Danach ging es auf einem markierten Pfad durch schönen Kiefernwald, bis ich die perfekte Stelle fand, um das Boot ins Wasser zu setzen.



                                                                                                        Auch das Wetter zeigte sich von seiner besten Seite, und ich fühlte mich großartig. Ich wusste gar nicht, ob ich gleich vor Freude lachen oder heulen würde, so schön war das. Zum Abschluss der Tour noch mal bei Sonnenschein paddeln zu dürfen, war wirklich ein Geschenk.







                                                                                                        Zweimal musste ich Stromschnellen umtragen. Andere hätten gerade da ihren Spaß gehabt, aber für mich ist Wildwasser nichts.






                                                                                                        zweite Tragestelle



                                                                                                        So hätte es noch lange weitergehen können, aber ich wollte heute unbedingt noch die Hügellandschaft südlich des Flusses erkunden und ein bisschen auf dem Petsimjärvi paddeln. Kurz vor der Einmündung des Kamasjoki landete ich an, rollte das Boot zusammen, aß einen Müsliriegel und durchquerte die nasse Ebene in Richtung Südwesten.


                                                                                                        Moortümpel



                                                                                                        Wieder auf trockenem Terrain, stieß ich auf eine Fahrspur, die grob nach Süden verlief. Auf Luftbildern war mir schon aufgefallen, dass es hier sehr viel Sand gab – eine riesige Dünenlandschaft.


                                                                                                        oder ein großer Sandspielplatz




                                                                                                        weiter auf der Fahrspur durch lichten, sandigen Kiefernwald



                                                                                                        Am Petsimjärvi machte ich das Boot startklar und paddelte gemächlich über den See. Ein auffrischender Westwind brachte Wolken mit, die sich immer mehr verdichteten. Meine Idee war, später noch über den angrenzenden Suolojávri zu paddeln, um dann auf den Peltojoki zu stoßen.


                                                                                                        Petsimjärvi



                                                                                                        Direkt vor dem Übergang zum Suolojávri änderte ich (ohne nachvollziehbaren Grund) meinen Plan und paddelte stattdessen am Südufer gegen den Wind zurück zu genau der Stelle, an der ich eingesetzt hatte. So wurde es eben eine Paddelrunde. Auch gut.



                                                                                                        Während der Mittagspause hing das Packraft zum Trocknen schlaff über einem Strauch, und bei mir war eigentlich auch für heute die Luft raus. Der anregende, sonnige Vormittag hatte noch mal richtig Spaß gemacht, ab jetzt würde ich die Tour sehr gemächlich ausklingen lassen.

                                                                                                        Auf der Fahrspur schlenderte ich später die paar Kilometer bis zum Peltojoki, sah mich zuerst an der Nordseite nach einer geeigneten Zeltstelle um, fand aber die andere Seite attraktiver. War ja über die Straßenbrücke kein Problem, da hinzukommen.


                                                                                                        Peltojoki



                                                                                                        Hier gab es viele kleine Feuerstellen – diese Seite war tatsächlich wesentlich beliebter. Ich ging noch weiter am Fluss entlang, bis die trockenen Hügel ausliefen und suchte mir einen möglichst schattigen Platz. Die Wolken hatten sich längst wieder verzogen.




                                                                                                        Und damit ist auch mein Teil jetzt fertig. Am nächsten Tag fuhr ich von Muotkan Ruoktu mit dem stets zuverlässigen Eskelisen-Bus zurück nach Ivalo.


                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                          Lebt im Forum
                                                                                                          • 30.06.2009
                                                                                                          • 5171
                                                                                                          • Privat


                                                                                                          #53
                                                                                                          Danke Fjellfex ,hat mir sehr gut gefallen dir zu folgen!

                                                                                                          Bin im Wald, kann sein das ich mich verspäte

                                                                                                          meine Weltkarte

                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                            Fuchs
                                                                                                            • 02.09.2016
                                                                                                            • 1703
                                                                                                            • Privat


                                                                                                            #54
                                                                                                            Zitat von codenascher Beitrag anzeigen
                                                                                                            hat mir sehr gut gefallen
                                                                                                            Kiitos. (Finnisch für danke. Obwohl sprachlich nicht unbegabt und wohl nicht das letzte mal in Finnland gewesen, werde ich diese Sprache wohl nie lernen...)

                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                              Erfahren
                                                                                                              • 05.05.2016
                                                                                                              • 301
                                                                                                              • Privat


                                                                                                              #55
                                                                                                              Vielen Dank auch von mir an euch beide fürs Mitnehmen auf die Tour(en).

                                                                                                              Könnt ihr vielleicht was zu euren Gummistiefeln schreiben ( Hersteller, Modell, Gewicht) und stimmt es, dass sie schnell trocknen? Welche Socken sind drin zu empfehlen? Die scheinen sich ja für euch bewährt zu haben. Nachteile? Lieben Dank.

                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                Fuchs
                                                                                                                • 02.09.2016
                                                                                                                • 1703
                                                                                                                • Privat


                                                                                                                #56
                                                                                                                Zitat von agricolina Beitrag anzeigen
                                                                                                                Vielen Dank auch von mir an euch beide fürs Mitnehmen auf die Tour(en).

                                                                                                                Könnt ihr vielleicht was zu euren Gummistiefeln schreiben ( Hersteller, Modell, Gewicht) und stimmt es, dass sie schnell trocknen? Welche Socken sind drin zu empfehlen? Die scheinen sich ja für euch bewährt zu haben. Nachteile? Lieben Dank.
                                                                                                                Schön, dass es dir gefallen hat.

                                                                                                                In Beitrag habe 5 ich und in Beitrag 14 hat Borgman schon einiges zum Schuhwerk gesagt.

                                                                                                                Borgman hatte sich für die Tour ein französisches Produkt zugelegt (Name ist mir entfallen), die meinigen sind schon 20 Jahre alt - ein Billigprodukt aus dem Baumarkt. Deren Gewicht liegt bei dem eines schweren Bergschuhs. Socken hatte ich auch nichts besonderes (Billigprodukt vom Aldi), Borgman hat zum besseren Sitz 2 Paar übereinander angezogen.
                                                                                                                Wichtig für mich: da man durch die Sohle die Steine viel mehr spürt, will ich bei den Dingern auf eine weiche Einlegesohle keinesfalls verzichten.

                                                                                                                Großer Vorteil von Gummistiefeln: im nassen Gelände ist man König, und falls sie innen doch mal nass werden, trocknen sie sehr schnell. (Hatten wir beide auf der Tour.)
                                                                                                                Großer Nachteil: bei warmen Temperaturen steigt in den Dingern der Dampf auf. Dann legt man viele Pausen ein wo man sie auszieht, steigt vielleicht mal extra in einen kalten Bach ... oder nimmt doch lieber Bergstiefel.

                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                  Dauerbesucher
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                                                                                                                  • 795
                                                                                                                  • Privat


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                                                                                                                  Zitat von agricolina Beitrag anzeigen
                                                                                                                  Könnt ihr vielleicht was zu euren Gummistiefeln schreiben ( Hersteller, Modell, Gewicht) und stimmt es, dass sie schnell trocknen? Welche Socken sind drin zu empfehlen? Die scheinen sich ja für euch bewährt zu haben. Nachteile?
                                                                                                                  Ich habe den Aigle Parcours 2, also nichts so exotisches wie Fjellfex, eine halbe Nummer kleiner als ich ansonsten brauche. Das Gewicht ist vergleichbar mit meinem favorisierten Hanwag Alaska, also etwa ein Kilo pro Stiefel. Tatsächlich stört mich das relativ hohe Gewicht nicht, wenn die Passform stimmt. Meine Fersen sind eher schmal, und deshalb musste ich im März eine Weile experimentieren, bis ich meine 23km Standardstrecke bequem darin laufen konnte. Am besten gepasst hat: das normale Hanwag-Fußbett in den Gummistiefel, eine mitteldicke Wandersocke, z.B. Falke TK1, und darunter eine dünne Baumwollsocke. Bei Vor- und Nachteilen bin ich genau bei Fjellfex.

                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                    Erfahren
                                                                                                                    • 05.05.2016
                                                                                                                    • 301
                                                                                                                    • Privat


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                                                                                                                    Vielen Dank!

                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                      Gerne im Forum
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                                                                                                                      • 99
                                                                                                                      • Privat


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                                                                                                                      Sehe ich das richtig, dass ihr beide keine Rettungsweste beim Packraften dabeihabt? Da würden mich mal eure Beweggründe interessieren, denn mir scheint es doch einigermaßen Konsens zu sein, dass die zur Pflichtausrüstung gehört.

                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                        Fuchs
                                                                                                                        • 02.09.2016
                                                                                                                        • 1703
                                                                                                                        • Privat


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                                                                                                                        Zitat von JanF Beitrag anzeigen
                                                                                                                        Sehe ich das richtig, dass ihr beide keine Rettungsweste beim Packraften dabeihabt? Da würden mich mal eure Beweggründe interessieren, denn mir scheint es doch einigermaßen Konsens zu sein, dass die zur Pflichtausrüstung gehört.
                                                                                                                        Richtig beobachtet. Ich weiß, dass das nicht vorbildlich ist; die diesbezügliche Diskussion ist mir bekannt:
                                                                                                                        Ertrinken – Wikipedia
                                                                                                                        Meine Beweggründe (ich spreche nur für mich; nicht auch für Borgman): mindestens 95% der zurückgelegten Paddelstrecke erfolgte in Bereichen wo ich im Wasser noch hätte stehen können. Dies gilt sogar für den Saddejavre: wenn man den sich auf Luftbildern anschaut erscheint er nicht blau, sondern gelblich - wegen der geringen Tiefe.
                                                                                                                        Am "riskantesten" war am ehesten die 1. Querung Kurtojoki, aber die erfolgte sozusagen "unter Aufsicht".

                                                                                                                        Bei anderen Touren wie Arjeplog 2021 oder Jämtland 2023 wo es über tiefere (wenngleich immer noch stille) Gewässer ging, habe ich eine Weste benutzt wie man anhand der entsprechenden Berichte/ Videos sehen kann.

                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                          Gerne im Forum
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                                                                                                                          • 99
                                                                                                                          • Privat


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                                                                                                                          Alles klar, danke für die Antwort! War übrigens wirklich eine Frage interessehalber, sollte kein erhobener Zeigefinger sein.

                                                                                                                          Kommentar