• vobo

    Vorstand
    Dauerbesucher
    • 01.04.2014
    • 734
    • Privat


    [NO] Svartisen 2021 - leider doch nicht

    Tourentyp Trekkingtour
    Breitengrad 66.6254908
    Längengrad 13.5909805
    Svartisen 2021 - leider doch nicht

    Zeitraum: 05.08.-22.08.2021

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image_32742.jpg Ansichten: 54 Größe: 3,26 MB ID: 3073876
    Ach was hatten wir geplant, durchdacht und gehofft. Und so viel hat sich erfüllt: Rechtzeitige Impftermine, Norwegen macht seine Grenzen auf, die Ausrüstung stimmte und das Wetter sah gut aus, die Bedenken der Angehörigen hinsichtlich der Gletscherwanderung ausgeräumt und und und … aber es kam anders.

    „Wir“? Bernd (aka @Borgman) hatte ich seit einem Jahr in den Ohren gelegen, dass er mich mit seiner Erfahrung doch einmal bei einer Gletscherwanderung mitnehmen könnte? Meine einzigen Gletschererfahrung kommen vom Brikdalsbreen auf unserer Hochzeitsanreise, bei der ich mit Steigeisen in einer 10er-Anfängergruppe wegrutschte und am Seil hing …

    Und irgendwann hatte mein Werben Erfolg: Auch Bernd schien mehr und mehr Lust zu bekommen. So plante ich schließlich einen Einstieg am Nordfjorden (westlich des Svartisen) - der Ausstieg von Tilmann und Susanne aus dem letzten Jahr – mit einem Abstieg ins Fonndalen zum Engebreen und mich dann nach einer Woche mit Bernd am Fykanvatnet zu treffen, von wo aus wir dann auf den westlichen Svartisen begeben wollten. In der zweiten Woche lag dann der Svartisen und das Stormdalen auf unserer geplanten Strecke.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image_32741.jpg Ansichten: 53 Größe: 1,49 MB ID: 3073875
    Zuletzt geändert von vobo; 31.08.2021, 15:08.

  • vobo

    Vorstand
    Dauerbesucher
    • 01.04.2014
    • 734
    • Privat


    #2
    Prolog

    Seit ein paar Jahren habe ich mir vorgenommen, nur eine Wegstrecke zu fliegen und für die andere Bus, Bahn oder Schiff zu nutzen. Dieses Jahr sollte es mit dem Flieger direkt ins Fjell gehen – das fand ich sehr reizvoll.

    Und mit meinen Impfterminen buchte ich dann einen Flug von Hannover über Amsterdam und Bergen nach Bodø. 6 Uhr morgens Abflug und gegen halb 3 in Bodø, da sollte ich doch gut das Hurtigbåt entlang der Küste Richtung Svartisen bekommen.
    Leider haben sich dann zum Sommerfahrplan manche Bootsfahrpläne noch verändert, so dass ich es nicht mehr bis ins Fjell am gleichen Tag schaffen konnte.

    Noch fast zu Lockdown-Zeiten versuchte ich mit einer Bekannten einen „Megamarsch“ – 50 km in 12 Stunden – ohne irgendwelche Vorbereitungen, das ging sich hervorragend.
    Anfang Juni begann ohne besonderen Grund beim Joggen mein linkes Knie zu schmerzen, so dass ich diese körperliche Vorbereitung erstmal pausieren musste. Als dann Bernd Anfang Juli mit mir eine Nachtwanderung rund um das Steinhuder Meer plante, hinkte ich zwar noch ein wenig, aber konnte sie bis auf die Müdigkeit gut durchstehen. Und meine zwei üblichen Vorbereitungswanderungen mit schwerem Rucksack im Juli gingen recht gut.
    In der Vorplanung hat Bernd sich freundlicherweise bereit erklärt, meine Frühstücksrationen und den Nachschub an Schoki und Brennspiritus für die zweite Woche mitzubringen, so dass ich nur rund 18 kg in meinem Rucksack schleppen brauchte – wunderbar.

    Und als ich am letzten Juli-Wochenende die Frühstücksrationen bei Bernd vorbei brachte und noch Thomas (aka @evernorth) kennenlernte und wir weitere Wanderstrecken diskutierten hatte die Vorfreude ihren Höhepunkt erreicht.

    Kommentar


    • vobo

      Vorstand
      Dauerbesucher
      • 01.04.2014
      • 734
      • Privat


      #3
      Donnerstag, 05.08.: Der Löwe von Rødøy

      Vor lauter Aufregung und Vorfreude wachte ich noch früher auf als nötig und nahm die S-Bahn um 04:11 Uhr zum hannoverschen Flughafen. Völlig überflüssig, da ich selbst zu dieser Zeit 90 Minuten vor Abflug die allerletzte Person am Check-In war – aber mindestens 50 Leute vor mir in der Schlange warteten. Als nur noch 10 Leute vor mir waren, wurde auch noch ein dritter Schalter aufgemacht – wenn der Typ nicht verpennt hatte…
      Dafür hatte sich mittlerweile die Schlange an der Security auch abgebaut und der klappte innerhalb von 10 Minuten. In Amsterdam gönnte ich mir ein leckeres Frühstück und war überrascht wie viele Biere zum Frühstück bestellt wurden.
      Auf dem Flug nach Bergen hatte ich das interessante Erlebnis einer türkischen Lehrerin aus den Niederlanden, die erste geführte Trekkingtouren in der Hardangervidda unternehmen wollte. Aufmerksam wurde ich durch einen Pass voller Stempel, die von einer Südamerika-Tour vor Corona stammten – so gab es viele Informationen und Erlebnisse auszutauschen.

      In Bergen war die Einreise dann völlig problemlos: Beim Ausstieg wurden wir aufgefordert die Impfunterlagen bereit zu halten und nach 2 Minuten war die Kontrolle mit dem elektronischen Zertifikat abgehandelt. Dafür musste ich dann 45 Minuten auf das Gepäck warten, um es dann durch den Zoll zum Self-Service-Checkin zu tragen. Leider erklärte dieser mir (und allen anderen) Einreisenden, dass sie das Gepäck dann doch zu dem überforderten 1-Personen-Counter bringen mussten, so dass sich die nächsten 15 Minuten Wartezeit ergaben.
      Aber letztlich fasste die Widerøe-Maschine nach Bodø eben doch nur 40-50 Passagiere, so dass es doch bald los ging. Leider war es noch sehr bewölkt. so dass ich keine Blicke auf mein Wandergebiet erhaschen konnte.

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen026.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,85 MB ID: 3074189
      In Bodø findet sich mehr und mehr Werbung für die Kulturhauptstadt 2024 – und glücklicherweise so gar keine Wahlwerbung.

      Das Gepäck war schneller als mein Klogang, und so hatte ich eine gute Stunde für meine Einkäufe – Spiritus und Schoki. Aber die Strecke wären gut 3,5 km gewesen, doch vor einigen Wochen hatte ich einen Artikel aus Bodø gelesen zu den neuesten Mobilitätsoptionen in der Stadt.

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen027.JPG Ansichten: 0 Größe: 3,42 MB ID: 3074190
      Unmittelbar am Flughafen fanden sich 3 dieser Teile. So wenig ich sie im Stadtbild meiner Heimatstadt brauche, so toll sind sie für Touristen. Aber dass sich in dieser 50.000-Einwohner-Stadt am Polarkreis mittlerweile auch schon Scooter lohnen sollen…

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen028.JPG Ansichten: 0 Größe: 4,09 MB ID: 3074187
      Aus dieser Liste an Schokis sendete ich einen Bestellzettel an Bernd.

      So war ich schon gegen 15:30 Uhr am Sentrumsterminalen und konnte in aller Ruhe noch die Einkäufe verpacken und die Wanderschuhe entpacken. Dann ging es auf den Nordlandsexpressen in Richtung Sandnessjøen…

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen029.JPG Ansichten: 0 Größe: 2,48 MB ID: 3074188

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen032.JPG Ansichten: 0 Größe: 2,17 MB ID: 3074186

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen033.JPG Ansichten: 0 Größe: 3,62 MB ID: 3074191
      Masken wurden zwar empfholen, hatten sich aber nahezu vollständig erledigt. Auch in Supermärkten o.ä. wurden sie nicht genutzt – da habe ich mich schnell angepasst.

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen035.JPG Ansichten: 0 Größe: 3,08 MB ID: 3074197
      In Ørnes stiegen einige Fahrradfahrer zu, da der Svartisentunnel als einziger an der Westküste für Radfahrer gesperrt ist.

      Die Fahrt mit dem Katamaran hat mich total begeistert. Mit einem Affenzahn düst das Boot durch die Inseln mit tollen Blicken auf das Festland. Innen drin war es total leise, und die Anlegemanöver waren jedes Mal spannend.
      Hinter Ørnes tauchte auch zum ersten Mal der Svartisen-Gletscher auf – voller Vorfreude schickte ich nicht nur Bernd erste Bilder. Das Wetter wurde auch immer besser.

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen036.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,49 MB ID: 3074196

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen038.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,54 MB ID: 3074194

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen040.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,27 MB ID: 3074193

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen043.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,20 MB ID: 3074192
      Die Kammroute nach links würde es die nächsten Tage am Mel- und Nordfjorden entlang gehen.

      Gegen 19 Uhr erreichte das Hurtigbåt die Insel Rødøy, dessen weithin sichtbare Erhebung als „Rødøylova“ – der Löwe von Rødøy bezeichnet wird.

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen044.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,88 MB ID: 3074195

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen045.JPG Ansichten: 0 Größe: 3,38 MB ID: 3074203
      Ursprünglich hätte jetzt noch eine Fähre nach Jektvik zum Festland gehen sollen, aber das hatte sich mit dem Sommerfahrplan geändert. So hatte ich mir gedacht, mir heute eine Schlafstelle zu suchen und morgen früh ans Festland zu fahren. Und vielleicht könnte ich ja noch einen Löwen bändigen …

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen046.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,31 MB ID: 3074201
      Etwa 2 km Straße waren bis zum Beginn des Anstiegs zu gehen, dabei stieß ich auf ein nett duftendes Lagerhaus.

      Die Insel Rødøy (oder Rødøya) ist aufgrund seiner Nähe zum Festland noch recht gut erschlossen, auf der Insel leben knapp 200 Menschen dauerhaft. So lohnt sich offenbar auch noch der Betrieb eines recht beliebten Restaurants mit Unterkünften, Klokkergården.

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen047.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,17 MB ID: 3074200
      Der kleine Hafen beim Restaurant.

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen048.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,04 MB ID: 3074199
      Da oben soll es noch hochgehen (443 m über dem Meeresspiegel).

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen049.JPG Ansichten: 0 Größe: 3,57 MB ID: 3074204
      Wie in vielen beliebten steilen Anstiegen Norwegens wurde auch hier mit Hilfe von Sponsoren eine Treppe gebaut.

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen050.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,75 MB ID: 3074198

      Schnell begann ich zu schwitzen, die gut 200 Höhenmeter Steilanstieg kosteten meinen müden Körper einige Kräfte. Einige Kletterer kamen mit entgegen, aber Gespräche ergaben sich nicht.

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen051.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,38 MB ID: 3074202

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen052.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,57 MB ID: 3074207
      Links wieder der Kamm für die nächsten Tage, davor ein Schiff der Fähre Jektvik-Kilboghamn. Tolle Ausblicke. Das kleine Türmchen in der Bildmitte ist eine Signalfeuerstelle, dahin komme ich noch.

      Auf etwa 250 m an einer Weggabelung ließ ich den Rucksack liegen. Leider wurde das Licht aufgrund der Wolken langsam schlechter, es ging auf 21 Uhr zu.

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen053.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,49 MB ID: 3074205

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen054.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,08 MB ID: 3074206

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen056.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,37 MB ID: 3074208
      Unten bei Storsanden sind beliebte Zeltplätze

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen062.JPG Ansichten: 0 Größe: 3,53 MB ID: 3074209

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen061.JPG Ansichten: 0 Größe: 3,59 MB ID: 3074210
      Die letzten 30 m Höhe habe ich mir aufgrund der fortgeschrittenen Zeit und des schwachen Lichts geschenkt.

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen058.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,67 MB ID: 3074212
      Ein Blick über den flachen Löwenschwanz im Norden von Rødøy, links die Insel Bolga.

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen060.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,67 MB ID: 3074215
      Blick zum Vaernestinden auf dem Festland – mit dem Svartisen dahinter.

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen063.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,72 MB ID: 3074211
      … und noch ein Blick auf die kleinen Siedlungen auf Rødøya.

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen064.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,42 MB ID: 3074214
      Der kleine Turm vorhin auf dem Bild wurde früher als Signalfeuer vor Gefahren verwendet. Auf vielen der vorgelagerten Inseln finden sich diese Türme.

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen065.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,11 MB ID: 3074213
      Und dann fand ich diese kleine Hütte, bei der es laut Beschreibung auch Wasser geben sollte. Ein kleines tröpfelndes Rinnsal findet sich auch etwa 20 m unterhalb der Hütte, aber das entdeckte ich erst am nächsten Morgen. So hatte ich zwar noch genug Wasser zum Essen kochen, aber der Rest der Nacht blieb dann doch recht durstig.
      Mein Lager schlug ich auf der Bank in der Hütte auf, es ging ganz gut. Aber kaputt war ich nach dem langen, langen Tag – und genoss den Blick auf das Festland mit dem Svartisen. Was würden die nächsten Tage bringen?
      Zuletzt geändert von vobo; 31.08.2021, 18:10.

      Kommentar


      • Blahake

        Vorstand
        Fuchs
        • 18.06.2014
        • 1591
        • Privat


        #4
        Hammerbilder! Wie findest Du nur immer so traumhaft schöne Wandergebiete!?

        Kommentar


        • berniehh
          Alter Hase
          • 31.01.2011
          • 2501
          • Privat


          #5
          die Aussichtsstelle auf die Strände von Storsanden mit den ganzen Inseln davor sieht echt super aus
          www.trekking.magix.net

          Kommentar


          • TilmannG
            Fuchs
            • 29.10.2013
            • 1352
            • Privat


            #6
            Moin lieber Volker!
            Einen hurtigen Start des Berichts legst du da vor. Und was für ein gelungener Tour-Einstieg über die Inselwelt, auf die wir nur sehnsüchtig geguckt haben.
            Wir sind noch am Sortieren von Ausrüstung und Knochen und bereiten uns auf den Wiedereinstieg ins Arbeitsleben vor. Viele Grüße von Tilmann und Susanne!
            http://www.foto-tilmann-graner.de/

            Kommentar


            • vobo

              Vorstand
              Dauerbesucher
              • 01.04.2014
              • 734
              • Privat


              #7
              Zitat von Blahake Beitrag anzeigen
              Hammerbilder! ​ Wie findest Du nur immer so traumhaft schöne Wandergebiete!?
              Du hast doch auch immer wieder tolle Gebiete gefunden - nur in den letzten Jahren bist Du zu einem Sarekfetischist geworden


              Zitat von berniehh Beitrag anzeigen
              die Aussichtsstelle auf die Strände von Storsanden mit den ganzen Inseln davor sieht echt super aus
              Die Inseln werden auch noch eine besondere Rolle in diesem Bericht einnehmen ...


              Zitat von TilmannG Beitrag anzeigen
              Moin lieber Volker!
              Einen hurtigen Start des Berichts legst du da vor. Und was für ein gelungener Tour-Einstieg über die Inselwelt, auf die wir nur sehnsüchtig geguckt haben.
              Wir sind noch am Sortieren von Ausrüstung und Knochen und bereiten uns auf den Wiedereinstieg ins Arbeitsleben vor. Viele Grüße von Tilmann und Susanne!
              Willkommen daheim, Ihr Beiden! Wir haben leider wieder vergessen, ein gemeinsames Foto von uns zu machen - also ...

              Kommentar


              • Linnaeus
                Dauerbesucher
                • 21.02.2006
                • 601


                #8
                Toll und vielen Dank, Volker, dass es wieder einen Wanderbericht von dir gibt (und Überraschungen inklusive?)!

                Kommentar


                • vobo

                  Vorstand
                  Dauerbesucher
                  • 01.04.2014
                  • 734
                  • Privat


                  #9
                  Freitag, 06.08.: Hinauf ins Fjell

                  Die Nacht war durchwachsen, ich war häufiger wach und bin aber doch immer wieder bald eingeschlafen. Aber gegen 3 Uhr habe ich den letzten Schluck Wasser getrunken, so dass mich morgens beim Aufwachen kurz nach 6 Uhr der Durst drückte. Dafür waren die frühmorgendlichen Ausblicke herrlich.

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen066.jpg
Ansichten: 1562
Größe: 1,77 MB
ID: 3074797
                  Blick in die heutige Wanderrichtung, auf den Kamm hinten wollte ich kommen. Rechts der Telnestinden.

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen067.jpg
Ansichten: 1647
Größe: 2,81 MB
ID: 3074795
                  Blick nach Norden die Küste entlang.

                  Ich packte ohne Frühtück zusammen, die Fähre sollte gegen kurz nach 8 Uhr gehen. Beim Abstieg stieß ich dann auf das tröpfelnde Wässerchen, was zunächst den Gaumen benetzte. Danach ging es etwa 15 Minuten recht steil bergab bis ich auf einen Feldweg stieß, bei dem auch ein kleiner See eingezeichnet war.

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen068.jpg
Ansichten: 1578
Größe: 3,45 MB
ID: 3074801
                  Der See entpuppte sich als Trinkwasserreservoir, an dem ich mich großzügig bediente.

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen069.jpg
Ansichten: 1559
Größe: 1,82 MB
ID: 3074799
                  Fokus zurück zur Hütte, etwa 100 m über mir.

                  Gegen 07:45 Uhr erreichte ich den Fähranleger. Drei Autos warteten und bei einem kochte Kaffee – und ich bekam einen Becher gegen ein Stück Schoki, lecker.

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen070.jpg
Ansichten: 1551
Größe: 1,67 MB
ID: 3074796

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen072.jpg
Ansichten: 1571
Größe: 2,43 MB
ID: 3074798

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen073.jpg
Ansichten: 1592
Größe: 2,24 MB
ID: 3074800

                  Ich ging aufs Außendeck und genoß den lauen Sommermorgen in den ich fuhr. Das Handy lud noch ein letztes Mal …

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen074.jpg
Ansichten: 1549
Größe: 2,22 MB
ID: 3074802
                  Der Löwe von Rødøy in ganz anderem Licht

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen078.jpg
Ansichten: 1557
Größe: 1,48 MB
ID: 3074803
                  Die Küstenlinie nach Norden

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen079.jpg
Ansichten: 1569
Größe: 2,25 MB
ID: 3074806
                  Das Hurtigrutenschiff auf dem Weg nach Bødø

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen080.jpg
Ansichten: 1556
Größe: 1,80 MB
ID: 3074804
                  Und die Einfahrt in die Bucht von Jektvik, vor dem Bergkamm ist links der markante Fels Dyrstein zu erkennen.

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen081.JPG
Ansichten: 1562
Größe: 3,87 MB
ID: 3074812
                  Fährableger Jektvik, Tim und Ole haben letztes Jahr hier gestanden. Die Fähre der Gemeinde Rødøy zu den Inseln rechts fährt morgens und abends. Sie musste vor der Rückfahrt auch erst noch einmal ablegen, um der Kilboghamn-Fähre Platz zu machen.

                  Ich war verführt, an dem Fähranleger noch eine Frühstückspause einzulegen, aber andererseits war das Wetter so traumhaft. Also ein paar Meter auf der Rv17 und dann rechts ab.

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen082.jpg
Ansichten: 1567
Größe: 3,10 MB
ID: 3074807

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen083.jpg
Ansichten: 1547
Größe: 2,84 MB
ID: 3074805
                  Die letzte Straße für eine Woche

                  Gleich beim Tommerbakk ging es dann auf feuchten bzw. moorigen Wegen hinauf. Sollte ich hier wirklich langgehen?

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen084.jpg
Ansichten: 1566
Größe: 3,65 MB
ID: 3074808

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen086.jpg
Ansichten: 1554
Größe: 3,47 MB
ID: 3074810

                  Doch als ich einen kleinen Bach querte und danach auf 100 m Höhe Aufstieg und die Aussicht genoss, wusste ich, Du bist auf dem richtigen Weg.

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen089.JPG
Ansichten: 1537
Größe: 5,47 MB
ID: 3074813

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen085.jpg
Ansichten: 1559
Größe: 3,01 MB
ID: 3074809
                  Der markante Dyrstein, an dem ich rechts vorbei ging.

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen087.jpg
Ansichten: 1553
Größe: 2,71 MB
ID: 3074811
                  Erster Blick auf den Svartvatnet

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen091.jpg
Ansichten: 1552
Größe: 3,49 MB
ID: 3074817
                  Svartvatnet, mit Meltinden und Kisttinden

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen092.jpg
Ansichten: 1547
Größe: 2,33 MB
ID: 3074815
                  Nochmal die ganze Bucht von Jektvik, hinten links der Rødøylova von gestern abend.

                  Auf gut 100 m Höhe begann wieder ein gut ausgetretender aber nicht markierter Weg, dem ich immer weiter bergauf folgen konnte, die Richtung stimmte.

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen093.jpg
Ansichten: 1542
Größe: 2,68 MB
ID: 3074818
                  Schon deutlich über dem Svartvatnet

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen094.jpg
Ansichten: 1559
Größe: 3,60 MB
ID: 3074819

                  Nach dem Überqueren dieses Baches, der vom See 421 kam, machte ich endlich eine Pause und gönnte mir mein aufgeschobenes Müslifrühstück. Darüber schlief ich glatt ein und wachte mit einem leichten Krampf im linken Bein auf, den ich auf die angelassenen „schweren“ Wanderschuhe zurückführte.
                  Etwa gegen 13 Uhr ging es weiter auf dem Pfad, der etwa 200 m westlich des Dyrsteins entlang führte, kurz überlegte ich ob ich ihn besteigen sollte.

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen095.jpg
Ansichten: 1542
Größe: 2,56 MB
ID: 3074816
                  Rechts der Dyrstein, auf dem Felsen davor Tageswanderer die ihn auch bestiegen. Also ließ ich es sein.

                  Stattdessen ließ ich den Rødøylova und den Kisttinden auf mich wirken.

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen096.jpg
Ansichten: 1520
Größe: 1,08 MB
ID: 3074814

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen097.jpg
Ansichten: 1540
Größe: 1,79 MB
ID: 3074820

                  Beim See 421 verlief sich jetzt der Pfad. Ursprünglich hatte ich noch den Plan gehabt, die Richtung beizubehalten und dann den Våtviktinden zu besteigen, aber dafür war ich zu müde.

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen099.jpg
Ansichten: 1543
Größe: 1,91 MB
ID: 3074821
                  Links der Våtviktinden

                  Und so schlug ich mich weiter nach Osten zum Berg 525 um auf Tilmanns Linie zu kommen, der ja von einem bis nach unten markierten Weg gesprochen hatte.

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen098.jpg
Ansichten: 1539
Größe: 1,94 MB
ID: 3074822
                  Vor mir nochmal der Dyrstein

                  Nach einigem Hoch und Runter fand ich dann auch östlich von Berg 525 eine erste und dann bald weitere Markierungen.

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen100.jpg
Ansichten: 1542
Größe: 3,23 MB
ID: 3074825
                  Hier war halt überhaupt kein Pfad zu erkennen, dafür ausreichend viele rote T’s.

                  Nach dieser Pause hatte ich noch einen Muskelkrampf im linken Oberschenkel, der sich aber auch wieder löste. Es ging wieder runter bis zum See 402, dann etwas hoch und wieder runter nördlich des Sees 420. Hier ging es dann sehr steil etwa 100 Höhenmeter aufwärts, so dass ich am Anstieg beschloss, am nächsten See das Zelt aufzustellen. Der fand sich auch recht bald …

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen101.jpg
Ansichten: 1527
Größe: 1,86 MB
ID: 3074823
                  Zum ersten Mal erblickte ich den Melfjorden, wie er in den Sørfjorden mündet.

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen102.JPG
Ansichten: 1519
Größe: 5,32 MB
ID: 3074827
                  Was für ein schöner Platz – und endlich wieder richtig waschen.

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen104.jpg
Ansichten: 1529
Größe: 1,83 MB
ID: 3074826

                  Jetzt konnte ich in aller Ruhe kochen. Das Abendessen wurde in diesem Jahr zu einer weiteren logistischen Herausforderung in der Vorbereitung. Zu Weihnachten hatte ich einen Dörrautomat geschenkt bekommen, mit dem wir in den Wintermonaten dann auch einige Experimente mehr oder weniger erfolgreich gemacht haben. Jetzt für die Wanderung hatte ich 7 verschiedene Gerichte in jeweils doppelter Ausführung vorbereitet und gedörrt, dazu gab es noch ein Überraschungsgericht meiner Frau. Nach dem Lachs in Käse-Sahne-Soße mit Nudeln gestern gab es heute Linsen mit Wildschwein – auch sehr lecker. Eigentlich hätte das noch warten sollen, doch der Beutel war kaputt gegangen – ein störendes Missgeschick auf dieser Tour …

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen106.jpg
Ansichten: 1545
Größe: 3,91 MB
ID: 3074824
                  Abendessen mit dem Löwen von Rødøy im Hintergrund …

                  Kommentar


                  • chri1
                    Dauerbesucher
                    • 08.11.2005
                    • 534


                    #10
                    Super, ist da immer so gutes Wetter? Ich bin 2008 von Oslo ans Nordkapp geradelt (Rv17) und hatte nur an den ersten 3 Tagen Regen, ab Trondheim bis zum Kapp dann immer blauen Himmel. Dann ist das einfach traumhaft. Dieses Jahr war ich zum ersten Mal wieder im Norden, aber in Schweden, Anreise am 6.8.

                    Kommentar


                    • vobo

                      Vorstand
                      Dauerbesucher
                      • 01.04.2014
                      • 734
                      • Privat


                      #11
                      Samstag, 07.08.: Der längste und schönste Tag

                      Die Nacht war leider erneut durchwachsen, habe nie länger als 1-2 Stunden geschlafen. Gegen 6 Uhr war ich dann endgültig wach und habe draußen gefrühstückt. Insofern begann der Tag mit ähnlichen Blicken wie der gestrige geendet hat – nur in anderem Licht.

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen107.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,51 MB ID: 3075472
                      Melfjorden und Sørfjorden

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen108.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,45 MB ID: 3075476
                      Rødøy im Fokus

                      Auf gut 600 m Höhe war ein Plateau erreicht und ich hatte einen guten Einblick in die zahlreichen Täler zwischen Tømmernesfjellet im Süden und Seiskallåfjellet im Osten.

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen110.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,18 MB ID: 3075474
                      Rechts hinten Melfjordbotn, unten der See 547 hinter der Stromleitung

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen112.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,48 MB ID: 3075475
                      Blick nach Süden in Richtung Tømmernesfjellet

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen109.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,27 MB ID: 3075473
                      Gut, dass es hier einen markierten Weg gab. Es war teilweise auch recht mühsam – aber auch nicht wirklich schwierig.

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen111.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,11 MB ID: 3075471
                      Immerhin eine gute Orientierung und …

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen115.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,77 MB ID: 3075477
                      … Anlass hierfür!

                      Was Tilmann letztes Jahr aufgrund einer neuer Bodenplatte schon vermutet hatte, ist wahr geworden, eine neue Hütte mit allgemeinem Zugang. Das alte Hüttenbuch von 1995 lag dort und auch Bernies Abwettereintrag von 2013 war vorhanden.

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen114.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,94 MB ID: 3075479

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen116.JPG Ansichten: 0 Größe: 2,80 MB ID: 3075488

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen117.JPG Ansichten: 0 Größe: 2,89 MB ID: 3075489

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen118.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,90 MB ID: 3075480

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen119.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,76 MB ID: 3075478

                      Immerhin ein kleiner Aschehaufen lag im Kamin, aber teilweise waren Dinge noch in ihrer Plastikverpackung … alles brandneu.
                      Weiter ging es dann in einem ausnahmsweise richtig einfachen Wegestück zum Seiskallåfjellet. Ich hatte ja auch großes für den heutigen Tag vor, nämlich möglichst nahe an den Gletscher zu kommen, weil die Wettervorhersage nur bis morgen Nachmittag schönes Wetter anzeigte.

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen120.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,16 MB ID: 3075481
                      Ein letzter Blick nach Rødøy

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen121.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,16 MB ID: 3075483
                      Rechts ist das Seiskallåfjellet, halbrechts vor dem Svartisen der markante Istinden-Gipfel.

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen124.jpg Ansichten: 0 Größe: 4,33 MB ID: 3075482

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen126.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,41 MB ID: 3075485
                      Seiskallåfjellet mit Melfjorden

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen128.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,04 MB ID: 3075486
                      Erster Blick in den Nordfjorden und den weiteren Weg an ihm entlang.

                      Der Kasten enthielt leider kein Gipfelbuch sondern nur einen Stempel, einer der weit über 1000 Stempelstellen des Polarsirkeltrimmen, die auf telltur und einer Facebook-Gruppe zu finden sind. Aber hier fühlte ich mich so richtig angekommen, den Nordfjord jetzt entlang in Richtung Svartisen zu gehen war von Anfang an eines meiner großen Ziele dieser Tour gewesen. Aber es war auch noch ganzes Stück mit einigem Auf und Ab zu gehen.
                      Hier oben spürte ich jetzt erstmals den starken Ostwind der aufgekommen war. Die Wettervorhersage war für heute und morgen entsprechend 15-20 m/sec, in Böen bis 30. Nach recht kurzer Zeit habe ich den Hut eingepackt, weil sein ewiges Zerren am Kopf auch keinen Spaß mehr gemacht hat.

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen125.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,97 MB ID: 3075484
                      Istinden – das Ziel…

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen130.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,45 MB ID: 3075487
                      … und der Weg dahin.

                      Noch gingen die Markierungen weiter und ich folgte ihnen, sie führten jedoch vom Nordfjorden weg und nach ca. einer Stunde offensichtlich in das Østerdalen hinunter.

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen133.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,02 MB ID: 3075493
                      Pause

                      Danach blieb ich auf der fjordabgewandten Seite, bis ich den Hügel 678 erreicht, der wirklich herrlich liegt.

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen135.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,54 MB ID: 3075492
                      Blick den Nordfjorden aufwärts …

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen136.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,97 MB ID: 3075494
                      … und abwärts zum Melfjorden

                      Der weitere Weg führte immer wieder auf und zunächst ab. Der Wind blies heftig und vertrieb alle Wolken - die Blicke waren ein Traum.

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen138.JPG Ansichten: 0 Größe: 2,28 MB ID: 3075500
                      Links der Istinden, und der Svartisen in immer besserem Licht.

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen139.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,30 MB ID: 3075490
                      Nordfjordbotn

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen140.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,58 MB ID: 3075491
                      Die tiefste Stelle am Kamm: Der See 501 („Rundfjelltjønna“).

                      Nach dieser tiefen Stelle ging es auf sandigem Boden – der auf den Satellitenbildern wunderbar zu erkennen ist – knapp 150 Höhenmeter steil bergauf zu einem kleinen länglichen See, an dem es gute und geschützte Zeltplätze gab. Ich hatte mir aber ja wegen des Wetters vorgenommen, noch möglichst weit zu gehen und folgte dem nächsten Einschnitt leicht bergauf, bis ich an einen steilen Abhang geriet. Ok, das war nicht ganz richtig, aber nun musste ich einen kurzen steilen Abhang (orange in der Neigungskarte von norgeskart) bergauf. Und noch einen guten Kilometer weiter wäre ein herrlicher Zeltplatz gewesen, wenn es nicht so gestürmt hätte …

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen144.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,21 MB ID: 3075497
                      Blick zurück den Kamm entlang zum Seiskallåfjellet

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen143.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,19 MB ID: 3075496
                      Blick in den Nordfjordbotn – ein herrlicher unbewohnter Fjord, ein Boot habe ich an diesem Samstag vormittags im Fjord gesehen.

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen141.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,70 MB ID: 3075495
                      Der lange Kamm zum Straumdalstinden

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen146.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,13 MB ID: 3075498
                      Immer noch ein ganz schönes Stück zum Istinden – und viel weniger Schnee als bei Tilmanns Bildern letztes Jahr

                      Wenige Minuten später kam ich zum See 750 und fand hinter einem Felsen einen - wie ich fand – gut gegen die Windrichtung Ost abgeschirmten Zeltplatz. Nach über 10 Stunden auf den Beinen beschloss ich es hier gut sein zu lassen, obwohl für den morgigen Tag dann noch eine größere Strecke bis zum Istinden vor mir lag. An dieser Nordfjorden-Seite gab es auch keinen Handyempfang – nur dann wenn die Sicht nach Westen frei war. Insofern hatte ich mittags erfahren, dass es morgen nicht regnen würde, der Sturm bleibt und es am Montag auch noch halbwegs ok mit dem Wetter ist.

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen147.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,85 MB ID: 3075499

                      Ich war nach diesem langen tollen Tag echt kaputt und sehr gespannt wie es morgen mit dem Gletscher werden würde. Und eigentlich dankbar für das tolle Wetter, dass diese Tour ermöglicht.
                      Zuletzt geändert von vobo; 09.09.2021, 17:47.

                      Kommentar


                      • Borgman
                        Dauerbesucher
                        • 22.05.2016
                        • 768
                        • Privat


                        #12
                        Sehr geile Strecke! Schön, dass Du vor dem Mittelmeer-Urlaub noch einen Tag im Bericht geschafft hast. Dann greife ich jetzt mal vor und beginne meinen eigenen - auch wenn es hier noch ein paar Tage hin ist, bis wir uns treffen. Das Foto von uns hast Du ja schon ganz am Anfang drin ... dann verrate ich hoffentlich kein allzu großes Geheimnis.

                        Kommentar


                        • berniehh
                          Alter Hase
                          • 31.01.2011
                          • 2501
                          • Privat


                          #13
                          Zitat von vobo Beitrag anzeigen
                          [FONT=Calibri]Was Tilmann letztes Jahr aufgrund einer neuer Bodenplatte schon vermutet hatte, ist wahr geworden, eine neue Hütte mit allgemeinem Zugang. Das alte Hüttenbuch von 1995 lag dort und auch Bernies Abwettereintrag
                          Ist ja süss dass das uralte Hüttenbuch aufgehoben wurde.
                          Die neue Hütte sieht komfortabel aus. Fehlt nur noch die blaue Farbe und sie sieht fast wie die alte aus.😀

                          Traumhafte Landschaft. Den Nordfjorden kann man sicher mit zu den schönsten und ursprünglichsten Fjorde Norwegens zählen.
                          www.trekking.magix.net

                          Kommentar


                          • Blahake

                            Vorstand
                            Fuchs
                            • 18.06.2014
                            • 1591
                            • Privat


                            #14
                            Volker, ich hab' übrigens oft an Euch gedacht, als ich im Sarek unterwegs war und gehofft, dass Ihr in keine Gletscherspalte fallt. Hätte ich das mal vorher gewußt, dass die Gefahr nun eh nicht bestanden hat.

                            Kommentar


                            • vobo

                              Vorstand
                              Dauerbesucher
                              • 01.04.2014
                              • 734
                              • Privat


                              #15
                              Zitat von berniehh Beitrag anzeigen
                              Ist ja süss dass das uralte Hüttenbuch aufgehoben wurde.
                              Die neue Hütte sieht komfortabel aus. Fehlt nur noch die blaue Farbe und sie sieht fast wie die alte aus.😀

                              Traumhafte Landschaft. Den Nordfjorden kann man sicher mit zu den schönsten und ursprünglichsten Fjorde Norwegens zählen.
                              Das unterstreiche ich vollkommen ... er liegt wirklich herrlich - auch im Vergleich zum Hellmofjorden.

                              Blahake Dein Denken hat doch Bernd gerettet und mich heile runtergeholt - vielen Dank. Nachher geht es weiter im Bericht.

                              Kommentar


                              • vobo

                                Vorstand
                                Dauerbesucher
                                • 01.04.2014
                                • 734
                                • Privat


                                #16
                                Sonntag, 08.08.: Der härteste Tag…

                                Die gestrige Sprachaufzeichnung endete mit den Worten: „Das war ein langer Tag – mal sehen wie die Nacht wird. Ich bin weit gekommen und guter Dinge morgen mit dem Gletscher, das werden rund 10 km“.

                                Es war eine absolute Scheiß-Nacht. Mein so klug gedachter Schutz und Zeltspannung gegen die angesagte Windrichtung Südost brachte nichts, da aus West/Südwest regelmäßig Böen mit bestimmt über 20 m/s reinschossen. Mehrfach abends und nachts riss es einen Hering aus, den ich glücklicherweise schnell wieder fand und weitere Steine zur Befestigung anschleppte. Eine Drehung des Zeltes wäre angemessen gewesen – nur war ich sowieso schon so platt, dass ich mich dazu nicht mehr aufraffen konnte.

                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen147.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,85 MB ID: 3079929
                                Man sieht die zahlreichen Steine vor allem links bei dem Eckenspanner, der bestimmt viermal in der Nacht ausriss. Dort hätte die Querspannung des Zeltes über die Stöcke stehen müssen.

                                Angesagt waren am Istinden Wind mit 20 m/s und Böen bis 30 m/s. So wie die Nacht verlief, war es für mich im Zelt schlimmer als bei meiner letzten Sturmnacht 2017.
                                Geschlafen habe ich nicht, und so war ich nach dem langen harten Tag gestern morgens endgültig vollkommen gerädert. Der einzige Trost war der unverändert herrliche Sonnenschein. Mir war klar, dass ich in dem Zustand den Weg über den Gletscher vergessen konnte – ich fühlte mich schwach auf den Beinen und total müde und abgespannt im Geist.
                                Kaum hatte ich das realisiert, legte ich mich an einer windgeschützten Stelle ins Gras und schlief erstmal eine Stunde ein. Beim Aufstehen spürte ich wieder so ein Ziehen im linken Bein, hmmm, was kann das sein? Aber ich hatte wieder ein wenig Motivation und beschloss heute zwischen den Sølvfastvatnet-Seen und den Reppavatnet zum Memaurvatnet und an diesem nördlich entlang zu den Rismål-Seen zu gehen. Dass diese vielleicht 6 km lange Strecke für mich zwei anstrengende Tage dauern würde, hätte ich mir nie vorstellen können…

                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen148.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,18 MB ID: 3079932
                                Blick über den See 743 hinweg zur Stromleitung. Links in der Bildmitte ahnt man noch eine Hütte…

                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen149.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,43 MB ID: 3079928
                                … nämlich diese hier, auf der Karte am Hügel 762 abgebildet. Ob sie auch offen ist?

                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen150.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,37 MB ID: 3079931
                                Nedre Sølvfastvatnet

                                Der Weg entlang des Kammes über den Pt. 842 in Richtung war recht gut zu gehen, nur verfiel ich immer mehr in ein Hinken – die Sicherheit beim Setzen des linken Fußes war irgendwie nicht mehr vorhanden. Und wenn ich dann tatsächlich bei einem Stein oder so mal leicht abrutschte, schmerzte das Knie ordentlich – hmmmmmmm?

                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen151.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,59 MB ID: 3079930
                                Blick wie der weitere Weg in Richtung Svartisen und Istinden hätte sein sollen, ganz rechts am Bildrand entlang. Rechts sind die beiden Seen 721 und 730 erkennbar.

                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen152Pfeil.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,27 MB ID: 3079937
                                Blick über den tatsächlichen weiteren Weg für die nächsten 26 Stunden, links unten am See habe ich schon übernachtet.

                                Doch zunächst stand ich über dem etwa 200 m tiefer liegenden Reppavatnet, zu dem ich absteigen musste.

                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen153.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,30 MB ID: 3079933
                                Hinter dem Strommast ging es steil bergab.

                                Bei diesem Abstieg realisierte ich dann die Probleme im Knie richtig. Es war unglaublich mühsam, jeden Schritt mit dem linken Fuß musste ich durch die beiden Stöcke absichern. Und wenn es dann mit dem rechten Fuß etwas steiler bergab ging, musste ich links ja in die Knie gehen – und das tat auch weh. Ganz schlecht.
                                Irgendwann war ich dann unten und fand eine Pumpstation-ähnliche Hütte am Seeufer. Diese hatte ein zugeklapptes Zahlenschloss, das aber quasi offen war (Code 1956, Baujahr?). Doch Sesam öffne Dich? Aber der sich so leicht offenbarende Schlüssel passte leider nicht – und weitere Schlösser gab es nicht. Also keine rettende bequeme Hütte mit Beine hochlegen und sein Knie bedauern

                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen155.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,94 MB ID: 3079935
                                Blick zurück zum Abstieg, Mitte links erkennt man die Hütte am Seeufer.

                                Etwas enttäuscht ging es dann weiter in Richtung Abfluss des Reppavatnet, wo sich noch schöne Blicke über das Tal zeigten.

                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen156.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,08 MB ID: 3079936
                                Die drei kleinen Seen 566, 570 und 574 vor dem Wasserfall des Reppavatnet (den habe ich später nochmal von unten fotografiert). Der Buckel dahinter ist der Hesten.

                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen154.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,37 MB ID: 3079934
                                In das Tal bin ich 5 Tage später abgestiegen, der See ist der Breivikvatnet und dahinter der Kamm den Tilmann und Susanne entlang gegangen sind. Ganz recht noch der Fall vom Reppavatnet.

                                Hier am Seeausfluss stand ich auch nochmal voll im Wind. Jetzt nochmal gut 300 Meter hoch und wieder runter mit dem schmerzenden Knie... Ok, weiter geht’s.
                                Aber der nächste Bergschatten kurz vor dem Damm des Memaurvatnet hat dieses Vorhaben gestoppt. Der Empfang zeigte auch noch trockenes und nicht mehr ganz so windiges Wetter für morgen an, also nahm ich das hier sicher windgeschützte Plätzchen mit Wasser und schlug schon gegen 13 Uhr mein Lager auf. Sofort schlief ich erstmal wieder für ein Stündchen ein und so ging es weiter durch den Tag und die Nacht. Zu Essen gab es Kartoffelbrei mit Kassler und Sauerkraut, echt lecker und gut dörrbar. Hat nur nicht so viele Kalorien. An Bernd schickte ich eine erste „Knie zickt rum“-Nachricht …

                                Was für ein schmerzender Tag und keine so richtig guten Aussichten. Der Frust kämpfte mit dem Erlebten - trotzdem war die Gegend ja immernoch schön. Und morgen sollte ich dem Istinden gegenüber stehen - aber ob das Knie noch wieder wird...?
                                Zuletzt geändert von vobo; 01.10.2021, 17:40.

                                Kommentar


                                • vobo

                                  Vorstand
                                  Dauerbesucher
                                  • 01.04.2014
                                  • 734
                                  • Privat


                                  #17
                                  Montag, 09.08.: Svartisen – so nah und doch so fern

                                  Endlich mal gut und viel geschlafen! Das war aber auch dringend nötig nach den letzten Nächten – und so bin ich recht früh gegen halb 8 Uhr aufgebrochen und zur nahen Stauwand des Memaurvatnet gelaufen.

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen157.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,61 MB ID: 3080958
                                  In Richtung Schneeflanke ging es dann hoch

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen158.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,65 MB ID: 3080955
                                  Zum ersten Mal war es nicht mehr sonnig – Vorboten des angesagten Wetterwechsels.

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen159.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,66 MB ID: 3080956
                                  Memaurvatnet – von links bin ich gekommen

                                  Etwa an dieser Stelle machte ich eine erste Pause. Die Schmerzen waren im Knie nie schlimm, aber hielten ständig an. Jeder Schritt musste vorsichtig und abgesichert gesetzt werden, dann ging es. Hier schickte ich Bernd die erste Nachricht, dass er sich von mir unabhängig machen sollte. Auch wenn es noch 3 Tage bis zum Treffen waren, ich konnte mir nicht vorstellen, dass ich dann Touren von 10-15 km am Tag machen könnte. Und meine Frau bat ich, einen Orthopädentermin zu machen, denn nach dieser erneuten Belastungskrise muss sich das mal jemand angucken (der Termin ist nächste Woche …).

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen160.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,67 MB ID: 3080959

                                  Schließlich erreichte ich die Schneeflanke und war ganz begeistert die für den Svartisen gekauften Chainsen Grödel ausprobieren zu können. Hier haben sie sehr gute Dienste geleistet.

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen161.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,35 MB ID: 3080957

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen162.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,68 MB ID: 3080954

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen163.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,77 MB ID: 3080964
                                  Östlicher Memaurvatnet

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen169.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,28 MB ID: 3080963
                                  Memaurvatnet mit dem Istinden-Gipfel links

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen166.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,35 MB ID: 3080961
                                  Istinden-Gipfel

                                  Jetzt war ich unterhalb des Memortuva auf gut 900 m Höhe angekommen und hatte den Svartisen direkt vor den Augen. Zunächst den Istinden, auf dem ich irgendwie schon gerne gestanden hätte. Als ich aber dann den potenziellen Abstiegshang nach Norden über das blanke Eis mir näher ansah, war ich doch recht froh – ob ich da so gut runtergekommen wäre …?

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen170.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,95 MB ID: 3080966
                                  Istinden mit potenzieller Abstiegsroute

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen164.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,72 MB ID: 3080960

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: image_35738.jpg
Ansichten: 881
Größe: 2,58 MB
ID: 3080965 Am unteren Bildrand der See 784

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen165.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,65 MB ID: 3080962

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen173.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,12 MB ID: 3080976
                                  Der kleine See 811 am Gletscherrand in den man im Falle des Ausrutschens spätestens gelandet wäre …

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen171.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,66 MB ID: 3080967

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen179.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,91 MB ID: 3080969

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen174.JPG Ansichten: 0 Größe: 3,26 MB ID: 3080975

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen176.JPG Ansichten: 0 Größe: 3,32 MB ID: 3080974
                                  Der weitere Svartisen – dieses Jahr werde ich ihn nicht erreichen.

                                  Schon eine skurrile Situation: Jetzt war ich diesem Gletscher so nah wie ich es mir vor Tagen vom Meer aus vorgestellt habe. Ich hätte Stunden da bleiben können. Und doch musste ich sehen, wieder einen geschützten Platz zu finden und überhaupt aus dieser Höhe wieder runter zu kommen. Und das alles sehr langsam und vorsichtig.

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen177.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,80 MB ID: 3080968
                                  Blick über den Fonndalsbreen und weiter links der Helgelandsbukken

                                  Jetzt musste ich erstmal auf eine Höhe von 800 m runter, wo ich auf Tilmanns und Susannes Aufstiegsstrecke zum Istinden stieß. Dies war doch recht steinig und gab meinem Mut auf eine Besserung des Knies bis zu Bernds Ankunft den Rest. Das wird nichts werden. So schrieb ich ihm das auch von der 800m-Kante mit Blick auf den mittleren Rismålsee.

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen1815.JPG Ansichten: 0 Größe: 2,18 MB ID: 3080972
                                  Rismålvatnet (670), an der Landspitze im See blieb ich für 72 Stunden Dauerregen …

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen181.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,26 MB ID: 3080971
                                  Steiler und steiniger Abstieg

                                  Der weitere Abstieg zum Rismålvatnet wurde immer steiler, bis ich dann an harte Schneeflächen kam. Tillmann hatte von noch schneebedeckten und deshalb einem griffigen Aufstieg mit Steigeisen geschrieben – und ich musste da jetzt mit meinen Grödeln runter. Die am wenigsten steile Strecke im Abstieg rechts war tief und breit vom Bach bzw. Fluss unterspült, da konnte ich nicht lang. Also weiter nach links, da war wenigstens nicht unterspült und es gab eine Steinflanke auf der ich zunächst auf dem Po rutschen konnte. Dann zog ich die Grödel an und stieg etwa 5 m auf dem Schnee bergab, bis ich mich nicht mehr halten konnte, und die weiteren 5 Meter mit ordentlich Fahrt gegen die Felsen rutschte.

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen182.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,78 MB ID: 3080970
                                  Meine Rutschspur

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen183.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,24 MB ID: 3080973
                                  Am Schneefeld ganz rechts bin ich runter, links war weniger steil aber total unterspült.

                                  Das Knie hat den Aufprall gut überstanden, ein Fingernagel ist etwas angerissen und mein Hinterteil hat eine Prellung abbekommen – also nichts Ernsthaftes. Aber das war schon recht kritisch – ohne oder mit viel Schnee wäre es hier deutlich einfacher gewesen.
                                  Gegen 15 Uhr bin ich dann auf der Halbinsel am Rismålvatnan angekommen und fand eine recht brauchbare Zeltstelle. Für diese gut 2 Kilometer habe ich in meinem Zustand 7 Stunden gebraucht. Das zeigte mir deutlich, dass ich 1. eine Pause brauchte und 2. keine Chance auf eine weitere Tour mit Bernd bestand. Stattdessen musste ich mir eher Gedanken machen, wie ich von hier oben wieder runterkomme.
                                  Nach dem Zeltaufbau und dem Waschen begann es wie angekündigt zu regnen und hörte auch nicht wieder auf. Empfang hatte hier ich keinen mehr, aber mit dem Inreach konnte ich mit Bernd und der Familie Kontakt halten. Ich begann ein Hörbuch und war satt und müde. Für den Moment war ich eigentlich zufrieden.
                                  Zuletzt geändert von vobo; 05.10.2021, 20:07.

                                  Kommentar


                                  • TilmannG
                                    Fuchs
                                    • 29.10.2013
                                    • 1352
                                    • Privat


                                    #18
                                    Hei Volker - für uns natürlich spannende Bilder!
                                    Die Unterschiede von 2020 zu 2021 sind wirklich beeindruckend - ein Lehrbeispiel, wie sich die Bedingungen im Gebirge verändern können. Und um wieviel einfacher es mit einer guter Schneeauflage sein kann...also lasst uns den Schnee (und die Steigeisen) feiern!
                                    Dir weiterhin alles Gute - viele Grüße auch von Susanne!
                                    http://www.foto-tilmann-graner.de/

                                    Kommentar


                                    • Borgman
                                      Dauerbesucher
                                      • 22.05.2016
                                      • 768
                                      • Privat


                                      #19
                                      Für mich sind das auch spannende Bilder … ich wusste ja ungefähr wo Du bist, als Du die „Knie zickt rum“-Nachricht geschickt hast (und auch wie vertrackt das Gelände dort ist), aber so richtig vorstellen kann man sich das erst mit den Fotos. Wahrlich nicht das Gelände, wo man Kniebeschwerden haben möchte. Da hast Du Dich ja ganz schön durchgebissen. Wie viel hätte es denn ungefähr gekostet, wenn Du einen Notruf abgeschickt hättest und Dich retten lassen? Hast Du darüber nachgedacht, oder war Dir immer klar, dass Du es aus eigener Kraft schaffst?

                                      Sehr interessant auch die Bilder von der Gletscherzunge. Ich hatte kurz darüber nachgedacht, ob ich Dich mit vollem Gepäck am Rismålvatn besuche und dann weiter zum Gletscher (und drüber) gehe. Zum Glück wieder verworfen. Nördlich vom Istind sieht es ja machbar aus, sogar ziemlich attraktiv, aber weiter oben mit einer dünnen Altschneedecke über den Spalten … nee, da hätte ich kalte Füße gekriegt, auch im übertragenen Sinne.

                                      Kommentar


                                      • vobo

                                        Vorstand
                                        Dauerbesucher
                                        • 01.04.2014
                                        • 734
                                        • Privat


                                        #20
                                        Zitat von Borgman Beitrag anzeigen
                                        Wie viel hätte es denn ungefähr gekostet, wenn Du einen Notruf abgeschickt hättest und Dich retten lassen? Hast Du darüber nachgedacht, oder war Dir immer klar, dass Du es aus eigener Kraft schaffst?
                                        Sehr interessant auch die Bilder von der Gletscherzunge. Ich hatte kurz darüber nachgedacht, ob ich Dich mit vollem Gepäck am Rismålvatn besuche und dann weiter zum Gletscher (und drüber) gehe.
                                        Die Geldfrage hat mich noch nie beschäftigt, das wird sich dann zeigen. Viel spannender fand ich immer die Frage (und nicht nur auf dieser Tour), wie in dem Gelände wohl ein Heli im Fall einer Notrettung landen soll. Bei dieser Tour war ich mir immer sicher, es aus eigener Kraft zu schaffen - sonst hätte ich Dir auch etwas anderes geschrieben. Es ging halt nur mühsam und langsam.

                                        Und gut, dass Du nicht dort über den Gletscher gelaufen bist - obwohl mein Neid Dir sicher gewesen wäre...

                                        Kommentar


                                        • Freedom33333
                                          Dauerbesucher
                                          • 09.09.2017
                                          • 900
                                          • Privat


                                          #21
                                          Wahnsinns tolle Bilder aus der Gegend, die muss ich mir fürs nächste mal auch auf die mögliche To Do Liste setzen. Wollte ja eigentlich dieses Jahr schon gerne nach Norwegen, habe aber wegen Corona doch wieder auf Schweden gesetzt.

                                          Schade dass du dich mit einer Verletzung rumschlagen musstest. Ich habe aus dem Grund übrigens immer eine Reiseapotheke dabei, die auch entsprechend starke Schmerzmedikamente umfasst - wenn du dir ein Bein brichst und wegen dem Wetter kann 2 Tage kein Heli kommen, hilft dir das Garmin auch nicht weiter. Ich denke wenn man einem Hausarzt schildert, wo man sich im Urlaub rumtreibt - das was wir machen ist ja alles andere als normal - müsste das zu machen sein. Ich habe mich vor meinem Urlaub über die Rettungsproblematik ja auch informiert und mich ewig gefragt ob ich ne Versicherung abschließen soll, habe aber im Internet irgendwo gelesen, das Rettungen in Schweden von einer gemeinnützigen Organisation gezahlt würden und mich dann dagegen entschieden. Hat da einer verlässliche Infos? Und vor allem, ist das in Norwegen anders?

                                          Zu der Frage mit dem Landen, ich könnte mir vorstellen, dass sich ein Retter an einem Seil abseilt mit einer Trage, dich in die Trage verfrachtet, festbindet und dann der Heli mit einer Trage am Seil weiterfliegt. Was dann mit der eigenen Ausrüstung ist frage ich mich allerdings.

                                          Kommentar


                                          • Fjellfex
                                            Fuchs
                                            • 02.09.2016
                                            • 1511
                                            • Privat


                                            #22
                                            Zitat von vobo Beitrag anzeigen

                                            Die Geldfrage hat mich noch nie beschäftigt, das wird sich dann zeigen. Viel spannender fand ich immer die Frage (und nicht nur auf dieser Tour), wie in dem Gelände wohl ein Heli im Fall einer Notrettung landen soll.
                                            Luftrettung kann teuer sein. 2002 (also vor fast 20 Jahren) habe ich mir am Großen Löffler (Zillertaler Alpen) mal das Sprunggelenk gebrochen und wurde mit dem Heli nach Innsbruck geflogen. Da durfte ich der Christopherus Flugrettung rund 2000 Euro überweisen. Die Hälfte habe ich später von der Krankenkasse zurück bekommen, auf der anderen Hälfte wäre ich sitzen geblieben, wenn ich nicht im Alpenverein gewesen wäre und somit automatisch für solche Fälle versichert.

                                            Und wenn der Heli nicht landen kann, dann wirst du halt per Seilwinde hinauf gezogen.

                                            Kommentar


                                            • Fjellfex
                                              Fuchs
                                              • 02.09.2016
                                              • 1511
                                              • Privat


                                              #23
                                              Zitat von Freedom33333 Beitrag anzeigen
                                              Ich habe mich vor meinem Urlaub über die Rettungsproblematik ja auch informiert und mich ewig gefragt ob ich ne Versicherung abschließen soll, habe aber im Internet irgendwo gelesen, das Rettungen in Schweden von einer gemeinnützigen Organisation gezahlt würden und mich dann dagegen entschieden. Hat da einer verlässliche Infos?
                                              Die Versicherung über die Alpenvereinsmitgliedschaft gilt weltweit. Es gibt aber auch andere Möglichkeiten.
                                              Wenn man etwa bei der Bergrettung Tirol Fördermitglied wird (kostet 30 Euro pro Jahr) ist man auch in Sachen Bergrettung versichert (zumindest europaweit, glaube ich). Versicherungen bieten sowas auch an. Da muss man jeweils das Kleingedruckte lesen, was und in welcher Region übernommen wird.

                                              Kommentar


                                              • Fjellfex
                                                Fuchs
                                                • 02.09.2016
                                                • 1511
                                                • Privat


                                                #24
                                                Beim Lesen dieses Berichtes habe ich ein total zwiespältiges Gefühl: einerseits ist das mit dem Knie ja totaler Mist.... andererseits hast du auf der Tour bis dahin schon mehr tolle Panoramen gehabt, als andere in 2 Urlauben zusammen.

                                                Kommentar


                                                • Ljungdalen

                                                  Alter Hase
                                                  • 28.08.2017
                                                  • 3014
                                                  • Privat


                                                  #25
                                                  OT:
                                                  Zitat von Freedom33333 Beitrag anzeigen
                                                  Ich habe aus dem Grund übrigens immer eine Reiseapotheke dabei, die auch entsprechend starke Schmerzmedikamente umfasst - wenn du dir ein Bein brichst und wegen dem Wetter kann 2 Tage kein Heli kommen, hilft dir das Garmin auch nicht weiter.
                                                  Aus eigener Erfahrung (ich habe das mal "geschafft": Wirbel(!), Brustbein, paar Rippen, Arm am Handgelenk): Brüche tun erstaunlich wenig weh *solange man sich nicht bewegt/bewegen muss*. Aber Schmerzmittel natürlich hilfreich. Heli kam nach 2 Stunden...

                                                  Zitat von Freedom33333 Beitrag anzeigen
                                                  Ich habe mich vor meinem Urlaub über die Rettungsproblematik ja auch informiert und mich ewig gefragt ob ich ne Versicherung abschließen soll, habe aber im Internet irgendwo gelesen, das Rettungen in Schweden von einer gemeinnützigen Organisation gezahlt würden und mich dann dagegen entschieden. Hat da einer verlässliche Infos? Und vor allem, ist das in Norwegen anders?
                                                  Ja, würde mich auch interessieren.

                                                  Hatte in diesem Jahr ja auch (erhebliche) Knieprobleme, d.h. konnte zu dem Zeitpunkt kaum gehen, und darum dann sogar zusammen mit der "Stugvärdin" vom Nottelefon Låddejåhkå angerufen; meine erste Erfahrung damit (verstörend, dass man jemanden am Apparat hat, der noch nie vom Padjelanta-NP gehört hat und sich das buchstabieren lassen muss; und partout die *Adresse* haben will, von wo man anruft; Stugvärdin war auch ganz perplex). Nach Darlegung der Umstände wurde entschieden: ich sei ja halbwegs in der Zivilisation und es sei nicht *so* gravierend, dass sie einen regulären Rettungshubschrauber schicken würden (der dort offenbar aus Gällivare kommt, also ziemlich weit... habe den paar Tage später in Kutjaure gesehen: die dortige Stugvärdin hatte sich kochendes Wasser über das Bein geschüttet, ojeh...). Aber sie könnten einen "privaten Hubschrauber organisieren"... keine Ahnung, was das heißen sollte, auch kostenmäßig. Dann ja wohl Fiskflyg, der da sowieso irgendwo auf der Route nach Stalo vorbeikommt, nur halt regulär dort nicht landen darf, Nationalpark und so. Da sagte ich ok, ich warte erstmal ab, Zeit genug hatte ich noch, und würde dann ggf. langsam(er) zu gehen versuchen - oder nochmal anrufen...Ersteres habe ich das dann nach 4 Nächten in der Hütte auch gemacht (Låddejåhkå-Vaisaluokta in 4 Tagen... so gut drauf war ich noch, dass ich nicht die einfacher zu gehende Strecke über Gisuris genommen habe: kannte ich schon.) Und immer schön Ibuprofen reingeballert (1800 mg/Tag) - zum Glück hatte eine gerade anwesende (deutsche) Apothekerin genug (600er) dabei und mir genug überlassen; ich selbst hatte zwar etwas dabei, aber das war dann aufgebraucht.

                                                  Zitat von Freedom33333 Beitrag anzeigen
                                                  Zu der Frage mit dem Landen, ich könnte mir vorstellen, dass sich ein Retter an einem Seil abseilt mit einer Trage, dich in die Trage verfrachtet, festbindet und dann der Heli mit einer Trage am Seil weiterfliegt. Was dann mit der eigenen Ausrüstung ist frage ich mich allerdings.
                                                  Bei mir, s.o., sind die 200-300 m weiter weg gelandet, wo es halt ging, und haben mich dann hintragen. Dort habe ich wegen Bergungskosten nie etwas gehört (Italien). Hätte aber auch Versicherung gehabt. (Sogar zwei: Allianz Unfall und ADAC, die dann auch diverse andere Kosten übernommen haben.)
                                                  Zuletzt geändert von Ljungdalen; 07.10.2021, 12:12.

                                                  Kommentar


                                                  • Flachlandtiroler
                                                    Freak
                                                    Moderator
                                                    Liebt das Forum
                                                    • 14.03.2003
                                                    • 29704
                                                    • Privat


                                                    #26
                                                    Danke für die ausführliche Darlegung, was man sich mit Knie-Aua, Trainingsrückstand usw. zutraut.
                                                    Ich wähne mich manches Mal auch in dem Dilemma und finde das sehr spannend zu lesen.

                                                    Noch zu Firn und Grödeln:

                                                    Zitat von vobo Beitrag anzeigen
                                                    Schließlich erreichte ich die Schneeflanke und war ganz begeistert die für den Svartisen gekauften Chainsen Grödel ausprobieren zu können. Hier haben sie sehr gute Dienste geleistet.

                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht Name: Norwegen161.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,35 MB ID: 3080957

                                                    [...]

                                                    Der weitere Abstieg zum Rismålvatnet wurde immer steiler, bis ich dann an harte Schneeflächen kam. Tillmann hatte von noch schneebedeckten und deshalb einem griffigen Aufstieg mit Steigeisen geschrieben – und ich musste da jetzt mit meinen Grödeln runter. Die am wenigsten steile Strecke im Abstieg rechts war tief und breit vom Bach bzw. Fluss unterspült, da konnte ich nicht lang. Also weiter nach links, da war wenigstens nicht unterspült und es gab eine Steinflanke auf der ich zunächst auf dem Po rutschen konnte. Dann zog ich die Grödel an und stieg etwa 5 m auf dem Schnee bergab, bis ich mich nicht mehr halten konnte, und die weiteren 5 Meter mit ordentlich Fahrt gegen die Felsen rutschte.

                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht Name: Norwegen182.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,78 MB ID: 3080970
                                                    Meine Rutschspur

                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht Name: Norwegen183.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,24 MB ID: 3080973
                                                    Am Schneefeld ganz rechts bin ich runter, links war weniger steil aber total unterspült.

                                                    Das Knie hat den Aufprall gut überstanden, ein Fingernagel ist etwas angerissen und mein Hinterteil hat eine Prellung abbekommen – also nichts Ernsthaftes. Aber das war schon recht kritisch – ohne oder mit viel Schnee wäre es hier deutlich einfacher gewesen.
                                                    Hatten diese Chainsen Grödel richtige Zacken (wie Steigeisen) oder bloß Spikes (kurze Dornen)?
                                                    Gab es an Vorderfuß und Hacke herausstehende Zacken, die dann auch bei Gefälle / Steigung mit angeschrägtem Tritt Halt bieten?
                                                    Wie bewertest Du die Grödel für den Einsatz im Nachhinein?

                                                    (Mein gepflegtes Vorurteil ist, Grödeln sind für's Trottoir bei Glatteis und in den Alpen braucht man Steigeisen... aber ich habe wenig Einschätzung, wie sich skandinavisches Gebirge und Alpen vergleichen.
                                                    Ein weiteres wichtiges Detail in steilem Firn sind allerdings auch die Schuhe. Mit C/D Bergschuhen kann ich auch in angefrorenem Firn gut die Schuhkanten einkerben und bin folglich selbst in Absturzgelände mitunter recht nervenschonen ohne jegliche Fußeisen unterwegs. Das kann mit weichen Tretern nicht klappen und kleine Zähnchen unter der Sohle ändern daran ja so gut wie nichts.)
                                                    Zuletzt geändert von Flachlandtiroler; 07.10.2021, 12:18.
                                                    Meine Reisen (Karte)

                                                    Kommentar


                                                    • vobo

                                                      Vorstand
                                                      Dauerbesucher
                                                      • 01.04.2014
                                                      • 734
                                                      • Privat


                                                      #27
                                                      Ohh schön, so viel Resonanz!

                                                      Zitat von Freedom33333 Beitrag anzeigen
                                                      Wahnsinns tolle Bilder aus der Gegend, die muss ich mir fürs nächste mal auch auf die mögliche To Do Liste setzen. Wollte ja eigentlich dieses Jahr schon gerne nach Norwegen, habe aber wegen Corona doch wieder auf Schweden gesetzt.

                                                      Schade dass du dich mit einer Verletzung rumschlagen musstest. Ich habe aus dem Grund übrigens immer eine Reiseapotheke dabei, die auch entsprechend starke Schmerzmedikamente umfasst - wenn du dir ein Bein brichst und wegen dem Wetter kann 2 Tage kein Heli kommen, hilft dir das Garmin auch nicht weiter. Ich denke wenn man einem Hausarzt schildert, wo man sich im Urlaub rumtreibt - das was wir machen ist ja alles andere als normal - müsste das zu machen sein. Ich habe mich vor meinem Urlaub über die Rettungsproblematik ja auch informiert und mich ewig gefragt ob ich ne Versicherung abschließen soll, habe aber im Internet irgendwo gelesen, das Rettungen in Schweden von einer gemeinnützigen Organisation gezahlt würden und mich dann dagegen entschieden. Hat da einer verlässliche Infos? Und vor allem, ist das in Norwegen anders?
                                                      .
                                                      Schmerzmittel hatte ich auch (und wurde von Bernd noch zusätzlich versorgt), bisher aber nicht benötigt. Und da ich bei einer Versicherung arbeite (in der IT), halte ich nicht alle Versicherungen für notwendig. Ich meine ähnliches über Schweden Notrettung gelesen zu haben, vielleicht weiß Dirk ( Vintervik ) da mehr?

                                                      Zitat von Fjellfex Beitrag anzeigen
                                                      Beim Lesen dieses Berichtes habe ich ein total zwiespältiges Gefühl: einerseits ist das mit dem Knie ja totaler Mist.... andererseits hast du auf der Tour bis dahin schon mehr tolle Panoramen gehabt, als andere in 2 Urlauben zusammen.
                                                      Ja, ich wusste lange nicht auf dieser Tour, ob ich lachen oder weinen sollte und habe mich für beides entschieden. Und ahnend welche Panoramen noch möglich gewesen wären - aber ich greife einem Fazit vor.

                                                      Ljungdalen danke für Deine Schilderung - jetzt habe ich eine Vorstellung. Aber so schlimm war es bei mir nicht - ich hätte beim Abstieg auch noch Ibu-Steigerungen möglich gehabt.

                                                      Zitat von Flachlandtiroler Beitrag anzeigen
                                                      Danke für die ausführliche Darlegung, was man sich mit Knie-Aua, Trainingsrückstand usw. zutraut.
                                                      Ich wähne mich manches Mal auch in dem Dilemma und finde das sehr spannend zu lesen.

                                                      Noch zu Firn und Grödeln:

                                                      Hatten diese Chainsen Grödel richtige Zacken (wie Steigeisen) oder bloß Spikes (kurze Dornen)?
                                                      Gab es an Vorderfuß und Hacke herausstehende Zacken, die dann auch bei Gefälle / Steigung mit angeschrägtem Tritt Halt bieten?
                                                      Wie bewertest Du die Grödel für den Einsatz im Nachhinein?

                                                      (Mein gepflegtes Vorurteil ist, Grödeln sind für's Trottoir bei Glatteis und in den Alpen braucht man Steigeisen... aber ich habe wenig Einschätzung, wie sich skandinavisches Gebirge und Alpen vergleichen.
                                                      Ein weiteres wichtiges Detail in steilem Firn sind allerdings auch die Schuhe. Mit C/D Bergschuhen kann ich auch in angefrorenem Firn gut die Schuhkanten einkerben und bin folglich selbst in Absturzgelände mitunter recht nervenschonen ohne jegliche Fußeisen unterwegs. Das kann mit weichen Tretern nicht klappen und kleine Zähnchen unter der Sohle ändern daran ja so gut wie nichts.)
                                                      Ich hatte diese Grödel mit. Definitiv nicht mit Steigeisen zu vergleichen (die sind mir zu groß und wuchtig), aber es sollte ja auch nur flach über Gletscher gehen ... Gerade für Schneefelder am Hang finde ich sie sehr hilfreich, würde sie mit Schneeketten für Autos vergleichen, die man nach meiner Erfahrung auch nur bei Anstiegen bzw. Abfahrten von Gasthöfen/Hotels braucht (jedenfalls habe ich sie sonst nie benötigt ). Sie nützen aber nichts, wenn ich sie nur halb belaste, weil ich versuche eine Fußkante in den Schnee zu treiben. Ansonsten habe ich die Hanwag Alaska GTX, also einen B/C-Schuh.

                                                      Diesen speziellen Hang bin ich in meinem Zustand (kein langes Suchen nach Alternativen) schon so richtig runtergegangen. Und würde unverändert weiterhin Grödel für solche Strecken nach Norden mitnehmen.

                                                      Kommentar


                                                      • Vintervik

                                                        Fuchs
                                                        • 05.11.2012
                                                        • 1929
                                                        • Privat


                                                        #28
                                                        Zitat von vobo Beitrag anzeigen
                                                        Schmerzmittel hatte ich auch (und wurde von Bernd noch zusätzlich versorgt), bisher aber nicht benötigt. Und da ich bei einer Versicherung arbeite (in der IT), halte ich nicht alle Versicherungen für notwendig. Ich meine ähnliches über Schweden Notrettung gelesen zu haben [...]
                                                        Die "gemeinnützige Organisation", die in Schweden die Notrettung zahlt, ist der Staat, will sagen der Steuerzahler (also auch ich ).

                                                        Kommentar


                                                        • Detlef
                                                          Erfahren
                                                          • 27.10.2007
                                                          • 330
                                                          • Privat


                                                          #29
                                                          Zitat von Vintervik Beitrag anzeigen

                                                          Die "gemeinnützige Organisation", die in Schweden die Notrettung zahlt, ist der Staat, will sagen der Steuerzahler (also auch ich ).
                                                          Ist in Norwegen genauso, der Steuerzahler (also auch ich 😎) kommt dafuer auf.

                                                          Kommentar


                                                          • vobo

                                                            Vorstand
                                                            Dauerbesucher
                                                            • 01.04.2014
                                                            • 734
                                                            • Privat


                                                            #30
                                                            Na dann will ich mal hoffen, dass ich Euch zukünftig nicht noch mehr als für diese Antwort danken brauche ...

                                                            Kommentar


                                                            • Detlef
                                                              Erfahren
                                                              • 27.10.2007
                                                              • 330
                                                              • Privat


                                                              #31
                                                              Da mach dir mal keine Gedanken 😉

                                                              Kommentar


                                                              • vobo

                                                                Vorstand
                                                                Dauerbesucher
                                                                • 01.04.2014
                                                                • 734
                                                                • Privat


                                                                #32
                                                                Dienstag – Donnerstag 10.-12.08.: Regen und Abstiegserkundungen

                                                                Eigentlich wollte ich am schön wetterprognostizierten Dienstag auf den Kamm hoch und den Abstieg vom Bergkamm westlich des Fonndalen erkunden. Aber nix – Dauerregen und in den Wolken gefangen. So sehr, dass ich nur für das große Geschäft und Wasserholen das Zelt verließ – es ging wirklich gar nichts.
                                                                Bernd schlug am Dienstag dann das Rismålskardet als Abstiegsroute vor. Er wollte mir entgegenkommen oder ggf. Schmerzmittel und Bandage irgendwo deponieren. Die Google-Earth-Bilder ließen einen Abstieg recht gut möglich erscheinen, sicherer als ins Fonndalen und für ihn war es über die Straße gut zu erreichen. Letztlich hat er mich damit überzeugt, diese Abstiegsroute zu versuchen.
                                                                Dafür wäre es sinnvoll, den Zeltplatz zum unteren Rismål-See (623) zu verlagern, aber nicht bei dem Wetter, das sollte erst Donnerstag mittag wieder besser werden. Und gibt es dort überhaupt geeignete Zeltplätze?
                                                                Absolutes Highlight des Dienstags war dann das Überraschungsmenu meiner Frau – sooo lecker.

                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: IMG_6436.jpg
Ansichten: 728
Größe: 3,47 MB
ID: 3081538

                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen185.JPG
Ansichten: 713
Größe: 4,26 MB
ID: 3081535

                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen188.JPG
Ansichten: 726
Größe: 2,83 MB
ID: 3081534

                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen189.JPG
Ansichten: 714
Größe: 3,64 MB
ID: 3081533

                                                                Am Mittwochvormittag hörte der Regen kurzzeitig auf, so dass ich beschloss an meinem See entlang zu gehen und einen Blick zum unteren Rismål-See zu werfen, um mögliche Zeltplätze zu erkunden. Ich überlegte kurz, einen Stock zur Knieentlastung mitzunehmen – ach nein, das geht doch schnell um den See rum.
                                                                Natürlich ging es nicht schnell, schräge Blöcke und steilere Hänge waren zu queren, und das Knie machte sich auch ohne Rucksack deutlich bemerkbar. Und natürlich hatte ich die Gamaschen nicht angezogen („geht doch schnell“), so dass es im erneuten Regen ganz schnell triefend nass an den Beinen und in den Schuhen wurde – ich Idiot.

                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen190.jpg
Ansichten: 777
Größe: 1,36 MB
ID: 3081530
                                                                Blick zurück, recht das Rutsch-Schneefeld von vorgestern, an der Landspitze links kann man mein Zelt suchen und finden.

                                                                Als ich nach einer guten Stunde (!) den Übergang erreichte und den unteren See hätte erblicken können, war natürlich schon wieder eine Wolke ins Tal gezogen. Irgendwann gab es noch eine kurze Lücke: der See sah so aus wie meiner, das wird schon irgendwie gehen. Den Rückweg ging ich etwas weiter den Hang hoch und konnte so noch den oberen Rismål-See (mit der Höhenangabe 661 sogar etwas tiefer als „mein“ mittlerer See) überblicken.

                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen191.jpg
Ansichten: 724
Größe: 2,58 MB
ID: 3081531
                                                                Oberer Rismål-See mit einem Tunnel-Ablauf, deren andere Öffnung hat Tilmann an der Fonndal-Gletscherwand fotografiert.

                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen192.jpg
Ansichten: 729
Größe: 2,34 MB
ID: 3081532
                                                                Aufgrund des Regens bin ich leider auch nicht mehr den möglichen Abstieg ins Fonndalen über den Kamm links erkunden gegangen.

                                                                Und dann saß ich wieder mit nasser Hose und Schuhen und wenig neuen Erkenntnissen in meinem Zelt – laut Bernd, der im Anflug auf Bodø war, sollte das Wetter Donnerstagmittag aufklaren, und er wollte mir entgegenkommen. Um das Zelt herum war mittlerweile eine richtige Sumpflandschaft entstanden, aber innen war alles ok. Da hatte ich einen guten Platz gefunden.
                                                                Am Morgen des Donnerstags regnete es nicht mehr so doll, aber es hingen ununterbrochen Wolken über dem See bzw. zogen von unten hoch. Auch Bernd schrieb mir, dass er unten erstmal ein Zelt aufgeschlagen hat – von der „Wetter wird sehr gut heute“-Prognose war nichts zu sehen, weder unten noch oben 😊.
                                                                Jetzt war mir ja unklar ob Bernd noch Empfang hat, ich hatte ihm noch geschrieben, dass ich spätestens um 16 Uhr zum unteren See aufbrechen würde, und den eigentlichen Abstieg dann am Freitag im Trockenen angehen würde. Ob er noch kommt?
                                                                Gegen Mittag hörte der Regen dann auf, aber es zogen ununterbrochen Wolken von unten hoch. Um 15 Uhr brach ich auf und brauchte 2,5 Stunden bis zum Ausfluss des unteren Sees, den ich am Südufer entlang ging. Und hier gab es dann auch halbwegs brauchbare Zeltplätze, vielleicht nicht ganz gerade, aber ok. Spuren oder Mitbringsel von Bernd habe ich nicht gesehen, daher schrieb ich ihm, dass ich jetzt angekommen bin und ein Zelt aufgebaut habe. Von Bernd bekam ich nur noch eine frühere Nachricht, dass immer noch Wolken kommen, aber die Abstiegsrinne gut aussieht.
                                                                Hier an der Kante hatte ich trotz der dichten Wolken wieder Empfang, und konnte aufgrund der Wetterprognose sehen, dass es in der Nacht aufklart und morgen trocken und sonnig wird. So legte ich mich guten Mutes ins Zelt für Abendessen – irgendwie ahnend dass noch etwas passiert.
                                                                Und mitten in der Kochsession hörte ich ein „Voooollllkkkkkkeeeerrrrr“ und brüllte zurück so laut ich konnte. Aber jetzt raus, wo doch dort die Kochtöpfe stehen – ich mich wieder umziehen muss – Nein, irgendwie kann ich meine Freude nicht durch eine Umarmung zeigen, sondern im warmen Schlafsack bleiben.
                                                                Bernd kam verschwitzt und durchnässt an – ich gab ihm wenigstens meine warme Daunenjacke. Und dann erzählten wir von unseren Erlebnissen und der Rinne für den Abstieg. Er hatte mir noch stärkere Schmerzmedikamente und eine Kniebandage mitgebracht – herzlichen Dank. Letztlich blieben aber kaum 30 Minuten, da er ja noch im Hellen wieder absteigen wollte, um morgen den Bus und die Fähre Richtung Fykan zu kriegen. Und währenddessen aß ich noch mein Abendessen …

                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen193.JPG
Ansichten: 716
Größe: 4,32 MB
ID: 3081536
                                                                Meine Lage unmittelbar vor Bernds Ankunft – so schlimm waren doch die Wolken gar nicht 😊

                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen197.JPG
Ansichten: 720
Größe: 3,29 MB
ID: 3081537
                                                                Tja, mit Bernd kamen wieder neue Wolken.

                                                                Es war schön, wieder weiteres Leben und Zuversicht und Aufbruchsstimmung zu spüren. Vielen Dank, Bernd, für Deinen Besuch!

                                                                Kommentar


                                                                • Borgman
                                                                  Dauerbesucher
                                                                  • 22.05.2016
                                                                  • 768
                                                                  • Privat


                                                                  #33
                                                                  ... wir sind ja wirklich beide unglaublich fotogen. Gerne doch - ich musste schließlich wissen wie es Dir da oben geht und ob Du den Abstieg zumindest sehr wahrscheinlich schaffen kannst. Sonst hätte ich meine (jetzt Solo-) Tour gar nicht mit gutem Gefühl beginnen können. Hoffentlich hast Du (anders als ich) Fotos von der Rinne gemacht, die ist mir an dem Abend richtig ans Herz gewachsen.

                                                                  Das Rezept für die Thai-Nudeln muss ich mal ausprobieren.

                                                                  Kommentar


                                                                  • Highbeat
                                                                    Erfahren
                                                                    • 04.10.2020
                                                                    • 270
                                                                    • Privat


                                                                    #34
                                                                    Hallo Vobo,
                                                                    seit Tagen leide ich mit dir und deinem Knie mit! Vielen Dank für den tollen Bericht und die fantastischen Bilder
                                                                    Ich habe mir genau die gleichen Schneeketten gekauft und finde sie klasse - schön leicht und schnell angelegt. Aber schwierige oder heikle Situationen hatte ich bisher damit nicht. Die Zacken sind ganz schön klein.
                                                                    Danke auch für das Rezept. Wir hatten zufällig solche Nudeln gekauft und sie nicht verwendet, weil sie so störisch waren - hätten wir sie einfach mal gebrochen 🙈😀

                                                                    Kommentar


                                                                    • vobo

                                                                      Vorstand
                                                                      Dauerbesucher
                                                                      • 01.04.2014
                                                                      • 734
                                                                      • Privat


                                                                      #35
                                                                      Borgman Bernd, so ist das mit dem Alter, der eine hat halt mehr Rundungen und der andere mehr Falten .

                                                                      Highbeat Danke für die netten Worte und das Mit-Leid. Mit dem Dörren hatte ich mich seit einiger Zeit beschäftigt und so einiges an Erkenntnissen für mich gewonnen, was geht gut, was nicht so sehr. Rund ums Fazit schreibe ich dazu auch noch ein wenig.

                                                                      Kommentar


                                                                      • Mortias
                                                                        Fuchs
                                                                        • 10.06.2004
                                                                        • 1232
                                                                        • Privat


                                                                        #36
                                                                        So, jetzt habe ich mir Deinen Bericht auch mal in Ruhe reingezogen Volker. Landschaftlich mal wieder (wen wundert's ) wirklich klasse wo Du langgelaufen bist. Diese Panoramen an der Fjordküstenlandschaft sind schon sehr ansehnlich.

                                                                        Nur das mit Deinem Knie und tut mir echt leid, vor allem da Du ja schon beim Svartisen warst und dann doch nicht rauf konntest. Und die Rutschpartie war ja auch nicht ganzu unkritisch. Es freut mich aber zu lesen, dass Du Dich dann selbst vernünftig eingeschätzt hast und keine weiteren Risiken mehr eingengangen bist. Auch wenn das sicherlich erstmal Überwindung kostet. Aber die Begegnung mit Bernd hast Du echt unterhaltsam geschrieben. Wie schön, dass immerhin das dann gut geklappt hat. 👍

                                                                        Kommentar


                                                                        • vobo

                                                                          Vorstand
                                                                          Dauerbesucher
                                                                          • 01.04.2014
                                                                          • 734
                                                                          • Privat


                                                                          #37
                                                                          Freitag, 13.08.: Abstieg geschafft

                                                                          Ausgerechnet am Freitag den 13., das ist mir sogar morgens aufgefallen. Als ich frühmorgens raus musste, stand das ganze Tal inklusive Bernd in den Wolken, ich war oben drüber. Aber es war noch zu dunkel für ein Foto (und ich war zu faul), und so habe ich es nur in Erinnerung.
                                                                          Von Bernd hatte ich noch bei meinem Aufbruch die Nachricht erhalten, dass er in der Nässe unten angekommen ist und heute morgen zum Breivikvatnet aufgebrochen ist, die Moore unten sollten keine Schwierigkeiten bereiten. Das klingt doch alles schon mal gut.

                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen200.jpg
Ansichten: 473
Größe: 2,37 MB
ID: 3083096
                                                                          Blick zurück über den unteren Rismål-See und zum Fonndalsbreen dahinter

                                                                          Es war klar und sonnig über dem Tal, als ich gegen kurz vor 8 Uhr aufbrach. Eine Ibu 800 und eine Paracetamol 1000 und die Kniebandage waren meine Hilfen für den Abstieg – sie haben es mir gut erleichtert.

                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen201.jpg
Ansichten: 554
Größe: 3,01 MB
ID: 3083094
                                                                          Anfänglich war der Einschnitt noch im Schatten (=rutschig), aber ich konnte gut oberhalb in der Sonne gehen. Unten sieht man die Häuser am Reppsjøen, dort war die Bushaltestelle.

                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen202.JPG
Ansichten: 463
Größe: 5,48 MB
ID: 3083102
                                                                          Später musste ich aber wieder mehr ins Bachbett steigen, trotzdem fand ich es in diesem Abschnitt auf meiner Seite deutlich angenehmer.

                                                                          Als die Bäume auf meiner Abstiegseite bis an den Bach gingen blieb ich etwas oberhalb und entfernte mich vom Bach, das ging eigentlich ganz gut. Nur ein kurzes Stück war dann in der Hangneigung orange eingefärbt auf Norgeskart, das war dann doch recht mühsam.
                                                                          Weiter unten dann (dort wo die Bäume auf dem Foto wieder von Bachbett weggingen) kam der schwierigste Abschnitt. Von oben hatte ich gedacht, dass ich dort den schwierigsten - weil steilsten - Teil geschafft hätte. Der Grund waren die Farne, Bernd hatte mich gestern vor solchen Abschnitten weiter unten auf der anderen Seite gewarnt. Sie waren 1. triefend nass, 2. undurchsichtig, 3. mit Rinnen und Steinen darunter und 4. zu fest um sie mit den Stöcken auseinander zu biegen o.ä..
                                                                          Einfach ein echtes Katastrophengebiet. Nach den ersten 2-3 Stürzen habe ich mich einfach seufzend in mein Schicksal ergeben, alle paar Meter trotz vorsichtigen Abtastens und Schritt setzen einfach umzukippen. Liegend dann ggf. den Rucksack abschnallen, Stöcke unter den Farnen suchen, den eigenen Körper checken, fluchen, den Rucksack wieder aufsetzen und weiter so. Auf der gezoomten Norgeskart-Karte ist das der Abschnitt am Bach der nicht grün ist. Eine grausame Stunde mit mindestens 10 mal Hinfallen war das!
                                                                          Etwas besser wurde es dann wieder im Wald, weil dort weniger Farn wuchs bzw. vermieden werden konnte. Und viiiiiieeeeelll besser wurde es ab gut 250 m Höhe, als die Steilheit nachließ.

                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen203.JPG
Ansichten: 457
Größe: 7,38 MB
ID: 3083100

                                                                          Wenig später als das auf der Karte eingezeichnete Moorgebiet begann, wusste ich schon, dass ich es geschafft hatte. Bernd hatte mir prophezeit, dass die Hangmoore hier kein Problem sein werden und so war es auch. Ich hielt mich immer noch nördlich des Flusses (hätte ihn aber auch mehrfach queren können) und wollte noch das allerletzte Risiko, den Abfluss des Breivikvatnet, überqueren, bevor ich eine Pause mache und den geglückten Abstieg vermelde.

                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen204.jpg
Ansichten: 456
Größe: 3,18 MB
ID: 3083097
                                                                          Abfluss des Breivikvatnet, problemlos mit Gamaschen zu queren. Im Hintergrund die Stromleitung, die mit ihren Masten für Bernd und mich Orientierung bot – und das erfolgreich bezwungene Rismålsskardet im Hintergrund. Kurz unterhalb der Mündung des Rismål-Flusses in den Breivik-Fluss befindet sich auch eine kleine Brücke, die auf der Karte nicht eingezeichnet ist.

                                                                          4,5 Stunden habe ich für den Abstieg hierher gebraucht, jetzt gönnte ich mir eine Stunde Mittagspause. In wenigen Hundert Metern begann ein Weg, der mich dann noch ca. 1,5 km bis zur Bushaltestelle hinunterführen würde. Das würde ja auf jeden Fall klappen, denn um 15:30 Uhr fuhr der letzte Bus vor dem Wochenende.
                                                                          Mittlerweile hatte sich Bernd in die Netzlosigkeit nördlich den Svartisen verabschiedet, seine Anreise hat noch so geklappt wie er das erhofft hatte. Von zuhause kam auch Beifall ob des geglückten Abstiegs, aber auch schon Fragen was ich denn jetzt machen möchte.
                                                                          Damit hatte ich mich seit ich gestern Abend wieder Empfang hatte auch schon beschäftigt. Große Wanderungen waren sinnlos, ein vorzeitiger Abbruch aufgrund einiger nicht stornierbarer Rückreiseverbindungen irgendwie auch. Und ich habe doch noch so viel zu essen und noch eine volle Woche Urlaub. Und noch habe ich nicht Geburtstag…
                                                                          Vor mir im Meer habe ich doch so viele Inseln gesehen, wäre das nicht ein Möglichkeit? Beach-Hopping in Nordland? Bis Sonntag war sehr gutes Wetter angesagt, und danach draußen auf den Inseln zumindest bis Dienstag kein Regen. Das klang nach einem Plan, die Organisation fiel dann leicht. Heute nach Vågåholmen mit dem Bus, dort ein wenig einkaufen und dann zunächst noch rüber nach Rødøy, wo ich mir ja für den Anfang der Reise schon einen einsamen Strand ausgeguckt habe. Und morgen abend dann weiter – ja das mache ich! Und mit einem Travel Pass Nordland kann ich bis zur Zugabfahrt gen Heimat in genau einer Woche soviel Bus und Hurtigbåt fahren wie ich will – super.
                                                                          Mit frischer Energie machte ich mich auf und fand schnell den befestigten Weg. Ob ich nun schneller ging, oder die Wirkung der Schmerzmittel nachließ, oder es einfach genug für den Tag war – keine Ahnung, aber der Abstieg auf dem Weg schmerzte ordentlich und mehr als vorher am Hang. Die Bandage, die mir gefühlt vorher so gut getan hat, zog ich runter.

                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen205.jpg
Ansichten: 451
Größe: 2,90 MB
ID: 3083095
                                                                          Fokus auf den steilen Teil des Rismålskardet

                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen206.jpg
Ansichten: 458
Größe: 3,52 MB
ID: 3083098
                                                                          Links das Rismålskardet, dahinter dann der Memaurtinden. Am oberen Talkessel entlang bin ich am letzten Montagmorgen gelaufen…

                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen208.jpg
Ansichten: 452
Größe: 3,26 MB
ID: 3083107
                                                                          Blick auf das Rismålskardet unten von Repassjøen aus – heute morgen hatte ich von dort oben hier runter geblickt. Schön, dort auch angekommen zu sein.

                                                                          Eine knappe Stunde vor der Busabfahrt kam ich an der Rv17 an. Jetzt konnte ich in Ruhe die Schuhe ausziehen, verpacken und meine Füße in der Sonne wärmen und vom baldigen Besuch im Supermarkt träumen. Auch schön diese Ankunft. Nach wenigen Minuten Busfahrt stieg ich am Abzweig nach Vågåholmen aus und wartete auf die Rückkehr des Busses von der Fähre in Agskardet, der dann aber schon Wochenende machte. Stattdessen nahm mich ein Taxi mit nach Vågåholmen, das war auch eine nette Fahrt.
                                                                          Ich plünderte den Supermarkt mit Bier, Obst und Chips – auch noch für den Abend. Bernd hatte ja auf meine Bitte doch kein Müsli und Schoki für mich mitgebracht, also kaufte ich mir frisches Brot und Nutella für die nächsten Frühstücke, lecker. Und dann wartete ich auf das Hurtigbåt aus Bodø, das mich nach Rødøy bringen würden.

                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen210.JPG
Ansichten: 457
Größe: 2,36 MB
ID: 3083099
                                                                          Der leicht eingerissene Fingernagel von der Rutschpartie.

                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen212.JPG
Ansichten: 455
Größe: 3,74 MB
ID: 3083101
                                                                          … was bei uns ein Krankenwagen ist …

                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen213.JPG
Ansichten: 453
Größe: 2,15 MB
ID: 3083104
                                                                          Blick auf den Fähranleger in Rødøy und mein Wandergebiet der letzten Woche im Hintergrund.

                                                                          In Rødøy angekommen nahm ich gleich den Weg ins Abenteuerland („Eventyrskogen“), in dem die Geschichte vom Froschkönig erzählt wird und am Ende eine Schatzkiste oder ein Troll droht. Ich verließ den Weg und vertrieb einige Schafe die auf den nächsten paar Hundert Metern das Gelände zum Strand pflegten. Ganz allein fand ich dann einen halbwegs windgeschützten Zeltplatz und genoss den Abend am Meer mit Blicken auf die Inselwelt der nächsten Tage.

                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen214.JPG
Ansichten: 452
Größe: 4,17 MB
ID: 3083106
                                                                          Mein Ruheplatz am Strand, hinten mein Zelt und links wieder der Löwe von Rødøy in den Wolken.

                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen216.jpg
Ansichten: 456
Größe: 1,23 MB
ID: 3083103

                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen218.jpg
Ansichten: 456
Größe: 2,01 MB
ID: 3083105
                                                                          In diese Inselwelt sollte es die nächsten Tage weitergehen.

                                                                          Kommentar


                                                                          • vobo

                                                                            Vorstand
                                                                            Dauerbesucher
                                                                            • 01.04.2014
                                                                            • 734
                                                                            • Privat


                                                                            #38
                                                                            Samstag – Montag, 14.-16.08. Storselsøya oder so ähnlich

                                                                            Mit diesen vorgelagerten Inseln ist das so eine Sache … Manchmal haben sie einen offiziellen Namen, den aber keiner nutzt oder sie haben zwei Namen, über die man sich aber nicht einig ist. Daraufhin benennt man einen Hafen für das Hurtigbåt halt einfach mal nach dem gewünschten Inselnamen und hofft dass er sich durchsetzt. Dann hat die Insel aber einen zweiten Hafen und dieser wird nach dem offiziellen Namen benannt. Immerhin läuft ja mitten über die Insel mit ihren 23 Einwohnern noch eine Gemeindegrenze, die aber immerhin für einen regen Fährverkehr in jedem der beiden Häfen sorgt.

                                                                            Klingt unsinnig? Ist es bestimmmt auch. Ist aber wirklich so! Dazu später.

                                                                            Aber erstmal war ich noch auf Rødøy, dem Hafen von Rødøya oder so ähnlich. An meinem Strand widmete ich mich am Samstag der Körper- und Klamottenpflege (ja, erstmals auf Wanderung inklusive einer Rasur!). Der Platz und das Wetter waren herrlich. Es wehte aber ein kräftiger Nordostwind, so dass einige eifrige Inselpaddler abtrieben und von einem Einheimischen wieder in den Hafen geschleppt wurden.

                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen219.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,74 MB ID: 3084797
                                                                            Von Zeit zu Zeit trafen sich auch die Schafe auf der abgefressenen Fläche unten, meistens bei Ebbe.

                                                                            Gegen 17 Uhr machte ich mich auf den Weg zurück zum Hafen, erreichte wieder den Abenteuerpfad mit seiner Hütte und der Fluchthöhle des Trolls (der noch eine Rolle auf der namhaften Insel spielen wird).

                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen220.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,76 MB ID: 3084796

                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen268.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,11 MB ID: 3084804
                                                                            … was drinne ist, möchtet ihr wissen?

                                                                            Am Hafen lud ich mein Handy wieder auf, weil ich mittlerweile merkte wieviel Strom das Buchlesen (und die Internetverfügbarkeit) kostet – insbesondere wenn man nicht wandernd unterwegs ist. Um 19 Uhr kam das Hurtigbåt aus Bodø, 20 Minuten später die Fähre der Gemeinde Rødøy, die entlang der teilweise zugehörigen Inseln Rødøya, Gjerdøya, Selsøya, Sundøya nach Storselsøya (was nichts mit dem ebengenannten Selsøya zu tun hat) und noch weiter fährt.
                                                                            Nach dieser topographischen Lehrstunde kam ich gegen 20:00 Uhr an der sehr im Meer gelegenen Anlegestelle an und durfte erstmal 1 km auf einer Straße laufen – voll dem starken Wind ausgesetzt. Das Knie tat schon den ganzen Abend richtig weh, eigentlich wäre eine Schmerztablette angemessen gewesen. Der Wind schob mich ordentlich hinkend vor sich her.
                                                                            Ich wollte im Nordwestteil der Insel an einer halbwegs geschützten Bucht ohne große Anstiege einen Lagerplatz suchen, fand aber den auf der Karte eingezeichneten Weg bzw. Abzweig nicht und wollte zu der fortgeschrittenen Zeit mit dem schmerzenden Knie keine Experimente mehr machen. Also folgte ich dem Weg in Richtung Steinvika – wissend dass der Name jetzt eigentlich nicht den gewünschten Beach-Lagerplatz versprach.
                                                                            Gegen 22 Uhr (ja, zwei Stunden für 2 Kilometer auf teilweise festen Wegen mit ganzen 60 Höhenmetern Anstieg) baute ich mein Zelt an einer halbwegs windgeschützten Stelle auf – sicher der ungewöhnlichste Platz für das Stratospire bisher.

                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen222.JPG Ansichten: 0 Größe: 5,89 MB ID: 3084803
                                                                            Mehr Platz war halt nicht – und es ging, weil es nicht regnete. Auf die windzugewandte Zeltplane rechts habe ich viele der reichlich vorhandenen Steine gelegt, so dass die Spannung oben über die Stöcke ausgereicht hat. Also die zweite Apsis mit Rucksack, Zeltplane und Steinen belagert und ohne Regen bestens geschlafen.

                                                                            Am nächsten Morgen (Sonntag) wollte ich den Strand etwas genauer erkunden und ggf. den Zeltplatz zu dem gestrigen Wunschziel verlegen. So sah der Strand aus:

                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen223.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,65 MB ID: 3084794
                                                                            Der Name Steinvika für die Bucht ist passend. Der Weg unten entlang war nett und ich erreichte bei Ebbe hinten links die „Grasfläche“, die ich eigentlich gestern angepeilt hatte. Aber dort zog der Wind voll durch – es war nicht sinnvoll, dorthin umzuziehen. Dort befindet sich auch wieder eine der zahlreichen Stempelstellen des schon erwähnten Polarsirkeltrimmen.

                                                                            Das Knie machte weitere Erkundungen auch nicht freundlicher und so tat ich nichts mehr an dem Tag außer Hörbücher hören – mittlerweile waren Strom und Spiritus die knappen Ressourcen, also kein Tee und keine Bücher mehr.

                                                                            Vielleicht ist das jetzt der Zeitpunkt über die Insel aufzuklären (Quelle: Wikipedia und Store Norske Leksikon):
                                                                            Storselsøya (also known as Selsøya or Hestmona) is an island in Nordland county. The island is divided between two municipalities: Rødøy in the north and Lurøy in the south. The northern and eastern parts of the 13.6-square-kilometer island are flat and marshy. The Arctic Circle crosses the northern part of the island. There are ferry connections to the surrounding islands and to the mainland at Jektvika. The 571-metre tall mountain Hestmonkallen is located in the southwest.
                                                                            The name of the island has varied over time and not all have agreed on the name. In 2014, the appeal board for the Norwegian Language Council made a final decision on the name of the island. They decided that the main name of the island would be Storselsøya and that name would also refer to the northern part of the island in Rødøy Municipality. Hestmona would be an official name that refers to the southern part of the island. The board also approved Selsøya as an alternate name. A minority on the appeal board wanted Hestmannøy to refer to the southern part in Lurøy Municipality, but that was not approved. Historically, the island was known as Hestmona because of the main mountain on the island was known as Hestmonkallen.
                                                                            The characteristic mountain Hestmona is better known as Hestmannen, which in the Nordland legend about the trolls who froze to stone, plays the role of "enfant terrible". According to legend, it was Hestmannen who, in his hunt on Lekamøya, shot the arrow that made the hole in Brønnøykongen's hat - what we know today as Torghatten.

                                                                            ... und das alles für 23 Einwohner ...


                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen236.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,54 MB ID: 3084800
                                                                            Hestmannen oder Hestmonkallen oder halt auf einfach nur gefrorener Troll – man weiß es nicht (Foto zwei Tage später auf See aufgenommen).

                                                                            Am Montag morgen packte ich zusammen und machte mich auf die Tour zum südlichen Fähranleger der Insel, der sich Hestmona nennt und von der Gemeindefähre Lurøy bedient wird. Lurøya hat aber keinen Hafen, sondern wird mit dem Bus von der Nachbarinsel Onøy bedient – aber lassen wir das jetzt.
                                                                            Der etwa 3 km lange Wanderweg führt durch eine nette Schlucht zwischen dem Hestmannen und dem gut 300 m hohen Ambåtta.

                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen251.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,78 MB ID: 3084802
                                                                            Zwei Tage später der Blick auf die Schlucht, links Ambåtta, rechts Hestmannen.

                                                                            Bilder habe ich an dem bewölkten aber trockenen Tag keine gemacht. Das Knie tat ziemlich weh, die Bandage hat mir nicht wirklich geholfen und Tabletten wollte ich nicht nehmen. Der Aufstieg zum Hestmannen beginnt kurz hinter dem höchsten Punkt der Schlucht, also an der Gemeindegrenze. Und überhaupt änderte sich die Landschaft dort schlagartig: Aus dem kargen und irgendwie steinig-moorigen Norden wurde eine niedersächsische hügelige Weidelandschaft: „Endlose“ Grasweiden mit Baumhecken werden hier für die Rinderzucht genutzt. Allerdings sah ich nur wenige Tiere draußen, sie scheinen leider überwiegend im Stall gehalten zu werden – für mich sah es eher nach Milchwirtschaft aus. Am frühen Nachmittag erreichte ich den südlichen Fähranleger und war nicht alleine.

                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen226.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,75 MB ID: 3084795
                                                                            Hestmona

                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen225.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,01 MB ID: 3084798

                                                                            Ich fand leider keinen Warteraum am Anleger, brauchte aber doch dringend frischen Strom für mein Entertainment. Aber eine der Türen war offen und dahinter fand sich eine Wohnung, die wohl eher als Abstellkammer genutzt wurde. Egal, der Strom funktionierte. Wasser gab es auch und ich konnte problemlos kochen. Nach dem Essen vertrat ich mir die Beine und sah ein Paar mit Hund die Gegend erkunden – für den müssen sowas tolle Gassigänge sein.

                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen227.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,40 MB ID: 3084799

                                                                            Wenig später erhielt ich aber dann doch Besuch: Ein Mann mit Kinderkarre und später seine Frau kamen vorbei, die offenbar die obere Etage des Fährhauses mit bewohnten – so richtig begeistert waren sie von meinem „Einbruch“ unten nicht wirklich. Er fand es wohl nicht schlimm, aber fürchtete ihre „Schimpfe“ ob der offenen Tür und bat mich, doch es zu lassen, was ich dann auch sofort tat.
                                                                            Die rund 40-jährige recht wortkarge Frau lebt seit Ende der Achtziger auf der Insel und genoss offenbar die Einsamkeit. „Many cows on the island“, aber sie wollte sich nicht in die Karten schauen lassen, wieviele Kühe oder Milch so produziert wird. Wie gesagt, ich kann mich nicht erinnern, je so viele abgemähte und zusammengepackte Grasballen auf einer ähnlich großen Fläche liegen gesehen zu haben.
                                                                            Gegen 19 Uhr kam die Fähre und brachte mich zum westlich gelegenen Hafen Sørnesøy der Insel Nesøya, wo ich dann schnell mein Zelt in einer Bucht aufschlug, nachdem ich mich vergewissert habe, dass der aktuelle Wasserstand knapp unter Hochwasser ist.

                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen228.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,09 MB ID: 3084801
                                                                            Zuletzt geändert von vobo; 21.10.2021, 19:01.

                                                                            Kommentar


                                                                            • vobo

                                                                              Vorstand
                                                                              Dauerbesucher
                                                                              • 01.04.2014
                                                                              • 734
                                                                              • Privat


                                                                              #39
                                                                              Dienstag/Mittwoch 17./18.08.: Der alte Mann und das Meer – Nesøya und Myken

                                                                              Lange hatte ich nicht mehr einen so weichen und ebenen Zeltboden – entsprechend gut schlief ich. Ab und zu kam Besuch vorbei, der mich aber in Ruhe ließ …

                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen229.jpg
Ansichten: 323
Größe: 2,52 MB
ID: 3090370

                                                                              Gegen 10 Uhr brach ich gemütlich auf und folgte einem Weg an der Westseite der Insel. Das Wasser hatte sich gut zurückgezogen und ich konnte einige Buchten in der Ebbe durchlaufen. Als erstes traf ich an der Kjølvika mal wieder auf die Gemeindegrenze von Rødøy (im Norden) und Lurøy (im Süden). Falls ich das noch gemerkt hätte, klärte mich das Schild auch über die Historie auf.

                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen231.jpg
Ansichten: 307
Größe: 3,71 MB
ID: 3090372

                                                                              Historisch ist Rødøy der Ursprung und umfasst früher auch die Gemeinden Lurøy, Meløy und Traena. 1838 trennten sich Lurøy und Traena, das sich wiederum 1872 von Lurøy trennte (vermutlich weil es einfach zu weit draußen im Meer liegt). 1884 zog Meløy dann auch den Weg in die Selbstständigkeit ein. Aber immerhin hat die Insel Nesøya eine eigenständige gemeindeübergreifende Postleitzahl – ein logistisches Meisterwerk.

                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen230.jpg
Ansichten: 310
Größe: 3,10 MB
ID: 3090371
                                                                              Auch hier wieder ein Stempelkasten …

                                                                              Nach der Ankunft gestern im Hafen Sørnesøy (im Süden der Insel Nesøya in Lurøy) wollte ich heute von Nornesøy (im Norden der Insel Nesøya in Rødøy) weiter nach zur Insel Myken weit draußen im Meer fahren – dazu später. Erstmal folgte ich dem netten leichten Pfad zu einem schönen Strand.

                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen232.jpg
Ansichten: 319
Größe: 4,04 MB
ID: 3090374

                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen233.jpg
Ansichten: 308
Größe: 3,66 MB
ID: 3090373

                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen234.jpg
Ansichten: 368
Größe: 2,54 MB
ID: 3090369

                                                                              Normalerweise hätte ich mich bei dem Strand in die nicht vorhandenen Fluten gestürzt, aber das Knie zickte sehr stark. Ich hinkte wirklich ordentlich und war froh über jede Pause (die Strecke vom Zeltplatz bis zum Strand waren flache 1,5 km für die ich auch 1,5 Stunden gebraucht habe) – wie ein alter Mann. Und so kam ich dann langsam an die einzige Straße auf der Insel, der ich dann gut 500 m zum einzigen Supermarkt folgen konnte – zwar weniger für Gin aber für andere flüssige Produkte…

                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen235.JPG
Ansichten: 326
Größe: 3,51 MB
ID: 3090385

                                                                              Danach hinkte ich die etwa 1,5 km zum Hafen, wo ich gegen 16 Uhr ankam – kaputt und schlapp wie nach einer 20 km Tour. Leider hatte das Wartehäuschen keinen Strom und leider wuselten dauernd ein paar Arbeiter um mich herum, so dass das Warten auf das Hurtigbåt gegen 20 Uhr nicht so entspannt aussah. Aber es klarte auf und die Sonne kam heraus.
                                                                              Kurze Zeit später ging es dann aber richtig los: Autos mit Anhänger luden Kisten ab, ein Mann den man wohl als Hafenarbeiter bezeichnen kann nahm einen seiner drei Gabelstapler und hub diese Kisten zum Anleger. Action!

                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen237.jpg
Ansichten: 308
Größe: 1,95 MB
ID: 3090375
                                                                              Lebende Krebse

                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen238.JPG
Ansichten: 304
Größe: 2,75 MB
ID: 3090387
                                                                              Das Highlight, ein 116 kg schwerer Heilbutt.

                                                                              In den Pausen erzählte mir der Hafenarbeiter, dass hier auch viel nach Jakobsmuscheln getaucht(!) wird. Wenn eine gefunden wird, befestigt der Taucher einen Gasballon an ihr der sie nach oben schickt und dort dann von einem Boot eingesammelt wird. Jetzt leuchtet mir auch ein, warum die so teuer sind – aber wer macht in diesem Gewässer so einen Job???

                                                                              Mit immer mehr Sonne beschloss ich bereits um 17:15 mit dem Fisch auf das Boot aus Myken mich verladen zu lassen und nicht erst drei Stunden später auf der Rückfahrt. Ein wenig Fahrt durch die Inselwelt sieht doch echt nett aus – und mit so einer wertvollen Ladung … Also noch hurtig ein Essen mit dem letzten Spiritus kochen und dann die Beladung bewundern.

                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen240.JPG
Ansichten: 312
Größe: 3,02 MB
ID: 3090388
                                                                              Etwa 4 Tonnen Krebse wurde verladen

                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen241.JPG
Ansichten: 311
Größe: 2,27 MB
ID: 3090389

                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen243.jpg
Ansichten: 320
Größe: 1,91 MB
ID: 3090376

                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen245.jpg
Ansichten: 322
Größe: 1,83 MB
ID: 3090377
                                                                              Und dann gings los…

                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen246.jpg
Ansichten: 309
Größe: 2,25 MB
ID: 3090378
                                                                              … zurück in Richtung Festland …

                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen250.jpg
Ansichten: 320
Größe: 2,07 MB
ID: 3090379
                                                                              … vorbei an Storselsøya (oder so ähnlich) mit dem Hestmannen…

                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen252.jpg
Ansichten: 313
Größe: 1,93 MB
ID: 3090380
                                                                              … mit einem Blick über die Gemeindegrenze nach Lurøya …

                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen253.jpg
Ansichten: 309
Größe: 1,56 MB
ID: 3090381
                                                                              … mal wieder der Löwe von Rødøy …

                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen254.jpg
Ansichten: 312
Größe: 1,69 MB
ID: 3090382
                                                                              … den Polarkreis kreuzend …

                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen255.jpg
Ansichten: 324
Größe: 1,83 MB
ID: 3090383

                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen259.jpg
Ansichten: 310
Größe: 2,17 MB
ID: 3090384
                                                                              … bis nach Tonnes auf dem Festland.

                                                                              Hier kam gleichzeitig das Lurøy-Hurtigbåt an und der Festlandsbus fuhr ab – das bedeutete aber Höchstlast für die Entladearbeiter. Der Heilbutt und vermutlich die Muscheln wurden direkt in einen Kühllaster entladen, mit den Krebsen ließ man sich Zeit – sie lebten ja noch und vermutlich noch eine ganze Weile …

                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen260.jpg
Ansichten: 308
Größe: 1,92 MB
ID: 3090386

                                                                              Jetzt ging es wieder auf den Rückweg und kurz vor Rødøya begegneten wir dem Hurtigbåt Bodø – Sandnessjøen.

                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen265.jpg
Ansichten: 304
Größe: 2,04 MB
ID: 3090391

                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen264.jpg
Ansichten: 310
Größe: 1,92 MB
ID: 3090390
                                                                              Ein letzter Blick zum Festland, ganz rechts müsste ich den Kamm entlang gelaufen sein.

                                                                              Die weitere Fahrt verlief unspektakulär, erst als wir wieder Nordnesøy erreichten, waren alle Spuren der nachmittäglichen Action verschwunden. Jetzt ging es rund 40 Minuten weiter nach Myken im Nordwesten. Die See wurde trotz des schönen Wetters deutlich rauher, das Schiff schaukelte ordentlich. Essen hätte ich jetzt nichts mehr wollen und wie es im Winter ist möchte ich nicht wissen. Das Boot fährt das ganze Jahr durch jeden Tag einmal morgens und abends von Myken zum Festland und zurück.

                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen271.jpg
Ansichten: 306
Größe: 2,07 MB
ID: 3090392
                                                                              Ankunft in Myken

                                                                              Myken? Die Insel liegt knapp 50 km vor dem norwegischen Festland. Zur Insel Røst südlich der Lofoten sind es nicht viel mehr Kilometer – das verdeutlicht vielleicht wie weit draußen die Insel liegt. Nach der Ankunft folgte ich dem einzigen Sträßchen zu einem Hostel, der einzigen offenen Unterkunft abgesehen von einigen zu mietenden Häuschen. Es trug den netten Namen „Myken Seng og Suppe“.

                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen273.JPG
Ansichten: 304
Größe: 3,21 MB
ID: 3090395
                                                                              Die Wohnwagen waren auch mietbar.

                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen274.JPG
Ansichten: 313
Größe: 3,07 MB
ID: 3090396

                                                                              Ich gönnte mir eine der leckeren Fischsuppen mit einem Glas Wein – sehr lecker 4 Tage nach dem Bier von Vågåholmen. Und es entpann sich ein nettes Gespräch mit einem holländisch-norwegischen Pärchen: sie hatte in Bodø ihren Traumjob bei einer nationalen Behördenstelle gefunden und er war selbstständiger IT-ler, so dass sie viele dieser Inseln besuchen und von dort im Home Office arbeiten.

                                                                              Die Anzahl der beständigen Einwohner von Myken soll bei 16 liegen, es gibt aber viel mehr Häuschen auf der Insel. Ein echtes Problem – Grundstückserwerb oder gar Neubauten sind nur mit einem sinnvollen Nutzungszweck möglich. „Schlafen und Suppe“ hat von Ostern bis Ende August auf, die Hauptattraktion eine Whiskey-Destillerie nördlich des Polarkreises mit einem angeschlossenen Restaurant nur in den Sommerferien.

                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen276.jpg
Ansichten: 308
Größe: 2,33 MB
ID: 3090393
                                                                              Myken nach Norden

                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen279.JPG
Ansichten: 306
Größe: 3,29 MB
ID: 3090397
                                                                              Myken nach Osten – Blick zum Festland

                                                                              Myken hatte im letzten Jahrhundert etwa 80 dauerhafte Einwohner und lebte vom Fischfang. Es gab eine Schule (das heutige „Seng og Suppe“) und daher wohl auch so viele Häuser. Nach einigen tödlichen Unglücken der Fischerboote verließen viele Bewohner die Insel die so kurz vor der Aufgabe stand. Ein Gedenkstein mit den Namen der toten Fischer wurde auf dem Hügel der Insel errichtet.

                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen277.jpg
Ansichten: 323
Größe: 2,28 MB
ID: 3090394
                                                                              Wer immer schon mal einen Leuchtturm bewohnen wollte, kann das hier tun.

                                                                              Der Handel macht jeden Tag für eine ganze Stunde auf und einige Bewohner stehen dann für Gespräche bereit, was sie motiviert hier dauerhaft zu leben. Künstler, Eigenbrötler, Autoren, IT-ler, … einiges dabei (eines Winters war das Internetkabel längere Zeit kaputt – ein echtes Lastproblem für den schwachen Mobilfunk hier draußen). Aber immerhin kam ein Schiffsmann des gestrigen Hurtigbåts vorbei, der meinen Hut auf dem Schiff gefunden hatte – und ich war schon so traurig über den Verlust, aber er hatte sich an mich erinnert, hier bleibt halt nichts unbemerkt.

                                                                              Zwischen 11 und 12 Uhr kommen im Sommer auch die beiden Hurtigbåte aus Bodø und Sandnessjøen an, die hier umdrehen. Das nach Bodø nahm mich für die nächsten 4 Stunden mit, anfangs eine schaukelige und später eine total verregnete Überfahrt. Das schlechte Wetter hatte begonnen.

                                                                              Für abends hatte ich mich in Bodø mit Tilmann und Susanne verabredet, die mir zuvor ein Bild vom Sipmolvárri geschickt hatten, auf dem wir ja letztes Jahr ihnen einen Gruß hinterlassen hatten. Es war ein schöner Abend mit Tourberichten bei dem wir schon wieder das gemeinsame Foto vergessen haben – ein nächstes Treffen wird daher bestimmt kommen.

                                                                              Kommentar


                                                                              • Sylvie
                                                                                Erfahren
                                                                                • 20.08.2015
                                                                                • 361
                                                                                • Privat


                                                                                #40
                                                                                Orr... endlich geht's hier mal weiter. Was für eine Tour!!! Erst Knieschmerzen und dann Inselhopping - na da hast Du doch das Beste draus gemacht. Und dieser Heilbutt!!! Und die Bilder! Also die Insellandschaft in dieser Gegend ist schon sehr phantastisch.

                                                                                Ich lese gespannt hinterher!

                                                                                Kommentar


                                                                                • TilmannG
                                                                                  Fuchs
                                                                                  • 29.10.2013
                                                                                  • 1352
                                                                                  • Privat


                                                                                  #41
                                                                                  Lieber Volker, was für eine schöne Reportage von den Mini-Inseln mitten im Meer!

                                                                                  Zitat von vobo Beitrag anzeigen
                                                                                  .... Es war ein schöner Abend mit Tourberichten bei dem wir schon wieder das gemeinsame Foto vergessen haben – ein nächstes Treffen wird daher bestimmt kommen
                                                                                  Definitiv! Lass mal hören, was dein Knie so macht, auf welchen Kanälen auch immer. Eben habe ich die Bilderflut so einigermaßen bewältigt und könnte dann mal mit einem Bericht starten...
                                                                                  Viele Grüße, auch von Susanne - Tilmann
                                                                                  http://www.foto-tilmann-graner.de/

                                                                                  Kommentar


                                                                                  • vobo

                                                                                    Vorstand
                                                                                    Dauerbesucher
                                                                                    • 01.04.2014
                                                                                    • 734
                                                                                    • Privat


                                                                                    #42
                                                                                    Donnerstag – Sonntag, 19.-22.08.: Rückreise in den Geburtstag

                                                                                    Donnerstagvormittag konnte ich mich ein wenig revanchieren und ging für Bernd einkaufen. Aber mir fiel es viel leichter: Hin zur City Nord mit dem Bus und zurück erneut mit dem E-Roller, weil ich nach 1 Stunde Suche nach Brennspiritus und veganen Real Turmat wieder ordentlich hinkte.

                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen284.JPG
Ansichten: 499
Größe: 2,78 MB
ID: 3096661

                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen285.JPG
Ansichten: 463
Größe: 2,99 MB
ID: 3096665
                                                                                    Am Hafen von Bodø

                                                                                    Für morgen nachmittag hatte ich eine Zugkarte von Mosjøen nach Oslo. Mittags wollte ich mich mit Bernd in Mosjøen treffen und ihm eine gute Reise fürs Bjørgefjell wünschen – und war natürlich neugierig auf seine Erlebnisse auf unserer geplanten Strecke (ist ja ein bisschen anders gekommen). Und so hatte ich geplant, heute nach Sandnessjøen zu fahren und morgen vormittag dann mit dem Bus rüber nach Mosjøen.
                                                                                    Die Strecke von Bodø runter zu „meinen Inseln“ kannte ich ja nun schon von vor 2 Wochen, also nahm ich diesmal den Bus bis nach Ørnes und stieg da dann in das Hurtigbåt. Letztlich fing es aber bereits kurz hinter Saltstraumen schon so stark an zu regnen, dass man fast nichts gesehen hat – schade. Und auf dem Boot ging es so weiter – kein Vergleich zu der wunderschönen Fahrt vor 2 Wochen.
                                                                                    In Sandnessjøen ging es kurz ins Hotel und am nächsten Morgen weiter mit dem Bus – in demselben nebligen Dauerregen wie gestern. Die Helgelandsbrua war nur an ihren Schildern zu erkennen – man konnte vor kaum auf Meer runtersehen – nochmals sehr schade. Dann muss ich da wohl nochmal hin. Aber um kurz vor 13 Uhr war ich in Mosjøen und kurz danach kam auch Bernd von seinem Einkauf wieder am Bahnhof an.

                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen286.JPG
Ansichten: 470
Größe: 5,06 MB
ID: 3096666
                                                                                    Einkäufe verstauen und Landkarten austauschen

                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen291.JPG
Ansichten: 472
Größe: 3,27 MB
ID: 3096663
                                                                                    Bier und Chips hatte Bernd mitgebracht – lecker.

                                                                                    Viel gab es zu berichten – aber irgendwann holte uns der Regen und Wind wieder ein und es wurde nasskalt. Mit einem Bier in der Hand ins Bahnhofsgebäude gehen fanden wir auch nicht so gut, und so setzte Bernd sich wieder in den nächsten Bus der zufällig in sein nächstes Wandergebiet fuhr. Schön war nochmal zusammen.

                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen292.JPG
Ansichten: 465
Größe: 3,53 MB
ID: 3096664

                                                                                    Eine Regenpause nutzte ich für den Einkauf für die Zugfahrt bis nach Oslo, bis es dann um kurz nach 17 Uhr in Richtung Trondheim ging. Es war noch recht gut was zu sehen, mir hat diese Strecke echt Spaß gemacht. Kurz vor Trondheim organisierte die Schaffnerin die Keycards für den Nachtzug in Trondheim, so dass ich noch wunderbar einen kleinen Spaziergang an den Kaihäusern machen konnte – leider war dort kaum etwas erleuchtet, das hatte ich irgendwie schöner in Erinnerung.

                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen295.JPG
Ansichten: 458
Größe: 2,93 MB
ID: 3096662

                                                                                    Der Nachtzug war für mich dann sehr angenehm, ich bin schnell eingeschlafen und habe bis Drammen kurz vor Oslo richtig gut gepennt. Da noch schnell einen Kaffee geholt und kurz zusammengepackt, dann stand ich um 7 Uhr morgens vor den Schließfächern um meinen Rucksack wegzuschließen.
                                                                                    Mit der U-Bahn fuhr ich dann in die Nähe des Vigelandspark und erkundete morgens früh den menschleeren Park. Sehr zu empfehlen ist die App „Ruter“ für den ÖPNV in Oslo.

                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen296.JPG
Ansichten: 463
Größe: 3,80 MB
ID: 3096667
                                                                                    Die gleichen Probleme wie in allen öffentlichen Parkanlagen – die Möwen oder bei uns die Krähen sind die schnellsten Mülltonnenentleerer …

                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen297.JPG
Ansichten: 444
Größe: 3,56 MB
ID: 3096668

                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen299.JPG
Ansichten: 463
Größe: 3,32 MB
ID: 3096669
                                                                                    Scooter gehören eigentlich auch nicht in den Park …

                                                                                    Herrlich war es dann, ganz alleine zwischen all den wunderbaren Säulen und Skulpturen zu staunen – wissend dass hier in 2 Stunden sich Tausende von anderen Bewunderern die Füße platttreten.

                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen304.JPG
Ansichten: 460
Größe: 2,58 MB
ID: 3096671

                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen303.JPG
Ansichten: 463
Größe: 3,54 MB
ID: 3096672

                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen301.JPG
Ansichten: 466
Größe: 2,83 MB
ID: 3096670

                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen305.JPG
Ansichten: 460
Größe: 3,62 MB
ID: 3096673

                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen306.JPG
Ansichten: 451
Größe: 5,18 MB
ID: 3096675

                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen308.JPG
Ansichten: 459
Größe: 3,28 MB
ID: 3096676
                                                                                    Gegen halb 9, aus welchem Land kamen wohl diese Frühaufsteher?

                                                                                    Ich schnappte mir wieder einen Scooter und fuhr in Richtung Königspalast und fand in einer Seitenstraße ein wunderbares Café für ein weiteres Heißgetränk und Zimtschnecken – Frühstückszeit. Danach ging es zu Fuß durch den Dronningsparken runter zur Rathausbrücke und zum Akerhus. Die Sonne kam raus und ich erblickte die gerade einfahrende Color Line Fähre, die ich in ein paar Stunden betreten würde.

                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen311.JPG
Ansichten: 459
Größe: 1,54 MB
ID: 3096674

                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen314.JPG
Ansichten: 447
Größe: 4,46 MB
ID: 3096678
                                                                                    Badestellen gegenüber dem Opernhaus.

                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen316.JPG
Ansichten: 455
Größe: 2,54 MB
ID: 3096679
                                                                                    Die Saunen… auch nett.

                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen312.JPG
Ansichten: 456
Größe: 4,60 MB
ID: 3096677
                                                                                    Opernhaus und Munch-Museum

                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen317.JPG
Ansichten: 455
Größe: 3,93 MB
ID: 3096682

                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen320.JPG
Ansichten: 451
Größe: 2,79 MB
ID: 3096680

                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen319.JPG
Ansichten: 446
Größe: 2,39 MB
ID: 3096681

                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen323.JPG
Ansichten: 442
Größe: 2,98 MB
ID: 3096683

                                                                                    Wenig weiter östlich fand sich dann noch ein hippes Viertel am Wasser mit vielen teuren Bistros. Einen Salat gönnte ich mir, bevor ich mir den Rucksack schnappte und für wenig Geld (ganze 14 NOK) mit dem Scooter vom Hauptbahnhof zum ColorLine-Anleger fuhr. Das Knie hatte genug getan für den Tag.
                                                                                    Nach den Etagen der Kabine ging es dann coronakonform aufs Schiff und ich genoss bei wunderbarem Wetter die Fahrt auf dem Oslofjord.

                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen326.JPG
Ansichten: 439
Größe: 2,66 MB
ID: 3096684

                                                                                    Abends schenkte ich mir dann ein wunderbares Menu mit Weinbegleitung – es ging ja in meinen Geburtstag hinein. Und wann erlebt man schon mal so einen Gaumen- und Augenschmaus gemeinsam…

                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen330.JPG
Ansichten: 441
Größe: 3,07 MB
ID: 3096685

                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen333.JPG
Ansichten: 449
Größe: 2,50 MB
ID: 3096687

                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen338.JPG
Ansichten: 445
Größe: 2,59 MB
ID: 3096688

                                                                                    Irgendwann ging die Sonne unter und ich ins Bett. In Kiel am nächsten Morgen ging es gesittet mit Stichprobenkontrollen von Bord.

                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen348.JPG
Ansichten: 453
Größe: 2,35 MB
ID: 3096686
                                                                                    Kiel Downtown

                                                                                    Eine Stunde später brachte mich der Zug dann nach Hannover, wo mich meine Frau am Bahnhof empfing. Mein hinkender Schleichgang brachte sie dazu, mir schließlich den Rucksack abzunehmen und die Treppe hochzutragen.

                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen349.JPG
Ansichten: 450
Größe: 3,69 MB
ID: 3096689
                                                                                    Ein Vorgeschmack für nächstes Jahr?

                                                                                    Aber jetzt gab es erstmal Sekt und einen Geburtstagskuchen und ganz viel Erzählen – wieder eine ganz andere Tour als geplant …

                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen350.JPG
Ansichten: 451
Größe: 3,92 MB
ID: 3096690

                                                                                    Kommentar


                                                                                    • Hinnerk
                                                                                      Fuchs
                                                                                      • 23.11.2013
                                                                                      • 1457
                                                                                      • Privat


                                                                                      #43
                                                                                      Hej Volker, Mist, so ein tolle Gegend... Aber auch scheitern gehört leider zu diesem Geschäft. Habe deinen Bericht trotzdem gerne gelesen! Geht es deinem Knie denn jetzt wieder besser?
                                                                                      Viele Grüße aus H-Linden
                                                                                      ​​​​​​
                                                                                      Zuletzt geändert von Hinnerk; 14.12.2021, 16:55. Grund: Tippfehler... Sch... autokorrektur!

                                                                                      Kommentar


                                                                                      • vobo

                                                                                        Vorstand
                                                                                        Dauerbesucher
                                                                                        • 01.04.2014
                                                                                        • 734
                                                                                        • Privat


                                                                                        #44
                                                                                        Wir werden mehr und mehr aus Hannover - Zeit für einen Stammtisch ?!

                                                                                        Ja, das Knie. Der Orthopäde, das MRT und schließlich Thomas aka evernorth stufen es als alterstypischen Athrose-Befund ein - plus ein kleiner Innenminiskusschaden, der aber nicht operiert wird. Muskel- und Knorpelaufbau und Bewegung, Bewegung, Bewegung.

                                                                                        Faktisch geht es mir im Alltag gut, wenn ich nicht gerade 4 Stunden sitze merke ich das Knie so gar nicht mehr ("bewegen"). Das ist schon mal sehr schön, zumal die Pandemie mir zu höhenverstellbaren Schreibtischen im Büro und zuhause verholfen hat.

                                                                                        Bei der Belastung sieht es noch etwas anders aus. 400 Höhenmeter ohne Rucksack gingen gut - hoch und runter, 20 km Wandern ohne Rucksack ging auch gut, Jogging geht langsam wieder (bin jetzt bei 4 km angekommen), längeres schweres Rucksacktragen merke ich auch noch - vor allem erst 1-2 Stunden nach der Aktivität.

                                                                                        Also verbleibt die Hoffnung auf eine langsame Stärkung der Muskulatur durch zahlreiche Aktivitäten (auch Fahradfahren) und natürlich noch eine Milchmädchenrechnung: 10 kg abnehmen sollte doch 10 kg problemloses Rucksacktragen ermöglichen ?!

                                                                                        Kommentar


                                                                                        • TilmannG
                                                                                          Fuchs
                                                                                          • 29.10.2013
                                                                                          • 1352
                                                                                          • Privat


                                                                                          #45
                                                                                          ...und wenn du 30kg abnimmst, überholst du ganz locker, mit Futter für einen Monat auf dem Buckel, robtrek und Bernie. Leider nur geraten die Rechnungen der Milchmädchen miteinander in Konflikt: es gibt ja auch diejenige mit 20% des Körpergewicht als maximales Rucksackgewicht. Demnach müsstest du also massiv zulegen.
                                                                                          Also rechne nicht so viel und hab Freude am Bewegen und draußen sein!
                                                                                          Viele Grüße von Tilmann
                                                                                          http://www.foto-tilmann-graner.de/

                                                                                          Kommentar


                                                                                          • Highbeat
                                                                                            Erfahren
                                                                                            • 04.10.2020
                                                                                            • 270
                                                                                            • Privat


                                                                                            #46
                                                                                            Zitat von vobo Beitrag anzeigen

                                                                                            Ja, das Knie. Der Orthopäde, das MRT und schließlich Thomas aka evernorth stufen es als alterstypischen Athrose-Befund ein - plus ein kleiner Innenminiskusschaden, der aber nicht operiert wird. Muskel- und Knorpelaufbau und Bewegung, Bewegung, Bewegung.
                                                                                            Hi Vobo,
                                                                                            du bist nicht alleine - mein MRT vom Montag sagt das Gleiche 🙈 Hatte zum Glück erst nach dem Urlaub Schmerzen. Bis zum Sommer werden wir wieder fit, oder?
                                                                                            Liebe Grüße von Highbeat

                                                                                            Kommentar


                                                                                            • vobo

                                                                                              Vorstand
                                                                                              Dauerbesucher
                                                                                              • 01.04.2014
                                                                                              • 734
                                                                                              • Privat


                                                                                              #47
                                                                                              Zitat von Highbeat Beitrag anzeigen
                                                                                              Hi Vobo,
                                                                                              du bist nicht alleine - mein MRT vom Montag sagt das Gleiche 🙈 Hatte zum Glück erst nach dem Urlaub Schmerzen. Bis zum Sommer werden wir wieder fit, oder?
                                                                                              Liebe Grüße von Highbeat
                                                                                              Ohh, das tut mir aber leid. Und glücklicherweise schmerzfrei noch auf den Kebnekaise gekommen - das freut mich für Dich. Ich habe nächstes Jahr nicht so viele Strecken vor (meine Frau kommt mit, muss dafür mehr schleppen) und insofern noch Zeit für das Wiederinkraftsetzen . Habe mich gerade für eine Marathon-Staffel mit 8 km im April angemeldet - nächstes Ziel steht somit.

                                                                                              Kommentar


                                                                                              • vobo

                                                                                                Vorstand
                                                                                                Dauerbesucher
                                                                                                • 01.04.2014
                                                                                                • 734
                                                                                                • Privat


                                                                                                #48
                                                                                                Fazit

                                                                                                4 Monate nach der Rückkehr fällt es mir schon wieder schwer zu beschreiben, warum ich nicht noch mehr gemacht habe auf dieser Tour. Besser gesagt mehrere und dafür kürzere Strecken am Nordfjord und Svartisen entlang. Die Erinnerung an die Knieschmerzen an dem Tag, an dem die Entscheidung für den Abbruch fiel, verblasst halt doch schnell - insbesondere nach 3 Monaten schmerzfreien Alltags. Aber wenn ich mir überlege, wie schwer mir nach 3 Tagen Pause/Erholung dann doch wieder die Mini-Strecken ohne wesentliche Steigungen auf den Inseln fielen, hätte ich auf den Höhen nahe dem Svartisen keine wirklichen Alternativen als den Abbruch und Abstieg gehabt. In meiner Erinnerung ist da einerseits immernoch sehr viel Traurigkeit ("so nah - und doch unerreichbar"). Andererseits immer wieder Erstaunen über diese sensationelle Landschaft die ich bei so gutem Wetter erleben durfte. Ich will da nochmal hin!
                                                                                                Irgendwie erinnert mich das an den Hellmofjord, den ich ja auch dreimal erkundigen musste bis ich jetzt so halbwegs befriedigt bin - obwohl es da ja auch noch einiges zu entdecken gibt ...

                                                                                                Die Inselerlebnisse waren eine echt nette Alternative: Ein ganz anderes Reisen mit Rucksack - vielleicht so wie ich vor gut 30 Jahren durch Neuseeland gereist bin. Ein Reiseführer (ok, jetzt das Internet), Fähr- und Buspläne, Anhalterfahren durch spontane Kontakte ersetzen und interessante Geschichten von Einheimischen und Mitreisenden - nur dass ich nicht mehr so neugierig bin wie damals. Und eine Sicherheit, dass es keine finanziellen Probleme auf der Reise geben wird. Ob dass für eine gewisse Sattheit bei solchen Unternehmungen sorgt?

                                                                                                Und dann fehlt mir ja noch das Betreten des Gletschers... das muss sich noch ändern. Mehrfach habe ich schon Bernds Reisebericht durchgelesen (zumindest den ersten Teil), und bedaure es zutiefst nicht dabei gewesen zu sein. Wir hätten gutes Wetter für unseren Plan gehabt, aber es sollte nicht sein. Das wird sich ändern - wo und wie auch immer!

                                                                                                Es war das erste Mal so weit ich mich erinnere, dass mir mein Körper eine solche Bremse verordnet hat. Nicht dass es weniger oder langsamer gehen muss, sondern dass es gar nicht mehr geht. Das zeigt einerseits wie gut es mir bisher ergangen ist und andererseits dass ich noch einiges lernen kann und muss. Dies bewusst erleben zu können macht mich auch dankbar - und träumen kann ich weiterhin. Schön!

                                                                                                Kommentar


                                                                                                • Pfiffie
                                                                                                  Fuchs
                                                                                                  • 10.10.2017
                                                                                                  • 2024
                                                                                                  • Privat


                                                                                                  #49
                                                                                                  Hi Vobo
                                                                                                  Erstmal vielen dank für deinen Bericht den ich wieder mal sehr gerne verfolgt habe. Da sind viele Sachen dabei die ich gerne auch sehen würde aber Planungstechnisch eher bei mir raus fallen, dafür allen Respekt . Das mit den Knien tut mir sehr leid für dich, ich weiß nur zu gut wie sehr sie etwas beenden können ob man will oder nicht. Aber ich glaube du wirst auch einen Weg finden wie ich damals, da sind die Kartoffeln vll etwas kleiner, aber es sind immer noch Kartoffeln . Ich drück jedenfalls die Daumen und hoffe wieder so tolle Berichte von dir lesen zu dürfen.
                                                                                                  Ps: Kniee sind launisch, gib ihn etwas Zeit und Geduld, das zahlt sich aus

                                                                                                  Grüße Maik und ein tolles Weihnachtsfest
                                                                                                  "Freiheit bedeutet, dass man nicht alles so machen muss wie andere"

                                                                                                  Kommentar