• evernorth
    Fuchs
    • 22.08.2010
    • 1835
    • Privat


    [SE] Im Sarek 2019: Keine Gipfel, viel Nebel – Am Ende alles gut?

    Tourentyp Trekkingtour
    Breitengrad 67.302227573
    Längengrad 17.953929078
    [SE] Im Sarek 2019: Keine Gipfel, viel Nebel - Am Ende alles gut?


    Reisezeit: 30.08.19 - 15.09.19


    Prolog

    Schon seit Jahren schleiche ich um den Sarek herum und bewundere seine schönen und meist Schnee - bedeckten Gipfel, ja, immer aus der Ferne.
    Lange Zeit blieb ich auf respektvollem Abstand, denn irgendetwas hielt mich zurück.
    War es sein Mythos ( letzte Wildnis Europas, kaum Pfade, wenige Hütten ), oder die zahlreichen Legenden, von einsamen, tief eingeschnittenen Tälern, wilden Tieren und dem häufig schlechten Wetter, für das der Sarek geradezu berüchtigt ist, die mich immer wieder regelrecht abstießen, auf der anderen Seite aber auch magisch anzogen?
    Nun, ich blieb fern, auch, wenn ich längst wusste, dass Mythos und Legende kaum dazu taugen, vor Ehrfurcht zu erstarren.
    Noch kurz vor meiner Abreise kamen mir erneut Zweifel, ob die dort vorzufindende Realität sich mit meinen Wünschen und Träumen in Einklang bringen liess.

    Von hier aus noch mal meinen Dank an Volker ( vobo ), der, zusammen mit Anne ( Blahake ), meine Gedanken noch mal „auf Kurs“ brachte.

    Ich will da hin, noch im Herbst 2019!
    Keine 6 Wochen war es her, da lief ich noch mit dem Packraft auf dem Kungsleden: Klick!!

    Nicht irgendeine Route schwebte mir vor, sondern genau diese - Klick - sollte es sein. Von Anfang an war ich geradezu davon elektrisiert, denn sie bietet für meinen Geschmack nahezu alles: Ungewöhnlicher Einstieg, interessante Passübergänge, die Luohttoláhko Hochebene, mehrere Gipfelbesteigungen ( einschließlich Skierffe ) und gleich mehrere, der großen Sarek - Täler. Fehlte eigentlich nur eine Gletscherbegehung? Nun, vielleicht ein anderes Mal.
    Dazu fand ich die Helikopter - Lösung, mit direktem Einstieg über Tarraluoppal zum Njoatsosvágge sehr charmant. Das gefiel mir sehr, denn was ich vom klassischen Einstieg über Kvikkjokk zu sehen bekam, erschien mir landschaftlich weniger reizvoll und deshalb für mich ( diesmal ) entbehrlich. Es sollte also auch für mich mein erster Helikopter - Flug werden.

    Im finalen Vorfeld bekam ich mit, dass sich der User Freedom33333 zufällig? am selben Abend in der schwedischen Stadt Luleå aufhalten würde und wir planten ein kurzes meet - up, um uns über unsere unterschiedlichen Routen auszutauschen, denn er wollte aus der entgegengesetzten Richtung, von Suorva, starten. Ich erzählte ihm noch, wie glücklich ich war, relativ kurzfristig einen Heli - Flug nach Tarraluoppal bekommen zu haben, da meldete er sich einige Stunden später bei mir wieder, um mir hocherfreut mitzuteilen, dass er nun doch seine Route umdisponiert hatte und auch noch einen Platz im Heli nach Tarraluoppal ergattert hatte.

    Nun, so schnell kann es kommen. Eben noch auf Solo - Pfaden, ( wie ich es ja gewohnt war ) und schon ein Zweier - Team?
    Wir besprachen, dass wir es einmal gemeinsam versuchen wollten. Trennen konnten wir uns jederzeit.

    Meine kühnsten Hoffnungen beschäftigten sich jedoch noch mit was anderem. Ich wollte endlich mal ein schickes Polarlicht auf die Speicherkarte meiner Kamera bannen, denn dazu war es in all den Jahren zuvor niemals gekommen. Zweimal zuvor bekam ich „einen Hauch“ davon vor Augen geführt, doch es war zu wenig, kaum der Rede Wert. Das sollte diesmal anders werden.

    Wie konnte ich ahnen, dass sich, in Folge dieses wunderbaren Abendhimmels und nur wenige Stunden später, ein Feuerwerk von einzigartigen Polarlichtern ereignen sollte?




    Blick von oberhalb des Rapadalen in Richtung Sarvesvagge / Alkatj / Oalgásj
    Zuletzt geändert von evernorth; 11.05.2020, 00:15. Grund: Korektur
    My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

  • Fjellfex
    Fuchs
    • 02.09.2016
    • 1511
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    #2
    AW: [SE] Im Sarek 2019: Keine Gipfel, viel Nebel - Am Ende alles gut!

    Ein evernorth-Bericht aus dem Sarek - das ist ja wie Weihnachten!

    Das Bild ist schon mal der Hammer - wie werden erst die Polarlichtaufnahmen?

    Mit einem "Epilog" zu starten ist allerdings etwas unorthodox... Und das Fazit "Alles gut" scheint anzudeuten, daß es diesmal ohne die bei Dir übliche "action" abgegangen ist... (?) Ich bin gespannt!

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    • Meer Berge
      Fuchs
      • 10.07.2008
      • 2381
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      #3
      AW: [SE] Im Sarek 2019: Keine Gipfel, viel Nebel - Am Ende alles gut!

      Oh, herrlich!
      Vom Sarek kann ich nie genug bekommen!

      Ich vermute bei dem Titel eher, dass zwar "action" dabei war - aber am Ende doch alles gut ausgegangen ist

      Bin gespannt!

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      • evernorth
        Fuchs
        • 22.08.2010
        • 1835
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        #4
        AW: [SE] Im Sarek 2019: Keine Gipfel, viel Nebel - Am Ende alles gut?

        Vielen Dank euch beiden.
        Einen Sarek - Bericht ohne action??
        Gibt es das überhaupt?
        Zuletzt geändert von evernorth; 11.05.2020, 00:18. Grund: Ergänzt
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        • Blubbi
          Erfahren
          • 17.01.2016
          • 463
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          #5
          AW: [SE] Im Sarek 2019: Keine Gipfel, viel Nebel - Am Ende alles gut!

          Ich bin selbstverständlich auch dabei

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          • evernorth
            Fuchs
            • 22.08.2010
            • 1835
            • Privat


            #6
            AW: [SE] Im Sarek 2019: Keine Gipfel, viel Nebel - Am Ende alles gut?

            Zitat von Blubbi Beitrag anzeigen
            Ich bin selbstverständlich auch dabei
            You are welcome. Da freue ich mich.
            Zuletzt geändert von evernorth; 11.05.2020, 00:19. Grund: Ergänzt
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            • vobo

              Vorstand
              Dauerbesucher
              • 01.04.2014
              • 734
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              #7
              AW: [SE] Im Sarek 2019: Keine Gipfel, viel Nebel - Am Ende alles gut!

              Hallo Tom, wenn es auf der Route keine Gipfel gab kann nur der viele Nebel schuld sein ... obwohl wir ja von Freedom3333 schon so einiges von den ersten Tagen gelesen haben. Bin wie gewohnt gespannt auf Deine langweiligen Schilderungen ohne Action, der eine oder andere Schnappschuss wird es retten . Freu mich.

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              • Pfiffie
                Fuchs
                • 10.10.2017
                • 2024
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                #8
                AW: [SE] Im Sarek 2019: Keine Gipfel, viel Nebel - Am Ende alles gut!

                Ja was soll ich sagen, ich machs mal mit Smileys
                "Freiheit bedeutet, dass man nicht alles so machen muss wie andere"

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                • andrea2
                  Dauerbesucher
                  • 23.09.2010
                  • 977
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                  #9
                  AW: [SE] Im Sarek 2019: Keine Gipfel, viel Nebel - Am Ende alles gut!

                  Fein, da freue ich mich auch auf den Bericht. Mal sehen ob die Eindrücke aus deiner Sicht anders sind als von Freedome.
                  Bald sind alle Sarekbericht fertig, nur ich komme nicht voran.

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                  • evernorth
                    Fuchs
                    • 22.08.2010
                    • 1835
                    • Privat


                    #10
                    AW: [SE] Im Sarek 2019: Keine Gipfel, viel Nebel - Am Ende alles gut?

                    Zitat von vobo Beitrag anzeigen
                    Hallo Tom, wenn es auf der Route keine Gipfel gab kann nur der viele Nebel schuld sein ... obwohl wir ja von Freedom3333 schon so einiges von den ersten Tagen gelesen haben. Bin wie gewohnt gespannt auf Deine langweiligen Schilderungen ohne Action, der eine oder andere Schnappschuss wird es retten . Freu mich.
                    .... oder es liegt am Neu-Schnee.
                    Wie immer wird es ein ereignisloser, laangweiliger Bericht, ohne jegliche action, hin und wieder „gerettet“ durch einige
                    „leidlich- gelungene“ Schnappschüsse aus der Hüfte.
                    Zuletzt geändert von evernorth; 11.05.2020, 00:19. Grund: Ergänzt
                    My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

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                    • evernorth
                      Fuchs
                      • 22.08.2010
                      • 1835
                      • Privat


                      #11
                      AW: [SE] Im Sarek 2019: Keine Gipfel, viel Nebel - Am Ende alles gut?

                      Zitat von Pfiffie Beitrag anzeigen
                      Ja was soll ich sagen, ich machs mal mit Smileys
                      Zitat von andrea2 Beitrag anzeigen
                      Fein, da freue ich mich auch auf den Bericht. Mal sehen ob die Eindrücke aus deiner Sicht anders sind als von Freedome.
                      Bald sind alle Sarekbericht fertig, nur ich komme nicht voran.
                      Schön, dass auch ihr dabei seid.
                      Zuletzt geändert von evernorth; 11.05.2020, 00:20. Grund: Ergänzt
                      My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

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                        Fuchs
                        • 18.06.2014
                        • 1591
                        • Privat


                        #12
                        AW: [SE] Im Sarek 2019: Keine Gipfel, viel Nebel - Am Ende alles gut!

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                        • evernorth
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                          • 1835
                          • Privat


                          #13
                          AW: [SE] Im Sarek 2019: Keine Gipfel, viel Nebel - Am Ende alles gut?

                          Zitat von Blahake Beitrag anzeigen
                          Welcome, Anne.
                          Zuletzt geändert von evernorth; 11.05.2020, 00:20. Grund: Ergänzt
                          My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

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                          • evernorth
                            Fuchs
                            • 22.08.2010
                            • 1835
                            • Privat


                            #14
                            AW: [SE] Im Sarek 2019: Keine Gipfel, viel Nebel - Am Ende alles gut?

                            Es hat etwas gedauert, bis ich’s endlich gemerkt habe.
                            Hab’s schnell mal geändert: In Prolog, wie es sich gehört!
                            Zuletzt geändert von evernorth; 11.05.2020, 00:21. Grund: Ergänzt
                            My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

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                            • Mortias
                              Fuchs
                              • 10.06.2004
                              • 1232
                              • Privat


                              #15
                              AW: [SE] Im Sarek 2019: Keine Gipfel, viel Nebel - Am Ende alles gut!

                              Zitat von evernorth Beitrag anzeigen
                              Wie immer wird es ein ereignisloser, laangweiliger Bericht, ohne jegliche action, hin und wieder „gerettet“ durch einige
                              „leidlich- gelungene“ Schnappschüsse aus der Hüfte.
                              Ach, das finde ich jetzt aber schon ein wenig enttäuschend. Hatte mich eigentlich auf einen spannenden und unterhaltsamen Bericht gefreut, zumal die Route an sich ja recht attraktiv ist. Aber wenn Du natürlich schon ankündigst, dass der Bericht langweilig wird, dann danke ich Dir immerhin dafür, dass Du mir die Zeit ersparst, die ich sonst beim weiteren Lesen vergeudet hätte.

                              Spaß beiseite, bin natürlich schon ein wenig gespannt auf Deinen Bericht. Und das erste Bild ist definitiv ein guter Teaser.

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                              • Freedom33333
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                                • 09.09.2017
                                • 900
                                • Privat


                                #16
                                AW: [SE] Im Sarek 2019: Keine Gipfel, viel Nebel - Am Ende alles gut!

                                Ein stimmiger Beginn, ich bin natürlich schon sehr gespannt darauf, wie es dir danach noch so ergangen ist. Vor allem an den sonnigen Tagen, aber auch bei dem unheimlichen Nebel.

                                Zitat von evernorth Beitrag anzeigen
                                Dazu fand ich die Helikopter - Lösung, mit direktem Einstieg über Tarraluoppal zum Njoatsosvágge sehr charmant. Das gefiel mir sehr, denn was ich vom klassischen Einstieg über Kvikkjokk zu sehen bekam, erschien mir landschaftlich weniger reizvoll und deshalb für mich ( diesmal ) entbehrlich. Es sollte also auch für mich mein erster Helikopter - Flug werden.

                                Im finalen Vorfeld bekam ich mit, dass sich der User Freedom33333 zufällig? am selben Abend in der schwedischen Stadt Luleå aufhalten würde und wir planten ein kurzes meet - up, um uns über unsere unterschiedlichen Routen auszutauschen, denn er wollte aus der entgegengesetzten Richtung, von Suorva, starten. Ich erzählte ihm noch, wie glücklich ich war, relativ kurzfristig einen Heli - Flug nach Tarraluoppal bekommen zu haben, da meldete er sich einige Stunden später bei mir wieder, um mir hocherfreut mitzuteilen, dass er nun doch seine Route umdisponiert hatte und auch noch einen Platz im Heli nach Tarraluoppal ergattert hatte.

                                Nun, so schnell kann es kommen. Eben noch auf Solo - Pfaden, ( wie ich es ja gewohnt war ) und schon ein Zweier - Team?
                                Wir besprachen, dass wir es einmal gemeinsam versuchen wollten. Trennen konnten wir uns jederzeit.
                                Meine Flüge hatte ich in der Tat schon vorher gebucht, war aber sehr überrascht, dass du sogar am selben Tag am selben Ort starten würdest. Wobei sich im Sarek ja schon einige Foristen zufällig über den Weg gelaufen zu sein scheinen.

                                Beim Heli-Flug war ich dann aber in der Tat emotional sehr schnell überzeugt, meine Tourplanung über Bord zu werfen, zumal damit Skierffe und die Hochebene wahrscheinlicher wurden. War auch mein erster Heli-Flug. Kann man sich ja mal gönnen.

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                                • evernorth
                                  Fuchs
                                  • 22.08.2010
                                  • 1835
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                                  #17
                                  AW: [SE] Im Sarek 2019: Keine Gipfel, viel Nebel - Am Ende alles gut?

                                  Freitag, 30.08.19


                                  Dinner? What the fu..!


                                  Anreise - Tag: Manchmal ungewollt aufregend, manchmal sterbenslangweilig. Ich freute mich jedenfalls sehr, einmal nicht ganz so früh auf dem Airport sein zu müssen, denn mein Flug nach Stockholm ging erst um 09.35 h.
                                  In Stockholm angekommen bekomme ich schon die erste WhatsApp von Freedom: Bus geht direkt vom Airport in die Innenstadt. Na, da wusste ich schon mal Bescheid. Freedom hatte nicht nur ein anderes Hotel gebucht, nein, er war auch schon früher als ich vor Ort.
                                  Um 15.30 h lande ich pünktlich in Luleå. Leider verzettele ich mich etwas beim Umpacken, so dass der Bus mir vor der Nase wegfährt. Ich nehme ein Taxi, um nicht noch mehr Zeit zu verlieren, und der Taxifahrer setzt mich gegen 16.20 h vor Comfort Hotel Arctic ab. Nachdem ich mein schönes Zimmer „in Beschlag“ genommen habe, frage ich noch die sehr freundliche und gut aussehende Rezeptzionistin, wo ich lecker essen gehen kann „in town“, also wo die locals so essen gehen. Mit dieser Info im Gepäck führt mich mein nächster Weg noch in den Naturkompaniet, um mich mit einer, diesmal großen, Gaskartusche zu versorgen.
                                  Danach kaufe ich noch ein paar Lebensmittel für die die längere Zug- und Bus - Anreise nach Kvikkjokk.
                                  Als ich gegen 18 Uhr wieder im Hotel bin vereinbare ich noch mit der immer noch Dienst - habenden Rezeptzionistin, dass ich, anstelle des ausfallenden Frühstücks ( wir müssen um 6 Uhr am Bahnhof sein ), ein Lunch-Paket bekomme.
                                  Etwa eine halbe Stunde später betritt dann Freedom33333 meine Hotel Lobby. Wir nehmen ein Getränk ( meines ist ein Bier, an das andere kann ich mich nicht mehr erinnern ) und besprechen den weiteren „Verlauf“. Danach verlassen wir mein Hotel, um die empfohlene Dinner Location in der Fußgängerzone aufzusuchen. Dort gefällt es uns aber gar nicht und - nachdem sich auch Restaurant - Empfehlung 2 - als Fehlschlag erweist, landen wir in einem einheimischen Schnellrestaurant mit Sitzgelegenheit. Auch nicht schön, aber mein Magen hängt langsam…..
                                  Nun, ich bin satt geworden, nehme mir aber für meinen letzten Abend auf dem Rückweg vor, etwas
                                  Schöneres / Besseres zu finden.
                                  Danach verabschieden wir uns, denn morgen geht es früh raus.


                                  Samstag, 31.08.19


                                  Helikopter Flug und Verwirrung


                                  Ich habe richtig gut geschlafen und sitze bereits um 5.45 h im Zug nach Boden. Freedom kommt etwas nach mir und fragt per WhatsApp noch mal nach, wo der Zug denn sein „vorne“ hat.
                                  Eine gemischte Fußballmannschaft - Jungs und Mädchen - ist ebenfalls unüberhörbar unter den Passagieren. Die Fahrt habe ich trotzdem als „recht angenehm“ in Erinnerung, zumal auch noch der Karten - Cash nicht funktionierte und ich so zu einer Gratis - Zugfahrt komme.
                                  In Murjek haben wir noch genug Zeit und müssen noch etwas auf den Bus warten.
                                  Wir ergattern einen Platz ganz oben und vorne im doppelstöckigen Bus.
                                  Auch hier verläuft die Fahrt mit nur wenigen Passagieren ohne besondere Vorkommnisse.
                                  Lediglich der Stop bei der ÅrreNjarka Fjällby sorgt für etwas fotografische Abwechslung.









                                  Ankunft in Kvikkjokk gegen 13 Uhr. Wir haben reichlich Zeit, denn der Heli - Flug geht erst um 18 Uhr. Also erstmal Rucksack wiegen an der Fjällstation, dann ein paar Fotos und schließlich noch was Essen.
                                  Mit meinem Rucksackgewicht bin ich ganz zufrieden: 20 kg, mit Kamera und ganz autark - damit kann ich gut leben ( und da ist der single malt, wie immer, mit dabei! ).





                                  Ich bin das erste Mal in Kvikkjokk ( ja, ja! ) und das Gebäude - Ensemble gefällt mir ganz gut. Natürlich ist hier reichlich was los: Ein Kommen und Gehen von zahlreichen, vor allem: Gruppen!
                                  Kungsleden eben.
                                  Ganz gut gefällt es mir unten, am Wasser, wo ich ein paar Fotos mache.




                                  Am Gamajåhkå







                                  Kvikkjokk Fjällstation


                                  Gegen 17 Uhr machen wir uns auf den Weg zum Heli - Landeplatz. Schnell ist das Geschäftliche und die Bezahlung erledigt und es bleibt sogar noch Zeit für ein paar stand - alone - Fotos vom Helikopter.








                                  Foto: Freedom33333


                                  Schon geht es los. Neben dem Piloten sind wir insgesamt 5 Passagiere. Etwas gewöhnungsbedürftig ist die Unterbringung der Rucksäcke in außen - liegenden, ungeschützten Gitterkörben zum Schließen.




                                  Video 1



                                  Video 2


                                  Nach höchstens 25 Minuten Flugzeit landen wir bereits schon in Tarraluopal, etwas abseits, aber in Sichtweite der Hütten. Ruck Zuck werden die Rucksäcke ausgeladen und schon hebt der Heli in Richtung Staloluokta wieder ab. Was? Schon vorbei? Na, es war toll, und schnell war es….. schnell vorbei! Doch das war ja gerade auch einer der Gründe für mich, den Heli zu nehmen.




                                  Video 3


                                  Die Hütten in Tarraluopal sind zahlreich und liegen weit verzweigt und so steuern wir zuerst die weiter abgelegenen in unserer zukünftigen Richtung an. Hier treffen wir auch auf das Stugvärd - Ehepaar und halten noch einen kurzen Plausch. Doch wir wollen ja heute noch bis zum See im Njoatsosvágge, also gehen wir schon bald weiter.




                                  The making of..... Foto: Freedom33333



                                  Hütten von Tarraluopal



                                  Auf dem Weg - Foto: Freedom33333


                                  Obwohl wir nun zügig und gut vorankommen, sind wir doch von unserem Ziel noch weit entfernt und auch Albrecht, der die Navigation für heute übernommen hat, kann sich da keinen Reim drauf machen. Wie hat der Volker das bloß gemacht? Ist der vielleicht noch weiter geflogen, oder hatte seine Sieben - Meilen - Stiefel an? Jedenfalls wird uns schnell klar, dass wir unser Ziel -Njoatsosvágge - heute, und in so kurzer Zeit , nicht mehr erreichen werden.
                                  Später finden wir dann auch die einzige, logische Erklärung: Volker muss im Vorjahr schon deutlich früher mit dem Heli gestartet sein.
                                  Wir orientieren uns anfänglich am Fluss Vássjájåhkå, den wir aber schon bald wieder unter uns lassen, indem wir ein gutes Stück an Höhe gewinnen. Wir wollen irgendwo beim See Vássjájávrátja auf etwa 900 m Höhe unser Camp 1 aufschlagen.
                                  Es beginnt schon zu dämmern, als wir gegen 20.30 Uhr, genau zwischen den zwei Seen, und nicht besonders windgeschützt, einen großzügigen Platz für unsere Zelte finden.
                                  So, nun noch schnell das Zelt aufgebaut ( ich habe mich diesmal für das Tarptent Scarp 1 entschieden, das hatte ich bisher noch nie mit auf Tour ) dann noch schnell Wasser holen und die erste Malzeit einnehmen. Schon ist dieser, doch recht lange, Tag vorüber.




                                  Camp 1




                                  Jetzt meldet sich mit aller Macht auch die Müdigkeit.
                                  Im Halbschlaf vernehme ich noch, wie ein Regenschauer niedergeht. Dann wird es ganz still im Fjell und nur vereinzelt bewegt sich die Zeltplane im leichten Wind.


                                  Sonntag, 01.09.19


                                  Sturm auf dem Pass, Starkregen in der Nacht


                                  Für die erste Nacht im Zelt habe ich erstaunlich gut geschlafen. Das Wetter ist bewölkt, aber trocken, und immer wieder kommt mal die Sonne raus.
                                  Deshalb ist die Gelegenheit gut, im nahen See ein Bad zu nehmen.
                                  Hatte ich erwähnt, dass ich dazu neige, im Seewasser zu versinken? Nein? Nun, das wäre auch gelogen und stimmt so einfach nicht. Heute morgen ist das aber was anderes. Mit meinen Waldies ( wie Crocs ) steige ich also vorsichtig ins Wasser - man weiss ja nie, wie ( steinig? ) der Untergrund ist - und schon verliere ich unmittelbar den Halt unter den Füssen, da es plötzlich sehr steil in die Tiefe geht. Hoppla, ich bin überrascht und ein bisschen konfus, ja kurzzeitig kommt sogar etwas Panik auf! Damit hatte ich nicht gerechnet! Mit ein, zwei Schwimmzügen bin ich wieder am Ufer und habe wieder Grund unter den Füssen. Puh, jetzt bin ich aber so was von wach!
                                  Anschließend gibt es ein Porridge mit dem obligatorischen Kaffee.
                                  Wir lassen uns Zeit, denn bis zum Pass und dem Alep Njoatsosjávrre ist es nicht mehr weit.
                                  Auch, wenn es sicher sinnvoll wäre, noch weiter zu gehen, habe ich mich dafür ausgesprochen, dort auf jeden Fall unser Camp 2 zu errichten.




                                  Camp 1



                                  Zwischendurch auch mal Sonne





                                  Abstieg zum tiefer gelegenen See; See - Ausfluss und Furt am linken Bildrand


                                  Es dürfte schon gegen Mittag sein, als wir endlich aufbrechen. Wir steigen ein kurzes, aber steiles Stück ab, hinunter zum tiefer gelegenen, zweiten See.
                                  Dann steuern wir auf den See - Ausfluss zu, wo wir furten wollen. Für mich geht das ja immer ganz unspektakulär, indem ich, einfach und ohne Schuhwechsel, hinüber gehe. Albrecht entscheidet sich, in die Watschuhe zu wechseln und so habe ich die Gelegenheit, dabei ein paar Fotos zu schießen.











                                  Im Anschluß steigen wir weiter auf, denn der nahe Pass liegt noch ein gutes Stück höher.




                                  Hier unten finden sich sogar Markierungen





                                  Aufstieg zum Pass - Foto: Freedom33333


                                  Je höher wir kommen, desto mehr nimmt auch der Wind zu. Am Rentierzaun angekommen, hat er sich urplötzlich zum echten Sturm entwickelt und das in absolut rekordverdächtiger Zeit. Der Sturm peitscht auch ordentlich Regen mit hinauf auf den Pass. Der Sturm bläst mit aller Kraft direkt aus dem Njoatsosvágge, also von dorther, wo wir ja noch hinunter wollen. Ich kann kaum aufrecht stehen und muss erstmal mein Rucksack - Regen - cover neu befestigen, da sich das gerade verabschieden will. Ein Blick hinunter ins Tal ist nahezu unmöglich, da der Sturm permanent Regen in die Augen bläst. Eigentlich macht ein Abstieg keinen Sinn und ich schlage deshalb vor, hier oben einen Windschutz zu suchen. Der Vorschlag findet aber bei Albrecht keine rechte Zustimmung und so beschließen wir, den Abstieg zu wagen. So wie wir einen Windschutz entdecken können, wollen wir dort campieren.




                                  Abstieg bei Sturm ins Njoatsosvágge - Foto: Freedom33333


                                  Je tiefer wir ins Tal absteigen, desto spürbar weniger wird die Wucht des Sturmes, ohne allerdings in die Harmlosigkeit abzuebben. Im Gegenteil, der Sturm bleibt kräftig und besorgniserregend.
                                  Es kommt einfach keine ebene und windgeschützte Stelle. Erst, als wir schon fast unten am See sind, entdecke ich eine kleine, ebene und von Wasser umgebene „Insel“, welche, leicht geschützt hinter einer kleinen, wallartigen Erhebung, unsere letzte „Rettung“ ist.
                                  Wir können es kaum glauben, aber der Sturm ist hier immer noch heftig, doch beherrschbar, auch, wenn wir die Zelte mit großen Steinen sichern müssen.
                                  Anschließend stehen die Zelte relativ ruhig und wir können in Ruhe einräumen und das Essen zubereiten. Kaum ist das getan, geht ein gewaltiger Regen nieder und ich habe in kürzester Zeit etwas Wasser im Innenzelt! Wo kommt das denn auf einmal her? Das Zelt habe ich selber nach der Tarptent - Anleitung abgedichtet. Ich entdecke, dass, entweder eine Nahtstelle in der Dachmitte undicht ist, oder durch den Lüfter Wasser eintritt, welches sich den Weg nach innen durch das Moskito - Netz - Dreieck bahnt. Es ist zwar nicht viel und es ist schnell aufgewischt, doch ich bin jetzt alarmiert.
                                  Eine sehr unruhige Nacht steht mir bevor, doch erst in den Morgenstunden finde ich etwas Schlaf.
                                  Die ganze Nacht gießt es wie aus Kübeln. Ich kann mich nicht erinnern, in den letzten 20 Jahren einmal einen solchen Regen im Fjäll gehabt zu haben.
                                  Erst in den frühen Morgenstunden hört der Regen schlagartig auf.




                                  Camp 2; Njoatsosvágge

                                  Zuletzt geändert von evernorth; 11.05.2020, 00:22. Grund: Fehler behoben
                                  My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

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                                  • vobo

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                                    #18
                                    AW: [SE] Im Sarek 2019: Keine Gipfel, viel Nebel - Am Ende alles gut!

                                    Nun gebe ich schon so edle Restauranttipps für Luleå und ihr landet immer noch in Kaschemmen - ok, vermutlich deutlich billiger. Und fuhr wirklich der Bus bereits von Boden und nicht von Murjek? War Baustelle?

                                    Schade, dass ihr den Anblick ins Njoatsosvágge nicht so genießen konntet, aber Eure Zelte auf der Insel sehen toll aus.

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                                    • evernorth
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                                      • 22.08.2010
                                      • 1835
                                      • Privat


                                      #19
                                      AW: [SE] Im Sarek 2019: Keine Gipfel, viel Nebel - Am Ende alles gut?

                                      Zitat von vobo Beitrag anzeigen
                                      Nun gebe ich schon so edle Restauranttipps für Luleå und ihr landet immer noch in Kaschemmen - ok, vermutlich deutlich billiger. Und fuhr wirklich der Bus bereits von Boden und nicht von Murjek? War Baustelle?

                                      Schade, dass ihr den Anblick ins Njoatsosvágge nicht so genießen konntet, aber Eure Zelte auf der Insel sehen toll aus.
                                      Bus von Murjek ist natürlich richtig.
                                      Ich hatte mich schon sehr auf den Ausblick ins Njoatsosvágge gefreut. Leider sollte es nicht sein, aber die Fotos vom nächsten Tag haben es dann z. T. wieder „rausgerissen“.
                                      Zuletzt geändert von evernorth; 11.05.2020, 00:22. Grund: Fehler behoben
                                      My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

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                                        • 22.08.2010
                                        • 1835
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                                        #20
                                        AW: [SE] Im Sarek 2019: Keine Gipfel, viel Nebel - Am Ende alles gut?

                                        Montag, 02.09.19


                                        Verpasster Abzweig ( Jiegnavágge zum Luohttoláhko ) und Planänderung


                                        Heute dauert alles ein bisschen länger: Bisschen länger schlafen, bisschen länger Kleidung, Schlafsäcke trocknen, bisschen länger fotografieren….u.s.w.
                                        Dieser Platz ist aber auch sowas von schick, da haben wir richtig Glück gehabt.




                                        Oberes Njoatsosvágge mit dem Bulkas (li.)



                                        Camp 2









                                        Unsere "Insel". Wahrscheinlich nur wegen der heftigen Niederschläge zu "Insel" geworden?




                                        Erst am späten Vormittag brechen wir endlich auf. Das Ziel ist heute: Möglichst die Luohttoláhko Hochebene zu erreichen.
                                        Dazu geht es - entlang eines Baches und unterhalb des Bulkas - zunächst mit nur leichter Steigung den Hang hinauf. Im weiteren Verlauf gestaltet sich der Aufstieg deutlich steiler, aber, wie schon in anderen Berichten zu lesen war: Durchaus gut machbar.
                                        Ich bleibe dicht am Bach, und diese Strategie bewährt sich gut. Albrecht quert den Hang schon sehr früh und gewinnt dann auch rasch an Höhe, doch schließlich hat er sich offenbar verstiegen, denn er kommt nicht mehr recht voran. Ich habe jetzt einen kleinen Vorsprung, der aber gar nicht beabsichtigt war.




                                        Je höher ich aufsteige, desto besser werden die Aussichten



                                        ....noch etwas höher?



                                        Kleiner Wasserfall - die letzte Steilstufe?



                                        Steil, aber machbar. Der höchste Punkt ist fast erreicht.


                                        Kurz bevor ich den höchsten Punkt erreiche, sehe ich, dass Albrecht nicht nur seinen Kurs korrigiert hat, sondern auch schon wieder ein gutes Stück näher gekommen ist.
                                        Plötzlich sehe ich eine Person auf der höchsten Stelle stehen. Ich bin sehr überrascht, denn damit habe ich an dieser exponierten Stelle überhaupt nicht gerechnet.
                                        Als wir uns oben gegenüber stehen, bin ich regelrecht perplex, denn er spricht mich gleich mit den Worten an: Hallo, und du bist also evernorth. Ich frage ihn, woher er das weiss, und er antwortet, das er in Volkers Bericht meinen Post gelesen hat, wo ich mitgeteilt habe, dass ich eine Woche später selbst im Sarek, und auf Volkers Spuren, unterwegs sein werde. Als er mich von oben gesehen hatte, war für ihn klar, dass ich nur evernorth sein konnte. Er erzählt noch von den Bedingungen auf der Luohttoláhko Hochebene und das er vereinzelt noch viel Schnee gesehen hat. Na, das klingt ja nicht so gut. Er will mir das Foto schicken. Dafür hat er sich hier im Forum extra angemeldet.
                                        Und hier ist es nun, das Foto:




                                        Da bin ich also noch im Aufstieg.


                                        Kurz darauf kommt Albrecht herauf, und so bekommt er auch noch etwas von meiner überraschenden Begegnung mit.
                                        An den weiteren Abstieg ins Jiegnavágge habe ich nur noch vage Erinnerungen. War es zu einfach, oder ging es zu leicht? Wir kommen jedenfalls zügig voran und wir sind uns schon früh einig, dass es sich um das weiter unten abzeichnende Tal handelt, in das wir einbiegen müssen, da es sich so schön markant abzeichnet und bei dem es sich - zweifelsfrei - um den Abzweig in Richtung Luohttoláhko handelt.




                                        Blick ins untere Jiegnavágge. Das dürfte ungefähr die Stelle sein, wo wir den Abzweig verpasst haben.


                                        Erst im letzten Moment wird uns klar, dass wir auf den falschen Einschnitt gesetzt haben und wir nun in das tiefgelegene und majestätische Sarvesvágge schauen. Wir sind an dem Abzweig regelrecht vorbeigelaufen.
                                        Das ist extrem ärgerlich, obwohl das Sarvesvágge von hoch oben wirklich wunderschön und tatsächlich sehr mild, ja, sogar lieblich, aussieht.




                                        Blick ins liebliche, obere Sarvesvágge




                                        Wir wollen aber beide auf keinen Fall auf die Luohttoláhko Hochebene verzichten. Zurückgehen bei den äußerst vagen Aussichten auf akzeptable Camp - Stellen? Das verwerfen wir sofort. Deshalb planen wir um. Da es bereits später Nachmittag ist, wollen wir, nach dem Abstieg ins obere, westliche Sarvesvágge, den Tag maximal nutzen und möglichst noch bis zum Einschnitt ins Niejdariehvágge kommen, um dort zu übernachten. Von dort wollen wir am nächsten Tag auf die Südseite des Sarvesvágge wechseln, um dann den Hang zwischen dem Luohtotjåhkå und dem Nåite, bis zur Hochebene aufsteigen. Diese Möglichkeit wird zwar im Grundsten nicht explizit erwähnt, doch schon mit dem bloßen Auge erkennen wir die Machbarkeit: Die Steilheit hält sich in erträglichen Grenzen.

                                        Im Sarvesvágge Kommen wir gut voran, denn dieser Teil des Tales ist überwiegend frei von den lästigen Weidenbüschen. Der Weg zieht sich aber noch merklich in die Länge.




                                        Auf der Südseite des oberen Sarvesvágge. Foto: Freedom33333



                                        Blick zurück ins obere Sarvesvágge, jetzt bereits auf der Nordseite.


                                        Wir bleiben zunächst auf der Südseite und queren, nachdem die Abenddämmerung das Tal erfasst hat, erst im letzten Moment auf die Nordseite. Hier finden wir einen schönen, ebenen und vor allem trockenen Platz für die Nacht. Die Suche auf der Nordseite war vorher recht erfolglos. Meist war es zu nass.
                                        Wir haben unser neues Tagesziel - Niejdariehvágge - fast erreicht.
                                        Nach dem Zeltaufbau und dem Einräumen nehme wir beide noch ein kurzes und sehr erfrischendes Bad im Sarvesjåhkå.
                                        Danach schmeckt die Abendmahlzeit immer besonders gut.

                                        Morgen ist ein wichtiger und spannender Tag. Werden wir die Probleme des Aufstiegs meistern, und werden wir die Luohttoláhko Hochebene doch noch erreichen? Werden wir einen guten Lagerplatz auf der Hochebene finden ( denn damit ist es, nach den verschiedenen Berichten zu urteilen, nicht immer zum Besten bestellt )?
                                        Eigentlich haben wir uns ja schon länger festgelegt: Das Nordwestufer des namenlosen Sees
                                        1244 ( ist so im Grundsten erwähnt ).
                                        Werden wir diesen Camp - Platz finden?




                                        Camp 3, auf der Nordseite des Sarvesjåhkå
                                        Zuletzt geändert von evernorth; 11.05.2020, 00:23. Grund: Fehler behoben
                                        My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

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                                        • Borgman
                                          Dauerbesucher
                                          • 22.05.2016
                                          • 768
                                          • Privat


                                          #21
                                          AW: [SE] Im Sarek 2019: Keine Gipfel, viel Nebel - Am Ende alles gut!

                                          Oh wie schön! Dein Bericht kommt jetzt ja richtig gut in Fahrt (nach einer Woche gespannten Wartens ), also schreib bald weiter...

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                                          • Blahake

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                                            Fuchs
                                            • 18.06.2014
                                            • 1591
                                            • Privat


                                            #22
                                            AW: [SE] Im Sarek 2019: Keine Gipfel, viel Nebel - Am Ende alles gut!

                                            Ich krich Fernweh!!!!

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                                            • Ljungdalen

                                              Alter Hase
                                              • 28.08.2017
                                              • 3014
                                              • Privat


                                              #23
                                              AW: [SE] Im Sarek 2019: Keine Gipfel, viel Nebel - Am Ende alles gut!

                                              Zitat von Blahake Beitrag anzeigen
                                              ... krich ...
                                              Haha, bestes Wort, korrekte Aussprache!

                                              Ich krich auch Fernweh!

                                              Und auch von mir schon mal besten Dank für den Bericht bis hierher...

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                                              • vobo

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                                                Dauerbesucher
                                                • 01.04.2014
                                                • 734
                                                • Privat


                                                #24
                                                AW: [SE] Im Sarek 2019: Keine Gipfel, viel Nebel - Am Ende alles gut!

                                                Aber hallo, da kann es ja nur an SansSerif liegen, dass ihr den Abzweig zum Luohttoláhko verpasst habt.... Obwohl wenn der Epilog eben mal schnell zum Prolog wird, kann auch aus einem Aufstieg schnell ein Abstieg werden

                                                Nein, Spaß beiseite, danke für die Offenheit. Aber die Karte spricht dort doch eine so klare Sprache, sich rechts am Hang zu halten und so wenig wie möglich wieder abzusteigen ... Und dann noch das liebevoll gepflegte Steinmännchen von Elli und Horst, weit und breit einzigartig da oben.

                                                Aber so habt ihr für uns den interessanten Aufstieg zur Hochebene aus dem Sárvesvágge beschrieben, das ist doch was richtig Neues.

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                                                • Pfiffie
                                                  Fuchs
                                                  • 10.10.2017
                                                  • 2024
                                                  • Privat


                                                  #25
                                                  AW: [SE] Im Sarek 2019: Keine Gipfel, viel Nebel - Am Ende alles gut!

                                                  Ja wie schon bei Freedom, ich lese gespannt mit. Ganz großes Kino, die Insel ist herrlich
                                                  "Freiheit bedeutet, dass man nicht alles so machen muss wie andere"

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                                                    Fuchs
                                                    • 22.08.2010
                                                    • 1835
                                                    • Privat


                                                    #26
                                                    AW: [SE] Im Sarek 2019: Keine Gipfel, viel Nebel - Am Ende alles gut?

                                                    Alle neuen ( und alten, ähm... ) Mitleser: Vielen Dank, dass ihr dabei seid und välkommen.
                                                    Zuletzt geändert von evernorth; 11.05.2020, 00:24. Grund: Ergänzt
                                                    My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

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                                                      Erfahren
                                                      • 17.01.2016
                                                      • 463
                                                      • Privat


                                                      #27
                                                      AW: [SE] Im Sarek 2019: Keine Gipfel, viel Nebel - Am Ende alles gut!

                                                      Sehr schön zu lesen bis jetzt

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                                                        • 05.11.2012
                                                        • 1929
                                                        • Privat


                                                        #28
                                                        AW: [SE] Im Sarek 2019: Keine Gipfel, viel Nebel - Am Ende alles gut!

                                                        Zitat von evernorth Beitrag anzeigen




                                                        Hier unten finden sich sogar Markierungen
                                                        Das sind alte Wegmarkierungen des sog. Präststigen von Kvikkjokk nach Alkavare.
                                                        Hans Fowelin hat dazu lange recherchiert und in seinem Blog auf utsidan.se geschrieben.
                                                        Mittlerweile hat er dazu ein Buch herausgegeben.

                                                        Auf dieser Seite seines Blogs ist genau diese Markierung auch abgebildet als Pr07, allerdings mehr von der linken Seite fotografiert als in Eurem Bild oben.
                                                        Zuletzt geändert von Vintervik; 28.04.2020, 10:42.

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                                                          Fuchs
                                                          • 22.08.2010
                                                          • 1835
                                                          • Privat


                                                          #29
                                                          AW: [SE] Im Sarek 2019: Keine Gipfel, viel Nebel - Am Ende alles gut?

                                                          Vielen Dank an alle für die freundlichen Kommentare.


                                                          Zitat von Vintervik Beitrag anzeigen
                                                          Das sind alte Wegmarkierungen des sog. Präststigen von Kvikkjokk nach Alkavare.
                                                          Hans Fowelin hat dazu lange recherchiert und in seinem Blog auf utsidan.se geschrieben.
                                                          Mittlerweile hat er dazu ein Buch herausgegeben.

                                                          Auf dieser Seite seines Blogs ist genau diese Markierung auch abgebildet als Pr07, allerdings mehr von der linken Seite fotografiert als in Eurem Bild oben.
                                                          Richtig. Der Weg des Priesters von Kvikkjokk zur Kapelle nach Alkavare ( und retour ). Darüber habe ich auch in den Ausführungen von Axel Hamberg gelesen. Vielen Dank für deine Informationen zu diesem interessanten Thema.
                                                          Zuletzt geändert von evernorth; 11.05.2020, 00:25. Grund: Ergänzt
                                                          My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

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                                                            Fuchs
                                                            • 22.08.2010
                                                            • 1835
                                                            • Privat


                                                            #30
                                                            AW: [SE] Im Sarek 2019: Keine Gipfel, viel Nebel - Am Ende alles gut?

                                                            Dienstag, 03.09.19


                                                            Luohttoláhko Hochebene: Wo sind die Zeltplätze?


                                                            Ein Nachteil in den Tälern: Die Sonne erreicht den Talgrund recht spät. Deshalb ist es nach dem Aufstehen auch noch recht frisch, so dass ich anfangs gar nicht aus den Federn steigen will. Das Wetter ist uns endlich einmal hold, und ein blauer Himmel über dem von der Sonne noch unberührten Talboden lässt ein feines Wetter erwarten.
                                                            Deshalb gelingt das Aufstehen doch noch überraschend einfach. Ich nutze meist die ersten Momente, nachdem ich mich morgens aufgerappelt habe, um zu fotografieren.
                                                            Die harten, morgendlichen Lichtkontraste machen es mir, hier, im Sarvesvágge, allerdings besonders schwer, eine gute Belichtung hinzubekommen. Nachdem das leidlich gelungen ist, wird mehr und mehr von unserem Talboden mit hellem Sonnenlicht geflutet.
                                                            Hinter uns befindet sich eine riesige Felsplatte, die mich ein wenig an den bretonischen „ La table des marchands“, dem Tisch der Kaufleute, ein sogenannter Dolmen, das heißt, eine Steinplatte, die sich ursprünglich auf Stützsteinen befand, erinnert.




                                                            Ein unscheinbarer Klotz......



                                                            Auf Albrechts Foto sieht man besser die Ausmasse der großen Steinplatte


                                                            Eine gute Gelegenheit, dort einmal für ein Foto hinaufzuklettern.




                                                            Blick von der Steinplatte



                                                            Blick zurück zum oberen Sarvesvágge


                                                            Nach dem Frühstück packen wir zusammen. Albrecht entscheidet sich, noch ein Stück auf unserer Seite zu bleiben, um dann, kurz nach einem Geröllfeld, hinüber auf die andere Seite zu wechseln.
                                                            Ich hatte gelesen, dass es wohl einfacher sein soll, auf der nördlichen Seite zu gehen. Außerdem wollte ich mir direkt den ersten Teil für den Aufstieg ins Niejdariehpvágge genauer anschauen. Außerdem habe ich so etwas wie eine "Eingebung", dass hier noch eine Überraschung auf mich wartet.
                                                            Der Pfad ist jedenfalls breit und „mehrspurig“, gut zu gehen und absolut nicht zu verfehlen.
                                                            Es dauert auch gar nicht lange, da treffe ich auf eine kleine Gruppe äußerst tiefen - entspannter Rentiere, die überhaupt keine Scheu vor mir zeigen und mich mit meiner Kamera erstaunlich dicht herankommen lassen. Das sind für mich absolut beglückende Momente.














                                                            Wunderschönes Sarvesvágge


                                                            Schon bald darauf treffe ich auf zwei Zelte; von den Bewohnern ist leider nichts zu sehen.
                                                            Auf Höhe des Niejdariehpvágge treffe ich auf ein weiteres Beispiel Bau - meisterlicher Handwerkskunst, und mir schießt es sofort in den Kopf: Das kann nur von Anne ( Blahake ) erschaffen worden sein. Es ist schon erstaunlich: Immer, wenn ich denke, hier war bestimmt noch niemand vor mir - Anne war schon hier!




                                                            Windschutz made by Anne???


                                                            An dieser Stelle verbreitert sich auch das Tal zusehends, und ich finde, dass es nun Zeit ist, auf die südliche Seite zu wechseln. An einer recht breiten, aber flachen Stelle des Sarvesjåhkå ist das recht einfach und schnell getan. Albrecht hat an dieser Stelle kurz gewartet und wir beratschlagen, wie wir nun weitergehen wollen.




                                                            Im Aufstieg, nach der Querung des Sarvesjåhkå. Im Hintergrund: Der Nåite.



                                                            Diese Farben! Der Herbst zieht ein.


                                                            Wir entscheiden uns, schon recht früh, in einer schrägen Linie, den Aufstieg zur Hochebene zu beginnen.
                                                            Erstaunlich rasch gewinnen wir an Höhe. Das Gehen ist besser, als erwartet. Hin und wieder taucht mal ein blockiges Steinfeld auf, doch meist lässt sich darin gut vorankommen, da die Steine nur selten dicht an dicht liegen. Zwei, drei Mal furten wir irgendeinen Bach, der vom nahen Luothojåhkkå herunterkommt.








                                                            Furt. Alle Fotos: Freedom33333


                                                            Es ist schon recht steil und teilweise etwas mühsam, doch so langsam arbeiten wir uns - Stück für Stück - nach oben und gewinnen an Höhe. Ich habe so steile und längere Anstiege schon recht oft gemacht, so dass ich mit den verbundenen Schwierigkeiten durchaus vertraut bin. Leider kann auch ich von unten nicht immer erkennen, ob sich eine Steilstufe als überwindbar erweist, oder ob hier Schluss ist und wir wieder traversieren und ein Stück absteigen müssen.
                                                            Mit etwas Sorge betrachte ich das sich ändernde Wetter. Die Sonne des Vormittags ist längst von einer dichten Bewölkung verdrängt worden. Na, solange es trocken bleibt, kann ich damit gut klarkommen.






                                                            Noch ein steiler Hang mit Schneefeldern.....



                                                            Je höher wir kommen, desto steiniger wird es, doch irgendwann, am späten Nachmittag, haben wir die Hochebene erreicht: Luohttoláhko




                                                            Der Luothojávrre



                                                            Wir laufen auf das Gebirgsmassiv zu....


                                                            Wir müssen das Plateau einmal komplett queren und passieren dazu den Luothojávrre.
                                                            Wir laufen auf die Gebirgskette mit Sájtarisjåhkkå undTvillingryggen/Lullihatjåhkkå zu; dazwischen liegt der Bálgatjiegna - Gletscher, optisch sehr markante Orientierungspunkte.
                                                            Es geht schon auf 19 Uhr zu, und endlich liegt der Bágatjávrásj - See vor uns. Dieser liegt direkt neben dem namenlosen See 1244. Wir teilen uns auf, da Albrecht die ( westliche ) Uferseite des Sees nach Übernachtungsplätzen absuchen will.
                                                            Ich nehme die Angaben im Grundsten wörtlich und schaue mich am nordwestlichen Ufer des Sees um. Auch nach gründlichem Absuchen finde ich keine ebenen, einigermaßen steinfreien Campstellen. Das finde ich, jetzt, so kurz vor dem Tagesziel, schon etwas merkwürdig. Das kann doch gar nicht sein!
                                                            Da es bereits zu dämmern beginnt, gehe ich wieder zurück. Ein leichter Regenschauer entlädt sich - auch das noch!
                                                            Von weitem kann ich erkennen, dass Albrecht auch noch nicht fündig geworden ist, und dabei "dunkelt" es schon.
                                                            Ich befinde mich jetzt fast im mittleren Bereich des Sees 1244, da schaue ich und denke sogleich: Das könnte etwas sein! Ich erreiche die Stelle und richtig, das sollte gehen. Hier ist Platz für genau zwei Zelte. Auch, wenn das kaum der im Grundsten beschriebene Platz sein kann - egal, als Albrecht eintrifft, ist auch er einverstanden: Den nehmen wir!
                                                            Das Einräumen des Zeltes gelingt vom Tages - Restlicht gerade noch so, doch beim Einnehmen meines Abendessens nehme ich das erste Mal meine Stirnlampe zu Hilfe.




                                                            Camp 4




                                                            Vorher habe ich noch Wasser aus dem See geholt, doch selbst für eine Katzenwäsche fehlt mir jetzt der Nerv. Der Weg zum Wasser fällt zudem recht holprig aus, nein, jetzt will ich nur noch zurück ins Zelt.
                                                            Hatte ich erwähnt, dass, pünktlich, nachdem das Zelt steht, vermehrt Wind aufkommt und ein erneuter Regen niedergeht? Das ist wohl das sprichwörtliche, launische Wetter der Luohttoláhko Hochebene.
                                                            Als ich noch mal zum Pieseln vor das Zelt trete, schaue ich auf unser morgiges Ziel: Der Nåite,
                                                            der jetzt tief in den Wolken steckt. Ein sehr attraktiver Berg und, laut Grundsten, einer der besten Aussichtsberge im Sarek.
                                                            Wie wird morgen das Wetter sein? Werden wir auf dem Gipfel stehen?




                                                            Der Nåite
                                                            Zuletzt geändert von evernorth; 11.05.2020, 00:25. Grund: Fehler behoben
                                                            My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

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                                                              Fuchs
                                                              • 29.10.2013
                                                              • 1352
                                                              • Privat


                                                              #31
                                                              AW: [SE] Im Sarek 2019: Keine Gipfel, viel Nebel - Am Ende alles gut!

                                                              Das sind sehr schöne Stimmungen auf der Hochebene - danke für deinen Bericht!
                                                              Grüße von Tilmann
                                                              http://www.foto-tilmann-graner.de/

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                                                              • Mika Hautamaeki
                                                                Alter Hase
                                                                • 30.05.2007
                                                                • 3996
                                                                • Privat


                                                                #32
                                                                AW: [SE] Im Sarek 2019: Keine Gipfel, viel Nebel - Am Ende alles gut!

                                                                Schämst Du dich nicht solche Bilder zu zeigen... Ich war das letzte Mal 2012 in der Gegend, und nun hab ich richtig Reise-Sucht!

                                                                Vielen Dank un dschnell weiter schreiben bitte.
                                                                So möchtig ist die krankhafte Neigung des Menschen, unbekümmert um das widersprechende Zeugnis wohlbegründeter Thatsachen oder allgemein anerkannter Naturgesetze, ungesehene Räume mit Wundergestalten zu füllen.
                                                                A. v. Humboldt.

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                                                                  Erfahren
                                                                  • 27.11.2013
                                                                  • 430
                                                                  • Privat


                                                                  #33
                                                                  AW: [SE] Im Sarek 2019: Keine Gipfel, viel Nebel - Am Ende alles gut!

                                                                  Mann, was für starke Bilder! Aber von dir ist man ja auch wirklich nichts anderes gewohnt

                                                                  Freue mich auf Fortsetzung!

                                                                  Kommentar


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                                                                    Dauerbesucher
                                                                    • 09.09.2017
                                                                    • 900
                                                                    • Privat


                                                                    #34
                                                                    AW: [SE] Im Sarek 2019: Keine Gipfel, viel Nebel - Am Ende alles gut!

                                                                    Hach da kommen Erinnerungen hoch. Die jetzt, da es so unsicher ist, wann man wieder in diese Regionen kommt, umso schöner erscheinen, einen aber auch um so mehr in Wehmut schwelgen lassen.

                                                                    Ich erinnere mich noch gut, als ich dich mit den Rentieren auf der anderen Flussseite gesehen habe (bzw. als ich rübergeschaut habe standest du unten und die (zwei warens glaube ich) Rentiere waren ein paar Meter entfernt weiter oben und schauten neugierig runter zu dir. Und ich habe mich echt über die Zutraulichkeit der Tiere gewundert, die anderen die uns begegnet sind waren ja immer recht scheu und haben sofort Reißaus genommen. Naja manchmal hat man eben Glück. Jedenfalls Glückwunsch zu den tollen Bildern!

                                                                    Kommentar


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                                                                      Fuchs
                                                                      • 22.08.2010
                                                                      • 1835
                                                                      • Privat


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                                                                      AW: [SE] Im Sarek 2019: Keine Gipfel, viel Nebel - Am Ende alles gut?

                                                                      Zitat von TilmannG Beitrag anzeigen
                                                                      Das sind sehr schöne Stimmungen auf der Hochebene - danke für deinen Bericht!
                                                                      Grüße von Tilmann
                                                                      Hallo Tilmann,
                                                                      du weisst ja selbst am besten, wie großartig sich Wolken eignen, eine Stimmung zu erzeugen und diese ggf. noch zu verstärken.
                                                                      Ich freue mich, wenn es dir gefallen hat.

                                                                      Zitat von Mika Hautamaeki Beitrag anzeigen
                                                                      Schämst Du dich nicht solche Bilder zu zeigen... Ich war das letzte Mal 2012 in der Gegend, und nun hab ich richtig Reise-Sucht!
                                                                      Vielen Dank un dschnell weiter schreiben bitte.
                                                                      Moin Mika,
                                                                      ich hätte es vorher nicht für möglich gehalten, aber der Sarek hat schon echtes Suchtpotential. Da habe ich dich doch gerne
                                                                      "infected". Danke.

                                                                      Zitat von oesine63 Beitrag anzeigen
                                                                      Mann, was für starke Bilder! Aber von dir ist man ja auch wirklich nichts anderes gewohnt

                                                                      Freue mich auf Fortsetzung!
                                                                      Hej oesine,
                                                                      vielen Dank für dein Lob und den netten Kommentar.

                                                                      Zitat von Freedom33333 Beitrag anzeigen
                                                                      Hach da kommen Erinnerungen hoch. Die jetzt, da es so unsicher ist, wann man wieder in diese Regionen kommt, umso schöner erscheinen, einen aber auch um so mehr in Wehmut schwelgen lassen.

                                                                      Ich erinnere mich noch gut, als ich dich mit den Rentieren auf der anderen Flussseite gesehen habe (bzw. als ich rübergeschaut habe standest du unten und die (zwei warens glaube ich) Rentiere waren ein paar Meter entfernt weiter oben und schauten neugierig runter zu dir. Und ich habe mich echt über die Zutraulichkeit der Tiere gewundert, die anderen die uns begegnet sind waren ja immer recht scheu und haben sofort Reißaus genommen. Naja manchmal hat man eben Glück. Jedenfalls Glückwunsch zu den tollen Bildern!
                                                                      Moin Albrecht,
                                                                      ich schwelge auch gerade recht viel in Erinnerungen und - natürlich - vermischen sich diese Erinnerungen mit ganz viel Wehmut, denn dieses Jahr ist so ein komplett unwirkliches Jahr. Science, oder fiction, was ist Einbildung und was ist die Wirklichkeit??

                                                                      Rentiere nehmen i. d. R. schnell Reissaus bei Kontakt mit dem Menschen = social distancing. Umso mehr war ich über die Neugier und Gelassenheit dieser Gruppe überrascht. Ist schon recht selten. Glück gehabt.

                                                                      Wahrscheinlich ist es ja schon ein alter Hut, aber ich werfe ihn trotzdem nochmal hinein:

                                                                      Meanwhile,
                                                                      Villagers in Punjab
                                                                      are still wondering
                                                                      who the hell is
                                                                      Soshal Distan Singh

                                                                      Tschuldigung, der musste noch sein.
                                                                      Zuletzt geändert von evernorth; 11.05.2020, 00:26. Grund: Fehler behoben
                                                                      My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

                                                                      Kommentar


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                                                                        Erfahren
                                                                        • 04.02.2016
                                                                        • 193
                                                                        • Privat


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                                                                        AW: [SE] Im Sarek 2019: Keine Gipfel, viel Nebel - Am Ende alles gut!

                                                                        Sehr schöne Bilder! Vielen Dank für den Bericht!

                                                                        Gruß! Gert

                                                                        Kommentar


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                                                                          Fuchs
                                                                          • 22.08.2010
                                                                          • 1835
                                                                          • Privat


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                                                                          AW: [SE] Im Sarek 2019: Keine Gipfel, viel Nebel - Am Ende alles gut?

                                                                          Zitat von HO Beitrag anzeigen
                                                                          Sehr schöne Bilder! Vielen Dank für den Bericht!

                                                                          Gruß! Gert
                                                                          Moin Gert,

                                                                          vielen Dank für deinen positiven Kommentar und viel Spass weiterhin.
                                                                          Zuletzt geändert von evernorth; 11.05.2020, 00:26. Grund: Ergänzt
                                                                          My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

                                                                          Kommentar


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                                                                            Dauerbesucher
                                                                            • 31.01.2010
                                                                            • 898
                                                                            • Privat


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                                                                            AW: [SE] Im Sarek 2019: Keine Gipfel, viel Nebel - Am Ende alles gut!

                                                                            Hach, der Sarek ... Die Bilder machen sofort Lust, selbst mal wieder dort unterwegs zu sein ... Ich war zuletzt im Herbst 2012 dort (Tour von Saltoluokta via Skierffe, Rapadalen, Kapelle von Alkavare, Tuottar, Staloluokta und dann anch Sulitjelma) und wollte ursprünglich in diesem Winter mal wieder hin. Aber dann legte mich eine Grippe flach und ich musste meine Pläne ganz kurzfristig absagen. Bevor kurz darauf Corona kam und alle Reisepläne ohnehin erstmal zunichte machte ...

                                                                            Aber jetzt denke ich darüber nach, ob es im September mal wieder klappen könnte mit dem Sarek. Eine grobe Routenidee habe ich nun schon im Kopf und die könnte auch über die Luohttoláhko-Ebene führen, denn dort war ich bisher noch nie. Na mal sehen. Erstmal freue ich mich hier über weitere Bilder und Erlebnisse!

                                                                            PS:
                                                                            Frage am Rande: Du warst und bist ja mit Trailrunnern unterwegs - wenn ich das richtig erkenne mit einem Modell von Salomon (bei Deinen Island-Touren auch, nicht wahr?). Die sind Dir dann wohl fest genug? Ich war im letzten Jahr in Norwegen mit dem Speedcross Vario 2 unterwegs. Das ging ganz gut, aber nur kürzere Strecken mit schwerem Gepäck. Aktuell denke ich darüber nach, statt Trailrunnern auf Zustiegsschuhe zu setzen, die etwas mehr Halt auch mit schwererem Gepäck geben könnten, aber ansonsten die gleichen Vorteile bieten wie Flussquerungen direkt mit den Schuhen. Bei Deiner anderen Nordlandtour mit Packraft waren Dir die "ausgelatschten" Trailrunner wohl auch etwas zu weich, oder?
                                                                            www.martin-huelle.de

                                                                            Kommentar


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                                                                              Fuchs
                                                                              • 22.08.2010
                                                                              • 1835
                                                                              • Privat


                                                                              #39
                                                                              AW: [SE] Im Sarek 2019: Keine Gipfel, viel Nebel - Am Ende alles gut?

                                                                              Zitat von MartinHuelle Beitrag anzeigen
                                                                              Hach, der Sarek ... Die Bilder machen sofort Lust, selbst mal wieder dort unterwegs zu sein ... Ich war zuletzt im Herbst 2012 dort (Tour von Saltoluokta via Skierffe, Rapadalen, Kapelle von Alkavare, Tuottar, Staloluokta und dann anch Sulitjelma) und wollte ursprünglich in diesem Winter mal wieder hin. Aber dann legte mich eine Grippe flach und ich musste meine Pläne ganz kurzfristig absagen. Bevor kurz darauf Corona kam und alle Reisepläne ohnehin erstmal zunichte machte ...

                                                                              Aber jetzt denke ich darüber nach, ob es im September mal wieder klappen könnte mit dem Sarek. Eine grobe Routenidee habe ich nun schon im Kopf und die könnte auch über die Luohttoláhko-Ebene führen, denn dort war ich bisher noch nie. Na mal sehen. Erstmal freue ich mich hier über weitere Bilder und Erlebnisse!

                                                                              PS:
                                                                              Frage am Rande: Du warst und bist ja mit Trailrunnern unterwegs - wenn ich das richtig erkenne mit einem Modell von Salomon (bei Deinen Island-Touren auch, nicht wahr?). Die sind Dir dann wohl fest genug? Ich war im letzten Jahr in Norwegen mit dem Speedcross Vario 2 unterwegs. Das ging ganz gut, aber nur kürzere Strecken mit schwerem Gepäck. Aktuell denke ich darüber nach, statt Trailrunnern auf Zustiegsschuhe zu setzen, die etwas mehr Halt auch mit schwererem Gepäck geben könnten, aber ansonsten die gleichen Vorteile bieten wie Flussquerungen direkt mit den Schuhen. Bei Deiner anderen Nordlandtour mit Packraft waren Dir die "ausgelatschten" Trailrunner wohl auch etwas zu weich, oder?
                                                                              Hallo Martin,

                                                                              tja, da geht es mir wie dir, ein kleines bisschen Hoffnung für Ende August? / Anfang September habe ich auch noch.

                                                                              Du hast sicher schon davon gehört, dass das leidige Virus, von dem alle seit Wochen sprechen, extrem ansteckend sein soll/ist.
                                                                              Das ist aber noch nichts gegen eine Infektion mit dem Nordland - Virus!!! Sehr ansteckend und sehr gefährlich!
                                                                              Gott sei Dank tendiert die Mortalitäts - Rate gegen Null!

                                                                              Spass beiseite: Ja, ich war auch mit den Speedcross unterwegs. Die Speedcross Vario 2 hatte ich im Juli 2019 am Kebnekaise
                                                                              mit. Da hatte ich mehr Gepäck ( Packraft ) und die waren durch den Gebrauch im Vorjahr auch schon recht „ausgelutscht“.
                                                                              Höheres Gewicht ist der „Killer“, bei mir beginnt es bereits ab 24 kg, dann fühle ich mich wackelig und instabil.
                                                                              Zustiegsschuhe sind eine Option. Die gleichen Vorteile bei Flussquerungen sehe ich eigentlich nicht, da vor allem die Trocknungszeiten wesentlich länger sind. Das ist ja gerade einer der Vorteile beim Trailrunner: Er ist häufig schon am nächsten Morgen wieder fast trocken, manchmal - bei warmen Wetter - schon nach wenigen Stunden.
                                                                              Ich schätze ja gerade die Leichtigkeit ( der Schuhe ) in Verbindung mit der aktiven Beteiligung der Fußmuskulatur.
                                                                              Ich bin immer wieder erstaunt, in welch kurzer Zeit sich dadurch diese kräftigen lässt. Der Fuß ( und seine Muskulatur ) ist viel unmittelbarer und direkter an der Bewegung beteiligt.
                                                                              Ein Zustiegsschuh ist, wenn er denn stabil gebaut ist, immer auch deutlich schwerer ( wenn auch nicht so schwer, wie ein normaler Berg/Trekkingschuh ).

                                                                              Für mich ergibt sich daraus nur eine Lösung: Gewichtsreduzierung ( Rucksack, aber auch Kamera, Stativ u.s.w. ), wo immer es geht und vertretbar ist!

                                                                              Grüsse

                                                                              Tom
                                                                              Zuletzt geändert von evernorth; 11.05.2020, 00:27. Grund: Ergänzt
                                                                              My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

                                                                              Kommentar


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                                                                                Fuchs
                                                                                • 22.08.2010
                                                                                • 1835
                                                                                • Privat


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                                                                                AW: [SE] Im Sarek 2019: Keine Gipfel, viel Nebel - Am Ende alles gut?

                                                                                Ach, ja, ich habe auch 2 Paar Zustiegsschuhe, die ich aber nur im Alltag benutze.
                                                                                Die sind ganz schön schwer ( s. o. ) und recht fest, also eher unflexibel. Ist halt ein Kompromiss aus Bergschuh und Trailrunner.
                                                                                Da musst du abwägen, wo deine Präferenzen liegen.
                                                                                Zuletzt geändert von evernorth; 11.05.2020, 00:28. Grund: Ergänzt
                                                                                My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

                                                                                Kommentar


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                                                                                  Dauerbesucher
                                                                                  • 31.01.2010
                                                                                  • 898
                                                                                  • Privat


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                                                                                  AW: [SE] Im Sarek 2019: Keine Gipfel, viel Nebel - Am Ende alles gut!

                                                                                  Zitat von evernorth Beitrag anzeigen
                                                                                  Ach, ja, ich habe auch 2 Paar Zustiegsschuhe, die ich aber nur im Alltag benutze.
                                                                                  Die sind ganz schön schwer ( s. o. ) und recht fest, also eher unflexibel. Ist halt ein Kompromiss aus Bergschuh und Trailrunner.
                                                                                  Da musst du abwägen, wo deine Präferenzen liegen.
                                                                                  Erstmal noch zum Nordlandvirus: Ja, der ist eh nicht totzukriegen

                                                                                  Ansonsten ist die Gewichtsreduzierung beim Gepäck erstmal klar für die Nutzung leichter Schuhe. Soweit runter wie Du werde ich es aber wohl nicht schaffen. Im Hinblick auf eine mögliche Sarektour würde ich dort dann gerne 14 Tage unterwegs sein wollen, wo dann allein schon beim Essen einiges zusammenkommt. Sollte ich einen Rucksack zu Beginn der Tour auf 25 kg drücken können (bisher war ich da für solch einen Zeitraum sicherlich immer deutlich schwerer), fände ich das schon super. Ich muss bei Zeiten mal meinen Krämpel zusammenwiegen ...

                                                                                  Aber zurück zu den Schuhen. Es gibt da schon Zustiegsschuhe, die nahezu so leicht sind wie Trailrunner und wohl auch sehr schnelltrockend. Wie z. B. der Mission LT von Black Diamond oder der TX Guide von La Sportiva. Die möchte ich mir mal näher ansehen und schauen, ob sie passen und infrage kommen könnten.
                                                                                  www.martin-huelle.de

                                                                                  Kommentar


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                                                                                    Fuchs
                                                                                    • 22.08.2010
                                                                                    • 1835
                                                                                    • Privat


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                                                                                    AW: [SE] Im Sarek 2019: Keine Gipfel, viel Nebel - Am Ende alles gut?

                                                                                    Zitat von MartinHuelle Beitrag anzeigen
                                                                                    Aber zurück zu den Schuhen. Es gibt da schon Zustiegsschuhe, die nahezu so leicht sind wie Trailrunner und wohl auch sehr schnelltrockend. Wie z. B. der Mission LT von Black Diamond oder der TX Guide von La Sportiva. Die möchte ich mir mal näher ansehen und schauen, ob sie passen und infrage kommen könnten.
                                                                                    Das klingt interessant. Wäre schön, wenn du dich noch mal melden könntest, wenn du dir die Schuhe angesehen hast.
                                                                                    Wenn es nicht schon klar ist: Bitte keine Schuhe mit Goretex Membran ( o.ä. ) nehmen, ist teurer, bringt keine Vorteile und benötigt eine laaange Trocknungszeit.
                                                                                    Zuletzt geändert von evernorth; 11.05.2020, 00:29. Grund: Fehler behoben
                                                                                    My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

                                                                                    Kommentar


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                                                                                      • 1591
                                                                                      • Privat


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                                                                                      AW: [SE] Im Sarek 2019: Keine Gipfel, viel Nebel - Am Ende alles gut!

                                                                                      Zitat von evernorth Beitrag anzeigen
                                                                                      ...ein weiteres Beispiel Bau - meisterlicher Handwerkskunst, und mir schießt es sofort in den Kopf: Das kann nur von Anne ( Blahake ) erschaffen worden sein. Es ist schon erstaunlich: Immer, wenn ich denke, hier war bestimmt noch niemand vor mir - Anne war schon hier!


                                                                                      Aber ich muss leider aus zweierlei Gründen widersprechen. Erstens ist die Mauer natürlich nicht annähernd von einer Qualität, die meinen Ansprüchen genügen würde, eine Mauer von mir wäre viiiieel höher, breiter, stabiler!!!
                                                                                      Und zweitens war ich leider noch nie im Sarvesvágge, ein Umstand, den ich eigentlich dieses Jahr noch zu ändern gedachte, wenn Corona mich lässt...

                                                                                      Kommentar


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                                                                                        Fuchs
                                                                                        • 22.08.2010
                                                                                        • 1835
                                                                                        • Privat


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                                                                                        AW: [SE] Im Sarek 2019: Keine Gipfel, viel Nebel - Am Ende alles gut?

                                                                                        Mittwoch, 04.09.19


                                                                                        Luohttoláhko - Noajdevágge - Noajdevallda: Wetterumschwung


                                                                                        Es dauert heute alles ein wenig länger: Länger frühstücken, länger auf die Karte schauen, länger im Grundsten lesen und…..viiel länger gucken. Rausgucken, rumgucken und nach dem Nåite schauen.....
                                                                                        Der Gipfel liegt gerade frei, aber wir wollen über eine Gipfelbesteigung erst entscheiden, wenn wir am Fuße des Berges angekommen sind. Jedenfalls ist es schon recht spät, als wir endlich aufbrechen.




                                                                                        Freie Sicht auf dem Nåite?


                                                                                        Unser Weg führt zunächst über Geröll und Blockgestein, was, insbesondere zu Beginn des Tages, nur wenig Vergnügen bereitet.
                                                                                        Schon nach etwa 10 Minuten erreichen wir einen Platz, der gleich drei, oder vier Campstellen bereithält. Alles ist sorgfältig eingeebnet und bietet großzügig Platz für 6-8 Zelte. Vielleicht ist diese Stelle im Grundsten gemeint? Dagegen spricht allerdings die Entfernung zum nächsten Wasser.
                                                                                        Schließlich erreichen wir die Stelle, an der wir uns entscheiden müssen: Aufstieg ( jaaa! ), oder Abstieg ( hmm… ), Gipfel oder talwärts? Neben dem philosophisch - assoziativem Aspekt dieser Frage halten wir uns lieber an die Fakten. Der Gipfel des Nåite liegt zwar frei, aber nahezu alle ( höheren ) Nachbar - Gipfel ( und davon gibt es zahlreiche! ) liegen in den Wolken.
                                                                                        Selbst bei einer schnellen Gipfelbesteigung könnte es dann eng werden, noch rechtzeitig das Noajdevágge hinunterzukommen.
                                                                                        Deshalb entscheiden wir uns, direkt ins Noajdevágge abzusteigen.




                                                                                        Das Noajdevágge. Links ( verdeckt ) der Nåite



                                                                                        Down, down, down.....


                                                                                        In meiner Erinnerung ist das einer der schönsten Abschnitte der ganzen Tour.
                                                                                        Während dem fast vierstündigen Abstieg ( ja, ja! ) denke ich nicht einmal mit Bedauern an den verpassten Gipfel, denn das Noajdevágge ist an diesem Nachmittag voller Überraschungen. Ich freue mich jedenfalls von Augenblick zu Augenblick über die gelungene Wahl der „richtigen“ Seite, denn wir haben uns für die im Grundsten empfohlene, östliche ( rechtsseitige ) entschieden. Es wäre sicherlich auch auf der westlichen Seite gegangen ( dort ist Volker gegangen ), aber meine Blicke hinüber sagen manchmal etwas Anderes. Dann sieht es doch recht steil und abschüssig aus.
                                                                                        Wir überqueren den Noajdejågåsj bereits gleich zu Beginn an einer schmalen Stelle.
                                                                                        Meine gute Laune verbessert sich von Stunde zu Stunde, insbesondere deshalb, weil das Wetter immer sonniger wird. Da ist der schöne Regenbogen, gleich im ersten Drittel des Abstiegs, nur der Anfang. Nun, es geht ja auch bergab, und das, auf eine nur leicht abfallende Art und Weise, das heißt, die wirklich steileren Passagen sind überaus rar, was ein zügiges Vorankommen schon mal garantiert.









                                                                                        Zeitweise ist die gegenüber liegende, westliche Seite, vollkommen von Sonnenlicht beschienen. Herrlich!
                                                                                        Im mittleren Abschnitt des Tales gibt es durchaus ebene Stellen, die für ein Camp in Frage kommen. Die Aussicht hinunter ins Sarvesvágge und zu den zahlreichen, umliegenden Sarek - Bergen ist jedenfalls grandios. Ein wunderbares Wolkenspiel gibt es noch „on top“.




                                                                                        Blick zurück...









                                                                                        Platz für ein hochgelegenes Camp







                                                                                        Weiter down, down...





                                                                                        Das Sarvesvágge kommt ins Blickfeld




                                                                                        Albrecht hängt etwas zurück, denn er ist meist mit dem Fotografieren beschäftigt.
                                                                                        Sehr weit bis zum Noajdevallda kann es nicht mehr sein, denke ich.
                                                                                        Als der Noajdejågåsj mit einem Fluss aus dem Lullihavágge zusammentrifft, ist die Zeit gekommen, auf die andere Seite zu wechseln.




                                                                                        Furt über Noajdejågåsj, links. Rechts der Bach, der aus dem Lullihavágge kommt


                                                                                        Ich quere den Noajdejågåsj an einer schmalen und nicht besonders tiefen Stelle. Für die Fotos von Albrechts Passage nehme ich mir die Zeit, denn er muss noch kurz in die Watschuhe.




                                                                                        Die Furtstelle








                                                                                        Nach der Furt ist es nur noch ein überschaubares Stück hinunter. Auf dem Weg geht es dabei über die eine, oder andere Kuppe, deren Aneinanderreihung wohl einen alten Moränen - Rücken aus glazialen Zeiten darstellt.





                                                                                        Hier gibt es sicher die eine, oder andere Camp - Stelle, doch mich zieht es weiter hinunter zu einer großen Wiese. Die liegt auch viel näher am Wasser und das ist für mich immer besonders wichtig: Kurze Wege zum Wasser.
                                                                                        Albrecht gesellt sich schon kurze Zeit später dazu, doch ihm sagt der Platz nicht sonderlich zu. Er möchte lieber etwas erhöht auf einer der Moränen - Kuppen stehen. So liegen unsere Camp - Stellen also diesmal ein ordentliches Stück auseinander.
                                                                                        Wir sprechen uns noch kurz ab, was wir morgen unternehmen wollen, wenn das Wetter wirklich so regnerisch werden sollte, wie vorhergesagt. In dem Fall wollen wir einen Ruhetag einlegen.




                                                                                        Camp 5 - Noajdevallda


                                                                                        Nachdem das Zelt steht, gehe ich zunächst zum Fluss, um Wasser zu holen und mich endlich mal etwas gründlicher zu waschen. Heute ist das auch keine große Herausforderung, da die Luft nicht so kalt ist. Da die Zeit jedoch schon ordentlich fortgeschritten ist, beginnt es am Ende bereits zu dämmern. Das kalte Wasser der Körperwäsche weckt jedes Mal verlässlich meine Lebensgeister, und danach durchströmt eine Mischung aus intensiver Wärme und purer Lebensenergie jede Faser meines Körpers. Allein für dieses herrliche Gefühl lohnt es sich zu leben. Einfach großartig!
                                                                                        Als ich nach dem Abendessen noch einmal vor das Zelt trete, blicke ich hinauf zu Albrechts Zelt, wo ich immer wieder mal einen Lichtschein entdecken kann. Dann wende ich mich um und schaue in Richtung des Lådebakte, auch ein lohnendes Ziel für eine Gipfelbesteigung.




                                                                                        Lådebakte, links


                                                                                        Jetzt gerade ist es trocken, doch keine 10 Minuten vorher hat es bereits stark geregnet. Der Abendhimmel und die fast schon drohenden Wolken sprechen eine deutliche Sprache.
                                                                                        Die angekündigte Wetterverschlechterung zieht heran, nein, sie ist bereits angekommen.
                                                                                        Keine guten Aussichten für den morgigen Tag, denke ich noch, da frischt der Wind auf und ich flüchte eilig vor den fallenden Regentropfen ins Zeltinnere.
                                                                                        Zuletzt geändert von evernorth; 11.05.2020, 00:29. Grund: Fehler behoben
                                                                                        My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

                                                                                        Kommentar


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                                                                                          Erfahren
                                                                                          • 23.02.2019
                                                                                          • 207
                                                                                          • Privat


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                                                                                          AW: [SE] Im Sarek 2019: Keine Gipfel, viel Nebel - Am Ende alles gut!

                                                                                          Zitat von evernorth Beitrag anzeigen
                                                                                          Mittwoch, 04.09.19





                                                                                          Lådebakte, links


                                                                                          Jetzt gerade ist es trocken, doch keine 10 Minuten vorher hat es bereits stark geregnet.
                                                                                          ...Und auf dem Laddebakte hat es sogar geschneit! Je nachdem wie lange es am Naite gedauert hätte, hättet ihr da oben auch noch in den Schnee kommen können, oder?

                                                                                          Toller Bericht!

                                                                                          Kommentar


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                                                                                            Fuchs
                                                                                            • 22.08.2010
                                                                                            • 1835
                                                                                            • Privat


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                                                                                            AW: [SE] Im Sarek 2019: Keine Gipfel, viel Nebel - Am Ende alles gut?

                                                                                            Zitat von NF Beitrag anzeigen
                                                                                            ...Und auf dem Laddebakte hat es sogar geschneit! Je nachdem wie lange es am Naite gedauert hätte, hättet ihr da oben auch noch in den Schnee kommen können, oder?


                                                                                            Toller Bericht!
                                                                                            Vielen Dank. Es freut mich, wenn es dir gefällt.

                                                                                            Es lag bereits vorher etwas Schnee auf den beiden Gipfeln. Gut und richtig beobachtet.
                                                                                            Möglicherweise hätten wir von dem Neuschnee noch was abbekommen. Somit war es gut ( und richtig! ), nicht
                                                                                            auf den Gipfel gegangen zu sein.
                                                                                            Es sollte allerdings noch erheblich mehr Neuschnee fallen ( hinunter bis auf 7-800 m ).
                                                                                            Dazu mehr im nächsten Teil......
                                                                                            Zuletzt geändert von evernorth; 11.05.2020, 00:30. Grund: Fehler behoben
                                                                                            My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

                                                                                            Kommentar


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                                                                                              • 734
                                                                                              • Privat


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                                                                                              AW: [SE] Im Sarek 2019: Keine Gipfel, viel Nebel - Am Ende alles gut!

                                                                                              Aber so viel leichter kann es rechtsseitig des Noadejagasj auch nicht gegangen sein, wenn ihr auch fast 4 Stunden gebraucht habt - ok, tollere Fotos hast Du gemacht . ICh kann mich erinnern, dass es anfangs auch noch sehr leicht und schön ging und dann in der Mitte steiler am Hang war, egal.

                                                                                              Und die Gegend um das Noajdevallda bietet wirklich tolle Zeltplätze, und ab jetzt beginnt ja Deine Solo-Strecke - bin noch mehr gespannt.

                                                                                              Kommentar


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                                                                                                Fuchs
                                                                                                • 22.08.2010
                                                                                                • 1835
                                                                                                • Privat


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                                                                                                AW: [SE] Im Sarek 2019: Keine Gipfel, viel Nebel - Am Ende alles gut?

                                                                                                Zitat von vobo Beitrag anzeigen
                                                                                                Aber so viel leichter kann es rechtsseitig des Noadejagasj auch nicht gegangen sein, wenn ihr auch fast 4 Stunden gebraucht habt - ok, tollere Fotos hast Du gemacht . ICh kann mich erinnern, dass es anfangs auch noch sehr leicht und schön ging und dann in der Mitte steiler am Hang war, egal.

                                                                                                Und die Gegend um das Noajdevallda bietet wirklich tolle Zeltplätze, und ab jetzt beginnt ja Deine Solo-Strecke - bin noch mehr gespannt.
                                                                                                Hallo Volker,

                                                                                                ja, es ist egal. Wichtig ist doch eigentlich nur, dass auch du den Abstieg hinunter zum Noajdevallda genossen hast. Die Zeltplätze
                                                                                                sind da unten wirklich toll und zahlreich.
                                                                                                Ich empfand den Abstieg als sehr leicht, habe mich am Schluss aber auch gewundert, etwa die gleiche Zeit wie du benötigt zu haben. Egal.....
                                                                                                Zuletzt geändert von evernorth; 11.05.2020, 00:31. Grund: Fehler behoben
                                                                                                My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

                                                                                                Kommentar


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                                                                                                  Fuchs
                                                                                                  • 22.08.2010
                                                                                                  • 1835
                                                                                                  • Privat


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                                                                                                  AW: [SE] Im Sarek 2019: Keine Gipfel, viel Nebel – Am Ende alles gut?

                                                                                                  Donnerstag, 05.09.19


                                                                                                  Noajdevallda im Regen


                                                                                                  Die ganze Nacht hat es - mehr oder weniger - stark geregnet.
                                                                                                  Den Tag über verbringe ich fast ausschließlich im Zelt. So ein „erzwungener“ Ruhetag kann manchmal gut tun, oder auch gehörig auf den Wecker gehen.
                                                                                                  Bei mir ist es etwas in der Mitte:
                                                                                                  Die verträumten, fast schon meditativen Momente wechseln sich bei mir ab mit der Sorge um den weiteren Tour - Verlauf. Eigentlich ist mir heute schon klar, dass ich es zwar noch schaffen kann, aber nur um den Preis einer sehr sportlichen Herangehensweise, das heißt: viele Kilometer machen, weitere Gipfelbesteigungen ( bis auf den Skierffe, der muss sein! ) auslassen und vor allem keine weiteren Ruhetage einlegen, oder weiteres, schlechtes Wetter „aussitzen“.
                                                                                                  Das zusammen erscheint mir kaum miteinander vereinbar. „Na gut“, denke ich, „vielleicht geht es ja doch“?
                                                                                                  In meinem Inneren scheine ich aber wohl schon mehr zu wissen und das verhagelt mir doch glatt meine gute Laune - jedenfalls ein wenig.
                                                                                                  Den ganzen Tag verbringe ich also mit Schlafen, Dösen, Lesen, esse und trinke dabei nur wenig.
                                                                                                  Erst gegen Abend mache ich mir eine Mahlzeit und dazu einen Tee.
                                                                                                  Wer wenig macht, der muss auch nicht viel essen.

                                                                                                  Am späten Abend kommt Albrecht herunter zu meinem Zelt. Der Wetterbericht verheißt nichts gutes und das wissen wir beide bereits. Albrecht möchte morgen unbedingt weitergehen, was ich vollkommen verstehe und in Ordnung finde. Er hat einen Tour - Tag mehr zur Verfügung und meint, dass ein Tag im Regen für ihn O.K. ist und es ja auch weniger regnen soll, als heute.
                                                                                                  Ich sage, dass sich wohl hier dann unsere Wege trennen, da ich im Regen eigentlich nicht starte, schweren Herzens zwar, aber für mich wohl unvermeidlich.
                                                                                                  Ich könne es mir ja noch überlegen, meint er noch, und dann wünschen wir uns eine gute Nacht.


                                                                                                  Freitag, 06.09.19


                                                                                                  Trennung am Noajdevallda


                                                                                                  Die Nacht ist dann weniger gut. Meine Gedanken „fahren“ auch im Schlaf ordentlich Karussell. Soll ich mit Albrecht weitergehen, oder nicht? Eigentlich hat mein Unterbewusstsein, meine sogenannte „tiefere“ Instanz, längst entschieden, aber das schmerzt auch ganz ordentlich. Dazu ist es in der Nacht ungewöhnlich kalt, so dass mir manchmal regelrecht ein kurzer Kälteschauer den Rücken herunterläuft, da ich den Schlafsack nicht ordentlich geschlossen hatte und jetzt die Wärme daraus entweicht. So muss ich im Halbschlaf gehörig „herumnesteln“, um ihn wieder zu schließen. Unruhig wälze ich mich danach im Schlafsack hin und her. Dann falle ich für eine Zeitlang in einen tieferen Schlaf.
                                                                                                  Albrechts Stimme weckt mich von ganz weit weg. Es ist 9.30 Uhr und er will sich verabschieden. Nur gedämpft, aus dem Halbschlaf höre ich noch seine Worte: „Es war mir eine Ehre…..“ u.s.w. und ich denke noch: „Du mich auch“, Nein, Spass beiseite, es war eine coole Zeit zusammen, und nun geht eben jeder seinen eigenen Weg.
                                                                                                  Als er gegangen ist, bin ich relativ schnell wach und schaue mir erst einmal an, was das Wetter so macht. Nun, gerade ist es trocken, aber der nächste Regen kündigt sich schon an, denn die dunklen Wolken im oberen Sarvesvágge lassen genau das erwarten. Wie zu meiner Bestätigung, die richtige Entscheidung getroffen zu haben, fängt es kurz darauf an, zu regnen. Ich flüchte zurück ins Zelt und koche mir erst einmal einen Kaffee. Ich kann es nicht verleugnen, dass es schon ein komisches Gefühl ist, wieder allein zu sein, doch im Laufe des Tages, wo immer wieder ein Regenschauer auf den nächsten folgt, bin ich ganz und gar damit beschäftigt, meine weitere, jetzt geänderte, Tour zu planen.
                                                                                                  Eine interessante Variante, die viel Zeit und Strecke einsparen könnte, wäre die, auf Höhe des Nåite hinüber zu wechseln auf die Nordseite des Sarvesvágge und entlang des Rijddanjunjesjågåsj, vorbei am Kanalberget und Axel Hambergs topp, entlang oder über die Gletscher ins Áhkávágge zu gelangen, dass mich dann nach Álgganjalmme, und somit doch noch ins Állgavágge führen könnte. Ja, „könnte“, denn für die Ausführung, das stelle ich schnell fest, fehlen mir vor allem meine Microspikes, die mir auf verschiedenen Gletschern schon gute Dienste geleistet haben. Das wird also leider nichts. Vielleicht ein anderes Mal…..
                                                                                                  Ich möchte unbedingt ins Snávvávágge, da ich im Sarek - Bericht von drtech gesehen und gelesen habe, wie gut dort die Aussicht auf das Rapaselet ist - eine Traum - Foto - Location!
                                                                                                  Der neue Plan ist also folgender: Überquerung des Sarvesjåhkå möglichst gleich hier auf die Nordseite, Abstieg ins untere Sarvesvágge mit dem Ziel: Raubtierplatz. Dort Überquerung des mehrarmigen Ráhpaädno an der Tielma - Furt. Unterhalb des Låddebákte bis zur Skarkistugan und Aufstieg ins Snávvávágge, möglichst mit Besteigung des Låddebákte. Anschließend Abstieg ins Rapadalen und hier wieder ganz auf der klassischen Route, wie bei Vobo.
                                                                                                  Was mir allerdings erhebliches Kopfzerbrechen bereitet, ist die Tatsache, dass es in den letzten 36 Stunden viel geregnet hat, und heute noch ein weiterer Tag mit ergiebigen Niederschlägen dazukommt.
                                                                                                  Unter diesen Umständen wird im Grundsten vor der Tielma - Furt regelrecht gewarnt. Es besteht also Grund zu der Annahme, dass eine Furt zu gefährlich, oder sogar unmöglich sein könnte.
                                                                                                  Da ist er wieder, der ( vielleicht? ) schon „vermisste“ Moment des Unwägbaren, der Verunsicherung, verbunden mit der Feststellung, dass hier eigentlich nichts definitiv „planbar“ ist.
                                                                                                  Da verläuft unser Leben im Alltag doch meist sehr viel „vorhersehbarer“.
                                                                                                  Sind es aber nicht genau diese „Unsicherheiten“, die mir das Leben im hier und jetzt um so vieles reizvoller, abwechslungsreicher und lebendiger erscheinen lassen?
                                                                                                  Tja, was mache ich in dem Fall, wenn eine Furt nicht möglich ist?
                                                                                                  Nun, dann bleibt nur eine lästige und recht zeitaufwendige Alternative: Auf der gleichen Seite des Ráhpaädno verbleiben und entlang des Flusses in Richtung Skarja gehen.
                                                                                                  Mit etwas Glück lässt sich auf dieser Etappe der Ráhpaädno deutlich vor Skarja furten. Wenn nicht, ja, dann bleibt mir nichts anderes übrig, den weiten, beschwerlichen Weg bis nach Álgganjalmme zu gehen. Irgendwo dort, an der Renvaktarstuga, lässt sich der Guohperjåhkå relativ leicht furten, um auf die Nordseite hinüber zu wechseln.
                                                                                                  Der Plan steht also. Gegen Abend vertrete ich mir noch etwas die Beine und gehe hinunter zum Sarvesjåhkå, um mir schon einmal eine gute Furtstelle für morgen auszusuchen. Den Nachmittag hatte es nur noch wenig geregnet und nun ist es schon seit Stunden trocken. Eine günstige Stelle ist bald gekommen, und so mache ich mich gleich danach wieder auf den Rückweg.
                                                                                                  Am Abend zeigen sich kaum Wolken. Ich werfe die meteorologische Glaskugel an und tippe mal auf schönes Wetter für morgen.




                                                                                                  Schönes Wetter für morgen?


                                                                                                  Samstag, 07.09.19


                                                                                                  Entscheidung an der Tielma Furt


                                                                                                  Die Nacht war richtig kalt, aber diesmal war ich besser vorbereitet und ich habe warm und gut geschlafen.
                                                                                                  Um 6 Uhr klingelt der Wecker.
                                                                                                  Nach dem fröstelnden Aufstehen staune ich nicht schlecht, denn meine Wasserflasche aus dem Vorzelt ist zur Hälfte mit Eis gefüllt. Es ist eine ordentliche Menge Schnee gefallen und alle umliegenden Berge sind bis auf sieben, achthundert Meter hinunter mit diesem weißen Material behaftet. Auch „mein Hausberg“, der Nåite, zeigt mir seine kalte, weiße Schulter.




                                                                                                  Schneebedeckte Sarek - Gipfel



                                                                                                  Man erkennt rechts den Einschnitt ins Tal des Rijddanjunjesjågåsj, ein lohnendes Ziel zum Aufstieg zum See Dielmájávrásj, oder für eine Traverse zwischen den Gletschern hindurch ins Álggavágge



                                                                                                  Blick zum Lådebakte und in Richtung Rapaselet, bei bestem Wetter



                                                                                                  Kaum versteckte "Müll - Entsorgung"



                                                                                                  Mein Ziel für heute: Lådebakte, Rapaselet und Tielma - Furt


                                                                                                  Nach einem Kaffee und einem schnellen Porridge bin ich um 9 Uhr abmarschbereit. Ich habe in einer kleinen Feuerstelle noch etwas Müll gefunden, den ich mitnehme. Ich kann einfach nicht verstehen, warum manche Leute die paar Gramm nicht wieder mit hinaus nehmen können und den Müll, nicht mal sonderlich versteckt, einfach liegen lassen.
                                                                                                  Der Himmel hat am Anfang noch ein paar Wolken, doch im Laufe des Tages wird es das versprochene, sonnige Wetter und der bisher schönste Tag der Tour.
                                                                                                  Nach der langen, inaktiven Pause kann ich es kaum erwarten, loszugehen. Rasch habe ich die gestern ausgeguckte Stelle erreicht und furte problemlos den Sarvesjåhkå, hinüber auf die Nordseite.
                                                                                                  Das Sarvesvágge gilt ja als „mild“ und „gemäßigt“ und bisher war es das ja auch. Wird das auch heute so bleiben? Ich bin skeptisch und bereite mich innerlich schon mal auf ein Stück „grüne Hölle“ vor.
                                                                                                  Schon bald treffe ich auf einen Pfad, den ich manchmal verliere, aber meist nur ganz kurz. Das „Geläuf“ wechselt häufig, aber meist bleibt es „saftig - matschig“, mit sumpfigen, moorigen Flächen, durch die der Pfad meist mitten hindurch führt. Dadurch sind meine Schuhe natürlich sofort durchnässt, aber das kenne ich ja. Im Sarvesvágge werden sie heute allerdings nicht mehr trocken. Manchmal gibt es ein Bushwacking - Intermezzo durch mannshohe Weidenbüsche und mehr oder weniger dichtem Birkenwald, dann folgt wieder ein lichtes und leichtes Auf und Ab durch offenes Terrain. Insgesamt habe ich es mir aber schlimmer vorgestellt. Zwischendurch immer wieder grandiose Blicke zurück zum Nåite.








                                                                                                  Der Nåite: Ein ausgesprochen schöner Berg



                                                                                                  Blick auf den Sarvesjåhkå; der Lådebakte rückt näher






                                                                                                  Ich bin aber gut beschäftigt und mache nur ganz wenige Fotos. Trotzdem brauche ich für das kurze Stück zum Raubtierplatz fast 6 Stunden. Am Raubtierplatz befindet sich eine markante Erhebung, also so eine Kuppe. Hier lasse ich meinen Rucksack liegen und gehe zum Erkunden erst einmal hinunter zum Ráhpaädno. Das dauert eine beachtlich lange Zeit, bis ich den ersten Wasserlauf erreicht habe. Ich will an der besten Stelle schon mal „zur Probe“ furten, ganz ohne Gepäck. Nachdem ich etwas gesucht habe, entscheide ich mich, den ersten, von etwa 4 Flussarmen zu furten. Ohla! Der hat gute Strömung! Das konnte ich vorher gar nicht erkennen, da er dort scheinbar ruhig dahinfloss. Trotzdem - das könnte insgesamt klappen.
                                                                                                  Es folgt der zweite und dritte Flussarm, die insgesamt etwas leichter sind. Ich bin überrascht, denn das hatte ich mir vorher deutlich schwieriger vorgestellt.
                                                                                                  Der letzte Flussarm hat es noch mal in sich, denn sein Wasser reicht mir schon hinauf bis zum halben Oberschenkel. Dafür ist die Strömung geringer und weniger stark. Nun noch den Weg durch die Furt wieder retour und zurück zum Rucksack. Auch das gelingt gut, da ich mir den Weg gut gemerkt habe. Zurück auf der Kuppe staune ich nicht schlecht: Die Test - Aktion hat gut 90 Minuten gedauert. Jetzt, mit Rucksack, sollte es natürlich schneller gehen, doch schon beim etwas kritischen, ersten Flussarm, bin ich mir über die vorher genommene Furtstelle nicht mehr ganz sicher. Die dann gewählte Stelle klappt aber auch ganz gut und die starke Strömung kommt mir gar nicht mehr so stark vor. Nach einer knappen Stunde stehe ich schließlich auf der anderen Seite.




                                                                                                  Tielma - Furtstelle: Sieht harmlos aus, täuscht aber etwas


                                                                                                  Erstmals seit einigen Tagen habe ich ein Paar gesehen, dass bereits vor mir gefurtet war.
                                                                                                  Wie sich noch herausstellen wird ist es das italienische Paar, das ich in den nächsten Tagen noch einige Male treffen soll.
                                                                                                  Ich fühle mich sichtlich euphorisiert über meinen glücklichen Furt - Verlauf, und eigentlich sollen einem dann ja Flügel wachsen. Nicht so hier, denn der weitere Weg zieht sich doch gehörig in die Länge.
                                                                                                  Das kurze Stück bis zur Skarkistugan will kein Ende nehmen. Auch der Pfad ist alles andere als
                                                                                                  „trivial“, denn neben etwas Bushwacking wollen die sumpfigen Abschnitte nicht aufhören.
                                                                                                  Irgendwann folge ich - inzwischen schon etwas entnervt - einer Spur mitten hinein in dem Sumpf, nur, um festzustellen, dass ich wohl einer Elchspur gefolgt bin. Was dem einen ( Tier ) Genuss bereitet, ist für mich zu einer Sackgasse geworden, und während ich mich noch etwas mühsam aus dem nassen Sumpf herausarbeite stehe ich plötzlich, wie vom Donnerschlag gerührt, vor der Skarkistugan. Na, das nenne ich mal eine Punktlandung!
                                                                                                  Schon vorher hatte ich mich gefragt, ob der Weg denn zwangsläufig zur Skarkistugan führt, oder ich vielleicht noch „vorbeilatsche“.
                                                                                                  Na, das hatte sich dann ja erübrigt; sehr zu meiner Zufriedenheit.




                                                                                                  Skarkistugan


                                                                                                  Eigentlich will ich hier, bei der Skarkistugan, für heute Feierabend machen, aber ich finde partout keinen halbwegs vernünftigen und ebenen Platz für das Zelt.
                                                                                                  Da es bereits kurz vor 20 Uhr ist, entscheide ich, bereits heute schon hoch ins Snávvávágge zu steigen. So hoffe ich, dort noch, vor Einbruch der Dämmerung, einen guten Platz für die Nacht zu finden.
                                                                                                  Auf einem gut erkennbaren, ausgetretenen Pfad steige ich nun rasch aufwärts. Auf einer schon bald erreichten, kleinen Hochebene scheint das meiste des knackigen Aufstiegs bereits hinter mir zu liegen. Ich treffe hier auf zwei Schweden, die gerade an einer schönen Stelle ihr Zelt errichten.
                                                                                                  Sie meinen, ich müsse noch ein Stück in eine schmale, steile Schlucht absteigen, einen Bach furten und auf der anderen Seite der Schlucht wieder aufsteigen, dann wird es flacher mit einigen guten Campstellen.
                                                                                                  Es ist erstaunlich, wie am Ende eines laangen Tages eine solche Information die Laune doch beträchtlich in den Keller ziehen kann.
                                                                                                  Gleichwohl ist es eben die Gabe ( wenn nicht sogar die Kunst ) des einzelnen, sich daraus zu befreien und „emporzuschwingen“.
                                                                                                  Jedenfalls wachsen mir heute doch noch Flügel und ich mobilisiere letzte Kräfte.
                                                                                                  Es dämmert bereits, als ich auf einer flachen Stelle, mit Blick hinunter auf das Rapaselet, das Zelt errichte.
                                                                                                  Selbst jetzt, im Dämmerlicht, ist der Platz perfekt und ich freue mich bereits auf Morgen, bei dann - hoffentlich - besseren Lichtbedingungen.
                                                                                                  Dann folgt noch ein leider etwas zu langer Weg zum nächsten Bach, wo ich mich geschwind wasche und die Wasserflaschen fülle. Bereits im Dunkeln bereite ich mir mein Abendessen, dass mir an Tagen wie diesen, unvergleichlich gut schmeckt.
                                                                                                  Wow, was für ein herrlicher, lebendiger und einfach nur großartiger Tag!




                                                                                                  Bereits Camp 8, Snávvávágge, oberhalb des Rapaselet, einfach direkt neben dem Pfad.
                                                                                                  Zuletzt geändert von evernorth; 08.06.2020, 13:46.
                                                                                                  My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                    • 768
                                                                                                    • Privat


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                                                                                                    AW: [SE] Im Sarek 2019: Keine Gipfel, viel Nebel – Am Ende alles gut?

                                                                                                    Klase, es geht weiter, hab schon die ganze Woche darauf gewartet . Und gleich mit einer sehr schönen Beschreibung, einem treffenden Beispiel dafür, was es (auch für mich) heißt, sich ganz und gar lebendig zu fühlen. So ein toller, abwechslungsreicher Tag nach einer erzwungenen Regenpause - besser kann es wohl kaum sein.

                                                                                                    Zitat von evernorth Beitrag anzeigen
                                                                                                    Sind es aber nicht genau diese „Unsicherheiten“, die mir das Leben im hier und jetzt um so vieles reizvoller, abwechslungsreicher und lebendiger erscheinen lassen?
                                                                                                    Genau! Wir müssen bewusst mehr davon zulassen. Nichts im Leben ist wirklich planbar.

                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                      Fuchs
                                                                                                      • 03.01.2014
                                                                                                      • 1067
                                                                                                      • Privat


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                                                                                                      AW: [SE] Im Sarek 2019: Keine Gipfel, viel Nebel – Am Ende alles gut?

                                                                                                      Bist Du mit dem Zelt zufrieden? Ich habe seit einer Weile ein Scarp und das hat 2018 im Sarek seine erste längere Tour gesehen, hat mich durchaus überzeugt.

                                                                                                      Taffi

                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                        • 734
                                                                                                        • Privat


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                                                                                                        AW: [SE] Im Sarek 2019: Keine Gipfel, viel Nebel – Am Ende alles gut?

                                                                                                        Ach schön, dass meine Neugier befriedigt wird. War sehr gespannt auf die weitere Route... und es zeigt sich, dass nach der Schneeschmelze selbst lange Regengüsse so einen Sammelfluss wie den Rapa nicht übermütig werden lassen. Aber 6 Stunden für die wenigen (6?) Kilometer bis zum Raubtierplatz ist schon echt Wahnsinn. Wie lange hättest Du dann weiter nach Norden (gar bis Algganjalmme) gebraucht...

                                                                                                        Aus dem Titel würde ich allerdings schließen, dass der schöne Aufstieg heute Dir am folgenden Tag nicht so viel gebracht hat?

                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                          Erfahren
                                                                                                          • 27.11.2013
                                                                                                          • 430
                                                                                                          • Privat


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                                                                                                          AW: [SE] Im Sarek 2019: Keine Gipfel, viel Nebel – Am Ende alles gut?

                                                                                                          Camp 8 - was für eine grandiose Aussicht! - Die "Flügel" haben sich gelohnt. Da gehört aber ordentlich mentale Stärke dazu, dass man sich nach einem langen Tag nochmals weiterquält ...

                                                                                                          Sehr schöner Bericht!

                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                            Fuchs
                                                                                                            • 10.10.2017
                                                                                                            • 2024
                                                                                                            • Privat


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                                                                                                            AW: [SE] Im Sarek 2019: Keine Gipfel, viel Nebel – Am Ende alles gut?

                                                                                                            Oh man, da bekommt man Heimweh
                                                                                                            "Freiheit bedeutet, dass man nicht alles so machen muss wie andere"

                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                              Fuchs
                                                                                                              • 22.08.2010
                                                                                                              • 1835
                                                                                                              • Privat


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                                                                                                              AW: [SE] Im Sarek 2019: Keine Gipfel, viel Nebel – Am Ende alles gut?

                                                                                                              Zitat von Taffinaff Beitrag anzeigen
                                                                                                              Bist Du mit dem Zelt zufrieden? Ich habe seit einer Weile ein Scarp und das hat 2018 im Sarek seine erste längere Tour gesehen, hat mich durchaus überzeugt.

                                                                                                              Taffi
                                                                                                              Hi Taffi,

                                                                                                              ich habe das Scarp seit 2017 oder 18, jedenfalls seit Tarptent den Innenraum über die sliding buckles vergrößert hat.
                                                                                                              Damit ergibt sich ein Raum, der fast soviel Platz bereitstellt, wie in meinem Chinook. Darin lässt es sich beim Abwettern
                                                                                                              gut aushalten. Ansonsten hat es sich im Sarek bewährt.
                                                                                                              My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                Fuchs
                                                                                                                • 22.08.2010
                                                                                                                • 1835
                                                                                                                • Privat


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                                                                                                                AW: [SE] Im Sarek 2019: Keine Gipfel, viel Nebel – Am Ende alles gut?

                                                                                                                Zitat von vobo Beitrag anzeigen
                                                                                                                Ach schön, dass meine Neugier befriedigt wird. War sehr gespannt auf die weitere Route... und es zeigt sich, dass nach der Schneeschmelze selbst lange Regengüsse so einen Sammelfluss wie den Rapa nicht übermütig werden lassen. Aber 6 Stunden für die wenigen (6?) Kilometer bis zum Raubtierplatz ist schon echt Wahnsinn. Wie lange hättest Du dann weiter nach Norden (gar bis Algganjalmme) gebraucht...

                                                                                                                Aus dem Titel würde ich allerdings schließen, dass der schöne Aufstieg heute Dir am folgenden Tag nicht so viel gebracht hat?
                                                                                                                Hallo Volker,

                                                                                                                ich mache mir keine Notizen und deshalb bin ich mir nicht sicher, wie lange ich bis zum Raubtierplatz gebraucht habe. Vielleicht waren es auch nur 4,5 oder 5 Stunden? Dort angekommen habe ich jedenfalls viel Zeit auf der südlichen Seite des Rapaädno verbracht. Mir ist eingefallen, dass ich auch noch einen Abstecher zur dortigen Sami - Hütte gemacht habe. Jedenfalls weiß ich, dass ich ziehmlich genau gegen 21 h am Camp 8 war und irgendwo müssen die Stunden ja geblieben sein.
                                                                                                                Keine Ahnung, wie lange ich bis Algganjalmme gebraucht hätte.
                                                                                                                My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                  Fuchs
                                                                                                                  • 22.08.2010
                                                                                                                  • 1835
                                                                                                                  • Privat


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                                                                                                                  AW: [SE] Im Sarek 2019: Keine Gipfel, viel Nebel – Am Ende alles gut?

                                                                                                                  Zitat von oesine63 Beitrag anzeigen
                                                                                                                  Camp 8 - was für eine grandiose Aussicht! - Die "Flügel" haben sich gelohnt. Da gehört aber ordentlich mentale Stärke dazu, dass man sich nach einem langen Tag nochmals weiterquält ...

                                                                                                                  Sehr schöner Bericht!
                                                                                                                  Vielen Dank oesine. Der Platz war schon großartig und so ein später Aufstieg, wenn er sich dann noch in der Zeit bis zum Dunkel werden realisieren lässt, lohnt sich dann immer. Camp 9 war indes auch nicht schlecht, aber......ich greife bereits
                                                                                                                  vor.
                                                                                                                  Zuletzt geändert von evernorth; 01.06.2020, 07:20.
                                                                                                                  My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                    Fuchs
                                                                                                                    • 22.08.2010
                                                                                                                    • 1835
                                                                                                                    • Privat


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                                                                                                                    AW: [SE] Im Sarek 2019: Keine Gipfel, viel Nebel – Am Ende alles gut?

                                                                                                                    Zitat von Pfiffie Beitrag anzeigen
                                                                                                                    Oh man, da bekommt man Heimweh
                                                                                                                    Hallo Pfiffie,

                                                                                                                    geht mir mit dem Sarek auch seitdem so.
                                                                                                                    My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                      Fuchs
                                                                                                                      • 22.08.2010
                                                                                                                      • 1835
                                                                                                                      • Privat


                                                                                                                      #59
                                                                                                                      AW: [SE] Im Sarek 2019: Keine Gipfel, viel Nebel – Am Ende alles gut?

                                                                                                                      Zitat von Borgman Beitrag anzeigen
                                                                                                                      Klase, es geht weiter, hab schon die ganze Woche darauf gewartet . Und gleich mit einer sehr schönen Beschreibung, einem treffenden Beispiel dafür, was es (auch für mich) heißt, sich ganz und gar lebendig zu fühlen. So ein toller, abwechslungsreicher Tag nach einer erzwungenen Regenpause - besser kann es wohl kaum sein.


                                                                                                                      Genau! Wir müssen bewusst mehr davon zulassen. Nichts im Leben ist wirklich planbar.
                                                                                                                      Hallo Bernd,

                                                                                                                      ja, es ist doch später geworden, als ich vorhatte.

                                                                                                                      Die Bequemlichkeiten in unserem durchgeplanten, oft fremdbestimmten und „zivilisierten“ Leben sind schön, aber auffallend lebendig fühle ich mich dann meist nicht.
                                                                                                                      Erst wenn Wind und Weite, Kälte und Wärme, gute Luft und auch mal nasser Regen von einem offenen Himmel in das eigene Gesicht fällt, dann, ja dann weckt das meist meine Lebensgeister und eine unglaubliche Energie durchflutet meinen Körper, bis in die letzte Zelle.
                                                                                                                      Danach braucht es keine Drogen ( mehr ). Das ist viiiel besser!
                                                                                                                      My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                        Alter Hase
                                                                                                                        • 30.05.2007
                                                                                                                        • 3996
                                                                                                                        • Privat


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                                                                                                                        AW: [SE] Im Sarek 2019: Keine Gipfel, viel Nebel – Am Ende alles gut?

                                                                                                                        Ein Traum
                                                                                                                        So möchtig ist die krankhafte Neigung des Menschen, unbekümmert um das widersprechende Zeugnis wohlbegründeter Thatsachen oder allgemein anerkannter Naturgesetze, ungesehene Räume mit Wundergestalten zu füllen.
                                                                                                                        A. v. Humboldt.

                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                          Fuchs
                                                                                                                          • 22.08.2010
                                                                                                                          • 1835
                                                                                                                          • Privat


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                                                                                                                          AW: [SE] Im Sarek 2019: Keine Gipfel, viel Nebel – Am Ende alles gut?

                                                                                                                          Sonntag, 08.09.19


                                                                                                                          Noch ein Stück vom Glück: Snávvávágge und Rapaselet


                                                                                                                          Ich wache früh, etwa gegen 6 Uhr, auf. Richtig hell ist es im Zelt, und ich denke natürlich: Gibt es etwas besseres, als einen weiteren, schönen Tag im Sarek? Beim Hinausschauen stelle ich fest: So ganz ist die Sonne noch nicht da, aber es kann nicht mehr lange dauern. Recht zügig mache ich einige Fotos, die noch einmal die wunderbare Lage meiner Zelt - Location dokumentieren.




                                                                                                                          Rapaselet von Camp 8





                                                                                                                          Camp 8


                                                                                                                          Dann mache ich mir einen schnellen Kaffee und frühstücke noch geschwind. Danach schnappe ich mir mein Foto - Equipment, lasse das Zelt stehen und steige den Pfad weiter aufwärts. Jetzt ist auch mehr und mehr die Sonne da, und je höher ich komme, desto mehr nimmt auch meine gute Laune zu. Ich erreiche einen kleinen See, unterhalb der Höhe 1066. Hier erkenne bereits links den Aufstieg zu einer Anhöhe, von der ich mir einen noch besseren Blick auf das Rapaselet erhoffe.
                                                                                                                          Oberhalb des kleinen Sees und bereits ein Stück aufwärts zur Anhöhe steht ein rotes Jannu. Wie sich später herausstellt, ist es das italienische Paar von meiner Tielma Furt. Auf einem kleinen Gras - Plateau, dem einzigen weit und breit, passt genau ein Zelt. Auch eine wunderbare Zelt - Location, von der ich sofort begeistert bin.




                                                                                                                          Das Jannu als kleiner, roter Punkt. Rechts der kleine See, der vor lauter Spiegelung kaum zu erkennen ist


                                                                                                                          Ein kleines Stück steige ich noch auf, dann kann ich hinunterschauen auf den lang - gestreckten Snávvájåvrre, eingerahmt von hohen Bergen.




                                                                                                                          Snávvájåvrre. Im Hintergrund, rechts und links: Bielatjåhkå und Ålkatj.





                                                                                                                          Herrliches Snávvávágge




                                                                                                                          Ich gehe wieder ein Stück hinab zum kleinen See und passiere im Aufstieg zur kleinen Anhöhe das rote Jannu Zelt. Richtig: Hier wird noch tief und fest geschlafen.
                                                                                                                          Während ich noch diese geradezu unverschämt - großartige Zelt - Lage erneut bewundere und einen wiederholten, neidischen Blick darauf werfe, steige ich das einfache, aber steile Gelände weiter aufwärts.
                                                                                                                          Schon nach kurzer Zeit bin ich oben und staune nicht schlecht: Ich bin nicht allein, denn es ist noch jemand da!
                                                                                                                          Schnell kommen wir ins Gespräch und so lerne ich Tillmann, den Medizinstudenten kennen, der von Suorva in den Sarek hineingewandert ist und auf und neben seiner Isomatte ein beeindruckendes und recht schweres Foto - Equipment ausgebreitet hat. Tillmann stellt sich als echter Foto - Enthusiast und wahrer Könner seines Fachs heraus. Überhaupt ist seine Gegenwart recht angenehm und wir kommen richtig ins Plaudern und Fachsimpeln. Die Zeit vergeht wie im Fluge und ich stelle verwundert fest, dass es - hoppla! - bereits Mittag ist.
                                                                                                                          Darüber hinaus vergesse ich fast, warum ich hier hinaufgestiegen bin: Richtig, ich will ja ein paar tolle Fotos machen!
                                                                                                                          Deshalb missachte ich jetzt einmal, dass ich in Gesellschaft bin und konzentriere mich ganz und gar auf mein Anliegen.
                                                                                                                          In der nächsten Stunde vergesse ich wirklich alles um mich herum und kann mich gar nicht sattsehen an dem wundervollen Ráhpaädno, dem Rapaselet, dem Gebirgsstock des Bielloriehppe und, und….und den Farben, ja, diesen unvergleichlichen und herrlichen Farben!
                                                                                                                          Da macht das Fotografieren doch so richtig Freude, so dass ich am Ende glatt die Übersicht verliere, wie viele Fotos ich nun geschossen habe und vor allem, welche Ausschnitte sich bereits einmal, oder vielleicht schon mehrfach, wiederholt haben.
                                                                                                                          Ich bin von diesem Platz jedenfalls sehr begeistert. Sollte ich irgendwann wieder einmal in der Gegend sein, kann ich mir gut vorstellen, hier noch einmal - vielleicht zu einer anderen Tageszeit - hochzusteigen.




                                                                                                                          In der Bildmitte der Nåite, Sarvesvágge, rechts unten die Tielma Furt mit der kleinen Insel





                                                                                                                          Gleicher Ausschnitt, anderes Wolkenspiel





                                                                                                                          Mehrfach kann ich im Tal einen Elch entdecken







                                                                                                                          Rapadalen und ein Teil des Bielloriehppe



                                                                                                                          Bielloriehppe













                                                                                                                          Alep Stuollo



                                                                                                                          Nåite





                                                                                                                          Bielloriehppe



                                                                                                                          Stuor Skoarkki



                                                                                                                          Blick gen Norden: ?


                                                                                                                          Am Ende der Foto - Session verabrede ich mich für morgen lose mit Tillman, den weiteren Weg in Richtung Skierffe zusammen zu gehen. Ich werde startklar sein, wenn er an meinem Zelt vorbeikommt.
                                                                                                                          Inzwischen ist es bereits Nachmittag geworden und ich habe richtig Hunger bekommen, denn mein schnelles Frühstück liegt schon viele Stunden zurück. Wir verabschieden uns, denn Tillmann will am Abend noch fotografieren und hat in der Zwischenzeit bereits sein Zelt, gleich an Ort und Stelle, aufgebaut. Auch ein perfekter Platz.
                                                                                                                          Ich steige, mit inzwischen bereits knurrenden Magen, zum kleinen See ab und starre verwundert hinunter: Das rote Jannu ist verschwunden, der Platz ist frei!
                                                                                                                          Diese Gelegenheit lasse ich mir nicht entgehen und plane, mein Camp einfach nach oben zu verschieben.
                                                                                                                          Ich steige zügig die etwa 2-300 Höhenmeter bis zu meinem Zelt ab, schmeiße - mehr, oder weniger wahllos - mein Geraffel in den Rucksack. Dann steige ich das Stück wieder erneut hinauf und errichte auf dieser wundervollen, kleinen Plattform mein Camp.
                                                                                                                          Obwohl sich der Hunger nun schon etwas vehementer bemerkbar macht, beschließe ich, noch vor dem Essen ein Bad in dem kleinen See zu nehmen. Ein Müsli - Riegel beruhigt ein wenig den größten Hunger.
                                                                                                                          Das Bad in der letzten Abendsonne ist natürlich herrlich, und das Abendessen im Anschluß schmeckt beinahe wie in einem - Restaurant.
                                                                                                                          Im weiteren Verlauf der nächsten Stunde bemerke ich eine innere Unruhe und stelle fest, dass ich für heute noch nicht genügend ausgelastet bin. Schließlich bin ich kaum vom Fleck gekommen.
                                                                                                                          Das Ganze hatte ja eher den Charakter eines Ruhetages.

                                                                                                                          Also, nixda, ich gehe noch mal zum Tillmann hoch, den single malt für einen Absacker im „Schlepptau“.
                                                                                                                          So klingt er aus, dieser herrliche, wundervolle und sonnige September Tag, für mich ein Traumtag.
                                                                                                                          Als ich dann später in meinem Schlafsack liege, fühle ich mich beglückt und gesegnet und denke: Wie gut, dass Gott auch den Sarek geschaffen hat!
                                                                                                                          Die Nacht verbringe ich traumlos, aber extrem tiefenentspannt.




                                                                                                                          Camp 9, am kleinen, namenlosen See
                                                                                                                          Zuletzt geändert von evernorth; 10.06.2020, 11:54. Grund: Korrektur
                                                                                                                          My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                            Fuchs
                                                                                                                            • 22.08.2010
                                                                                                                            • 1835
                                                                                                                            • Privat


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                                                                                                                            Für alle Interessierte: Die Webseite von Tillmann Fischer: Hoher Aufwand, hoher Ertrag. Superb!

                                                                                                                            HeimFischer
                                                                                                                            My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

                                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                                              Alter Hase
                                                                                                                              • 28.08.2017
                                                                                                                              • 3014
                                                                                                                              • Privat


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                                                                                                                              AW: [SE] Im Sarek 2019: Keine Gipfel, viel Nebel – Am Ende alles gut?

                                                                                                                              Zitat von evernorth Beitrag anzeigen


                                                                                                                              Der Pårte?
                                                                                                                              Alep Stuollo. Der felsige am linken Bildrand ist der Gaskastjåhkkå. Dan Pårte sieht man aus dieser Höhe/dieser Richtung nicht, wird von diesen Bergen davor verdeckt. Dessen Nordseite ist auch viel felsiger.

                                                                                                                              So hier (klick!):

                                                                                                                              (Nordseite des Pårte/Bårddetjåhkkå von etwa 150 Hm östlich unterhalb des Gipfels, der ist knapp links außerhalb des Bildes - von dort kam ich; rechts in den Wolken der Bálgattjåhkkå, der ja nach neueren Messungen sogar etwas höher als der Pårte ist; das war übrigens am 13.9.2009, fast genau 10 Jahre früher...)

                                                                                                                              Zitat von evernorth Beitrag anzeigen


                                                                                                                              Lådebakte - Gut, dass ich bei dem Schnee nicht hinauf bin
                                                                                                                              Hm, ist das nicht der Stuor Skoarkki? (Den anderen Bildern nach zu urteilen bis du doch südöstlich des Låddebákte-Gipfels... dann wäre der hier seitenverkehrt.)

                                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                                Fuchs
                                                                                                                                • 22.08.2010
                                                                                                                                • 1835
                                                                                                                                • Privat


                                                                                                                                #64
                                                                                                                                AW: [SE] Im Sarek 2019: Keine Gipfel, viel Nebel – Am Ende alles gut?

                                                                                                                                Zitat von Ljungdalen Beitrag anzeigen



                                                                                                                                Hm, ist das nicht der Stuor Skoarkki? (Den anderen Bildern nach zu urteilen bis du doch südöstlich des Låddebákte-Gipfels... dann wäre der hier seitenverkehrt.)
                                                                                                                                Wenn ich es recht überlege.....da könntest du durchaus recht haben.
                                                                                                                                Dennoch - die Schnee - Verhältnisse auf dem Låddebákte werden nicht besser gewesen sein.
                                                                                                                                My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

                                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                                  • 1591
                                                                                                                                  • Privat


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                                                                                                                                  AW: [SE] Im Sarek 2019: Keine Gipfel, viel Nebel - Am Ende alles gut?

                                                                                                                                  Zitat von evernorth Beitrag anzeigen


                                                                                                                                  Zitat von evernorth Beitrag anzeigen
                                                                                                                                  ...Immer, wenn ich denke, hier war bestimmt noch niemand vor mir - Anne war schon hier!


                                                                                                                                  Allerdings hüllte sich bei meinem Besuch der Låddebákte in Wolken und ich hatte nicht diese fantastischen Ausblicke.
                                                                                                                                  Schön, sie jetzt auf Deinen Bildern zu sehen!

                                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                                    • Privat


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                                                                                                                                    AW: [SE] Im Sarek 2019: Keine Gipfel, viel Nebel – Am Ende alles gut?

                                                                                                                                    Zitat von evernorth Beitrag anzeigen
                                                                                                                                    Auf einem gut erkennbaren, ausgetretenen Pfad steige ich nun rasch aufwärts. Auf einer schon bald erreichten, kleinen Hochebene scheint das meiste des knackigen Aufstiegs bereits hinter mir zu liegen. Ich treffe hier auf zwei Schweden, die gerade an einer schönen Stelle ihr Zelt errichten.
                                                                                                                                    Auf meiner letzten Sarek-Tour muss ich wohl etwa dort gezeltet haben. Ich kam aus Richtung Skierffe und hatte mich an dem Tag im Regen durchs Rapadalen gekämpft - da war ich auch froh, als ich den Anstieg von der Skårkistuagn hinter mir hatte. Mir reichte es an dem Tag aber bis dort und ich mochte nicht mehr noch höher aufsteigen, wobei die Aussicht von weiter oberhalb natürlich noch besser ist Leider war dann bei meinem Weiterweg durchs Snávvávágge und an den Spökstenen vorbei das Wetter auch eher mäßig ... Schön, dass Du da so ein Wetterglück hattest!
                                                                                                                                    www.martin-huelle.de

                                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                                      • 644
                                                                                                                                      • Privat


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                                                                                                                                      Klasse Bilder (die von Tillmann erst recht)!

                                                                                                                                      Da juckt es doch sehr in Füßen und Händen, wandern und fotografieren zu gehen
                                                                                                                                      Bilder.

                                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                                        AW: [SE] Im Sarek 2019: Keine Gipfel, viel Nebel – Am Ende alles gut?

                                                                                                                                        Zitat von evernorth Beitrag anzeigen
                                                                                                                                        Freitag, 06.09.19
                                                                                                                                        Eine interessante Variante, die viel Zeit und Strecke einsparen könnte, wäre die, auf Höhe des Nåite hinüber zu wechseln auf die Nordseite des Sarvesvágge und entlang des Rijddanjunjesjågåsj, vorbei am Kanalberget und Axel Hambergs topp, entlang oder über die Gletscher ins Áhkávágge zu gelangen, dass mich dann nach Álgganjalmme, und somit doch noch ins Állgavágge führen könnte. Ja, „könnte“, denn für die Ausführung, das stelle ich schnell fest, fehlen mir vor allem meine Microspikes, die mir auf verschiedenen Gletschern schon gute Dienste geleistet haben. Das wird also leider nichts. Vielleicht ein anderes Mal…..
                                                                                                                                        Zitat von Freedom33333 Beitrag anzeigen
                                                                                                                                        Tag 10: Sonntag, 8.9.2019.
                                                                                                                                        Dann komme ich an den Ahkajahka der durch das Ahkavagge vom Ahkajiegja Gletscher herabkam.



                                                                                                                                        Hätte ich mehr Zeit gehabt und wäre Tom noch dabei gewesen – das wäre meines Erachtens eine super Stelle gewesen, mal einen Gletscher zu betreten. Aber alleine, unter Zeitdruck – ne.
                                                                                                                                        D.h. wenn du den Samstag rübergewechselt wärst, wärst du genau von da oben runtergekommen und ich wäre morgens am Sonntag, wenn du etwas getrödelst hättest, an deinem Zelt vorbeigelaufen. Da hätte ich aber blöd gekuckt

                                                                                                                                        Dann müsste der linke Axel Hambergs Topp sein (Was es mit dem deutsch klingenden namen auf sich hat checke ich nicht so richtig) und der rechte der Kanalberget.

                                                                                                                                        --

                                                                                                                                        Jedenfalls spannende deine Gedanken zur Tourplanung zu lesen. Nur krass dass du einen „Probelauf“ gemacht hast bei er Flussdurchquerng, auf so eine Idee wäre ich niemals gekommen.

                                                                                                                                        Das mit der Skargistugan Hütte finde ich spannend, die habe ich verpasst obwohl sie dann ja gar nicht so weit weg gewesen sein kann. Ich nehme an das ist der Punkt auf der Karte bisschen unterhalb des Weges.

                                                                                                                                        Die Aussicht von oben im Snavavagge ist natürlich ein Traum, da war bei mir der Abstieg im Nebel wo ich nichts als Nebel gesehen habe und dann irgendwann, nach der Schlucht, die ersten Bäume aus dem Nebel habe auftauchen sehen. Hast du da neben dem Weg gecampt oder bisschen weiter weg? Ich erinnere mich jedenfalls daran dass es da einen recht gut ausgetretenen Pfad gab.

                                                                                                                                        Wobei ich mir deshalb auch nicht so socher bin wo du da genau hochgelaufen bist. Den Pfad nehme ich an? Links vom Pfad ist ja ein kleiner See und rechts auch, ich vermute mal das war dann der linke nahe 1066m? D.h. die Stelle beim zweiten Zeltplatz war dann das Plateau unterhalb des kleinen Sees?

                                                                                                                                        Das ist so komisch für mich, weil ich da ja auch abgestiegen bin und mich bei einer Sicht von wenigen Metern im Nebel verirrt habe – und deine Bilder für mich daher völlig fremd sind, obwohl ich da ja auch lang bin. Ich habe nicht das Gefühl, dass ich da selber in meinem Leben schonmal war .


                                                                                                                                        Und da in der Nähe müsste irgendwo der tolle kleine See gewesen sein.


                                                                                                                                        Tolle Bilder jedenfalls, das steht denen vom Skierffe in nichts nach finde ich. Verwunderlich finde ich nur, dass der kleine See im Tal so trübe ist im Vergleich zum Fluss.
                                                                                                                                        Zuletzt geändert von Freedom33333; 08.06.2020, 14:38.

                                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                                          Alter Hase
                                                                                                                                          • 28.08.2017
                                                                                                                                          • 3014
                                                                                                                                          • Privat


                                                                                                                                          #69
                                                                                                                                          AW: [SE] Im Sarek 2019: Keine Gipfel, viel Nebel – Am Ende alles gut?

                                                                                                                                          Zitat von Freedom33333 Beitrag anzeigen
                                                                                                                                          Dann müsste der linke Axel Hambergs Topp sein (Was es mit dem deutsch klingenden namen auf sich hat checke ich nicht so richtig) und der rechte der Kanalberget.
                                                                                                                                          Ja, das sind die beiden Gipfel.

                                                                                                                                          Ersterer benannt nach Axel Hamberg (1863-1933), Professor der Universität Uppsala, *der* Sarek-Forscher um die Jahrhundertwende (zum 20. Jh.) bzw. sogar "aller Zeiten". Hat dort viele "Spuren" hinterlassen, u.a. die Skårkistuga a.k.a. Skårkihydda errichten lassen (außerdem noch Pårekstuga, Litnokstuga und das Pårtetjåkka-Observatorium, die auch noch vorhanden sind, und im Rapadalen weiter oberhalb von Skårki die Tjågnorishydda, die aber 1967 ins Ájtte-Museum in Jokkmokk gebracht wurde und dort zu besichtigen ist).

                                                                                                                                          PS Nach Hamberg heißt alles Mögliche: gar nicht weit entfernt der größte Gletscher auf der Nordseite des Áhkká-Massivs, weitere Gletscher auf Spitzbergen, Grönland und Südgeorgien, ein Berg auf der Bäreninsel (Bjørnøya) und das Mineral Hambergit.
                                                                                                                                          Zuletzt geändert von Ljungdalen; 08.06.2020, 15:56. Grund: PS hinzugefügt

                                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                                            Alter Hase
                                                                                                                                            • 30.05.2007
                                                                                                                                            • 3996
                                                                                                                                            • Privat


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                                                                                                                                            Was für eine Aussicht, was für ein Zeltplatz.....Traumhaft
                                                                                                                                            So möchtig ist die krankhafte Neigung des Menschen, unbekümmert um das widersprechende Zeugnis wohlbegründeter Thatsachen oder allgemein anerkannter Naturgesetze, ungesehene Räume mit Wundergestalten zu füllen.
                                                                                                                                            A. v. Humboldt.

                                                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                                                              Fuchs
                                                                                                                                              • 22.08.2010
                                                                                                                                              • 1835
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                                                                                                                                              Montag, 09.09.19


                                                                                                                                              Im Wald, im Wald…..sind nicht nur die Räuber


                                                                                                                                              Am Morgen bin ich bereits früh, gegen 6 Uhr, auf den Beinen. Als ich meinen Rucksack gepackt habe und nur noch das Zelt verstauen muss, kommt auch bereits Tillmann, mit ruhigen Schritten vom Hang herunter. Als mein Rucksack endlich startklar ist, hat Tillmann schon einen kleinen Vorsprung herausgelaufen, doch ich behalte ihn die ganze Zeit in meinem Blickfeld.
                                                                                                                                              Auf der kleinen Ebene habe ich ihn wieder eingeholt und wir steigen gemeinsam hinab in die dichte Waldzone. Mehrmals teilt sich der Weg auf; er „gabelt“ sich und doch folgen wir einem deutlichen und zugleich breitem Pfad. Jeden Moment erwarte ich den Anblick der Skarkistugan, die ich ja schon auf dem Hinweg so „zielsicher“ gefunden hatte, doch genau das passiert nicht.
                                                                                                                                              Gibt es hier tatsächlich so viele Pfade und Möglichkeiten, um daran vorbeizulaufen? Ich bin schon etwas enttäuscht, denn schließlich habe ich Tillmann die Hütte bereits angekündigt. Anscheinend sind wir aber nicht die Einzigen, die im Abstieg aus dem Snávvávágge an der Skarkistugan vorbeigelaufen sind. In anderen Berichten aus dem Sarek habe ich auch schon davon gelesen.

                                                                                                                                              Wir beschließen indes, weiter auf dem Pfad zu bleiben, der sich mitten durch den Wald windet. Teilweise führt der Pfad hinunter bis an die Wasserkante, doch überwiegend verläuft er mitten durch den Wald. Einmal können wir zwei Wanderer weit draußen am Wasser sehen. Das schaut viel interessanter aus, doch an mehreren Stellen, wo es sich scheinbar anbietet, können wir nicht weiter hinaus gelangen. Vermutlich wollen wir es nicht ernsthaft genug, denn schnell haben wir uns auf „unseren“ Waldpfad wieder fest eingelassen. Der Pfad ist schließlich gut und deutlich, doch er windet sich weiter, ein ums andere Mal, so dass wir gefühlt kaum Strecke machen. Ich vermute mal, dass es signifikant länger dauert, durch den Wald zu gehen, als dem Parallel - Pfad am Wasser zu folgen. Nicht unerheblich ist auch der Vorteil der viel besseren Aussicht, die dieser Pfad bietet.
                                                                                                                                              Das Leben eines Waldschrats muss etwas Eintöniges haben, so dass diese Tätigkeit für mich in Zukunft nichts erstrebenswertes bietet.
                                                                                                                                              Ein wenig „wie in Trance“ steige ich also dem vorausgehenden Tillmann hinterher. Eine Snack - Pause haben wir bereits hinter uns, aber die Waldzone, die will und will nicht enden, als Tillmann plötzlich, und für mich völlig unerwartet, aufgeregte, stille und doch hektische Armbewegungen macht. Es dauert ein wenig, bis ich begreife, dass er da etwas Großes im Dickicht entdeckt hat.
                                                                                                                                              Dann sehe ich ihn auch, einen kapitalen, ausgewachsenen Elchbullen, der mit seinem gewaltigen Geweih in einer geschätzten Entfernung von unter 80 Metern auf dem Waldboden „sitzt“. Wir pirschen uns von zwei verschiedenen Seiten sehr langsam und weitgehend geräuschlos an das stattliche Tier heran.
                                                                                                                                              Na, ja, „geräuschlos“ ist vielleicht um einiges übertrieben, denn ich, der als Mensch in der Stadt groß geworden ist, wurde schließlich nicht mit Mokassins an den Füßen geboren. So knackt es doch mehrmals verdächtig laut unter meinen Füßen.
                                                                                                                                              Bald sind wir nur noch etwa 20 Meter von der Liegestelle entfernt, als sich das Tier plötzlich erhebt und im Nu wieder steht. Vor meinem inneren Auge läuft bereits ein Ausbruch mit unvermittelter Flucht als wahrscheinliches Szenario ab, doch…..nichts dergleichen geschieht. Er hat einfach die Ruhe weg und bleibt fast ungerührt stehen, ja, es scheint sogar so, als wäre er neugierig, was es mit diesen beiden Zweibeinern auf sich hat. Er macht einen durch und durch tiefenentspannten Eindruck. Dieser Zustand ändert sich auch nicht, als noch eine dritte Person auftaucht und den Abstand auf unter 12 Meter verringert, um zu noch besseren Fotos zu kommen. Wie sich später herausstellt, handelt es sich um Sebastian aus Thüringen, den ich später noch begegnen werde, und der meinen weiteren Tour - Verlauf noch ganz entscheidend beeinflussen wird.
                                                                                                                                              Inzwischen hat sich der Elchbulle in aller Seelenruhe erneut hingelegt.
                                                                                                                                              Diese Begegnung hat schon etwas Magisches, auch, weil sie für mich so unvorbereitet, plötzlich und völlig überraschend kommt.




                                                                                                                                              Leider ist hier im Wald keine freie Sicht
















                                                                                                                                              Elche sind schlaue Tiere und wissen genau, dass ihnen hier im Nationalpark von den Menschen keine Gefahr droht.
                                                                                                                                              Wie gänzlich anders ist es doch im übrigen Schweden / Norwegen, wo man die Tiere kaum zu Gesicht bekommt und - wenn doch - dann fliehen sie meist und laufen auf und davon.
                                                                                                                                              Schließlich gibt es eine Jagd - Saison, und das wissen die Tiere.

                                                                                                                                              Irgendwann reißen wir uns los und folgen weiter dem Pfad durch den Wald.
                                                                                                                                              An den Fluss Skoarkkijávrátja und seine Überquerung kann ich mich kaum erinnern. Das muss dann wohl komplikationslos verlaufen sein.
                                                                                                                                              Seltsam, aber seit der Elch - Begegnung, bis zum späteren Lagerplatz am Lulep Vássjájågåsj habe ich keine weiteren Fotos gemacht.
                                                                                                                                              Im weiteren Verlauf des Pfades erscheint es uns kaum glaubhaft, wie sich die ca. 9 km in die Länge ziehen können, doch irgendwann am Nachmittag erreichen wir den Alep Vássjájågåsj.

                                                                                                                                              Hier müssen wir ein wenig herumsuchen, doch über einen quergelegten, und schwankenden Birkenstamm, gelingt die Passage recht einfach.
                                                                                                                                              Es folgt nun ein beachtlicher Aufstieg aus dem Tal auf etwa 800 - 900 Meter Höhe. Ich habe ordentlich zu kämpfen und ackere mich, sehr bedächtig, Meter um Meter in die Höhe.
                                                                                                                                              Oben angelangt hat der schnellere Tillmann freundlicherweise auf mich gewartet. Eigentlich wollen wir noch etwas höher aufsteigen, um den von Claes Grundsten favorisierten, „großartigsten Zeltplatz, mit der besten Aussicht im ganzen Sarek“ zu suchen, doch wir können uns über den weiteren Wegverlauf nicht einigen und verwerfen schließlich das Vorhaben.
                                                                                                                                              Auf unserer jetzigen Höhe stehen wir meist schräg zum Hang und obwohl wir nun doch endlich ankommen wollen, um den anstrengenden Tag zu beenden, zieht sich die Suche nach einem ebenen Platz mit Nähe zum fließenden Wasser noch gehörig in die Länge.
                                                                                                                                              Gegen 18 Uhr werden wir auf der Westseite des Lulep Vássjájågåsj fündig, wenn auch der Platz nur für jeweils einen reicht. So nehme ich den nächstbesten, unteren Platz, und Tillmann findet etwa 80 Meter flussaufwärts ebenfalls einen akzeptablen Platz.
                                                                                                                                              Ich habe das Zelt noch gar nicht fertig aufgebaut, da kommt Tillmann auch schon mit sorgenvoller Stirn den Hang hinabgestiegen: Er vermisst seine Kamera!
                                                                                                                                              Ach, herrje, das wäre ja der Super - Gau für mich. Er vermutet, sie bei der Pause, oben am Alep Vássjájågåsj, liegengelassen zu haben. Nun will er die ganze Strecke, diesmal allerdings ohne Rucksack, wieder zurückgehen. Ich wünsche ihm alles Glück der Welt und rechne nicht so schnell damit, ihn bald wiederzusehen.
                                                                                                                                              Noch während ich beim Essen bin, und keine 90 Minuten später, kommt ein sehr glücklicher Tillmann an meinem Lagerplatz vorbei und hält erleichtert seine Kamera in die Höhe. "Das ist aber schnell gegangen", sage ich. "Es geht sich soviel leichter und schneller, ohne Rucksack", meint er dazu recht lapidar.
                                                                                                                                              Was für eine Erlösung, und welch ein Glück für ihn!

                                                                                                                                              Als die Dämmerung hereinbricht, beginnt sich der Abendhimmel mehr und mehr zu verfärben, um gegen 23 Uhr auf einen spektakulären Höhepunkt zu gelangen. Dieses wunderbare Fotomotiv lasse ich mir nicht entgehen.




                                                                                                                                              Blick in Richtung Sarvesvágge und Rapaselet




                                                                                                                                              Leider wähne ich mich schon am Ziel meiner fotografischen Sehnsüchte, denn bei der Frage, ob ich mir für die Nacht den Wecker stellen soll, um ein mögliches Polarlicht zu erspähen, winke ich innerlich, beim Anblick der dichten Bewölkung, bereits ab.
                                                                                                                                              Das wird mal wieder nichts, denke ich.
                                                                                                                                              Für mich ist es im Nachhinein mehr als überraschend, dass mir doch tatsächlich wieder einmal ein tolles Polarlicht in dieser Nacht entgehen wird. Etwa gegen 00.30 Uhr beginnt das Spektakel, wie mir Sebastian später in Aktse, beim Betrachten seiner tollen Aurora Borealis - Fotos, erzählt.
                                                                                                                                              Ein bisschen beneide ich ihn dafür, denn von alledem habe ich, zu meinem größten Bedauern, mal wieder nichts mitbekommen.
                                                                                                                                              Ich habe eigentlich einen losen und meist nicht tiefen Schlaf.
                                                                                                                                              Auf Tour scheint mein Körper aber ein stärkeres Erholungsbedürfnis zu haben und ich schlafe dann wohl häufiger tief und fest.
                                                                                                                                              Ich bin neugierig, wann es endlich mal mit meinem ersten Nordlicht klappen wird.
                                                                                                                                              Zuletzt geändert von evernorth; 19.06.2020, 18:27. Grund: Wochentag geändert
                                                                                                                                              My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

                                                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                                                Fuchs
                                                                                                                                                • 22.08.2010
                                                                                                                                                • 1835
                                                                                                                                                • Privat


                                                                                                                                                #72
                                                                                                                                                AW: [SE] Im Sarek 2019: Keine Gipfel, viel Nebel – Am Ende alles gut?

                                                                                                                                                Dienstag, 10.09.19


                                                                                                                                                Verloren im Nebel?


                                                                                                                                                Als ich, früh gegen 6 Uhr, aufwache, weiß ich natürlich nicht, welches Spektakel ich nach Mitternacht verpasst habe.
                                                                                                                                                Das hat den Vorteil, dass ich mich völlig unbeeindruckt mit dem Abbau meines Lagers beschäftigen kann.
                                                                                                                                                Schon gegen 7 Uhr kommt Tillmann bereits startklar den Hang herunter. Hier trennen sich unsere Wege, denn Tillmann will zum Ridock, und für mich geht es auf dem direkten Weg zum Skierffe.
                                                                                                                                                Während des Zeltabbaus ist es sehr neblig, aber die Sicht ist die ganze Zeit recht gut; ich kann mindestens 1000-1500m weit blicken. Deshalb mache ich mir über den Nebel zunächst wenig Gedanken.




                                                                                                                                                Camp 10 am Lulep Vássjájågåsj


                                                                                                                                                Etwa gegen 9 Uhr breche ich auf. Ich habe keine Eile, denn bis zur Hochebene, am Fuß des Skierffe ist es nicht allzu weit. Das sollte ich heute gut schaffen können.
                                                                                                                                                Den Lulep Vássjájågåsj furte ich problemlos gleich auf der Höhe meines letzten Camps. Anschließend halte ich mich weitgehend konstant auf einer Höhe um 1000 Meter, ganz so, wie es Grundsten empfiehlt. Es ist ein gutes Gehen und Vorankommen, obwohl der Nebel langsam dichter wird und eine Orientierung an markanten Geländepunkten immer schwieriger wird.
                                                                                                                                                Mein GPS nützt mir da nur wenig, da ich die kostenlos - heruntergeladene Karte besser vorher noch genauer in Augenschein genommen hätte. Diese ist jedenfalls - trotz der angegebenen Höhenlinien - kaum brauchbar, da nicht einmal der Skierffe namentlich eingezeichnet ist. Es fehlen auch Flüsse und Seen. Merkwürdig, dass mir das vorher nicht aufgefallen ist.
                                                                                                                                                Das kümmert mich im Augenblick aber noch wenig, da ich mich bisher immer auf meine Karten und meinen Orientierungssinn verlassen konnte.
                                                                                                                                                Fotos mache ich heute gar keine mehr. Was soll das auch bringen?
                                                                                                                                                Ich habe schon das eine, oder andere gute Nebel - Foto gesehen, aber auch ganz viele schlechte.
                                                                                                                                                Fotos bei dezentem, oder minimalen Nebel - OK, aber bei dieser Nebelsuppe? Besten Dank, da verzichte ich lieber.
                                                                                                                                                Ich habe offenbar auch so schon genug mit meiner Orientierung zu tun, so sehr, dass mir das Zelt erst im letzten Moment auffällt. Hier plötzlich ein Zelt, und das mitten auf meinem Weg??
                                                                                                                                                Etwas später bemerkt, und ich wäre da mitten hinein gelaufen.
                                                                                                                                                Ja, die Sicht wird zunehmend schlechter.....
                                                                                                                                                Sebastian ( hier im Forum als Sebastianos unterwegs ) ist gerade erst wach geworden und hat die Ruhe weg. Es stellt sich in unserem Gespräch schnell heraus, dass er derjenige gestern war, der dem Elch noch mal ein ganzes Stück näher gekommen ist. Er berichtet von dem tollen Nordlicht, dass er gestern Nacht, gegen 00.30 Uhr, fotografiert hat.
                                                                                                                                                Ich muss bestimmt ein fassungsloses und wohl auch dämliches Gesicht gemacht haben, denn natürlich bekomme ich eine Ahnung davon, was mir da ( wieder mal? ) entgangen ist.
                                                                                                                                                Er will auch heute noch zum Skierffe gehen und erzählt, dass er bei diesen Verhältnissen einem vorher heruntergeladenen GPS - Track folgen will. Ich frage ihn, ob wir nicht zusammen gehen wollen, denn mein GPS gibt leider nicht soviel her. Er meint daraufhin, dass sein Aufbruch noch dauern wird, bestimmt 2 Stunden, das wolle er mir nicht zumuten.
                                                                                                                                                Ich erkenne, dass ich wohl allein weitergehen muss, und wir wünschen uns noch eine gute Tour.

                                                                                                                                                Schon bald erreiche ich den Buovdavárásj, wo ich für die Furt wieder etwas tiefer und recht steil absteigen muss. Auf der anderen Seite geht es dann wiederum steil hinauf.
                                                                                                                                                Zurück auf der Höhe um 1000m stoße ich auf eine Wegmarkierung. Mittlerweile ist die Sicht nur noch um die 100m, doch ich finde erneut eine Wegmarkierung, unmittelbar vor einer weiteren, problemlosen Furt. Noch eine weitere Wegmarkierung folgt, aber dann bleibt es dabei, denn die nächste Markierung kann ich einfach nicht finden.
                                                                                                                                                Ich laufe hier mittlerweile nahezu „blind“ durch die Landschaft, denn die Sicht beträgt nun nur noch 60-80m, meist nur noch um die 50m.
                                                                                                                                                Mittlerweile ist es Nachmittag geworden, doch vom Licht her könnte es auch Abend sein.
                                                                                                                                                Ich befinde mich jetzt in der Geröll - Zone am Gierdogiesjtjåhkkå. Das ist eine echte Steinwüste und im Nebel entpuppt es sich für mich als wahrer Irrgarten.
                                                                                                                                                Bin ich zu niedrig? Ich kann es kaum noch beurteilen. Ich steige ein kleines Stück höher, doch dort ist es ausgesetzt und der Weg führt ins Leere.
                                                                                                                                                So langsam dämmert mir, dass ich mich verrannt, verstiegen, oder was auch immer, habe.
                                                                                                                                                Nein, bitte nicht hier in der Fels Zone, da gibt es für ein ungeplantes Lager kaum Wasser.
                                                                                                                                                Während ich noch mit mir und meiner unerwünschten Situation hadere, höre ich auf einmal Stimmen. Aha, denke ich, ist es jetzt schon soweit?
                                                                                                                                                Stimmen? Es sind eher deren Fetzen und ich kann sie kaum verstehen.
                                                                                                                                                Mir ist klar: Ich müsste jetzt nur rufen und dann würde ich schon weiter sehen. Rufen? Mein Innerstes widersetzt sich, denn ich will doch hier nicht um Hilfe rufen!
                                                                                                                                                Schon wird es still und ich höre nichts mehr….Stille, nichts.
                                                                                                                                                Ich beginne bereits mit mir zu hadern, da meine ich eine erneute Stimme zu erkennen: „Hallo“, rufe ich jetzt ganz spontan, „Tillmann“??
                                                                                                                                                „Nein“, schallt es zurück, „Sebastian“! Ich laufe auf die Stimmen - Quelle zu und dann tauchen Sebastian und zwei weitere, deutsche Wanderer aus dem Nebel auf.
                                                                                                                                                Die beiden Wanderer haben sich Sebastian angeschlossen, obwohl auch sie einen GPS - Track haben. Der ältere der Beiden hat nicht seinen besten Tag und stürzt gerade der Länge nach hin. Uhh.....eine harte Landung war das!
                                                                                                                                                Fluchend rappelt er sich wieder auf. Sebastian erzählt, dass dies nun zum wiederholten Male vorgekommen ist. Die Schienbeine wären schon ganz blau und aufgeschlagen!
                                                                                                                                                Der Gute ist fix und fertig. Wir besprechen mit seinem Kollegen, dass es das Beste ist, wenn die Beiden sich ein Lager suchen und dann morgen, ausgeruht und bei hoffentlich besserer Sicht, ihren Weg fortsetzen.

                                                                                                                                                Sebastian möchte gleich weiter und ich schließe mich ihm nur allzu gerne an.
                                                                                                                                                So turnen wir kreuz und quer durch die Steinwüste am Gierdogiesjtjåhkkå, balancieren im dichten Nebel über nasse Blöcke und rutschigen Boden. Die Stöcke kommen hier voll zum Einsatz und nur Dank ihrer Hilfe kann ich den einen, oder anderen Sturz vermeiden. Sebastian legt ein gutes Tempo vor, und manchmal muss ich mich sputen, ihm zu folgen. Zielsicher findet er eine Markierung nach der anderen und ich bin froh, einen so entschiedenen Scout vor mir zu haben.

                                                                                                                                                An dieser Stelle möchte ich mal meinen Dank loswerden: Sebastian, perfektes pathfinding, du hast mir meinen A…. gerettet!

                                                                                                                                                In diesem Nebel habe ich keine Vorstellung mehr, wie weit es noch bis zur Hochebene vor dem Skierffe ist, doch irgendwann hat das „Herumgeturne“ ein Ende.
                                                                                                                                                Gegen 19 Uhr erreichen wir - na, klar, im dichten Nebel - die Hochebene.
                                                                                                                                                Nach etwas Tappen im Selbigen finde ich einen passablen Platz für mein Camp, bereits außer
                                                                                                                                                Sichtweite ( haha… ) von Sebastians Camp.
                                                                                                                                                Bis zum Wasser sind es etwa 200 Meter, aber das ist mir gerade völlig egal.
                                                                                                                                                Zelt aufbauen, waschen, Wasser holen, einen Tee machen und essen - mehr geht nicht.
                                                                                                                                                Im Schlafsack liegend habe ich keine Muße mehr, über das Erlebte groß zu reflektieren.
                                                                                                                                                Da ist ganz schnell Schicht im Schacht.
                                                                                                                                                Morgen, das haben wir noch schnell ausgemacht, geht jeder wieder auf eigene Faust.
                                                                                                                                                Skierffe bei Nebel? Hmm….geht da was?




                                                                                                                                                Camp 11 auf der Hochebene - bereits am anderen Morgen. Der Skierffe im Hintergrund.....im Nebel.
                                                                                                                                                Zuletzt geändert von evernorth; 25.06.2020, 06:52. Grund: Korrektur
                                                                                                                                                My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

                                                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                                                  Alter Hase
                                                                                                                                                  • 30.05.2007
                                                                                                                                                  • 3996
                                                                                                                                                  • Privat


                                                                                                                                                  #73
                                                                                                                                                  AW: [SE] Im Sarek 2019: Keine Gipfel, viel Nebel – Am Ende alles gut?

                                                                                                                                                  Was für ein Elch. Ein Traum. Da habt Ihr richtig Glück gehabt.
                                                                                                                                                  So möchtig ist die krankhafte Neigung des Menschen, unbekümmert um das widersprechende Zeugnis wohlbegründeter Thatsachen oder allgemein anerkannter Naturgesetze, ungesehene Räume mit Wundergestalten zu füllen.
                                                                                                                                                  A. v. Humboldt.

                                                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                                                    Dauerbesucher
                                                                                                                                                    • 30.01.2016
                                                                                                                                                    • 583
                                                                                                                                                    • Privat


                                                                                                                                                    #74
                                                                                                                                                    AW: [SE] Im Sarek 2019: Keine Gipfel, viel Nebel – Am Ende alles gut?

                                                                                                                                                    Wahnsinn, das war ja ein stattliches Exemplar!
                                                                                                                                                    Trekkingblog: lustwandler.at

                                                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                                                      Fuchs
                                                                                                                                                      • 22.08.2010
                                                                                                                                                      • 1835
                                                                                                                                                      • Privat


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                                                                                                                                                      AW: [SE] Im Sarek 2019: Keine Gipfel, viel Nebel – Am Ende alles gut?

                                                                                                                                                      Zitat von Mika Hautamaeki Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                      Was für ein Elch. Ein Traum. Da habt Ihr richtig Glück gehabt.
                                                                                                                                                      Zitat von bourne Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                      Wahnsinn, das war ja ein stattliches Exemplar!
                                                                                                                                                      Ja, allerdings, das finde ich auch. Ich bin gespannt, ob ich je
                                                                                                                                                      noch einmal so einen großen, ausgewachsenen und stattlichen
                                                                                                                                                      Bullen begegnen werde. Ich vermute: Eher nicht.
                                                                                                                                                      My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

                                                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                                                        Fuchs
                                                                                                                                                        • 10.10.2017
                                                                                                                                                        • 2024
                                                                                                                                                        • Privat


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                                                                                                                                                        AW: [SE] Im Sarek 2019: Keine Gipfel, viel Nebel – Am Ende alles gut?

                                                                                                                                                        Ja irgendwie verpasst im Beitragdschungel. Respekt für so ein Foto, Hammer. Ich wäre schon überwältigt das nur in natura zu sehen, aber es noch so aufs Foto zu bekommen ist der Hammer
                                                                                                                                                        "Freiheit bedeutet, dass man nicht alles so machen muss wie andere"

                                                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                                                          Fuchs
                                                                                                                                                          • 22.08.2010
                                                                                                                                                          • 1835
                                                                                                                                                          • Privat


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                                                                                                                                                          AW: [SE] Im Sarek 2019: Keine Gipfel, viel Nebel – Am Ende alles gut?

                                                                                                                                                          Mittwoch, 11.09.19


                                                                                                                                                          Noch mehr Nebel und….Regen in Aktse


                                                                                                                                                          Am nächsten Morgen gilt der erste Blick aus dem Zelt dem Wetter, doch die Enttäuschung ist groß: Keine Änderung an der Nebelfront! Zwischendurch schaut es dann immer mal wieder etwas besser aus, auch, wenn zu keiner Zeit der Gipfel des Skierffe auftaucht. Ist er überhaupt da?
                                                                                                                                                          Ich hoffe einfach darauf, dass der Nebel - Vorhang sich noch irgendwann lichtet. Also los, schneller Kaffee, kurzes Frühstück, einpacken und los. Sebastian ist heute dennoch schneller und erklärt, dass er vorhat, ein paar Höhenmeter zu machen. Auf etwa halber Höhe hofft er, auf einen Pfad zum Gipfel zu stoßen. Wir verabschieden uns und werden uns erst in Aktse wiedersehen.
                                                                                                                                                          Nun gilt es also für mich, die kleine? Hochebene zu überqueren, was nicht ganz so banal ist, wie es sich anhört, schon gar nicht bei Nebel. Der Nebel auf der Hochebene hat sich - vorübergehend - mal kurz gelichtet. Zu meiner eigenen Überraschung interpretiere ich diese kurzzeitige Wendung aber anders: Nicht durch ein schnelleres Gehen, um doch möglichst rasch dem Gipfel näher zu kommen, nein, der Rand der Ebene, hinunter ins Rapadalen, hat es mir angetan. Dieser Blick ist gerade relativ frei, also nichts wie hin! Wenn ich schon den Skierffe nicht zu Gesicht bekomme, dann will ich jedenfalls Nammatj / Tjakeli sehen.
                                                                                                                                                          Schnell erreiche ich den Rand der Ebene, und gerade noch rechtzeitig taucht der Nammatj aus dem Nebel auf.




                                                                                                                                                          Nammatj im Nebel



                                                                                                                                                          Das ist so ein Beispiel für ein stimmungsvolles „Nebel - Motiv“.


                                                                                                                                                          Das war es dann aber auch schon, denn bereits wenige Augenblicke später wird der Berg, gerne auch die Pforte zum Sarek genannt, wieder vom Nebel „verschluckt“ - Pforte dicht.
                                                                                                                                                          Ich mache mich trotzdem auf den Weg hinauf zum Skierffe, auch, wenn ich nur wenig Hoffnung habe, dass sich die Nebel - Lage noch großartig ändert. Wenn ich dann zumindest auf den Pfad zum Gipfel treffe, kann ich meinen Weg nach Aktse notfalls auch im dichten Nebel fortsetzen.
                                                                                                                                                          Irgendwann stoße ich dann auch auf den Pfad.
                                                                                                                                                          Das muss aber im Nebel nicht bedeuten, dass nun keine weiteren Schwierigkeiten mehr auf mich warten…..
                                                                                                                                                          Nachdem der Pfad anfänglich recht eben verläuft, ändert sich das nach kurzer Zeit recht abrupt, denn nun steigt der Weg plötzlich an. Das ist schon merkwürdig, denn eigentlich müsste es ja bergab gehen. Auch finde ich die Wegmarkierungen kaum noch, da der Nebel weiter zunimmt.
                                                                                                                                                          Der Grund kann eigentlich nur sein, dass ich von Anfang an Richtung Gipfel gegangen bin, ohne es gleich zu merken. Ich drehe um, denn zum Gipfel zu gehen lohnt sich heute leider nicht.
                                                                                                                                                          Natürlich bin ich enttäuscht, sehr sogar. Schließlich war das die letzte Möglichkeit im Sarek, auf einen Gipfel zu steigen, und dazu noch auf den Aussichtsberg schlechthin.
                                                                                                                                                          Je weiter ich absteige und je tiefer ich gelange,desto mehr lichtet sich der Nebel, ohne aber irgendeine Fernsicht anzubieten.
                                                                                                                                                          Ich erinnere mich an die eine, oder andere schöne Ecke. Eine kleine Gruppe, die ebenfalls kurz vor dem Gipfel wieder umgekehrt ist, überhole ich gleich zwei Mal. Dann verlasse ich den Sarek und betrete wieder den Kungsleden. Das letzte Stück nach Aktse geht es dann steil auf einem Waldpfad nach unten.




                                                                                                                                                          Die Hütten von Aktse fast erreicht


                                                                                                                                                          Schon nach kurzer Zeit stehe ich an den Hütten. Hier treffe ich auch Sebastian wieder, der etwas vor mir angekommen ist. Ich gehe hinüber zur Hütte des Stugvärds, wo mich eine Frau mit osteuropäischem Spracheinschlag empfängt. Ich werde nicht so recht schlau aus ihr, aber vermutlich ist sie die Frau des Stugvärds, der gerade den Boots - Transfer über den Lájtávrre unternimmt. Nun, mein Bier bekomme ich so irgendwie, doch mein Informations - Bedürfnis wird durch die gute Frau auf keinen Fall befriedigt. Sie spricht kaum Schwedisch und ihr Englisch ist auch bei viel Wohlwollen völlig unverständlich, nein, eigentlich spricht sie gar kein Englisch.
                                                                                                                                                          Überhaupt will ich meinen Boots - Transfer von Svijnne nach Sitojaure für morgen anmelden. Wenn ich sie richtig verstanden habe, ist dieser Anruf kostenpflichtig ( wäre mir egal gewesen ) und unnötig, da ich von oben, an der Weggabelung, selbst kostenlos und über das Mobilfunknetz den Transfer bestellen kann. Also gut, denke ich, dann mache ich es eben so.
                                                                                                                                                          Anschließend verbringe ich den Nachmittag in der Hütte, da es anfängt, stark zu regnen. Die Sicht ist immer noch recht mäßig.
                                                                                                                                                          Erst gegen Abend hört der Regen auf und hin und wieder kann ich etwas vom gegenüberliegenden Ufer des Lájtávrre erkennen.




                                                                                                                                                          Aktse....es regnet.....



                                                                                                                                                          ......nicht mehr!


                                                                                                                                                          Den Abend lasse ich in der schönen Sauna ausklingen. Da habe ich mich schon seit 2 Wochen darauf gefreut.
                                                                                                                                                          Anschließend fühle ich mich gereinigt und wie neugeboren - herrlich!
                                                                                                                                                          Gegen Mitternacht beende ich den 2. Tag des Nebels und gehe schlafen.


                                                                                                                                                          Donnerstag, 12.09.19


                                                                                                                                                          Don´t pay the ferryman….


                                                                                                                                                          Ich habe gut geschlafen und im Gegensatz zu Sebastian will ich es heute Vormittag ruhig angehen lassen.
                                                                                                                                                          Sebastian will sich um 9 Uhr mit dem Boot nach Laitaure übersetzen lassen. Wenige Minuten vor 9 Uhr sehe ich ihn den anderen, bereits Vorausgegangenen im Galopp hinterher hetzen. Da hat wohl einer den rechtzeitigen Aufbruch verpasst?
                                                                                                                                                          Nach dem Frühstück schaue ich mich noch etwas auf dem großartigen Gelände um. Heute ist die Sicht zum ersten mal seit Tagen deutlich besser und der Tag verspricht noch wirklich schön zu werden.




                                                                                                                                                          Tjakeli im Hintergrund, re.





                                                                                                                                                          Im Hintergrund: Der Skierffe



                                                                                                                                                          Herrliches Elch - Geweih





                                                                                                                                                          Hinter den Bäumen ( links der Bildmitte ): Nammatj. Rechts: Skierffe



                                                                                                                                                          Gute Sicht auf dem Skierffe


                                                                                                                                                          Bei diesem Erkundungs- Gang kann ich endlich einmal den Skierffe sehen, wenn auch nur von unten. Sicher wäre es jetzt auf dem Gipfel auch ganz nett, doch nett ist mir zu wenig. Da komme ich lieber ein anderes Mal wieder.
                                                                                                                                                          Ich bin mir auch nicht sicher, ob ich es ( nach einem Gipfel - Anstieg ) heute noch bis Sitojaure geschafft hätte.
                                                                                                                                                          Ja, und ich möchte am Freitag möglichst früh nach Saltoluokta kommen. Es ist das letzte Wochenende, bevor die Hütte schließt und ich habe nicht vorgebucht, will aber unbedingt in der herrlich - urigen Hütte übernachten.

                                                                                                                                                          Nach meinem Rundgang mache ich mich dann am späten Vormittag auf den Weg. Oben angekommen, will ich zunächst den Boots - Transfer buchen. Das Netz ist auch da, aber auf der anderen Seite gibt es nur eine Ansage auf Englisch. Ich spreche also meinen Transfer - Wunsch auf den AB und schätze mein Eintreffen auf etwa 14.30 Uhr.
                                                                                                                                                          Dann mache ich mich auf den Weg.
                                                                                                                                                          Zunächst führt hier der Kungsleden kontinuierlich aufwärts, also straiht nach oben. Das zieht sich schon mal überraschend in die Länge. Oben angekommen, geht es noch eine ganze Weile über eine Art Plateau. Erst nach einer ganzen Zeit kann ich immerhin endlich einen Blick auf den Sitojaure werfen. Ich habe die Vorstellung, dass es ab jetzt nicht nur bergab, sondern zusätzlich auch noch schnell geht. Das ist allerdings ein großer Irrtum, denn der Weg zieht sich noch ewig hin. Bald muss ich mir eingestehen, dass ich es wohl bis 14.30 Uhr nicht schaffen werde.
                                                                                                                                                          Kurz vor 15 Uhr und nach gut 3 Stunden erreiche ich den Anleger von Svijnne. Von einem Boot ist weit und breit nichts zu sehen. Ist es ohne mich gefahren?
                                                                                                                                                          Am Anleger treffe ich auf das schwedische Ehepaar Maria und Lennart, die ich auch in Aktse gesehen habe. Sie haben ein Boot für 15.30 Uhr bestellt. Ich bin erleichtert, denn da könnte ich mitfahren. Vermutlich ist deshalb auch um 14.30 Uhr kein Boot erschienen.
                                                                                                                                                          Wir haben also noch Zeit, gemeinsam zu plauschen. Ruckzuck ist es 15.30 Uhr, aber kein Boot erscheint am Horizont. Hmm…..sollte der Fährmann/frau wirklich so unzuverlässig sein?
                                                                                                                                                          Wir überlegen schon, ein Ruderboot zu nehmen ( wir haben Glück, denn auf unserer Seite liegen zwei ), wollen aber noch 15 Minuten warten. Als auch die verstreichen, holt Lennart das Boot und lässt es zu Wasser. Er ist ehemaliger Reederei - Mitarbeiter der DFDS und hat sich freiwillig bereit erklärt, zu rudern.
                                                                                                                                                          So legen wir also zu dritt ab. Das herbstliche Wetter ist herrlich und die Landschaft leuchtet in den schönsten Herbstfarben. Lennart muss sich ordentlich mühen und kommt immer wieder vom Kurs ab. Der Grund ist, dass das Boot keinen Kiel hat und deshalb nur sehr schwer auf Kurs zu halten ist.








                                                                                                                                                          Traumhaft - schöne Herbstlandschaft


                                                                                                                                                          Zwischen Maria und Lennard entspinnt sich ein lustiger Dialog, denn ein ums andere Mal fordert Maria auf heftige Weise ihren Mann auf, den Kurs zu korrigieren, doch das geht eben nicht so schnell, wie sie es möchte.
                                                                                                                                                          Am Ende kommen wir alle wohlbehalten in Sitojaure an. Es ist nun schon nach 18 Uhr, und ich will noch eine gute Stunde auf dem Kungsleden gehen, um mir dann ein letztes Zeltlager zu suchen. Maria und Lennart sind ohne Zelt unterwegs und bleiben für die Nacht in der STF Hütte.
                                                                                                                                                          Wir wollen uns morgen in Saltoluokta wieder treffen.
                                                                                                                                                          Der Weg führt wieder aufwärts und hinaus aus der Baumzone, mitten hinein ins Kahlfeld.
                                                                                                                                                          Das ist eine herrliche Landschaft, wie ich sie liebe: Vorbei an den Abzweigungen zu den samischen Niederlassungen, weiter Blick in die herrliche, lappländische Gegend.




                                                                                                                                                          Dieses Foto - Motiv habe ich schon öfter in anderen Berichten gesehen....


                                                                                                                                                          Doch zunächst ist es ein stetes Auf und Ab. Dann ist der Moment gekommen, wo ich für heute Schluss machen will, doch ich finde lange kein fließendes Wasser. Schließlich fülle ich meine Flaschen an einem größeren See auf. Etwas länger abkochen, dann geht das schon.
                                                                                                                                                          Nach etwas Suchen finde ich einen schönen Platz ( von dem ich leider kein Foto habe ).
                                                                                                                                                          My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

                                                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                                                            Erfahren
                                                                                                                                                            • 27.11.2013
                                                                                                                                                            • 430
                                                                                                                                                            • Privat


                                                                                                                                                            #78
                                                                                                                                                            AW: [SE] Im Sarek 2019: Keine Gipfel, viel Nebel – Am Ende alles gut?

                                                                                                                                                            Echt schade, dass du beim Skierffe so ein bescheidenes Wetter hattest , auf deine Bilder vom Gipfel war ich schon sehr gespannt. Bitte auf jeden Fall wiederkommen
                                                                                                                                                            Die Herbststimmung in Aktse ist wunderschön!

                                                                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                                                                              Dauerbesucher
                                                                                                                                                              • 09.09.2017
                                                                                                                                                              • 900
                                                                                                                                                              • Privat


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                                                                                                                                                              AW: [SE] Im Sarek 2019: Keine Gipfel, viel Nebel – Am Ende alles gut?

                                                                                                                                                              Das mit dem Elch ist natürlich der Hammer, ziemlich einmaliges Erlebnis. Wobei der auch schon recht alt aussieht, vielleicht war das schon Altersschwäche dass der keine Lust hatte sich zu bewegen. Bei mir war der Weg durch den Wald aber ein Alptraum weil im Nieselregen, vielleicht erinnerst du dich an der einen Stelle im Tal wo man an einen recht großen See kam und dann nach links musste relativ nahe an den Hang um weiter durch das Tal zu laufen, da bestand der Weg aus einem Blockfeld mit runden Steinen. Das war SO Rutschig bei mir, dass ich an der Stelle dann umgekehrt bin, um den Pfad am Wasser entlang zu laufen (Ein Glück dass ich Arjan gesehen habe und dann wusste dass das der Pfad ist den ich gesucht habe).

                                                                                                                                                              Ich finde es ja total witzig, dass du mir dann quasi immer nur einen Tag voraus warst. Während du also am Donnerstag in Aktse aufgebrochen bist und bis etwa hinter Sitojaure gelaufen, bin ich am Donnerstag morgens auf den Skierffe, und war abends in Aktse. Ich bin da aber ehrlich, hätte ich am Donnerstag früh Nebel gehabt und die vage Hoffnung auf Sicht am Freitag, um dann am selben Tag bis hinter Sitojaure zu laufen, hätte ich auch nicht gemacht.

                                                                                                                                                              (PS: Hast du mich nicht gesehen am Donnerstag früh? habe oben gestanden und dir gewunken.

                                                                                                                                                              Ich war ja am Freitag früh in Aktse sogar zu faul, runter zum Wasser zu laufen. Tolle Fotos von da unten auf den Skierffe, die Aussicht hätte ich dann auch haben können, habe aber drauf verzichtet.
                                                                                                                                                              Zuletzt geändert von Freedom33333; 03.07.2020, 11:16.

                                                                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                                                                Fuchs
                                                                                                                                                                • 22.08.2010
                                                                                                                                                                • 1835
                                                                                                                                                                • Privat


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                                                                                                                                                                AW: [SE] Im Sarek 2019: Keine Gipfel, viel Nebel – Am Ende alles gut?

                                                                                                                                                                Zitat von Freedom33333 Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                Das mit dem Elch ist natürlich der Hammer, ziemlich einmaliges Erlebnis. Wobei der auch schon recht alt aussieht, vielleicht war das schon Altersschwäche dass der keine Lust hatte sich zu bewegen. Bei mir war der Weg durch den Wald aber ein Alptraum weil im Nieselregen, vielleicht erinnerst du dich an der einen Stelle im Tal wo man an einen recht großen See kam und dann nach links musste relativ nahe an den Hang um weiter durch das Tal zu laufen, da bestand der Weg aus einem Blockfeld mit runden Steinen. Das war SO Rutschig bei mir, dass ich an der Stelle dann umgekehrt bin, um den Pfad am Wasser entlang zu laufen (Ein Glück dass ich Arjan gesehen habe und dann wusste dass das der Pfad ist den ich gesucht habe).

                                                                                                                                                                Ich finde es ja total witzig, dass du mir dann quasi immer nur einen Tag voraus warst. Während du also am Donnerstag in Aktse aufgebrochen bist und bis etwa hinter Sitojaure gelaufen, bin ich am Donnerstag morgens auf den Skierffe, und war abends in Aktse. Ich bin da aber ehrlich, hätte ich am Donnerstag früh Nebel gehabt und die vage Hoffnung auf Sicht am Freitag, um dann am selben Tag bis hinter Sitojaure zu laufen, hätte ich auch nicht gemacht.

                                                                                                                                                                (PS: Hast du mich nicht gesehen am Donnerstag früh? habe oben gestanden und dir gewunken.

                                                                                                                                                                Ich war ja am Freitag früh in Aktse sogar zu faul, runter zum Wasser zu laufen. Tolle Fotos von da unten auf den Skierffe, die Aussicht hätte ich dann auch haben können, habe aber drauf verzichtet.
                                                                                                                                                                Genau, ich war immer einen Tag voraus. Das wurde mir klar, als ich deine Nachricht aus dem Snavvagge bekam.
                                                                                                                                                                Im Wald hatten wir Glück, da hatten wir gutes Wetter. Es wurde nur mit der Zeit etwas „boring“. Beim nächsten Mal würde/werde ich auch am Wasser gehen - viel schöner und auch schneller.

                                                                                                                                                                PS: Klar hab ich dich von unten auf dem Gipfel des Skierffe gesehen. Ich war nur
                                                                                                                                                                zu faul zurückzuwinken.
                                                                                                                                                                My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

                                                                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                                                                  • 734
                                                                                                                                                                  • Privat


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                                                                                                                                                                  AW: [SE] Im Sarek 2019: Keine Gipfel, viel Nebel – Am Ende alles gut?

                                                                                                                                                                  Da hast Du ja echt Pech gehabt mit den Gipfeln. So schlimm hätte ich den Schnee oben auf den Låddebåkte nicht eingeschätzt - aber Du hast ja den Tag auch so wunderbar genossen und darauf kommt es an. Die Geröllwüste vor der Skierffe-Ebene habe ich versucht, mir im Nebel vorzustellen: Nicht gut - das möchte ich nicht im müden Zustand machen.

                                                                                                                                                                  Aber mich im müden Zustand über den Sitojaure paddeln lassen - das ist natürlich ein Traum. Mir ging damals die Fahrt mit dem Motorboot viiiel zu schnell. Und dann dieser herrliche Sonnenlicht am Abend - wunderschön. Ich wünsche Dir einen schönen letzten Tag.

                                                                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                                                                    Fuchs
                                                                                                                                                                    • 22.08.2010
                                                                                                                                                                    • 1835
                                                                                                                                                                    • Privat


                                                                                                                                                                    #82
                                                                                                                                                                    AW: [SE] Im Sarek 2019: Keine Gipfel, viel Nebel – Am Ende alles gut?

                                                                                                                                                                    Zitat von vobo Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                    Da hast Du ja echt Pech gehabt mit den Gipfeln. So schlimm hätte ich den Schnee oben auf den Låddebåkte nicht eingeschätzt - aber Du hast ja den Tag auch so wunderbar genossen und darauf kommt es an. Die Geröllwüste vor der Skierffe-Ebene habe ich versucht, mir im Nebel vorzustellen: Nicht gut - das möchte ich nicht im müden Zustand machen.

                                                                                                                                                                    Aber mich im müden Zustand über den Sitojaure paddeln lassen - das ist natürlich ein Traum. Mir ging damals die Fahrt mit dem Motorboot viiiel zu schnell. Und dann dieser herrliche Sonnenlicht am Abend - wunderschön. Ich wünsche Dir einen schönen letzten Tag.
                                                                                                                                                                    Vielleicht war das mit dem Schnee auf dem Låddebåkte tatsächlich nicht so schlimm, aber wenn ich Einschränkungen bei der Verwendung von Trailrunner Schuhen sehe, dann ist es jene bei Auf- und Abstiegen auf verschneiten Gipfeln. Das ist selbst mir zu heikel. Würde ich mich unsicher und nicht wohl fühlen.
                                                                                                                                                                    My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

                                                                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                                                                      Fuchs
                                                                                                                                                                      • 22.08.2010
                                                                                                                                                                      • 1835
                                                                                                                                                                      • Privat


                                                                                                                                                                      #83
                                                                                                                                                                      AW: [SE] Im Sarek 2019: Keine Gipfel, viel Nebel – Am Ende alles gut?

                                                                                                                                                                      Freitag, 13.09.19


                                                                                                                                                                      Cozy ending… in Saltoluokta


                                                                                                                                                                      Selbstverständlich hatte ich gestern Abend den späten Abendhimmel noch ein letztes Mal nach potentiellen Nordlichtern abgesucht - natürlich Fehlanzeige!
                                                                                                                                                                      Heute liegt keine große Wegstrecke mehr vor mir. Ich starte um etwa 9 Uhr und mache, bis zu meinem Eintreffen in Saltoluokta nur einmal eine ganz kurze Pause.
                                                                                                                                                                      Der weitere Weg ist auch recht unspektakulär, einschließlich dem sogenannten Vindskydd Autsutjvagge, den ich rechts liegen lasse. So strebe ich im flotten Tempo meinem heutigen Ziel entgegen.
                                                                                                                                                                      Das Wetter ist überwiegend recht schön, so dass ich regelrecht in einen „Flow“ komme.
                                                                                                                                                                      Dieser Zustand tritt bei mir meist dann ein, wenn das Gelände keine allzu großen Schwierigkeiten aufweist, und ich somit schnell und sicher voranschreiten kann.
                                                                                                                                                                      Einziger Höhepunkt ist die grandiose Landschaft um den Bietsávvre und den Berg Lulep Gierkav.
                                                                                                                                                                      Letzterer bietet sich regelrecht z. B. für eine Tagestour auf den Gipfel an. Ich hoffe, dass ich irgendwann mal, bei gutem Wetter, genügend Zeit habe, um auf seinen Gipfel zu steigen.




                                                                                                                                                                      Rechts der Lulep Gierkav, im Zentrum der Slugga, als kleine Erhebung



                                                                                                                                                                      Fantastisch: Der Lulep Gierkav



                                                                                                                                                                      Der klassische Berg ist wie eine Pyramide: Der Slugga


                                                                                                                                                                      Irgendwann beginnt dann der Abstieg nach Saltoluokta, dass ja nur knapp über dem Niveau des Langås - Sees liegt.
                                                                                                                                                                      Gegen 13 Uhr treffe ich dort ein, und kaum habe ich meinen Rucksack abgestellt, geht auch schon ein kräftiger Regen - Schauer nieder. Der hatte sich bereits etwa 20 Minuten früher angekündigt.
                                                                                                                                                                      Saltoluokta ist eine der ältesten ( und schönsten? ) Hütten im schwedischen Fjell, hat eine wunderbare Küche und eine tolle Sauna mit großem, Panorama - ähnlichem Fenster.
                                                                                                                                                                      Es ist bereits mein zweiter Besuch in Saltoluokta und deshalb habe ich diesmal keine Fotos gemacht.
                                                                                                                                                                      Die schon etwas älteren Fotos sind leider bei einem Festplatten - Absturz verloren gegangen. Daran habe ich mich aber erst wieder erinnert, als ich bereits zu Hause war.
                                                                                                                                                                      Als erstes kaufe ich Bier und Chips und buche meine Unterkunft.
                                                                                                                                                                      Es ist das letzte, freie Bett! Puh, Punktlandung, da habe ich ja noch mal Glück gehabt.
                                                                                                                                                                      Anschließend reserviere ich gleich für das Abendessen und das Frühstück, ebenso die morgige Überfahrt mit dem Boot nach Kebnats.
                                                                                                                                                                      Nachdem ich meine Sachen in meiner Unterkunft „verteilt“ habe verbringe ich die nächsten gut zwei Stunden in der Sauna - einfach herrlich, nach jeder längeren Tour. Gibt es etwas Besseres?
                                                                                                                                                                      Dann folgt noch das wunderbar zelebrierte ( und ausgezeichnet schmeckende ) Abendessen.
                                                                                                                                                                      Der weitere Abend verläuft gut gelaunt in einer kleinen Runde mit Maria, Lennart und einem Deutschen aus meinem Zimmer, der vorher auch im Sarek unterwegs war.


                                                                                                                                                                      Samstag, 14.09.19


                                                                                                                                                                      Abreise


                                                                                                                                                                      Am Morgen geht es dann mit dem Boot nach Kebnats, wo der Bus schon wartet. In Gällivare esse ich noch mit Maria und Lennart zu Mittag, bevor wir in den Zug steigen, der mich nach Luleå bringt.
                                                                                                                                                                      Im Hotel in Luleå verbringe ich meine letzte Nacht, verzichte aber auf einen weiteren, kulinarischen Höhepunkt.
                                                                                                                                                                      Mein Rückflug geht erst am Sonntag Nachmittag und nach einem ausgedehnten und guten Frühstück lasse ich mir Zeit.

                                                                                                                                                                      Nachdem ich in Stockholm in einen anderen Flieger umgestiegen bin, staune ich nicht schlecht:
                                                                                                                                                                      Zwei Reihen vor mir - das ist doch nicht zu glauben - sitzt doch tatsächlich: drtech aus dem Forum!
                                                                                                                                                                      Ich wechsle den Platz mit seinem Nebenmann und….ja, der Rückweg vergeht im angeregten Gespräch - gefühlt - sehr viel schneller, sozusagen „wie im Fluge“.


                                                                                                                                                                      Epilog


                                                                                                                                                                      Enttäuschung und Glück auf einer Tour liegen immer eng beieinander, genau so, wie Plan und Wirklichkeit.
                                                                                                                                                                      Oft schon habe ich meine Pläne umwerfen, oder anpassen müssen. Das ist manchmal durchaus schmerzhaft, doch ich habe gelernt, dass Jubel, Euphorie, Begeisterung und Hochgefühl gleich um die Ecke liegen.
                                                                                                                                                                      Abzuwettern und - mehr oder weniger - zu wissen, dass der Plan nun eine Änderung verlangt, kam deshalb nur im ersten Moment einer Enttäuschung gleich. Vielmehr war es nicht mehr als ein Dämpfer, denn irgendwo in meinem Inneren wusste ich bereits, dass ein anderes Glück bereits auf mich wartet.

                                                                                                                                                                      Unterm Strich waren die kleinen Enttäuschungen vielleicht zahlreicher, aber dafür waren die kurzen Momente des Glücks umso stürmischer und tiefer.
                                                                                                                                                                      Ich habe den Sarek als einen besonderen, ursprünglicheren und ja, inzwischen auch vertrauteren Ort kennen- und schätzen gelernt.
                                                                                                                                                                      Die Unsicherheit ist mittlerweile gewichen und so verbleibt ein starker Wunsch zurück, der Wunsch nach Wiederkehr, zurück zu seinem Mythos, der ihm, zumindest zum Teil, noch immer innewohnt:
                                                                                                                                                                      Der letzten Wildnis Europas.
                                                                                                                                                                      Und nochmal: Wie gut, dass Gott auch den Sarek geschaffen hat.
                                                                                                                                                                      Am Ende war alles gut.

                                                                                                                                                                      Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit.


                                                                                                                                                                      Zuletzt geändert von evernorth; 17.07.2020, 17:42. Grund: ergänzt
                                                                                                                                                                      My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

                                                                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                                                                        Fuchs
                                                                                                                                                                        • 03.01.2014
                                                                                                                                                                        • 1067
                                                                                                                                                                        • Privat


                                                                                                                                                                        #84
                                                                                                                                                                        AW: [SE] Im Sarek 2019: Keine Gipfel, viel Nebel – Am Ende alles gut?

                                                                                                                                                                        Zitat von evernorth Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                        Jeden Moment erwarte ich den Anblick der Skarkistugan, die ich ja schon auf dem Hinweg so „zielsicher“ gefunden hatte, doch genau das passiert nicht.
                                                                                                                                                                        Gibt es hier tatsächlich so viele Pfade und Möglichkeiten, um daran vorbeizulaufen?

                                                                                                                                                                        ...

                                                                                                                                                                        Wir beschließen indes, weiter auf dem Pfad zu bleiben, der sich mitten durch den Wald windet. Teilweise führt der Pfad hinunter bis an die Wasserkante, doch überwiegend verläuft er mitten durch den Wald. Einmal können wir zwei Wanderer weit draußen am Wasser sehen. Das schaut viel interessanter aus, doch an mehreren Stellen, wo es sich scheinbar anbietet, können wir nicht weiter hinaus gelangen. Vermutlich wollen wir es nicht ernsthaft genug, denn schnell haben wir uns auf „unseren“ Waldpfad wieder fest eingelassen. Der Pfad ist schließlich gut und deutlich, doch er windet sich weiter, ein ums andere Mal, so dass wir gefühlt kaum Strecke machen. Ich vermute mal, dass es signifikant länger dauert, durch den Wald zu gehen, als dem Parallel - Pfad am Wasser zu folgen. Nicht unerheblich ist auch der Vorteil der viel besseren Aussicht, die dieser Pfad bietet.
                                                                                                                                                                        Oh ja. Auch wenn es in diversen Beschreibungen klar und deutlich erklärt ist, dass ab Skårkistugan der Weg am Strand besser ist und direkt an der Wasserkante entlang geht, kann man den mühelos verfehlen und sich dann kilometerlang unnötig durchs Gestrüpp mühen. Ich habe mich dann seinerzeit bei dem westlichsten der kleinen Seen 593 zum Strand durchgeschlagen, weil es mir im Wald zu blöd ward. Das Gelände zwischen Wald und Strand ist eine interessante Mischung von Weidengestrüpp und Sumpf und war von strömendem Wasser durchflossen, woraus sich die interessanten Fortbewegungsarten des Bushwhacking, Grasbüschelhüpfing und Matschwating ergaben. Am Strand weiterzugehen war es dann das reine Vergnügen.

                                                                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                                                                          Fuchs
                                                                                                                                                                          • 22.08.2010
                                                                                                                                                                          • 1835
                                                                                                                                                                          • Privat


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                                                                                                                                                                          AW: [SE] Im Sarek 2019: Keine Gipfel, viel Nebel – Am Ende alles gut?

                                                                                                                                                                          Zitat von Taffinaff Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                          Oh ja. Auch wenn es in diversen Beschreibungen klar und deutlich erklärt ist, dass ab Skårkistugan der Weg am Strand besser ist und direkt an der Wasserkante entlang geht, kann man den mühelos verfehlen und sich dann kilometerlang unnötig durchs Gestrüpp mühen. Ich habe mich dann seinerzeit bei dem westlichsten der kleinen Seen 593 zum Strand durchgeschlagen, weil es mir im Wald zu blöd ward. Das Gelände zwischen Wald und Strand ist eine interessante Mischung von Weidengestrüpp und Sumpf und war von strömendem Wasser durchflossen, woraus sich die interessanten Fortbewegungsarten des Bushwhacking, Grasbüschelhüpfing und Matschwating ergaben. Am Strand weiterzugehen war es dann das reine Vergnügen.
                                                                                                                                                                          Du sagst es, na, dann beim nächsten Mal. Den Wald kenne ich nun, mehr, als zur Genüge!
                                                                                                                                                                          Allerdings: Ohne den Wald, bzw. Im Wald gelaufen zu sein: Kein Elch - Kontakt!
                                                                                                                                                                          My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

                                                                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                                                                            Dauerbesucher
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                                                                                                                                                                            • 779
                                                                                                                                                                            • Privat


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                                                                                                                                                                            AW: [SE] Im Sarek 2019: Keine Gipfel, viel Nebel – Am Ende alles gut?

                                                                                                                                                                            Ich bin seit Monaten mal wieder hier und musste natürlich sofort deinen Bericht lesen

                                                                                                                                                                            Danke für die schönen Bilder und den spannenden Bericht.

                                                                                                                                                                            Wie gut, dass Gott auch den Sarek geschaffen hat!
                                                                                                                                                                            Das hast du schön gesagt

                                                                                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                                                                                              Fuchs
                                                                                                                                                                              • 22.08.2010
                                                                                                                                                                              • 1835
                                                                                                                                                                              • Privat


                                                                                                                                                                              #87
                                                                                                                                                                              AW: [SE] Im Sarek 2019: Keine Gipfel, viel Nebel – Am Ende alles gut?

                                                                                                                                                                              Zitat von blackteah Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                              Ich bin seit Monaten mal wieder hier und musste natürlich sofort deinen Bericht lesen


                                                                                                                                                                              Das ist mir natürlich nicht entgangen. Umso schöner, dass du mal wieder vorbei schaust.

                                                                                                                                                                              Danke für die schönen Bilder und den spannenden Bericht.


                                                                                                                                                                              Das hast du schön gesagt
                                                                                                                                                                              Gerne und ganz vielen Dank.
                                                                                                                                                                              My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

                                                                                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                                                                                Alter Hase
                                                                                                                                                                                • 30.05.2007
                                                                                                                                                                                • 3996
                                                                                                                                                                                • Privat


                                                                                                                                                                                #88
                                                                                                                                                                                AW: [SE] Im Sarek 2019: Keine Gipfel, viel Nebel – Am Ende alles gut?

                                                                                                                                                                                Vielen Dank!!!!!!!!!!!
                                                                                                                                                                                So möchtig ist die krankhafte Neigung des Menschen, unbekümmert um das widersprechende Zeugnis wohlbegründeter Thatsachen oder allgemein anerkannter Naturgesetze, ungesehene Räume mit Wundergestalten zu füllen.
                                                                                                                                                                                A. v. Humboldt.

                                                                                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                                                                                  Fuchs
                                                                                                                                                                                  • 22.08.2010
                                                                                                                                                                                  • 1835
                                                                                                                                                                                  • Privat


                                                                                                                                                                                  #89
                                                                                                                                                                                  AW: [SE] Im Sarek 2019: Keine Gipfel, viel Nebel – Am Ende alles gut?

                                                                                                                                                                                  Zitat von Mika Hautamaeki Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                  Vielen Dank!!!!!!!!!!!
                                                                                                                                                                                  Gerne. Freut mich, wenn es dir gefallen hat.
                                                                                                                                                                                  Zuletzt geändert von evernorth; 20.07.2020, 21:39. Grund: Zitier-Funktion optimiert
                                                                                                                                                                                  My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

                                                                                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                                                                                    Dauerbesucher
                                                                                                                                                                                    • 31.01.2010
                                                                                                                                                                                    • 898
                                                                                                                                                                                    • Privat


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                                                                                                                                                                                    AW: [SE] Im Sarek 2019: Keine Gipfel, viel Nebel - Am Ende alles gut?

                                                                                                                                                                                    Zitat von evernorth Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                    Das klingt interessant. Wäre schön, wenn du dich noch mal melden könntest, wenn du dir die Schuhe angesehen hast.
                                                                                                                                                                                    Wenn es nicht schon klar ist: Bitte keine Schuhe mit Goretex Membran ( o.ä. ) nehmen, ist teurer, bringt keine Vorteile und benötigt eine laaange Trocknungszeit.
                                                                                                                                                                                    So, ich habe mittlerweile den TX Guide von La Sportiva und war damit im Juli/August bereits in Norwegen unterwegs. Vorläufiges Fazit: Sehr, sehr gute Schuhe, die auch an meinen schmalen Füßen super passen. Getragen habe ich sie auf einer 7-tägigen Tour im Dovrefjell, bei einer Tagestour über den Romsdalseggen und dann noch auf einer 6-tägigen Tour in Reinheimen/Tafjordfjella. Auf den langen Touren lag das Rucksackgewicht deutlich über 20 kg (ich war mit meiner Frau und Tochter unterwegs, wo ich den Löwenanteil für alle trage und meine Tochter mit ihren 10 Jahren noch fast nichts ...). Das Gelände war anspruchsvoll: viel Geröll, Blockfelder, Schneefelder, kaum einfache Pfade. Mit den Schuhen fühlte ich mich aber immer sicher und höheres bzw. festeres Schuhwerk habe ich nie vermisst. Die Stabilität der Schuhe schätze ich gegenüber Trailrunnern deutlich höher ein, bei ähnlich guter Flexibilität und Leichtigkeit. Was ich nur noch nicht testen konnte, sind die Trocknungseigenschaften der Schuhe. Zwar sind wir am letzten Tag auch einfach durch Bäche gelaufen und die Schuhe wurden klatschnass, aber es war eben der letzte Tag ohne weitere Zeltnacht ... Vielleicht kommen die Schuhe auf einer Spätherbsttour wieder zum Einsatz, wo ich dann aber denke, noch ein Paar wasserdichte Sealskinz-Socken einzupacken ...
                                                                                                                                                                                    www.martin-huelle.de

                                                                                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                                                                                      Erfahren
                                                                                                                                                                                      • 15.12.2012
                                                                                                                                                                                      • 109
                                                                                                                                                                                      • Privat


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                                                                                                                                                                                      AW: [SE] Im Sarek 2019: Keine Gipfel, viel Nebel – Am Ende alles gut?

                                                                                                                                                                                      Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit.
                                                                                                                                                                                      Sehr sehr gerne - ein toller Reisebericht - vielen Dank dafür

                                                                                                                                                                                      PS: Für den interessierten Leser wäre als Sahne oben drauf noch eine Übersichtskarte mit der Gesamtstrecke recht hilfreich

                                                                                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                                                                                        Alter Hase
                                                                                                                                                                                        • 28.08.2017
                                                                                                                                                                                        • 3014
                                                                                                                                                                                        • Privat


                                                                                                                                                                                        #92
                                                                                                                                                                                        AW: [SE] Im Sarek 2019: Keine Gipfel, viel Nebel - Am Ende alles gut?

                                                                                                                                                                                        Zitat von evernorth Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                        Wenn es nicht schon klar ist: Bitte keine Schuhe mit Goretex Membran ( o.ä. ) nehmen, ist teurer, bringt keine Vorteile und benötigt eine laaange Trocknungszeit.
                                                                                                                                                                                        Zitat von MartinHuelle Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                        So, ich habe mittlerweile den TX Guide von La Sportiva und war damit im Juli/August bereits in Norwegen unterwegs. Vorläufiges Fazit: Sehr, sehr gute Schuhe ...
                                                                                                                                                                                        Das probiere ich jetzt auch mal. Heute abend geht's los in den Sarek, mit "halbhohen" Salomon, etwas höher als der genannte La Sportiva, ohne Goretex. Höher, weil vmtl. auch mal Schnee und vielleicht Gletscher (m. Grödeln), dazu auch kombiniert mit Gamaschen. Ich werde berichten.

                                                                                                                                                                                        Kommentar