• berniehh
    Alter Hase
    • 31.01.2011
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    • Privat


    [CA] Northern Rockies Traverse 2019

    Tourentyp Trekkingtour
    Breitengrad 57.799333143
    Längengrad -125.1149545
    Inhaltsverzeichnis

    Wieso diese Gegend?

    die Planung

    die Anreise Teil 1

    die Anreise Teil 2


    Northern Rockies Traverse / Teil 1

    Allgemeiner Überblick

    1. und 2.Tag

    3. und 4.Tag

    5. und 6.Tag

    7. und 8.Tag

    9. und 10.Tag

    11. und 12.Tag

    Organisieren und Entspannen in Fort Nelson


    der Flugtag (1)

    der Flugtag (2)

    Northern Rockies Traverse / großer Hauptteil

    Aufbruch/kurzer Überblick & Gesamteindruck plus 13. und 14.Tag

    15. und 16.Tag

    17. und 18.Tag

    19.Tag

    20. und 21.Tag

    22.Tag

    23.Tag

    24.Tag

    25.Tag (Gataga River)

    26. bis 28.Tag (zum Churchill Peak Camp)

    29. und 30.Tag (über zwei Pässe)

    31. bis 33.Tag (Churchill Creek Camp & Racing River

    34. und 35.Tag (Racing River)


    36.Tag (der nächste Gletscherpass)


    37. und 38.Tag (obere Gataga River Talzweige)

    38. und 39.Tag (Tuchodi River)

    40.Tag (Muskwa River und Fern Lake)

    41. und 42.Tag (Muskwa River)

    43. und 44.Tag

    45.Tag

    46.Tag (Pass zum Prophet River)

    47. bis 49.Tag (zum Head Camp und weiter.....)

    50. und 51.Tag

    52.Tag (über den nächsten Gletscherpass)

    53. und 54.Tag (wilde Waldtäler)

    55. und 56.Tag (oberes Sikanni Chief River Valley)

    57.Tag (hochalpiner Pass zum Fairy Lake)

    58.Tag (Redfern Lake)

    59. und 60.Tag (Trimble Lake & Rocky Mountain Foothills)


    61.Tag (Rocky Mountain Foothills)



    62. und 63.Tag (Wintereinbruch & zurück in die Zivilisation)



    Geraldine - Fryatt Valley Loop

    Anreise zum Jasper Nationalpark & 1.Trekkingtag


    2.Tag (Geraldine Lakes)

    3.Tag (erste Passquerung)

    4.Tag

    5.Tag (zweite Passüberquerung)


    6. und 7.Tag (Lick Creek Valley)

    8.Tag (Fryatt Valley Trail)

    9.Tag (zurück in die Zivilisation)

    Calgary

    Continental Divide Trek

    die Anreise & 1.Tag (Sherbrooke Lake)


    2.Tag (Mount Niles)


    3.Tag (Waputik Icefield

    4. und 5.Tag (Tal zum Hector Lake)

    6. bis 8.Tag (Passquerung ins obere Bow Valley & Schlechtwetterruhetage)

    9.Tag (Wapta Icefield)

    10.Tag: (Sackgasse am Delta Glacier)

    11.Tag: (weitere Sackgasse)

    12.Tag: (rauswandern am Peyto Lake)

    die zwei letzten Kurztreks

    Cirque Peak

    Canmore

    Cougar Creek - Stinton Lake - Carrot Creek

    zurück nach Calgary
    Zuletzt geändert von berniehh; 09.02.2020, 14:38.
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  • berniehh
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    • 31.01.2011
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    #2
    AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

    Hier kommt nun der Bericht über meine Tour durch die nördlichen Rocky Mountains, einer noch kaum besuchten Region………


    Wieso diese Gegend?

    Nach dem ganzen Ärger und Stress mit der Polizei auf meiner Chinareise im letzten Jahr (Bericht siehe hier), wollte ich in diesem Jahr mal wieder irgendwo hinfahren wo es politisch entspannter zugeht.

    Die nördlichen Rocky Mountains hatte ich mir vor etlichen Jahren schonmal auf Google-Earth angeschaut und als interessant eingestuft. Seitdem schlummerten sie bei mir als potenzielles Trekkingreiseziel im Hinterkopf.

    Das scheint eine riesige unerschlossene Wildnis zu sein, ohne Straßen und Fahrwege für hunderte von Kilometern, die außer ein paar Outfitter und Jäger noch kaum Leute auf dem Schirm haben.

    Auf den Topokarten sind keine Pfade eingezeichnet, also vermutete ich daß die ganze Gegend dann wohl weglos sein muss. Brauchbare Infos über mehrtägige Trekkingrouten findet man keine.
    Es gibt bestimmt Leute, die da schonmal durchgewandert sind, Berichte darüber habe ich aber nicht gefunden.

    Da ich für dieses Jahr noch keine bessere Idee hatte, wollte ich mir die nördlichen Rocky Mountains mal für eine ausgiebige Entdeckung vornehmen.

    Mehrere Parks bedecken das Gebirge. Der bei weitem größte ist der Northern Rocky Mountains Provincial Park. Zwei weitere extrem abgelegene Parks sind der Dune Za Keyih Provincial Park und die Kwadacha Wilderness.

    Durch den nördlichen Teil des Gebirges verläuft der Alaska Highway, der ein guter Startpunkt für längere Touren wäre, will man sich nicht einfliegen lassen.
    Stöbert man in Fort Nelson rum, findet man in der öffentlichen Bibliothek sowie im Northern Rockies Visitor Information Center Informationen über kurze Tageswanderungen, ausgehend vom Alaska Highway. Das war´s dann aber auch schon.

    Ich war schon sehr neugierig darauf, wie dieses Gebirge wohl aussehen mag und was mich dort erwarten wird.
    Fotos zum Anklicken findet man auf Google-Earth kaum, ausser vom Redfern Lake und entlang des Alaska Highways.
    Eine 3-D-Ansicht auf Google-Earth lässt aber vermuten daß die Gegend spektakulär sein muss.
    Insbesondere der von motorisierten Fahrzeugen noch völlig unerreichbare zentrale und südliche Teil bietet wirklich dramatische Landschaften. Wenn diese Gegend direkt neben den Nationalparks Banff und Jasper liegen würde, wäre es ein weiterer Weltklasse-Park, der jedes Jahr von Millionen Touristen besucht werden würde. Zum Glück ist es aber nicht so.

    Also dann wollte ich mal schnell mit meiner Routenplanung beginnen, für eine lange durchgehende Wildnisdurchquerung………..
    Zuletzt geändert von berniehh; 27.09.2019, 23:58.
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    • berniehh
      Alter Hase
      • 31.01.2011
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      #3
      AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

      die Planung

      Auf Google Earth hatte ich mir ziemlich willkürlich eine Linie gezeichnet, einmal von Norden nach Süden quer durch die nördlichen Rocky Mountains, was eine Wanderstrecke von über 700 Kilometern ergibt, durchgehend durch unberührte Wildnis, ohne Querung einer einzigen Straße oder Fahrweges dazwischen.
      Diese Strecke wollte ich jetzt mal ablaufen.
      Start am Liard River und Ende am Redfern Lake, bzw. Sikanni Chief River.

      Ich hatte überhaupt keine Ahnung wie schwierig das Gelände und wie dicht der Busch in dieser Gegend ist, bzw. ob man da ohne Pfade überhaupt durchkommt.

      Da ich davon ausging daß das Gelände anspruchsvoll und das Vorwärtskommen langsam werden könnte, plante ich mal mit einem recht vorsichtigem Schnitt von nicht mehr als 12 Kilometern am Tag. Dann wird es wohl schon irgendwie klappen.

      Wenn dann noch einige Schlechtwetterruhetage hinzukommen, müsste die Gesamtstrecke in 65 bis 70 Tagen zu schaffen sein.
      Natürlich ging ich davon aus auf der gesamten Strecke keine Leute zu treffen, ausser vielleicht ab Spätsommer den ein oder anderen Jäger als Zufallsbegegnung.

      Das ist ja alles schön und gut, aber das größte Problem an der ganzen Sache war doch die Frage: Wie schleppe ich Essen für 65 bis 70 Tage?

      In den ersten 10 bis 15 Tagen führt meine Route noch relativ nah am Alaska Highway, bis zu der Stelle wo der Highway, bei Toad River, einen 45 Grad Knick nach Osten macht und sich komplett von meiner Route entfernt.
      Dort könnte ich nochmal einen Schlenker zur Straße machen und zum Einkaufen nach Fort Nelson trampen. Somit brauche ich am Start nur Essen für 15 Tage mitschleppen.

      Diese ersten 10 bis 15 Tage dienen gleichzeitig als Testtour, um ein Gefühl für das Gelände zu bekommen und um herauszufinden, ob mein geplanter Schnitt von 12 Kilometern am Tag zu schaffen ist oder ob ich für den darauffolgenden großen Hauptteil nochmal alles umplanen muss.

      Der erste Abschnitt ist also abgehakt!

      Aber was ist mit den restlichen 55 Tagen?

      Wenn ich mit voller Ausrüstung gehe, also incl. Steigeisen und Eispickel, die ich auf dieser Tour definitiv mitnehmen werde, kann ich Essen für 20 Tage im Rucksack mitschleppen. Für 25 Tage ginge auch noch, aber das wäre dann schon grenzwertig mit einem Rucksackgewicht von 40 bis 45 Kilogramm.

      Das heisst ich brauche unterwegs noch zweimal Proviantnachschub!!

      Zunächst spiele ich ernsthaft mit dem Gedanken noch zwei weitere Schlenker zum Alaska Highway zu machen. Das wäre aber mega weit und bis ich nach dem Wiedereinstieg mit voller Proviantladung zurück auf meiner Route bin, wird ein Großteil des Proviants schon wieder verbraucht sein so daß ich mir nach kurzer Zeit auf einen erneuten Ausstieg vorbereiten kann

      Schnell merke ich daß es so nicht funktionieren wird!
      Ich wäre die meiste Zeit nur mit Aus- und Wiedereinstiegen beschäftigt und käme auf meiner eigentlichen Route kaum noch vorwärts.

      Ausserdem kommt dann noch hinzu daß weitere Ausstiege, bis auf wenige gut ausgesuchte Routen, ohne Packraft oder Pferd kaum möglich wären. Große unfurtbare Flüsse, wie der Prophet River mit seinen ganzen Seitenarmen oder der Muskwa River, versperren den Weg zurück zum Alaska Highway.

      Weitere Ausstiege sind somit also ausgeschlossen!!

      Als zweite Möglichkeit käme dann noch in Betracht meine Route nochmal komplett umzuplanen, also nur den direktesten Weg wählen, auf leichteste und schnellste Talrouten. Vielleicht schaffe ich es so ja in 25 Tagen von Toad River zum Redfern Lake.
      Der Nachteil dabei: landschaftlich deutlich weniger spektakulär und bestimmt paarhundert Kilometer weniger Strecke.
      Kommt also auch nicht in Frage!
      Mein Ziel ist es nicht die nördlichen Rockies auf der schnellsten und unspektakulärsten Route zu durchqueren,….. es soll schon eine landschaftlich recht geile Tour werden.

      Über die dritte Möglichkeit, von der Natur zu leben, habe ich garnicht erst nachgedacht, sondern sie von vornherein ausgeschlossen.
      Mit Jagen und Fischen habe ich keine Erfahrung und weiss auch nicht welche PfLanzen, ausser Blaubeeren, sonst noch essbar sind.
      Selbst wenn ich die Erfahrung hätte von der Natur zu leben und es auf dieser Tour praktizieren würde, wäre ich jeden Tag etliche Stunden damit beschäftigt mir mein Essen zu suchen, so daß ich kaum noch vorwärts kommen würde.
      Von der Natur zu leben scheint mir eher was für Leute zu sein, die wochen- oder monatelang an einem Ort verbringen wollen.

      Dann kommt als viertes nur noch die teuerste Möglichkeit in Betracht, mir food-drops aus der Luft zu organisieren!

      Per E-mail schreibe ich das Visitor Information Center in Fort Nelson an, mit der Bitte mir die Namen und E-mail Adressen von Buschpiloten aus Fort Nelson oder Umgebung zu schicken.

      Ich bekam zwei Namen:
      Peter Villers aus Fort Nelson, der mehrere Cessnas hat und Urs Schildknecht, der am Muncho Lake stationiert ist und ein Wasserflugzeug besitzt.

      Peter Villers schreibe ich an, schildere ihm mein Vorhaben und frage ob die Möglichkeit besteht entlang meiner Route food-drops zu organisieren.

      Seine Antwort kommt schnell. Über meine geplante Route äußert er sich skeptisch-zurückhaltend und kommt gleich als erstes mal mit der uralten Geschichte von dem Franzosen, der vor sieben oder acht Jahren auf eine ähnliche Tour aufgebrochen war und nie wieder aufgetaucht ist.

      Peter war aber bereit mir mit food-drops auszuhelfen, hat allerdings geschrieben daß seine Landemöglichkeiten entlang meiner Route nur sehr begrenzt seien. Er schickt mir die Koordinaten von nur fünf möglichen Landestellen zu, keine davon liegt direkt an meiner Route, aber alle sind in eintägigem Abstecher von meiner Route erreichbar. Oder ich plane meine Route so um daß ich direkt da durchkomme.

      Es sind alles Outfitter-Camps, die in der Jagdsaison, ab Spätsommer/Herbst, von Jägern mit deren Guides angeflogen werden. Für den Rest des Jahres sind diese Camps in der Regel verlassen. Kann auch sein daß das eine oder andere Camp mal das ganze Jahr über unbesucht bleibt, schreibt Peter.

      Von diesen fünf Camps schliesse ich eines aus. Um dort hinzukommen muss der Gataga River gefurtet werden und da ich nicht weiss ob er furtbar ist, nehme ich von diesem Camp Abstand.
      Die vier anderen kämen für meine food-drops aber in Frage.

      Mit diesen Informationen gebe ich mich erstmal zufrieden.
      Alle weiteren Details und wie es denn genau mit den food-drops ablaufen soll, kann man ja später in Fort Nelson persönlich klären.

      Aus dem Internet mache ich mir Sreenshots von Topokarten und drucke sie aus. 36 Blätter in schwarz-weiss decken meine Route ab. Dazu noch 8 weitere Blätter, die meine Route in einer groberen Übersicht darstellen.

      Fast vier Monate wollte ich für diese Reise veranschlagen. Solange wird meine Northern Rockies Traverse zwar nicht dauern, aber mit dem Rest der Zeit kann ich ja im Anschluss noch ein oder zwei Treks im Banff oder Jasper Nationalpark machen.

      Dann wird der Flug gebucht: Hin am 5.Juni nach Fort St.John und zurück am 25. September aus Calgary für insgesamt 799 Euro.

      Nun kann es also endlich losgehen……..
      Zuletzt geändert von berniehh; 28.09.2019, 06:16.
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      • codenascher

        Lebt im Forum
        • 30.06.2009
        • 5064
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        #4
        AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

        Bernd, das hört sich ja schon wieder alles seeeehr interessant an. Gut das du zum berichten aus der Wildnis zurück gekehrt bist, Ich werde wie immer ein treuer Mitleser sein.

        Bin im Wald, kann sein das ich mich verspäte

        meine Weltkarte

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        • berniehh
          Alter Hase
          • 31.01.2011
          • 2501
          • Privat


          #5
          AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

          Hi Sven, dann hoffe ich mal dass dir der Bericht gefallen wird
          www.trekking.magix.net

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          • Meer Berge
            Fuchs
            • 10.07.2008
            • 2381
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            #6
            AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

            Normalerweise überspringe ich das ganze Vorgeplänkel von Planung und Anreise - bei dir ist schon das spannend!

            Toll, ich bin seeeehr gespannt, wie es dir ergeht und was du erlebst, ob deine Planung hinhaut und alles klappt!

            Dummerweise bin ich selbst erstmal 2 Wochen weg und verpasse den Einstieg, aber so habe ich auch etwas, auf das ich mich bei meiner Rückkehr schon freue

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            • sinje
              Dauerbesucher
              • 13.11.2017
              • 700
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              #7
              AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

              Oh, wie schön, das wird spannend!

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              • Gast20200707
                GELÖSCHT
                Dauerbesucher
                • 25.05.2013
                • 764
                • Privat


                #8
                AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                bums, abonniert. Die Gegend klingt sehr interessant. Was hättest Du nach der Testtour geplant, wenn du abgebrochen hättest? Wie teuer ist der Food supply aus der Luft?

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                • Fjellfex
                  Fuchs
                  • 02.09.2016
                  • 1511
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                  #9
                  AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                  Zitat von berniehh Beitrag anzeigen

                  Der Nachteil dabei: bestimmt paarhundert Kilometer weniger Strecke.
                  Kommt also auch nicht in Frage!
                  .
                  Neee, sowas kommt wirklich nicht in Frage!

                  Das verspricht wieder ein Abenteuer vom feinsten zu werden - bin dabei!

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                  • berniehh
                    Alter Hase
                    • 31.01.2011
                    • 2501
                    • Privat


                    #10
                    AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                    Vielen Dank für die Kommentare. Dann hoffe ich daß auch Euch der Bericht gefallen wird

                    Zitat von Meer Berge Beitrag anzeigen
                    Dummerweise bin ich selbst erstmal 2 Wochen weg und verpasse den Einstieg, aber so habe ich auch etwas, auf das ich mich bei meiner Rückkehr schon freue
                    Also dann wünsche ich dir einen schönen Urlaub
                    Wohin geht´s denn?

                    Zitat von elbspitze Beitrag anzeigen
                    Die Gegend klingt sehr interessant. Was hättest Du nach der Testtour geplant, wenn du abgebrochen hättest?
                    Keine Ahnung, aber irgendwas in der Gegend hätte ich schon gemacht. Was genau das sein würde hätte ich mir überlegt wenn ich wirklich abgebrochen hätte.

                    Zitat von elbspitze Beitrag anzeigen
                    Wie teuer ist der Food supply aus der Luft?
                    Die Kosten von food-drops können ganz unterschiedlich sein, von fast gratis bis extrem teuer ist alles möglich. Prinzipiell hängen die Kosten ab von der geflogenen Distanz. Je weiter die Entfernung, desto höher der Preis.

                    Wie teuer nun genau meine food-drops geworden wären oder geworden sind, wird später im Bericht geschrieben
                    www.trekking.magix.net

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                    • Voronwe
                      Erfahren
                      • 03.04.2008
                      • 443
                      • Privat


                      #11
                      AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                      Yeah, bernie ist wohlbehalten zurück und wir können uns auf einen Bericht freuen.

                      Und Kanada triggert mich sowieso.

                      Also abbonniert und harre gespannt der Dinde die da kommen.

                      Ich finde gerade Deine Vorbereitungsberichte sehr spannend und könnte da auch gerne mehr von lesen. Eben weil es so ganz und gar unaltäglich ist.
                      "We aren't lost! We only don't know where we are!" - Cartman

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                      • berniehh
                        Alter Hase
                        • 31.01.2011
                        • 2501
                        • Privat


                        #12
                        AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                        die Anreise Teil 1

                        Mit British Airways fliege ich von Hamburg über London nach Calgary.




                        Blick aus dem Flugzeugfenster über Grönland auf dem Flug von London nach Calgary


                        das sieht nach einer megageilen Trekkinggegend aus


                        nach zweieinhalb Stunden Wartezeit auf dem Flughafen von Calgary geht´s mit Westjet weiter nach Fort St.John

                        Ankunft um 0:30!
                        Bis ich ausgestiegen bin, meinen Rucksack vom Band geholt habe und das Flughafengebäude verlassen kann vergeht eine halbe Stunde.

                        Und was macht man nun nachts um 1 Uhr bei kaltem Nieselwetter in Fort St.John?
                        Richtig, man sucht sich schnellstmöglichst eine Wildcampstelle noch in Flughafennähe!
                        Damit ich im Dunkeln nicht solange rumsuchen muss, hatte ich die Gegend um den Flughafen schon zuhause auf Google-Earth abgecheckt und mir die Koordinaten einer möglichen Wildcampstelle in mein GPS-Gerät gespeichert.
                        Darauf steuere ich nun zu,....und Bingo, es war ein Volltreffer


                        Meine Wildcampstelle in Fort St.John

                        Es sind noch 700 Kilometer zu meinem Trekkingstartpunkt, die ich per Anhalter zurücklegen muss. Rein theoretisch könnte ich für die ersten 400 Kilometer bis nach Fort Nelson auch den Bus nehmen. Der fährt allerdings nur einmal die Woche, jeden Dienstag. Blöderweise ist heute Donnerstag
                        Ich müsste also 5 Tage hier in Fort St.John auf den nächsten Bus warten.
                        Da geht per Anhalter fahren deutlich schneller

                        Fort St.John wäre mit seinen 18.000 Einwohnern in Deutschland nur eine unbedeutene Kleinstadt. Hier ist es nach Fairbanks und Whitehorse die drittgrößte Stadt entlang des 2288 Kilometer langen Alaska Highways.
                        Der Hauptwirtschaftszweig ist Öl- und Gasförderung.

                        Von meinem Camp marschiere ich zunächst die fünf bis sechs Kilometer in die Innenstadt. Als erstes zum Geldautomaten, ich brauche dringend kanadische Dollar.
                        Ausser ein paar Läden ist nichts los hier, auch kaum Menschen auf den Bürgersteigen unterwegs.


                        Tote Hose in der Innenstadt von Fort St.John

                        Das Hauptleben scheint sich einen Kilometer weiter südlich, am Alaska Highway, abzuspielen, wo auch der ganze Durchreiseverkehr durchkommt und sich die üblichen Motel- und Fastfoodketten entlangreihen. Dort liegen auch die größten Supermärkte und besten Einkaufsmöglichkeiten. Ich finde einen Outdoorladen, wo ich 85 Dollar ausgebe für Bärenspray, zwei Gaskartuschen und Mückenmittel.

                        Dann marschiere ich einen Kilometer weiter zu Walmart und kaufe den Proviant meiner ersten 15 Trekkingtage ein. Etwa deutsches Preisniveau, vielleicht bisschen mehr.
                        Ich könnte den Proviant zwar auch noch in Fort Nelson einkaufen, dort soll es aber nur zwei kleinere Supermärkte geben, die deutlich teurer sind.

                        Anschließend noch schnell zu A&W einen Burger verdrücken und fürs Dessert zu McDonalds, bevor ich mich gegen 14 Uhr zum trampen an den Alaska Highway stelle.
                        Erstes Ziel Fort Nelson, 400 Kilometer entfernt.
                        Ich rechne nicht unbedingt damit heute noch anzukommen.

                        Nach anderthalb Stunden hält das erste Auto an, ein älterer Einheimischer, der aber nur 12 Kilometer weit fährt bis zur Abzweigung zu seinem Haus.

                        Dann geht´s flott weiter mit zwei verschiedenen Autos, jeweils für 100 Kilometer, ohne lange Wartezeiten. Beide Fahrer waren auf dem Weg zu ihrer Arbeitsstelle auf einer Ölbohrstelle im Wald. Der zweite fährt mich nach Sasquatch Crossing, wo er einen Kollegen abholt und dann wieder zurückfährt.

                        Landschaftlich ist die Strecke von Fort St.John nach Fort Nelson wie man sich Nordwestkanada vorstellt: Wälder, Wälder und nichts als Wälder. Einsamkeit pur, gefühlt nur alle 100 Kilometer mal zwei Häuser an der Straße. Man kann sagen 400 Kilometer relativ flach durch Wald.

                        Manche Leute würden sagen die Strecke ist langweilig. Aber 400 Kilometer relativ flach durch Wald sind mir deutlich lieber als 400 Kilometer durch relativ flaches Farmland Man spürt quasi die endlose Waldwildnis um einen herum, möchte am liebsten aussteigen und gleich loslaufen, einfach nur immer geradeaus.

                        Der Northern Rockies Regional District, der sich von hier aus für 600 Kilometer bis zur Yukongrenze erstreckt, ist mit seiner Fläche von 85.000 Quadratkilometern und Bevölkerungsdichte von nur 0,06 Einwohnern pro Quadratkilometer (davon die meisten in Fort Nelson) sogar noch dünner besiedelt wie das Yukon Territorium und Alaska.


                        der Alaska Highway aus dem Autofenster fotografiert


                        nichts als Wälder, bis zum Horizont.........

                        In Sasquatch Crossing stelle ich mich wieder zum trampen an den Alaska Highway. Es sind noch 220 Kilometer nach Fort Nelson und nur wenig Verkehr. Ich kann kilometerweit die Straße entlangblicken und sehe schon 5 Minuten im Vorraus wenn da ein Auto kommt.

                        Zum Glück muss ich auch diesmal nicht lange warten bis zwei polnische Touristen im Mietwagen stoppen. Sie sind auf dem Weg nach Whitehorse, das sie bis morgen vormittag erreicht haben wollen. Keine Ahnung wie sie das machen wollen, aber sie sagen sie wollen die ganze Nacht vollpower durchfahren (und dabei die überaus sehenswerte Landschaft entlang der Strecke verpassen) Wie auch immer, sollen sie machen. Auf jeden Fall sind es zwei nette Typen, mit denen man sich gut unterhalten kann. Jedenfalls mit dem einen, der andere spricht nur polnisch.


                        Abendstimmung am Alaska Highway


                        ein Schwarzbär am Alaska Highway, aus dem Autofenster fotografiert


                        Bärensichtungen sind am Alaska Highway nichts ungwöhnliches



                        Abends um 22:00 lasse ich mich bei kaltem Schauerwetter in der Ortsmitte von Fort Nelson absetzen und marschiere die paarhundert Meter an den Ortsrand zu meiner Wildcampstelle im Wald, die ich mir schon zuhause auf Google-Earth ausgesucht hatte.


                        meine Wildcampstelle in Fort Nelson
                        Zuletzt geändert von berniehh; 29.09.2019, 01:35.
                        www.trekking.magix.net

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                        • Meer Berge
                          Fuchs
                          • 10.07.2008
                          • 2381
                          • Privat


                          #13
                          AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                          Zitat von berniehh Beitrag anzeigen
                          Und was macht man nun nachts um 1 Uhr bei kaltem Nieselwetter in Fort St.John?
                          Richtig, man sucht sich schnellstmöglichst eine Wildcampstelle noch in Flughafennähe!
                          Moin Bernie!
                          Super, es geht los!

                          An dieser Stelle musste ich auch
                          Beim Lesen dieser beiden Sätze dachte ich: Ich hätte mir zu Hause auf Google Earth schonmal eine Stelle gesucht.

                          Und genau das hast du gemacht!

                          Ich dachte, nur ich bin so überorganisiert (sofern ich die Zeit zur Vorbereitung habe).

                          Gespannte Grüße,
                          Sylvia

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                          • Mika Hautamaeki
                            Alter Hase
                            • 30.05.2007
                            • 3996
                            • Privat


                            #14
                            AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                            Juhu, ein neuer Bericht von Bernie, die nächsten Wochen sind lesestoff gesichert.
                            So möchtig ist die krankhafte Neigung des Menschen, unbekümmert um das widersprechende Zeugnis wohlbegründeter Thatsachen oder allgemein anerkannter Naturgesetze, ungesehene Räume mit Wundergestalten zu füllen.
                            A. v. Humboldt.

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                            • berniehh
                              Alter Hase
                              • 31.01.2011
                              • 2501
                              • Privat


                              #15
                              AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                              Zitat von Meer Berge Beitrag anzeigen
                              Ich dachte, nur ich bin so überorganisiert
                              das ist doch heutzutage ganz normal
                              Andere Leute buchen sich schon Wochen vor ihrer Reise auf trivago ihr Hotelzimmer und wir suchen uns halt schon Wochen vorher auf Google-Earth unsere Wildcampstellen

                              Hallo Mika, ich hoffe dir wird der Bericht auch gefallen
                              www.trekking.magix.net

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                              • berniehh
                                Alter Hase
                                • 31.01.2011
                                • 2501
                                • Privat


                                #16
                                AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                die Anreise Teil 2

                                Fort Nelson liegt ziemlich einsam und verlassen inmitten der endlosen Wälder Nordwestkanadas und ist mit seinen knapp über 3000 Einwohnern verglichen mit deutschen Verhältnissen nur ein größeres Dorf.
                                Der Alaska Highway führt hier durch und die nächstgelegenste Kleinstadt liegt 400 Kilometer entfernt Richtung Süden, Fort St.John.
                                Fährt man den Alaska Highway weiter Richtung Norden liegt der nächste Ort sogar noch weiter entfernt, 530 Kilometer, Watson Lake im Yukon, das allerdings nur 800 Einwohner hat.
                                Die nächste richtige Kleinstadt Richtung Norden ist Whitehorse im Yukon, über 950 Kilometer von Fort Nelson. Nur um mal eine Vorstellung von den Dimensionen und der Einsamkeit hier zu bekommen.

                                Der Ort selber ist unattraktiv und überhaupt nicht sehenswert, keine Frage!
                                Da ist Fort Nelson aber keine Ausnahme, das gilt generell für kanadische Städte, hatte ich so den Eindruck. Kanada bietet endlose unberührte Natur und phantastische Landschaften, aber die Städte sind mega hässlich! Ausnahme sind da wohl nur die Grossstädte.
                                Aber ich bin ja auch nicht hierhergekommen um mir Fort Nelson anzuschauen

                                Bin heute von meiner Wildcampstelle umgezogen ins Father Poullet Hostel, wo man gratis übernachten kann, sogar mit heißer Dusche. Eine gute Alternative zum wild zelten.
                                http://redbookonline.bc211.ca/servic...oullet_shelter
                                Das hatte ich auch schon zuhause im Internet gefunden, aber die Dame am Touri-Infoschalter hier meinte das sei nur für Aboriginies, als ich ihr nach dem Weg danach fragte. Das ist natürlich Quatsch,….und ich habs dann auch alleine gefunden!
                                Normale Unterkünfte sind hier schweineteuer, für unter 79,99 Dollar die Nacht kriegt man keine Besenkammer.


                                Ups,....hier habe ich ausversehen auf EFFECTS geschaltet, weshalb das Foto fast wie selbstgezeichnet aussieht


                                wieder EFFECTS, ich bekomme ein Zweibettzimmer für mich alleine


                                und so sieht es auf normalem Foto aus. Wahrscheinlich nicht schlechter als jedes stinknormale Motelzimmer

                                Im Father Poullet Hostel kann ich auch tagsüber meine Sachen lassen, während ich mich im Ort verweile. Beim Wildcampen geht das nicht und wenn dann nur mit ungutem Gefühl. Da muss ich jedesmal wenn ich wo hingehe das Camp abbauen und alles mitnehmen.
                                Nicht dass ich Angst hätte jemand klaut mir meine Sachen. Mein Camp lag gut versteckt, das würde so schnell keiner finden, aber Bären könnten das Camp plündern. Die kommen hier bis zum Ort ran.

                                Touristen, die nicht selber in die Wildnis reinwandern, aber trotzdem mal einen Bären live zu Gesicht bekommen wollen, sollten den Alaska Highway befahren. Das ist eine fast sichere Garantie Bären zu sehen.
                                Von dem was mir Einheimische erzählt haben und was ich beim Trampen auch selber gesehen habe, kann man davon ausgehen auf dem Alaska Highway im groben Schnitt alle 50 Kilometer einen Bär direkt am Highwayrand zu sehen. Auf einer mehrstündigen Autofahrt kann man so also fünf bis sechs Bären sehen, meistens Schwarzbären, aber auch Grizzlies sind dabei.

                                Später mache ich mich auf dem Weg zu Villers Air Service um das Gespräch mit Peter zu führen wegen meiner food-drops. Der Flugplatz liegt mitten im Wald 9 Kilometer nördlich von Fort Nelson.

                                Für meinen ersten food-drop kommt entweder das Churchill Creek Camp oder das Churchill Peak Camp in Frage und für den zweiten entweder das Mt.Sheffield Camp oder Head Camp am Prophet River.

                                Es soll folgendermaßen ablaufen: Wenn ich eines der Camps erreiche schicke ich Peter per Spot eine „Help-message“, dann kommt er vorbeigeflogen und bringt mir das Essen, während ich dort auf ihn warte. Die Kosten dafür werden sich je Flug auf etwa 1800 kanadische Dollar belaufen.

                                Peter will aber versuchen es für mich billiger zu machen indem er mein Proviantkarton einfach mitnimmt, falls er sowieso zu eines der Camps fliegen sollte und den dann dort irgendwo deponiert. Das wird sich aber erst kurzfristig entscheiden, momentan hat er noch keine Buchung dorthin. Die Chancen dafür würden im Herbst (=Jagdsaison) deutlich besser stehen als um diese Jahreszeit. Im schlimmsten Fall müsste ich halt für beide Flüge den vollen Preis zahlen.

                                Den Rest des Tages verbringe ich in Fort Nelson zum entspannen und die restlichen Einkäufe erledigen.


                                A&W, mein Stammrestaurant - hier gibt´s die besten Burger der Stadt


                                einer der beiden Supermärkte......


                                typische "Innenstadtszene" (wieder EFFECTS) - sieht ja wirklich unattraktiv hier aus und nur für Autos gemacht

                                Am nächsten Tag breche ich auf zu meiner Testtour. Der Startpunkt liegt am Liard River, 300 Kilometer nördlich von Fort Nelson am Alaska Highway. Ich versuche mein Glück per Anhalter dorthin, aber lasse mir mal wieder viel Zeit und stelle mich erst um 14 Uhr zum trampen an den Highway.

                                Das fängt echt blöd an heute, innerhalb von drei Stunden halten nur zwei Autos an. Beide Fahrer nehmen mich aber nicht mit, sondern wollen nur wissen wo ich hinwill. Sie fahren eh nur paar Kilometer aus dem Ort raus. Einer der beiden meint noch daß Fort Nelson so ziemlich der schwierigste Ort zum Trampen überhaupt ist,….er stand hier schonmal drei Tage an der Straße.

                                Ich muss aber zum Glück nur drei Stunden warten. Dann nehmen mich zwei nette Frauen aus Fort Nelson mit, die mal eben die 530 Kilometer zur nächsten Siedlung nach Watson Lake wollen, zu ihren Männern, die da in den Wäldern nach bestimmten Pilzen suchen.

                                Beim Trampen wartet man also gegebenfalls lange, aber wenn man hier in dieser Gegend mitgenommen wird, kommt man gleich hunderte Kilometer weit. Ausser den Liard Highway gibt es ja nur noch diese eine Straße und vor Watson Lake kaum potenzielle Ziele, wo ein Fahrer sonst noch stoppen könnte.


                                nicht weit hinter Fort Nelson führt der Alaska Highway langsam in die Rocky Mountains rein.
                                Die gesamten 300 Kilometer zu meinem Trekkingstartpunkt führen durch ununterbrochene Wildnis pur



                                Wälder bis zum Horizont, fotografiert von einer Aussichtsstelle am Highwayrand
                                Hier hält fast jeder an, die meisten aber nicht wegen der Aussicht, sondern weil hier die einzigste Stelle mit Smartphoneempfang sein soll



                                normale Szene hier - auf der Gesamtstrecke sehen wir mindestens 6 Bären und irgendwann zählt man schon garnicht mehr mit.


                                der steile Felsberg dahinten wird Steamboat genannt - es ist das Tor in die nördlichen Rockies


                                der Summit Lake auf 1280 m Höhe im Stone Mountain Provincial Park


                                auch normale Szene hier - aus dem Autofenster fotografiert


                                .....und weiter geht´s


                                Blick nach Süden das MacDonald Creek Valley aufwärts


                                bis zu meinem Ziel bleibt die Landschaft so.......

                                Der Alaska Highway ist eine beliebte Strecke für amerikanische Wohnmobilreisende. Einige Campingplätze und teure Lodgen liegen entlang der Strecke durch die Rockies. Fast alle Touristen hier sind aber nur Durchreisende auf dem Weg ins Yukon Territorium oder nach Alaska und halten sich nicht lange hier auf. Völlig zu unrecht! In Sachen Outdoor, Wildnistouren, Jagen, Fischen, Flussbefahrungen, Wandern, spektakuläre Landschaften, Flightseeing etc… gehört der Northern Rockies Regional District mit zu den lohnensten Zielen British Columbias.


                                Nach 300 Kilometern lasse ich mich von den beiden Frauen gegen 20:30 mitten im Nirgendwo absetzen. Sie haben noch über 200 Kilometer Fahrt bis Watson Lake vor sich.


                                Abschiedsfoto

                                Als die beiden weitergefahren sind fange ich an mich zu wundern wo denn wohl der Liard River ist?. Fliesst er versteckt hinter der dichten Waldwand?

                                Ich schaue mir meine Kartenausdrucke mal genauer an, versuche mich zu orientieren und finde dann heraus daß der Liard River noch über 8 Kilometer entfernt liegen muss!
                                So ein Mist, ich bin zu früh ausgestiegen, weil ich die GPS-Koordinate meines Trekkingstartpunktes falsch eingegeben habe!!

                                Egal! Jetzt noch die acht Kilometer versuchen zu trampen oder zu Fuss entlang des Highways dorthinzuwandern kommt nicht in Frage. Dann starte ich meinen Trek eben hier.

                                Für heute ist es schon zu spät zum Starten, aber hier direkt am Highway will ich auch nicht campen. Ich verlasse die Straße und wander weglos durch dichten Wald Richtung Westen in ein Tal rein. Habe zwar keine Kartenausdrucke von diesem Tal, aber egal.


                                dieses weglose Waldtal will ich aufwärts wandern

                                Weit komme ich nicht, nur dreihundert Meter vom Alaska Highway schlage ich mein Zelt auf. Für dieses kurze Stück brauche ich über 50 Minuten, weil ich mich am steilen Buschhang festlaufe und durch die Schlucht die Flusseite wechseln muss.

                                Das fängt ja gut an....

                                Aber meine Campstelle ist super und nun bin ich endlich in der Wildnis und meine Tour kann beginnen…….


                                Camp im dichten Wald am Trekkingstartpunkt (530 m Höhe)
                                Zuletzt geändert von berniehh; 16.01.2020, 21:55.
                                www.trekking.magix.net

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                                • codenascher

                                  Lebt im Forum
                                  • 30.06.2009
                                  • 5064
                                  • Privat


                                  #17
                                  AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                  Alleine die Anreise zu deinem verschobenen Trekking Startpunkt ist ein Abenteuer. Echt unglaublich was du immer alles an Strapazen für dich aufnimmst. Jetzt gehts richtig los, das wird ein Spaß!
                                  Hattest du auf der Reise Kontakt mit Bären oder anderem wilden Getier? Bärenspray hattest du ja dabei, wie hast du die Lebensmittel aufbewahrt, nachts in den Baum gehangen?

                                  Bin im Wald, kann sein das ich mich verspäte

                                  meine Weltkarte

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                                  • Glenfiddich
                                    Erfahren
                                    • 19.02.2012
                                    • 280
                                    • Privat


                                    #18
                                    AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                    Ja, wie du mit deinen "wohlriechenden" Lebensmittel umgegangen bist würde mich auch interesieren.
                                    Ich war selbst neulich in Kanada bei einer geführten Wander/- Kanu Tour und dort wurde der Guide nicht müde uns auf die Bärengefahr aufmerksam zu machen.

                                    Ach ja, werde dich natürlich hier begleiten.
                                    Ich habe Talente, Rechtschreibung gehört nicht dazu.

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                                    • Pielinen
                                      Fuchs
                                      • 29.08.2009
                                      • 1356
                                      • Privat


                                      #19
                                      AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                      Über die Bären kann man einen eigenen Faden aufmachen und sehr kontrovers diskutieren.
                                      Praktisch funktioniert das Aufhängen von 20kg Proviant an den dünnen Bäumchen schlecht, und die Bären außerhalb der Nationalsparks und weit weg von Ortschaften hatten noch nie Menschenkontakt.
                                      Ich habe auch schonmal einen Bären von unserem lagernden Proviantsack verscheucht.

                                      Bin weiterhin sehr neugierig, auch was die Stromfrage betrifft.
                                      Wer nichts weiß muss alles glauben...

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                                      • Intihuitana
                                        Fuchs
                                        • 19.06.2014
                                        • 2101
                                        • Privat


                                        #20
                                        AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                        Oha es geht los.
                                        Da wird dann wohl in den nächsten Wochen einiges zu lesen sein, bis ich aus der Altiplanowüste zurück bin.

                                        Bin gespannt.
                                        Russian Roulette is not the same without a gun. - Lady Gaga

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                                        • blauloke

                                          Lebt im Forum
                                          • 22.08.2008
                                          • 8843
                                          • Privat


                                          #21
                                          AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                          Freue mich ebenfalls auf deinen Bericht.
                                          Du kannst reisen so weit du willst, dich selber nimmst du immer mit.

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                                          • berniehh
                                            Alter Hase
                                            • 31.01.2011
                                            • 2501
                                            • Privat


                                            #22
                                            AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                            Vielen Dank für die netten Kommentare

                                            na dann beantworte ich mal kurz Eure Fragen:

                                            Zitat von codenascher Beitrag anzeigen
                                            Hattest du auf der Reise Kontakt mit Bären oder anderem wilden Getier?
                                            Diese Frage beantworte ich im nächsten Post

                                            Zitat von codenascher Beitrag anzeigen
                                            Bärenspray hattest du ja dabei, wie hast du die Lebensmittel aufbewahrt, nachts in den Baum gehangen?
                                            Zitat von Glenfiddich Beitrag anzeigen
                                            Ja, wie du mit deinen "wohlriechenden" Lebensmittel umgegangen bist würde mich auch interesieren.
                                            Ich war selbst neulich in Kanada bei einer geführten Wander/- Kanu Tour und dort wurde der Guide nicht müde uns auf die Bärengefahr aufmerksam zu machen.
                                            Also die allgemeine Lehre von Essen im Baum hängen halte ich für theoretischen Unsinn und nicht praxistauglich, jedenfalls nicht auf meiner Art von Touren.
                                            Das funktioniert nur in bestimmten Gegenden, mit viel viel Zeitaufwand (erstmal einen geeigneten Baum dafür finden) und Erfahrung, man sollte es vorher schon fünf bis zehnmal praktiziert haben. Unerfahrene können zwar ihr Essen in den Baum hängen, das wäre dann aber nicht bärensicher

                                            Ich bin mit kochen, essen und Essen lagern daher nicht anders verfahren wie überall sonst auch, das heisst alles im Zelt
                                            Zur Not hätte ich ja das Bärenspray.

                                            Zitat von Pielinen Beitrag anzeigen
                                            Bin weiterhin sehr neugierig, auch was die Stromfrage betrifft.
                                            also darüber hatte ich ja vor der Reise ein ziemliches Fass aufgemacht

                                            Für die Kamera hatte ich sechs vollgeladene Akkus mit, dazu vier Powerbanks und ein Solarpanel.
                                            Das Solarpanel habe ich schon gleich am Anfang, ohne je benutzt zu haben, weggeschmissen, weil es sich schon beim testen zuhause als unbrauchbar erwiesen hat.

                                            Mit eine der vier Powerbanks habe ich unterwegs zwei Fotoakkus wieder aufgeladen, aber das hätte ich mir auch sparen können. Die sechs vollgeladenen Akkus hätten ausgereicht, denn während der Tour habe ich festgestellt daß meine neue Kamera mit einer Akkuladung 1000 Fotos machen kann, statt nur 350, wie mit der alten.

                                            Ich hatte also mehr als genug Strom

                                            Zitat von Intihuitana Beitrag anzeigen
                                            bis ich aus der Altiplanowüste zurück bin.
                                            .
                                            Altiplanowüste klingt interessant
                                            www.trekking.magix.net

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                                            • berniehh
                                              Alter Hase
                                              • 31.01.2011
                                              • 2501
                                              • Privat


                                              #23
                                              AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019


                                              Northern Rockies Traverse / Teil 1


                                              Allgemeiner Überblick (Fotos kommen im nächsten Post)

                                              Zwölf Tage war ich auf diesem Trekkingabschnitt unterwegs.
                                              Prinzipiell war es eine Wanderung durch dicht bewaldete Täler mit sechs Passüberquerungen, fünf davon oberhalb der Baumgrenze und einer noch innerhalb der Waldzone.

                                              Generell war ich überrascht von der Schwierigkeit des Geländes und hatte nicht erwartet daß die Wälder so dicht sind. Oberhalb der Wälder zieht sich in fast jedem Talende eine kilometerweite fast undurchdringliche alpine Buschzone entlang. Man findet kaum offene Flächen dazwischen, der Busch reicht direkt bis an die Bäche ran. Meiden oder umgehen kann man ihn nicht. Die gesamten Talflächen, die ich vor der Reise auf Google-Earth als offene Grassenken gedeutet hatte, waren in Wirklichkeit durchgehend undurchdringliche Buschzonen.

                                              Die Bergkämme sind in diesem Bereich der Northern Rockies in der Regel sanft, offen und wären leicht bewanderbar, sofern das Wetter mitspielt.

                                              Eigentlich kann man sagen daß dieser Trek kaum machbar wäre, gäbe es keine Pfade.

                                              Überraschenderweise habe ich aber fast überall welche gefunden. Oft kaum frequentierte Reiterpfade, die allerdings überhaupt nicht vergleichbar sind mit den gut angelegten und markierten Pfaden im Banff und Jasper Nationalpark.
                                              Die Wege sind auf keinen Karten eingezeichnet, alle unmarkiert, oft voll mit Löchern, verwurzelt, verschlammt und völlig zugewachsen. Obwohl man auf einem Pfad wandert zwängt man sich die meiste Zeit durch dichten Busch. Oft verliert man die Route und muss erstmal ne Weile rumsuchen. Die Pfade werden vielleicht zwei bis dreimal im Jahr von Jägern benutzt und im Rest des Jahres regelmäßig von Wild.

                                              Wahrscheinlich kennen nur die Guides der Outfitter den Verlauf der Pfade. Für Ortsunkundige ist es daher schwierig hier überhaupt eine Trekkingtour zu planen. Eine gute Routenfindungsgabe, Top Orientierungssinn sowie absolute Flexibilität sind unbedingt erforderlich.

                                              Man kann hier nicht einfach stur seiner von zuhause aus geplanten Route folgen, die man sich mal auf Google-Earth zurechtgezeichnet hat.
                                              In der Praxis bin ich dort gewandert wo es am einfachsten ist und wohin die Pfade verlaufen. Ich wusste nie wohin sie führen und auch nie im Vorraus über welchen Pass ich als nächstes steige oder in welches Tal ich als nächstes einbiege.
                                              Im Vorraus Routenpläne zu schmieden macht hier keinen Sinn. Wer auf sowas steht kann das zwar machen, aber spätestens hinter der nächsten Talkurve werden diese Pläne eh wieder über den Haufen geworfen. Also kann man es auch gleich seinlassen.

                                              Meine eigene Routenfindung und Entscheidungen wurden immer spontan getroffen und waren bestimmt von Faktoren, die ich in unmittelbarer Nähe vorfand. Wenn ich heute abend sage ich will morgen in das Tal dort vorne reinwandern, dann kann es am nächsten Morgen, wenn man direkt vor dem Eingang steht, schon wieder ganz anders aussehen.

                                              Auf diese Weise bin ich auch einigermaßen gut vorwärts gekommen, auch wenn ich mich nicht an meine ursprünglich geplante Route gehalten habe. Aber solange die grundsätzliche Richtung noch stimmt, war alles gut.
                                              Man muss halt nur aufpassen nicht allzustark von der grundsätzlichen Richtung abzuweichen.
                                              Viele Pfade kann man überrachend weit folgen, sofern man sie nicht verliert.
                                              20 Kilometer oder mehr am Tag sind in vielen Tälern durchaus drin.

                                              Ausserdem findet man viele Wildpfade, die überall kreuz und quer durch den Busch verlaufen. Im großen und ganzen vermute ich daß man in jedem Haupttal und auch in den meisten Nebentälern schon irgendwelche Pfade finden wird. Verlassen würde ich mich darauf aber nicht. Die Gefahr daß man sich irgendwo hoffnungslos festläuft, ist durchaus gegeben.
                                              Ganz übel wird es wenn man vom offenen alpinen Gelände absteigt und keinen Einstiegspfad in die undurchdringliche Buschzone findet.

                                              Ein Jäger aus dem Yukon hat mir später erzählt daß ich auf meiner Route wahrscheinlich die meiste Zeit auf Wildpfade gewandert bin und nicht auf Reiterpfade. Er meinte die Wildpfade sind oft so ausgetreten, daß man sie nicht mehr von Reiterpfaden unterscheiden kann. Das war mir aber egal, die Hauptsache ist daß ich dank der Pfade überhaupt vorwärtsgekommen bin.

                                              Ich habe sogar meinen Schnitt von 12 Kilometern am Tag erreicht, hätte sogar auf einen höheren kommen können und die Tour locker in 10 Tagen oder weniger gemacht, wenn das Wetter besser wäre.
                                              Die letzten drei bis vier Tage war sauschlecht, hat fast nur geregnet, war kalt und auch tagsüber kaum über 5 Grad. Die restlichen Tage war wechselhaft. Komplett regenfreie Tage gab es nur einen.

                                              Menschen habe ich auf der gesamten Tour keine einzigen getroffen, aber das war auch zu erwarten.

                                              Tiere habe ich auch nur wenige gesehen. Im dichten Busch kann man eh nicht weit sehen. Ausserdem habe ich beim Wandern auch nicht so auf Tiere geachtet. Der Jäger aus dem Yukon meinte später zu mir, wenn man im Wald gezielt nach Tieren Ausschau hält, dann sieht man auch überall welche. Und das glaube ich ihm.

                                              Ich habe immerhin nur einen Grizzly gesehen. Ein riesen Vieh! Als er mich sah kam er direkt auf mich zugerannt, es sah nach einem Angriff aus!
                                              Mein Pfefferspray hatte ich schon im Anschlag, aber 30 Meter vor mir ist er glücklicherweise abgedreht und in den Busch verschwunden. Das war beängstigend!

                                              Bärenfusspuren und Bärenkot sah ich jeden Tag etliche Male.

                                              Ausserdem habe ich noch einen Wolf gesehen, mehrere Karibus, Stachelschweine in Hülle und Fülle sowie undefinierbares Kleingetier.

                                              Insgesamt war dies eine gelungene erste Testtour und sehr lohnender Wildnistrek!
                                              Zuletzt geändert von berniehh; 30.09.2019, 21:48.
                                              www.trekking.magix.net

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                                              • berniehh
                                                Alter Hase
                                                • 31.01.2011
                                                • 2501
                                                • Privat


                                                #24
                                                AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019


                                                der Trekverlauf



                                                1.Tag:


                                                mein Camp am nächsten Morgen. Ich lasse mir mal wieder viel Zeit und breche erst um 12:30 auf.

                                                Weglos wander ich durch dichten Wald talaufwärts und komme nur langsam vorwärts. Mit der Zeit nervt das Gelände


                                                für kurze Abschnitte kann ich verwachsene Wildpfade folgen.


                                                Bibertümpel


                                                wenn das Gelände nicht so schwierig wäre könnte man sagen die Landschaft ist schön......

                                                Nach drei Kilometern kurvt sich das Tal nach rechts (Norden) und führt dann kilometerweit über einen flachen Sattel (695 m) an zwei schmalen Seen vorbei und einer Kette weiterer Bibertümpel. Alles im dichten Wald, man sieht kaum was von der Umgebung, außer direkt vom Seeufer aus.
                                                Zwar kann ich manchmal vage erkennbare Wildwechsel folgen, es ist aber trotzdem ein schwieriges Gelände mit langsamen Vorwärtskommen, etwas frustrierend schon gleich am ersten Tag


                                                der erste See auf 695 m


                                                und hier der zweite See



                                                Als es am Ende des zweiten Sees anfängt sanft wieder bergab zu führen, finde ich eine ganz gute Campstelle, eingepfercht im dichten Wald, aber neben ein kleines Minirinnsal, so daß ich wenigstens Trinkwasser habe.


                                                Camp 1 (1664 m)

                                                In 7h50 habe ich nur siebeneinhalb Kilometer geschafft, eine ziemlich schlechte Performance
                                                Wenn es so weitergeht schaffe ich meinen Schnitt von 12 Kilometern am Tag nie


                                                so sieht meine vor der Reise nagelneu gekaufte Isomatte von Globetrotter (die aussen am Rucksack befestigt war) nach dem ersten Trekkingtag aus
                                                Durch das ständige zwängen durch den Busch sind überall Schaumstoffteile rausgerissen mit tiefe Risse, die durch die halbe Matte gehen.
                                                Dasselbe Model benutze ich seit Jahrzehnten, aber bei allen vorigen Reisen sah die Matte erst nach 4 Monaten so aus. Durch Buschgeplackere leidet die Matte, klar,......aber ich habe ich den Eindruck daß seitdem da nicht mehr Globetrotter, sondern Frilufts draufsteht billigerer Schaumstoff verwendet wird, der die Qualität der Matte massiv mindert


                                                2.Tag:

                                                Heute will ich das Tal verlassen und Richtung Westen über den Bergkamm ins nächste Tal steigen.


                                                ein kurzes Stück geht´s durch dichten Wald, dann stoße ich auf dieses trockene offene Bachbett, das mir ein gutes Vorwärtskommen beschert, bis zum Fuße des Bergkammes


                                                dann geht´s steil nach oben, erst hartes Buschgeplackere, dann offenes Gelände.
                                                Hier blickt man zurück und sieht das offene Bachbett, das ich hochgewandert bin.



                                                herrliche Fernblicke tun sich auf. Man sieht sogar den mächtigen Liard River, ganz hinten am Horizont.


                                                hier nochmal der Liard River


                                                Blick nach Osten Richtung Mount Prudence


                                                nach 4h40 vom Camp erreiche ich den Gebirgskamm auf 1500 m Höhe (mein Pass Nr.1). Mache erstmal Mittagspause bei Hammer-Aussicht, hier Richtung Südwesten, meine geplante Richtung.
                                                Das Wetter wird jetzt ziemlich wechselhaft mit Schauer.



                                                direkt auf der anderen Seite blickt man runter in dieses extrem verbuschte Tal, das ich ursprünglich absteigen und gegebenfalls dort unten campen wollte.
                                                Da es nach einem zu harten Geplackere aussieht bleibe ich erstmal oben auf dem Kamm und folge ihn für anderthalb bis zwei Kilometer in die entgegengesetzte Richtung.



                                                hier nochmal dieses Tal. Blos nicht hier runtersteigen!!!


                                                letzter Blick zurück zum Liard River


                                                Blick in meine Richtung....


                                                letzter Blick in das verbuschte Tal.


                                                der Kamm fällt hier ab in die alpine Buschzone. Nach einem kalten Regenschauer steige ich von dort nach links ab in ein bewaldetes Tal runter.


                                                dieses grüne Nadelwaldtal lässt sich zunächst ganz gut abwärts folgen. Weiter unten ist aber ein schluchtiges Gelände mit einer Steilstufe zu navigieren.


                                                nach drei Kilometern mündet mein Tal in ein größeres Haupttal ein, wo ich überraschenderweise auf diesen guten Reiterpfad stoße, der möglicherweise in diesem Jahr noch nicht von Menschen begangen wurde. Den folge ich nach Nordwesten, nun leichtes Wandern.


                                                nach zwei Kilometern erreiche ich diesen schönen See auf 840 m Höhe, der auf der Karte als Forcier Lake bezeichnet wird.
                                                Genaugenommen ist es nicht nur ein See, sondern eine Kette von mehreren Seen, die sich hier für vier bis fünf Kilometer über einen flachen langgezogenen Sattel ziehen, der zwei Täler miteinander verbindet.



                                                der Pfad folgt das rechte Ufer, entweder unsichtbar auf schmalem Grasstreifen, oder sichtbar rechts davon im Wald.


                                                auch wenn die Gegend noch so schön ist, es wird dringend Zeit eine Campstelle zu finden!


                                                auf einer kleinen Halbinsel, die den ersten See vom zweiten trennt, finde ich die perfekte Stelle.
                                                Camp 2 (840 m)



                                                stimmungsvolles Abendlicht beim Camp in abgeschiedener Wildnis

                                                Von den 15 Kilometern heute waren 11,5 km weglos und 3,5 auf dem Pfad.
                                                Zuletzt geändert von berniehh; 30.09.2019, 23:43.
                                                www.trekking.magix.net

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                                                • Pielinen
                                                  Fuchs
                                                  • 29.08.2009
                                                  • 1356
                                                  • Privat


                                                  #25
                                                  AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                  Wieder mal sehr beeindruckend!
                                                  Mal wieder vielen Dank fürs Teilen.
                                                  Wer nichts weiß muss alles glauben...

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                                                  • Meer Berge
                                                    Fuchs
                                                    • 10.07.2008
                                                    • 2381
                                                    • Privat


                                                    #26
                                                    AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                    Zitat von berniehh Beitrag anzeigen


                                                    [I]so sieht meine vor der Reise nagelneu gekaufte Isomatte von Globetrotter (die aussen am Rucksack befestigt war) nach dem ersten Trekkingtag aus
                                                    Durch das ständige zwängen durch den Busch sind überall Schaumstoffteile rausgerissen mit tiefe Risse, die durch die halbe Matte gehen.
                                                    Das war der Grund, weshalb ich nach dem Buschkram in Alaska und dem Sarek (wo ich die Matte sogar einmal verloren habe im dichten Gebüsch) für die BushWhackingTour in Neufundland auf eine aufblasbare Matte umgestiegen bin, die ich in den Rucksack stecken kann.

                                                    Sehr toll bisher!
                                                    Das frustrierende Unterholz-Busch-Wald-Gekrabbele kann ich gut nachvollziehen. Da nimmt man jede sich bietende Gelegenheit das zu umgehen.

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                                                      Erfahren
                                                      • 24.11.2010
                                                      • 224
                                                      • Privat


                                                      #27
                                                      AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                      Sieht super aus!
                                                      Hoffe jeden morgen einen neuen Teil zum Aufwachen vorzufinden

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                                                        Alter Hase
                                                        • 31.01.2011
                                                        • 2501
                                                        • Privat


                                                        #28
                                                        AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                        Zitat von Meer Berge Beitrag anzeigen
                                                        Das war der Grund, weshalb ich nach dem Buschkram in Alaska und dem Sarek (wo ich die Matte sogar einmal verloren habe im dichten Gebüsch) für die BushWhackingTour in Neufundland auf eine aufblasbare Matte umgestiegen bin, die ich in den Rucksack stecken kann.
                                                        Ich wollte mir nach der Testtour in Fort Nelson auch ne neue Matte kaufen. Da gabs aber keine, ich müsste dafür ganz bis nach Fort St.John
                                                        Habe mir daher eine Sporttasche gekauft und die Isomatte reingetan, praktisch als Aussenschutzhülle (nichts geeigneteres in Fort Nelson gefunden)
                                                        www.trekking.magix.net

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                                                        • berniehh
                                                          Alter Hase
                                                          • 31.01.2011
                                                          • 2501
                                                          • Privat


                                                          #29
                                                          AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                          3.Tag:

                                                          Eigentlich wollte ich von hier aus weiter Richtung Südwesten über die Terminal Range. Von meiner gestrigen Kammroute hatte ich allerdings schon von weitem gesehen daß ich beim Aufstieg in die alpinen Hochtäler durch Mörderbuschzonen kommen würde. Darauf habe ich jetzt echt keinen Bock.
                                                          Daher entscheide ich mich auf einer Talroute den Gebirgsstock zu umwandern, in der Hoffnung daß es kein allzuhartes Geplackere wird.

                                                          Zunächst folge ich den Pfad nach Nordwesten durch Wald an den Forcier Lakes vorbei......


                                                          der zweite See


                                                          Forcier Lake, der dritte (840 m)


                                                          der Pfad ist mal echt gut hier.


                                                          der vierte und letzte See


                                                          nach zweieinhalb Kilometern erreiche ich diese verschlossene Jagdhütte, wo sich bestimmt erst wieder im Herbst Leute einquartieren werden.


                                                          echt coole Gegend hier zum Verweilen



                                                          Es sah zunächst danach aus daß der Pfad bei der Hütte endet. Eine ganze Weile kundschafte ich hier aus bis ich schließlich doch noch einen Anschlusspfad finde. Also erstmal geht´s auf einfacher Wanderung weiter,.....der Tag ist gerettet.


                                                          Durch dichten Wald geht es langsam runter in ein Flusstal, dem Hoole Creek.


                                                          dichter uriger Wald am Hoole Creek (717 m) und schönes Plätzchen für die Mittagspause


                                                          Folge den Pfad Richtung südwesten am Fluss entlang talaufwärts.




                                                          der Hoole Creek muss einige Male gefurtet werden, was aber kein Problem darstellt


                                                          es folgen kilometerweite Buschsenken und mit jeden Kilometer wird der Pfad unkenntlicher und verwachsener. Er verliert sich manchmal.


                                                          hier nochmal dichter Waldabschnitt, wo der Pfad deutlich ist.


                                                          nach fünf bis sechs Kilometern (von der Mittagspause) erreiche ich diesen größeren Bibertümpel bei einer Talgabelung

                                                          Der nun recht verwachsene und teilweise schwer zu findene Pfad führt ins rechte Tal rein. Um nicht zu stark von meinem Kurs abzuweichen muss ich aber ins linke und kundschafte erstmal eine ganze Weile aus. Allerdings ohne Erfolg, ich finde einfach keinen Pfad, der da reinführt.


                                                          schließlich wander ich da weglos rein, zunächst über verbuschte Flussenken.


                                                          nach einem Kilometer geht´s in den Wald rein, wo ich doch noch auf einen schmalen Pfad stoße.

                                                          Zumindest für die nächsten zweieinhalb bis drei Kilometer lässt er sich noch ganz gut folgen durch den urig bemoosten Wald. Es sieht aber definitiv nicht danach aus daß in diesem Jahr schonmal Menschen in diesem Tal waren.


                                                          Camp 3 (1040 m) auf weichem Moospolster im dichten Wald.

                                                          4.Tag:


                                                          weiter geht es das Hoole Creek Valley aufwärts, zunächst auf dem Pfad.


                                                          es ist ein sehr schönes Tal, aber schon nach kurzer Zeit wird der Pfad ziemlich abenteuerlich, teils nur noch eine vage erkennbare Route, die sich bald ganz aufzulösen scheint.


                                                          der Wald geht nun mehr und mehr in die undurchdringliche alpine Buschzone über


                                                          solche gut bewanderbaren offenen Flussbetten sind eher die absolute Ausnahme.

                                                          Das Vorwärtskommen wird ab jetzt echt nervig, permanent durch dichten Busch zwängen, kilometerweit, teils durch Matsch und über gestrüppige Sumpfsenken. Soweit es geht versuche ich irgendwelche Wildpfade zu folgen, die sich nach kurzer Zeit aber immer wieder verlieren.
                                                          In der Mittagspause schlage ich im Regenschauer mal kurz mein Camp auf.

                                                          Nach viereinhalb Stunden endlich die ersten offenen alpinen Lichtungen. Ein bis zwei Kilometer vor dem sanften Passübergang finde ich in den letzten alpinen Buschabschnitten eine traumhaft geschützte Campstelle. Den Pass mache ich morgen....


                                                          super windgeschützt
                                                          Es ist zwar nicht windig,.....aber wer weiss



                                                          Landschaft beim Camp. Hier auf über 1400 m Höhe sind die Büsche noch nicht alle begrünt.


                                                          nochmal Camp 4 (1413 m)
                                                          Mit nur viereinhalb Stunden war heute kein allzulanger Wandertag......
                                                          Zuletzt geändert von berniehh; 02.10.2019, 22:19.
                                                          www.trekking.magix.net

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                                                          • Freedom33333
                                                            Dauerbesucher
                                                            • 09.09.2017
                                                            • 900
                                                            • Privat


                                                            #30
                                                            AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                            Grade erst gesehen, da lese ich doch auch interessiert mit.

                                                            In so einer Gegend eine Hütte mieten und da dann mit ein paar (vielleicht auch mehr als ein paar) guten Büchern einige Wochen verbringen. Das wäre zwar weniger ein Abenteuer-Urlaub, aber für mich jedenfalls auch mal ein interessanter Urlaub.

                                                            Was für ein Zelt benutzt du da? Kenne ich gar nicht. Erinnert mich konstruktionsbedingt sehr an mein NatureHike Cloud Up 2. Mit dem ich aber von der Windstabilität her eigentlich nicht sonderlich zufrieden war. Wie waren da deine Erfahrungen? Oder hast du eh immer im Wald gecampt sodass das kein Faktor war?
                                                            Zuletzt geändert von Freedom33333; 03.10.2019, 11:38.

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                                                            • berniehh
                                                              Alter Hase
                                                              • 31.01.2011
                                                              • 2501
                                                              • Privat


                                                              #31
                                                              AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                              Zitat von Freedom33333 Beitrag anzeigen
                                                              Was für ein Zelt benutzt du da? Kenne ich gar nicht. Erinnert mich konstruktionsbedingt sehr an mein NatureHike Cloud Up 2. Mit dem ich aber von der Windstabilität her eigentlich nicht sonderlich zufrieden war. Wie waren da deine Erfahrungen? Oder hast du eh immer im Wald gecampt sodass das kein Faktor war?
                                                              das ist das Big Agnes Fly Creek UL 2. Es ist vor der Reise neugekauft und sieht daher von der Farbe ein wenig anders aus wie mein altes.
                                                              Nein, so windstabil ist es nicht, aber man findet in den Rockies ja überall gute geschützte Stellen in Wald und Busch.
                                                              Wenn das Wetter danach war und sich die Gelegenheit ergab, habe ich auch mal oberhalb der Baumgrenze gecampt.
                                                              www.trekking.magix.net

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                                                              • berniehh
                                                                Alter Hase
                                                                • 31.01.2011
                                                                • 2501
                                                                • Privat


                                                                #32
                                                                AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                5.Tag:


                                                                durch alpines Gras- und Gestrüppgelände geht es hoch zum Pass, den ich nach einer Stunde erreiche. Endlich mal kein Buschgeplackere mehr und die letzten alpinen Buschabschnitte kann man auch leicht umwandern


                                                                Blick zurück talabwärts


                                                                die hellgrüneren Flächen dort hinten sind keine offenen Grassenken sondern undurchdringliche Buschzonen


                                                                Pass Nr. 2 (1561 m)


                                                                auf der anderen Seite geht es weglos für nur 40 Höhenmeter runter in ein steiniges Gelände mit kleinem See, den man dahinten vage erkennen kann.


                                                                ich wander weglos weiter nach Süden durch ein weites Hochtal, das von sanften Bergen umgeben ist. Dies könnte auch in Schottland sein.


                                                                Bald stoße ich wieder auf einen gut sichtbaren Pfad, den ich Richtung Süden talabwärts folge, durch die nun beginnende alpine Nadelbuschzone.


                                                                Teminal Range




                                                                der Pfad führt dieses weite sanfte Tal abwärts


                                                                weiter abwärts geht´s durch dichten Nadelwald.
                                                                Das Wetter ist heute ziemlich wechselhaft und nass, Mischung zwischen Sonne, Wolken und langanhaltene Schauer.



                                                                Drei bis vier Kilometer weiter erreiche ich eine Talgabelung (1311 m), wo ich wegen eines heftigen Schauers erstmal mein Mittagspausencamp aufschlage. Zum Glück kommt bald die Sonne wieder raus, ich baue das Camp wieder ab und wander weiter.


                                                                der Pfad lässt sich noch immer ganz gut folgen, aber leider fängt der Regen wieder an.
                                                                Eigentlich ist es eine schöne Route, aber wegen der Nässe durch den triefnassen Busch kein Vergnügen



                                                                Porcupines (=Stachelschweine) sieht man hier fast jeden Tag.






                                                                der Waldboden ist hier überall ziemlich verbuscht und mögliche Campstellen sind rar.
                                                                Ich bin in einem Nebental des Gwidahoo River.



                                                                Über vier Kilometer vom Mittagspausencamp erreiche ich die nächste Talgabelung, wo ich direkt am Fluss eine kleine flache Stelle für mein Zelt finde.
                                                                Camp 5 (1136 m)


                                                                Morgen will ich das von links einmündene Tal hochwandern und ich kundschafte erstmal eine Weile aus, bis ich einen Pfad finde, der dort reinführt.

                                                                6.Tag:

                                                                8 Grad, Regen, dann zum Glück aufklarend.
                                                                Ich warte noch bis meine Sachen und Zelt einigermaßen trocken sind und wander gegen 11:40 los.
                                                                Folge den Pfad durch Wald den nach Südosten hochführenden Talzweig aufwärts. Der Wald ist hier ziemlich licht, aber der Waldboden voll mit dichtem Busch und der recht verwachsene Pfad zwängt sich da durch. Er ist aber trotzdem gut folgbar und wenn der Pfad nicht wäre, wäre dies ein zeimlich übles Tal.


                                                                ich wander das Nebental hoch






                                                                der Pfad zwängt sich durch den dichten Busch. Ohne lange Hose und Jacke würde man hinterher ziemlich zerkratzt aussehen.


                                                                solche relativ buschfreien Abschnitte waren heute die Ausnahme.

                                                                Nach fünf Kilometern erreiche ich die Talgabelung, wo ich rechts hoch will. Der Pfad scheint aber das linke Tal weiterzuführen.
                                                                Auf eigenem gutdünken verlasse ich den Pfad, furte den Fluss und finde auf der anderen Seite sofort den Einstiegspfad, der das rechte Tal hochführt. Was für ein Zufall!
                                                                Die Abzweigung ist eigentlich nicht so ohne weiteres zu finden und wenn man nicht weiss wo sie liegt, wird man hier vermutlich erstmal länger rumsuchen müssen.

                                                                Der Pfad verlässt sofort den Fluss, zwängt sich durch undurchdringlichen Buschwald sanft bergauf in das Nebental rein und ist noch verwachsener wie der Pfad von eben.


                                                                Bald erreiche ich wieder den Fluss und es geht dieses attraktive Nebental hoch.


                                                                einsame abenteuerliche Route


                                                                der Wald geht dann über in die undurchdringliche Buschzone. Der Pfad löst sich ab hier mehr und mehr auf, man verliert ihn immer häufiger und er ist immer schwerer wiederzufinden.


                                                                oft lasse ich meinen Rucksack erstmal liegen und suche die Gegend ab, bis ich die vage erkennbare Route wiederfinde.
                                                                Das ist effektiver und einfacher, als sich planlos durch den Busch zu kämpfen.
                                                                Eigentlich wollte ich den Pass am rechten Bildrand überqueren, finde aber keinen Pfad und der Busch ist zu dicht
                                                                Daher folge ich weiter die vage erkennbare Route talaufwärts auf den steilen Gebirgsstock zu, den man am linken Bildrand sieht. Laut Karte müsste dort ein weiterer Pass liegen.



                                                                und bald darauf sieht man den auch schon


                                                                Blick zurück talabwärts - wer hier die vage erkennbare Route nicht mehr findet hat die Arschkarte


                                                                Bald wird der Busch endlich niedriger mit den ersten alpinen Lichtungen dazwischen.
                                                                Puh, nun ist das nervigste geschafft und das Gelände wird offener



                                                                erstmal Mittagspause nach 3h20 bzw. 9 km vom letzten Camp.


                                                                die Gegend wird hier sehr attraktiv


                                                                kurz nach meinem Weiterwandern sehe ich diesen Grizzly dort vorne. Noch hat er mich nicht bemerkt, aber sobald er mich sieht kommt er erstmal auf mich zugerannt Wie das ausgegangen ist, habt ihr ja schon gelesen


                                                                der vage erkennbare Pfad führt nun tatsächlich über diesen Pass dort, aber unter den Schneeflächen verliert er sich natürlich.


                                                                Blick zurück talabwärts


                                                                die Spuren des Grizzlies - er muss vor kurzem auch hier rübergekommen sein


                                                                Pass Nr. 3 (1775 m) - Blick runter zur anderen Seite

                                                                Eigentlich wolle ich nach rechts das Tal runterwandern, aber der Pfad führt geradeaus den sanften Hang entlang über den nächsten Pass.
                                                                Gefühlte 95 Prozent aller Pfade in den nördlichen Rockies lösen sich schon unten in den Waldtälern auf. Daß sich ein Pfad mal oberhalb der Buschzone durchs offene alpine Gelände fortsetzt, kommt zwar mal vor, ist aber die absolute Ausnahme. Von daher entscheide ich mich diesen Pfad erstmal weiterzufolgen, auch wenn ich nicht weiss wo er hinführt und was mich hinter dem Pass Nr. 4 erwarten wird.


                                                                ich folge erstmal weiter den Pfad


                                                                Terminal Range


                                                                so in etwa verläuft die Route


                                                                hier blickt man Richtung Westen das Tal hinab, das ich ursprünglich runterwandern wollte.
                                                                An guten Campstellen würde es hier im oberen Talende vermutlich nicht mangeln.



                                                                bald erreiche ich die Passhöhe - hier blickt man zurück zu meinem letzten Pass


                                                                Pass Nr. 4 (1760 m).
                                                                Ein kurzes Gewitterschauer kommt runter, das aber zum Glück schnell wieder aufhört.



                                                                Blick rüber zur anderen Seite


                                                                dieses Tal wander ich nun runter




                                                                bald wird es wieder grüner


                                                                dies ist ein weiteres Nebental des Gwidahoo Rivers




                                                                Blick zurück talaufwärts - noch lässt sich das Tal ganz gut bewandern


                                                                vier Kilometer vom Pass erreiche ich diesen attraktiven See auf 1500 m Höhe


                                                                hier stoße ich auf ein altes Jägercamp - die perfekte Campstelle für mich


                                                                es sieht aus daß meine morgige Route Richtung talabwärts wieder ziemlich verbuscht werden wird
                                                                und ich muss auch erstmal eine Weile rumsuchen, bis ich überhaupt einen Pfad finde, der weiter talabwärts führt.



                                                                erstmal genieße ich aber die schöne Gegend hier beim Camp
                                                                Zuletzt geändert von berniehh; 03.10.2019, 19:01.
                                                                www.trekking.magix.net

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                                                                  • 14456
                                                                  • Privat


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                                                                  AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                  Super ,aber ich hasse Gestrüp... Hat mich auch schon in Norwegen so genervt, 2 Monate nur das würde mich wahnsinnig machen .
                                                                  "Niemand hört den Ruf des Meeres oder der Berge, nur derjenige, der dem Meer oder den Bergen wesensverwandt ist" (O. Chambers)

                                                                  Kommentar


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                                                                    Dauerbesucher
                                                                    • 09.09.2017
                                                                    • 900
                                                                    • Privat


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                                                                    AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                    Zitat von berniehh Beitrag anzeigen
                                                                    Tiere habe ich auch nur wenige gesehen. Im dichten Busch kann man eh nicht weit sehen. Ausserdem habe ich beim Wandern auch nicht so auf Tiere geachtet. Der Jäger aus dem Yukon meinte später zu mir, wenn man im Wald gezielt nach Tieren Ausschau hält, dann sieht man auch überall welche. Und das glaube ich ihm.

                                                                    Ich habe immerhin nur einen Grizzly gesehen. Ein riesen Vieh! Als er mich sah kam er direkt auf mich zugerannt, es sah nach einem Angriff aus!
                                                                    Mein Pfefferspray hatte ich schon im Anschlag, aber 30 Meter vor mir ist er glücklicherweise abgedreht und in den Busch verschwunden. Das war beängstigend!

                                                                    Bärenfusspuren und Bärenkot sah ich jeden Tag etliche Male.

                                                                    [/I][/B]

                                                                    Also da muss ich jetzt nochmal nachfragen. Hast du dich da davor / im nachhinein nochmal informiert ob das ein normales Verhalten eines Bären ist? Verhalten sich Bären da eher wie Rentiere, d.h. sind Menschenscheu? Wobei - warum sollte ein Bär, der bislang in der Wildnis gelebt und vielleicht noch nie einen Menschen (Mit Waffe) Gesehen / gehört hat, diesen nicht als normales Opfer betrachten? Ist ja schon nicht ganz ohne. Wie zuverlässig ist dieses "Bärenspray"? So eine Art Pfefferspray?

                                                                    Was geht einem da durch den Kopf? Jetzt ist vorbei? Möchte man da nicht, wenn man den Bären sieht, eher auf einen Baum klettern statt den Fotoapparat rauszuholen?

                                                                    Sorry wenn ich da nachhake, der Fokus liegt ja sicherlich bei so einem Bericht auf der Natur und der Route, aber bei dieser Präsenz von Bären dort sind ein paar Ausführungen dazu hier sicher nicht offtopic.

                                                                    Kommentar


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                                                                      Erfahren
                                                                      • 08.01.2011
                                                                      • 121
                                                                      • Privat


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                                                                      AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                      OT: Er sollte zumindest seinen Profilnamen in Bären-Bernie ändern.

                                                                      Kommentar


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                                                                        Alter Hase
                                                                        • 30.05.2007
                                                                        • 3996
                                                                        • Privat


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                                                                        AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                        Ohja, der Bericht gefällt, und wie!!!

                                                                        Hast Du bei dem Preis für den Flug durch Zufall eine Null zuviel angehängt oder sind es wirklich 1800 dollar für einen Proviantflug. Das sind ja Preise wie in der Wildnis
                                                                        So möchtig ist die krankhafte Neigung des Menschen, unbekümmert um das widersprechende Zeugnis wohlbegründeter Thatsachen oder allgemein anerkannter Naturgesetze, ungesehene Räume mit Wundergestalten zu füllen.
                                                                        A. v. Humboldt.

                                                                        Kommentar


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                                                                          Alter Hase
                                                                          • 30.05.2007
                                                                          • 3996
                                                                          • Privat


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                                                                          AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                          Moin Bernie,

                                                                          eine weitere Frage noch: Hast Du das Wasser dort behandelt/filtriert bevor Du es getrunken hast?
                                                                          Mein Cousin hat sich irgendwo in den NWT oder Nunavut eine heftige Infektion mit Amöben eingefangen, als er mehrere Monate auf Forschungs-Exkursion dort unterwegs war.
                                                                          So möchtig ist die krankhafte Neigung des Menschen, unbekümmert um das widersprechende Zeugnis wohlbegründeter Thatsachen oder allgemein anerkannter Naturgesetze, ungesehene Räume mit Wundergestalten zu füllen.
                                                                          A. v. Humboldt.

                                                                          Kommentar


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                                                                            Alter Hase
                                                                            • 31.01.2011
                                                                            • 2501
                                                                            • Privat


                                                                            #38
                                                                            AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                            Zitat von Freedom33333 Beitrag anzeigen

                                                                            Also da muss ich jetzt nochmal nachfragen. Hast du dich da davor / im nachhinein nochmal informiert ob das ein normales Verhalten eines Bären ist? Verhalten sich Bären da eher wie Rentiere, d.h. sind Menschenscheu? Wobei - warum sollte ein Bär, der bislang in der Wildnis gelebt und vielleicht noch nie einen Menschen (Mit Waffe) Gesehen / gehört hat, diesen nicht als normales Opfer betrachten? Ist ja schon nicht ganz ohne. Wie zuverlässig ist dieses "Bärenspray"? So eine Art Pfefferspray?

                                                                            Was geht einem da durch den Kopf? Jetzt ist vorbei? Möchte man da nicht, wenn man den Bären sieht, eher auf einen Baum klettern statt den Fotoapparat rauszuholen?

                                                                            Sorry wenn ich da nachhake, der Fokus liegt ja sicherlich bei so einem Bericht auf der Natur und der Route, aber bei dieser Präsenz von Bären dort sind ein paar Ausführungen dazu hier sicher nicht offtopic.
                                                                            Von dem was ich gehört habe war es wohl ein Scheinangriff. Das sollen Bären angeblich machmal machen
                                                                            Wieso sie das machen, keine Ahnung.
                                                                            Das ging alles so schnell, also was soll einem da durch den Kopf gehen?
                                                                            Wenn er den Angriff nicht abgebrochen hätte, wäre es eine gute Gelegenheit das Bärenspray mal zu testen

                                                                            Normalerweise meiden Bären Menschen, aber es gab in diesem Jahr im Yukon schon zwei tödliche Grizzlyangriffe auf Menschen, wo die Bären völlig untypisch gehandelt haben.

                                                                            Zitat von Mika Hautamaeki Beitrag anzeigen
                                                                            Hast Du bei dem Preis für den Flug durch Zufall eine Null zuviel angehängt oder sind es wirklich 1800 dollar für einen Proviantflug. Das sind ja Preise wie in der Wildnis
                                                                            es sind 1800 kanadische Dollar. Da ist keine Null zuviel

                                                                            Zitat von Mika Hautamaeki Beitrag anzeigen
                                                                            Hast Du das Wasser dort behandelt/filtriert bevor Du es getrunken hast?
                                                                            Mein Cousin hat sich irgendwo in den NWT oder Nunavut eine heftige Infektion mit Amöben eingefangen, als er mehrere Monate auf Forschungs-Exkursion dort unterwegs war.
                                                                            das Wasser habe ich nie behandelt. Ich hatte auch nichts dafür mit, weder Micropurtabletten, noch Filter.
                                                                            www.trekking.magix.net

                                                                            Kommentar


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                                                                              Fuchs
                                                                              • 29.08.2009
                                                                              • 1356
                                                                              • Privat


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                                                                              AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                              Wieder ein toller Bericht, tolle Fotos, tolle Gegend, trotz heftigem Busch.
                                                                              Ich als leider nur seltener Gelegenheitsreisender hatte dort auch schonmal Gardia Lamblia Amöben eingefangen.
                                                                              Die Symptome treten erst nach Wochen auf, v.a. Gewichtsverlust.
                                                                              Empfehlenswert ist bei Langzeitwanderungen eine Packung Metronidazol dabei zu haben. Filtern ist viel zu umständlich.
                                                                              Nicht jeder ist so robust und immun wie Bernd.

                                                                              Nochmal zu der Bärengefahr in Kanada, ....als Radfahrer lebt man in Hamburg deutlich gefährlicher.
                                                                              Zuletzt geändert von Pielinen; 04.10.2019, 20:15.
                                                                              Wer nichts weiß muss alles glauben...

                                                                              Kommentar


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                                                                                Alter Hase
                                                                                • 31.01.2011
                                                                                • 2501
                                                                                • Privat


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                                                                                AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                7.Tag:


                                                                                ich folge den Pfad talabwärts - zunächst angenehmes Wandern, mit immer mal wieder offene Abschnitte zwischen dem Busch.




                                                                                aber schon nach kurzer Zeit enden die Lichtungen und der Pfad zwängt sich jetzt nur noch durch dichten Busch und Gestrüpp.




                                                                                Blick zurück talaufwärts


                                                                                huch, was ist das denn da vorne? - tatsächlich eine Hütte!


                                                                                nach 1h30 bzw. 4 bis 5 Kilometern erreiche ich diese bärensicher verbarrikadierte Jägerhütte, sogar mit Landebahn nebenan. Es gibt aber keinen Grund länger hier zu verweilen.


                                                                                der Pfad zwängt sich weiterhin durch dichten Busch talabwärts


                                                                                mal wieder ein Porcupine




                                                                                nach einer Weile geht es vom Busch in den herrlichen moosigen Bergwald rein. Hier ist der Pfad mega gut erkennbar.


                                                                                durch so einen Wald macht die Wanderung doch wieder spass


                                                                                meine Freude währt aber nicht lange: schon nach einem Kilometer mündet mein Tal in ein anderes ein und der Pfad führt aus dem Wald raus wieder in mein Lieblingsgelände rein, dem dichten Busch und Gestrüpp

                                                                                Ursprünglich wollte ich ja geradeaus Richtung Süden weiter, über einen sanften weiten Sattel ins nächste Tal, oder nach rechts (Westen) talabwärts.
                                                                                Aber weder geradeaus, noch nach rechts talabwärts sind Pfade zu finden. Alles nur dichter Busch und Gestrüpp!
                                                                                Mein Pfad führt nach links Richtung Osten talaufwärts und da dies die einzigste einigermaßen gut gangbare Richtung zum weiterkommen scheint, schlage ich mal diesen Weg ein und wander talaufwärts. Mein neues Ziel ist also jetzt der Pass am Talende.


                                                                                nun wieder kilometerweit zwängen durch dichten Busch und schon nach kurzer Zeit verliert sich der Pfad immer mehr. In immer kürzeren Abständen muss ich erstmal meinen Rucksack absetzen, um nach der Route zu suchen.


                                                                                alles nur Busch - soweit das Auge reicht

                                                                                Irgendwann scheine ich den Pfad ganz verloren zu haben. Nach einer Weile rumsuchen finde ich ihn zwar wieder, allerdings schwingt er schon recht bald nach links rum in ein Nebental rein, und nicht wie erwartet geradeaus auf meinem Pass zu
                                                                                Das ist natürlich jetzt scheiße
                                                                                Mal davon abgesehen daß mir von dem linken Nebental die Kartenausdrucke fehlen, dort scheint es aber auch einen Pass zu geben, kommt es für mich nicht in Frage da reinzuwandern. Dann würde ich ja im Kreis wandern und fast wieder zurück zu meiner Campstelle von heute morgen kommen

                                                                                Also checke ich erstmal die Lage und die Gegend ab und komme zum Schluss daß es geradeaus auch irgendwie gehen muss, im Gezwänge durch Busch auf verwachsene und teilweise schwer zu findene Wildpfade.


                                                                                irgendwie geht es schon


                                                                                Richtung Talende häufen sich dann auch schon die offenen Tussok-Lichtungen


                                                                                nun bin ich endgültig aus dem Busch raus und gleich auf dem sanften Pass......


                                                                                Pass Nr. 5 (1500 m)
                                                                                Auf der anderen Seite geht es runter in dieses enge Waldtal. Es ist der Oberlauf des Trout Rivers, der runter zum Muncho Lake führt, also zurück zum Alaska Highway.



                                                                                auf der Passhöhe beginnt ein schmaler, aber deutlich sichtbarer Pfad, der dieses Tal abwärts führt


                                                                                deutlich sichtbar aber nur bis hierher! Es geht steil runter zum Fluss, wo der Pfad sich verliert.

                                                                                Nun wird's ziemlich abenteuerlich, über Felsbrocken, Gestrüpp und Baumstämme geht es am und im tosenden Bach weiter talabwärts, teils mehr im Wasser als an Land. Immer wieder denke ich, das kann doch nicht mehr die richtige Route sein, aber kurze verwachsene Teilabschitte vom Pfad tauchen immer wieder auf.

                                                                                Kurz bevor es allerhöchste Zeit für eine Campstelle wird, wird das Gelände wieder gangbarer und orographisch links taucht wieder ein folgbarer Pfad auf....


                                                                                im ersten flachen Waldabschnitt finde ich ein kleines Plätzchen für mein Zelt.
                                                                                Camp 7 (1228 m)


                                                                                8.Tag:

                                                                                Es ist grau bedeckt mit einsetzendem Regen. Ich lasse mir Zeit und wander um 11:45 los.


                                                                                Aufbruchbereit bei Nieselregen


                                                                                weiter geht es das Trout River Valley abwärts. Der Fluss wird etliche Male gefurtet und der Pfad verliert sich oft, findet sich nach kurzer Rumsuchzeit aber immer wieder.


                                                                                Dichtes Wald- und Buschtal, die Route an sich schön, aber wegen der Nässe macht es nur wenig Spass


                                                                                nach über einer Stunde (ca. 2,5 km) schlage ich im Regen mein Mittagspausencamp auf.
                                                                                Diese Campstelle finde ich so schön daß ich mich fast schon ärgere daß der Regen bald wieder aufhört und ich weiterwandern muss



                                                                                für heute geht´s noch 10 Kilometer auf nun flachem Talboden dieses herrliche Waldtal abwärts. Der Pfad ist gut und schnell bewanderbar.......


                                                                                .....aber der Fluss muss etliche Male gefurtet werden.




                                                                                Trout River Valley






                                                                                nach über drei Stunden wird es Zeit eine Campstelle zu finden. Ich verlasse den Pfad, furte rüber auf die andere Flusseite und wander in ein nach Westen führendes Nebental rein, das ich morgen aufwärtswandern will.


                                                                                hier bei der Taleinmündung finde ich eine super Campstelle.
                                                                                Camp 8 (954 m).



                                                                                schöne Gegend beim Camp
                                                                                Zuletzt geändert von berniehh; 05.10.2019, 00:10.
                                                                                www.trekking.magix.net

                                                                                Kommentar


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                                                                                  Fuchs
                                                                                  • 31.10.2017
                                                                                  • 1914
                                                                                  • Privat


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                                                                                  AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                  Ganz toller Bericht, wunderbare Gegend und schön geschrieben. Vielen Dank!

                                                                                  "Der Pfad ist gut und schnell bewanderbar......." und das bei deinem Rucksackgewicht, da kommen mir die Tränen vor Neid. DAS geht bei mir leider nicht mehr (Alter, Knie und Füße...).

                                                                                  Kommentar


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                                                                                    Dauerbesucher
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                                                                                    • 642
                                                                                    • Privat


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                                                                                    AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                    Vielen Dank. Bin gespannt, wie es weitergeht.

                                                                                    Was ist das für ein Rucksack? Ist der neu? Wie gross und leicht ist er?

                                                                                    Kommentar


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                                                                                      Alter Hase
                                                                                      • 31.01.2011
                                                                                      • 2501
                                                                                      • Privat


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                                                                                      AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                      Zitat von Shades Beitrag anzeigen
                                                                                      Was ist das für ein Rucksack? Ist der neu? Wie gross und leicht ist er?
                                                                                      Nein, er ist nicht neu. Es ist der Rucksack, den ich immer dabeihatte, der Bergans Alpinist Large
                                                                                      www.trekking.magix.net

                                                                                      Kommentar


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                                                                                        Fuchs
                                                                                        • 29.08.2009
                                                                                        • 1356
                                                                                        • Privat


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                                                                                        AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                        Es ist immer wieder erstaunlich wie gut die jahrhundertealten Wildtierpfade z.T. begehbar sind, nur folgen sie nicht der menschlichen Logik.
                                                                                        Ich war schon oft in Kanada, aber so eine krasse „Buschtour“ ist nichts für jedermann.
                                                                                        Bernd weiß was er macht und worauf er sich einlässt , wobei der Busch wohl auch dichter war wie erwartet.
                                                                                        Wer nichts weiß muss alles glauben...

                                                                                        Kommentar


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                                                                                          Fuchs
                                                                                          • 16.07.2013
                                                                                          • 1555
                                                                                          • Privat


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                                                                                          AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                          Outfitter haben sich die Gegend aufgeteilt und reiten entsprechend kreuz und quer rum, ist halt kein Nationalpark.

                                                                                          Hier immer 35kg-Rucksäcke zu bewundern, aber sich nicht in der Lage sehen, 1kg Bärenkanister einzupacken, da fehlt mir jegliches Verständnis (großer Vorteil: alles komprimierter, am Ende bekäme man noch die Matte in den Rucksack) . Die Unterscheidung "Nationalparkbär" vs. Sonstigem Bär ist mir auch völlig unverständlich und kommt so wohl nur im dt. Outdoorforum vor.

                                                                                          Kommentar


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                                                                                            Dauerbesucher
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                                                                                            • 642
                                                                                            • Privat


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                                                                                            @Katun Ziemlich arrogant. Du hast weniger Erfahrung damit als Bernie (oder ich). Oder die Alaskaner, die häufig auch keinen Bärenkanister mitnehmen. Außerdem geht in einen 1kg Bärenkanister gar nicht alles rein. Alles völlig undurchdacht ...

                                                                                            Kommentar


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                                                                                              Fuchs
                                                                                              • 31.10.2017
                                                                                              • 1914
                                                                                              • Privat


                                                                                              #47
                                                                                              AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                              Was bitte sind diese ominösen "outfitter" die da angeblich ständig rumreiten?
                                                                                              Als einzige Übersetzung dazu habe ich verschiedene Varianten von Ausrüstern oder Händlern gefunden.... und das meinste ja wohl nicht, oder? Rumreitende Händler bei der Menschendichte halte ich eher für unwarscheinlich.

                                                                                              Kommentar


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                                                                                                Fuchs
                                                                                                • 16.07.2013
                                                                                                • 1555
                                                                                                • Privat


                                                                                                #48
                                                                                                AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                Wir wollen doch den Bericht nicht zerreden. (es findet wohl jeder was anderes arrogant)

                                                                                                Es handelt sich um die Muskwa-Kechika Management Area und wenn du etwas rumgooglest, findest du z. B. die Karte mit den Zonen für jeden, naja, sie heißen Guide und-oder Outfitter. Was die alles anbieten, da bin ich nicht informiert, gewöhnlich das besondere Abenteuer.

                                                                                                Kommentar


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                                                                                                  Alter Hase
                                                                                                  • 31.01.2011
                                                                                                  • 2501
                                                                                                  • Privat


                                                                                                  #49
                                                                                                  AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                  @Katun: in einem Bärenkanister passt geschätzt nur Proviant für drei bis vier Tage rein. Ich müsste also mindestens fünf davon mithaben. Wer die mitschleppen will, kann das ja gerne machen. Ist halt jedem seine eigene Entscheidung.

                                                                                                  Zitat von Bambus Beitrag anzeigen
                                                                                                  Was bitte sind diese ominösen "outfitter" die da angeblich ständig rumreiten?
                                                                                                  Als einzige Übersetzung dazu habe ich verschiedene Varianten von Ausrüstern oder Händlern gefunden.... und das meinste ja wohl nicht, oder? Rumreitende Händler bei der Menschendichte halte ich eher für unwarscheinlich.
                                                                                                  Outfitter bieten i.d.Regel Jagdreisen an. Sie lassen sich mit ihren gutzahlenden Kunden zu ihren Camps einfliegen und verbringen dort eine Weile. Dabei reiten sie auch innerhalb ihres abgesteckten Bereiches von einem Camp zum nächsten.

                                                                                                  Die Pferde verbleiben über den Winter in den Rockies, in ihren Wintercamps. Kurz bevor die Jagdsaison beginnt werden sie von ihren Wintercamps zu den Jagdcamps getrieben, die mehrere Tagesritte entfernt liegen können. Outfitter, die ihre Camps nicht weit entfernt vom Alaska Highway haben, treiben ihre Pferde zur Jagdsaison wahrscheinlich auch direkt aus der Zivilisation zu den Camps.
                                                                                                  www.trekking.magix.net

                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                    Fuchs
                                                                                                    • 16.07.2013
                                                                                                    • 1555
                                                                                                    • Privat


                                                                                                    #50
                                                                                                    AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                    Bernie, wenn man will, bekommt man da mehr rein (muss vielleicht hie und da weniger essen). Es ist ja schön, dass du so hervorragend klarkommst, mir wäre das viel zu nervenaufreibend. Der letzte Tragiker ist aus dem Zelt geschleift worden, man weiß nicht warum, vielleicht sein Aftershave. Im Yukon war doch eigentlich nichts dieses Jahr. Man muss es doch nicht herausfordern und die Anschaffung eines Bearikades hätte sich für dich schon längst gelohnt.

                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                      Fuchs
                                                                                                      • 29.08.2009
                                                                                                      • 1356
                                                                                                      • Privat


                                                                                                      #51
                                                                                                      AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                      Man kann normalerweise froh sein überhaupt einen Bären zu sehen.
                                                                                                      Diese hatten im Gegensatz zu „Nationalparkbären“ noch nie Menschenkontakt.
                                                                                                      Schlimmstenfalls steht man plötzlich mit sehr wenigen Proviantresten da.
                                                                                                      Gegen sich atypisch verhaltende, wahrscheinlich kranken Bären hat man eh keine Chance und bleibt am besten zuhause.
                                                                                                      Aber da ist es ja noch gefährlicher....
                                                                                                      Ein Scheinangriff ist laut Literatur nicht so untypisch.

                                                                                                      Ein sehr schöner allgemeiner Artikel:
                                                                                                      https://www.thealaskalife.com/outdoo...cks-statistic/
                                                                                                      Zuletzt geändert von Pielinen; 05.10.2019, 19:09.
                                                                                                      Wer nichts weiß muss alles glauben...

                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                        Freak

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                                                                                                        • 14456
                                                                                                        • Privat


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                                                                                                        AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                        Zitat von Katun Beitrag anzeigen
                                                                                                        Wir wollen doch den Bericht nicht zerreden.

                                                                                                        Post als Moderator
                                                                                                        Genau.

                                                                                                        Bei Nachfragen bitte eine PN an den Moderator senden.  Dein Team der
                                                                                                        "Niemand hört den Ruf des Meeres oder der Berge, nur derjenige, der dem Meer oder den Bergen wesensverwandt ist" (O. Chambers)

                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                          Fuchs
                                                                                                          • 31.10.2017
                                                                                                          • 1914
                                                                                                          • Privat


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                                                                                                          AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                          @berniehh, vielen Dank für die ausführliche und klärende Antwort.

                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                            Alter Hase
                                                                                                            • 31.01.2011
                                                                                                            • 2501
                                                                                                            • Privat


                                                                                                            #54
                                                                                                            AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                            Zitat von Katun Beitrag anzeigen
                                                                                                            Bernie, wenn man will, bekommt man da mehr rein (muss vielleicht hie und da weniger essen). ........ Man muss es doch nicht herausfordern und die Anschaffung eines Bearikades hätte sich für dich schon längst gelohnt.
                                                                                                            Klar, da hast du recht, wenn man will bekommt man da natürlich mehr rein und wenn ich mich auf eine Volldiät setze passt da sogar auch locker das Essen für 25 Tage rein

                                                                                                            Ich habe mal gelesen daß es bei erfahrenen amerikanischen Wildniswanderern gar nicht mal so unüblich sein soll, das Essen nachts im Zelt zu belassen Da redet halt nur keiner drüber.
                                                                                                            www.trekking.magix.net

                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                              Alter Hase
                                                                                                              • 31.01.2011
                                                                                                              • 2501
                                                                                                              • Privat


                                                                                                              #55
                                                                                                              AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                              9.Tag:

                                                                                                              Im flachen offenen Flussbett und meist auf vage erkennbarer Route wander ich den Talzweig Richtung Westen aufwärts.


                                                                                                              es ist ein Talzweig des Trout Rivers.


                                                                                                              der Fluss muss zwar ständig gefurtet werden, aber das Vorwärtskommen ist gut und so einfach bewanderbare flache Flussbettalböden wie dieses hier hatte ich auf diesem Trek auch noch nicht.


                                                                                                              nach nur 30 Minuten mündet von links dieses kleinere Nebental ein, in das ich reinwander, nun weglos.


                                                                                                              daß das Vorwärtskommen nun deutlich langsamer wird, könnt ihr bei diesem Foto schon erahnen.

                                                                                                              Zwei schluchtige Wasserfallstufen müssen links am steilen Hang mühsam umstiegen werden.


                                                                                                              aber bei der nächsten Gelegenheit muss ich wieder runter zum Bach


                                                                                                              Blick zurück talabwärts


                                                                                                              das Tal weitet sich dann wieder.....eine attraktive Gegend
                                                                                                              Das Vorwärtskommen ist so lala,.....hier gerade mal gut, dann wieder hmm,......Busch



                                                                                                              moorige Gestrüppsenke am Talende


                                                                                                              Mittagspausencamp im Regenschauer, nach 4h10. Eigentlich finde ich diese Gegend zum campen landschaftlich ganz schön, der Boden ist mir aber zu uneben und die Liegequalität echt kacke. Daher baue ich nach dem Schauer das Zelt schnell wieder ab und sehe zu daß ich weiterkomme.


                                                                                                              über einen flachen verbuschten Sattel geht´s an diesen kleinen See vorbei (1383 m)




                                                                                                              vom See folge ich einen Wildpfad für 100 Höhenmeter runter in ein Bachtal......


                                                                                                              ....wo ich auf diesen gut erkennbaren Reiterpfad stoße,


                                                                                                              .....den ich nun rasch und einfach für sechs Kilometer talabwärts folgen kann......






                                                                                                              mein Tal mündet hier ins Lue Creek Valley ein, ein größeres Haupttal mit flachem Flussbett,....wie herrlich
                                                                                                              Hier blickt man talabwärts, wohin der Hauptpfad verläuft. Dieses Tal mündet später ins Trout River Valley ein, das dann runter zum Muncho Lake führt



                                                                                                              aber ich will morgen erstmal nach Westen talaufwärts, finde aber nur einen vage erkennbaren Pfad. Egal, auch ohne Pfad sieht dieses flache Flussbettal einfach bewanderbar aus.


                                                                                                              Camp 9 (1070 m)

                                                                                                              10.Tag:

                                                                                                              Es ist zwar nicht mehr so weit zu meinem Ausstiegspunkt, wo ich erstmal zum Provianteinkaufen zurück nach Fort Nelson trampen will, aber heute ist mal ein richtig grau-nasses Depri-Wetter, Regen oder regnerisch fast den ganzen Tag!
                                                                                                              Natürlich bleibe ich erstmal im Zelt liegen, breche aber um 16:40 trotzdem noch auf.
                                                                                                              Zwei Stunden Wandern heute, größtenteils im leichten Regen. Der Spaßfaktor dabei ist nicht so hoch.....


                                                                                                              zunächst folge ich das Lue Creek Valley weiter aufwärts, meist auf schmalem Pfad im flachen Flussbett, wobei der Fluss ständig gefurtet werden muss.


                                                                                                              nach zweieinhalb Kilometern mündet von links dieses eng-schluchtige Tal ein, in das ich nun reinwander.


                                                                                                              die nächsten zwei Kilometer geht es so weiter......


                                                                                                              dann weitet sich die Schlucht und ich sehe links den flachen bewaldeten Sattel, wo ich rüber muss.

                                                                                                              Mein weiterer Weg durch die nördlichen Rockies soll mich eigentlich nach rechts talaufwärts führen, aber erstmal muss ich zurück in die Zivilisation, also über den Sattel Richtung Alaska Highway. In paar Tagen werde ich also wieder hierher zurückkommen.


                                                                                                              dort oben erwartet mich ein gut ausgetretener Pfad, der für halben Kilometer über eine moorige Gestrüppsenke diesen flachen Sattel quert (1250 m)


                                                                                                              am anderen Ende stoße ich auf ein gutes Jägercamp, wo ich doch sofort mal mein Zelt aufschlage.
                                                                                                              Habe zwar nur fünfeinhalb Kilometer geschafft heute, aber bei dem Regen reicht es mir auch.
                                                                                                              Zuletzt geändert von berniehh; 06.10.2019, 00:49.
                                                                                                              www.trekking.magix.net

                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                Alter Hase
                                                                                                                • 31.01.2011
                                                                                                                • 2501
                                                                                                                • Privat


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                                                                                                                AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                11.Tag:

                                                                                                                Es regnet mal wieder fast den ganzen Tag und dazu ist es auch noch kalt. Selbst tagsüber steigt das Thermometer kaum über 5 Grad


                                                                                                                ich bleibe natürlich im Camp. Dahinten sieht man mein Zelt, eine echt schöne Campstelle ist dies.
                                                                                                                Der Bach fließt ein kleines Nebental runter, mündet dann ins Lue Creek Valley, das runter zum Muncho Lake, also zum Alaska Highway, führt.


                                                                                                                Damit ich während meines Aus- und Wiedereinstieges nicht zweimal die gleiche Route laufen muss, will ich Richtung Süden übers Tandzie Creek Valley aussteigen, das am Toad River auf den Alaska Highway stößt. Beim Wiedereinstieg geht´s dann vom Muncho Lake übers Lue Creek Valley zurück zu diesem Camp.

                                                                                                                Beide Strecken sind ungefähr gleich weit, übers Lue Creek Valley ziemlich genau 20 Kilometer und übers Tandzie Creek Valley vielleicht anderthalb Kilometer mehr. Also beide Strecken ein Tagesmarsch.

                                                                                                                Der Regen hört erst am Spätnachmittag auf und um 16:40 wander ich los, genau wie gestern. Bis zum Dunkelwerden bleibt es aber grau bewölkt und kalt.

                                                                                                                Der Pfad, der Richtung Süden über einen flachen Sattel ins Tandzie Creek Valley führt, ist sogar auf der topographischen Karte mit eingezeichnet und auf Google Earth erkennbar, recht ungewöhnlich für die nördlichen Rockies. Von daher hatte ich mir einen schnell und einfach bewanderbaren Pfad erhofft.

                                                                                                                Das Gegenteil war der Fall: der Pfad ist ziemlich nass, matschig und von Busch überwachsen, etwas mühsam und nervig begehbar.


                                                                                                                Für zwei Kilometer geht es über eine verbuschte moorige Senke, dann rechts am Hang an einem kleinen langgezogenen See vorbei über den Sattel (2335 m)


                                                                                                                Blicke über den See tun sich durch Busch und Bäume nur wenige auf.


                                                                                                                dann geht´s runter ins offene Bachbett des Tandzie Creek Valley


                                                                                                                nun wird das Vorwärtskommen endlich gut, auch wenn der Bach ständig hin- und hergefurtet werden muss.


                                                                                                                schönes Waldtal


                                                                                                                Sechs Kilometer weiter mündet hier von links ein etwa gleichgroßes Bachtal ein. Der Talboden wird nun etwas weiter und das Vorwärtskommen bleibt schnell, der Pfad gut erkennbar.


                                                                                                                zwei bis drei Kilometer weiter schlage ich mein Zelt auf.
                                                                                                                Camp 11 (1054 m)
                                                                                                                Morgen wander ich endlich raus zurück in die Zivilisation.....


                                                                                                                12.Tag:

                                                                                                                Als ich aus dem Zelt schaue ist es immer noch dunkelgrau bewölkt. Oh Mann, das Wetter wird hier einfach nicht besser.
                                                                                                                Der Himmel sieht aus daß es für mich nicht mehr die Frage ist ob der Regen beginnt, sondern wann er beginnt.

                                                                                                                Ohne zu frühstücken baue ich ziemlich panikartig mein Camp ab und wander um 6:30 los, eine recht unübliche Zeit für mich.
                                                                                                                Ich will noch schnell was schaffen bevor der Regen losgeht, am besten dann schon den Trek beendet haben und irgendwo im Auto auf dem Weg nach Fort Nelson sitzen.


                                                                                                                es geht weiter wie gestern, flach talabwärts mit ständigem Furten, aber gutem Vorwärtskommen.


                                                                                                                nach einigen Kilometern wird das Tal enger


                                                                                                                und dann schluchtig. Beim Furten muss man jetzt schon schauen eine gute Stelle zu erwischen und der Pfad ist nicht immer sofort wiederfindbar.


                                                                                                                der Pfad recht verwachsen.....


                                                                                                                und führt dann vom Fluss weg durch dichten Wald und Busch.


                                                                                                                es geht dann oberhalb einer Schlucht entlang, die sogar recht tief runterführt. Durch den Wald bekommt man aber keine Blicke da runter.


                                                                                                                den letzten halben Kilometer geht es flach auf schönem Pfad durch herrlichen dichten Wald......


                                                                                                                bis der Pfad am Toad River auf die breite Fahrpiste einmündet, auf 829 m Höhe, nach 2h50 vom Camp. Hier endet meine erste Trekkingetappe.


                                                                                                                nach zweieinhalb Kilometern mündet die Piste in den Alaska Highway, wo ich die ersten Menschen seit 12 Tagen sehe.

                                                                                                                Ich blicke zurück in das Tal aus dem ich gekommen bin und sehe daß es dort schon heftig regnen muss. Hier kommen jetzt auch langsam die ersten Tropfen runter......


                                                                                                                Blick vom Alaska Highway auf den mächtigen Toad River


                                                                                                                Toad River

                                                                                                                Es sind 220 Kilometer bis zurück nach Fort Nelson. Ich warte nicht so lange, dann stoppt ein Jäger aus dem Yukon, der ganz runter bis nach Edmonton will, zum Familienbesuch. Er nimmt mich bis nach Fort Nelson mit.


                                                                                                                als es aus den Rockies rausgeht wird das Land wieder flach.
                                                                                                                Etwa 100 m entfernt sieht man auf der linken Seite am Waldrand einen Schwarzbären.



                                                                                                                in Fort Nelson lasse ich mich direkt vor meinem Stammrestaurant absetzen und bevor ich irgendwas anderes mache, verdrücke ich hier erstmal ein Burger-Menü.

                                                                                                                Drei bis vier Tage will ich in Fort Nelson verbringen um meine große Hauptetappe durch die nördlichen Rockies vorzubereiten.
                                                                                                                Nun wird es ernst!! Ich muss Proviant für 55 Tage einkaufen, alles so planen und auf die Food-drops verteilen daß auch zeitlich alles hinhauen wird, damit mir unterwegs nirgends das Essen ausgeht.
                                                                                                                Zuletzt geändert von berniehh; 06.10.2019, 18:42.
                                                                                                                www.trekking.magix.net

                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                  Fuchs
                                                                                                                  • 10.06.2004
                                                                                                                  • 1232
                                                                                                                  • Privat


                                                                                                                  #57
                                                                                                                  AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                  Alle Achtung Bernd. Wieder einmal ein beeindruckender Bericht. Wobei ich ehrlich gesagt Deiner Tour zwar sehr gerne online folge, allerdings keinerlei Ambitionen hege diese Tour nachzulaufen. Auf soviel Bushwhacking hätte ich keine Lust. Von daher finde ich es echt aufopferungsvoll von Dir, dass Du Dir solche Touren antuest um uns dann im Forum mit so schönen Berichten zu erfreuen.

                                                                                                                  Krass finde ich übrigens auch, dass das ja nur Deine "Testtour" war. Für viele Leute hier (zumindest für mich) wäre das bereits als vollwertige Sommerwanderung durchgegangen. Und bei Dir ist es halt nur ein kleines Vorgeplänkel. Da kann man ja gespannt sein, was noch alles kommt. Außerdem muss ich nochmal Deinen Schreibfleiß loben. Kaum kommst Du nach Monaten aus der Wildnis zurück, schon setzt Du Dich an den Rechner und fängst an zu schreiben. Ich wünschte ich würde einen ähnlichen Fleiß an den Tag legen.

                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                    Alter Hase
                                                                                                                    • 31.01.2011
                                                                                                                    • 2501
                                                                                                                    • Privat


                                                                                                                    #58
                                                                                                                    AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                    Zitat von Mortias Beitrag anzeigen
                                                                                                                    Alle Achtung Bernd. Wieder einmal ein beeindruckender Bericht. Wobei ich ehrlich gesagt Deiner Tour zwar sehr gerne online folge, allerdings keinerlei Ambitionen hege diese Tour nachzulaufen. Auf soviel Bushwhacking hätte ich keine Lust.
                                                                                                                    Danke
                                                                                                                    Ja der Busch ist zwar nervig, aber da muss man halt durch. Dafür ist die Landschaft mega und ich glaube sie würde dir auch gefallen. Die nördlichen Rockies sind ohne Frage eine ganz besondere Gegend

                                                                                                                    Zitat von Mortias Beitrag anzeigen
                                                                                                                    Außerdem muss ich nochmal Deinen Schreibfleiß loben. Kaum kommst Du nach Monaten aus der Wildnis zurück, schon setzt Du Dich an den Rechner und fängst an zu schreiben. ]ch wünschte ich würde einen ähnlichen Fleiß an den Tag legen.
                                                                                                                    Dann hoffe ich daß dein Lapplandbericht auch irgendwann mal kommt
                                                                                                                    www.trekking.magix.net

                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                      Alter Hase
                                                                                                                      • 31.01.2011
                                                                                                                      • 2501
                                                                                                                      • Privat


                                                                                                                      #59
                                                                                                                      AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                      Organisieren und Entspannen in Fort Nelson

                                                                                                                      Sobald ich mein Burger Menü verdrückt habe, ziehe ich mich erstmal für paar Stunden an den Ortsrand zu meiner alten Campstelle in den Wald zurück, bis mein Zelt und sonstige Sachen einigermaßen trocken sind.

                                                                                                                      Dann gehe ich zurück ins Father Poullet Hostel, wo ich mich bis zu meiner Abreise einquartiere.




                                                                                                                      Ich bekomme wieder das gleiche Zimmer wie beim letzten Mal


                                                                                                                      Fort Nelson

                                                                                                                      Statt der geplanten drei bis vier Tage, hat mein Aufenthalt in Fort Nelson ganze 9 Tage gedauert. Ich bin alles ziemlich entspannt und stressfrei angegangen, habe ein Großteil der Zeit nichts gemacht, bzw. in der Library am Computer rumgehangen, weshalb es sich solange hingezogen hat.

                                                                                                                      An zwei Tagen waren hier Aboriginal Days, die einmal im Jahr stattfinden, mit lokalem Getrommel, Tänzen, workshops etc.... und gratis Essen satt fuer alle!! Sowohl für Einheimische als auch für durchreisende Touristen.
                                                                                                                      Normalerweise dauert der Aboriginal Day immer nur einen Tag aber in diesem Jahr finden sie ausnahmsweise mal an zwei Tagen statt.


                                                                                                                      hier wird das gratis Frühstück serviert


                                                                                                                      Aboriginal Days








                                                                                                                      Sage aus Vancouver, der nur für die Aboriginal Days nach Fort Nelson angereist ist


                                                                                                                      Fort Nelson

                                                                                                                      Wegen meiner food-drops habe ich mit Peter per E-mail kommuniziert, das war einfacher als jedesmal die 9 Kilometer zum Flugplatz zu latschen. Es hat auch ganz gut funktioniert.

                                                                                                                      Peter hat mir geschrieben daß er nächste Woche eine Buchung zum Head Camp hat, Material anliefern. Momentan weiss er aber noch nicht wie viel das sein wird und ob dann noch Platz für mein Essenskarton übrig ist, also eine feste Zusage kann er momentan noch nicht geben. Das ist aber schonmal etwas

                                                                                                                      Mit den anderen beiden Camps sieht es allerdings schlecht aus. Zum Churchill Creek Camp bekommt Peter normalerweise nie eine Buchung. Leif Olsen, dem das Camp gehört, hat sein eigenes Kleinflugzeug, wenn er mit seinen Kunden dorthin fliegt. Und für das Churchill Peak Camp ist es um diese Jahreszeit auch noch zu früh.

                                                                                                                      Mit Leif hatte ich ebenfalls E-mail Kontakt. Er würde mein food drop zwar zum Churchill Creek fliegen, allerdings sieht es momentan so aus daß ich dann wohl auch den vollen Preis zahlen müsste weil er um diese Jahreszeit noch keine Kunden hat.

                                                                                                                      Ich halte es daher für effektiver beide food drops mit nur einem Flug zu erledigen anstatt mit zwei verschiedenen. Und ich entscheide alles von Peter Villers machen zu lassen.

                                                                                                                      Einen Tag später kommt mir sogar eine noch bessere Idee:
                                                                                                                      Wenn ich schon soviel Geld dafür ausgebe mir das Essen einfliegen zu lassen, dann will ich auch selber mitfliegen.
                                                                                                                      Einerseits als spektakulären Rundflug, andererseits um selber mit eigenen Augen zu sehen und wo genau mein Essen gelagert wird. Und ich sehe die nördlichen Rockies mal life aus der Vogelperspektive und nicht wie bisher nur auf Google Earth.

                                                                                                                      Ich kläre alles mit Peter ab und es geht klar so......

                                                                                                                      Meine food-drops will ich nun zu drei Stellen einfliegen lassen, statt wie bisher geplant zu nur zwei.
                                                                                                                      Der erste zum Churchill Creek Camp
                                                                                                                      Der zweite zum Churchill Peak Camp
                                                                                                                      Und der dritte zum Head Camp.

                                                                                                                      Es wird also ein Rundflug mit Landung an drei Stellen.
                                                                                                                      Peter macht mir dafür ein Angebot von knapp 2300 kanadische Dollar.

                                                                                                                      Sobald alles eingekauft und verpackt ist, geht es los.

                                                                                                                      Ich kaufe also erstmal nur das Essen für die food-drops ein, also für 33 Tage. Den Proviant für die ersten 20 Tage, den ich von meinem Start am Muncho Lake selber im Rucksack mitschleppe, kaufe ich erst später ein, nachdem wir den ganzen Kram eingeflogen haben.

                                                                                                                      Die Lebensmittelpreise sind in Fort Nelson ziemlich hoch, es fehlt nicht mehr viel bis zum norwegischen Preisniveau. Keine Walmartpreise mehr wie in Fort St.John
                                                                                                                      Auch alles andere ist hier recht teuer.

                                                                                                                      Folgendes habe ich für die 33 Tage eingekauft:
                                                                                                                      Nudeln ca. 3 kg
                                                                                                                      Schokolade ca. 5 kg
                                                                                                                      Müsli ca. 3 kg
                                                                                                                      Milchpulver ca. 3,5 kg
                                                                                                                      Salami ca. 3,3 kg
                                                                                                                      Butter ca. 3,3 kg
                                                                                                                      Erdnüsse ca. 1,5 kg
                                                                                                                      Rosinen ca. 1,5 kg
                                                                                                                      Kartoffelpüreeflocken ca. 2,5 kg
                                                                                                                      Zucker ca. 1 kg
                                                                                                                      Tütensuppen 4 bis 5 Stück
                                                                                                                      Frische Zwiebel und Knoblauch
                                                                                                                      5 Orangen und 5 Apfel
                                                                                                                      plus Gaskartuschen und Kleinkram den man sonst noch braucht.

                                                                                                                      Dann wird noch alles ordentlich verpackt.

                                                                                                                      In Fort Nelson gibt es zwei kleine Sport- und Jagdgeschäfte, beide mit nur minimaler Auswahl, in denen selbst die grundlegensten Ausrüstungsgegenstände fehlen.
                                                                                                                      Bärensichere Proviantcontainer müssten sie bestellen und das dauert 10 Tage. Klar daß ich nicht solange warten will.
                                                                                                                      Stattdessen nehme ich Pappkartons aus dem Supermarkt.
                                                                                                                      Alle Lebensmittel stecke ich mehrfach in Plastik um sie einigermaßen geruchsdicht zu machen, dann kommt alles in den Karton.


                                                                                                                      und so sieht das dann nachher aus

                                                                                                                      Dazu habe ich mir noch eine Packung Moth balls aus dem Baumarkt gekauft und auf jeden Karton werden später einige raufgelegt. Moth balls stinken ganz fürchterlich so daß jeder Essensgeruch, der dennoch aus dem Karton kommen sollte, vom Gestank der Moth balls übertüncht wird. Der Gestank soll sich wochen- oder monatelang halten und nicht nur Mäuse und anderes knabberndes Kleingetier abhalten, sondern angeblich auch Bären.

                                                                                                                      Alle drei Camps gehören verschiedenen Outfittern, die verstreut über Westkanada leben. Ich muss sie alle kontaktieren und um Erlaubnis fragen ob ich mein Essen in deren Camp lagern darf.
                                                                                                                      Peter hat mir die Namen der jeweiligen Outfitter genannt und da ich keine kanadische SIM-Karte zum telefonieren habe, suche ich mir über Google deren E-mail Adressen und schreibe sie an.

                                                                                                                      Alle drei geben ihr OK und schreiben mir noch kurz wo genau ich mein Essen dort lagern kann.

                                                                                                                      Als alles erledigt ist, sage ich Peter Bescheid. Dann kann es morgen früh losgehen. Der Wetterbericht ist gut.
                                                                                                                      Wir fliegen dann von Fort Nelson fast die gesamten nördlichen Rockies ab und verteilen meine Kartons auf die drei oben genannten Camps entlang meiner geplanten Route..........
                                                                                                                      Zuletzt geändert von berniehh; 09.10.2019, 20:44.
                                                                                                                      www.trekking.magix.net

                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                        Lebt im Forum
                                                                                                                        • 30.06.2009
                                                                                                                        • 5064
                                                                                                                        • Privat


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                                                                                                                        Wow Bernd... krasser erster Teil, bzw. ordentliche "Einstiegsrunde". Nichts für mich, landschaftlich schön, aber nichts wofür ich mich durch den Busch schlagen würde. Sehr gut das du das für uns übernimmst und wie immer mit deiner gewohnt entspannten Art kommentierst.

                                                                                                                        Freu ma auf deine weiteren Erzählungen!

                                                                                                                        Bin im Wald, kann sein das ich mich verspäte

                                                                                                                        meine Weltkarte

                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                          Alter Hase
                                                                                                                          • 31.01.2011
                                                                                                                          • 2501
                                                                                                                          • Privat


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                                                                                                                          AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                          der Flugtag (1)


                                                                                                                          Helen fährt mich am Morgen zum Flugplatz.
                                                                                                                          Meine drei Proviantkartons haben wir gestern abend schon gebracht.



                                                                                                                          in der Halle von Villers Air


                                                                                                                          hier wird viel geschraubt

                                                                                                                          Ich bin mit Dan geflogen, der die Firma in einigen Jahren übernehmen wird, wenn Peter in Rente geht.


                                                                                                                          die Maschine wird startklar gemacht


                                                                                                                          dann geht´s auch schon los


                                                                                                                          kurz darauf sind wir in der Luft.
                                                                                                                          Unser erstes Ziel ist das Churchill Creek Camp.



                                                                                                                          Wir verlassen Fort Nelson - beim roten Kreis liegt das Father Poullet Hostel


                                                                                                                          der Alaska Highway kurz hinter dem Ortsausgang von Fort Nelson


                                                                                                                          dort unten der Muskwa River




                                                                                                                          der einzelstehende Felsen da in der Bildmitte ist das Steamboat - unten der Alaska Highway, von dem wir uns gleich entgültig entfernen. Ab nun überfliegen wir die unerschlossene Wildnis.


                                                                                                                          ach du Kacke es wird sich doch wohl nicht bewölken??


                                                                                                                          die nördlichen Rockies im Anflug


                                                                                                                          whow, es wird spektakulärer


                                                                                                                          die Rocky Mountain Foothills






                                                                                                                          Nebental zum North Tetsa River Valley


                                                                                                                          dort vorne das obere Tetsa River Valley mit namenlosem See






                                                                                                                          oberes McDonald Creek Valley




                                                                                                                          oberes McDonald Creek Valley


                                                                                                                          Wokkpash Lake & Wokkpash Creek Valley


                                                                                                                          Nebental des Racing Rivers - der Schneeberg links am Horizont nennt sich The White Tower (2732 m)


                                                                                                                          ein anderes namenloses Nebental des Racing Rivers


                                                                                                                          und hier das nächste namenlose Nebental des Racing Rivers - hinten am oberen Talende der Yedhe Mountain mit Icefield.
                                                                                                                          Gleich setzen wir zur Landung an.



                                                                                                                          erste Landung im Churchill Creek Valley - auch ein Nebental des Racing Rivers.


                                                                                                                          Hütte im Churchill Creek Camp - rechts im Feuerholz- und Pferdesattelschuppen stelle ich meinen Essenskarton.


                                                                                                                          Churchill Creek Airport


                                                                                                                          gleich geht´s weiter


                                                                                                                          nächster Stop Churchill Peak Camp




                                                                                                                          namenloses Nebental des Churchill Creek Valley - dieses Tal bin ich später abwärts gewandert auf meiner Route vom Churchill Peak zum Churchill Creek Camp. Zu Fuss war ich da drei Tage unterwegs.




                                                                                                                          hier das nächste Nebental zum Churchill Creek - dahinten der Grizzly Pass, wo ich rüber bin.


                                                                                                                          meine zweite Passüberquerung auf dem Weg vom Churchill Peak zum Churchill Creek Camp.


                                                                                                                          Gletscher am Tehran Peak


                                                                                                                          kurz vor der Landung nochmal eine Drehung


                                                                                                                          Landebahn in Sicht! - der Name dieses Tales steht nicht auf der topographischen Karte, es ist ein weites Nebental des Gataga Rivers.




                                                                                                                          geschafft!! - hinten rechts der Tehran Peak (2729 m)


                                                                                                                          laut Craig, dem Eigentümer dieses Camps, soll hier irgendwo eine bärensicher verschließbare Tonne liegen. Die kann ich zwischen all dem Gerümpel aber nicht finden.


                                                                                                                          also hänge ich mein Essenskarton in der Hütte unter dem Dach auf.
                                                                                                                          Zuletzt geändert von berniehh; 10.10.2019, 22:30.
                                                                                                                          www.trekking.magix.net

                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                            Lebt im Forum
                                                                                                                            • 30.06.2009
                                                                                                                            • 5064
                                                                                                                            • Privat


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                                                                                                                            Guten Morgen Bernd,
                                                                                                                            geile Täler an denen du vorbei geflogen bist! Da hast du goldrichtig geschaltet, als du entschlossen hast mitzufliegen.

                                                                                                                            Vielleicht war die blau weiße Kuhlbox als bärensicher angesehen?

                                                                                                                            Viele Grüße aus Berlin
                                                                                                                            Sven

                                                                                                                            - - - Aktualisiert - - -




                                                                                                                            Guten Morgen Bernd,
                                                                                                                            geile Täler an denen du vorbei geflogen bist! Da hast du goldrichtig geschaltet, als du entschlossen hast mitzufliegen.

                                                                                                                            Vielleicht war die blau weiße Kuhlbox als bärensicher angesehen?

                                                                                                                            Viele Grüße aus Berlin
                                                                                                                            Sven

                                                                                                                            Bin im Wald, kann sein das ich mich verspäte

                                                                                                                            meine Weltkarte

                                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                                              Fuchs
                                                                                                                              • 29.08.2009
                                                                                                                              • 1356
                                                                                                                              • Privat


                                                                                                                              #63
                                                                                                                              AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                              Genial, gut das du die Gelegenheit genutzt hast.
                                                                                                                              Aus der Luft sieht die Landschaft sehr spektakulär aus.
                                                                                                                              So ein Flug ist sein Geld wert. Der Preis ergibt sich halt aus den Spritkosten.
                                                                                                                              Ich bin gespannt.
                                                                                                                              Wer nichts weiß muss alles glauben...

                                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                                Alter Hase
                                                                                                                                • 31.01.2011
                                                                                                                                • 2501
                                                                                                                                • Privat


                                                                                                                                #64
                                                                                                                                AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                Zitat von codenascher Beitrag anzeigen
                                                                                                                                geile Täler an denen du vorbei geflogen bist! Da hast du goldrichtig geschaltet, als du entschlossen hast mitzufliegen.
                                                                                                                                das finde ich auch. Im Nachhinein wunder ich mich aber noch daß ich nicht schon eher drauf gekommen bin mitzufliegen, sondern erst zwei Tage vor dem Flug.

                                                                                                                                Zitat von codenascher Beitrag anzeigen
                                                                                                                                Vielleicht war die blau weiße Kuhlbox als bärensicher angesehen?
                                                                                                                                haha Ne die ist ganz bestimmt nicht bärensicher
                                                                                                                                www.trekking.magix.net

                                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                                  Alter Hase
                                                                                                                                  • 31.01.2011
                                                                                                                                  • 2501
                                                                                                                                  • Privat


                                                                                                                                  #65
                                                                                                                                  AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                  der Flugtag (2)


                                                                                                                                  und weiter geht´s - dort unten verläuft meine spätere Trekkingroute zum Churchill Peak Camp


                                                                                                                                  wir fliegen jetzt zum Head Camp, wo mein letzter Essenkarton deponiert werden soll




                                                                                                                                  die Battle of Britain Range mit dem 2770 m hohen Churchill Peak in der Bildmitte (Hintergrund)


                                                                                                                                  dort unten das Gataga River Valley, eines der größten Hauptflusstäler der nördlichen Rockies.
                                                                                                                                  Meine Route führt später durch andere Bereiche des Gataga River Valleys, nicht direkt hier unten.



                                                                                                                                  das Gataga River Valley weiter Richtung oberem Talende


                                                                                                                                  hier und auf den folgenden Fotos blickt man in verschiedene Talzweige des oberen Gataga Rivers








                                                                                                                                  am Horizont sieht man die Gipfel um das Lloyd George Icefield in der Kwadacha Wilderness


                                                                                                                                  direkt hinter den Bergen hier vorne wird meine Route verlaufen


                                                                                                                                  und hier sieht man meine spätere Campstelle im oberen Gataga Valley


                                                                                                                                  Kwadacha Wilderness




                                                                                                                                  Kwadacha Wilderness - in dem Tal dort unten, das vom schneebedeckten Rücken im Vordergrund bedeckt wird, verläuft meine Route


                                                                                                                                  ich würde Euch ja gerne sagen wie die Berge alle heissen, aber auf den topographischen Karten stehen keine Namen.
                                                                                                                                  Nur ganz links am Horizont der Criccieth Mountain (2858 m), Mount Lloyd George (2938 m) und Mount Glendower (2928 m) am Lloyd George Icefield.



                                                                                                                                  Kwadacha Wilderness


                                                                                                                                  dahinten an der Talkurve sieht man den Tuchodi Lake im Tuchodi River Valley, auch ein großes Haupttal im Northern Rockies Provincial Park


                                                                                                                                  oberes Tuchodi River Valley - dort unten verläuft meine Route


                                                                                                                                  Northern Rockies Provincial Park






                                                                                                                                  Northern Rockies Provincial Park


                                                                                                                                  Gathto Creek Valley - Northern Rockies Provincial Park


                                                                                                                                  Gathto Creek Valley


                                                                                                                                  namenloser Berg in einem Nebental


                                                                                                                                  es dauert noch ne Weile bis zum Head Camp


                                                                                                                                  hier kommt erstmal das Muskwa River Valley, das ich abwärts gewandert bin und am linken Bildrand das Nebental das ich wieder hochwander. Der höchste Berg im Hintergrund ist der Muskwa Peak (2785 m).
                                                                                                                                  Beim roten Kreuz dort unten am rechten Bildrand war meine Campstelle, das schlimmste Mückencamp dieser Tour



                                                                                                                                  es folgen noch weitere Bergketten - Northern Rockies Provincial Park


                                                                                                                                  ein größeres Nebental vom Muskwa River




                                                                                                                                  Nebental vom Prophet River - gleich setzen wir zur Landung an


                                                                                                                                  Prophet River Valley und meine Route zum Head Camp




                                                                                                                                  Head Camp im Prophet River Valley




                                                                                                                                  mein Essenskarton stelle ich in diesem above the ground cache. Werde dieses Camp erst in 37 Tagen erreichen.




                                                                                                                                  dann ne Plasktikwanne darüberstülpen als Schutz vor Regen mit paar Moth balls, und gut ist.


                                                                                                                                  das Head Camp, sowie auch die beiden anderen Camps, wären gute Stellen für jeweils einen Ruhetag.


                                                                                                                                  in einer der Hütten ist ein Bär eingebrochen und hat das Innere verwüstet




                                                                                                                                  größerer Bach beim Camp


                                                                                                                                  nun geht´s zurück nach Fort Nelson - hier das Prophet River Valley


                                                                                                                                  altes Waldbrandgebiet, das jetzt mit undurchdringlichem Busch bedeckt ist - mich hier durchzuplackern war kein Vergnügen


                                                                                                                                  Prophet River Valley




                                                                                                                                  kurz vor der Landung am Head Camp musste ich kotzen und auf dem gesamten Rückflug ging es mir sauschlecht. Daher ist dies das letzte Foto.


                                                                                                                                  wieder zurück in Fort Nelson - links Dan, rechts Peter
                                                                                                                                  Dies war mit eines der spektakulärsten Flüge, die ich jemals gemacht habe



                                                                                                                                  hier in deren Büro
                                                                                                                                  Zuletzt geändert von berniehh; 12.10.2019, 12:31.
                                                                                                                                  www.trekking.magix.net

                                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                                    Alter Hase
                                                                                                                                    • 31.01.2011
                                                                                                                                    • 2501
                                                                                                                                    • Privat


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                                                                                                                                    AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                    Aufbruch

                                                                                                                                    Nach dem Flugtag habe ich noch anderthalb Tage in Fort Nelson verbracht um den Proviant für die ersten 20 Tage einzukaufen.

                                                                                                                                    Am Ortsrand steht ein junges Pärchen aus Argentinien am Strassenrand, die per Anhalter ins Yukon und weiter nach Alaska wollen. Als ich gestern von meinem Flug zurückkam standen sie auch schon da, haben gestern über zehn Stunden gewartet und heute auch schon sechs, sehr frustrierend.
                                                                                                                                    Die gleiche Strecke muss ich morgen auch wieder trampen.
                                                                                                                                    Als ich zwei Stunden später nochmal geschaut habe, standen sie zum Glück nicht mehr da.


                                                                                                                                    Fort Nelson


                                                                                                                                    Mit Helen und Randy


                                                                                                                                    Abschied von Helen

                                                                                                                                    Am nächsten Tag geht es endlich wieder los. Wird auch höchste Zeit nach neun Tagen in Fort Nelson.

                                                                                                                                    Habe zwar keine Ahnung was mich was mich auf dem kommenden großen Hauptteil meiner Route erwarten wird, bin aber zuversichtlich daß zumindest die ersten zwei Tage entspanntes Wandern auf Pfade wird.

                                                                                                                                    Es soll wohl nur sehr wenige Trekker geben, die lange Touren durch die nördlichen Rockies machen. Der letzte, von dem Peter weiss, war der Franzose vor sieben oder acht Jahren. Er lies sich einfliegen und wollte sich anderthalb Monate später von einer anderen Stelle wieder abholen lassen, ist aber nie wieder aufgetaucht. Irgendwann wurde dann sein Rucksack gefunden.

                                                                                                                                    Ich habe mal wieder rumgetrödelt und mich erst um 14 Uhr zum trampen an den Alaska Highway gestellt. Es sind 240 Kilometer zu meinem Wiedereinstiegspunkt.
                                                                                                                                    Überraschenderweise warte ich keine 10 Minuten, dann hält auch schon ein Auto an. Es ist Sandra aus Fort Nelson, zusammen mit Louise, die älteste Einsiedlerin im weiten Umkreis. Sandra fährt Louise zurück zu ihrer Hütte, 20 Kilometer hinter Toad River am Alaska Highway.


                                                                                                                                    Stone Mountain Provincial Park


                                                                                                                                    es gibt hier ein paar Relikte von früher




                                                                                                                                    ach wie süß






                                                                                                                                    in Toad River gibt es eine Tankstelle mit Café, hier kurzer Stop.
                                                                                                                                    Links Sandra, rechts Louise.
                                                                                                                                    Sandras Eltern sind deutschstämmig, aber sie ist hier in Kanada geboren, spricht noch gebrochen deutsch.



                                                                                                                                    Von Louises Hütte fährt Sandra mich freundlicherweise noch 20 Kilometer weiter zu meinem Startpunkt, der zwei Kilometer vor dem Muncho Lake liegt.


                                                                                                                                    Abschiedsfoto am Trekkingstartpunkt.
                                                                                                                                    Es ist zwar schon 18:30 aber ich starte heute trotzdem noch und wander gleich vom Highway runter wieder in die Wildnis rein.



                                                                                                                                    Northern Rockies Traverse / großer Hauptteil

                                                                                                                                    kurzer Überblick und Gesamteindruck

                                                                                                                                    Mit 625 Kilometern und 51 Tagen war dies die längste durchgehende Wildnistour ohne Straßenüberquerung und ohne Zivilisationskontakt, die ich jemals gemacht habe.
                                                                                                                                    Zwar habe ich schon längere Treks gemacht, aber dann spätestens nach 20 bis 25 Tagen mal eine Straße gequert und falls nicht zumindest einen Provianteinkaufsabstecher zurück in die Zivilisation gemacht.

                                                                                                                                    Wenn man fast zwei Monate lang komplett von der Aussenwelt abgeschnitten ist und dann ungewöhnliche Ereignisse vorkommen, wie die zwei Tage Dauerschneefall mit fast halben Meter Neuschnee, macht man sich schon seine Gedanken: Ist so ein heftiger Wintereinbruch mitten im Sommer normal oder hat sich durch eine Megakatastrophe die Erdachse verschoben?
                                                                                                                                    Oder die Tage als ständig irgendwelche Kampfflieger über die nördlichen Rockies flogen. Was war da los?? Man bekommt nichts mehr mit, keine einzige Nachricht von der Aussenwelt für fast zwei Monate. Wenn in der Zwischenzeit ein Krieg ausgebrochen wäre, hätte ich davon nichts gemerkt.

                                                                                                                                    Den ersten Menschen habe ich erst nach 35 Tagen getroffen, ein Jäger aus Fort Nelson, der sich von Peter Villers hat einfliegen lassen.
                                                                                                                                    Ausserdem habe ich am 47.Tag nochmal eine vierer Gruppe Angler auf der anderen Flusseite gesehen, und das war´s dann auch schon mit Menschenbegegnungen.

                                                                                                                                    Es war eine erlebnisreiche Tour durch phantastische Landschaften, aber auch anspruchsvoll. Mal wieder viel Buschgeplackere und die für die nördlichen Rockies übliche Mischung aus weglos, Wildpfade und sehr verwachsene Reiterpfade.

                                                                                                                                    Die Trails sind zwar oft für Tage gut folgbar, aber sie sind halt für Pferde gemacht sind und nicht für Trekker. Klar kann man sie auch als Trekker zu Fuss bewandern, aber die Trails in den nördlichen Rockies haben die Angewohnheit ständig die Flusseite zu wechseln, auch wenn der Fluss für Menschen absolut unfurtbar ist. Für Pferde ist der dann immer noch problemlos querbar.

                                                                                                                                    Ich habe nicht mehr mitgezählt wie oft ein Pfad in den Fluss reinführt und am anderen Ufer weiterverläuft, aber der Fluss unfurtbar ist. Das war die Normalität hier. Oft bin ich auch vor Flüssen geendet, wo ich gedacht habe da würde auch niemals ein Pferd rüberkommen. Aber die Jäger kommen ja eh erst ab dem Spätsommer/Herbst, wenn die Wasserstände niedriger sind.

                                                                                                                                    Auf einer Trekkingtour durch die nördlichen Rockies sollte das „Problem Flussquerungen“ unbedingt an oberster Stelle der Routenplanung stehen! Brücken gibt es in den gesamten nördlichen Rockies keine einzige!

                                                                                                                                    Als ich nach dem Trek Einheimische von meiner Tour erzählt habe, kam von denen gleich als erstes die Frage, wie ich es denn über die ganzen Flüsse geschafft habe,….Muskwa River, Prophet River, Tuchodi River, Gataga River, Racing River und was da sonst noch so alles rumfließt.

                                                                                                                                    Im Gegensatz zu meiner Testtour, wo die Flüsse in der Regel blau, klar und leicht furtbar waren, sind sie auf dem großen Hauptteil meiner Route oft schlammig, von Gletschern gespeist und unfurtbar.

                                                                                                                                    Das Geheimnis, ohne Packraft oder Pferd, dennoch "relativ" problemlos über 700 Kilometer durch die nördlichen Rockies zu kommen, liegt darin, die Route so zu planen daß größere Flüsse gar nicht erst gefurtet werden müssen.
                                                                                                                                    Nach einer Passüberquerung sollte man schon gleich auf die richtige Flusseite gelangen, bzw am oberen Talende, wo die Flüsse noch furtbar sind, sofort auf die richtige Seite queren, über die man das Tal später wieder verlassen will.

                                                                                                                                    Wenn ich also tagelang einen verwachsenen Trail talabwärts folgte, wanderte ich i.d.Regel nur auf der Hälfte der Strecke auf dem Pfad und plackerte mich auf der Reststrecke weglos durch den Busch, weil der Pfad gerade mal wieder auf der anderen Flusseite verlief.
                                                                                                                                    Falls ich mal eine gute Furt fand, querte ich natürlich rüber, das machte die Sache einfacher. Weiter talabwärts muss man jedoch gut abwägen, ob man später nochmal eine Furt finden wird um wieder zurück auf die richtige Seite zu gelangen. Sonst steckt man irgendwann fest. Mit der Zeit bekommt man ein ganz gutes Gefühl dafür.

                                                                                                                                    Was Flussquerungen anbelangt bin ich generell der vorsichtige Typ und probiere im Zweifel eine Furt gar nicht erst, auch wenn der Fluss unter gewissem Risiko noch furtbar ist. Wird man erstmal fortgerissen, hat man vermutlich nur noch geringe Überlebenschancen. Peter Villers vermutet auch daß der Franzose beim Versuch einen Fluss zu furten umgekommen ist.

                                                                                                                                    Viele Gletscherflüsse waren schon fünf bis zehn Kilometer unterhalb des Talendes nicht mehr furtbar oder nur noch an gut ausgesuchten Stellen. Generell waren die Wasserstände morgens am niedrigsten und am Spätnachmittag waren selbst vermeintlich kleinere Flüsse oft unfurtbar, jedenfalls im Sommer.

                                                                                                                                    Als Fazit zum Abschluss muss ich sagen daß mir so eine lange Tour ohne Zivilisationskontakt sehr gefallen hat und ich mir gut vorstellen könnte sowas nochmal zu machen.
                                                                                                                                    Dafür muss man aber erstmal die richtige Gegend finden. Viele Länder kommen nicht mehr in Frage,.....ausser Kanada fast nur noch Alaska, Grönland, Russland und Neuseeland. Vielleicht noch Südchile.
                                                                                                                                    Die nördlichen Rockies sind dafür das perfekte Ziel und landschaftlich überaus spektakulär, vorrausgesetzt der dichte Busch schreckt einem nicht ab.

                                                                                                                                    Diese Tour würde ich definitiv mit zu den Top-Touren zählen, die ich bisher gemacht habe!


                                                                                                                                    der Trekverlauf

                                                                                                                                    13.Tag (1):


                                                                                                                                    der Trekkingstartpunkt liegt auf 837 m.
                                                                                                                                    Auf gut erkennbaren Pfad wander ich das weite flache Flussbettal des Trout Rivers aufwärts.
                                                                                                                                    Da es schon abend ist, schaffe ich heute natürlich nicht mehr viel.



                                                                                                                                    im Wald ist der Pfad gut erkennbar


                                                                                                                                    der Fluss muss ständig hin- und hergefurtet werden, was aber kein Problem ist.


                                                                                                                                    nach vier Kilometern gabelt sich das Tal. Ich nehme den linken Zweig, das Lue Creek Valley.


                                                                                                                                    auch auf offene Flussenken ist der Trail gut erkennbar.


                                                                                                                                    nach fünfeinhalb Kilometern schlage ich mein Camp auf (887 m).

                                                                                                                                    14.Tag (2):


                                                                                                                                    Lue Creek Valley.
                                                                                                                                    Es geht weiter talaufwärts, wie gestern auf gut erkennbaren Pfad, auch wenn man ihn manchmal verliert.



                                                                                                                                    mein Ziel für heute ist meine Campstelle vom zehnten Tag, wo ich wieder zurück auf meine ursprüngliche Route komme.




                                                                                                                                    Lue Creek Valley


                                                                                                                                    auch heute muss der Fluss ständig gefurtet werden





                                                                                                                                    Nach dreieinhalb Stunden (=11 Kilometer) mündet von links ein kleines Tal ein, das ich hochsteige zu meinem Camp.


                                                                                                                                    der Pfad führt das Haupttal weiter aufwärts und dieses kleine Nebental geht es weglos hoch.
                                                                                                                                    Etwas überraschend, ich hatte vermutet daß hier auch ein Pfad hoch zum Camp führt.



                                                                                                                                    schluchtige Abschnitte müssen passiert werden und das Vorwärtskommen verlangsamt sich drastisch.


                                                                                                                                    weite Nebentaleinmündung oberhalb der Schlucht.

                                                                                                                                    Nun sind´s noch anderthalb Kilometer zum Camp, aber es folgt ein schwieriges Gelände und ich brauche 2h15 für das kurze Stück. Zunächst muss ich wieder umkehren, weil ich mich orographisch links oberhalb der Schlucht am Hang festlaufe. Ich probiere dann die andere Hangseite, was schließlich von Erfolg gekrönt wird.
                                                                                                                                    Am Ende der Schlucht steige ich wieder runter zum verbuschten Bachlauf, den ich nun bis zum flachen Sattel aufwärts folge, bis zum Camp.


                                                                                                                                    Camp 14 (1250 m), ich schlage mein Zelt wieder an der gleichen Stelle auf.


                                                                                                                                    Camp 14
                                                                                                                                    Zuletzt geändert von berniehh; 16.01.2020, 22:37.
                                                                                                                                    www.trekking.magix.net

                                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                                      Fuchs
                                                                                                                                      • 29.08.2009
                                                                                                                                      • 1356
                                                                                                                                      • Privat


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                                                                                                                                      AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                      Als fleißiger Mitleser habe ich mich ja an Bernds Stil schon gewöhnt.
                                                                                                                                      Früher hätte ich so eine Tour für ummöglich erachtet.
                                                                                                                                      Ich würde mit dem Rucksack bei dem Gelände keinen Kilometer weit kommen.
                                                                                                                                      Wer nichts weiß muss alles glauben...

                                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                                        Lebt im Forum
                                                                                                                                        • 15.09.2011
                                                                                                                                        • 5177
                                                                                                                                        • Privat


                                                                                                                                        #68
                                                                                                                                        AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                        Zitat von Pielinen Beitrag anzeigen
                                                                                                                                        Ich würde mit dem Rucksack bei dem Gelände keinen Kilometer weit kommen.
                                                                                                                                        Ich auch nicht Ich weiß auch nicht - oder doch - wie ich mit dem langen Abgeschiedensein klarkäme. Ich bräuchte wohl ein Lebewesen an meiner Seite, Mensch, Pferd, Hund ...
                                                                                                                                        Das Leben ist schön. Von einfach war nie die Rede.

                                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                                          Fuchs
                                                                                                                                          • 31.10.2017
                                                                                                                                          • 1914
                                                                                                                                          • Privat


                                                                                                                                          #69
                                                                                                                                          AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                          Zitat von Rattus Beitrag anzeigen
                                                                                                                                          Ich auch nicht Ich weiß auch nicht - oder doch - wie ich mit dem langen Abgeschiedensein klarkäme. Ich bräuchte wohl ein Lebewesen an meiner Seite, Mensch, Pferd, Hund ...
                                                                                                                                          Ja, das Alleinesein stelle ich mir auch heftig vor, obwohl ich eher wenig Menschen um mich vertrage. Aber 50 Tage ist schon ne Ansage. Ich glaube ich würde (noch mehr) "seltsam" werden...

                                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                                            Alter Hase
                                                                                                                                            • 31.01.2011
                                                                                                                                            • 2501
                                                                                                                                            • Privat


                                                                                                                                            #70
                                                                                                                                            AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                            Zitat von Rattus Beitrag anzeigen
                                                                                                                                            Ich auch nicht Ich weiß auch nicht - oder doch - wie ich mit dem langen Abgeschiedensein klarkäme. Ich bräuchte wohl ein Lebewesen an meiner Seite, Mensch, Pferd, Hund ...
                                                                                                                                            Zitat von Bambus Beitrag anzeigen
                                                                                                                                            Ja, das Alleinesein stelle ich mir auch heftig vor, obwohl ich eher wenig Menschen um mich vertrage. Aber 50 Tage ist schon ne Ansage. Ich glaube ich würde (noch mehr) "seltsam" werden...
                                                                                                                                            das ist nicht so schwierig. Wer kein Problem damit hat zwei Wochen ohne Menschen auszukommen, der schafft es auch zwei Monate.
                                                                                                                                            Aber ich habe ja noch den Jäger getroffen
                                                                                                                                            www.trekking.magix.net

                                                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                                                              Alter Hase
                                                                                                                                              • 31.01.2011
                                                                                                                                              • 2501
                                                                                                                                              • Privat


                                                                                                                                              #71
                                                                                                                                              AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                              15.Tag (3):

                                                                                                                                              Als ich aus dem Zelt schaue sieht das Wetter echt herrlich aus
                                                                                                                                              Mein heutiges Ziel ist es über den nächsten Pass zu kommen.


                                                                                                                                              Ich folge den Pfad zurück über diesen moorigen Sattel, dann runter in das Bachtal aus dem ich am 10.Tag gekommen bin.


                                                                                                                                              es ist ein Nebental des Lue Creek Valley. Vor meinem Ausstieg bin ich ja von talabwärts gekommen, aber nun geht´s talaufwärts.


                                                                                                                                              einfaches Wandern auf schmalem erkennbaren Pfad


                                                                                                                                              im Bachbett verliert sich der Pfad zwar oft, macht aber nichts.




                                                                                                                                              nach 2h erreiche ich diese Talgabelung. Der Pfad löst sich langsam auf und das Gelände wird ab hier sehr verbuscht
                                                                                                                                              Ich wander ins linke Tal rein.



                                                                                                                                              oh je! ich finde zwar bald wieder einen schmalen verwachsenen Pfad, aber der zwängt sich durch diesen Mörderbusch Richtung Pass und verliert sich dabei ständig. Vom Bach sieht man kaum was, da er fast komplett vom Busch überwuchert ist


                                                                                                                                              die Passhöhe (1585 m) liegt noch in der alpinen Busch- und Gestrüppzone und nach 3h30 komme ich oben an. Hier blickt man zurück ins Tal aus dem ich hochgestiegen bin.


                                                                                                                                              auf der anderen Seite geht´s hier wieder runter.


                                                                                                                                              auf dieser sumpfigen Gestrüppsenke verliert sich der Pfad.




                                                                                                                                              alles Gestrüpp - aber wo ist der Pfad?


                                                                                                                                              nach etwas rumsuchen finde ich den sehr verwachsenen Pfad wieder, den ich nun talabwärts folge


                                                                                                                                              die Landschaft ist ja ganz schön


                                                                                                                                              aber ich muss in diesem dichten Gestrüpp immer wieder nach dem Pfad suchen


                                                                                                                                              und dann verliere ich auch noch mein Bärenspray, das aussen am Rucksack befestigt war, finde es aber zum Glück wieder.




                                                                                                                                              nach über fünf Kilometer vom Pass komme ich von der Buschzone langsam in den dichten schönen Nadelwald rein.


                                                                                                                                              dies ist ein Nebental des Otelsas Creek



                                                                                                                                              Nach drei Stunden durch den Wald mündet das Tal in ein etwas größeres Haupttal ein, das Otelsas Creek Valley. Hier quert der Pfad rüber auf die andere Flusseite und scheint weiter talabwärts zu führen. Der Fluss sieht absolut unfurtbar aus, aber ich will ja eh nach rechts talaufwärts und finde nach etwas rumsuchen orographisch links einen Pfad, der durch den dichten Urwald das Tal hochführt. Für heute ist es aber schon zu spät und nach neuneinhalb Stunden reicht es mir auch.


                                                                                                                                              Camp 15 (1015 m) auf weichem Moospolster im dichten Wald

                                                                                                                                              16.Tag (4):

                                                                                                                                              So schön wie gestern ist das Wetter heute leider nicht mehr. Es ist bewölkt, aber immerhin noch regenfrei.
                                                                                                                                              Ich schaffe es heute fast 20 Kilometer talaufwärts......


                                                                                                                                              der Trail führt durch dichten Urwald, so macht die Wanderung Spass


                                                                                                                                              Otelsas Creek Valley



                                                                                                                                              Nach einer Weile quert der Pfad rüber auf die andere Flusseite. Da das Furten mir zu riskant erscheint, bleibe ich auf dieser Seite, wo das Weiterwandern nicht mehr so lustig wird. Auf einer Mischung zwischen verwachsene Wildpfade und weglos plackere ich mich weiter talaufwärts....


                                                                                                                                              eine weglose Steilhangtraverse, ein ganzes Stückchen oberhalb des Flusses entlang, darf da natürlich auch nicht fehlen. Sowas ist immer mega anstrengend


                                                                                                                                              nach einer ganzen Weile stoße ich unten am Fluss wieder auf den Trail, der jetzt wieder rüber auf diese Seite gequert ist. Hier ist erstmal Frühstückspause angesagt.

                                                                                                                                              Ich folge nun wieder den Pfad, aber nach nur kurzer Zeit quert er wieder rüber auf die andere Seite
                                                                                                                                              Es folgt gefühlt über eine Stunde Geplackere bis ich eine Stelle zum Furten finde. Natürlich nutze ich sie um wieder zurück auf den Trail zu kommen.
                                                                                                                                              Blöderweise quert der Trail nur paarhundert Meter weiter wieder zurück auf die andere Seite. So eine Kacke, wäre ich doch blos nicht auf diese Seite rübergewatet
                                                                                                                                              Da ich keine Lust habe wieder zurückzuwandern, bleibe ich erstmal auf dieser Seite und folge einen verwachsenen Nebenpfad. Er führt 200 Höhenmeter nach oben über Bergrücken und irgendwann wieder runter zum Fluss. Kurz darauf finde ich eine Stelle zum Furten, und auf der anderen Seite stoße ich wieder auf den Hauptpfad.


                                                                                                                                              Wildpfad durch dichten Wald




                                                                                                                                              dies ist auf jeden Fall eine abenteuerliche Route durch ein schönes Tal. Solche Waldtäler liebe ich.




                                                                                                                                              hier der Hauptpfad




                                                                                                                                              Otelsas Creek Valley


                                                                                                                                              nach über fünf Stunden lichtet sich der Wald und geht langsam über in die dichte Buschzone. Hier scheint sich auch der Pfad aufzulösen, aber das ist ja nichts neues und war zu erwarten




                                                                                                                                              die nächsten fünf Stunden geht´s nun durch dichten Busch, teils am Fluss entlang, aber größtenteils davon weg. Und immer wieder die übliche Suche nach den sehr verwachsenen Pfad.


                                                                                                                                              nach ein bis zwei Stunden erreiche ich diese Stelle hier, mit guter Campstelle direkt am Fluss.

                                                                                                                                              Bin erst am überlegen mein Zelt aufzuschlagen, entscheide mich dann aber zum Weiterwandern, obwohl es stark nach Regen aussieht. Ein Fehler!


                                                                                                                                              Blick zurück zum Fluss....

                                                                                                                                              Dann fängt der Niesel an, der schnell stärker wird und sich zu einem heftigen Dauerregen entwickelt. Bei der nächstbesten Stelle will ich mein Zelt aufschlagen, aber leider kommt die nicht!
                                                                                                                                              Der Busch ist allgegenwärtig und für die nächsten dreieinhalb Stunden findet man nichtmal die kleinste Campstelle! Und falls dochmal dann ist es eine scheiss Stelle
                                                                                                                                              Eine echt nervige Route ist dies!! Der Pfad teils sehr nass, unter Wasser oder matschig, mit permanenten Mega-Gezwänge durch den klitschenassen Busch. Trotzdem versuche ich zügig zu wandern um dieses Übel schnellstmöglichst hinter mich zu bringen.
                                                                                                                                              Spass macht das absolut nicht.
                                                                                                                                              Und dann sehe ich auch noch einen Grizzly.

                                                                                                                                              Als gegen 21 Uhr die ersten niedrigen alpinen Nadelbäume beginnen, finde ich erste Freiflächen, wo ich bis auf die Unterhose durchnässt im strömenden Dauerregen schnell mein Zelt aufschlage und mich gleich verkrieche.
                                                                                                                                              Mit über 10 Stunden war heute ein langer Tag.
                                                                                                                                              Zuletzt geändert von berniehh; 14.10.2019, 23:35.
                                                                                                                                              www.trekking.magix.net

                                                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                                                Fuchs
                                                                                                                                                • 31.10.2017
                                                                                                                                                • 1914
                                                                                                                                                • Privat


                                                                                                                                                #72
                                                                                                                                                AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                                Zitat von berniehh Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                das ist nicht so schwierig. Wer kein Problem damit hat zwei Wochen ohne Menschen auszukommen, der schafft es auch zwei Monate.
                                                                                                                                                Aber ich habe ja noch den Jäger getroffen
                                                                                                                                                OT: Besser als umgekehrt... -- sorry, die Steilvorlage konnte ich nicht auslassen

                                                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                                                  Erfahren
                                                                                                                                                  • 26.06.2013
                                                                                                                                                  • 169
                                                                                                                                                  • Privat


                                                                                                                                                  #73
                                                                                                                                                  AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019


                                                                                                                                                  Ein bisschen frage ich mich ja immer, wo der Spaß bleibt. Wenn ich mir vorstelle, mich stundenlang mit Wahnsinnsgepäck durch den Busch zu hacken und dann pitschnass noch ewig nach ner Campstelle zu suchen...

                                                                                                                                                  Schön zu lesen, ist es aber wie immer und die Fotos sind es natürlich auch. Aber vielleicht kannst du mal was zu deiner Motivation schreiben, warum es unbedingt immer total einsam und oft weglos sein muss.

                                                                                                                                                  LG,
                                                                                                                                                  Babs

                                                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                                                    • 642
                                                                                                                                                    • Privat


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                                                                                                                                                    AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                                    Ich mag auch kein extremes Bushwhacking, finde es aber total entspannend auf der Couch zu liegen und dabei zu lesen, wie sich Bernie da durchquält ;)

                                                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                                                      Alter Hase
                                                                                                                                                      • 31.01.2011
                                                                                                                                                      • 2501
                                                                                                                                                      • Privat


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                                                                                                                                                      AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                                      Zitat von Babsbara Beitrag anzeigen

                                                                                                                                                      Ein bisschen frage ich mich ja immer, wo der Spaß bleibt. Wenn ich mir vorstelle, mich stundenlang mit Wahnsinnsgepäck durch den Busch zu hacken und dann pitschnass noch ewig nach ner Campstelle zu suchen...

                                                                                                                                                      Schön zu lesen, ist es aber wie immer und die Fotos sind es natürlich auch. Aber vielleicht kannst du mal was zu deiner Motivation schreiben, warum es unbedingt immer total einsam und oft weglos sein muss.
                                                                                                                                                      stundenlang durch den nassen Busch zu plackern macht keinen Spass, das habe ich ja auch im Text geschrieben. Aber da muss man halt durch, das Leben ist kein Ponyhof.
                                                                                                                                                      Dafür wandert man auf solchen Routen durch spektakuläre Landschaften und unerschlossenen Gegenden, wo kaum Menschen hinkommen. Das ist die Motivation.

                                                                                                                                                      Es muss nicht immer total einsam und weglos sein. Ich habe nichts dagegen Menschen zu treffen und von mir aus können entlang meiner Route auch Pfade verlaufen, solange es keine Straßen oder Fahrwege sind. Meine letzte und vorletzte Reise (China/Indien) führten ja durch Gegenden wo viele Nomaden/Hirten lebten. Und auf dieser Reise war es halt mal total einsam

                                                                                                                                                      - - - Aktualisiert - - -

                                                                                                                                                      Zitat von Shades Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                      Ich mag auch kein extremes Bushwhacking, finde es aber total entspannend auf der Couch zu liegen und dabei zu lesen, wie sich Bernie da durchquält ;)
                                                                                                                                                      www.trekking.magix.net

                                                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                                                        Fuchs
                                                                                                                                                        • 19.06.2014
                                                                                                                                                        • 2101
                                                                                                                                                        • Privat


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                                                                                                                                                        AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                                        Also ich für meinen Teil liebe Buschgeplackere. Jeder Meter muss sich hart erkämpft werden und umso größer ist der Erfolg wenn man mal raus ist.


                                                                                                                                                        Würdest du rückblickend betrachtet für eine ähnliche Tour wie diese, ein Packraft in Betracht ziehen, damit Flussüberquerungen machbarer werden und man sich auch mal ein Stück flussabwärts treiben lassen kann?
                                                                                                                                                        Ich hab für meinen Teil gute Erfahrungen mit dem Packraft im Amazonas gemacht. Bzw. Wäre eine der Touren ohne überhaupt nicht möglich gewesen.

                                                                                                                                                        Dafür muss man aber erstmal die richtige Gegend finden. Viele Länder kommen nicht mehr in Frage,.....ausser Kanada fast nur noch Alaska, Grönland, Russland und Neuseeland. Vielleicht noch Südchile.
                                                                                                                                                        Die nördlichen Rockies sind dafür das perfekte Ziel und landschaftlich überaus spektakulär, vorrausgesetzt der dichte Busch schreckt einem nicht ab.
                                                                                                                                                        Na du könntest vom Nil im Sudan ein paar Tausend km. nach Westen laufen ohne auf eine Siedlubg zu treffen, oder von Chinguetti nach Osten. Je nach Geschmack.
                                                                                                                                                        Im Amazonasgebiet ließen sich auch noch solche Touren machen, evtl. in Australien auch?
                                                                                                                                                        Russian Roulette is not the same without a gun. - Lady Gaga

                                                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                                                          Alter Hase
                                                                                                                                                          • 31.01.2011
                                                                                                                                                          • 2501
                                                                                                                                                          • Privat


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                                                                                                                                                          AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                                          Zitat von Intihuitana Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                          Würdest du rückblickend betrachtet für eine ähnliche Tour wie diese, ein Packraft in Betracht ziehen, damit Flussüberquerungen machbarer werden und man sich auch mal ein Stück flussabwärts treiben lassen kann?
                                                                                                                                                          Ich hab für meinen Teil gute Erfahrungen mit dem Packraft im Amazonas gemacht. Bzw. Wäre eine der Touren ohne überhaupt nicht möglich gewesen.
                                                                                                                                                          Naja, wenn sich die Mitnahme eines Packraftes vermeiden lässt, würde ich immer darauf verzichten und meine Route dementsprechend planen. Ich hatte ja schon Steigeisen und Eispickel mit, da wollte ich nicht auch noch ein Packraft mitschleppen.
                                                                                                                                                          Aber falls ich eine Route planen sollte, die ohne Packraft nicht möglich wäre und die sich auch nicht so umplanen lässt dass man darauf verzichten könnte, würde ich natürlich eins mitnehmen.

                                                                                                                                                          Zitat von Intihuitana Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                          Na du könntest vom Nil im Sudan ein paar Tausend km. nach Westen laufen ohne auf eine Siedlubg zu treffen, oder von Chinguetti nach Osten. Je nach Geschmack.
                                                                                                                                                          Im Amazonasgebiet ließen sich auch noch solche Touren machen, evtl. in Australien auch?
                                                                                                                                                          Ich meinte damit megalange Touren ohne die Querung einer Straße/Piste/Geländewagenfahrweges. Da würde Australien definitiv rausfallen. Die Sahara vermutlich auch, aber mit der Sahara habe ich mich noch nie richtig befasst und müsste mich erstmal schlaumachen. Und mal davon abgesehen, wäre Wüste eh nicht so mein Ding.
                                                                                                                                                          Regenwald dagegen schon. Im Amazonasgebiet könnte ich mir Touren bis 20 Tage vorstellen, aber dafür braucht man keine Food-drops. Für noch längere Touren wäre es mir glaube ich auf Dauer zu langweilig und flach. Mir würde dann das Hochgebirge fehlen.
                                                                                                                                                          www.trekking.magix.net

                                                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                                                            Fuchs
                                                                                                                                                            • 31.10.2017
                                                                                                                                                            • 1914
                                                                                                                                                            • Privat


                                                                                                                                                            #78
                                                                                                                                                            AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                                            Zitat von berniehh Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                            Ich meinte damit megalange Touren ohne die Querung einer Straße/Piste/Geländewagenfahrweges. ...
                                                                                                                                                            Auch wenn es dem TienShan ähnelt, schau dir mal in der Mongolei den westlichen Altai bzw. das Gebiet westlich des Chowsgol-See bis zur Russischen Grenze an. Oder die nord-östlichen Regionen.
                                                                                                                                                            Nicht völlig menschenleer wie hier in den Northern Rockies aber sehr, sehr menschenarm und ohne relevante politisch/polizeiliche Hindernisse.

                                                                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                                                                              Alter Hase
                                                                                                                                                              • 31.01.2011
                                                                                                                                                              • 2501
                                                                                                                                                              • Privat


                                                                                                                                                              #79
                                                                                                                                                              AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                                              Zitat von Bambus Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                              Auch wenn es dem TienShan ähnelt, schau dir mal in der Mongolei den westlichen Altai bzw. das Gebiet westlich des Chowsgol-See bis zur Russischen Grenze an. Oder die nord-östlichen Regionen.
                                                                                                                                                              Nicht völlig menschenleer wie hier in den Northern Rockies aber sehr, sehr menschenarm und ohne relevante politisch/polizeiliche Hindernisse.
                                                                                                                                                              nehm ich in meine to-do-Liste auf, sieht nicht so schlecht aus.
                                                                                                                                                              www.trekking.magix.net

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                                                                                                                                                                Alter Hase
                                                                                                                                                                • 31.01.2011
                                                                                                                                                                • 2501
                                                                                                                                                                • Privat


                                                                                                                                                                #80
                                                                                                                                                                AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                                                17.Tag (5):

                                                                                                                                                                Es ist bewölkt mit Sonnendurchbrüche. Ich lasse mir am Morgen Zeit und versuche meine noch klatschnassen Klamotten einigermaßen trocken zu kriegen, bevor ich um 10:45 starte.


                                                                                                                                                                Camp 16 (1440 m)


                                                                                                                                                                Blick zurück talabwärts von meiner Campstelle

                                                                                                                                                                Heute will ich über den nächsten Pass und die schlimmste Buschzone habe ich gestern glücklicherweise schon hinter mich gebracht. Trotzdem geht´s noch durch einen nervigen Bereich aus undurchdringlichen alpinen Nadelbusch, ohne richtigen Pfad. Ein wirres Durcheinander von verwachsenen Wildpfaden, die sich immer wieder verlieren und zahlreiche Freiflächen zwischen den Busch machen die Route aber erträglich.


                                                                                                                                                                nach einigen Kilometern komme ich ins offene alpine Gelände. Weglos geht´s Richtung Pass


                                                                                                                                                                das bisschen Gestrüpp, das jetzt noch kommt, ist nicht mehr der Rede wert. Das lässt sich auch umgehen,.....und wenn nicht dann geht´s einfach da durch




                                                                                                                                                                erst noch weiche Gras-Moospolster, aber dann endlich angenehmes Wandern


                                                                                                                                                                über Steine und Geröll geht´s hoch zum Pass, teils auf vage erkennbaren Wildpfad


                                                                                                                                                                Blick zurück talabwärts


                                                                                                                                                                Pass Nr. 8 (1927 m) - nach 3h40 komme ich oben an.




                                                                                                                                                                Blick zurück


                                                                                                                                                                steil und weglos geht´s auf der anderen Seite den alpinen Grashang runter in dieses Hochtal rein












                                                                                                                                                                hier erstmal Mittagspause




                                                                                                                                                                es geht talabwärts, zunächst Grasland, dann lockerer alpiner Nadelbaumbewuchs, später mehr und mehr mit Busch versetzt.

                                                                                                                                                                Das Buschgeplackere wird härter, aber im Vergleich zum letzten Tal ist dieses hier schon fast Genusswandern
                                                                                                                                                                Ein Regenschauer macht den ganzen Busch wieder klatschnass, aber nach einer Weile stoße ich auf einen gut erkennbaren Reiterpfad, zwar sehr modderig und naß, aber gut folgbar.
                                                                                                                                                                Nach zwei Kilometern mündet das Tal in ein größeres ein, wo ich eine Pfadabzweigung erreiche.


                                                                                                                                                                Einmündung in dieses größere Tal - es ist ein Nebental des West Toad River Valley (1360 m)

                                                                                                                                                                Ich biege nach rechts talaufwärts und will über den nächsten Pass. Der Pfad ist eine echte Zumutung, wenn man es überhaupt Pfad nennen kann: Völlig verwachsen, kaum wiederzufinden, versumpft, vermoddert und ständig unter Wasser
                                                                                                                                                                Es sieht so aus daß es für die nächsten Stunden so weitergehen wird, durch die undurchdringliche Buschzone, ohne Campmöglichkeiten und es sieht wieder nach Regen aus.

                                                                                                                                                                Auf sowas habe ich heute keinen Bock mehr
                                                                                                                                                                Ich kehre wieder um und entscheide mich stattdessen talabwärts zu wandern.
                                                                                                                                                                Nach vier bis fünf Kilometern mündet dieses Tal ins größere Haupttal des West Toad Rivers ein, wo ich vor der Reise auf Satellitenfotos (nicht Google Earth) eine Hütte mit Landebahn entdeckt habe.


                                                                                                                                                                ich wander nun talabwärts

                                                                                                                                                                Auch hier ist der Pfad zunächst ständig unter Wasser, vermoddert und verwachsen, zwängt sich durch dichten alpinen Wald und Nadelbusch. Später im moosigen Nadelwald wird der Pfad besser und als es runter zum West Toad River geht, sogar richtig gut.


                                                                                                                                                                langsam wird der Pfad besser


                                                                                                                                                                West Toad River Valley (1180 m)
                                                                                                                                                                Breiter flacher verbuschter Talboden, die Landebahn dort vorne als langer Strich durch den Busch erkennbar. Aber wo ist die Hütte?



                                                                                                                                                                die findet sich auch schnell. ....nach 9h45
                                                                                                                                                                Sie gehört den Gundahoo River Outfitters und diese Stelle hier wird Burnoff Camp genannt.



                                                                                                                                                                kein Mensch weit und breit und es sieht nicht danach aus daß in letzter Zeit jemand hier war.


                                                                                                                                                                zumindest ist das Hütteninnere sauber und aufgeräumt.


                                                                                                                                                                Porcupines gehören bei jeder Hütte, die man in den nördlichen Rockies erreicht, mit zum Inventar.




                                                                                                                                                                Nebenan finde ich eine absolut perfekte Campstelle.
                                                                                                                                                                Camp 17 (1180 m)


                                                                                                                                                                18.Tag (6):

                                                                                                                                                                Dies ist ein traumhafter Spot für einen halben oder ganzen Ruhetag, das beste Camp bis jetzt auf dieser Tour.


                                                                                                                                                                die Landebahn


                                                                                                                                                                der West Toad River beim Camp

                                                                                                                                                                Trotz Traumwetter verbringe ich einen gemütlichen Vormittag im Camp und wander erst um 14:50 los. Heute soll mal ein entspannter Tag werden, ich will nur sechseinhalb Kilometer talaufwärts bis zu einer größeren Gabelung. Ein guter Reiterpfad führt in die Richtung.


                                                                                                                                                                der Pfad führt talaufwärts

                                                                                                                                                                Meine Hoffnung nach einem entspannten Wandertag zerschlägt sich schon nach einem Kilometer. Der Pfad wird immer schmaler und verwachsener


                                                                                                                                                                dann kommt die erste Furt, die noch problemlos machbar ist

                                                                                                                                                                Bei der zweiten Furt komme ich nicht mehr rüber, bleibe erstmal auf dieser Seite und folge verwachsene Wildpfade durch dichten Busch am Flussufer entlang. Später an ausgebreiteten Stellen furte ich noch paarmal hin und her.


                                                                                                                                                                West Toad River Valley


                                                                                                                                                                Buschgeplackere am Flussufer

                                                                                                                                                                Irgendwann bin ich scheinbar wieder auf dem Hauptpfad, den ich aber immer wieder im dichten Busch verliere. Manchmal suche ich bis zu 20 Minuten rum. An sich ist es ein schönes wildes Tal, aber der Busch nervt


                                                                                                                                                                verbuschtes Tal - die Suche nach dem Pfad gestaltet sich schwierig


                                                                                                                                                                Busch soweit man schauen kann. Schwierige Wegfindung auf einem Durcheinander von schwer zu findene Wildpfade. Irgendwie zwängt man sich da schon durch. Der richtige Pfad ist schon seit längerem nicht mehr da.
                                                                                                                                                                Dahinten sieht man jedenfalls schon die große Gabelung, mein heutiges Ziel.






                                                                                                                                                                Nach sechseinhalb Kilometern erreiche ich mein Tagesziel, die weite Talgabelung. Hier im dichten Busch finde ich weder Campstellen, noch eine gangbare Route zum Weiterwandern.

                                                                                                                                                                Irgendwie muss ich eine Möglichkeit finden ins linke Tal reinzukommen, das mich zum nächsten Pass führen soll.
                                                                                                                                                                Ich lasse meinen Rucksack am Fluss liegen, speicher mir die Stelle im GPS-Gerät ab, damit ich den Rucksack später auch wiederfinde und mache mich auf die Suche. Nach einer halben Stunde finde ich orographisch rechts etwas weiter oben am Hang einen gangbaren Wildpfad, der scheinbar ins linke Tal reinführt. Das wird meine Route für morgen, heute habe ich keinen Nerv mehr drauf.

                                                                                                                                                                Auf der anderen Flusseite ragen paar höhere Nadelbäume aus dem Busch, dadrunter finde ich eine kleine Top-Campstelle.


                                                                                                                                                                Camp 18 (1211 m).
                                                                                                                                                                Vom Zelt aus kann man ohne Buschgeplackere paar Meter weit wandern bis zum Fluss, aber ansonsten ist die Bewegungsfreiheit hier ziemlich eingeschränkt.



                                                                                                                                                                beim Camp
                                                                                                                                                                Zuletzt geändert von berniehh; 16.10.2019, 22:44.
                                                                                                                                                                www.trekking.magix.net

                                                                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                                                                  Anfänger im Forum
                                                                                                                                                                  • 20.10.2009
                                                                                                                                                                  • 49
                                                                                                                                                                  • Privat


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                                                                                                                                                                  AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                                                  Fast nochmal wie eine Urlaubsverlängerung deinem Bericht zu folgen
                                                                                                                                                                  Freu mich schon auf die Forsetzung!


                                                                                                                                                                  Hast dich ja rechtzeitig vorm großen Wintereinbruch wieder davongemacht :-)
                                                                                                                                                                  Hatten letzten Montag früh (7.10.) in Jasper -14°C und in Banff lag ein halber Meter Schnee :-)

                                                                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                                                                    Alter Hase
                                                                                                                                                                    • 31.01.2011
                                                                                                                                                                    • 2501
                                                                                                                                                                    • Privat


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                                                                                                                                                                    AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                                                    Zitat von Bikerbabe Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                    Hatten letzten Montag früh (7.10.) in Jasper -14°C und in Banff lag ein halber Meter Schnee :-)
                                                                                                                                                                    Ohje, Ich hoffe Ihr musstet Eure Tour deswegen nicht abbrechen und hattet einen schönen Urlaub.

                                                                                                                                                                    Wo wart ihr denn?
                                                                                                                                                                    www.trekking.magix.net

                                                                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                                                                      Alter Hase
                                                                                                                                                                      • 31.01.2011
                                                                                                                                                                      • 2501
                                                                                                                                                                      • Privat


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                                                                                                                                                                      19.Tag (7):

                                                                                                                                                                      Es sind über 15 Kilometer talaufwärts bis zum nächsten Pass, den ich heute queren will. Das Wetter ist schön und ich furte wieder rüber auf die andere Flusseite.


                                                                                                                                                                      unter den Nadelbäumen auf der anderen Flusseite lag mein Camp

                                                                                                                                                                      Ich folge den Wildpfad durch moosigen Nadelwald und Busch den sanften Hang entlang talaufwärts. Der Pfad ist meistens zwar gut erkennbar, aber ich muss trotzdem sehr aufpassen ihn nicht zu verlieren. Irgendwann geht´s wieder runter zum Fluss und in den dichten Busch rein.


                                                                                                                                                                      der Pfad verliert sich mal wieder und der Fluss muss einige Male hin- und hergefurtet werden. Das Vorwärtskommen verlangsamt sich drastisch.


                                                                                                                                                                      kilometerweit geht´s nun wieder im Gezwänge durch den dichten Busch.
                                                                                                                                                                      oft auf verwachsene Pfade, die sich ständig verlieren







                                                                                                                                                                      hier komme ich dem Talende langsam näher. Der Pfad ist nun deutlicher erkennbar und lässt sich bis zur Buschgrenze gut folgen.




                                                                                                                                                                      nach einer scharfen Linkstalkurve sehe ich meinen Pass. Der Pfad löst sich hier mal wieder auf und ich wander weglos weiter durch die letzten alpinen Nadelbuschabschnitte.


                                                                                                                                                                      Blick zurück talabwärts


                                                                                                                                                                      als der Busch endet komme ich ins offene alpine Grasland.


                                                                                                                                                                      hier macht das Wandern wieder Spass - endlich mal kein Gezwänge durch Busch mehr


                                                                                                                                                                      attraktives weites Hochland im Bereich des Passes


                                                                                                                                                                      Blick zurück


                                                                                                                                                                      dies ist eine sumpfige Senke auf dem flachen Pass, den ich nach 7h50 erreiche.
                                                                                                                                                                      Pass Nr. 9 (1776 m)


                                                                                                                                                                      Eigentlich hatte ich mir von der Passhöhe eine etwas spektakulärere Aussicht erhofft, so richtig zufrieden war ich damit nicht. Deshalb lasse ich meinen Rucksack erstmal liegen und mache einen Abstecher auf einen kleinen Berg (1864 m). Nur 100 Höhenmeter Aufstieg und einen Kilometer für den Hin- und Rückweg, der eine halbe Stunde dauert, aber die Aussicht war um ein mehrfaches grandioser als von der Passhöhe
                                                                                                                                                                      Dieser Abstecher war nicht nur das Highlight des Tages, sondern der gesamten Tour bis jetzt


                                                                                                                                                                      Blick zurück zum Pass


                                                                                                                                                                      auf der anderen Seite schaue ich runter in dieses Wald- und Buschtal. Die roten Pfeile zeigen meine geplante Route für morgen. Dahinten will ich dann nach rechts hoch zum nächsten Pass.
                                                                                                                                                                      Das Panorama sieht von hier oben zwar schön aus, aber falls ich dort unten keinen Pfad finden sollte und der Busch so undurchdringlich ist, wie er von hier oben aussieht, dann wird´s ein richtig übles Geplackere



                                                                                                                                                                      hier das Talende, wo ich runtersteige und mein Camp aufschlage


                                                                                                                                                                      ein bisschen Sorgen über meine morgige Route mache ich mir schon
                                                                                                                                                                      Dies ist ein Nebental zum West Toad River.





                                                                                                                                                                      da unten will ich mein Camp aufschlagen




                                                                                                                                                                      Blick zurück ins Tal aus dem ich hochgekommen bin








                                                                                                                                                                      wieder zurück an meinem Rucksack geht´s dann hier runter in dieses Talende rein.


                                                                                                                                                                      Camp 19 (1596 m)
                                                                                                                                                                      Zuletzt geändert von berniehh; 18.10.2019, 21:08.
                                                                                                                                                                      www.trekking.magix.net

                                                                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                                                                        Fuchs
                                                                                                                                                                        • 10.06.2004
                                                                                                                                                                        • 1232
                                                                                                                                                                        • Privat


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                                                                                                                                                                        AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                                                        Wahnnsinn Bernd. Einfach nur schön!!! Wirklich eine sehr spannende Tour bisher. Also rein optisch würde mich die Gegend ja auch tierisch reizen. Gerade auch diese sehr intensive Wildniserfahrung ist sicherlich etwas besonderes und eine Erfahrung wert. Aber leider schreibst Du nunmal zu realistisch auch über die ganze nervige Plackerei durchs viele Dickicht. Und das schreckt dann doch ganz schön ab das ernhsthaft in Betracht zu ziehen. Aber so gemütlich vorm PC Deiner Tour zu folgen ist und im Geiste die Wildnis der nördlichen Rockies zu durchstreifen, das macht schon ziemlichen Spaß.

                                                                                                                                                                        Ach und megaspektakuläre Bilder von Deinem Flug. Kann mich dem Kompliment der anderen nur anschließen, dass Du da völlig richtig gehandelt hast mit der Entscheidung mitzufliegen. Echt ein Glückfall, dass das Wetter da dann auch so gut mitgespielt hat.

                                                                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                                                                          Erfahren
                                                                                                                                                                          • 28.03.2013
                                                                                                                                                                          • 373
                                                                                                                                                                          • Privat


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                                                                                                                                                                          AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                                                          Wie immer auch von mir vielen Dank fürs aufschreiben dieses tollen Berichts. Ich lese natürlich begeistert mit.

                                                                                                                                                                          Auf dem Trek in China hast du ja eigentlich jeden Tag ein paar Einheimische getroffen. Gibt das dir im Vergleich ein wenig mehr Sicherheit (zu wissen dass immer jemand in der Nähe ist)? Bist du auf einer extrem abgelegenen Wildnistour wie dieser hier dann vorsichtiger? Genießt du den Fakt dass hier nun wirklich keine (andere ) Sau unterwegs war und du ganz allein warst?

                                                                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                                                                            Dauerbesucher
                                                                                                                                                                            • 21.08.2015
                                                                                                                                                                            • 642
                                                                                                                                                                            • Privat


                                                                                                                                                                            #86
                                                                                                                                                                            AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                                                            "Auf dem Trek in China hast du ja eigentlich jeden Tag ein paar Einheimische getroffen. Gibt das dir im Vergleich ein wenig mehr Sicherheit"

                                                                                                                                                                            Wildniswanderer hat von Einheimischen schon mal einen Knüppel über den Kopf bekommen und wurde ausgeraubt. In fremden Ländern ist das eher ein Unsicherheitsfaktor, auch wenn die Mehrzahl natürlich anständig ist.

                                                                                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                                                                                              Alter Hase
                                                                                                                                                                              • 31.01.2011
                                                                                                                                                                              • 2501
                                                                                                                                                                              • Privat


                                                                                                                                                                              #87
                                                                                                                                                                              AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                                                              Zitat von SouthWest Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                              Wie immer auch von mir vielen Dank fürs aufschreiben dieses tollen Berichts. Ich lese natürlich begeistert mit.

                                                                                                                                                                              Auf dem Trek in China hast du ja eigentlich jeden Tag ein paar Einheimische getroffen. Gibt das dir im Vergleich ein wenig mehr Sicherheit (zu wissen dass immer jemand in der Nähe ist)?
                                                                                                                                                                              Es freut mich dass dir der Bericht gefällt

                                                                                                                                                                              Daß ich auf meinem Trek in China und Indien mehr Menschen traf, hat mir nicht mehr Sicherheit gegeben. Shades hat es ja schon beantwortet.

                                                                                                                                                                              Zitat von SouthWest Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                              Bist du auf einer extrem abgelegenen Wildnistour wie dieser hier dann vorsichtiger? Genießt du den Fakt dass hier nun wirklich keine (andere ) Sau unterwegs war und du ganz allein warst?
                                                                                                                                                                              Auf meiner Tour durch die nördlichen Rockies war ich genauso vorsichtig wie auf jeder anderen Tour auch.
                                                                                                                                                                              Also keine Extrawurst nur weil es eine extrem abgelegene Tour war
                                                                                                                                                                              Ja, ich habe es natürlich genossen auf dieser Tour mal paar Wochen lang keine einzigen Menschen zu sehen.
                                                                                                                                                                              www.trekking.magix.net

                                                                                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                                                                                Alter Hase
                                                                                                                                                                                • 31.01.2011
                                                                                                                                                                                • 2501
                                                                                                                                                                                • Privat


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                                                                                                                                                                                AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                                                                20.Tag (8):

                                                                                                                                                                                Heute steht mir ein mega harter Buschplackertag bevor, auf einer Mischung zwischen Wildpfade, weglos und sehr verwachsene Reiterpfade, die aussehen als ob sie vor einigen Jahrzehnten mal für Reiter freigeschlagen wurden, aber seitdem nie wieder von Menschen begangen. Sie sind sehr schwer zu folgen und immer nur für kurze Abschnitte, bis man sie wieder verliert und später vielleicht mal wiederfindet, oder auch nicht.


                                                                                                                                                                                ich wander talabwärts, zunächst recht gutes Vorwärtskommen auf einem gut gangbaren Pfad durch undurchdringlichen Gebirgsnadelwald.


                                                                                                                                                                                Blick zurück talaufwärts


                                                                                                                                                                                weiter unten im dichten Busch verliert sich der Pfad. Nun nerviges Geplackere und ständiges Rumgesuche nach der Route.


                                                                                                                                                                                kleine Graslichtung wo ich recht lange rumsuche, bis ich auf der anderen Flusseite im dichten Busch einen sehr verwachsenen Anschlusspfad finde.

                                                                                                                                                                                Nach 2h45 (3,5 bis 4 Kilometer) mündet von rechts ein Tal ein, das ich hochwandern will zum nächsten Pass. Über eine Stunde kundschafte ich erstmal aus, bis ich den Einstiegspfad finde, der in das Tal reinführt.


                                                                                                                                                                                dieses Nebental wander ich nun aufwärts.

                                                                                                                                                                                Der Einstieg in das Tal ist schwer zu finden und mega-nervig zu begehen, aber dann ist die Route für den nächsten halben bis einen Kilometer gut folgbar, bis sie sich im dichten Busch endgültig aufzulösen scheint......


                                                                                                                                                                                dieses Tal ist eine mörderische Buschorgie
                                                                                                                                                                                Hier blickt man zurück talabwärts.



                                                                                                                                                                                nach über zwei Kilometern erreiche ich diese Talgabelung und wander den rechten Zweig hoch.


                                                                                                                                                                                es wird ein mega-Gezwänge, noch ätzender wie vorher - und irgendwann kann ich für den Rest des Tages keinen Busch mehr sehen


                                                                                                                                                                                es ist zwar nicht mehr so weit bis zur Buschgrenze, aber da es mir jetzt zu hart und frustrierend wird, verlasse ich den Talboden hier vorzeitig und steige links den Hang hoch zur Buschgrenze um dann nach links rumzutraversieren Richtung Pass.


                                                                                                                                                                                Blick zurück in dieses Mörderbuschtal.


                                                                                                                                                                                und Blick zurück talabwärts - zum Glück bin ich da jetzt raus.


                                                                                                                                                                                Blick ins Talende






                                                                                                                                                                                der Busch lichtet sich zu einem offenen Hochtal und auf vage erkennbaren Wildpfad geht es flach weiter Richtung Pass


                                                                                                                                                                                hier der flache Passübergang (1675 m)




                                                                                                                                                                                auf der anderen Seite wander ich noch ein bis anderthalb Kilometer bis zum Beginn des alpinen Nadelbusches, wo ich mein Camp aufschlage


                                                                                                                                                                                von einem Bergrücken beim Camp blicke ich eine Abbruchkante runter in dieses bewaldete Tal - was eigentlich meine Route für morgen sein soll. Hm, das sieht mal wieder nach üblem Buschgeplackere aus

                                                                                                                                                                                Ich finde keinen eindeutigen Pfad, der dort runterführt. Vermutlich wird es dort unten schon irgendwie weitergehen, aber ich komme zum Ergebnis daß ich darauf keine Lust habe. Wenn´s unbedingt sein muss, würde ich´s zwar machen, entscheide mich aber morgen erstmal eine Hochroute oberhalb der Baumgrenze zu probieren.


                                                                                                                                                                                Camp 20 (1619 m)
                                                                                                                                                                                und meine Route für morgen.
                                                                                                                                                                                Mit nur 12 Kilometer in über 9 Stunden habe ich nicht gerade mega viel geschafft heute.



                                                                                                                                                                                nochmal meine Route von morgen

                                                                                                                                                                                21.Tag (9):

                                                                                                                                                                                Weglos geht es heute auf meiner hochalpinen Route oberhalb der Baumgrenze. Endlich mal kein Buschgeplackere.

                                                                                                                                                                                Von meinem Camp traversiere ich hoch auf einen Bergrücken (1773 m). Nach Querung eines etwas tiefer eingeschnittenen Bachtales folgt eine kilometerlange Hangtraverse, nach links rum in ein Nebental rein.


                                                                                                                                                                                idyllische Gegend beim Camp - hier kommt man überall noch gut durch.








                                                                                                                                                                                die roten Pfeile zeigen meine Route von gestern


                                                                                                                                                                                leider keine offene Graslichtung dort unten am Fluss sondern alles undurchdringlicher Busch. Bin ganz froh nicht die Talroute gewählt zu haben.




                                                                                                                                                                                nochmal meine Route von gestern über den Pass


                                                                                                                                                                                auf steilem Geröllhang traversiere ich in dieses Nebental rein, dann runter zum Fluss und auf der anderen Seite wieder hoch.


                                                                                                                                                                                hier nochmal Blick ins Haupttal - es ist ein Nebental des Gataga Rivers.




                                                                                                                                                                                steile Hangtraverse ins Nebental rein


                                                                                                                                                                                unten im Bachtal (1642 m) mache ich erstmal Mittagspause. Hier wären auch gute Campstellen.

                                                                                                                                                                                Leider wird nach der Mittagspause die Sicht ziemlich diesig. Darüber war ich ein wenig enttäuscht, aber trotzdem war´s ein Hammertag mit mega Panoramen, bis zum Abend hin.


                                                                                                                                                                                und weiter geht´s - schnell bin ich wieder oberhalb der Baumgrenze.

                                                                                                                                                                                Ich folge kilometerweit einen Bergrücken sanft nach oben bis zur höchsten Stelle auf 2116 m, die ich nach 2h10 von der Mittagspause erreiche.








                                                                                                                                                                                Blick von der höchsten Stelle (2116 m)






                                                                                                                                                                                Blick nach Süden - ich folge noch für paar Kilometer weiter den sanften Kamm (rechten Pfeile).
                                                                                                                                                                                Die Pfeile auf der linken Bildhälfte zeigen meine Route für morgen über den Pass Nr. 12.
                                                                                                                                                                                Schade daß die Sicht heute so diesig ist









                                                                                                                                                                                meine Route für morgen - dort unten im Tal campe ich


                                                                                                                                                                                aber erstmal steige ich runter zu diesem See


                                                                                                                                                                                attraktiver Bergsee auf 1747 m


                                                                                                                                                                                dieser See liegt auf einen flachen Pass, der das Nebental zum Gataga River mit einem Nebental zum West Toad River verbindet.




                                                                                                                                                                                Vom See wander ich noch einen Kilometer Richtung Osten das Nebental zum West Toad River abwärts, bis zu den ersten alpinen Büschen, wo ich eine gute Campstelle finde.




                                                                                                                                                                                Camp 21 (1630 m)


                                                                                                                                                                                Blick von meiner Campstelle talabwärts - das sieht alles nach undurchdringlichstem Busch aus dort unten.
                                                                                                                                                                                Zum Glück will ich da nicht runter. Morgen soll ein weiterer hochalpiner Tag folgen.
                                                                                                                                                                                Zuletzt geändert von berniehh; 21.10.2019, 22:08.
                                                                                                                                                                                www.trekking.magix.net

                                                                                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                                                                                  Erfahren
                                                                                                                                                                                  • 30.03.2011
                                                                                                                                                                                  • 101
                                                                                                                                                                                  • Privat


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                                                                                                                                                                                  Krasse Tour und sehr interessanter Reisebericht, vielen Dank für die Mühe!
                                                                                                                                                                                  Ich frage mich beim Lesen allerdings, ob so eine Tour wirklich Spaß macht...
                                                                                                                                                                                  Für mich persönlich wäre das aus folgenden Gründen vermutlich eher nichts:
                                                                                                                                                                                  • Das ewige Bushwhacking und die kaum vorhandene Wege würden mir den letzten Nerv rauben...
                                                                                                                                                                                  • Wenn ich mir die Fakten und die Bilder mit Deinem Rucksack anschaue, möchte ich gar nicht wissen, wieviel Kilogramm Du auf dem Rücken hast - habe ich das richtig gelesen im Eröffnungspost mit ca. 40kg? Das Gewicht würde mich fertig machen, ich würde spätestens nach drei Tagen tot umfallen...
                                                                                                                                                                                  • Ich stehe zwar auch eher auf Einsamkeit, aber wochenlang niemanden sehen...

                                                                                                                                                                                  Was mich ja noch interessieren würde - falls ich es nicht überlesen habe:
                                                                                                                                                                                  • Deine Ausrüstungsliste?
                                                                                                                                                                                  • Dein tatsächliches maximales bzw. durchschnittliches Rucksackgewicht?
                                                                                                                                                                                  • Hast Du einen Notfallplan gehabt für den Fall, dass Du die vorher deponierten Resupply Boxen nicht erreichst oder diese geplündert sind?
                                                                                                                                                                                  • Hast Du irgendeine Möglichkeit der Satellitenkommunikation dabei gehabt?
                                                                                                                                                                                  • Trainierst Du das hohe Rucksackgewicht regelmäßig?

                                                                                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                                                                                    Alter Hase
                                                                                                                                                                                    • 31.01.2011
                                                                                                                                                                                    • 2501
                                                                                                                                                                                    • Privat


                                                                                                                                                                                    #90
                                                                                                                                                                                    AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                                                                    Hallo Franke, es freut mich daß dir der Bericht gefällt

                                                                                                                                                                                    Zitat von Franke Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                    • Deine Ausrüstungsliste?
                                                                                                                                                                                    • Dein tatsächliches maximales bzw. durchschnittliches Rucksackgewicht?
                                                                                                                                                                                    • Hast Du einen Notfallplan gehabt für den Fall, dass Du die vorher deponierten Resupply Boxen nicht erreichst oder diese geplündert sind?
                                                                                                                                                                                    • Hast Du irgendeine Möglichkeit der Satellitenkommunikation dabei gehabt?
                                                                                                                                                                                    • Trainierst Du das hohe Rucksackgewicht regelmäßig?
                                                                                                                                                                                    1) Ich spare mir mal jedes einzelne Ausrüstungsteil zu nennen, hier nur das Wichtigste:
                                                                                                                                                                                    Zelt Big Agnes Fly Creek UL 2
                                                                                                                                                                                    Daunenschlafsack von Cumulus
                                                                                                                                                                                    Schuhe von North Face (Verto Plasma 2)
                                                                                                                                                                                    Ansonsten ganz normale Trekkingausrüstung plus Steigeisen und Eispickel, plus Klamotten für kältere Tage (Handschuhe, Mütze etc....)

                                                                                                                                                                                    2) Basisgewicht ca. 18 kg, Ausrüstung, incl. Foto & Elektronikzeugs, aber ohne Essen und Brennstoff.
                                                                                                                                                                                    plus 800-900 g Essen pro Tag und Gaskartuschen.
                                                                                                                                                                                    Da kannst du dir ja ausrechnen was da zusammenkommt

                                                                                                                                                                                    3) Falls ich meine Essenskartons nicht erreichen würde, wäre es vermutlich ein Notfall, also möglicherweise per Spot SOS drücken.
                                                                                                                                                                                    Falls ich sie erreiche, aber das Essen geklaut/geplündert würde, müsste ich abwegen ob ich noch genügend Proviant habe, um damit zurück in die Zivilisation zu wandern. Falls ich zum Ergebnis kommen sollte daß es nicht reichen wird, dann per Spot eine Help-Message an Peter senden. Der würde dann kommen und mich abholen. Das war so mit ihm besprochen.

                                                                                                                                                                                    4) nein, nur der Spot

                                                                                                                                                                                    5)Fast vier Monate im Jahr bin ich auf Trekkingreise unterwegs, das ist glaube ich Training genug
                                                                                                                                                                                    Zuletzt geändert von berniehh; 23.10.2019, 23:15.
                                                                                                                                                                                    www.trekking.magix.net

                                                                                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                                                                                      Anfänger im Forum
                                                                                                                                                                                      • 20.10.2009
                                                                                                                                                                                      • 49
                                                                                                                                                                                      • Privat


                                                                                                                                                                                      #91
                                                                                                                                                                                      AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                                                                      Zitat von Bikerbabe Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                      Hatten letzten Montag früh (7.10.) in Jasper -14°C und in Banff lag ein halber Meter Schnee :-)
                                                                                                                                                                                      Zitat von berniehh Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                      Ohje, Ich hoffe Ihr musstet Eure Tour deswegen nicht abbrechen und hattet einen schönen Urlaub.

                                                                                                                                                                                      Wo wart ihr denn?

                                                                                                                                                                                      Wir sind in 12 Tagen etwas über 200 Kilometer gewandert, von den Kananaskis Lakes bis nach Field sind wir dem Verlauf des Great Divide gefolgt.
                                                                                                                                                                                      Eigentlich wollten wir noch weiter, aber meine Knie haben nicht so mitgespielt.
                                                                                                                                                                                      Als wir in Field bei Sturm und sonnigen -6°C per Anhalter mitgenommen wurden, begrüßte uns die Frau mit "Ich glaube ihr seid gerade am kältesten Ort Kanadas!". Das hat sicher auch eine Rolle gespielt, bei der Entscheidung, die Tour vorzeitig zu beenden.
                                                                                                                                                                                      Wir haben dann um Jasper noch eine Woche lang alles abgegrast, was zu Fuß oder per Rad erreichbar war. Aber eben nur Tagestouren.

                                                                                                                                                                                      Trotzdem wars ne tolle Zeit, das erste mal in Kanada

                                                                                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                                                                                        Alter Hase
                                                                                                                                                                                        • 31.01.2011
                                                                                                                                                                                        • 2501
                                                                                                                                                                                        • Privat


                                                                                                                                                                                        #92
                                                                                                                                                                                        AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                                                                        Zitat von Bikerbabe Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                        "Ich glaube ihr seid gerade am kältesten Ort Kanadas!".
                                                                                                                                                                                        ....und vermutlich schön menschenleer um diese Jahreszeit
                                                                                                                                                                                        www.trekking.magix.net

                                                                                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                                                                                          Alter Hase
                                                                                                                                                                                          • 31.01.2011
                                                                                                                                                                                          • 2501
                                                                                                                                                                                          • Privat


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                                                                                                                                                                                          AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                                                                          22.Tag (10):

                                                                                                                                                                                          Seit meinem Wiedereinstieg am Muncho Lake habe ich nun schon 123,5 Kilometer geschafft. Das macht ein Schnitt von 13,7 Kilometer pro Tag, besser als mein vorher geplanter Schnitt. Ich liege also noch gut in der Zeit.
                                                                                                                                                                                          Zu meinem ersten food-drop habe ich schon deutlich über die Hälfte geschafft.

                                                                                                                                                                                          Ursprünglich wollte ich als erstes zu meinem Food-drop im Churchill Creek Camp. Habe mich nun aber umentschieden und steuere als erstes das Churchill Peak Camp an und erst danach das Churchill Creek Camp.

                                                                                                                                                                                          Es ist 7 Grad, Nebel und regnerisch, klart aber später auf. Um 11:15 wander ich los.
                                                                                                                                                                                          Es ist zwar kein Traumwetter, aber im Unterschied zu gestern, ist wenigstens die diesige Sicht verschwunden.


                                                                                                                                                                                          mein Camp am Morgen


                                                                                                                                                                                          Blick nach Nordosten den Talzweig zum West Toad River abwärts - ein extrem verbuschtes Tal.


                                                                                                                                                                                          ich bleibe zunächst oberhalb der Baumgrenze. Es wird wieder ein hochalpiner Tag.
                                                                                                                                                                                          Die roten Pfeile zeigen meine Route von heute und gestern.



                                                                                                                                                                                          hübsche hochalpine Gegend - im auf und ab geht´s über Bergrücken weiter nach oben.
                                                                                                                                                                                          Von weitem sehe ich einen Bär.



                                                                                                                                                                                          dann geht´s hoch zum Pass Nr. 12.




                                                                                                                                                                                          das letzte Stück ziemlich steiler Geröllhang




                                                                                                                                                                                          Pass Nr. 12 (2060 m) - nach 2h45 komme ich oben an.


                                                                                                                                                                                          Blick zurück - es sieht stark nach Regen aus.


                                                                                                                                                                                          Blick runter zur anderen Seite




                                                                                                                                                                                          dahinten liegt mein nächster Pass, den ich morgen überqueren will.

                                                                                                                                                                                          Der direkte Abstieg vom Pass ist zu steil. Ich müsste stattdessen ein Stückchen den steilen Geröllhang traversieren und erst dann runtersteigen, entscheide mich aber den gerölligen Kamm erstmal weiter zu folgen, zu einem namenlosen See auf einem flachen Passbereich. Das verspricht landschaftlich deutlich spektakulärer zu werden.


                                                                                                                                                                                          vom Pass folge ich einen schmalen Wildpfad am steilen Geröllhang um einen kleinen Berg herum, anstatt im auf und ab den Berg zu übersteigen.


                                                                                                                                                                                          Hammer Aussicht - es geht noch weiter nach oben bis auf 2140 m







                                                                                                                                                                                          Wie befürchtet fängt dann der Regen an, die Sicht zieht zu und es wird ziemlich ungemütlich hier oben. Die weitere Kammroute kann ich also vergessen. Es macht auch keinen Sinn mehr, da man eh nichts sieht. Ich steige daher erstmal ab, steil runter zur alpinen Nadelbuschgrenze, wo ich mich für die Mittagspause hinsetze.
                                                                                                                                                                                          Normalerweise würde ich nun erstmal mein Zelt aufschlagen, aber in dieser Hanglage kann man es vergessen und Glücklicherweise hat der Regen auch wieder nachgelassen, es nieselt nur noch.

                                                                                                                                                                                          Zwei Wölfe laufen in einiger Entfernung an mir vorbei. Als sie mich entdecken kommen sie mit schielendem Blick langsam näher, in einem Gang als ob sie erstmal taxieren wollen ob ich für sie als Beute in Frage komme oder nicht.
                                                                                                                                                                                          Da ich in der Vergangenheit schonmal eine Begegnung mit einem aufdringlichen Wolf hatte (und nun sind es sogar zwei), wollte ich denen gleich klar machen daß ich als Beute nicht in Frage komme und starte einen Scheinangriff. Daraufhin verziehen sie sich.

                                                                                                                                                                                          Für den Rest des Tages bleibt das Wetter alles andere als gut, bewölkt mit permanente Schauer und paar Aufhellungen dazwischen.

                                                                                                                                                                                          Ich traversiere den steilen nassen Gras- Kräuter- und Gestrüpphang durch zwei Bachgullies langsam zu dem namenlosen See hin.....


                                                                                                                                                                                          Hangtraverse nahe an der Buschgrenze


                                                                                                                                                                                          nur nicht zu weit absteigen - dort unten ist mal wieder alles voll mit undurchdringlichem Busch.
                                                                                                                                                                                          Dies ist ein weiteres Nebental zum Gataga River und laut Karte befinde ich mich ab hier im sehr abgelegenen Dune Za Keyih Provincial Park.





                                                                                                                                                                                          dann geht´s runter zu dem namenlosen See (1824 m)




                                                                                                                                                                                          dieser See liegt auf einem flachen Pass zwischen Gataga River und West Toad River.


                                                                                                                                                                                          eigentlich wollte ich an diesem See campen, finde aber keine gute Stelle dafür. Entweder ist der Boden zu feucht, moorig oder uneben.

                                                                                                                                                                                          Nach etwas rumsuchen finde ich einen Pfad, der Richtung Süden das Nebental zum Gataga River abwärts zu führen scheint. Den folge ich.
                                                                                                                                                                                          Aber ich hab´s geahnt, schon nach kurzer Zeit verläuft sich der Pfad mal wieder im dichten Gestrüpp und Sumpf, muss sehr aufpassen ihn nicht zu verlieren.




                                                                                                                                                                                          Blick talabwärts - meine Richtung

                                                                                                                                                                                          Am anderen Ende einer größeren Gestrüpp- und Sumpflichtung geht´s wieder in den alpinen Nadelwald rein. Hier wird der Pfad besser erkennbar und ich stoße auf ein altes Jägercamp. Eine perfekte Campstelle, hier bleibe ich.


                                                                                                                                                                                          Camp 22 (1495 m)


                                                                                                                                                                                          zum Wasser holen geht´s durchs Gestrüpp.
                                                                                                                                                                                          Zuletzt geändert von berniehh; 24.10.2019, 22:55.
                                                                                                                                                                                          www.trekking.magix.net

                                                                                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                                                                                            Alter Hase
                                                                                                                                                                                            • 31.01.2011
                                                                                                                                                                                            • 2501
                                                                                                                                                                                            • Privat


                                                                                                                                                                                            #94
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                                                                                                                                                                                            Es ist bewölkt und alles noch nass von gestern. Für einen frühen Start fehlt mir die Motivation und ich wander wieder erst um 11:00 los.

                                                                                                                                                                                            Ich folge den schmalen Pfad talabwärts, der sich durch den dichten Bergnadelwald zwängt.
                                                                                                                                                                                            Nach einem Kilometer mündet von links ein Nebental ein, in das ich eigentlich hoch will zum nächsten Pass. Nur leider führt der Pfad nicht dort rein, sondern in das gleich dahinter einmündene nächste Nebental.

                                                                                                                                                                                            Auf die Schnelle finde ich keine gangbare Route durch den dichten Busch in das erste Tal rein und Lust zum lange rumsuchen habe ich bei der Nässe auch nicht. Egal, dann folge ich den Pfad in das zweite Nebental rein. Mal sehen wo der hinführt, habe keine Ahnung und meine Kartenblätter enden hier auch.


                                                                                                                                                                                            der gut erkennbare Pfad führt in das zweite Nebental rein


                                                                                                                                                                                            bald erreiche ich die Buschgrenze - hier blickt man zurück talabwärts zu meinem letzten Pass.


                                                                                                                                                                                            zwei Kilometer weiter eine Talgabelung - der Pfad führt den linken Zweig hoch zum nächsten Pass.


                                                                                                                                                                                            hier im alpinem Gelände verliert sich der Pfad manchmal.


                                                                                                                                                                                            es sieht mal wieder stark nach Regen aus....


                                                                                                                                                                                            Blumen gibt es in dieser Höhe auch noch




                                                                                                                                                                                            fast oben


                                                                                                                                                                                            nach 3h komme ich oben an - Pass Nr. 13 (2060 m)


                                                                                                                                                                                            Blick runter zur anderen Seite und auf meinen nächsten Pass......
                                                                                                                                                                                            Dies ist erstmal das letzte Foto.


                                                                                                                                                                                            Ein heftiger Hagel und Regen beginnt.
                                                                                                                                                                                            Auf der anderen Seite steige ich im strömenden Regen runter in einen kleinen Talzweig.
                                                                                                                                                                                            Ich will so schnell wie möglich erstmal mein Zelt aufschlagen, finde aber keine geeigneten Plätze dafür. Dann fängt der dichte Busch an, der Pfad wird sehr verwachsen und nun findet man erst recht keine Zeltplätze mehr.
                                                                                                                                                                                            Für einen Kilometer zwänge ich mich durch klatschnassen Busch ins obere Ende eines Tales rein, zu einem kleinen See, etwa anderthalb Stunden vom Pass. Dies ist das nächste Nebental zum Gataga River.

                                                                                                                                                                                            Der Regen hört langsam wieder auf und kleine Freiflächen zwischen dem dichten Busch bieten einigermaßen gute Zeltplätze. Ich schlage erstmal mein Mittagspausencamp auf.
                                                                                                                                                                                            Nachdem der Regen ganz aufhört, bricht schnell die Wolkendecke auf und es wird sonnig.


                                                                                                                                                                                            Mittagspausencamp (1452 m) - aber erstmal meine Sachen einigermaßen trocknen bevor es nachher weitergeht.


                                                                                                                                                                                            unten links mein Zelt.



                                                                                                                                                                                            Nach über zwei Stunden wander ich weiter und finde einen recht guten Pfad, der in das nach Süden führende Nebental hineinführt, Richtung nächsten Pass.
                                                                                                                                                                                            Nach einem Kilometer passiere ich ein gutes Jägercamp, versteckt im Wald, das wohl in der Jagdsaison regelmäßig benutzt wird. Das wäre eine Top-Campstelle für mich, aber da ich noch kein Feierabend machen will, geht es erstmal weiter. Keine Ahnung wo der Pfad hinführt, oder woher die Jäger kommen, die dieses Camp benutzen. Kann eigentlich nur aus dem Toad River Valley sein.


                                                                                                                                                                                            Blick zurück zu meinem MIttagspausencamp, während ich das Nebental hochwander.


                                                                                                                                                                                            dies ist der beste Pfad seit etlichen Tagen.


                                                                                                                                                                                            vom Jägercamp blickt man hier talaufwärts. Links neben dem Berg dahinten liegt mein Pass


                                                                                                                                                                                            die Baumgrenze nähert sich und der Pfad ist immer noch gut erkennbar.


                                                                                                                                                                                            Blick zurück zu meinem letzten Pass


                                                                                                                                                                                            kleiner See auf 1565 m, kurz vor der Passhöhe


                                                                                                                                                                                            der letzte Schwung hoch zum sanften Pass


                                                                                                                                                                                            Pass Nr. 14 (1730 m) - auf der anderen Seite verläuft der Pfad hier wieder runter.


                                                                                                                                                                                            dies ist ein weiteres Nebental zum Gataga River.


                                                                                                                                                                                            in der Buschzone wird der Pfad verwachsener und verliert sich manchmal




                                                                                                                                                                                            es wird Zeit für Feierabend, aber im dichten Busch sind keine Campstellen zu finden.

                                                                                                                                                                                            Der Pfad zwängt sich durch die undurchdringliche Nadelbuschzone, ist matschig und teils unter Wasser.

                                                                                                                                                                                            Nach zwei Kilometern erreiche ich eine Talgabelung und der Pfad scheint nach rechts weiter talabwärts zu führen Richtung Gataga River. Ich will aber nach links talaufwärts zum nächsten Pass, finde jedoch nur eine vage erkennbare und verwachsene Buschroute. Mir bleibt keine Wahl als die zu folgen.


                                                                                                                                                                                            bei der Talgabelung auf 1439 m

                                                                                                                                                                                            Nach halben Kilometer finde ich eine kleine gute Campstelle, unter paar Nadelbäumen direkt am Fluss. Erst wollte ich weitergehen, in der Hoffnung später vielleicht noch eine bessere Stelle zu finden, entscheide mich dann doch zum bleiben. Das war auch ganz gut so, denn am nächsten Vormittag sehe ich daß bis zur Buschgrenze keine weiteren Campstellen zu finden gewesen wären, außer vielleicht paar schlechte Notcamps.


                                                                                                                                                                                            Camp 23 (1457 m) - umgeben von dichtem Busch mit eingeschränkter Bewegungsfreiheit, aber trotzdem eine gute Stelle.
                                                                                                                                                                                            Zuletzt geändert von berniehh; 26.10.2019, 18:30.
                                                                                                                                                                                            www.trekking.magix.net

                                                                                                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                                                                                                              Anfänger im Forum
                                                                                                                                                                                              • 25.07.2019
                                                                                                                                                                                              • 30


                                                                                                                                                                                              #95
                                                                                                                                                                                              AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                                                                              Zitat von berniehh Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                              Zwei Wölfe laufen in einiger Entfernung an mir vorbei. Als sie mich entdecken kommen sie mit schielendem Blick langsam näher, in einem Gang als ob sie erstmal taxieren wollen ob ich für sie als Beute in Frage komme oder nicht.
                                                                                                                                                                                              Da ich in der Vergangenheit schonmal eine Begegnung mit einem aufdringlichen Wolf hatte (und nun sind es sogar zwei), wollte ich denen gleich klar machen daß ich als Beute nicht in Frage komme und starte einen Scheinangriff. Daraufhin verziehen sie sich.
                                                                                                                                                                                              Was meinst du genau mit Scheinangriff, also was hast du genau gemacht?

                                                                                                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                                                                                                Alter Hase
                                                                                                                                                                                                • 31.01.2011
                                                                                                                                                                                                • 2501
                                                                                                                                                                                                • Privat


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                                                                                                                                                                                                AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                                                                                Zitat von tikro Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                also was hast du genau gemacht?
                                                                                                                                                                                                nichts besonderes, bin nur auf sie zugerannt.
                                                                                                                                                                                                www.trekking.magix.net

                                                                                                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                                                                                                  Alter Hase
                                                                                                                                                                                                  • 31.01.2011
                                                                                                                                                                                                  • 2501
                                                                                                                                                                                                  • Privat


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                                                                                                                                                                                                  AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

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                                                                                                                                                                                                  Heute verspricht ein spektakulärer hochalpiner Tag zu werden und das Wetter ist auch noch schön.
                                                                                                                                                                                                  Das steigert natürlcih meine Vorfreude und ich starte gut gelaunt mit meiner Wanderung, auch wenn es zunächst noch durch dichten Busch geht.

                                                                                                                                                                                                  Ich folge die sehr verwachsene Route durch die dichte Buschzone talaufwärts.
                                                                                                                                                                                                  Der Pfad ist echt schwer zu folgen, verliert sich permanent und scheint sich nach einem Kilometer ganz aufzulösen.


                                                                                                                                                                                                  mehr oder weniger geht´s nun weglos weiter


                                                                                                                                                                                                  als die Gestrüppzone hinter mir liegt komme ich ins offene alpine Gelände


                                                                                                                                                                                                  Blick zurück talabwärts


                                                                                                                                                                                                  das offene alpine Gelände ermöglicht gute weglose Wanderbedingungen.
                                                                                                                                                                                                  Man blickt hier talaufwärts Richtung Pass, auf den ich nun zusteuere.



                                                                                                                                                                                                  seitdem die Buschzone hinter mir liegt kann man sich auch nicht mehr über mangelnde Campmöglichkeiten beklagen.


                                                                                                                                                                                                  irgendwann wird das Gelände steinig. Hier blickt man zurück talabwärts.


                                                                                                                                                                                                  nach zweieinhalb Stunden komme ich oben an.
                                                                                                                                                                                                  Pass Nr. 15 (1859 m)





                                                                                                                                                                                                  auf der anderen Seite blickt man runter in diesen Talzweig, der zum Toad River führt.

                                                                                                                                                                                                  Mein Plan ist nicht dort runterzusteigen, sondern Richtung Süden über einen weiteren Pass in den nächsten Talzweig des Gataga Rivers rüberzuqueren und dann nach Osten schwingen über noch einen Pass, der mich ein Tal weiter bringt, auch ein Nebental des Gataga Rivers.

                                                                                                                                                                                                  Insgeheim hoffte ich hier auf einen erkennbaren Pfad zu stoßen, der vom Toad River hochführt und über den nächsten Pass geht. Das wäre aber auch zu einfach gewesen und diese Hoffnung hat sich schließlich nicht erfüllt. Also geht es weglos weiter......


                                                                                                                                                                                                  auf der anderen Passeite steige ich zunächst ein Stückchen ab, aber nur soviel wie unbedingt nötig, bis ich um einen felsigen Bergrücken rumtraversieren kann und dahinter geht es wieder hoch zum nächsten Pass.


                                                                                                                                                                                                  45 Minuten vom Pass erreiche ich dieses geröllige Hochbasin mit kleinem Bach. Dies ist auch erstmal die letzte Wasserquelle für die nächsten zwei bis drei Stunden, also eine gute Gelegenheit mich hier für die Mittagspause erstmal eine Weile in die Sonne zu setzen.

                                                                                                                                                                                                  Der Pass liegt direkt vor mir (rechte Bildhälfte), laut Topokarte sollte er nicht so steil sein, aber die Wahrheit sieht leider anders aus



                                                                                                                                                                                                  da der Pass auf der rechten Bildhälfte mir zu steil aussieht, entscheide ich mich stattdessen ein ganzes Stückchen links davon hochzusteigen, dann für eine Weile den Kamm folgen und erst im übernächsten Tal wieder abzusteigen.
                                                                                                                                                                                                  Das verspricht eine spektakuläre Hochroute zu werden, sogar noch viel besser als mein ursprünglicher Routenplan



                                                                                                                                                                                                  Blick zurück auf mein Mittagspausenbasin und in den Talzweig zum Toad River.


                                                                                                                                                                                                  auf 2267 m Höhe komme ich oben an




                                                                                                                                                                                                  die Aussicht ist der absolute Megahammer und der anstrengende Aufstieg hat sich schon voll ausgezahlt


                                                                                                                                                                                                  hier blickt man runter ins nächste Tal, in das ich eigentlich absteigen wollte.


                                                                                                                                                                                                  und zurück auf meine Route die ich hochgekommen bin


                                                                                                                                                                                                  für die nächsten anderthalb Kilometer folge ich den gerölligen Gebirgskamm nach Südosten.


                                                                                                                                                                                                  ein Tal weiter östlich blickt man runter in den nächsten Talzweig des Toad Rivers.


                                                                                                                                                                                                  diese Kammroute ist wirklich atemberaubend und ich kann völlig zu recht behaupten daß heute der bis jetzt spektakulärste Tag dieser Reise ist.


                                                                                                                                                                                                  am Horizont der 2751 m hohe Toad Peak


                                                                                                                                                                                                  Nebental zum Gataga River












                                                                                                                                                                                                  bei der nächsten Kammgabelung taucht das nächste Nebental zum Gataga River auf. Hier geht´s gleich steil runter und dann talabwärts.


                                                                                                                                                                                                  der höchste Gipfel in der Bildmitte am Horizont ist der Toad Peak.


                                                                                                                                                                                                  scheinbar alles namenlose Berge


                                                                                                                                                                                                  Abstieg in dieses Hochtal




                                                                                                                                                                                                  hier geht´s gleich die nächste steile Talstufe runter.

                                                                                                                                                                                                  Ich stoße auf einen gut erkennbaren Pfad, der über einen Pass aus dem dahinterliegenden Talzweig zum Gataga River rüberkommt. Dieser Pfad scheint talabwärts zu führen, keine Ahnung wohin, aber vielleicht finde ich es ja heraus.


                                                                                                                                                                                                  Also folge ich erstmal den Pfad talabwärts, den man hier im alpinen Grasland nur vage erkennen kann. Trotzdem ist das Vorwärtskommen erstmal gut


                                                                                                                                                                                                  nach anderthalb bis zwei Kilometern fängt langsam das Gestrüpp und die Nadelbuschzone an.
                                                                                                                                                                                                  Hier blickt man zurück talabwärts, ein recht schönes Tal.



                                                                                                                                                                                                  dann geht´s in den dichten Wald rein und weiter bergab.
                                                                                                                                                                                                  Mein Tal mündet dort vorne in ein größeres Tal ein.





                                                                                                                                                                                                  hier auf dem flachen Talboden des Haupttales (1375 m) stoße ich auf eine verwachsene Pfadabzweigung.
                                                                                                                                                                                                  Dies ist ein Nebental zum Gataga River.


                                                                                                                                                                                                  Für heute will ich nicht mehr weiterwandern, denn mit über 9 Stunden reicht mir das auch. Also beginnt die Zeltplatzsuche, aber der flache Talboden ist komplett verbuscht und nicht wirklich Camptauglich.
                                                                                                                                                                                                  Hier und da findet man zwar flache Flussbettabschnitte, die sich zum campen eignen, aber nach längerer Rumsucherei finde ich in einem kleinen Waldstreifen auch eine gute Campstelle. Leider wimmelt es hier nur so von Mücken

                                                                                                                                                                                                  Ich kundschafte noch etwas ausgiebiger die Gegend aus. Richtung talaufwärts scheint der Pfad sich im dichten Busch zu verlieren, dort führt ein flacher Sattel rüber zum Toad River.
                                                                                                                                                                                                  Richtung talabwärts scheint der Pfad weiterzuführen, zwar sehr verwachsen, aber immerhin.

                                                                                                                                                                                                  Mein Plan ist eigentlich morgen Richtung Osten über zwei vergletscherte Pässe ins nächste Nebental zum Gataga River rüberzuqueren, das mich zum Churchill Peak Camp führen soll.
                                                                                                                                                                                                  Eine Aufstiegsroute kundschafte ich heute abend schonmal aus, weglos durch dichten Buschwald den Hang hoch. Vage erkennbare Wildpfade verlaufen hier überall kreuz und quer und ich vermute daß es schon irgendwie gehen wird........


                                                                                                                                                                                                  Camp 24 (1375 m) - gut versteckt und mückenverseucht.
                                                                                                                                                                                                  Zuletzt geändert von berniehh; 27.10.2019, 18:00.
                                                                                                                                                                                                  www.trekking.magix.net

                                                                                                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                                                                                                    • 18.06.2014
                                                                                                                                                                                                    • 1591
                                                                                                                                                                                                    • Privat


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                                                                                                                                                                                                    Ich verfolge Deinen Bericht mal wieder völlig fassungslos und fasziniert! Vielen Dank für's Mitnehmen!

                                                                                                                                                                                                    Da hast Du Dir ja von dem Grizzly eine sehr erfolgreiche Taktik abgeguckt, mit dem Scheinangriff.

                                                                                                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                                                                                                      Alter Hase
                                                                                                                                                                                                      • 31.01.2011
                                                                                                                                                                                                      • 2501
                                                                                                                                                                                                      • Privat


                                                                                                                                                                                                      #99
                                                                                                                                                                                                      AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                                                                                      Zitat von Blahake Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                      Da hast Du Dir ja von dem Grizzly eine sehr erfolgreiche Taktik abgeguckt, mit dem Scheinangriff.
                                                                                                                                                                                                      Naja, vielleicht waren die Wölfe ja nur neugierig, vielleicht aber auch nicht.
                                                                                                                                                                                                      Normalerweise suchen Wölfe sofort das Weite wenn sie Menschen sehen. Daß sie es hier nicht taten, hat mich etwas stutzig gemacht.
                                                                                                                                                                                                      Menschen gehören zwar eigentlich nicht zu deren Beute, aber wenn sie hungrig sind und nichts anderes finden, machen sie vielleicht auch mal eine Ausnahme, sofern sie leicht erbeutbar sind.
                                                                                                                                                                                                      Wölfe sind sehr intelligent und wenn sie erstmal merken daß jemand verunsichert ist oder Angst hat, wird man sie nicht mehr los, insbesondere wenn es mehr als einer ist. Ich habe sogar gehört daß Wölfe sehr geduldig sein sollen und ihre anvisierte Beute manchmal sogar tagelang stalken, bis sie einen passenden Moment zum Angriff finden.

                                                                                                                                                                                                      Auf Grizzlies sollte man natürlich niemals einen Scheinangriff wagen. Die tun es zwar manchmal auf Menschen, aber umgekehrt würde mit Sicherheit nicht gut enden.

                                                                                                                                                                                                      Im Nachhinein habe ich mich noch geärgert sie nicht fotografiert zu haben. Aber mein erster Gedanke war, daß sie noch zu weit weg sind, da würde man sie auf dem Foto eh nur recht klein erkennen. Und es hat geregnet, da packe ich meine Kamera grundsätzlich nicht gerne aus.
                                                                                                                                                                                                      Zuletzt geändert von berniehh; 28.10.2019, 23:49.
                                                                                                                                                                                                      www.trekking.magix.net

                                                                                                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                                                                                                        Alter Hase
                                                                                                                                                                                                        • 31.01.2011
                                                                                                                                                                                                        • 2501
                                                                                                                                                                                                        • Privat


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                                                                                                                                                                                                        25.Tag (13):

                                                                                                                                                                                                        Mit meiner anvisierten Passroute fange ich an zu hadern.
                                                                                                                                                                                                        Ich sehe einige Unsicherheiten, kann nicht einschätzen was mich erwarten wird und auch nicht ausschließen in einer Sackgasse zu enden.

                                                                                                                                                                                                        Die Alternative wäre eine Talroute via Gataga River, die allerdings kilometermäßig weiter ist und einen Tag länger zum Churchill Peak Camp benötigen wird. Ich rechne mit drei Tagen von hier aus, wenn es gut läuft. Für die Passroute nur zwei Tage.

                                                                                                                                                                                                        Ein weiterer Nachteil der Talroute ist, daß ich keine Kartenausdrucke davon habe und nicht weiss ob die Route überhaupt gangbar ist oder ob man sich im undurchdringlichen Busch festläuft. Zwar habe ich gestern abend gesehen daß ein verwachsener Pfad talabwärts verläuft, das sagt aber bekanntlich nichts aus.

                                                                                                                                                                                                        Nach langem hin- und herüberlegen entscheide ich mich für die Talroute.

                                                                                                                                                                                                        Als erstes muss ich 15 Kilometer dieses Nebental abwärts wandern zum Gataga River.


                                                                                                                                                                                                        Ich folge den verwachsenen Pfad - meistens durch Busch zwängen, mit paar kurze offene Flussbettabschnitte dazwischen.


                                                                                                                                                                                                        paar kleine Waldabschnitte werden durchquert, wo der Pfad besser erkennbar ist.


                                                                                                                                                                                                        manchmal ist die Route auch im Gestrüpp für kurze Abschnitte gut erkennbar.


                                                                                                                                                                                                        immer wieder verliert sich die Route, dann ist erstmal kurz rumsuchen angesagt.


                                                                                                                                                                                                        je weiter das Tal abfällt, desto mehr häufen sich die Waldabschnitte und der Busch wird weniger.


                                                                                                                                                                                                        dann geht´s fast nur noch durch Wald und für einen längeren Abschnitt muss der Fluss ständig hin- und hergefurtet werden.






                                                                                                                                                                                                        schöne Urwaldwildnis - der Pfad gut folgbar, trotzdem ist es eine abenteuerliche Route mit immer wieder weglose Abschnitte dazwischen.

                                                                                                                                                                                                        Nach 5h45 mündet mein Tal in´s sehr breite Gataga River Valley ein. Der Himmel ist pechschwarz und sieht aus daß jeden Moment ein heftiges Gewitterschauer runterplatzen wird. Schnell schlage ich erstmal mein Zelt für die Mittagspause auf.


                                                                                                                                                                                                        Mittagspausencamp (860 m)
                                                                                                                                                                                                        Das Gewitter zieht zum Glück vorbei und ich bekomme nur paar Tropfen ab. Baue das Camp wieder ab und wander weiter....



                                                                                                                                                                                                        nach halbem Kilometer stoße ich auf den mächtigen Gataga River

                                                                                                                                                                                                        Der Gataga ist eines der großen Hauptflüsse der nördlichen Rockies. Der Name bedeutet "weisses Wasser" und von den zahlreichen Gletschern im Quellgebiet hat er seine grau-schlammige Farbe.
                                                                                                                                                                                                        Der Fluss fließt zunächst durchs Gebirge und dann aus den Bergen raus auf der Westseite der nördlichen Rockies für die folgenden 100 Kilometer durch ein breites Tal Richtung Norden. Hier befinde ich mich gerade.
                                                                                                                                                                                                        Diese schwer erreichbare Gegend bildet das Herzstück des Dune Za Keyih Provincial Park, ein Park der weit entfernt jeglicher befahrbarer Wege liegt.
                                                                                                                                                                                                        Etwa 90 Kilometer weiter flussabwärts mündet der Gataga in den Kechika River ein, der dann für weitere 200 Kilometer nach Norden fliesst, wo er in den Liard River einmündet.

                                                                                                                                                                                                        Ich schwinge nun nach Süden, flach talaufwärts, meistens direkt am Fluss entlang.
                                                                                                                                                                                                        Es ist ein breiter mächtiger Fluss, mal eine ganz andere Landschaft wie vorher.
                                                                                                                                                                                                        Weite offene Flussenken wechseln sich mit moosigen Urwäldern ab, die bis an den Fluss ranreichen. Bin ganz froh die Talroute genommen zu haben, diese Gegend ist echt schön.
                                                                                                                                                                                                        Der Fluss ist absolut unfurtbar, aber zum Glück bleibt der Pfad die ganze Zeit auf der orographisch rechten Seite.




                                                                                                                                                                                                        oft ist der Pfad gut folgbar, aber bei weitem nicht immer und auf den offenen Flussenken verliert er sich auch mal völlig.


                                                                                                                                                                                                        einfach nur herrlich




                                                                                                                                                                                                        das Gataga Valley ist ein mega breites Urwaldtal.









                                                                                                                                                                                                        Nach 2h40 vom Mittagspausencamp finde ich eine traumhafte Campstelle, versteckt im dichten Busch am Rande einer weiten offenen Flussenke. Sobald mein Zelt steht beginnt auch schon ein heftiges Gewitterschauer.


                                                                                                                                                                                                        Camp 25 (860 m) würde ich mit zu den besten Campstellen dieser Tour bewerten


                                                                                                                                                                                                        nach dem Gewitter kommt die Sonne wieder raus







                                                                                                                                                                                                        Zuletzt geändert von berniehh; 31.10.2019, 12:17.
                                                                                                                                                                                                        www.trekking.magix.net

                                                                                                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                                                                                                          Alter Hase
                                                                                                                                                                                                          • 30.05.2007
                                                                                                                                                                                                          • 3996
                                                                                                                                                                                                          • Privat


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                                                                                                                                                                                                          Wow, ein toller Fluss und super Bilder.
                                                                                                                                                                                                          Warum suchst Du so versteckte Camp-Stellen? Eigentlich ist dort doch niemand, der Dich finden könnte.
                                                                                                                                                                                                          So möchtig ist die krankhafte Neigung des Menschen, unbekümmert um das widersprechende Zeugnis wohlbegründeter Thatsachen oder allgemein anerkannter Naturgesetze, ungesehene Räume mit Wundergestalten zu füllen.
                                                                                                                                                                                                          A. v. Humboldt.

                                                                                                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                                                                                                            Fuchs
                                                                                                                                                                                                            • 29.08.2009
                                                                                                                                                                                                            • 1356
                                                                                                                                                                                                            • Privat


                                                                                                                                                                                                            AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                                                                                            Sieht nach einem sehr schönen Fluß zum Paddeln aus!
                                                                                                                                                                                                            Wer nichts weiß muss alles glauben...

                                                                                                                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                                                                                                                              Alter Hase
                                                                                                                                                                                                              • 31.01.2011
                                                                                                                                                                                                              • 2501
                                                                                                                                                                                                              • Privat


                                                                                                                                                                                                              AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                                                                                              Zitat von Mika Hautamaeki Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                              Warum suchst Du so versteckte Camp-Stellen? Eigentlich ist dort doch niemand, der Dich finden könnte.
                                                                                                                                                                                                              das hat nichts damit zu tun ob da jemand ist oder nicht, der mich finden könnte. Versteckte Campstellen finde ich einfach schöner

                                                                                                                                                                                                              Zitat von Pielinen Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                              Sieht nach einem sehr schönen Fluß zum Paddeln aus!
                                                                                                                                                                                                              Definitiv!!
                                                                                                                                                                                                              Man könnte hunderte Kilometer abwärts paddeln bis zum Liard River und von dort noch endlos weiter......
                                                                                                                                                                                                              www.trekking.magix.net

                                                                                                                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                Alter Hase
                                                                                                                                                                                                                • 31.01.2011
                                                                                                                                                                                                                • 2501
                                                                                                                                                                                                                • Privat


                                                                                                                                                                                                                AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                                                                                                26.Tag (14):

                                                                                                                                                                                                                Es ist bewölkt und mit 12 Grad auch noch recht mild. Ich mache mir einen entspannten Vormittag im Camp und starte erst nach der Mittagspause kurz nach 13 Uhr.

                                                                                                                                                                                                                Ich folge den schmalen Reiterpfad weiter talaufwärts, zunächst flach und einfach durch schönen Urwald am Flussufer entlang oder über offene Senken. Eine echt schöne Route, genau wie gestern.
                                                                                                                                                                                                                Nur ist das Wetter heute nicht mehr so gut. Wegen der grauen Bewölkung mit fehlende Sonnendurchbrüche wirkt die Landschaft etwas trister.


                                                                                                                                                                                                                Gataga River


                                                                                                                                                                                                                der Pfad lässt sich zeitweise gut folgen. Keine Ahnung ob hier dieses Jahr schon jemand langgeritten ist.
                                                                                                                                                                                                                Sieht jedenfalls nicht danach aus.



                                                                                                                                                                                                                noch macht die Route spass





                                                                                                                                                                                                                Nach einer Weile wird der Wald weniger und es geht zunehmend über große Sumpfflächen, die den ganzen Talboden bedecken. Der Hauptpfad scheint sich aufzulösen und ich folge nun überwiegend verwachsene Wildpfade. Paarmal muss ich durchs Wasser waten, aber ich versuche irgendwie eine Route zu finden um längeres Waten im Wasser zu vermeiden. Das geht meistens direkt am Flussufer oder am Ufer schmaler Seitenarme, wo der Boden am trockensten ist und man für längere Abschnitte verwachsene Wildpfade folgen kann.


                                                                                                                                                                                                                auf verwachsene Pfade oder weglos suche ich mir eine Route durch dieses endlose Gestrüpp- und Sumpfgebiet.




                                                                                                                                                                                                                hier der erste Gletscherfluss, der nach 2h50 von links einmündet und gefurtet werden muss. Ist aber kein Problem.

                                                                                                                                                                                                                Da ich keine Kartenausdrucke von diesem Gebiet habe, muss ich mir irgendwie zusammenreimen in welches von links einmündene Tal ich hoch muss zum Churchill Peak Camp. Ich komme zur Überzeugung dass es dieser Gletscherfluss noch nicht sein kann. Es kann eigentlich nur der nächste sein.

                                                                                                                                                                                                                Weiter geht´s wie gehabt, abwechselnd im auf und ab über Waldhügel und flache Sumpfsenken. Manchmal ist ein gut erkennbarer Pfad da, der sich aber nach kurzer Zeit immer wieder auflöst.


                                                                                                                                                                                                                See in einer größeren Sumpfsenke.

                                                                                                                                                                                                                Nach zehn bis elf Kilometern (bzw. 5h30) mündet von links endlich der nächste Gletscherfluss ein. Ich gehe mal stark davon aus daß es der ist den ich hoch muss und verlasse den Gataga River. Anscheinend hat das Sumpf- und Gestrüppgeplackere nun endlich mal ein Ende.
                                                                                                                                                                                                                Laut Karte verlasse ich hier den Dune Za Keyih Provincial Park.


                                                                                                                                                                                                                dieser Gletscherfluss führt in eine unpassierbare Schlucht, in der es kein Durchkommen gibt.


                                                                                                                                                                                                                da hilft nur noch eines: irgendwie eine Route finden, die oberhalb der Schlucht entlangführt.
                                                                                                                                                                                                                Der Fluss sieht unfurtbar aus, aber egal, ich bleibe orographisch rechts und finde schmale Wildpfade durch den Wald nach oben führen.
                                                                                                                                                                                                                Hier blickt man zurück flussabwärts



                                                                                                                                                                                                                dahinten der Gataga River.
                                                                                                                                                                                                                Später finde ich sogar einen schmalen Reiterpfad.



                                                                                                                                                                                                                Camp 26 (1046 m), Hammer Zeltplatz oberhalb der Schlucht


                                                                                                                                                                                                                Blick vom Camp


                                                                                                                                                                                                                direkt von meinem Zeltplatz blickt man tief runter in die Schlucht.



                                                                                                                                                                                                                27.Tag (15):

                                                                                                                                                                                                                Es sind noch 22 Kilometer talaufwärts bis zu meinem ersten food-drop am Churchill Peak Camp. Mit Glück schaffe ich es vielleicht heute.
                                                                                                                                                                                                                Da es morgens noch grau bewölkt und regnerisch ist, starte ich erst um 11:50 und folge den schmalen Reiterpfad durch sanftes bewaldetes Hügelland, permanent leicht bergauf immer weiter vom Fluss weg. Es ist ein recht breites Tal.


                                                                                                                                                                                                                entspannte Wanderung durch schönen Wald

                                                                                                                                                                                                                Irgendwann komme ich orographisch rechts an den Hang. Die nächsten 5 Kilometer führt der Trail im auf und ab den bewaldeten Hang entlang, stetig nach oben bis fast zur Baumgrenze. Nach 2h10 mache ich an einem Bach Mittagspause.


                                                                                                                                                                                                                eine halbe Stunde später führt der Trail über diesen gestrüppigen Bergrückensattel (1461 m)


                                                                                                                                                                                                                Wenig später geht es steil wieder runter zum Talboden. Nun bin ich oberhalb der Schluchten und hier blickt man talaufwärts in meine Wanderrichtung.
                                                                                                                                                                                                                Es ist heute etwas diesig.


                                                                                                                                                                                                                Kurz darauf gabelt sich das Tal. Ich muss ins rechte rein, das heisst also den von links einmündenen Gletscherfluss furten.
                                                                                                                                                                                                                Der sieht jedoch ziemlich unfurtbar aus
                                                                                                                                                                                                                Ich probiere es gar nicht erst und folge erstmal den Pfad weiter ins linke, also ins falsche Tal rein.
                                                                                                                                                                                                                Das ist aber halb so wild, denn unabhängig von der Furtbarkeit des Flusses hatte ich eh mit dem Gedanken gespielt erstmal ins linke Tal reinzuwandern. Vor der Reise hatte ich auf Satellitenfotos gesehen daß sich anderthalb Kilometer weiter auf der anderen Flusseite eine Hütte befinden soll. Das ist also jetzt eine gute Gelegenheit die mal abzuchecken. Vielleicht ist es ja ein guter Spot zum übernachten, wenn nicht wander ich heute noch weiter Richtung Churchill Peak Camp.


                                                                                                                                                                                                                unfurtbar aussehender Fluss - daher bleibe ich orographisch rechts und wander erstmal ins falsche Tal rein.

                                                                                                                                                                                                                Nach einem Kilometer finde ich eine Stelle zum furten, wo der Trail auch rüber auf die andere Flusseite führt. Von dort ist es auch nicht mehr weit zur angeblichen Hütte.


                                                                                                                                                                                                                dahinten gabelt sich das Tal nochmal


                                                                                                                                                                                                                dieses Tal wäre ich runtergekommen wenn ich statt der Talroute die zwei Gletscherpässe gequert hätte.




                                                                                                                                                                                                                schließlich erreiche ich dieses alte Jägercamp, wo eigentlich die Hütte sein müsste. Aber von einer Hütte ist weit und breit nichts zu sehen. Vermutlich war das auf dem Satellitenfoto dann doch ein Plastikplanenzelt.
                                                                                                                                                                                                                Zum campen finde ich diese Stelle nicht so doll, also wander ich weiter.



                                                                                                                                                                                                                es sind noch 11 bis 12 Kilometer zum Churchill Peak Camp


                                                                                                                                                                                                                ich folge weiter den schmalen Pfad, zunächst ein Stück wieder talabwärts, dann nach links rum den anderen Talzweig aufwärts.


                                                                                                                                                                                                                für ne Weile führt der Trail durch dichten Nadelwald


                                                                                                                                                                                                                und dann runter ins weite offene Flussbett


                                                                                                                                                                                                                der Pfad löst sich auf, es geht weglos und flach weiter talaufwärts.


                                                                                                                                                                                                                Gutes und schnelles Vorwärtskommen im steinigem Flussbett, der Fluss wird einige Male gefurtet.


                                                                                                                                                                                                                drei Kilometer weiter finde ich den Trail wieder.




                                                                                                                                                                                                                nach über 8 Stunden erreiche ich endlich die Hütte.




                                                                                                                                                                                                                mein Essenskarton hängt noch unberührt dort, so wie ich ihn hingehangen habe.

                                                                                                                                                                                                                Alles sieht noch aus wie vor 17 Tagen, als wir mein Essen einflogen. In der Zwischenzeit ist definitiv noch keiner hier gewesen. Das Hütteninnere ist so verdreckt und heruntergekommen mit Mäuse und Rattenkot, Müll und Staub daß ich es nicht verwunderlich finden würde wenn hier in den letzten paar Jahren keiner mehr wäre.

                                                                                                                                                                                                                Craig Kiselbach, dem die Hütte gehört, hat mir freundlicherweise erlaubt drinnen zu übernachten. Da die Hütte nur zwei Schlafplätze hat, gehe ich davon aus daß Craig mit seinen Kunden draußen campt, wenn sie denn mal hier sind.
                                                                                                                                                                                                                Da ich das Hütteninnere zum übernachten nicht so einladend finde und auch draußen bei der Hütte für meinen Geschmack keine guten Campstellen finde, räume ich mir auf dem Fussboden der Hütte ein Plätzchen für mein Zelt frei.
                                                                                                                                                                                                                Das ist doch mal ein guter Kompromiss und somit wird dies doch noch ein super Ort für einen entspannten Ruhetag, den ich morgen hier einlegen werde.


                                                                                                                                                                                                                Camp 27 und 28 (1416 m) in der Hütte.




                                                                                                                                                                                                                Blick aus meinem Zelt nach draußen

                                                                                                                                                                                                                28.Tag (16):

                                                                                                                                                                                                                Heute genieße ich meinen gemütlichen Ruhetag. Ich finde genügend alte Zeitschrifen in der Hütte, meistens Jagdmagazine, somit wird mir nicht langweilig.
                                                                                                                                                                                                                Ich finde einen Eimer, erhitze mir Wasser für eine heisse Dusche und sortiere meinen Proviant.

                                                                                                                                                                                                                Es ist stark bewölt und am Nachmittag mit Regenschauer. Das Wetter wäre heute also eh nicht so gut zum Wandern.


                                                                                                                                                                                                                alles noch da


                                                                                                                                                                                                                erstmal sortieren


                                                                                                                                                                                                                paarhundert Meter entfernt liegt die Landebahn


                                                                                                                                                                                                                ungebetener Gast - Porcupines können in Hütten großen Schaden anrichten. Sie fressen sich sogar durch das Holz und lassen sich auch nicht so leicht vertreiben.


                                                                                                                                                                                                                Craigs Kunden verewigen sich an der Hüttenwand



                                                                                                                                                                                                                Zuletzt geändert von berniehh; 02.11.2019, 12:04.
                                                                                                                                                                                                                www.trekking.magix.net

                                                                                                                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                  Alter Hase
                                                                                                                                                                                                                  • 12.05.2013
                                                                                                                                                                                                                  • 2707
                                                                                                                                                                                                                  • Privat


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                                                                                                                                                                                                                  Hallo Bernie, auch ich bin wieder begeisterte Mitleserin. Letzte Woche war ich unterwegs (nicht outdoor) und dein Reisebericht war eine wunderbare Abendlektüre.
                                                                                                                                                                                                                  Beim Lesen aller deiner Berichte denke ich mir immer wieder "was wäre gewesen wenn.." (der Proviant nicht mehr dagewesen wäre, du dich bei Orientierung geirrt hättest, wenn keine Pfade vorhanden gewesen wären, wenn ein Fluss doch nirgendwo furtbar gewesen wäre...). Doch ich denke, dass deine extrem entspannte Herangehensweise dazu führt, dass es immer funktioniert.
                                                                                                                                                                                                                  "Was wäre wenn" ist vor allem im Rückblick selten eine gute Überlegung. Trotzdem frage ich dich hier: Was wäre gewesen, wenn es keine Reiterpfade gegeben hätte? Die Gegend war ja, so wie du schreibst, mehr oder weniger unbegehbar (hat nicht schon jemand anders ähnliches über einen Teil Alaskas berichtet?). Hättest du dich damit abgefunden, einfach nur eine sehr viel kürzere Strecke zu begehen und dich tagelag durch die Büsche gekloppt?

                                                                                                                                                                                                                  Danke für das Schreiben! Ich lese kaum Reiseberichte, meistens "packt" es mich nicht. Bei deinen Berichten kann ich aber jeweils sofort nicht aufhören zu lesen, dein Schreibstil nimmt mich mit.

                                                                                                                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                    Fuchs
                                                                                                                                                                                                                    • 29.08.2009
                                                                                                                                                                                                                    • 1356
                                                                                                                                                                                                                    • Privat


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                                                                                                                                                                                                                    Die Tour zeigt einfach mal wieder, daß Bernd extrem erfahren ist (man schaue sich nur seine Tourliste an), zum anderen eine Ausnahmephysis hat, wer sonst schleppt solch einen riesigen Rucksack seit Jahren durch die Welt, ohne kaputte Knie zu bekommen, und auch von seiner Psyche her gut mit einsamen Reisen zurecht kommt, auch wenn es tagelang durch nasses Gestrüpp geht.
                                                                                                                                                                                                                    Alle Achtung!
                                                                                                                                                                                                                    Und geniale Landschaften.
                                                                                                                                                                                                                    Wer nichts weiß muss alles glauben...

                                                                                                                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                      Alter Hase
                                                                                                                                                                                                                      • 31.01.2011
                                                                                                                                                                                                                      • 2501
                                                                                                                                                                                                                      • Privat


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                                                                                                                                                                                                                      Vielen Dank an Euch für die netten Kommentare.
                                                                                                                                                                                                                      Es freut mich natürlich wenn Euch der Bericht gefällt

                                                                                                                                                                                                                      Zitat von rumpelstil Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                      "Was wäre wenn" ist vor allem im Rückblick selten eine gute Überlegung. Trotzdem frage ich dich hier: Was wäre gewesen, wenn es keine Reiterpfade gegeben hätte? Die Gegend war ja, so wie du schreibst, mehr oder weniger unbegehbar. Hättest du dich damit abgefunden, einfach nur eine sehr viel kürzere Strecke zu begehen und dich tagelag durch die Büsche gekloppt?
                                                                                                                                                                                                                      Ich sage jetzt einfach mal so, ja ich hätte mich damit abgefunden eine viel kürzere Route zu gehen wenn das Vorwärtskommen so langsam wäre daß die komplette Route mit meinem vorhandenen Proviant nicht zu schaffen ist. Auch wenn es dann vielleicht im ersten Moment enttäuschend wäre, kommt es mir am Ende immer darauf an was ich tatsächlich gemacht habe und nicht auf das was ich aus irgendeinem Grund nicht mehr machen konnte.

                                                                                                                                                                                                                      Deine anderen "was wäre wenn" Fragen kann ich so pauschal jetzt nicht beantworten, es kommt da immer auf die genaue Situation an, jede muss einzelnd bewertet und vor Ort eine Entscheidung getroffen werden.
                                                                                                                                                                                                                      Ich habe aber die generelle Einstellung "es wird schon irgendwie gehen" egal welche Situation man vorfindet. Sich im Vorraus allzuviele Gedanken zu machen bringt nichts. Kommt Zeit kommt Rat.

                                                                                                                                                                                                                      Zitat von rumpelstil Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                      (hat nicht schon jemand anders ähnliches über einen Teil Alaskas berichtet?).
                                                                                                                                                                                                                      beziehst du dich da auf einen bestimmten Bericht?
                                                                                                                                                                                                                      www.trekking.magix.net

                                                                                                                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                        Alter Hase
                                                                                                                                                                                                                        • 12.05.2013
                                                                                                                                                                                                                        • 2707
                                                                                                                                                                                                                        • Privat


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                                                                                                                                                                                                                        Ja, auf einen Bericht, aber nicht von dir... Jemand, der nach Alaska gereist ist und das Gelände unerwartet buschig und mühsam vorfand. Er musste seine geplante Tour massiv kürzen, auf Bergbesteigungen verzichten etc.
                                                                                                                                                                                                                        Im Jahr darauf ist er aber wieder hingefahren und hat eine andere Tour gemacht, wo sich dann das Gelände anders präsentierte.
                                                                                                                                                                                                                        Vielleicht bringe ich hier aber auch einiges durcheinander.

                                                                                                                                                                                                                        edit:
                                                                                                                                                                                                                        Ich habe die Berichte gefunden, es war Mortias:
                                                                                                                                                                                                                        erster Tourbericht
                                                                                                                                                                                                                        zweiter Tourbericht

                                                                                                                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                          • 642
                                                                                                                                                                                                                          • Privat


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                                                                                                                                                                                                                          OT: Mortias hat inzwischen erheblich an Erfahrung gewonnen. Deshalb sollte man seine alten Touren nicht unbedingt als Referenz für den echten Schwierigkeitsgrad nehmen.

                                                                                                                                                                                                                          Interessant fand ich in diesem Zusammenhang auch die Reiseberichte über das Stormdalen im Saltfjellet Svartisen Nationalpark, wo wir dieses Jahr waren. So ziemlich alle haben dort furchtbar über das Bushwacking gejammert. Evernorth, And1Gap, Echnaton und selbst Slarti sprach immerhin von Rambowandern.

                                                                                                                                                                                                                          In Bernie's Bericht klingt alles ganz easy ... wobei es eben auch viel auf die Routenfindung ankommt:

                                                                                                                                                                                                                          "Meine Route soll weiter talaufwärts führen. Das Ruderbootgefummel habe ich mir diesmal gespart und bin so über den Fluß gefurtet. Meine Schuhe, Socken, Hose und Unterhose waren danach zwar klitschenaß, aber dafür ging das deutlich schneller.

                                                                                                                                                                                                                          Es führt von hier kein Pfad mehr weiter talaufwärts. Nachdem der von links einmündene Nebenfluss aus dem Bergslåttdalen gefurtet war, wanderte ich weglos durch Birkenwald und Busch am Fluss entlang diese grüne Wildnistal weiter aufwärts. Man hatte herrliche Flussblicke.
                                                                                                                                                                                                                          Solche langen und tief eingeschnittenen unerschlossenen Waldtäler, wie das Stormdalen, gibt es nicht mehr übermäßig viele in Norwegen, dieses Tal ist somit schon was besonderes.

                                                                                                                                                                                                                          Für eine Weile geht’s dann auf flachen Talboden mit viele Buschabschnitte und einige offene sumpfige Graslichtungen. Das Vorwärtskommen war zwar nicht besonders schnell, für ein wegloses Wald- und Wildnistal aber doch recht gut. "

                                                                                                                                                                                                                          https://www.outdoorseiten.net/forum/...=1#post1356498

                                                                                                                                                                                                                          Zuletzt geändert von Shades; 04.11.2019, 22:09.

                                                                                                                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                            Alter Hase
                                                                                                                                                                                                                            • 31.01.2011
                                                                                                                                                                                                                            • 2501
                                                                                                                                                                                                                            • Privat


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                                                                                                                                                                                                                            29.Tag (17):

                                                                                                                                                                                                                            Meinen gestrigen Ruhetag bei der Hütte habe ich sehr genossen aber nun wird es Zeit endlich weiterzuwandern.
                                                                                                                                                                                                                            Erstes Ziel von hier ist mein zweiter food-drop am Churchill Creek Camp, das nur einen Katzensprung entfernt liegt, zwei bis drei Tage. Meine Route führt über den Grizzly Pass und einen weiteren namenlosen Pass.

                                                                                                                                                                                                                            Als ich vor 19 Tagen mit Dan über den Grizzly Pass flog, meinte ich zu ihm daß ich da rüberwandern werde, woraufhin er mir erzählt daß dieser Pass eigentlich unquerbar ist. Ich hatte gleich gedacht er meint damit für Pferde unquerbar, deshalb hatte ich auch nicht mehr weiter nachgehakt
                                                                                                                                                                                                                            Und nun beschleicht mich ein etwas unsicheres Gefühl, was mich dort wohl erwarten wird.

                                                                                                                                                                                                                            Das Wetter gefällt mir heute auch nicht so gut. Es regnet zwar nicht, aber die graue Bewölkung, die den ganzen Tag den Himmel bedeckt, sorgt nicht gerade für ein gutes Fotolicht.
                                                                                                                                                                                                                            Ich lasse mir viel Zeit, mache mir einen entspannten Vormittag beim Camp und wander erst nach der Mittagspause um 14:00 los.

                                                                                                                                                                                                                            Von der Hütte führt ein kaum erkennbarer Pfad durch flaches gestrüppiges Gelände talaufwärts.


                                                                                                                                                                                                                            nach zweieinhalb Kilometern verliere ich den Pfad und es geht weglos weiter im Flussbett.


                                                                                                                                                                                                                            rechts der 2729 m hohe Tehran Peak


                                                                                                                                                                                                                            im Hintergrund der 2770 m hohe Churchill Peak


                                                                                                                                                                                                                            nach weiteren ein bis anderthalb Kilometern verlasse ich den Talboden und stiege rechts weglos durch die Gestrüppzone hoch Richtung Grizzly Pass.
                                                                                                                                                                                                                            Hier blickt man zurück talabwärts.



                                                                                                                                                                                                                            die Gestrüppzone liegt bald hinter mir, dann geht´s den steinigen Moränenrücken hoch.


                                                                                                                                                                                                                            Blick zurück


                                                                                                                                                                                                                            oben wird´s wieder flach. In einer kargen Steinwüste erreiche ich diesen Gletschersee auf 1696 m Höhe (3h10 vom Camp).




                                                                                                                                                                                                                            hinter dem See geht es weglos den steinigen Hang nach oben zum Pass.
                                                                                                                                                                                                                            Hier blickt man zurück zum See.



                                                                                                                                                                                                                            es geht an einem Gletscher vorbei


                                                                                                                                                                                                                            im Hintergrund der Tehran Peak.


                                                                                                                                                                                                                            nach 1h20 vom See erreiche ich die Passhöhe.
                                                                                                                                                                                                                            Grizzly Pass (1944 m)



                                                                                                                                                                                                                            super Aussicht vom Grizzly Pass


                                                                                                                                                                                                                            auf der anderen Seite geht´s den steilen Hang wieder runter in ein flaches Basin und hinten links sieht man meinen nächsten Pass für morgen. Rechts neben meinem Camp fällt eine steile Talstufe ab.






                                                                                                                                                                                                                            namenloser Bergsee auf 1650 m.


                                                                                                                                                                                                                            sehr attraktive Gegend


                                                                                                                                                                                                                            Camp 29 (1622 m).
                                                                                                                                                                                                                            Morgen überquere ich meinen ersten Gletscherpass. Den kann man dahinten schon erahnen.


                                                                                                                                                                                                                            Der direkteste Weg zum Churchill Creek Camp wäre einfach das Tal weiter abwärts zu wandern, was locker in einem Tag zu schaffen sein muss.
                                                                                                                                                                                                                            Meine für morgen geplante Route über den Gletscherpass dauert mindestens einen halben Tag länger, verspricht aber landschaftlich deutlich spektakulärer zu werden.

                                                                                                                                                                                                                            Den Grizzly Pass habe ich heute problemlos gemeistert. Er ist zwar von beiden Seiten recht steil, aber ganz auf der Südostseite findet sich eine gut gangbare Route, sowohl im Auf- als auch im Abstieg.
                                                                                                                                                                                                                            Die größte Schwierigkeit des Grizzly Passes liegt in der Steilstufe unterhalb meines Camps, wenn man weiter talabwärts wandern würde. Die sieht auf dem ersten Blick nämlich unmachbar aus.

                                                                                                                                                                                                                            Am Abend kundschafte ich die Steilstufe aus und finde nach etwas rumsuchen eine ausgesetzte aber mögliche Abstiegsroute runter ins Tal. Da ich morgen aber über den Gletscherpass will und nicht runter ins Tal, hätte ich mir das Auskundschaften eigentlich auch sparen können. Aber zu wissen daß ein Abstieg möglich wäre, gibt mir ein gutes Gefühl, für den Fall daß das Wetter morgen schlecht sein sollte, oder ich aus einem anderen Grund doch die Talroute wählen sollte, oder der Gletscherpass unquerbar ist und ich wieder umkehren muss. Ich halte es nämlich durchaus für möglich daß auf der Gletscherpassroute auch eine Steilstufe lauern könnte


                                                                                                                                                                                                                            die ominöse Steilstufe und im Hintergrund der Grizzly Pass


                                                                                                                                                                                                                            Blick talabwärts von oberhalb der Steilstufe.

                                                                                                                                                                                                                            30.Tag (18):


                                                                                                                                                                                                                            unten links seht ihr mein Zelt.
                                                                                                                                                                                                                            Heute scheint das perfekte Wetter für den Gletscherpass zu werden



                                                                                                                                                                                                                            nochmal Blick zurück zum Grizzly Pass




                                                                                                                                                                                                                            weglos geht´s über Steine und Geröll hoch zum Gletscherpass, den man am rechten Bildrand schon erahnen kann




                                                                                                                                                                                                                            der 2849 m hohe Normandy Mountain


                                                                                                                                                                                                                            Pass in Sicht!


                                                                                                                                                                                                                            und Blick zurück
                                                                                                                                                                                                                            ......leider zieht immer mehr Bewölkung auf.



                                                                                                                                                                                                                            die Aussicht ist absolut Top
                                                                                                                                                                                                                            Ganz im Hintergrund der Tehran Peak mit dem Gletscher von gestern....


                                                                                                                                                                                                                            Die letzten 100 Höhenmeter geht´s einen kleinen steilen Gletscherhang hoch, wo ich zum ersten Mal auf dieser Reise meine Steigeisen anziehen muss. Nach 3h10 komme ich oben an.


                                                                                                                                                                                                                            Blick zurück von der Passhöhe.


                                                                                                                                                                                                                            Pass Nr. 17 (2260 m)


                                                                                                                                                                                                                            Hammer Aussicht!
                                                                                                                                                                                                                            Hier auf der anderen Seite geht es sanft für zwei Kilometer diesen Gletscher abwärts. Erst ein kurzes Stück auf Firn, dann Eis.



                                                                                                                                                                                                                            letzter Blick zurück zum Tehran Peak








                                                                                                                                                                                                                            Blick zurück....


                                                                                                                                                                                                                            im Hintergrund der Normandy Peak


                                                                                                                                                                                                                            faszinierende Route




                                                                                                                                                                                                                            hier an der Gletscherzunge auf 1930 m Höhe mache ich erstmal Mittagspause


                                                                                                                                                                                                                            über Steine und Geröll fällt das Tal weiter ab und mündet dort vorne in ein größeres Nebental zum Churchill Creek ein.




                                                                                                                                                                                                                            hier blickt man die nächste Talstufe runter und gleich dahinter kommt mein befürcheter Steilabbruch

                                                                                                                                                                                                                            Dort unten lasse ich meinen Rucksack erstmal liegen und kundschafte eine Abstiegsroute aus. Durch eine steile Moränenrinne kann man direkt am tosenden Bach runtersteigen, zwar etwas ausgesetzt, aber die einzigste machbare Route.


                                                                                                                                                                                                                            Blick von der Abbruchkante runter ins Tal - Wenn ich hier nicht runterkommen würde, müsste ich den ganzen Weg über den Pass wieder zurück.


                                                                                                                                                                                                                            das schwierige Stück ist nun geschafft. Auf steinigem Boden durch dichtes Gestrüpp geht´s das letzte Stückchen runter zum Fluss und dann weiter talabwärts.


                                                                                                                                                                                                                            Blick talaufwärts.



                                                                                                                                                                                                                            dahinten die Steilstufe.


                                                                                                                                                                                                                            über gestrüppige Senken und steinigem Flussbett geht´s weiter talabwärts. Trotz weglosem Gelände ist das Vorwärtskommen zunächst noch gut.
                                                                                                                                                                                                                            Allerdings bleibt es nicht mehr lange so......



                                                                                                                                                                                                                            nach anderthalb Kilometern endet die Senke, das Tal fällt steil ab und die dichte Buschzone beginnt.

                                                                                                                                                                                                                            Ich setze meinen Rucksack mal wieder ab und kundschafte erstmal aus. Auf der rechten Talseite laufe ich mir im undurchdringlichen Busch fest. Ausserdem sieht der Fluss dort unten absolut unfurtbar aus, jedenfalls von hier oben aus. Um zu meinem food-drop zu gelangen, muss er unbedingt gefurtet werden

                                                                                                                                                                                                                            Dann furte ich den Fluss hier oben auf der Senke, wo es noch möglich ist und kundschafte die linke Talseite aus. Hier finde ich einen verwachsenen Pfad durch dichten Busch die Talstufe runterführen. Ich bin froh diese Route gefunden zu haben.


                                                                                                                                                                                                                            ich folge den verwachsenen Pfad auf der linken Talseite durch Wald und Busch.


                                                                                                                                                                                                                            als der Talboden wieder flach wird mache ich mich auf der Suche nach einer Campstelle.
                                                                                                                                                                                                                            Paar kurze Regenschauer kommen runter.





                                                                                                                                                                                                                            Camp 30 (1238 m)


                                                                                                                                                                                                                            Blick vom Camp
                                                                                                                                                                                                                            Zuletzt geändert von berniehh; 08.11.2019, 20:43.
                                                                                                                                                                                                                            www.trekking.magix.net

                                                                                                                                                                                                                            Kommentar


                                                                                                                                                                                                                            • whale
                                                                                                                                                                                                                              Erfahren
                                                                                                                                                                                                                              • 13.09.2014
                                                                                                                                                                                                                              • 205
                                                                                                                                                                                                                              • Privat


                                                                                                                                                                                                                              AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                                                                                                              Vielen Dank für einen so detaillierten Bericht deiner Reise!
                                                                                                                                                                                                                              Ich lese gespannt mit. Bei vielen Fotos denke ich, wie überlaufen eine so grandiose Landschaft in einer erschlossenen Gegend wohl wäre. Ist das gute Wetter für die Gegend und Jahreszeit typisch? Du scheinst wenige Gewitter und oft nur ein paar Stunden lang Regen gehabt zu haben.
                                                                                                                                                                                                                              Ich freue mich schon auf die Beschreibung der nächsten Reisetage und bin gespannt, wo du dem Grizzlybären begegnet bist.

                                                                                                                                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                Alter Hase
                                                                                                                                                                                                                                • 31.01.2011
                                                                                                                                                                                                                                • 2501
                                                                                                                                                                                                                                • Privat


                                                                                                                                                                                                                                AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                                                                                                                Zitat von whale Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                Ist das gute Wetter für die Gegend und Jahreszeit typisch? Du scheinst wenige Gewitter und oft nur ein paar Stunden lang Regen gehabt zu haben.
                                                                                                                                                                                                                                Eigentlich war der Sommer ungewöhnlich nass und kalt. Es hat auf meiner Tour fast jeden Tag geregnet und die komplett regenfreien Tage konnte man locker an zwei Händen abzählen. Das sieht man auf den Bildern natürlich nicht, weil ich meistens nur in den regenfreien Zeiten gewandert bin. Viele Passüberquerungen waren wegen dem schlechten Wetter nicht machbar und ich musste auf Talrouten umdisponieren.

                                                                                                                                                                                                                                Etwas gutes hatte der nasse Sommer aber: es gab fast keine Waldbrände. Im Sommer davor soll es ja extrem schlimm mit den Waldbränden gewesen sein. Zwar nicht in den nördlichen Rockies, aber in anderen Teilen British Columbias und Albertas.
                                                                                                                                                                                                                                Calgary lag monatelang im Dauerdunst, hatten mir Einheimische erzählt
                                                                                                                                                                                                                                www.trekking.magix.net

                                                                                                                                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                  Alter Hase
                                                                                                                                                                                                                                  • 31.01.2011
                                                                                                                                                                                                                                  • 2501
                                                                                                                                                                                                                                  • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                  31.Tag (19):

                                                                                                                                                                                                                                  Es sind noch 10 Kilometer talabwärts zum Churchill Creek Camp. Ich folge den schmalen Pfad durch Wald und Busch am Fluss entlang. Zum Glück bin ich gestern schon auf die richtige Flusseite rübergequert und freue mich heute nicht mehr furten zu müssen. Da habe ich die Rechnung aber nicht mit den nördlichen Rockies gemacht, denn schon nach 200 Metern quert der Trail mal wieder rüber auf die andere Flusseite. So ein Mist!

                                                                                                                                                                                                                                  Das gute dabei ist aber daß der Wasserstand über Nacht gefallen ist und ich an ausgebreiteten Stellen problemlos furten kann


                                                                                                                                                                                                                                  Im Laufe des Vormittags muss der Fluss noch weitere fünf Mal gefurtet werden.






                                                                                                                                                                                                                                  später geht es über weite offene Talsenken und dort wo der Fluss recht ausgebreitet ist, wie hier, ist das Furten nur knietief, wenn man die richtige Stelle erwischt.


                                                                                                                                                                                                                                  weiter talabwärts wird der Trail besser.


                                                                                                                                                                                                                                  nach 9 Kilometern mündet mein Tal ins breite Churchill Creek Valley ein.
                                                                                                                                                                                                                                  Die toten Bäume dahinten stammen von einem alten Waldbrand.



                                                                                                                                                                                                                                  ich zweige auf diesen gut ausgetretenen Reiterpfad und es ist nur noch ein Kilometer zum Camp.


                                                                                                                                                                                                                                  hier der Feuerholzschuppen, in dem ich vor 21 Tagen mein Essenskarton gestellt hatte.


                                                                                                                                                                                                                                  und hier die Haupthütte, direkt neben der Landebahn.
                                                                                                                                                                                                                                  Auch hier scheint seit meinem Flug noch keiner wieder gewesen zu sein.



                                                                                                                                                                                                                                  mein Essenskarton war noch unversehrt.


                                                                                                                                                                                                                                  direkt nebenan finde ich eine Top-Campstelle zwischen Nadelbäumen am Flussbett.
                                                                                                                                                                                                                                  Churchill Creek Camp (1000 m)



                                                                                                                                                                                                                                  ich mache mir hier einen entspannten Nachmittag und kundschafte später noch die Gegend aus


                                                                                                                                                                                                                                  Blick talabwärts - das flache steinige Flussbett ist stellenweise über 400 m breit, über das sich der Churchill Creek in mehreren Armen schlengelt. Daher ist der Fluss auch problemlos furtbar.

                                                                                                                                                                                                                                  32.Tag (20):

                                                                                                                                                                                                                                  Seit meinem Start am Muncho Lake vor 20 Tagen habe ich nun 248 Kilometer geschafft.

                                                                                                                                                                                                                                  Das Churchill Creek Camp wäre ebenfalls eine Topstelle für einen Ruhetag. Das hatte ich eigentlich auch geplant, aber da ich bei der letzten Hütte vor vier Tagen schon einen Tag Pause gemacht habe, entscheide ich mich hier nur für einen halben.
                                                                                                                                                                                                                                  Am Nachmittag will ich eigentlich weiter, aber das Wetter macht mir da einen Strich durch die Rechnung: Dauerregen bis nachmittags, dann grau bewölkt mit paar kurze Aufklarungen, gefolgt von Wind und Regen am Abend.
                                                                                                                                                                                                                                  Aus dem Grund habe ich natürlich keine Lust zum Weiterwandern und komme so dank des Wetters doch noch zu meinem vollen Ruhetag

                                                                                                                                                                                                                                  Die Hütte hier ist aufgeräumt und in einem völlig anderen Zustand wie die vorige beim Churchill Peak Camp. Man merkt dass dieses Camp in der Jagdsaison regelmäßig besucht wird. Ein guter Pfad führt von hier aus talabwärts.

                                                                                                                                                                                                                                  Ich sortiere und verpacke mein Essen. Wenn ich von hier aus weiterwander habe ich wieder Proviant für über 20 Tage im Rucksack, das dann bis zu meinem dritten food-drop am Head Camp reichen muss.


                                                                                                                                                                                                                                  Regentag im Camp

                                                                                                                                                                                                                                  Ursprünglich wollte ich von hier das Churchill Creek Valley aufwärts wandern und am Ende über einen vergletscherten Pass.
                                                                                                                                                                                                                                  Da mein Rucksack die nächsten Tage aber noch mega schwer sein wird, entscheide ich mich stattdessen für das deutlich längere Racing River Valley. Somit kann ich mindestens noch einen Tag länger im Tal bleiben bis zum nächsten Pass....

                                                                                                                                                                                                                                  33.Tag (21):

                                                                                                                                                                                                                                  Da ich mir am Morgen mal wieder Zeit lasse und noch Wasser für eine heiße Dusche erhitze, starte ich erst um elf.

                                                                                                                                                                                                                                  Ich furte rüber zur anderen Seite und wander im weiten Flussbett zwei Kilometer talabwärts, bis der Churchill Creek ins weite Racing River Valley einmündet. Dann geht´s für mich nach Südosten auf gut erkennbaren Reiterpfad talaufwärts. Den Racing River kann ich selbst an ausgebreiteten Stellen nicht furten, was ich gestern probehalber mal versucht habe.
                                                                                                                                                                                                                                  Ich bleibe also den ganzen Tag auf der orographisch linken Seite.


                                                                                                                                                                                                                                  Racing River Valley - dies hier ist nicht der Hauptfluss, sondern nur ein Nebenarm.


                                                                                                                                                                                                                                  Blick zurück talabwärts


                                                                                                                                                                                                                                  zunächst ist das Wandern noch einfach auf deutlich erkennbaren Pfad.
                                                                                                                                                                                                                                  Ich bin froh jetzt mit schwerem Rucksack eine entspannte Talwanderung machen zu dürfen.



                                                                                                                                                                                                                                  es geht flach über große offene Talsenken und manchmal durch lichten Nadelwald.


                                                                                                                                                                                                                                  je weiter ich talaufwärts komme, desto schmaler wird der Pfad.



                                                                                                                                                                                                                                  Irgendwann kommt was kommen musste: der Pfad furtet rüber auf die andere Seite. Ich bleibe dagegen auf meiner Seite, abwechselnd weglos und auf Wildpfade. Das Vorwärtskommen wird natürlich deutlich langsamer, trotzdem schaffe ich heute noch verhältnismäßig gut was an Kilometern.


                                                                                                                                                                                                                                  der Pfad ist nun auf der anderen Flusseite.


                                                                                                                                                                                                                                  Blick zurück talabwärts.
                                                                                                                                                                                                                                  Der Trail kommt einmal noch kurz zurück auf meine Seite, bleibt aber im größten Teil der zweiten Tageshälfte auf der anderen.





                                                                                                                                                                                                                                  Blick talaufwärts - hier auf der rechten Flusseite ist es manchmal ein ganz schönes Geplackere.
                                                                                                                                                                                                                                  Dafür wird es landschaftlich immer spektakulärer, manchmal aber auch regnerisch ab spätnachmittag.



                                                                                                                                                                                                                                  am Rande der nächsten großen Senke finde ich nach 16 Kilometern eine top Campstelle. Das Tal ist auf meiner heutigen Strecke kaum angestiegen.
                                                                                                                                                                                                                                  Camp 33 (1160 m)



                                                                                                                                                                                                                                  Tower of London Range
                                                                                                                                                                                                                                  Zuletzt geändert von berniehh; 10.11.2019, 12:01.
                                                                                                                                                                                                                                  www.trekking.magix.net

                                                                                                                                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                    Alter Hase
                                                                                                                                                                                                                                    • 31.01.2011
                                                                                                                                                                                                                                    • 2501
                                                                                                                                                                                                                                    • Privat


                                                                                                                                                                                                                                    AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                                                                                                                    34.Tag (22):

                                                                                                                                                                                                                                    Das Wetter sieht ganz gut aus, 5 Grad und blauer Himmel
                                                                                                                                                                                                                                    Heute morgen flog eine Cessna über das Tal Richtung Tuchodi River. Es war aber zu weit weg so daß ich nicht erkennen konnte ob es die von Peter war oder nicht.

                                                                                                                                                                                                                                    Der Wasserpegel ist über Nacht erheblich gesunken und jetzt sieht der Fluss an sehr ausgebreiteten Stellen furtbar aus. Ich lasse das aber und bleibe hier auf der orographisch linken Seite.

                                                                                                                                                                                                                                    Ich wander weiter talaufwärts, flach und schnell über große offene Flussenken, meist steiniger Boden. Einmal ist für kurzen Abschnitt ein Pfad erkennbar, aber dann ist er wieder weg.


                                                                                                                                                                                                                                    Racing River & Tower of London Range


                                                                                                                                                                                                                                    Blick talaufwärts, dort hinten eine große Talgabelung.


                                                                                                                                                                                                                                    Tower of London Range

                                                                                                                                                                                                                                    Nach einer Stunde erreiche ich die große Talgabelung und furte den von rechts einmündenen Gletscherfluss. Das war zwar machbar aber viel höher dürfte der Fluss auch nicht sein.
                                                                                                                                                                                                                                    Kurz dahinter liegt ein perfektes Jägercamp, das in der Jagdsaison regelmäßig von Leif Olsen mit seinen Kunden genutzt wird. Über seine Firma Stone Mountain Safaris (werft mal einen Blick auf die Preisliste) bietet er geführte Jagdtouren an. Dem gehört auch das Churchill Creek Camp.
                                                                                                                                                                                                                                    Ich will ins linke Tal rein.


                                                                                                                                                                                                                                    Traumlandschaft an der Talgabelung - hier die Battle of Britain Range.
                                                                                                                                                                                                                                    Und dieser spektakuläre Berg scheint nichtmal einen Namen zu haben.



                                                                                                                                                                                                                                    perfektes Jägercamp an der Talgabelung.
                                                                                                                                                                                                                                    Ein bisschen geärgert habe ich mir schon daß ich es gestern nicht mehr bis hierher geschafft hatte. Aber erstens hatte ich gestern ja noch garnicht gewusst daß hier so eine geile Campstelle liegt und zweitens wäre der von rechts einmündene Gletscherfluss mit ziemlicher Sicherheit gestern abend unfurtbar.



                                                                                                                                                                                                                                    ich finde einen verwachsenen Pfad durch Wald und Busch den linken Talzweig hochführen.

                                                                                                                                                                                                                                    Nach über zwei Kilometern scheint sich der Pfad aufzulösen. Das Vorwärtskommen wird immer nerviger und langsamer und irgendwann vermute ich daß der Pfad dann wohl auf der anderen Flusseite weiterverlaufen muss. Ich versuche paarmal rüber zu furten, aber vergeblich, der Fluss ist zu reissend
                                                                                                                                                                                                                                    Also bleibe ich auf dieser Seite, im teils heftigen Geplackere durch dichten Busch, manchmal kurz auf vage erkennbare Wildpfade.


                                                                                                                                                                                                                                    schwieriges Gelände durch dichten Busch.


                                                                                                                                                                                                                                    Racing River - hier oben schon deutlich kleiner wie gestern, aber momentan unfurtbar.


                                                                                                                                                                                                                                    Tower of London Range




                                                                                                                                                                                                                                    dreieinhalb Stunden vom Jägercamp öffnet sich das Tal zu dieser kilometerweiten flachen Talsenke. Der Fluss ist mega ausgebreitet und hier wieder furtbar.

                                                                                                                                                                                                                                    Ich sehe auf der anderen Flusseite eine Hütte und freue mich schon auf eine Top Übernachtungsstelle. Sofort quere ich dort rüber und stoße kurz vor der Hütte wieder auf den schmalen Pfad. Also verlief er doch die ganze Zeit auf dieser Flusseite.


                                                                                                                                                                                                                                    die Hütte im Anmarsch, nach 12,5 Kilometern vom letzten Camp.


                                                                                                                                                                                                                                    sie sieht auf dem ersten Blick doch ganz einladend aus


                                                                                                                                                                                                                                    dies ist kein Sadomaso-Studio, sondern die Initialen von Stone Mountain Safaris. Also gehört auch diese Hütte Leif Olsen.


                                                                                                                                                                                                                                    das Innere ist verdreckt und heruntergekommen, bietet zur Not aber guten Schutz vor Wind und Wetter.
                                                                                                                                                                                                                                    Da ich draußen keine guten Campstellen finde (entweder ist der Boden zu sumpfig oder uneben für mein Zelt), übernachte ich drinnen in der Hütte.



                                                                                                                                                                                                                                    wegen dem Dreck und der Mücken schlafe ich in meinem Innenzelt.


                                                                                                                                                                                                                                    dies ist doch mal eine super Stelle für einen entspannten Restnachmittag


                                                                                                                                                                                                                                    Camp 34 (1360 m)


                                                                                                                                                                                                                                    Tower of London Range & ein Stück vom Icecap Peak, der ein Ticken weiter links liegt.


                                                                                                                                                                                                                                    Blick talaufwärts von der Hütte - dort hinten sieht man einen leicht aussehenden Pass zum Tuchodi River.

                                                                                                                                                                                                                                    Von der Hütte scheint ein schmaler Pfad weiter talaufwärts zu führen und ich gehe zu diesem Zeitpunkt noch stark davon aus daß er wohl über den Pass rüber zum Tuchodi River führt.

                                                                                                                                                                                                                                    Eigentlich will ich aber dorthinten um die Rechtstalkurve wandern und dann über einen vergletscherten Pass rüber ins Gataga River Valley queren. Diese Passüberquerung, mit der ganzen Gegend drumherum, hatte ich schon vor meiner Reise als eines der landschaftlichen Top-Sahnestücke der gesamten Northern Rockies Traverse eingeschätzt

                                                                                                                                                                                                                                    Falls aber tatsächlich ein Pfad von hier über den Pass ins Tuchodi Valley führen sollte, wird die Versuchung wahrscheinlich für mich zu stark sein, dann doch diese vermutlich leichtere Route zum Tuchodi River zu nehmen anstatt der schwierigeren Gletscherpassquerung. Das ging mir heute abend nur so durch den Kopf
                                                                                                                                                                                                                                    Aber erstmal abwarten wie morgen das Wetter wird. Heute und gestern war trotz teilweiser Bewölkung doch ganz schönes Wetter, schon der zweite Schönwettertag hintereinander, was auf dieser Reise bisher nur selten vorkam.

                                                                                                                                                                                                                                    35.Tag (23):


                                                                                                                                                                                                                                    der Himmel ist heute bedeckt. Ich folge den schmalen Pfad talaufwärts, der aber nach nur paarhundert Metern plötzlich aufhört.
                                                                                                                                                                                                                                    Dann geht´s für paar Kilometer weglos im flachen gerölligem Flussbett und die Flussarme müssen einige Male gefurtet werden.



                                                                                                                                                                                                                                    hier ein von links einmündener Nebenbach aus der Tower of London Range.






                                                                                                                                                                                                                                    Tower of London Range


                                                                                                                                                                                                                                    Racing River - es geht um die Rechtstalkurve und vor mir tauchen die steilen vergletscherten Berge auf, mit dem Ortona Mountain.

                                                                                                                                                                                                                                    Ich stoppe hier für ne Weile und suche die Gegend nach einem Pfad ab, der über den Pass zum Tuchodi River führen könnte, finde aber absolut nichts. Es scheint tatsächlich kein Pfad über den Pass zu führen und hinter dem Pass müsste man auch erstmal für 15 Kilometer ein vermutlich wegloses Nebental runterwandern, bis man den Tuchodi River endlich mal erreicht. Ich male mir aus daß dieses Nebental extrem stark verbuscht sein könnte und es ohne einen Pfad vermutlich ein Mördergeplackere wird
                                                                                                                                                                                                                                    Ganz schnell hake ich diese Routenvariante wieder ab und komme zum Schluss daß der Gletscherpass zum Gataga River nun doch die bessere Entscheidung ist


                                                                                                                                                                                                                                    zunächst ist das Vorwärtskommen noch gut im gestrüppigen Flussbett, aber in der Zwischenzeit ist der Fluss wieder unfurtbar geworden. Hier blickt man zurück auf die Tower of London Range

                                                                                                                                                                                                                                    Kurz darauf ist erstmal Schluss mit Lustig. Eine undurchquerbare Schlucht versperrt den Weiterweg und die Bergrücken links und rechts davon sind stark verbuscht. Ich lasse meinen Rucksack liegen und kundschafte erstmal für ne Weile aus. Als ich wieder zurück bin fängt es an zu regnen und ich schlage für die Mittagspause schnell mein Zelt auf.


                                                                                                                                                                                                                                    Mittagspausencamp vor der Schlucht

                                                                                                                                                                                                                                    Der Regen hört bald wieder auf und um 15 Uhr wander ich weiter.


                                                                                                                                                                                                                                    nach dem Regen klart es wieder auf


                                                                                                                                                                                                                                    ich kletter über steilen Bergrücken die verbuschte Talstufe hoch.


                                                                                                                                                                                                                                    hinter der Schlucht geht es langsam wieder zurück Richtung Fluss. Dort vorne liegt eine Talgabelung mit dem King Peak und rechts davon ganz hinten der Quebec Citadel Peak. Ich wander das linke Tal weiter aufwärts.


                                                                                                                                                                                                                                    ganz hinten der 2794 m hohe Quebec Citadel Peak


                                                                                                                                                                                                                                    Blick talaufwärts auf den Ortona Mountain


                                                                                                                                                                                                                                    und zurück auf die Tower of London Range


                                                                                                                                                                                                                                    durch niedriges Gestrüpp geht´s nun weglos mehr oder weniger am Fluss entlang weiter talaufwärts - rechts der King Peak






                                                                                                                                                                                                                                    Blick Talabwärts - kurz bevor die letzten Büsche enden finde ich eine gute Campstelle. Es sieht wieder stark nach Regen aus und den Pass schaffe ich heute eh nicht mehr.


                                                                                                                                                                                                                                    Camp 35 (1523 m)


                                                                                                                                                                                                                                    vor mir der Ortona Mountain. Davor gabelt sich das Tal erneut und ich muss den rechten Zweig hoch Richtung Gletscherpass. Nun muss das Wetter morgen nur noch schön werden.
                                                                                                                                                                                                                                    Zuletzt geändert von berniehh; 10.11.2019, 20:53.
                                                                                                                                                                                                                                    www.trekking.magix.net

                                                                                                                                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                      • 12506
                                                                                                                                                                                                                                      • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                      Wahnsinnstour, Respekt.
                                                                                                                                                                                                                                      Wenn ich so was mal machen würde, eher unwahrscheinlich, würde ich wohl in ein Maultier investieren.

                                                                                                                                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                        Alter Hase
                                                                                                                                                                                                                                        • 12.05.2013
                                                                                                                                                                                                                                        • 2707
                                                                                                                                                                                                                                        • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                        grossartig!

                                                                                                                                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                          Fuchs
                                                                                                                                                                                                                                          • 10.07.2008
                                                                                                                                                                                                                                          • 2381
                                                                                                                                                                                                                                          • Privat


                                                                                                                                                                                                                                          AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                                                                                                                          Diese breiten Flusstäler, der mal klare, mal milchige, mal fast schlammige Fluss, der dadurch immer wieder seine Farbe wechselt - und drumrum die hohen, schroffen Berge - einfach toll. Zum Anschauen. Zum Wandern sind die höheren, gestrüppfreieren Regionen sicher angenehmer.

                                                                                                                                                                                                                                          Sag mal, Bernie, du wanderst doch in Trailrunnern, richtig?
                                                                                                                                                                                                                                          Und musst ziemlich häufig Flüsse furten.
                                                                                                                                                                                                                                          Ziehst du jedesmal die Schuhe aus und Wasserlatschen an?
                                                                                                                                                                                                                                          Ziemlich nervig, wenn man das so oft machen muss.
                                                                                                                                                                                                                                          Ich vermute fast eher, du stapfst einfach durch?
                                                                                                                                                                                                                                          Und hast dann den ganzen Tag nasse (und oft matschige) Füße, Schuhe und Socken?
                                                                                                                                                                                                                                          Deine Füße interessieren mich gar nicht
                                                                                                                                                                                                                                          aber halten die Schuhe das lange aus, ständig nass und matschig zu sein?
                                                                                                                                                                                                                                          Oder zeigen sie dadurch deutlich schneller Auflösungserscheinungen?

                                                                                                                                                                                                                                          Ich bin mit meinen bisher nur durch überwiegend trockene Gebiete gelaufen, das ging gut.
                                                                                                                                                                                                                                          Ich mache mir aber Gedanken, ob sie auch nasse Gegenden wie Lappland oder Schottland länger überstehen würden - abgesehen von mir, die ich dann natürlich über Wochen nasse Füße hätte

                                                                                                                                                                                                                                          Nimmst du nächstes Mal eine Machete mit?

                                                                                                                                                                                                                                          Kommentar


                                                                                                                                                                                                                                          • berniehh
                                                                                                                                                                                                                                            Alter Hase
                                                                                                                                                                                                                                            • 31.01.2011
                                                                                                                                                                                                                                            • 2501
                                                                                                                                                                                                                                            • Privat


                                                                                                                                                                                                                                            AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                                                                                                                            Zitat von Meer Berge Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                            Sag mal, Bernie, du wanderst doch in Trailrunnern, richtig?
                                                                                                                                                                                                                                            Und musst ziemlich häufig Flüsse furten.
                                                                                                                                                                                                                                            Ziehst du jedesmal die Schuhe aus und Wasserlatschen an?
                                                                                                                                                                                                                                            Ziemlich nervig, wenn man das so oft machen muss.
                                                                                                                                                                                                                                            Ich vermute fast eher, du stapfst einfach durch?
                                                                                                                                                                                                                                            Und hast dann den ganzen Tag nasse (und oft matschige) Füße, Schuhe und Socken?
                                                                                                                                                                                                                                            Deine Füße interessieren mich gar nicht
                                                                                                                                                                                                                                            aber halten die Schuhe das lange aus, ständig nass und matschig zu sein?
                                                                                                                                                                                                                                            Oder zeigen sie dadurch deutlich schneller Auflösungserscheinungen?
                                                                                                                                                                                                                                            Als Wanderschuhe hatte ich The North Face Verto Plasma II
                                                                                                                                                                                                                                            In Sachen Bequemlichkeit und Gewicht sind sie fast wie Trailrunner, sind aber deutlich robuster und langlebiger. Sie geben dem Fuss auch etwas mehr Halt und trittsicherheit. Insbesondere im schwierigen weglosen und hochalpinen Gelände merkt man einen deutlichen Unterschied zu Trailrunnern.

                                                                                                                                                                                                                                            Klar stapfe ich einfach so mit den Schuhen durch die Flüsse. Es wäre ja auch absoluter quatsch sie jedesmal auszuziehen. Dann würde man ja gar nicht mehr vorwärtskommen.

                                                                                                                                                                                                                                            In so einem Gelände, wie auf meiner Route durch die Nördlichen Rockies, verschleissen Schuhe ungemein schnell. Der größte Verschleissfaktor ist die ständige Nässe und Matsch. Trotzdem haben meine die vier Monate durchgehalten, aber am Ende der Reise konnte ich sie dann wirklich weggeschmeissen.
                                                                                                                                                                                                                                            Ich bin mir ziemlich sicher, wenn man die gleiche Route mit Trailrunnern geht, würde man mindestens zwei bis drei Paar verschleissen, wobei die Betonung auf mindestens liegt

                                                                                                                                                                                                                                            Was mir an Trailrunnern noch stört ist, man braucht nur einmal kurz über eine nasse Graswiese wandern und schon hat man komplett nasse Füsse.

                                                                                                                                                                                                                                            Als Campschuhe hatte ich Trailrunner mit, damit ich abends in den Genuss trockener Schuhe kam.

                                                                                                                                                                                                                                            Zitat von Meer Berge Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                            Nimmst du nächstes Mal eine Machete mit?
                                                                                                                                                                                                                                            haha, natürlich nicht
                                                                                                                                                                                                                                            Die Zeit, die man mit freihacken verplempern würde, schlage ich mich lieber so durch die Büsche. Das geht deutlich schneller
                                                                                                                                                                                                                                            Zuletzt geändert von berniehh; 11.11.2019, 23:09.
                                                                                                                                                                                                                                            www.trekking.magix.net

                                                                                                                                                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                              Erfahren
                                                                                                                                                                                                                                              • 13.02.2006
                                                                                                                                                                                                                                              • 317
                                                                                                                                                                                                                                              • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                              Zitat von berniehh Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                              Klar stapfe ich einfach so mit den Schuhen durch die Flüsse. Es wäre ja auch absoluter quatsch sie jedesmal auszuziehen. Dann würde man ja gar nicht mehr vorwärtskommen.

                                                                                                                                                                                                                                              [...]

                                                                                                                                                                                                                                              Was mir an Trailrunnern noch stört ist, man braucht nur einmal kurz über eine nasse Graswiese wandern und schon hat man komplett nasse Füsse.
                                                                                                                                                                                                                                              Witzige Aussage: Du ziehst zwar die Bergschuhe beim Furten nicht aus, aber beschwerst Dich über nasse Füsse in Trailrunnern?

                                                                                                                                                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                Fuchs
                                                                                                                                                                                                                                                • 10.07.2008
                                                                                                                                                                                                                                                • 2381
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                                                                                                                                                                                                                                                Ah. Danke, Bernie!
                                                                                                                                                                                                                                                Deine verlinkten Schuhe würden für mich jetzt optisch auch noch unter Trailrunner fallen, wenn auch von der stabileren Sorte.
                                                                                                                                                                                                                                                Eben keine Lederstiefel oder so.

                                                                                                                                                                                                                                                Hm, ja. Ich nehme halt nie Campschuhe mit.
                                                                                                                                                                                                                                                Vielleicht versuche ich es mal mit so SealSkinz für trockene Füße in nassen Schuhen abends.

                                                                                                                                                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                  Fuchs
                                                                                                                                                                                                                                                  • 29.08.2009
                                                                                                                                                                                                                                                  • 1356
                                                                                                                                                                                                                                                  • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                                  Das ist mal wieder eine extrem reizvolle Landschaft!
                                                                                                                                                                                                                                                  Wer nichts weiß muss alles glauben...

                                                                                                                                                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                    Dauerbesucher
                                                                                                                                                                                                                                                    • 18.09.2005
                                                                                                                                                                                                                                                    • 715
                                                                                                                                                                                                                                                    • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                    AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                                                                                                                                    Zitat von Meer Berge Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                    Ah. Danke, Bernie!
                                                                                                                                                                                                                                                    Deine verlinkten Schuhe würden für mich jetzt optisch auch noch unter Trailrunner fallen, wenn auch von der stabileren Sorte.
                                                                                                                                                                                                                                                    Eben keine Lederstiefel oder so.

                                                                                                                                                                                                                                                    Hm, ja. Ich nehme halt nie Campschuhe mit.
                                                                                                                                                                                                                                                    Vielleicht versuche ich es mal mit so SealSkinz für trockene Füße in nassen Schuhen abends.
                                                                                                                                                                                                                                                    OT: Ich hatte bisher nichts anderes als Trailrunner - und auch da sehr minimalistische. Das Ergebnis waren natürlich nasse Füße bei Herbsttouren. Seit 2 Wochen habe ich jetzt den Adidas Terrex Skychaser. Das ist ein knöchelhoher Trailrunner mit GTX und für mich ziemlich optimal - flexibel, leicht und wasserfest. Die Sohle hat richtig gut Grip. Gibt aber auch viele andere Trailrunner in GTX (die ich dann zum Trailrunning aber auch nicht mehr nehmen würde
                                                                                                                                                                                                                                                    Ich leide nicht an Realitätsverlust - ich genieße ihn

                                                                                                                                                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                      Fuchs
                                                                                                                                                                                                                                                      • 10.07.2008
                                                                                                                                                                                                                                                      • 2381
                                                                                                                                                                                                                                                      • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                      AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                                                                                                                                      Zitat von Crosswind Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                      OT: Ich hatte bisher nichts anderes als Trailrunner - und auch da sehr minimalistische. Das Ergebnis waren natürlich nasse Füße bei Herbsttouren. Seit 2 Wochen habe ich jetzt den Adidas Terrex Skychaser. Das ist ein knöchelhoher Trailrunner mit GTX und für mich ziemlich optimal - flexibel, leicht und wasserfest. Die Sohle hat richtig gut Grip. Gibt aber auch viele andere Trailrunner in GTX (die ich dann zum Trailrunning aber auch nicht mehr nehmen würde
                                                                                                                                                                                                                                                      OT:
                                                                                                                                                                                                                                                      Vielen Dank für deine Erfahrungen!
                                                                                                                                                                                                                                                      Von GTX in Trailrunnern bin ich wieder weggekommen.
                                                                                                                                                                                                                                                      Nasse Füße bekomme ich dadrin auch.
                                                                                                                                                                                                                                                      Im schottischen Bog hilft nix, in nassen Wiesen auch nicht.
                                                                                                                                                                                                                                                      Und ohne GTX trocknet dann schneller wieder.
                                                                                                                                                                                                                                                      Bin ohne diesen Sommer auch lange und weit über Schneefelder gelaufen.
                                                                                                                                                                                                                                                      War ok. Nur beim Rumstehen bekommt man kalte Füße.

                                                                                                                                                                                                                                                      Ich mache dazu vielleicht mal einen extra Faden auf, weil mich das schon interessiert.
                                                                                                                                                                                                                                                      Bernies tollen Bericht möchte ich hier aber nicht kapern und zerfleddern.

                                                                                                                                                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                        Alter Hase
                                                                                                                                                                                                                                                        • 31.01.2011
                                                                                                                                                                                                                                                        • 2501
                                                                                                                                                                                                                                                        • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                                        36.Tag (24):

                                                                                                                                                                                                                                                        Das Wetter sieht perfekt aus mit blauen Himmel am Morgen und es verspricht ein grandioser Tag zu werden.
                                                                                                                                                                                                                                                        Heute soll es über den vergletscherten Pass gehen, genaugenommen sind es sogar zwei vergletscherte Pässe, die ich überqueren muss.
                                                                                                                                                                                                                                                        Es wird der spektakulärste Tag bis jetzt auf dieser Tour.

                                                                                                                                                                                                                                                        Da es ein langer Tag wird und ich befürchtete das Wetter könnte später noch umschlagen starte ich schon um 5:40, einer für mich ziemlich unüblichen Startzeit.

                                                                                                                                                                                                                                                        Weglos wander ich am Fluss entlang talaufwärts, es geht flach durch alpines Stein- und Grasland.
                                                                                                                                                                                                                                                        Nach zwei Kilometern erreiche ich die Talgabelung und gehe ins rechte rein.


                                                                                                                                                                                                                                                        der Fluss ist heute morgen leicht furtbar und hier im Hintergrund sieht man den Ortona Mountain.


                                                                                                                                                                                                                                                        das Tal steigt zunächst nur sanft an.
                                                                                                                                                                                                                                                        Aber dann geht´s steil über Steine, Fels und Geröll eine Talstufe hoch, die man dorthinten sieht, wo der Wasserfall runterkommt.



                                                                                                                                                                                                                                                        oberhalb der Talstufe komme ich in dieses alpine Geröllbasin auf 1850 m, zwei Stunden vom Camp.
                                                                                                                                                                                                                                                        Im Hintergrund der Ortona Mountain.



                                                                                                                                                                                                                                                        es geht weiter über Steine und Geröll talaufwärts


                                                                                                                                                                                                                                                        echt geile Gegend hier


                                                                                                                                                                                                                                                        Blick talaufwärts - meine Richtung


                                                                                                                                                                                                                                                        30 Minuten vom ersten Basin erreiche ich das zweite auf 1930 m.


                                                                                                                                                                                                                                                        Blick zurück vom zweiten Basin auf den Ortona Mountain


                                                                                                                                                                                                                                                        auf 2050 m erreiche ich die Gletscherzunge. Ich ziehe meine Steigeisen an und wander sanft hoch zum ersten Pass.


                                                                                                                                                                                                                                                        Blick zurück


                                                                                                                                                                                                                                                        die Passhöhe auf 2260 m.
                                                                                                                                                                                                                                                        Grandioser Blick runter zur anderen Seite auf den zweiten namenlosen Gletscher......



                                                                                                                                                                                                                                                        dieser Gletscher fällt ab in ein Talzweig des Gataga Rivers


                                                                                                                                                                                                                                                        der 2784 m hohe Liri Mountain


                                                                                                                                                                                                                                                        ich wander nach links den Gletscher aufwärts zum zweiten Pass.


                                                                                                                                                                                                                                                        bald fängt der Schnee an


                                                                                                                                                                                                                                                        es ist teilweise ein recht weicher sackiger Schnee, ziemlich anstrengend zum Wandern
                                                                                                                                                                                                                                                        Und ich muss aufpassen wo Spalten sein könnten



                                                                                                                                                                                                                                                        dafür ist die Aussicht wirklich der absolute Megahammer


                                                                                                                                                                                                                                                        dahinten rechts der Quebec Citadel Peak




                                                                                                                                                                                                                                                        eine Stunde vom ersten Pass erreiche ich das flache Passplateau des zweiten Passes.
                                                                                                                                                                                                                                                        Pass Nr. 18 (2407 m)



                                                                                                                                                                                                                                                        auf der anderen Seite geht es sanft für zweieinhalb Kilometer den nächsten namenlosen Gletscher abwärts zum Oberlauf des Gataga Rivers. Erst sackiger Schnee, dann Eis.


                                                                                                                                                                                                                                                        ich mache einen kleinen Abstecher zu einem weiteren Pass - hier blickt man nach Nordwesten runter in den nächsten Talzweig des Gataga River


                                                                                                                                                                                                                                                        und nochmal......




                                                                                                                                                                                                                                                        nach rechts wander ich den Gletscher abwärts - als der Schnee endet und ich aufs Eis komme, wird das Vorwärtskommen endlich wieder schneller.


                                                                                                                                                                                                                                                        kurz unterhalb der Gletscherzunge erreiche ich diese fiese Steilstufe, von der man hier 200 m hinabblickt ins Gataga River Valley. Da muss ich runter.
                                                                                                                                                                                                                                                        Ich lasse meinen Rucksack erstmal liegen und wander, mit Pickel bewaffnet, vor zum auskundschaften und hacke mir hier und da paar Tritte in den steilen ausgesetzten Hang.



                                                                                                                                                                                                                                                        von unten blicke ich hier zurück auf die Steilstufe. Dieser braun-schlammige Fluss kommt aus dem Gletscher geflossen.


                                                                                                                                                                                                                                                        und hier meine Abstiegsroute


                                                                                                                                                                                                                                                        ich bleibe auf der linken Flusseite und wander weglos das Tal abwärts.....


                                                                                                                                                                                                                                                        letzter Blick zurück zur Steilstufe


                                                                                                                                                                                                                                                        es geht flach auf Stein- und Geröllboden am Fluss entlang.


                                                                                                                                                                                                                                                        irgendwann fängt das alpine Grasland an






                                                                                                                                                                                                                                                        Blick zurück


                                                                                                                                                                                                                                                        nach achteinhalb Stunden vom Camp erreiche ich diese Talgabelung auf 1665 m, wo ich erstmal verspätete Mittagspause mache.
                                                                                                                                                                                                                                                        Im Hintergrund der Campobasso Mountain



                                                                                                                                                                                                                                                        Blick zurück....
                                                                                                                                                                                                                                                        links mein Pass vom Racing River, rechts ein sanfter niedriger Passübergang zum Tuchodi River.


                                                                                                                                                                                                                                                        Ich hatte eigentlich damit gerechnet hier bei der Talgabelung auf einen Pfad zu stoßen, der über den niedrigen Pass vom Tuchodi River kommt. Es war aber nichts zu finden, also steht mir weiterhin wegloses wandern bevor.

                                                                                                                                                                                                                                                        Für heute wander ich noch drei bis vier Kilometer talabwärts, im auf und ab über sanfte Grasrücken. Ich könnte zwar auch im flachen steinigen Flussbett wandern, aber dann hätte der Fluss einige Male gefurtet werden müssen. Und das sieht nicht gerade einladend aus. Sagen wir mal so, es sieht unmöglich aus, oder zumindest ziemlich riskant. Habe es daher auch gar nicht erst probiert.








                                                                                                                                                                                                                                                        hier geht´s runter auf meine Campsenke. Dahinten am anderen Ende, wo die Sonne noch scheint, finde ich zwischen den ersten paar Büschen eine ziemlich gute Campstelle


                                                                                                                                                                                                                                                        Camp 36 (1540 m)

                                                                                                                                                                                                                                                        Und was sehe ich hier? Relativ frische Pferdeäpfel, die nicht älter als eine Woche sein können
                                                                                                                                                                                                                                                        Eine ganze Reitergruppe muss hier durchgekommen sein.
                                                                                                                                                                                                                                                        Nach einiger Rumsuchzeit finde ich sogar heraus woher sie gekommen sind: Direkt bei meiner Campstelle führt ein schmal erkennbarer Pfad den Hang nach oben und ein Blick auf der Karte verrät mir dass da ein Passübergang zum Tuchodi River liegt. Die Reiter sind definitiv von dort gekommen und dann weiter talabwärts geritten.
                                                                                                                                                                                                                                                        Vermutlich waren das Pferdetreiber, die die Tiere von ihren Wintercamps im Tuchodi Valley zum Outfittercamp getrieben haben, das weiter unten im Gataga Valley liegt.
                                                                                                                                                                                                                                                        Zuletzt geändert von berniehh; 13.11.2019, 22:17.
                                                                                                                                                                                                                                                        www.trekking.magix.net

                                                                                                                                                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                          Erfahren
                                                                                                                                                                                                                                                          • 13.02.2006
                                                                                                                                                                                                                                                          • 317
                                                                                                                                                                                                                                                          • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                                          Wow tolle Bilder dieser einsamen hochalpinen Gegend. Hammer!!!

                                                                                                                                                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                            Fuchs
                                                                                                                                                                                                                                                            • 10.07.2008
                                                                                                                                                                                                                                                            • 2381
                                                                                                                                                                                                                                                            • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                                            Boooooaaaaahh!

                                                                                                                                                                                                                                                            Ob du wohl bald ein Problem bekommst - diese und die TienShan-Tour noch zu toppen?

                                                                                                                                                                                                                                                            Echt klasse!
                                                                                                                                                                                                                                                            Toll, dass dein Plan (bisher) so gut aufgeht und deine ausgesuchte Route machbar ist.

                                                                                                                                                                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                              Fuchs
                                                                                                                                                                                                                                                              • 22.08.2010
                                                                                                                                                                                                                                                              • 1835
                                                                                                                                                                                                                                                              • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                                              Phantastisch, was für ein großartiger Tag!
                                                                                                                                                                                                                                                              My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

                                                                                                                                                                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                Erfahren
                                                                                                                                                                                                                                                                • 12.06.2014
                                                                                                                                                                                                                                                                • 262
                                                                                                                                                                                                                                                                • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                                                Hi Bernd,
                                                                                                                                                                                                                                                                eine phantastische Gegend mit tollen Eindrücken und Erlebnissen, die du da mitgebracht hast. Ich hab tatsächlich mal den Link zu den Stone Mountain Safaris aufgerufen und war platt über die Preise, die da aufgerufen werden. Aber wahrscheinlich ist es auch ein Riesenaufwand, die geldschweren Jäger in diese verlassene Gegend zu bringen und dort auch zu betreuen, verpflegen und unterhalten. Umso größeren Respekt hab ich vor Deiner Leistung das allein durchzuziehen.
                                                                                                                                                                                                                                                                Hut ab!
                                                                                                                                                                                                                                                                ---
                                                                                                                                                                                                                                                                I'd rather be out on the hills...
                                                                                                                                                                                                                                                                http://chorltoniac.blogspot.com

                                                                                                                                                                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                  • 2501
                                                                                                                                                                                                                                                                  • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                                                  37.Tag (25):

                                                                                                                                                                                                                                                                  Von meinem Camp folge ich den Reiterpfad talabwärts.
                                                                                                                                                                                                                                                                  Ich will das Gataga River Valley noch neun bis zehn Kilometer abwärts wandern und dann nach links rum einen anderen Talzweig wieder hoch. Ich spekuliere auf eine leichte Wanderung und hoffe die Strecke in zwei Stunden zu schaffen.


                                                                                                                                                                                                                                                                  Blick von meinem Camp talabwärts - das sieht ja noch alles recht einfach aus.

                                                                                                                                                                                                                                                                  Zunächst geht es weglos und flach im offenen Flussbett, wobei der Fluss mehrmals hin und hergefurtet werden muss. Das ist aber kein Problem, der Wasserstand ist über Nacht gefallen.


                                                                                                                                                                                                                                                                  Blick zurück talaufwärts - dahinten der Campobasso Mountain, an dessen Fuss ich gecampt habe.


                                                                                                                                                                                                                                                                  manchmal geht es auf erkennbaren Pfad über grasige Rücken oberhalb des Flussbettes.


                                                                                                                                                                                                                                                                  mit jedem Kilometer nehmen die dichten Buschabschnitte zu.


                                                                                                                                                                                                                                                                  deutlich erkennbarer Reiterpfad, der vor nicht länger als einer Woche noch von einer ganzen Reitergruppe begangen wurde.

                                                                                                                                                                                                                                                                  Als das flache Flussbett endet, wird ein Furten für mich zu schwierig. Ich bleibe nun auf der orographisch linken Seite und plackere mich durch dichten Busch weiter talabwärts, teils weglos und teils auf vage erkennbare Wildpfade. Bloß nicht mehr zurück auf die rechte Seite queren, auch wenn das Wandern dort momentan einfacher ist, aber sonst komme ich nachher nicht mehr zurück auf die linke Seite.
                                                                                                                                                                                                                                                                  Das Vorwärtskommen verlangsamt sich drastisch und ich realisiere daß ich meine Taleinmündung niemals in zwei Stunden erreichen werde


                                                                                                                                                                                                                                                                  um das unpassierbare Flussufer und den dichten Busch zu umgehen, steige ich hier bis fast zur Buschgrenze hoch und dahinter wieder runter zum Fluss. Der steinige Hang hier oben ist aber auch recht nervig und langsam begehbar.


                                                                                                                                                                                                                                                                  Blick zurück talaufwärts zum Campobasso Mountain.


                                                                                                                                                                                                                                                                  auf den flachen buschigen Flussenken stoße ich manchmal noch kurz auf den Reiterpfad, der noch einige Male zurück auf meine Seite quert, aber kurz darauf wieder zurück auf die andere.


                                                                                                                                                                                                                                                                  ich bleibe die ganze Zeit auf der linken Flusseite und meine Taleinmündung kommt einfach nicht näher.


                                                                                                                                                                                                                                                                  auf den letzten zwei Kilometern bis zur Taleinmündung wird das Vorwärtskommen besonders langsam und nervig.
                                                                                                                                                                                                                                                                  Ein Furten ist auf der ganzen Strecke absolut unmöglich


                                                                                                                                                                                                                                                                  Nach viereinhalb Stunden erreiche ich endlich die Taleinmündung, wo erstmal eine verspätete Mittagspause angesagt ist.
                                                                                                                                                                                                                                                                  Der Reiterpfad verläuft irgendwo auf der anderen Flusseite weiter talabwärts und ich will nach links den anderen Talzweig hochwandern Richtung nächsten Pass.....


                                                                                                                                                                                                                                                                  die Talgabelung auf 1360 m. Man blickt hier talabwärts


                                                                                                                                                                                                                                                                  schon bald stoße ich auf diesen schmalen Pfad, der durch den dichten Bergwald den Talzweig aufwärts führt. Vermutlich ist hier seit Jahren kein Mensch mehr durchgekommen.


                                                                                                                                                                                                                                                                  nach einen Kilometer endet der Bergwald und es geht über in die undurchdringliche Buschzone. Der Pfad ist ab hier völlig verwachsen und nur noch schwer zu folgen. Er löst sich einen Kilometer weiter komplett auf und ist auch nicht mehr wiederfindbar.


                                                                                                                                                                                                                                                                  Unten im gestrüppigem Flussbett ist das Vorwärtskommen nun am besten. Dahinten kann man schon meinen nächsten Pass erahnen.
                                                                                                                                                                                                                                                                  Im Gegensatz zum Gataga River, ist dieser kleine Nebenfluss, auch jetzt am Nachmittag noch problemlos furtbar.
                                                                                                                                                                                                                                                                  Es ist inzwischen grau bewölkt und sieht stark nach Regen aus.


                                                                                                                                                                                                                                                                  Eigentlich wollte ich heute noch bis zur nächsten Talgabelung kommen, aber da ein Gewitterschauer im Anmarsch ist, schlage ich schon zwei Kilometer vor der Talgabelung mein Camp auf.
                                                                                                                                                                                                                                                                  Dieser verbuschte Talzweig ist nicht gerade mit Top-Campstellen besegnet, aber bei der nächsten möglichen Stelle schlage ich mein Zelt auf.


                                                                                                                                                                                                                                                                  Camp 37 (1460 m) - zwar keine Traumcampstelle, aber trotzdem ganz OK.
                                                                                                                                                                                                                                                                  Nach dem Schauer klart es wieder auf.



                                                                                                                                                                                                                                                                  schöne Abendsonne beim Camp.



                                                                                                                                                                                                                                                                  38.Tag (26):

                                                                                                                                                                                                                                                                  Es sind nur 5 Grad, grau bedeckt und sieht wirklich nicht gut aus. Als ob jeden Moment der Regen losgehen kann
                                                                                                                                                                                                                                                                  Kurz vor sieben wander ich los.


                                                                                                                                                                                                                                                                  weglos wander ich im flachen gestrüppigem Flussbett weiter talaufwärts.

                                                                                                                                                                                                                                                                  Nach nur 35 Minuten erreiche ich die Talgabelung, wo ich ein verstecktes altes Jägercamp finde. Es ist hier nur Platz für ein Zelt und die Feuerstelle schon fast vollständig wegverwittert. Alle Pfade, die mal hierherführten, sind komplett verwachsen und nicht mehr existent. Vermutlich waren seit Jahren keine Menschen mehr hier.

                                                                                                                                                                                                                                                                  Ich mache hier eine längere Frühstückspause und schlage zum Zelttrocknen mein Innenzelt auf.


                                                                                                                                                                                                                                                                  Frühstückspause
                                                                                                                                                                                                                                                                  dies wäre eine super Campstelle und ich ärgere mich gestern nicht mehr bis hierher gewandert zu sein.



                                                                                                                                                                                                                                                                  attraktive Gegend, die zu einer Erkundung einlädt

                                                                                                                                                                                                                                                                  Als ich zwei Stunden später weiterwandern will, kommen schon die ersten Regentropfen runter. Hatte erst überlegt deswegen noch länger hierzubleiben, habe mich dann aber für das Weiterwandern entschieden, in der Hoffnung daß es später doch noch aufklart. Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt


                                                                                                                                                                                                                                                                  ich wander den sanft ansteigenden rechten Talzweig hoch, zunächst weglos im steinigem Flussbett.
                                                                                                                                                                                                                                                                  Hier blickt man zurück talabwärts.



                                                                                                                                                                                                                                                                  schon bald steigt das Tal steiler an und ich weiche auf grasige Bergrücken aus, oberhalb der Bachschlucht.

                                                                                                                                                                                                                                                                  Der befürchtete Regen fängt jetzt doch noch an und da es nicht danach aussieht in absehbarer Zeit wieder aufzuhören, steige ich runter zu einer kleinen Talgabelung fast am Talende, wo ich auf kleiner freier Kräuterfläche, zwischen den letzten alpinen Gestrüppbüscheln mein Regencamp aufschlage.

                                                                                                                                                                                                                                                                  Es wird ein heftiger Dauerregen, der vier bis viereinhalb Stunden andauert


                                                                                                                                                                                                                                                                  Regencamp auf 1680 m.

                                                                                                                                                                                                                                                                  Um 16 Uhr wander ich endlich weiter. Eigentlich wollte ich heute noch über den nächsten vergletscherten Pass kommen, aber das Wetter sieht dafür nicht gut aus. Immer noch bedeckt eine tiefhängende graue Bewölkung den Himmel, aus der hin und wieder leichtes Getröpfel kommt und es sieht stark nach erneutem Dauerregen aus

                                                                                                                                                                                                                                                                  Weglos steige ich den rechten Talzweig weiter hoch, stetig bergauf, zunächst steiniges Grasland, dann Fels und Geröll.


                                                                                                                                                                                                                                                                  Blick zurück zur kleinen Talgabelung, wo mein Regencamp stand


                                                                                                                                                                                                                                                                  nach einer halben bis dreiviertel Stunde erreiche ich dieses flache Geröllbasin vor der Gletscherzunge.
                                                                                                                                                                                                                                                                  Der Pass dahinter ist in dichter Bewölkung gehüllt



                                                                                                                                                                                                                                                                  20 Minuten später erreiche ich die Gletscherzunge auf 1910 m.
                                                                                                                                                                                                                                                                  Zuletzt geändert von berniehh; 17.11.2019, 15:06.
                                                                                                                                                                                                                                                                  www.trekking.magix.net

                                                                                                                                                                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                    Alter Hase
                                                                                                                                                                                                                                                                    • 31.01.2011
                                                                                                                                                                                                                                                                    • 2501
                                                                                                                                                                                                                                                                    • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                                                    Im letzten Post habe ich ausversehen zu früh auf Antworten geklickt, weshalb der letzte Abschnitt vom Tag 38 fehlt.
                                                                                                                                                                                                                                                                    Der wird natürlich hier nachgeliefert


                                                                                                                                                                                                                                                                    von der Gletscherzunge blickt man hier zurück talabwärts....

                                                                                                                                                                                                                                                                    Ich ziehe meine Steigeisen an und wander sanft auf Eis den Gletscher aufwärts. Bald komme ich in den Nebel und die Aussicht ist gleich Null

                                                                                                                                                                                                                                                                    Eine halbe Stunde später erreiche ich die höchste Stelle des Gletschers auf 2047 m. Nun geht´s vom Gletscher runter und den gerölligen Pass Nr. 19 hoch, den ich 10 Minuten später erreiche auf 2078 m, immer noch im Nebel.

                                                                                                                                                                                                                                                                    Diese düstere Nebelstimmung finde ich etwas frustrierend, da man nichts sehen kann und dieser Passübergang bei guter Sicht landschaftlich sicher sehr spektakulär wäre
                                                                                                                                                                                                                                                                    Ausserdem war ich mir nicht sicher ob dies überhaupt mein richtiger Pass ist. Auf der anderen Seite geht es zwar weglos den steinigen Hang runter in ein Tal, aber trotzdem war ich mir nicht sicher im richtigen Tal gelandet zu sein. Mein GPS-Gerät hilft mir auch nicht weiter, da ich meine geplante Route nicht eingespeichert hatte.


                                                                                                                                                                                                                                                                    ein Stückchen tiefer komme ich endlich unterhalb der Wolkendecke und erhasche den ersten Blick in ein spektakuläres Tal


                                                                                                                                                                                                                                                                    ich hole meine Kartenblätter hervor und finde heraus dass ich glücklicherweise doch im richtigen Tal gelandet bin.
                                                                                                                                                                                                                                                                    Dies ist ein Talzweig zum Tuchodi River.
                                                                                                                                                                                                                                                                    Laut Karte müsste ich ab hier in der abgelegenen Kwadacha Wilderness sein, die ich nun die nächsten paar Tage durchwandern werde.



                                                                                                                                                                                                                                                                    auf grasigem Boden steige ich abwärts und schlage dort unten mein Zelt auf


                                                                                                                                                                                                                                                                    Camp 38 (1604 m)

                                                                                                                                                                                                                                                                    39.Tag (27):

                                                                                                                                                                                                                                                                    Es ist teils bedeckt und das Thermometer zeigt 6 Grad an. Viertel nach sieben wander ich los, weglos talabwärts.
                                                                                                                                                                                                                                                                    Nach acht bis neun Kilometern mündet dieser Talzweig ins Tuchodi River Valley ein und ich hoffe dass ich es rechtzeitig zur Mittagspause bis dorthin schaffe.


                                                                                                                                                                                                                                                                    hier blickt man talabwärts - die erste halbe Stunde kann ich noch im steinigem Flussbett wandern, aber dann nicht mehr.


                                                                                                                                                                                                                                                                    hier blickt man zurück talaufwärts zum Pass den ich gestern im Nebel überquert habe.


                                                                                                                                                                                                                                                                    bald muss ich das Flussbett verlassen und wander über Kräuter- und Gestrüppflächen.


                                                                                                                                                                                                                                                                    ich stoße auf einen verwachsenen alten Pfad, den ich talabwärts folgen kann. Gleich geht es in den undurchdringlichen Bergnadelwald rein.


                                                                                                                                                                                                                                                                    hier ist der Pfad zunächst noch gut folgbar


                                                                                                                                                                                                                                                                    durch verwunschenen moosigen Urwald


                                                                                                                                                                                                                                                                    bald quert der Pfad rüber auf die andere Flusseite und es geht eine ganze Weile weiter durch Wald.
                                                                                                                                                                                                                                                                    Hier blickt man zurück talaufwärts.


                                                                                                                                                                                                                                                                    Irgendwann endet der Wald und der sehr verwachsene Pfad zwängt sich die nächsten paar Kilometer durch undurchdringlichen Busch, weit oben am rechten Hang entlang. Immer wieder verliere ich den Pfad und muss hier oben im Dickicht erstmal eine Weile rumsuchen. Vermutlich sind auch hier seit Jahren keine Menschen mehr durchgekommen.
                                                                                                                                                                                                                                                                    Dies ist ein schwieriges Tal und wer den Pfad hier nicht findet, wird ein Problem bekommen.


                                                                                                                                                                                                                                                                    die Route wird immer verwachsener und der dichte Busch nimmt einfach kein Ende
                                                                                                                                                                                                                                                                    Nach anderthalb Stunden scheint der Pfad zu enden. Ich finde ihn jedenfalls nicht mehr wieder und plackere mich hier steil durch den Busch runter zum Fluss. Dann auf verwachsene Wildpfade am Fluss entlang talabwärts, noch über zwei Kilometer bis zum Tuchodi River.



                                                                                                                                                                                                                                                                    nach 4h40 erreiche ich auf 1167 m endlich den Tuchodi River, einer der großen Hauptflüsse der nördlichen Rockies.

                                                                                                                                                                                                                                                                    Ich will nach Süden talaufwärts wandern und hatte fest damit gerechnet hier am Tuchodi auf einen gut sichtbaren Pfad zu stoßen. Auf dem ersten Blick ist aber nichts davon zu finden. Hier am oberen Talende ist der Fluss an sehr ausgebreiteten Stellen momentan noch furtbar und ich suche den Wald auf der anderen Flusseite nach einem Pfad ab, auch vergebens.

                                                                                                                                                                                                                                                                    Erst auf der zweiten Suchaktion finde ich hier auf meiner Flusseite einen sehr verwachsenen und kaum wahrnehmbaren Pfad, der durch den dichten Wald und Busch talaufwärts zu führen scheint, den ich beim ersten Mal glatt übersehen hatte.
                                                                                                                                                                                                                                                                    Auch dieser Pfad sieht seit Jahren nicht mehr von Menschen begangen aus. Dies ist eben doch eine zu abgelegene Gegend


                                                                                                                                                                                                                                                                    Den Pfad verliere ich zwar immer wieder mal und der Fluss muss auch einige Male hin- und hergefurtet werden, aber dafür ist dies ein herrliches Waldtal.


                                                                                                                                                                                                                                                                    vor mir die steile Lloyd George Range


                                                                                                                                                                                                                                                                    Tuchodi River


                                                                                                                                                                                                                                                                    ein 450 m hoher Wasserfall stürzt hier von der Lloyd George Range.

                                                                                                                                                                                                                                                                    Für dreieinhalb Stunden wander ich durch Wald talaufwärts. Der Pfad ist zwar schmal und wird heutzutage wohl fast nur noch von Wild begangen, ist aber über weite Abschnitte noch gut folgbar durch herrlichen moosigen Nadelwald. Dann endet der Wald und es geht durch dichten Busch eine Talstufe hoch.


                                                                                                                                                                                                                                                                    nun geht´s die Talstufe hoch, hier blickt man zurück talabwärts.


                                                                                                                                                                                                                                                                    oberes Tuchodi River Valley
                                                                                                                                                                                                                                                                    Zum Glück führte die Route die letzten anderthalb Stunden permanent orographisch links, denn jetzt am Nachmittag ist der Fluss wieder so reissend und angeschwollen dass er kaum noch furtbar wäre.





                                                                                                                                                                                                                                                                    oberhalb der Talstufe erreiche ich die oberste Talgabelung im Tuchodi Valley - hier mit dem Mount Walsh im Hintergrund.
                                                                                                                                                                                                                                                                    Der Pfad löst sich im nun stark verbuschtem Gelände auf



                                                                                                                                                                                                                                                                    der reissende schlammige Gletscherfluss kommt aus dem linken Tal rausgeflossen. Ich wander den fast bachlosen rechten Talzweig hoch, der mich zum nächsten Pass führen soll.


                                                                                                                                                                                                                                                                    weglos wander ich durch alpines Gestrüpp talaufwärts.


                                                                                                                                                                                                                                                                    hinter dem nächsten Bergrücken taucht dieser namenlose See auf, mit spektakulärem Gebirgspanorama. Die Landschaft ist zwar phantastisch, der Untergrund aber recht steinig und ich hoffe hier eine akzeptable Campstelle zu finden.
                                                                                                                                                                                                                                                                    Der Pass dahinten soll mich morgen ins obere Muskwa River Valley führen.





                                                                                                                                                                                                                                                                    am oberen Seeende finde ich auf der Buschsenke ein kleines flaches Plätzchen für mein Zelt.
                                                                                                                                                                                                                                                                    Camp 39 (1491 m)



                                                                                                                                                                                                                                                                    super Landschaft beim Camp mit der Lloyd George Range im Hintergrund
                                                                                                                                                                                                                                                                    Zuletzt geändert von berniehh; 17.11.2019, 20:57.
                                                                                                                                                                                                                                                                    www.trekking.magix.net

                                                                                                                                                                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                      Dauerbesucher
                                                                                                                                                                                                                                                                      • 16.06.2009
                                                                                                                                                                                                                                                                      • 670
                                                                                                                                                                                                                                                                      • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                      AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                                                                                                                                                      In der Tat eine sehr beeindruckende Sache! Respekt! Abgesehen vom astronomischen Rucksackgewicht hätte ich auch zu viel Schiss so abgelegen alleine über einen eingeschneiten Gletscher zu laufen - oder irgendwelche Steilstücke runterzukraxeln.

                                                                                                                                                                                                                                                                      Besonders reizvoll finde ich, dass Du Dir so viel Zeit für diese Tour genommen hast und die Routenführung wirklich en passant adaptiert hast. Mit dem langsamen Vorankommen im Busch war es ja dann vielleicht gar nicht so großzügig kalkuliert, aber ich gewinne jedenfalls nicht den Eindruck, dass Du jemals wirklich unter Zeitdruck gestanden bist.

                                                                                                                                                                                                                                                                      Vielleicht magst Du uns doch ein wenig Einblick in Dein Innenleben während dieser Wochen in völliger Einsamkeit geben? Mir zum Beispiel geht es so, dass ich bei Solotouren hin und her schwanke zwischen einem krassen Phlegmatismus (ich muss mich überhaupt zum Laufen schon sehr animieren, oder auch nur zum Essen kochen, eigentlich will ich nur herumfläzen und dösen und in die Landschaft hineinschlummern), dem "Optimum" eines angeregten Wanderns (bei dem ich die Landschaft in mich hinein trinke und das Gefühl habe ähnlich wie die Tiere mich "mit" der Landschaft im Fluss zu bewegen), und einem nervösen Planungsmodus, bei dem ich die Navigation und Tourenplanung mit dem Zeitplan abgleiche und mir dann gern einbilde etwas schneller sein zu müssen - gedanklich bin ich dann ganz woanders als bei der Landschaft um mich herum.

                                                                                                                                                                                                                                                                      Bei Dir bekomme ich den Eindruck, dass Du die laufende Tourenplanung mit großer Gelassenheit angepasst hast - was sicher auch an deiner Erfahrung und der damit einhergehenden Souveränität liegt. Stimmt das denn? Und was machst Du den ganzen Tag im Zelt, wenn Du wie z.T. erst am Nachmittag aufbrichst? Führst Du Tagebuch, hast Du Bücher dabei oder bist Du auch so phlegmatisch wie ich in solchen Situationen und gammelst einfach nur herum?

                                                                                                                                                                                                                                                                      Außerdem habe ich mich gewundert, dass ich auf den Fotos nie Feuerstellen gesehen habe und du das auch nicht erwähnst. Hast Du denn wirklich die ganze Zeit Gaskartuschen genutzt? Da Du ja fast immer in Reichweite von Brennholz warst wäre das doch (auch gewichtsmäßig) eine große Erleichterung gewesen. Du hattest ja in der Essensliste vor allem Rohzutaten aufgelistet, hast Du dann selbst Brot gebacken oder Plätzchen (1 kg Zucker, wenn ich mich recht erinnere) ?

                                                                                                                                                                                                                                                                      Ich finde es übrigens ebenfalls bemerkenswert, dass Du selbst bei dem abartigen Rucksackgewicht in Halbschuhen unterwegs bist. Auf jeden Fall ein gutes Gegenbeispiel für diejenigen, die meinen aus Stabilitätsgründen müsse man bei spätestens bei schwerem Gepäck Stiefel tragen. A und O für Stabilität ist eben die Muskulatur (Anfänger sollten daher durchaus höhere Schuhe in Erwägung ziehen oder eben vorher etwas trainieren).
                                                                                                                                                                                                                                                                      Für mehr Natur vor der Haustür!

                                                                                                                                                                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                        Alter Hase
                                                                                                                                                                                                                                                                        • 01.03.2007
                                                                                                                                                                                                                                                                        • 3702
                                                                                                                                                                                                                                                                        • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                                                        Ich bin zwar erst auf Seite drei, angekommen, aber freue mich schon auf die restlichen Seiten - was für eine Tour. Du gibst es Dir ja mal wieder so richtig
                                                                                                                                                                                                                                                                        Da ich beruflich ja manchmal durchs "dichte" muss, kann ich nachvollziehen, wie sich so was ohne Rucksack anfühlt...

                                                                                                                                                                                                                                                                        Zwei Fragen hätte ich: Wenn ich das richtig im Kopf habe, hast Du auf Deinen letzten Touren ein Hilleberg benutzt. Warum der Sinneswandel? Gewicht?

                                                                                                                                                                                                                                                                        Zu den Hütten: Sind die nur bärensicher verriegelt oder wirklich abgeschlossen? Wenn letzteres, warum in der Gegend?

                                                                                                                                                                                                                                                                        Falls die Fragen schon geklärt wurden: Ich bin wie gesagt erst auf S. 3

                                                                                                                                                                                                                                                                        Danke für den Bericht!

                                                                                                                                                                                                                                                                        Edit: Nun bin ich bis hier hin gelangt, echt krasse Tour! Ging das mit den Steigeisen und Deinen eher weichen Schuhen gut?
                                                                                                                                                                                                                                                                        Zuletzt geändert von Der Foerster; 21.11.2019, 18:35.
                                                                                                                                                                                                                                                                        Ich mag verdammen, was Du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass Du es sagen darfst. Voltaire.

                                                                                                                                                                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                          Alter Hase
                                                                                                                                                                                                                                                                          • 31.01.2011
                                                                                                                                                                                                                                                                          • 2501
                                                                                                                                                                                                                                                                          • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                          AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                                                                                                                                                          Erstmal vielen Dank an Euch für die netten Kommentare

                                                                                                                                                                                                                                                                          Zitat von Feurio Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                                          Bei Dir bekomme ich den Eindruck, dass Du die laufende Tourenplanung mit großer Gelassenheit angepasst hast - was sicher auch an deiner Erfahrung und der damit einhergehenden Souveränität liegt. Stimmt das denn? Und was machst Du den ganzen Tag im Zelt, wenn Du wie z.T. erst am Nachmittag aufbrichst? Führst Du Tagebuch, hast Du Bücher dabei oder bist Du auch so phlegmatisch wie ich in solchen Situationen und gammelst einfach nur herum?
                                                                                                                                                                                                                                                                          Ja das stimmt schon. Stress habe ich mir nie gemacht, weder bei der Planung, noch auf der Tour selber. Meine vorher geplante Route habe ich auch nie als unbedingt fest geplant angesehen, sondern habe immer spontan vor Ort entschieden welche Route ich als nächstes weitergehe. Wobei ich auch oft Routen gegangen bin die ich bei der Planung nie auf dem Schirm hatte, die für mich völlig neu waren.
                                                                                                                                                                                                                                                                          Was ich die ganze Zeit im Zelt mache wenn ich wegen schlechtem Wetter erst spät aufbreche? Eigentlich nichts. Bücher hatte ich keine mit. Dein schon erwähntes Wort rumgammeln trifft es ziemlich genau auf dem Punkt
                                                                                                                                                                                                                                                                          Wenn es nicht regnet spaziere ich auch mal draussen rum und erkunde die Umgebung.

                                                                                                                                                                                                                                                                          Zitat von Feurio Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                                          Außerdem habe ich mich gewundert, dass ich auf den Fotos nie Feuerstellen gesehen habe und du das auch nicht erwähnst. Hast Du denn wirklich die ganze Zeit Gaskartuschen genutzt? Da Du ja fast immer in Reichweite von Brennholz warst wäre das doch (auch gewichtsmäßig) eine große Erleichterung gewesen. Du hattest ja in der Essensliste vor allem Rohzutaten aufgelistet, hast Du dann selbst Brot gebacken oder Plätzchen (1 kg Zucker, wenn ich mich recht erinnere) ?
                                                                                                                                                                                                                                                                          Ich habe tatsächlich nie ein Feuer gemacht, sondern nur mit Gaskartuschen gekocht. Feuer mache ich auf Trekkingtouren grundsätzlich nicht. Einfach aus Faulheit und fehlende Lust mich damit zu beschäftigen. Ich finde es viel bequemer und schneller gleich nach dem Campaufbau drinnen im Zelt den Kocher anzuschmeissen, als erstmal nach Feuerholz suchen zu müssen. Man sitzt dann sofort im Trockenen, bekommt keinen Regen ab und auch keinen Ärger mit Mücken
                                                                                                                                                                                                                                                                          Einzigste Ausnahme waren die Müllverbrennungsaktionen in den drei Hüttencamps, wo ich mir das Essen habe einfliegen lassen.
                                                                                                                                                                                                                                                                          In den übrigen Jägercamps, wo ich zwischendurch immer mal gecampt habe, waren zwar Feuerstellen vorhanden, die habe ich hier im Bericht aber nicht erwähnt, weil sie mich nicht interessierten.

                                                                                                                                                                                                                                                                          Zitat von Der Foerster Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                                          Zwei Fragen hätte ich: Wenn ich das richtig im Kopf habe, hast Du auf Deinen letzten Touren ein Hilleberg benutzt. Warum der Sinneswandel? Gewicht?
                                                                                                                                                                                                                                                                          Nicht auf allen Touren hatte ich mein Hilleberg mit, auf einigen hatte ich auch schon das Big Agnes dabei. Beispiele sind Westnepal, Indischer Himalaya und die USA (Wind River Hochroute etc.....)

                                                                                                                                                                                                                                                                          Klar, das Gewicht ist immer der Hauptgrund wenn ich mich für das Big Agnes entscheide. Da das aber nicht so windstabil ist, muss auch immer gleich die Frage mitgestellt werden ob in meinem Zielgebiet genügend windgeschützte Campstellen zu finden sind. Für die nördlichen Rockies hatte ich diese Frage mit ja beantwortet, weshalb das Big Agnes schließlich auch mit auf Tour kam.


                                                                                                                                                                                                                                                                          Zitat von Der Foerster Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                                          Zu den Hütten: Sind die nur bärensicher verriegelt oder wirklich abgeschlossen? Wenn letzteres, warum in der Gegend?
                                                                                                                                                                                                                                                                          Im Prinzip waren die Hütten zwar unverschlossen, aber auch nicht unbedingt bärensicher verriegelt. Einige Hütten definitv ja, andere ja aber nicht wirklich, wiederum andere definitiv nicht, wie zum Beispiel die Hütten im Head Camp.
                                                                                                                                                                                                                                                                          Zuletzt geändert von berniehh; 21.11.2019, 21:46.
                                                                                                                                                                                                                                                                          www.trekking.magix.net

                                                                                                                                                                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                            Alter Hase
                                                                                                                                                                                                                                                                            • 31.01.2011
                                                                                                                                                                                                                                                                            • 2501
                                                                                                                                                                                                                                                                            • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                            AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                                                                                                                                                            40.Tag (28):

                                                                                                                                                                                                                                                                            Bei recht milden 10 Grad breche ich am Morgen auf über den Pass.
                                                                                                                                                                                                                                                                            Über steinigen Boden geht es zunächst sanft bergauf und dann eine sehr steile Talstufe hoch.
                                                                                                                                                                                                                                                                            Als ich die gestern abend schon vom Weitem sah dachte ich, ohje, hoffentlich finde ich da eine Route rüber.
                                                                                                                                                                                                                                                                            Zum Glück stoße ich am Fuße der Steilstufe auf einen schmalen Wildpfad, der da hochführt.


                                                                                                                                                                                                                                                                            Blick zurück zu meiner Campstelle


                                                                                                                                                                                                                                                                            es geht die Steilstufe hoch


                                                                                                                                                                                                                                                                            oben wird es wieder flach


                                                                                                                                                                                                                                                                            Blick zurück von oberhalb der Steilstufe




                                                                                                                                                                                                                                                                            nach 1h20 komme ich oben an – hier wird das Gelände recht weitläufig.
                                                                                                                                                                                                                                                                            Pass Nr. 20 (1743 m)



                                                                                                                                                                                                                                                                            weglos geht es für halben Kilometer durch alpines Grasland.


                                                                                                                                                                                                                                                                            und dann auf der anderen Seite für 300 Höhenmeter runter ins hintere Muskwa River Valley


                                                                                                                                                                                                                                                                            Muskwa River Valley


                                                                                                                                                                                                                                                                            im Hintergrund die vergletscherte Lloyd George Range


                                                                                                                                                                                                                                                                            der Talboden auf 1442 m.
                                                                                                                                                                                                                                                                            Im Hintergrund der Lloyd George Glacier, aus dem der Muskwa River entspringt.


                                                                                                                                                                                                                                                                            Ursprünglich wollte ich den Gletscher aufwärtswandern und über das Lloyd George Icefield zum Fern Lake. Leider ist mir dafür das Wetter zu schlecht. Hier unten im Tal geht es ja noch, meist ist es grau bewölkt, zeitweise regnerisch oder leichter Regen, mit längere Sonnendurchbrüche am Nachmittag. Ab Abend Dauerregen. Oben auf dem Icefield sieht es dagegen übel aus, bis jetzt kann man da die meiste Zeit nur Wolken, Nebel und Schauer erahnen

                                                                                                                                                                                                                                                                            Ich verzichte daher auf die Gletscherquerung und entscheide mich auf der Talroute zum Fern Lake zu wandern. Dafür muss ich zunächst über 15 Kilometer das Muskwa River Valley abwärts folgen.

                                                                                                                                                                                                                                                                            Als erstes furte ich mal rüber auf die orographisch rechte Flusseite. Das ist hier oben noch problemlos möglich und ich hatte mir gedacht was erledigt ist ist erledigt. Dann muss ich hoffentlich später nicht nochmal furten.


                                                                                                                                                                                                                                                                            Wasserfälle stürzen von der Lloyd George Range


                                                                                                                                                                                                                                                                            der Lloyd George Glacier - da steige ich nun doch nicht mehr hoch




                                                                                                                                                                                                                                                                            weglos geht es über flachen Gerölltalboden einfach und schnell talabwärts.


                                                                                                                                                                                                                                                                            Grünflächen sorgen für Abwechslung




                                                                                                                                                                                                                                                                            Muskwa River


                                                                                                                                                                                                                                                                            Blick zurück zum Lloyd George Glacier


                                                                                                                                                                                                                                                                            dahinten rechts liegt mein Pass über den ich vorhin gekommen bin




                                                                                                                                                                                                                                                                            weiter flacher Talboden, soweit man sehen kann. Hier blickt man talabwärts.




                                                                                                                                                                                                                                                                            dahinten der 2759 m hohe Mount Smythe in der Lloyd George Range


                                                                                                                                                                                                                                                                            dann geht es kilometerweit über eine Gestrüppsenke.
                                                                                                                                                                                                                                                                            Hier sehe ich von weitem eine Karibu-Herde



                                                                                                                                                                                                                                                                            nun wieder zurück im grauen Flussbett

                                                                                                                                                                                                                                                                            Irgendwann lässt sich ein weiteres Furten des Muskwa Rivers nicht mehr vermeiden und im weiteren Verlauf muss der Fluss sogar noch paarmal mehr gefurtet werden
                                                                                                                                                                                                                                                                            An sehr ausgebreiteten Stellen ist das zwar noch möglich, aber jede weitere Furt wird schwieriger und nerviger. Ich muss gefühlt ewig lange im eisigem Wasser waten und selbst an den ausgebreitesten Stellen ist die tiefste Rinne gar nicht mehr so einfach

                                                                                                                                                                                                                                                                            Irgendwann wollte ich eine Furt meiden und mir einen Weg durch den undurchdringlichen Busch bahnen. Das endete aber im übelstem Geplackere und hatte zur Folge daß ich schließlich wieder umkehrte. Das Furten war dann doch das kleinere Übel.




                                                                                                                                                                                                                                                                            mega ausgebreiteter Fluss











                                                                                                                                                                                                                                                                            Nach elfeinhalb Kilometern endet das weite Flussbett und der Muskwa River wird ab hier absolut unfurtbar. Ich kletter die Böschung hoch und komme auf eine gut gangbare Grassenke, wo ich auf einen sehr verwachsenen alten Pfad stoße. Den kann man nun für die nächsten fünfeinhalb Kilometer bis zum Fern Lake folgen, sofern man ihn nicht verliert, was man allerdings verdammt leicht tut. Er führt durch mooriges Gras- Busch- und Gestrüppgelände.




                                                                                                                                                                                                                                                                            sumpfige Senke - aber wo ist der Pfad?




                                                                                                                                                                                                                                                                            das Muskwa River Valley kurvt sich hier nach links weiter talabwärts - das wird meine Route für morgen


                                                                                                                                                                                                                                                                            Heute steige ich hoch zum Fern Lake, biege nach rechts und komme in ein alpines Waldstück, wo der Pfad deutlich sichtbar eine Talstufe hochführt in ein weites Hochgebiet.


                                                                                                                                                                                                                                                                            von oberhalb der Talstufe blickt man hier zurück ins Muskwa River Valley, mit dem Bilou Peak (links), Bilou S2 (Mitte) und Vignal Peak (rechts).


                                                                                                                                                                                                                                                                            ich verlasse das Muskwa River Valley erstmal.......


                                                                                                                                                                                                                                                                            ....und komme ans Ufer des Fern Lake, wo ich campen will


                                                                                                                                                                                                                                                                            der Fern Lake ist anderthalb Kilometer lang und sogar auf Google-maps mit drauf. Er liegt im weiten Passbereich zwischen Muskwa River und North Kwadacha River


                                                                                                                                                                                                                                                                            rundum eine phantastische weitläufige Wald- und Berglandschaft

                                                                                                                                                                                                                                                                            Am Ufer sind keine Campstellen zu finden, der Boden ist zu uneben, verbuscht oder sumpfig. Bin echt enttäuscht darüber .
                                                                                                                                                                                                                                                                            Einen Kilometer entfernt sehe ich eine kleine Halbinsel in den See ragen und vermute, wenn es hier irgendwo eine gute Campstelle gibt, dann dort.
                                                                                                                                                                                                                                                                            Um das erstmal abzuchecken lasse ich meinen Rucksack liegen und wander weglos am Ufer entlang dahin.....


                                                                                                                                                                                                                                                                            Fern Lake (1385 m)




                                                                                                                                                                                                                                                                            und tatsächlich stoße ich auf der Halbinsel auf ein Jägercamp, das regelmäßig benutzt aussieht. Ich kann aber nicht erkennen ob in diesem Jahr schonmal jemand hier war.
                                                                                                                                                                                                                                                                            Dies ist natürlich die perfekte Campstelle für mich.
                                                                                                                                                                                                                                                                            Im Hintergrund die vergletscherte Lloyd George Range



                                                                                                                                                                                                                                                                            Camp 40 (1385 m)


                                                                                                                                                                                                                                                                            Blick vom Camp


                                                                                                                                                                                                                                                                            super Campstelle

                                                                                                                                                                                                                                                                            Von meinem Wiedereinstieg am Muncho Lake habe ich in den 28 Tagen nun 364 Kilometer geschafft und noch keine Menschen getroffen. Über die Hälfte der Strecke liegt nun hinter mir und ich liege noch gut im Zeitplan.

                                                                                                                                                                                                                                                                            Da es anfängt zu regnen ziehe ich mich sofort ins Zelt zurück…...
                                                                                                                                                                                                                                                                            Zuletzt geändert von berniehh; 23.11.2019, 10:04.
                                                                                                                                                                                                                                                                            www.trekking.magix.net

                                                                                                                                                                                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                              Fuchs
                                                                                                                                                                                                                                                                              • 29.10.2013
                                                                                                                                                                                                                                                                              • 1352
                                                                                                                                                                                                                                                                              • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                              AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                                                                                                                                                              Hei Bernie,
                                                                                                                                                                                                                                                                              immer wenn du oben bist, atme ich auf und kann mitgeniessen (auch wenn ich mit deinen Gletscherquerungen nicht immer einverstanden bin). Tolle Landschaft!
                                                                                                                                                                                                                                                                              Unten, zwischen Büschen und Flüssen möcht ich meist nicht unbedingt dabei sein. Den einen oder anderen Tag bushwhacking, ok, aber in den Ausmaßen - da braucht es schon viel Ruhe und Gelassenheit. Du scheinst sie zu haben!
                                                                                                                                                                                                                                                                              Danke für den Bericht! Tilmann
                                                                                                                                                                                                                                                                              http://www.foto-tilmann-graner.de/

                                                                                                                                                                                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                Fuchs
                                                                                                                                                                                                                                                                                • 29.08.2009
                                                                                                                                                                                                                                                                                • 1356
                                                                                                                                                                                                                                                                                • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                                                                Toller Zeltplatz, bestimmt fürs Fly-In-Fishing
                                                                                                                                                                                                                                                                                Wer nichts weiß muss alles glauben...

                                                                                                                                                                                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                  Dauerbesucher
                                                                                                                                                                                                                                                                                  • 09.09.2017
                                                                                                                                                                                                                                                                                  • 900
                                                                                                                                                                                                                                                                                  • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                  AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                                                                                                                                                                  Wenn ich diese Bilder von den alpineren Stellen mit den Felsen sehe dann frage ich mich immer, ob nicht irgendwann mal ein Pass mit einer Stelle kommen müsste, an dem es einfach nicht weitergeht. Klar, man denkt sich: Eine Stelle gibt es immer. Aber bei so vielen Pässen - ist da nicht - rein mathematisch - irgendwann mal ein Pass dabei, wo es eine 2m Steilwand gibt, wo man schlicht nicht hochkommt? Kann man das wirklich über Google Earth komplett im Voraus ausschließen?
                                                                                                                                                                                                                                                                                  Zuletzt geändert von Freedom33333; 24.11.2019, 11:28. Grund: Earth war gemeint, nicht Maps ;)

                                                                                                                                                                                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                    Alter Hase
                                                                                                                                                                                                                                                                                    • 31.01.2011
                                                                                                                                                                                                                                                                                    • 2501
                                                                                                                                                                                                                                                                                    • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                                                                    Vielen Dank für Eure netten Kommentare

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                                                                                                                                                                                                                                                                                    Toller Zeltplatz, bestimmt fürs Fly-In-Fishing
                                                                                                                                                                                                                                                                                    das vermute ich auch. Der Fern Lake zählt mit zu den wenigen Seen entlang meiner Route, die auch von Wasserflugzeugen angesteuert werden können.

                                                                                                                                                                                                                                                                                    Zitat von Freedom33333 Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                                                    Wenn ich diese Bilder von den alpineren Stellen mit den Felsen sehe dann frage ich mich immer, ob nicht irgendwann mal ein Pass mit einer Stelle kommen müsste, an dem es einfach nicht weitergeht. Klar, man denkt sich: Eine Stelle gibt es immer. Aber bei so vielen Pässen - ist da nicht - rein mathematisch - irgendwann mal ein Pass dabei, wo es eine 2m Steilwand gibt, wo man schlicht nicht hochkommt? Kann man das wirklich über Google Earth komplett im Voraus ausschließen?
                                                                                                                                                                                                                                                                                    Um so eine Tour planen zu können sollte man die Google Earth Fotos (in Kombination mit den Topokarten) schon richtig deuten können. Und unterwegs auch genau abwägen, für welchen der verschiedenen in Frage kommenden Pässe man sich letztendlich entscheidet.
                                                                                                                                                                                                                                                                                    Trotzdem kann man im Vorraus unüberwindbare Steilstufen definitiv nicht komplett ausschließen.
                                                                                                                                                                                                                                                                                    Es kann immer mal vorkommen dass es über den ein oder anderen Pass plötzlich nicht mehr weitergeht, trotz intensiver Planung. Das ist bei mir in der Vergangenheit auch schon öfter vorgekommen.

                                                                                                                                                                                                                                                                                    Auf meiner Northern Rockies Traverse haben glücklicherweise alle in Angriff genommenen Pässe geklappt.
                                                                                                                                                                                                                                                                                    Allerdings hatte ich unterwegs festgestellt daß mehrere Alternativpässe, die ich auch mit ins Auge gefasst hatte, mit großer Wahrscheinlichkeit unquerbar wären, wenn ich mich für diese Pässe entschieden hätte.

                                                                                                                                                                                                                                                                                    Auf meinem Abschlusstrek im Banff Nationalpark war allerdings ein Pass dabei, wo der Abstieg auf der anderen Seite unmöglich war und ich wieder umkehren musste. Das kommt aber später am Ende des Berichts.
                                                                                                                                                                                                                                                                                    www.trekking.magix.net

                                                                                                                                                                                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                      Alter Hase
                                                                                                                                                                                                                                                                                      • 31.01.2011
                                                                                                                                                                                                                                                                                      • 2501
                                                                                                                                                                                                                                                                                      • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                                                                      41.Tag (29):

                                                                                                                                                                                                                                                                                      Den ganzen Vormittag ist es mal wieder grau bewölkt mit zeitweise Regen, aber später ab Mittag klart es endlich auf und die Sonne kommt ab und zu mal raus.
                                                                                                                                                                                                                                                                                      Ich mache mir einen entspannten halben Ruhetag hier am Fern Lake und wander erst um 15:15 los.


                                                                                                                                                                                                                                                                                      Fern Lake (1385 m)
                                                                                                                                                                                                                                                                                      Entspannter Vormittag am Camp.





                                                                                                                                                                                                                                                                                      endlich kommt auch mal die Sonne raus.


                                                                                                                                                                                                                                                                                      super Aussicht vom Camp auf den Bilou Peak (links), Bilou S2 (Mitte) und Vignal Peak (rechts)




                                                                                                                                                                                                                                                                                      als ich um viertel nach drei loswander, wird das Wetter kurzzeitig sogar fast traumhaft.

                                                                                                                                                                                                                                                                                      Ich wander den gleichen Weg wieder zurück ins Muskwa River Valley.
                                                                                                                                                                                                                                                                                      Ursprünglich hatte ich von dort aus eine Hochroute über Gletschergebiete ins Auge gefasst, aber dafür war mir am Vormittag das Wetter zu schlecht und meine Startzeit jetzt am Nachmittag zu spät. Ausserdem sieht das Wetter noch alles andere als stabil aus.

                                                                                                                                                                                                                                                                                      Also kommt jetzt erstmal eine Talroute in Betracht, Richtung Osten das Muskwa River Valley abwärts.
                                                                                                                                                                                                                                                                                      Eigentlich hatte ich mir einem entspannten Wandernachmittag auf gut sichtbaren Pfad erhofft. Bei meiner Routenplanung zuhause hatte ich die Kwadacha Wilderness gegoogelt und auf der offiziellen Parkseite unter der Rubrik "Hiking" folgende Information gefunden:

                                                                                                                                                                                                                                                                                      This park offers spectacular scenery in a pristine wilderness area, accessed through a 150 km trail beginning just north of Trutch on the Alaska Highway. It follows the north side of the Prophet River, then switches into the Muskwa Valley and follows the Muskwa to Fern lake.
                                                                                                                                                                                                                                                                                      Als ich nach meiner Ankunft in Fort Nelson Peter Villers davon erzählte hatte er mir aber schon gleich einen Dämpfer verpasst und behauptet der Trail sei zugewachsen und nicht mehr begehbar. Laut ihm soll vor einiger Zeit sogar eine Expedition vom Alaska Highway aus Richtung Fern Lake gestartet sein, die ihre Tour aber abbrechen musste weil sie angeblich nicht durchgekommen sind.

                                                                                                                                                                                                                                                                                      Wie auch immer das abgelaufen ist, selbst wenn der Trail nicht zugewachsen wäre, müsste jedem, der die Gegend kennt, sofort klar sein daß es sich bei dem Pfad nicht um einen hiking trail handeln kann, sondern um einen horse trail, da der Muskwa etliche Male hin- und hergefurtet werden muss, was zu Fuss kaum möglich wäre. Das wird auf der Parkwebseite natürlich nicht erwähnt, was zeigt wie irreführend Informationen aus dem Netz über die nördlichen Rockies sein können.

                                                                                                                                                                                                                                                                                      Nun geht´s erstmal weiter mit meiner Tour:
                                                                                                                                                                                                                                                                                      Unten auf dem Talboden verliert sich der Trail sehr schnell im undurchdringlichen Busch. Nach einiger Rumsuchzeit finde ich den Trailverlauf, der aber kurz darauf direkt in den Muskwa River reinführt........und vermutlich am anderen Ufer weiterverläuft Ein Furten ist absolut unmachbar!!
                                                                                                                                                                                                                                                                                      Mir bleibt nichts anderes übrig als orographisch rechts zu bleiben und mir eine weglose Route talabwärts zu suchen.


                                                                                                                                                                                                                                                                                      weglos oder auf vage erkennbare Wildpfade suche ich mir eine Route um diesen Tümpel herum, teils auf sumpfigem Untergrund, bis an den rechten Waldhang.



                                                                                                                                                                                                                                                                                      Das Vorwärtskommen ist recht langsam, aber OK. Ein Stückchen oberhalb des Flusses traversiere ich den Hang, durch verwunschenen urzeitlichen Wald, viel Moos, herrlich.


                                                                                                                                                                                                                                                                                      Blick durch die Bäume talaufwärts


                                                                                                                                                                                                                                                                                      der Bilou S2


                                                                                                                                                                                                                                                                                      oftmals kann ich vage erkennbare Wildpfade folgen, die in allen Richtungen verlaufen, sich immer wieder verlieren und später wiederfinden.


                                                                                                                                                                                                                                                                                      nach einigen Kilometern steige ich wieder runter zum Muskwa River, auf diese flache Buschsenke. Dort unten dann durch den Busch kämpfen zum Fluss hin, in der Hoffnung auf ein offenes steiniges Flussbett zu stoßen daß sich erstmal gut bewandern lässt.


                                                                                                                                                                                                                                                                                      diese Hoffnung zerschlägt sich sobald ich den Fluss erreiche und feststelle daß der dichte Busch bis ans Ufer ranreicht und kein offenes Flussbett existiert. Von weitem sah es ein wenig anders aus.
                                                                                                                                                                                                                                                                                      Ein weiteres wandern am Flussufer macht daher keinen Sinn, das wäre zu hart.



                                                                                                                                                                                                                                                                                      ich plackere mich zurück durch den Busch bis zum Waldrand dahinten und versuche durch den Wald weiter talabwärts zu kommen.
                                                                                                                                                                                                                                                                                      Der vergletscherte Berg hinten rechts ist der 2785 m hohe Muskwa Peak.


                                                                                                                                                                                                                                                                                      Im Wald ist das Vorwärtskommen noch am besten. Es ist weiterhin ein herrlicher moosiger Wald und irgendwann komme ich wieder auf eine größere Buschsenke.
                                                                                                                                                                                                                                                                                      Hier stoße ich auf einen verwachsenen aber gut folgbaren Pfad, der am anderen Ende wieder in den Wald reinführt.


                                                                                                                                                                                                                                                                                      ich gelange wieder an den mächtigen Muskwa River, der hier durch ein schluchtiger werdenes Gelände donnert.
                                                                                                                                                                                                                                                                                      Der schmale Trail ist noch gut folgbar und führt entlang einer steileren Hangböschung.



                                                                                                                                                                                                                                                                                      dahinten wird das Gelände auf meiner Flusseite wieder flach.
                                                                                                                                                                                                                                                                                      Es sieht stark nach Regen aus, weshalb es Zeit wird eine Campstelle zu finden.



                                                                                                                                                                                                                                                                                      hier bei diesem von rechts einmündenen kleinen Gletscherfluss finde ich eine gute Campstelle, als gerade ein heftiges Schauer beginnt. Verglichen mit den meisten anderen Camps dieser Tour schwirren hier ungewöhnlich viele Mücken rum


                                                                                                                                                                                                                                                                                      Nach dem Schauer klart es wieder auf und ich kann von meiner Campstelle dieses herrliche Flusspanorama genießen


                                                                                                                                                                                                                                                                                      Camp 41 (1240 m)

                                                                                                                                                                                                                                                                                      42.Tag (30):

                                                                                                                                                                                                                                                                                      Das nasskalte Schmuddelwetter setzt sich auch heute fort und bis zum Mittag erfreuen mich permanente Schauer. Toll, ich bleibe erstmal im Zelt. Dann hört der Regen zwar auf, es bleibt aber weiterhin bewölkt, immerhin mit Sonnendurchbrüche später am Nachmittag.

                                                                                                                                                                                                                                                                                      Wiedermal wander ich erst spät los, halb eins. Weiter talabwärts.


                                                                                                                                                                                                                                                                                      zunächst folge ich den schmalen Pfad über flachen offenen Talboden. Whow, das ist mal entspannend.


                                                                                                                                                                                                                                                                                      auf der nächsten großen Flussenke endet der Pfad mal wieder im Muskwa River, bzw. scheint rüber auf die andere Seite zu führen. Auch hier ist ein Furten absolut unmöglich, wie auch überall sonst weiter talabwärts.

                                                                                                                                                                                                                                                                                      Für mich geht´s nun kilometerweit im auf und ab über bewaldete Bergrücken den sanften Hang entlang, oder direkt am Flussufer, abwechselnd weglos und auf vage erkennbare Wildpfade, die immer nur kurze Abschnitte folgbar sind. Die Vegetation ist noch klatschnass vom Regen am Vormittag und die Wanderung war daher kein Vergnügen.


                                                                                                                                                                                                                                                                                      Muskwa River

                                                                                                                                                                                                                                                                                      Nach 1h45 mache ich Mittagspause am Rande einer kleinen Flussenke.
                                                                                                                                                                                                                                                                                      Weiter geht´s durch moosigen Wald einen steilen Bergrücken hoch und oberhalb einer gewaltigen Schlucht entlang, durch die der Muskwa River donnert.


                                                                                                                                                                                                                                                                                      dort unten donnert der Muskwa River.


                                                                                                                                                                                                                                                                                      dann geht´s steil wieder runter zum Fluss


                                                                                                                                                                                                                                                                                      die Route ist nicht so einfach und man muss viel rumsuchen um die bestmögliche Route zu erwischen. Manchmal findet man schmale Pfade.


                                                                                                                                                                                                                                                                                      es folgen weitere steile Hangrücken, die ein ganzes Stückchen oberhalb des Flusses traversiert werden müssen, durch Wald und Busch mit einige offene Geröllrinnen dazwischen. Hier blickt man zurück talaufwärts.


                                                                                                                                                                                                                                                                                      mit Glück stößt man mal auf so einen guten Trail


                                                                                                                                                                                                                                                                                      Blick nach unten - im Hintergrund der Vignal Peak.


                                                                                                                                                                                                                                                                                      die Schluchten scheinen nun zuende zu sein. Für die nächsten anderthalb bis zwei Kilometer geht´s weglos durch märchenhaft verwunschenen Wald abwärts auf eine große flache Talsenke.

                                                                                                                                                                                                                                                                                      Die Kwadacha Wilderness müsste nun hinter mir liegen und direkt übergehen in den Northern Rocky Mountains Provincial Park. Wo genau die Kwadacha Wilderness endet weiss ich allerdings nicht, die Parkgrenzen sind auf den verschiedenen Onlinekarten teilweise unterschiedlich und verschwommen dargestellt oder auch garnicht.


                                                                                                                                                                                                                                                                                      ich komme auf eine große offene Flussenke- dahinten links sieht man noch den Vignal Peak.


                                                                                                                                                                                                                                                                                      hier der mächtige Muskwa River - erstmal ist nun wieder einfaches Wandern angesagt über große offene Flussenken.


                                                                                                                                                                                                                                                                                      ich stoße auf die Mt Sheffield Landebahn und auf der anderen Flusseite steht im Wald die relativ neugebaute Hütte der Outfitter.
                                                                                                                                                                                                                                                                                      Zum Glück hatte ich mir für meinen food-drop das Head Camp ausgesucht und nicht das Mt Sheffield Camp, denn die Hütte wäre für mich wegen unfurtbarem Fluss momentan unerreichbar.





                                                                                                                                                                                                                                                                                      auf gut sichtbaren Trail geht es weiter talabwärts.




                                                                                                                                                                                                                                                                                      Blick in ein Nebental Richtung Mt Sheffield

                                                                                                                                                                                                                                                                                      Der Trail führt bald wieder zurück auf die andere Flusseite und ich wander weglos durch Wald und offene Senken auf meiner Flusseite weiter talabwärts.


                                                                                                                                                                                                                                                                                      der Fluss ist wieder mega ausgebreitet und für Pferde auf jeden Fall furtbar.








                                                                                                                                                                                                                                                                                      Vier Kilometer und 1h45 von der Landebahn erreiche ich das alte Mt Sheffield Camp. Die ehemalige Landebahn hier ist verwachsen und nicht mehr benutzbar.


                                                                                                                                                                                                                                                                                      hier will ich campen.
                                                                                                                                                                                                                                                                                      Camp 42 (1140 m)



                                                                                                                                                                                                                                                                                      die Hütte befindet sich in einem sehr verwahrlosten Zustand.


                                                                                                                                                                                                                                                                                      da die Campstellen draußen für meinen Geschmack nicht wirklich top sind, schlage ich drinnen mein Zelt auf.


                                                                                                                                                                                                                                                                                      super Gegend hier

                                                                                                                                                                                                                                                                                      Eigentlich wäre dies eine super Campstelle wenn diese Gegend nicht die absolute Mückenhölle wäre!! Es ist hier sogar noch schlimmer wie gestern bei meinem letzten Camp
                                                                                                                                                                                                                                                                                      Man kann sich hier nur noch ins Zelt zurückziehen und jeder noch so kurze Aufenthalt draußen wird zum Spießrutenlauf
                                                                                                                                                                                                                                                                                      Dies ist das schlimmste Mückencamp der Reise und auch später habe ich keine Campstellen mehr erlebt, die auch nur annähernd so schlimm waren.
                                                                                                                                                                                                                                                                                      Zuletzt geändert von berniehh; 24.11.2019, 20:45.
                                                                                                                                                                                                                                                                                      www.trekking.magix.net

                                                                                                                                                                                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                        Fuchs
                                                                                                                                                                                                                                                                                        • 31.10.2017
                                                                                                                                                                                                                                                                                        • 1914
                                                                                                                                                                                                                                                                                        • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                        AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                                                                                                                                                                        Ich bewundere deine Gelassenheit in Bezug auf Zeit, Zeitpläne und Startzeiten. Da kann ich mir ein paar Scheiben von abschneiden...

                                                                                                                                                                                                                                                                                        Unmd die Bilder sind einfach klasse!

                                                                                                                                                                                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                          Alter Hase
                                                                                                                                                                                                                                                                                          • 31.01.2011
                                                                                                                                                                                                                                                                                          • 2501
                                                                                                                                                                                                                                                                                          • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                          AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                                                                                                                                                                          Zitat von Bambus Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                                                          Ich bewundere deine Gelassenheit in Bezug auf Zeit, Zeitpläne und Startzeiten.
                                                                                                                                                                                                                                                                                          Danke für deinen Kommentar
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                                                                                                                                                                                                                                                                                          www.trekking.magix.net

                                                                                                                                                                                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                            Gerne im Forum
                                                                                                                                                                                                                                                                                            • 29.04.2017
                                                                                                                                                                                                                                                                                            • 97
                                                                                                                                                                                                                                                                                            • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                            AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                                                                                                                                                                            Zitat von berniehh Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                                                            Danke für deinen Kommentar
                                                                                                                                                                                                                                                                                            Auf Tour habe ich meine Zeitpläne eigentlich immer gut im Blick und kann auch ganz gut abschätzen ob ich mir halbe oder ganze Ruhetage leisten kann
                                                                                                                                                                                                                                                                                            Ich frag mich ja beim Lesen manchmal ob da gelegentlich der Wunsch aufkommt, in einer besonders schönen Gegend jetzt mal eine Woche zu verbringen, und statt Strecke zu machen erstmal beispielsweise die umliegenden Gipfel zu besteigen, etc.

                                                                                                                                                                                                                                                                                            Ich meine, einerseits basiert das ganze Konzept so einer Tour darauf, dass man mit dem vorhandenen Essen in einer bestimmten Zeit die Strecke hinter sich bringt, andererseits sind das doch Gegenden wo die Wahrscheinlichkeit wohl garnicht so gering ist dass man sie im Leben kein zweites Mal sieht.

                                                                                                                                                                                                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                              Alter Hase
                                                                                                                                                                                                                                                                                              • 31.01.2011
                                                                                                                                                                                                                                                                                              • 2501
                                                                                                                                                                                                                                                                                              • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                              AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                                                                                                                                                                              Zitat von d94 Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                                                              Ich frag mich ja beim Lesen manchmal ob da gelegentlich der Wunsch aufkommt, in einer besonders schönen Gegend jetzt mal eine Woche zu verbringen, und statt Strecke zu machen erstmal beispielsweise die umliegenden Gipfel zu besteigen, etc.

                                                                                                                                                                                                                                                                                              Ich meine, einerseits basiert das ganze Konzept so einer Tour darauf, dass man mit dem vorhandenen Essen in einer bestimmten Zeit die Strecke hinter sich bringt, andererseits sind das doch Gegenden wo die Wahrscheinlichkeit wohl garnicht so gering ist dass man sie im Leben kein zweites Mal sieht.
                                                                                                                                                                                                                                                                                              Naja, eine ganze Woche in einem Camp zu verbringen wäre mir schon deutlich zu lange Aber mal einen Tag zu pausieren, um einen Abstecher auf einen Berg zu machen, warum nicht.
                                                                                                                                                                                                                                                                                              Auf dieser Tour hat sich das aber irgendwie nie ergeben, aus mehreren Gründen:
                                                                                                                                                                                                                                                                                              1) Wetter
                                                                                                                                                                                                                                                                                              2) ich musste Strecke machen um die Route zu schaffen.
                                                                                                                                                                                                                                                                                              3) Bären. Mal für paar Stunden mein Camp verlassen würde ich mich trauen, aber wenn ich es den ganzen Tag unbeaufsichtigt zurücklassen müsste, während ich auf einen Berg steige, würde mich ein mulmiges Gefühl beschleichen
                                                                                                                                                                                                                                                                                              www.trekking.magix.net

                                                                                                                                                                                                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                Alter Hase
                                                                                                                                                                                                                                                                                                • 31.01.2011
                                                                                                                                                                                                                                                                                                • 2501
                                                                                                                                                                                                                                                                                                • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                                                                                                                                                                                43.Tag (31):

                                                                                                                                                                                                                                                                                                Mal wieder bestimmt ein graues Schauerwetter den Morgen. Der Regen hört glücklicherweise bald auf und für den Rest des Tages ist es bewölkt mit Sonnendurchbrüche.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                Um 11:50 wander ich los, als die Vegetation einigermaßen getrocknet ist.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                Es sind noch fünf Tage zu meinem food-drop am Head Camp und ich liege noch gut in der Zeit.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                ich wander talabwärts, teils im Flussbett und teils auf schmalen Pfad durch Wald.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                herrlicher Flussblick

                                                                                                                                                                                                                                                                                                Bald stoße ich auf einen gut folgbaren Pfad, der zwei Kilometer von meinem Camp den Muskwa River verlässt und bergauf durch moosigen Bergwald über einen kleinen Sattel führt in ein von rechts einmündenes Nebental rein. Dieses Nebental will ich hochwandern zum nächsten Pass.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                gut folgbarer Pfad über kleinen Waldsattel


                                                                                                                                                                                                                                                                                                vom Sattel geht´s auf der anderen Seite 100 m abwärts in dieses größere Nebental rein.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                Der tote Wald dahinten stammt von einem früheren Waldbrand.



                                                                                                                                                                                                                                                                                                unten am Fluss mache ich erstmal Mittagspause.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                der schmale und teils verwachsene Pfad führt noch ein Stück am Fluss entlang talaufwärts.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                Es wird immer mehr zum Gezwänge durch den Busch, bis der Pfad sich bald komplett verliert, bzw. ich ihn nicht mehr wiederfinde.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                weiter geht´s weglos im Flussbett


                                                                                                                                                                                                                                                                                                der Fluss muss ständig gefurtet werden. Zum Glück ist das Wasser nur knietief und das Vorwärtskommen gut.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                eine herrliche Gegend ist dies

                                                                                                                                                                                                                                                                                                Irgendwann verengt sich das Tal und steigt über Felsbrocken leicht an. Das einfache Gelände scheint erstmal vorbei zu sein und wer weiss wann ich ab hier die nächsten guten Campstellen finde. Daher will ich für heute Schluss machen.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                Eine ganze Weile suche ich die Gegend nach einer brauchbaren Campstelle ab, finde aber zunächst keine, bis ich schließlich weglos in den Wald reinwander und über 100 m weit drin plötzlich auf ein altes Jägercamp stoße. Das ist ja mal eine absolute Traumcampstelle und komplett versteckt Keine Ahnung wann hier die letzten Leute waren, dieses Jahr bestimmt noch nicht. Die Campstelle sieht ewig nicht benutzt aus.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                Camp 43 (1282 m)

                                                                                                                                                                                                                                                                                                44.Tag (32):

                                                                                                                                                                                                                                                                                                Nun bin ich schon über einen Monat unterwegs seit ich vom Muncho Lake gestartet bin und habe seitdem noch keine Menschen gesehen.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                Es sind zwei Grad am Morgen und Wolkenlos. So ein Traumwetter gabs schon seit einer Woche nicht mehr.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                Um 9 Uhr starte ich.........


                                                                                                                                                                                                                                                                                                weglos wander ich im steinigem Flussbett weiter talaufwärts......


                                                                                                                                                                                                                                                                                                es geht über größere Steine und das Tal steigt sanft an.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                nach über einen Kilometer gabelt sich der Fluss. Ich nehme den linken Zweig (links von dem Felshügel), der dann durch eine fast einen Kilometer lange Schlucht führt.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                durch die Schlucht


                                                                                                                                                                                                                                                                                                Blick zurück talabwärts


                                                                                                                                                                                                                                                                                                hinter der Schlucht wird der Talboden wieder weit und flach


                                                                                                                                                                                                                                                                                                und das Vorwärtskommen im gerölligem Flussbett ist gut


                                                                                                                                                                                                                                                                                                hier ein gutes Plätzchen für eine zweite Frühstückspause

                                                                                                                                                                                                                                                                                                Kurz darauf kommt der Fluss von links aus einem hochalpinem Tal geflossen. Ich verlasse ihn und wander geradeaus weiter über einen flachen grasigen Sattel, ein sanfter Übergang in ein Kwadacha River Talzweig. Den Einzugsbereich des Muskwa verlasse ich nun.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                flacher Sattel (1390 m) zum Kwadacha River.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                Hier stoße ich wieder auf einen schmalen Pfad, der über diese anderthalb Kilometer lange Grassenke führt.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                Die erste Hälfte der Grassenke ist noch einfach, aber dann wirds nervig und langsam. Zunächst muss ein Sumpfgebiet durchquert werden, gefolgt von einer üblen Buschhölle, der Pfad komplett verwachsen und nur noch schwer zu finden. Dann folgen wieder Sumpfabschnitte gemischt mit Busch, eine sehr unangenehme Route

                                                                                                                                                                                                                                                                                                Dann fällt es ab in ein herrliches bewaldetes Tal und der Pfad ist wieder deutlich erkennbar.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                es geht diese Talstufe runter in ein Kwadacha River Talzweig, das nach rechts abwärts führt.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                Ich will gleich dahinten wieder nach links in ein enges Tal einbiegen, das hoch zum nächsten Pass führt.....



                                                                                                                                                                                                                                                                                                der Pfad führt durch dichten Nadelwald talabwärts.....


                                                                                                                                                                                                                                                                                                bei der Talgabelung verlasse ich den Pfad und plackere mich durch den Busch zum Fluss (1252 m).
                                                                                                                                                                                                                                                                                                Hier lasse ich erstmal meinen Rucksack liegen und kundschafte eine gangbare Route aus, in den nach links hochführenden Talzweig rein.



                                                                                                                                                                                                                                                                                                einen Pfad finde ich zwar nicht, dafür ein verbuschtes Felsbrockenflussbett und die Erkenntnis daß der Weiterweg sehr hart wird


                                                                                                                                                                                                                                                                                                nach nur halben Kilometer wird´s mir deutlich zu hart!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                Ich sehe nur noch die Möglichkeit rechts hochzusteigen und weglos den steilen Busch- und Gestrüpphang Richtung talaufwärts zu traversieren. Wegen steiler Felsen komme ich leider nicht bis ganz oberhalb der Buschgrenze.



                                                                                                                                                                                                                                                                                                die grandiose Aussicht entschädigt für alle Strapazen


                                                                                                                                                                                                                                                                                                als der Hang schwieriger wird steige ich steil wieder runter zum Fluss, wo ich doch tatsächlich auf die verwachsenen Überreste eines alten Pfades stoße, der sich für den nächsten Kilometer einigermaßen folgen lässt, wenn auch mit ständigem Rumgesuche.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                Hier blickt man talabwärts.



                                                                                                                                                                                                                                                                                                das Tal steigt an und die Route verliert sich immer mehr im undurchdringlichen Busch. Nach einem Kilometer ist die Route ganz weg und sie findet sich auch nach längerer Rumsuchzeit nicht mehr wieder.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                Unten am Bach geht´s dann gar nicht mehr vorwärts, der Busch ist zu undurchdringlich



                                                                                                                                                                                                                                                                                                wiedermal bleibt mir nur noch die Möglichkeit den steilen Hang hochzusteigen, diesmal bis ganz oberhalb der Buschgrenze.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                es hat sich inzwischen bewölkt.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                Durch offenes alpines Gelände traversiere ich den Hang weiter Richtung talaufwärts, im auf und ab über Bergrücken.....



                                                                                                                                                                                                                                                                                                dann durch grasiges Gelände wieder runter auf den Talboden.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                das Tal steigt für 150 Höhenmeter an ins hochalpine Gelände.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                Hier blickt man zurück talabwärts.



                                                                                                                                                                                                                                                                                                namenloser Gletscher


                                                                                                                                                                                                                                                                                                oberhalb der Talstufe erreiche ich diesen anderthalb Kilometer langen namenlosen Bergsee auf 1850 m Höhe, vor grandioser Kulisse




                                                                                                                                                                                                                                                                                                mein nächster Pass kommt in Sicht. Den will ich aber erst morgen queren.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                Nach 14 Kilometern in 8 Stunden Wanderung reicht es mir für heute auch.



                                                                                                                                                                                                                                                                                                Camp 44 (1850 m), eine spektakuläre Camp-Location!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                Mein Zelt steht zwar ungeschützt da, aber das Wetter ist momentan ganz OK, zwar bewölkt und regnerisch, aber kein Wind.



                                                                                                                                                                                                                                                                                                dort unten mein Zelt




                                                                                                                                                                                                                                                                                                ganz klein sieht man dort unten mein Zelt.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                meine Route für morgen

                                                                                                                                                                                                                                                                                                Zuletzt geändert von berniehh; 28.11.2019, 21:23.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                www.trekking.magix.net

                                                                                                                                                                                                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Alter Hase
                                                                                                                                                                                                                                                                                                  • 12.05.2013
                                                                                                                                                                                                                                                                                                  • 2707
                                                                                                                                                                                                                                                                                                  • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Sehr cool, dieser Minigletscher auf der anderen Seeseite.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Wieder mal ein spektakulärer Tag, danke für den Bericht!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Erfahren
                                                                                                                                                                                                                                                                                                    • 04.02.2016
                                                                                                                                                                                                                                                                                                    • 193
                                                                                                                                                                                                                                                                                                    • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                    AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Hallo Berniehh,
                                                                                                                                                                                                                                                                                                    geniale Tour - sauber vorbereitet und Klasse umgesetzt! Wenn ich den Bericht so lese und die schönen Bilder sehe denke ich mir oft - mehr Wildnis geht eigentlich kaum. Bei so einer langen und einsamen Tour und in dieser Abgeschiedenheit spielt der mentale Faktor sicherlich eine erhebliche Rolle. Ich würde das im "Bärengebiet" nicht durchstehen. Spätestens in den langen Nächten würde sich bei mir die Gewissheit einschleichen, dass die Bären eindeutig in der Überzahl sind , .... tagsüber wäre man ja schön beschäftigt und von abtrünnigen Gedanken abgelenkt, aber nachts?
                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Vielen Dank für den Bericht und ich freue mich darauf wie es weitergeht.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Gruß! Gert

                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Gerne im Forum
                                                                                                                                                                                                                                                                                                      • 29.04.2017
                                                                                                                                                                                                                                                                                                      • 97
                                                                                                                                                                                                                                                                                                      • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                      AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Zitat von berniehh Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                      43.Tag (31):

                                                                                                                                                                                                                                                                                                      vom Sattel geht´s auf der anderen Seite 100 m abwärts in dieses größere Nebental rein.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Der tote Wald dahinten stammt von einem früheren Waldbrand.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Was ich mich bei ähnlichen Bildern schon ein paarmal gefragt habe: Wie entstehen diese großen Buschbereiche wie im Vordergrund hinter dem Bach zu sehen?

                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Was hindert den hohen Nadelbaumwald im Hintergrund daran, sich in diesen Bereich auszubreiten? Sind das Spätfolgen früherer Waldbrände? Oder hat hier doch in historischer Zeit schonmal der Mensch eingegriffen, sprich war dieses Gebiet schon immer so menschenleer, oder war da schonmal etwas mehr los als heute?

                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Alter Hase
                                                                                                                                                                                                                                                                                                        • 30.05.2007
                                                                                                                                                                                                                                                                                                        • 3996
                                                                                                                                                                                                                                                                                                        • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                        AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Ohne vor Ort gewesen zu sein, tippe ich auf mehrere Faktoren.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                        1. Überreste von Waldbränden
                                                                                                                                                                                                                                                                                                        2. Schlechter Untergrund (zu wenig Humus für Bäume)
                                                                                                                                                                                                                                                                                                        3. starke überschwemmungen zur Schneeschmelze
                                                                                                                                                                                                                                                                                                        4. hohe schneedecke im Winter und damit verbunden spätts aabschmelzen, resultierend in einer zu kurzen vegetationsperiode
                                                                                                                                                                                                                                                                                                        So möchtig ist die krankhafte Neigung des Menschen, unbekümmert um das widersprechende Zeugnis wohlbegründeter Thatsachen oder allgemein anerkannter Naturgesetze, ungesehene Räume mit Wundergestalten zu füllen.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                        A. v. Humboldt.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Fuchs
                                                                                                                                                                                                                                                                                                          • 29.08.2009
                                                                                                                                                                                                                                                                                                          • 1356
                                                                                                                                                                                                                                                                                                          • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                          AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Es kann auch sein das der Busch erstmal wegbrennen, muss um Platz für Bäume zu machen.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                          So oder so, Toole Landschaft, macht richtig Lust auf Kanada, im Yukon sieht es ähnlich aus!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Wer nichts weiß muss alles glauben...

                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Alter Hase
                                                                                                                                                                                                                                                                                                            • 31.01.2011
                                                                                                                                                                                                                                                                                                            • 2501
                                                                                                                                                                                                                                                                                                            • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Vielen Dank für Eure netten Kommentare

                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Zitat von HO Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Ich würde das im "Bärengebiet" nicht durchstehen. Spätestens in den langen Nächten würde sich bei mir die Gewissheit einschleichen, dass die Bären eindeutig in der Überzahl sind , .... tagsüber wäre man ja schön beschäftigt und von abtrünnigen Gedanken abgelenkt, aber nachts?
                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Gert
                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Ich weiss noch wie ich auf meinen ersten Trekkingtagen meiner ersten Nordamerikareise auch Schiss hatte. Das legt sich aber ganz schnell und man gewöhnt sich daran jederzeit einen Bären begegnen zu können. Im Endeffekt meiden Bären den Menschen und wenn man sich richtig verhält wird auch nichts passieren.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Paar basic Regelungen zu kennen ist zwar ganz gut und auch notwendig, aber die übertriebenen Vorsichtsmaßregeln und Angstmacherei, wie sie in manchen Nationalparks betrieben werden, incl. Bärenkanisterpflicht in einigen Gegenden der USA, halte ich für überflüssig.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Zur Not hat man ja noch das Bärenspray, das einem Sicherheit suggeriert. Das hat in Kanada eigentlich jeder dabei, der in die Wildnis geht.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Zitat von d94 Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Was ich mich bei ähnlichen Bildern schon ein paarmal gefragt habe: Wie entstehen diese großen Buschbereiche wie im Vordergrund hinter dem Bach zu sehen?

                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Was hindert den hohen Nadelbaumwald im Hintergrund daran, sich in diesen Bereich auszubreiten? Sind das Spätfolgen früherer Waldbrände? Oder hat hier doch in historischer Zeit schonmal der Mensch eingegriffen, sprich war dieses Gebiet schon immer so menschenleer, oder war da schonmal etwas mehr los als heute?
                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Wie die Buschflächen genau entstanden sind weiss ich natürlich nicht, ich kann aber ausschließen daß sie durch frühere Waldbrände oder durch Menscheneingriffe entstanden sind. Nach Waldbränden entstehen zwar auch undurchdringliche Buschflächen, die kann man aber ganz deutlich von jenen Buschflächen unterscheiden, die auf natürlicher Weise entstanden sind.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Im Endeffekt zählen diese überall verbreiteten Buschflächen zum normalen Landschaftsbild ab einer bestimmten Höhe im recht ausgedehnten Übergangsbereich zwischen Wald und Alpinzone im gesamten nördlichen Teil des nordamerikanischen Kontinents. Das ist nicht nur in den nördlichen Rockies so, sondern auch in den Coast Mountains und südalaskanischen Gebirgen sind diese Buschzonen vertreten.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Was die Rockies betrifft, kann man sagen, je weiter nach Süden man kommt, desto weniger die Buschflächen. Zum Beispiel in den Nationalparks Banff- und Jasper sind sie schon fast nicht mehr vorhanden, und wenn dann nur noch wenig verglichen mit den Buschflächen der nördlichen Rockies. Was aber nicht heisst daß die Wälder dort weglos einfach wären. Man kann aber sagen daß der generelle Schwierigkeitsgrad des weglos wanderns in den nördlichen Rockies höher liegt wie weiter südlich.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                            www.trekking.magix.net

                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Alter Hase
                                                                                                                                                                                                                                                                                                              • 31.01.2011
                                                                                                                                                                                                                                                                                                              • 2501
                                                                                                                                                                                                                                                                                                              • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                              AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                                                                                                                                                                                              45.Tag (33):

                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Kühle 5 Grad mit Dauerregen bringen mich dazu noch länger im Schlafsack liegen zu bleiben. Es hat auch schon die ganze Nacht geregnet.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Um 13:45 breche ich im leichten Regen auf, immerhin kommt jetzt ab und zu mal kurz die Sonne raus.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Diese sehr attraktive Gegend lädt eigentlich zu einer weiteren Erkundung ein. Bis gestern hatte ich auch noch den Plan einen kurzen Abstecher auf einen Berg zu machen. Bei dem Wetter entscheide ich mich aber dagegen und will nur noch schnell über den Pass kommen.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                              im leichten weglosen Gelände wander ich das Seeufer entlang.














                                                                                                                                                                                                                                                                                                              hier habe ich das obere Seende erreicht


                                                                                                                                                                                                                                                                                                              nun geht´s auf Stein- und Geröllboden sanft hoch zum Pass


                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Blick zurück zum See


                                                                                                                                                                                                                                                                                                              kurz unterhalb der Passhöhe liegt dieser kleine See


                                                                                                                                                                                                                                                                                                              nach einer Stunde erreiche ich die sanfte Passhöhe.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Pass Nr. 21 (1965 m)



                                                                                                                                                                                                                                                                                                              auf der anderen Seite geht es auf grasigem Boden dieses alpine Tal abwärts.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Nun bin ich wieder in einem Nebental zum Muskwa River.



                                                                                                                                                                                                                                                                                                              der leichte Regen hört nun endlich auf und die Sonne kommt mehr und mehr raus.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                              So wird die Landschaft doch gleich viel beeindruckener.



                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Blick zurück zum Pass


                                                                                                                                                                                                                                                                                                              ein spektakuläres Tal ist dies


                                                                                                                                                                                                                                                                                                              es geht tiefer nach unten


                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Blick zurück


                                                                                                                                                                                                                                                                                                              dreieinhalb Kilometer vom Pass kurvt sich das Tal scharf nach links und weitet sich zu dieser attraktiven Talsenke, die sich auch gut zum campen eignen würde.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Ich will dahinten rechts wieder hochsteigen über den Bergrücken in den nächsten Talzweig rein.



                                                                                                                                                                                                                                                                                                              die alpine Buschzone beginnt dort unten auf 1564 m Höhe und ich mache am Bach eine kurze Essenspause.






                                                                                                                                                                                                                                                                                                              es ist wirklich schön hier




                                                                                                                                                                                                                                                                                                              fünfzehn Minuten von meiner Essenspausenstelle verlasse ich das Tal und steige rechts über den Bergrücken




                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Blick Richtung talabwärts


                                                                                                                                                                                                                                                                                                              bald komme ich oben an (1787 m)


                                                                                                                                                                                                                                                                                                              auf der anderen Seite geht es ein kurzes Stückchen runter in dieses attraktive Hochtal.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                              das sieht doch nach einer tollen Campstelle aus


                                                                                                                                                                                                                                                                                                              namenloser Bergsee (1743 m) mit meinen morgigen Pass.




                                                                                                                                                                                                                                                                                                              direkt am Ufer ist mir der Boden zum campen zu feucht


                                                                                                                                                                                                                                                                                                              aber ein Stückchen vom See weg ist es perfekt
                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Camp 45 (1743 m)




                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Mein nächster Pass wird mich morgen ins Prophet River Valley führen, wo mein food-drop liegt
                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Zuletzt geändert von berniehh; 30.11.2019, 16:59.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                              www.trekking.magix.net

                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Fuchs
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                • 10.10.2017
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                • 2024
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Wow, ich bin begeistert von deinem Bericht. Ich frag mich die ganze Zeit "Kommt der da wieder raus", ja klar sonst gäbe es kein Bericht

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Mich würde mal interessieren wie du dich während der 12Monate vor der Tour und danach betätigst um so eine Tour zu meistern? Hast du nach der Tour starke Leistungeinbrüche, weil der Körper zum Beispiel nun seine Zeit haben will? Jeder ist ja anders, es würde mich aber mal interessieren.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Grüße Maik
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                "Freiheit bedeutet, dass man nicht alles so machen muss wie andere"

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Fuchs
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  • 10.07.2008
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  • 2381
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Herrlich, diese türkisen Bergseen vor der Gletscherrest-Kulisse!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Und den ganzen Tag kein Buschgehacke! Toller Wandertag in toller Gegend!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Fuchs
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    • 29.10.2013
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    • 1352
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Jap, die Berge und Gletscher sind wirklich schick, da könnte man so manches Ziel finden ;)

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Zitat von berniehh Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    ....

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Im Endeffekt zählen diese überall verbreiteten Buschflächen zum normalen Landschaftsbild ab einer bestimmten Höhe im recht ausgedehnten Übergangsbereich zwischen Wald und Alpinzone im gesamten nördlichen Teil des nordamerikanischen Kontinents. Das ist nicht nur in den nördlichen Rockies so, sondern auch in den Coast Mountains und südalaskanischen Gebirgen sind diese Buschzonen vertreten.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Was die Rockies betrifft, kann man sagen, je weiter nach Süden man kommt, desto weniger die Buschflächen. Zum Beispiel in den Nationalparks Banff- und Jasper sind sie schon fast nicht mehr vorhanden, und wenn dann nur noch wenig verglichen mit den Buschflächen der nördlichen Rockies. Was aber nicht heisst daß die Wälder dort weglos einfach wären. Man kann aber sagen daß der generelle Schwierigkeitsgrad des weglos wanderns in den nördlichen Rockies höher liegt wie weiter südlich.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    In den Coast Mountains so auf der Breite von Banff gibt es diese Buschflächen häufig. Wenn man aus dem Wald kommt sind die eine absolute Erleichterung. Weglos wandern ist dort sehr brutal, deutlich heftiger als in den Rockies auf gleicher Breite. Wir sind jedenfalls daran gescheitert, den Mt Waddington fussläufig zu erreichen. Wenn ihr mögt, schaut in meine Kanada-Galerie. Gibt dort ein paar Fotos zu, am Nirvana-Pass und Twist Creek.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Menschlichen Einfluss kann man definitiv ausschliessen. Ob es mal mehr große Weidetiere gab? Ist eigentlich nicht das Terrain von Bisons. In den von uns besuchten Tälern der Pacific Coast Mountains gab es Ende der 80er mal eine Borkenkäferepidemie, die Leichen der Bäume liegen jetzt noch übereinander als hätten Riesen Mikado gespielt.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Grüße von Tilmann
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Zuletzt geändert von TilmannG; 30.11.2019, 18:01.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    http://www.foto-tilmann-graner.de/

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Alter Hase
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      • 31.01.2011
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      • 2501
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Vielen Dank für Eure Kommentare

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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Mich würde mal interessieren wie du dich während der 12Monate vor der Tour und danach betätigst um so eine Tour zu meistern?
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Hallo Maik,
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      allein durch meinen Job als Fahrradkurier und Umzugshelfer bin ich 5 Tage die Woche je 10 Stunden in Bewegung. Weiteren Sport mache ich nicht mehr, sondern bin froh am Wochenende meine Ruhe zu haben

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Zitat von Pfiffie Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Hast du nach der Tour starke Leistungeinbrüche, weil der Körper zum Beispiel nun seine Zeit haben will? Jeder ist ja anders, es würde mich aber mal interessieren.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Überhaupt nicht, eher das Gegenteil ist der Fall. Die erste Arbeitswoche nach so einer Tour bin ich i.d.Regel besonders fit, leistungsfähig und motiviert.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Zitat von TilmannG Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Wenn ihr mögt, schaut in meine Kanada-Galerie. Gibt dort ein paar Fotos zu, am Nirvana-Pass und Twist Creek.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      danke! Deine Fotos hatte ich mir vor längerer Zeit schonmal angeschaut und gestern noch einmal.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Sie sind der absolute Hammer
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Auf meiner nächsten Nordamerikareise stehen die Coast Mountains ganz oben auf der Liste meiner Traumtrekkingziele
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      www.trekking.magix.net

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Fuchs
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        • 10.06.2004
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        • 1232
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Wirklich ganz große Unterhaltung Dein Bericht Bernd. Landschaftlich ein absolutes Highlight. Interessant fand ich jetzt Deinen Kommentar hinsichtlich des Buschbewuchses, dass dieser weiter nördlich generell schlimmer wird. Kannst Du denn dann sagen, dass dafür im Norden der Wald lichter ist? So von Deinen Bildern her sieht das ja immer noch nach extrem dichten Wald aus. Oder gibt es etwas anderes, was einem das Querfeldeinwandern leichter macht als in den südlicheren Rockies (z.B. eine signifikant niedrigere Baumgrenze)? Oder würdest Du generell sagen, dass das Wandern in den nördlichen Rockies einfach grundsätzlich schwerer ist, man dafür aber mit absoluter Wildnis und Einsamkeit belohnt wird, welches (zumindest für Dich) die Strapazen rechtfertigt?

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Ach so, und noch ein Kommentar zum Wetter. Du hast ja geschrieben, dass der Sommer für die dortigen Verhältnisse sehr schlecht gewesen sei. Naja, und ich sehe da dann ständig Deine Bilder mit den genialen Aussichten und frage ich stets wann denn dann das wirklich schlechte Wetter kommt. Sprich das wo man mehrere Tage bei tiefhängenden Wolken und Dauerregen eigentlich gar nichts von der Landschaft mitbekommt. Soweit ich weiß hast Du das bei Deiner Lapplandtour ja selbst zu Genüge miterleben dürfen. Würdest Du daher sagen, dass es diesbezüglich in den nördlichen Rockies grundsätzlich freundlicher war als in Lappland?

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Alter Hase
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          • 31.01.2011
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          • 2501
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Zitat von Mortias Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Wirklich ganz große Unterhaltung Dein Bericht Bernd. Landschaftlich ein absolutes Highlight.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Danke Matthias, es freut mich daß dir die Gegend gefällt

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Bezüglich deiner Fragen hier mal der Direktvergleich zwischen den nördlichen Rockies und den südlichen kanadischen Rockies in den Nationalparks Banff und Jasper, sowie Umgebung:

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Zitat von Mortias Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Interessant fand ich jetzt Deinen Kommentar hinsichtlich des Buschbewuchses, dass dieser weiter nördlich generell schlimmer wird. Kannst Du denn dann sagen, dass dafür im Norden der Wald lichter ist? So von Deinen Bildern her sieht das ja immer noch nach extrem dichten Wald aus. Oder gibt es etwas anderes, was einem das Querfeldeinwandern leichter macht als in den südlicheren Rockies (z.B. eine signifikant niedrigere Baumgrenze)?
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Nein, der Wald ist im Norden nicht lichter wie im Süden, sondern genauso dicht. Das einzigste was das Weglos wandern im Norden schwieriger macht ist die überall verbreitete alpine Buschzone, die im süden, bis auf paar kaum erwähnenswerte Abschnitte, fast vollständig fehlt. Ich spreche jetzt von normalem Busch und Gestrüpp. Dazu kommt dann noch die alpine Nadelbuschzone, die im Norden auch ziemlich undurchdringlich ist. Im Süden sind die höchsten alpinen Nadelwaldabschnitte dagegen leicht durchwanderbar, jedenfalls da wo ich war.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Es gibt auch nichts anderes was einem das weglos wandern im Norden einfacher macht als im Süden, auch nicht die signifikant niedrigere Baumgrenze.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Im Norden liegt sie bei ca. 1600 m und im Süden bei ca. 2200 m (plus/minus).
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Dafür liegen die Talböden im Norden durchschnittlich 1000 m tiefer als die Talböden in den Trekkinggegenden des Südens.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Zitat von Mortias Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Oder würdest Du generell sagen, dass das Wandern in den nördlichen Rockies einfach grundsätzlich schwerer ist, man dafür aber mit absoluter Wildnis und Einsamkeit belohnt wird, welches (zumindest für Dich) die Strapazen rechtfertigt?
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Ja das Wandern ist in den nördlichen Rockies definitiv schwerer als im Süden, wobei ich mich jetzt nicht nur auf das weglos wandern allein beziehe, sondern auf das Wandern allgemein, also inclusive Trailnetz. Im Süden hast du halt ein sehr gutes und viel besseres Trailnetz als im Norden.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Obwohl ich auf meiner großen Rocky Mountains Traverse von 2008 durch Banff, Jasper & Umgebung durch einige schwierige weglose Abschnitte gekommen bin, lag mein durchschnittlicher Kilometerschnitt deutlich höher als im Norden, weil ich auch sehr oft und lange auf gute Trails gewandert bin.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Ja, ich würde sagen daß die absolute Wildnis und Einsamkeit, sowie großflächige Unerschlossenheit, die Nördlichen Rockies als Trekkinggegend in meinen Augen drastisch aufwertet. Das ist jetzt mein persönlicher Geschmack. Wer leichteres Wandern bevorzugt, dem werden die südlichen Rockies besser gefallen.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          In den Coast Mountains ist das Wandern dagegen noch schwerer wie in den nördlichen Rockies.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Zitat von Mortias Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Ach so, und noch ein Kommentar zum Wetter. Du hast ja geschrieben, dass der Sommer für die dortigen Verhältnisse sehr schlecht gewesen sei. Naja, und ich sehe da dann ständig Deine Bilder mit den genialen Aussichten und frage ich stets wann denn dann das wirklich schlechte Wetter kommt. Sprich das wo man mehrere Tage bei tiefhängenden Wolken und Dauerregen eigentlich gar nichts von der Landschaft mitbekommt. Soweit ich weiß hast Du das bei Deiner Lapplandtour ja selbst zu Genüge miterleben dürfen. Würdest Du daher sagen, dass es diesbezüglich in den nördlichen Rockies grundsätzlich freundlicher war als in Lappland?
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Naja bei dem wirklich schlechtem Wetter bin ich halt nicht gewandert sondern im Zelt liegengeblieben und habe keine Fotos gemacht
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Stimmt, auf meiner Lapplandtour hatte ich auch einen ungewöhnlich schlechten Sommer. Spontan auf die Schnelle fällt mir jetzt ein daß es auf meiner Lapplandtour mehrmals für mehrere Tage am Stück nonstopp geregnet hat.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Das hatte ich in den Rockies glücklicherweise nicht. Da war es halt nur wechselhaft und unbeständig, hin und wieder mal einen halben oder dreiviertel Tag Dauerregen, aber sonst fast dauerhaft nur Schauer. Man konnte also jeden Tag wandern, auch wenn ich oft erst Mittags oder Nachmittags gestartet bin.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Wirkliche Schönwettertage, also komplett regenfrei, konnte man locker an zwei Händen abzählen.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Zuletzt geändert von berniehh; 03.12.2019, 22:32.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          www.trekking.magix.net

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Dauerbesucher
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            • 21.08.2015
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            • 642
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Warum ist das Wandern in den Coast Mountains noch schwerer? (Ich kenne Wrangells St. Elias. Da ist der Busch teilweise wirklich die Hölle u.a. wegen devils club. Bin aber nicht sicher, ob das noch zu Coast Mountains zählt oder ob Du einen anderen Grund meinst.)

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Alter Hase
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              • 31.01.2011
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              • 2501
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Zitat von Shades Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Warum ist das Wandern in den Coast Mountains noch schwerer? (Ich kenne Wrangells St. Elias. Da ist der Busch teilweise wirklich die Hölle u.a. wegen devils club. Bin aber nicht sicher, ob das noch zu Coast Mountains zählt oder ob Du einen anderen Grund meinst.)
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Wrangell St. Elias kenne ich nicht, dafür Misty Fiords Wilderness, Stikine- LeConte Wilderness sowie die gesamte Umgebung auf kanadischer sowie Alaskaseite.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Ja, der Waldboden war großflächig mit devils Club bestanden, ein wahres Teufelszeug!!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Dazu kommt die undurchdringliche alpine Buschzone, durch die man kaum Wildpfade findet, im Gegensatz zu den nördlichen Rockies. Die Topographie ist in den Coast Mountains tendenziell auch steiler.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Auch wenn es in den Coast Mountains große Gletscherflächen gibt, auf denen man gut vorwärts kommt, ich bin da einmal 18 Tage am Stück über Gletscher gewandert, lag mein durchschnittlicher Kilometerschnitt niedriger wie in den nördlichen Rockies. Ohne die Gletschergebiete läge er sogar noch niedriger An einigen Tagen 4 bis 5 Kilometer in 10 Stunden!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Zuletzt geändert von berniehh; 03.12.2019, 23:12.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              www.trekking.magix.net

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Alter Hase
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                • 31.01.2011
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                • 2501
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                46.Tag (34):

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Der Morgen ist ziemlich ungemütlich, nur 5 Grad mit heftigem Regen und Windböen bis 9 Uhr. Danach beruhigt sich das Wetter. Bin froh daß mein Zelt das unbeschadet überstanden hat.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Um 11:45 breche ich endlich auf, bei weiterhin üblen Suppenwetter, Regen, regnerisch und permanente Schauer den ganzen Tag, nur mit paar kurze Unterbrechungen dazwischen, teils auch noch windig.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                meine Campstelle gestern am späten Abend


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                und so sieht es heute während einer Regenpause am Vormittag aus.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                weglos wander ich das linke Seeufer entlang










                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                nach anderthalb Kilometern erreiche ich das obere Ende des Sees.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                es ist immer noch grau und kalt, langsam fängt es wieder an zu regnen.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                auf Stein- und Geröllhang geht es weglos nach oben.




                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                im leichten Regen wander ich hoch zum Pass


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                nach 1h25 komme ich oben an.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Pass Nr. 22 (2011 m)



                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Blick zurück


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                den Einzugsbereich des Muskwa River verlasse ich nun endgültig. Laut Karte müsste hier auch der Northern Rocky Mountains Provincial Park zuende sein.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                auf der anderen Seite geht es ein sanftes Grashochtal abwärts


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Blick zurück zum Pass


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                schon bald fällt dieses Hochtal steil ab ins ziemlich verbuschte obere Ende des Prophet River Valleys.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Es ist immer noch nass und suppig, mit permanente Schauer.



                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                im Gegensatz zu den südlichen kanadischen Rockies, wo sich der niedrige alpine Nadelbaumbewuchs meistens gut durchwandern lässt, ist er hier in den nördlichen Rockies oft nahezu undurchdringlich. Man ist auf Pfade oder Wildpfade angewiesen um hier unten auf dem Talboden die Buschzone zu durchwandern.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Bevor ich versuche mich dort durchzuwühlen, bleibe ich erstmal noch oberhalb der Buschzone und traversiere grasige Bergrücken und Hänge Richtung talabwärts.





                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                zwanzig Minuten später finde ich eine kleine flache Stelle für mein Zelt, wo ich im Regen erstmal mein Mittagspausencamp aufschlage (1836 m).


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Eigentlich wäre dies eine Traumcampstelle, aber bei dem Wetter möchte ich hier definitiv nicht übernachten
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Nach zweieinhalb Stunden permanenter Schauer, teils mit Windböen, baue ich in einer Regenpause fluchtartig das Camp wieder ab und sehe zu schnell runter ins Tal zu kommen.




                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Weiterhin traversiere ich den alpinen Hang und laufe mich an steile Felsabbrüche fest. Es wäre zu riskant weiterzugehen! Daher drehe ich für ein kurzes Stück wieder um bis zu einer steilen Geröllrinne, die zwischen den Abbrüchen hindurch nach unten bis an die Buschgrenze führt. Dort kletter ich runter.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Blick das Prophet River Valley abwärts von oberhalb der Abbrüche


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                es geht hier steil nach unten.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                unten finde ich schmale verwachsene Wildpfade, auf denen ich mich durch die undurchdringliche alpine Nadelbuschzone zwänge.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                hier das nächste von links einmündene Nebental, das durch die Bachschlucht gequert werden muss.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                unten auf dem flachen Haupttalboden stoße ich im dichten Nadelwald durch Zufall auf ein altes Jägercamp, ein absolut perfektes Camp für mich. Der Regen wird wieder heftiger, daher schlage ich schnell mein Zelt auf.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Camp 46 (1450 m)


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Morgen will ich das Head Camp erreichen, das nur noch 12 Kilometer talabwärts liegt.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Zuletzt geändert von berniehh; 04.12.2019, 21:14.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                www.trekking.magix.net

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Fuchs
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  • 29.08.2009
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  • 1356
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Na da hast du die doch sicher ein Kilo mehr Zelt gewünscht an so einer ungeschützten Stelle?
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Wer nichts weiß muss alles glauben...

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Alter Hase
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    • 31.01.2011
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    • 2501
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Zitat von Pielinen Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Na da hast du die doch sicher ein Kilo mehr Zelt gewünscht an so einer ungeschützten Stelle?
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Ja stimmt schon, mit nem besseren Zelt könnte man sicher auch paar mehr Nächte unbeschwerter oberhalb der Baumgrenze zelten.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Es ist aber alles gutgegangen. Bei den wenigen windigen Nächten dieser Reise und der Tatsache daß man fast jeden Tag auch geschützte Campstellen finden kann, würde ich beim nächsten Mal wieder das Big Agnes mitnehmen.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    www.trekking.magix.net

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Fuchs
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      • 29.08.2009
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      • 1356
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Das hätte ich mir jetzt auch so gedacht!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Es sah nur sehr ungemütlich aus und du hast dir dort an der ausgesetzten Stelle sicher dein HB Soulo gewünscht.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      In Anbetracht des gesamten Rucksackgewichts wäre das ja nur ein wenig Mehrgewicht.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Zuletzt geändert von Pielinen; 05.12.2019, 08:42.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Wer nichts weiß muss alles glauben...

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Fuchs
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        • 29.08.2009
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        • 1356
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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Die Landschaft ist wirklich spektakulär und ich freue mich immer wenn’s weitergeht.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Zuletzt geändert von Pielinen; 05.12.2019, 08:42.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Wer nichts weiß muss alles glauben...

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Fuchs
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          • 10.06.2004
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          • 1232
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Ok, jetzt hast Du also wirklich mal richtig schlechtes Wetter gehabt. Danke auch nochmal zu Deinen ausführlichen Erklärungen. Das war sehr informativ. Und Deine letze Etappe hat ja nochmal richtig schön untermauert, wie schwer das Querfeldeinwandern in der Buschzone ist.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Alter Hase
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            • 01.03.2007
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            • 3702
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Vielen Dank für den ausführlichen Bericht

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Was hindert den hohen Nadelbaumwald im Hintergrund daran, sich in diesen Bereich auszubreiten? Sind das Spätfolgen früherer Waldbrände? Oder hat hier doch in historischer Zeit schonmal der Mensch eingegriffen, sprich war dieses Gebiet schon immer so menschenleer, oder war da schonmal etwas mehr los als heute?
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Ich würde davon ausgehen, dass in den Talbereichen wo es nicht zu sumpfig ist, die Nadelbäume die Dauerwald-Baumart ist. Nach einem Waldbrand entwickelt sich natürlich jedoch zuerst ein Vorwald aus so genannten Pionierbaumarten. Also Baumarten, die schneller wachsen und deren Samen durch Wind große Strecken überwinden können ("leichtsamige Baumarten"). Klassische Baumarten wären Birken oder auch Weiden und Pappeln. D.h. die abgebrannten Stellen werden zuerst durch solche Baumarten wiederbesiedelt. Dann irgendwann, wachsen da die ersten Nadelbäume, irgendwann sind die größer als die Pionierbaumarten und dunkeln diese aus, da die Pionierbaumarten relativ viel Licht benötigen und deswegen ja auch so gut auf den Freiflächen klarkommen. Die Pionierbaumarten verschwinden aus dem Bereich und ein geschlossener Nadelwald hat sich gebildet. Der wird dann irgendwann wieder gestört (z.B. durch Waldbrand) und das ganze beginnt von vorne. Waldbrände entstehen in solchen Gegenden meistens durch Blitzschlag.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Kleiner Försterexkurs in Waldbau
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Ich mag verdammen, was Du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass Du es sagen darfst. Voltaire.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Alter Hase
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              • 31.01.2011
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              • 2501
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              47.Tag (35):


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Blick von meinem Camp - trotz kühle 4 Grad am Morgen scheint das Wetter heute endlich mal wieder gut zu werden


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              ich verbringe einen entspannten Vormittag am Camp, bis meine Sachen einigermaßen trocken sind und wander gegen 11 Uhr los.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Vom Camp führt ein sehr verwachsener Pfad durch die dichte Buschzone, den ich nach kurzer Zeit wieder verliere. Weglos geht es weiter, zunächst dichter Busch, dann durch ein Sumpfgebiet zum Fluss. Im mehr oder weniger offenem Flussbett wander ich abwärts zu einer größeren Talgabelung.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              im sumpfigem Gelände suche ich mir meinen Weg zum Fluss


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Trojan Peak (2899 m)




                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              der Trojan Peak an der Talgabelung

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Ich wander weiter talabwärts auf Mischung zwischen verwachsenen Pfad und weglos durchs weite offene Stein- und Gestrüppflussbett.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              kurz darauf muss ich mich auf sehr verwachsenem Pfad durch diese undurchdrngliche Buschzone zwängen.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Hier blickt man talabwärts



                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              dann wieder leichtes Wandern übers offene Flussbett


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              der Prophet River muss einige Male gefurtet werden.



                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Im Flussbett stoße ich auf frische Fußspuren von heute und denke noch, da muss doch gerade eben noch jemand vorbeigekommen sein. Vermutlich ein Angestellter der Outfitter, die das Head Camp für die Saison einrichten.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Kurz darauf treffe ich ihn, den ersten Menschen seit meinen Start am Muncho Lake vor 35 Tagen:


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Mike, 69 Jahre alt, ein Jäger aus Fort Nelson.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Mike hat sich zusammen mit seinem Bruder vor fünf Tagen von Peter Villers zum Head Camp einfliegen lassen. Sein Bruder ist heute morgen alleine aufgebrochen über einen Pass zum Akie River, um dort nach Wild Ausschau zu halten. In drei Tagen will er zurücksein, dann werden beide am Head Camp von Peter Villers wieder abgeholt.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Mike war vor 20 Jahren schonmal hier und sagt damals war das gesamte Tal noch voll mit gut bewanderbaren Pfaden, aber heute ist alles zugewachsen.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Mike ist jetzt auf dem Weg zurück zum Head Camp und wir entscheiden uns zunächst zusammen dorthin zu wandern.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Nach einer Weile hat er es sich aber anders überlegt und will nun doch hierbleiben.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Bald stoße ich wieder auf den Pfad und folge ihn flach weiter talabwärts. Der Weg verliert sich zwar immer mal wieder, aber findet sich später wieder. Zweieinhalb Stunden später erreiche ich die Landebahn beim Head Camp.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Prophet River Valley


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              auf dem Weg zum Head Camp


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              der Fluss muss noch einige Male gefurtet werden


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              gut folgbarer Pfad


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              dann erreiche ich die Landebahn beim Head Camp, nach fünf Stunden vom letzten Camp.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              die Landebahn


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              das Camp ist verlassen, kein Mensch da. Im Hintergrund sieht man ein altes Waldbrandgebiet.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Als erstes steige ich hoch zu meinem Essenskarton, der sich rechts in dem "above the ground cache" befindet



                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Alles ist noch da. Obwohl das Cache überdacht ist, hat der Karton ein klein wenig Regen abbekommen. Da die Lebensmittel aber dick in Plastik gewickelt waren, war alles noch unversehrt. Sogar die anderthalb Kilo Butter waren nach 37 Tagen noch in einem Top-Zustand.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              hier findet man super Campstellen.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Camp 47 & 48 (1333 m) - der ideale Spot für einen Ruhetag


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Ich mache mir einen gemütlichen Restnachmittag.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Seitdem wir meinen Karton eingeflogen hatten, waren definitiv schon Leute hier im Camp. Die Hütten sind alle schön hergerichtet mit Feuerholz etc... und auch die Verwüstung durch den Bär wurde beseitigt. Die Pferde wurden von ihrem paar Tage entfernten Wintercamp hierhergetrieben und grasen auf und neben der Landebahn. Die Jagdsaison kann also beginnen. Es ist der 4. August.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              48.Tag (36):
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Heute wird ein entspannter Ruhetag im Camp, ich relaxe, mache mir eine heisse Dusche und sortiere meinen Proviant.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Nun habe ich wieder Essen für über 15 Tage und der letzte Abschnitt des Treks kann beginnen. Vom Wiedereinstieg am Muncho Lake habe ich nun schon 440 Kilometer.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              entspannter Ruhetag im Camp


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              mehrere Hütten stehen hier


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              und meine idyllische Campstelle

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              49.Tag (37):

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Als ich heute vormittag gegen elf Uhr starte ist Mike noch nicht aufgetaucht. Vermutlich campt er irgendwo am Fluss und wartet auf die Rückkehr seines Bruders. Irgendwann heute sollten sie aber das Head Camp erreichen, denn morgen werden sie von Peter abgeholt.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Ursprünglich wollte ich die zehn Kilometer zurück talaufwärts wandern, bis zur Talgabelung am Trojan Peak und dann links hoch über einen sanften Pass zum Akie River. Da ich aber nicht den gleichen Weg wieder zurück will, entscheide ich mich stattdessen ein bis zwei Kilometer talabwärts zu wandern, dann nach rechts in ein Nebental rein und über einen unbekannten Pass ins Keily Creek Valley. Die Kartenblätter fehlen mir teilweise für diese Route und ich kann auch nicht sicher sagen ob der Pass überhaupt machbar ist, aber mal schauen was mich dort erwartet.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              zunächst folge ich einen guten Pfad zum Prophet River und furte.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              orographisch rechts führt dieser gut folgbare Pfad durch Wald talabwärts. Der Hauptpfad, auf dem die Pferde hierhergetrieben wurden, verläuft einen Kilometer entfernt auf der anderen Talseite.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              nach einem Kilometer endet der Wald und ich komme in diese riesige Buschzone eines alten Waldbrandgebietes (1294 m).

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Der Pfad ist ab hier sehr verwachsen und schwer zu folgen. Er wurde vor Jahrzehnten mal von den Stämmen freigesägt, aber jetzt sieht der Pfad nicht mehr benutzt aus.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Anderthalb bis zwei Kilometer weiter mündet von rechts das Nebental ein, in das ich rein will. Der verwachsene Pfad führt das Prophet Valley weiter abwärts und ich finde keinen Pfad ins Nebental rein, auch keine Wildpfade und niemand würde sich freiwillig durch diesen undurchdringlichen Mörderbusch dort reinplackern

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Also entscheide ich kurzerhand das Prophet Valley weiter abwärts zu wandern um das nächste von rechts einmündene Nebental hochzusteigen.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Paarhundert Meter weiter löst sich der verwachsene Pfad komplett auf. Nun geht es auch im Haupttal nicht mehr weiter und ich sehe daß es bestimmt noch zwei Kilometer bis zum Ende der Buschzone sind, wo der normale Wald wieder beginnt.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Kurzerhand entscheide ich hier direkt nach oben zu steigen bis zur Buschgrenze. Zunächst finde ich einen Wildpfad, der sich entlang einer Bachrinne gut aufwärts folgen lässt. Irgendwann wird auch das zu schwierig und ich finde einen anderen Wildpfad, der durch den dichten Busch den sanften Hang entlang führt wieder zurück talaufwärts, dann nach links rumtraversierend direkt in das Nebental rein, in das ich ursprünglich wollte.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              schwieriges Buschgelände eines alten Waldbrandgebietes.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Hier blickt man zurück Richtung Head Camp, das man von hier aus nicht mehr sehen kann und dahinten am Fuße des Bergrückens liegt.



                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              nun bin ich in meinem Nebental und steige hier runter zum Fluss. Nach 4 Stunden vom Head Camp endet die Buschzone dort vorne endlich mal.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              als der normale Nadelwald beginnt, wird das Vorwärtskommen gleich wieder deutlich einfacher, teils weglos und teils schmale Wildpfade.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Blick talaufwärts - morgen geht´s dahinten irgendwo über den Pass.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Es ist ein attraktives Tal.



                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              zeitweise wird es dann etwas schluchtig


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Bald finde ich eine Top-Campstelle, wo ich mein Zelt aufschlage.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Camp 49 (1480 m)



                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Blick vom Camp


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              ich kundschafte meinen morgigen Weiterweg Richtung talaufwärts schonmal aus.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              diese Wasserfallstufe geht es hoch.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Blick zurück von oberhalb der Wasserfallstufe.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              oberhalb des Wasserfalles wird das Tal offener.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              noch schnell paar Fotos machen und dann wieder zurück zum Camp......

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Zuletzt geändert von berniehh; 16.01.2020, 22:48.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              www.trekking.magix.net

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Fuchs
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                • 29.08.2009
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                • 1356
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Wieder mal genial! Toller Platzbfür einen Ruhetag mit viel Auslauf.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Wer nichts weiß muss alles glauben...

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Alter Hase
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  • 31.01.2011
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  • 2501
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  50.Tag (38):
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Mit 9 Grad ist es recht mild, dafür aber bedeckt mit zeitweise Regen. Später klart es auf und die Sonne kommt raus.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Um 10:30 wander ich los......


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  weglos folge ich das Flussbett talaufwärts


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  das Tal steigt an und die Bäume werden weniger und niedriger


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  die Landschaft wird alpiner


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Blick zurück talabwärts


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  gleich kurvt sich das Tal scharf nach links


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  nochmal Blick zurück talabwärts


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  hinter der Linkstalkurve verschwindet die Vegetation und es wird grau-geröllig




                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  es geht sanft hoch zum Pass. Das Gelände ist einfach und ich finde diese Gegend echt faszinierend


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Blick zurück talabwärts




                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  nach 4h20 erreiche ich die Passhöhe.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Pass Nr. 23 (2140 m)
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Es scheint auf der anderen Seite sehr steil abzufallen



                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Hammer Aussicht - hier blickt man zurück vonwo ich gekommen bin.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  und hier runter zur anderen Seite




                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  auf der anderen Seite geht es einen 200 m hohen Steilhang runter, Geröll mit Felsstufen.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Ich lasse meinen Rucksack auf dem Pass liegen und kundschafte erstmal eine Abstiegsroute aus, wofür ich eine Stunde benötige. Zum Glück ist der Abstieg machbar, es geht dann sehr vorsichtig und langsam dort runter.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Laut Karte müsste ich ab hier im Redfern-Keily Provincial Park sein. Dieser Park soll das Endziel meines Treks sein.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Blick vom Pass.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Dieses Nebental wander ich weglos abwärts. Es mündet dort vorne ins breitere Keily Creek Valley ein.









                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  als der Steilhang geschafft ist wird das Gelände wieder einfacher.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Hier blickt man zurück auf meine Abstiegsroute.



                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  im Schnelltempo braut sich dahinten was zusammen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Blick zurück auf meinen Pass, der sich in eine fette Gewitterfront gehüllt hat. Aber zum Glück bin ich ja inzwischen unten.



                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  nach drei bis vier Kilometern beginnt das Tal ins Keily Creek Valley abzufallen und ein heftiges Regenschauer beginnt.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  nach dem Gewitter kommt die Sonne schnell wieder raus. Hier geht es runter ins breite Haupttal des Keily Creeks.




                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Keily Creek Valley (1340 m)
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Ich stoße auf einen sehr verwachsenen Pfad


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Eine super Gegend ist dies hier.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Eigentlich hatte ich hier mit einen deutlich besseren Pfad gerechnet, denn das Keily Creek Valley ist eines der Haupttäler dieses recht gut zugänglichen Provincial Parks. Der Keily Creek mündet nämlich irgendwann ins Besa River Valley ein, wo man auf den Quadweg zum Redfern Lake stoßen würde. Bis dorthin wären es aber noch mindestens zwei Tagesmärsche. Ich wander in die entgegengesetzte Richtung, also talaufwärts......


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  auf Mischung zwischen verwachsenem Pfad und weglos über weite offene Talsenken wander ich heute noch zwei Kilometer talaufwärts.






                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  als ich eine gute Stelle finde, schlage ich mein Zelt auf.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Camp 50 (1344 m)


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  51.Tag (39):

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Das Wetter ist mal wieder frustrierend, 10 Grad, Anfangs noch Regen, dann grau und nieselig. Man sieht nichts von den Bergen. Ich bleibe erstmal im Zelt und wander erst gegen 12:20 los, als es nicht mehr regnet und die Wolkendecke etwas höher gestiegen ist.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Ich wander weiter talaufwärts, meist im offenen weiten Flussbett. Manchmal geht es kurz auf verwachsenen Pfad durch Wald und klatschnassen Busch, aber meistens weglos.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Keily Creek Valley



                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Nach einer halben Stunde fängt es wieder an zu regnen. Da es nach einem Dauerregen aussieht schlage ich schnell mein Zelt auf. Glücklicherweise hört der Regen überraschend schnell wieder auf, aber da mein Zelt eh schon steht, nutze ich die Gelegenheit für eine längere Mittagspause und wander gegen 14:15 weiter.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Mittagspausencamp


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  und weiter geht´s
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Blick talaufwärts - vor dem Berg dahinten gabelt sich das Tal und ich muss den linken Zweig hoch zum nächsten Pass.





                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Blick zurück talabwärts


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  kurze Sonnendurchbrüche hellen die Landschaft ein wenig auf. Aber den Pass werde ich heute nicht mehr schaffen, dafür ist es schon zu spät. Bin froh wenn ich es noch bis kurz hinter der Talgabelung schaffe.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  wie gehabt geht´s weglos weiter im Flussbett und der Fluss muss einige Male gefurtet werden.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  dieses Tal ist echt beeindruckend



                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Nach dreieinhalb Kilometern erreiche ich die Talgabelung und das Tal steigt in einer Stufe an. Im herrlichen dichten Wald finde ich sogar mögliche Campstellen, direkt vor einem Wasserfall. Aber es ist mir noch zu früh zum campen und ich folge einen alten verwachsenen Pfad durch Wald die Talstufe hoch.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  der Wasserfall stürzt die Talstufe runter


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Blick zurück von oberhalb der Talstufe



                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Oberhalb der Stufe lichtet sich der Wald zu einer großen Busch- und Gestrüppsenke. Der Pfad löst sich hier auf. Weglos oder auf verwachsene Wildpfade plackere ich mich durch den Busch, mit der bösen Vorahnung ab hier möglicherweise keine guten Campstellen mehr zu finden

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Am anderen Ende der Buschsenke finde ich in einen kleinen alpinen Waldabschnitt, am Fuße des Hanges, doch noch eine ganz gute Campstelle, leider ohne Bach. Zum Wasser holen muss ich wieder ganz zurück durch den Busch bis zur Abbruchkante, wo ein kleines Rinnsal fließt. Das Wasser im Hauptfluss ist mir zu schlammig. Das würde zur Not zwar gehen, aber um den Fluss zu erreichen müsste ich mich auch erstmal eine Weile durch den Busch plackern.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Mit viereinhalb Kilometern habe ich heute nicht viel geschafft, aber das Wetter war mir über den Großteil des Tages auch zu schlecht.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Busch- und Gestrüppsenke oberhalb der Talstufe


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Blick in den linken Talzweig. Die Wasserfallstufe dahinten sieht übel aus, hoffentlich komme ich da morgen hoch
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Dieser Pass führt rüber ins Akie River Valley....



                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  super Gegend hier beim Camp


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Camp 51 (1440 m)


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  zum Wasserholen gehe ich zurück zur Talstufe


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  nun ist endgültig Feierabend und das gemütliche kochen im Zelt beginnt
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Zuletzt geändert von berniehh; 11.12.2019, 22:29.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  www.trekking.magix.net

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Fuchs
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    • 29.08.2009
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    • 1356
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Vor unerwarteten nächtlichen Besuch scheinst du ja auch keine Angst zu haben?
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Wer nichts weiß muss alles glauben...

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Fuchs
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      • 29.10.2013
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      • 1352
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      tolle Ecke, gute Fotos!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Danke und Grüße von Tilmann
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      http://www.foto-tilmann-graner.de/

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Anfänger im Forum
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        • 30.11.2012
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        • 29
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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Hallo berniehh,

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        eine tolle Wanderung und schöner Bericht!!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Könntest du evtl. das Bild mit dem "gemütliches kochen im Zelt" rausnehmen?

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Ich persönlich halte es,nicht für richtig im Bärengebiet im Zelt zu kochen,
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        daher fände ich es gut das Bild aus dem Bericht rauszunehmen.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Hauptsächlich geht es ja auch um die armen Bären, die aus versehen einen Wanderer fressen weil der sich nicht an die Regeln hält. Hinterher wird dann der böse Bär erschossen.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Siehe auch bitte:
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        https://www.worldinsteps.com/verhalten-im-baerengebiet/

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Soll nicht böse gemeint sein jeder kann ja machen was er will, aber man muss es ja nicht unbedingt veröffentlichen.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          GELÖSCHT
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Dauerbesucher
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          • 05.07.2003
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          • 607
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Hallo berniehh,

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          eine tolle Wanderung und schöner Bericht!!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Könntest du bitte das Bild mit dem "gemütliches kochen im Zelt" im Netz lassen? Wer nicht in der Lage ist, selber zu beurteilen, ob er im oder vorm Zelt kochen kann, hat in dieser Wildnis sowieso nix verloren.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Danke!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Anfänger im Forum
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            • 30.11.2012
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            • 29
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Zitat von BigKahuna Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Hallo berniehh,

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            eine tolle Wanderung und schöner Bericht!!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Könntest du bitte das Bild mit dem "gemütliches kochen im Zelt" im Netz lassen? Wer nicht in der Lage ist, selber zu beurteilen, ob er im oder vorm Zelt kochen kann, hat in dieser Wildnis sowieso nix verloren.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Danke!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Ich möchte hier keine große Diskussion starten, bitte macht was Ihr wollt. Lasst es drin oder auch nicht.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Allerdings gibt es allgemein anerkannte Regeln wie man sich im Bärengebiet verhalten sollte,zum Schutz der Bären, das kann man überall nachlesen.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Wenn jemand meint er muss sich nicht daran halten dann eben nicht , aber das zu veröffentlichen finde ich nicht gut.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Gerade wenn man für sich in Anspruch nimmt "etwas in der Wildnis verloren zu haben" hat man dann nicht auch sowas wie eine Vorbildfunktion? Besonders auch um die Wildnis zu erhalten.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Fuchs
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              • 29.10.2013
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              • 1352
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Hi Kodiak,
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              deine Gedanken kann ich ja verstehen. Aber die allgemein anerkannten Regeln werden außerhalb von touristisch intensiv besuchten Parks/Reservaten/Schutzgebieten regelmäßig relativiert. Würden sie eine durchgesetzte Gültigkeit haben, gebe es keine Siedlungen/Hütten/Straßen.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Vergiss bitte nicht, wo sich Bernie bewegt. Es ist weit ab von jeglicher menschlichen Frequentierung.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Mit strikter Einhaltung div Bären-Regeln (die sich durchaus regional unterscheiden), wäre diese Tour nicht durchführbar. Schon die notwendigen Food-Container kann kein Mensch tragen. Und wenn Bernd hier von einem Bär gefressen wird, wird sich niemand die Mühe machen, das Tier zu töten. Es wäre schlicht nicht möglich, den Problembär überhaupt aufzuspüren.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              http://www.foto-tilmann-graner.de/

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Anfänger im Forum
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                • 30.11.2012
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                • 29
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Hier ein Absatz aus dem verlinktem Artikel:

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Bären haben eine sehr gute Nase und können Düfte meist kilometerweit ausmachen. Was du definitiv vermeiden möchtest, ist nachts von einer schnuppernden Nase geweckt zu werden. Hierzu solltest du Schlaf-, Koch- und Lagerplatz in einer Dreiecksform anlegen – das sogenannte „Bär“-Muda-Dreieck:-) – und auf alle Fälle verhindern, dass du etwas Duftendes (aus Versehen) mit ins Zelt nimmst. Unter „Duftendes“ fallen Lebensmittel, Abfälle aber auch Kosmetikartikel wie z.B. Zahnpaste. Diese duftenden Gegenstände solltest du bärensicher aufbewahren. Auch sämtliche Utensilien, die du für die Essenszubereitung gebraucht hast, Fischereiartikel und Kleider, die du zum Kochen bzw. Fischen anhattest zählen als duftende Gegenstände! Die Fische nimmst du am besten gleich beim Wasser aus und entsorgst dort die Innereien (Schwimmblase aufstechen).

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Ehrlich gesagt glaube ich nicht das sich diese Regel außerhalb von touristisch intensiv besuchten Parks/Reservaten/Schutzgebieten regelmäßig relativiert. Riechen Bären außerhalb von Parks schlechter? Die schreiben "dass du etwas Duftendes (aus Versehen) mit ins Zelt nimmst." also ich weiß nicht warum man das dann absichtlich machen sollte? geschweige denn im Zelt kochen.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Erfahren
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  • 03.08.2018
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  • 177
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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Einer der relevantesten Faktoren bei Konflikten zwischen Bär und Mensch ist die Anzahl der Menschen in einem Gebiet. In Jasper im Stadtmuseum hängen z.B. Geschichten und Fotos darüber, wie Kinder noch Mitte des letzten Jahrhunderts, zum Spaß die Bären mit Stöcken aus der Stadt Richtung Fluss geprügelt haben. Zu nennenswerten Konflikten kam es dort erst, als die Stadt gewachsen ist, immer mehr Touristen kamen und als Folge die Menge an zugänglichem Müll als Nahrung für die Bären gewachsen ist.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Analog verhält es sich mit den Regeln in hochfrequentierten Nationalparks in Canada. Wegen der hohen Anzahl von Gästen muss man restriktivere Regeln vorsehen.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Im Übrigen wird außerhalb von Nordamerika mit dem Thema sowieso komplett anders umgegangen. Bspw. ist mir innerhalb Europas kein einziges Gebiet bekannt wo es überhaupt solche Verhaltensregeln gäbe, auch wenn es in Italien, Slowenien, Norwegen, Schweden, etc. durchaus noch Bärenpopulationen gibt.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Zum Schluss noch ein kleiner Tipp zur Quellenkunde: ich würde nicht unbedingt den Travel-Blog von Bibbi und Tina als absolute Referenz in Sachen Outdoorverhalten heranziehen. Bei deinem Link geht's darum per Affiliate Marketing Kohle zu machen und um nichts weiter.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Dauerbesucher
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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    • 900
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Leichtes offtopic aber ich muss das grade loswerden : Das ist das erste mal dass ich so einen Blog anklicke, ich war bisher nur hier im Forum unterwegs. Wenn man geht über "zu Fuss" und dann auf "über 7 Tage" wird man da als "trekking Profi" bezeichnet, dann kommt ein hinweis wenn einem das eine Nummer zu groß ist solle man kürzere Tracks ausprobieren und am Ende steht was von großer Herausforderung, weil man Campingplätze von verschiedenen Anbietern buchen muss.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Da fragt man sich schon in was für einer Parallelwelt wir hier leben mit den typischen Zelttouren. bzw wie man den Begriff Trekking definieren sollte.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    @chuck norris good post!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Alter Hase
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      • 30.05.2007
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      • 3996
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      OT: Kinners, das kann echt nicht angehen. Diese ganze Diskussion ist absolut unnötig.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Grund 1: Wir sind in einer sehr entlegenen Gegend, die Bärenpopulation dort kennen wir nicht, scheint aber niedrig zu sein so selten wie Bernie Bären sieht. Die chancen dafür wären noch rel. hoch, da er viel an den Flüssen entlang läuft.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Grund 2: Die Bären kennen den Geruch von Bernies Lebensmitteln höchstens von den Jägern in den Camps, wenn überhaupt
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Grund 3: Es ist hochsommer, die Bären haben andere Nahrungswuellen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Grund 4: Niemand der den Bericht liest wird wegen des Fotos anfangen im Zelt zu kochen, wenn er es vorher aus welchen Gründen auch immer, nicht gemacht hätte.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      So möchtig ist die krankhafte Neigung des Menschen, unbekümmert um das widersprechende Zeugnis wohlbegründeter Thatsachen oder allgemein anerkannter Naturgesetze, ungesehene Räume mit Wundergestalten zu füllen.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      A. v. Humboldt.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Fuchs
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        • 29.08.2009
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        • 1356
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Wie man ja sieht, ist das ein Jagdgebiet, jeder zutrauliche Bär wird sofort erschossen.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Die wissen das und gehen den Menschen aus dem Weg, so wie die Elchbullen.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Ich, eher ängstlich, würde doch schlecht schlafen.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Sehr sehr schön:
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Zuletzt geändert von Pielinen; 13.12.2019, 09:08.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Wer nichts weiß muss alles glauben...

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Fuchs
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          • 16.07.2013
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          • 1555
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Die Jagd auf Grizzlies ist seit 2 Jahren in BC verboten. Haben die aber bestimmt noch nicht gemerkt. Auch zuvor wurde nicht einfach abgeknallt - hoffentlich.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Dauerbesucher
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            • 13.08.2006
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            • 796


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Vielleicht kann der Mod diese Diskussion aus diesem "Tourenbericht" ausgliedern.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Kommentar


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            • Pielinen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Fuchs
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              • 29.08.2009
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              • 1356
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Zitat von bananensuppe Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Vielleicht kann der Mod diese Diskussion aus diesem "Tourenbericht" ausgliedern.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              So ein Bericht lebt aber auch durch die interessante Diskussion!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Das Kochfoto im Zelt sieht ja sehr gemütlich aus.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Zitat von Katun Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Die Jagd auf Grizzlies ist seit 2 Jahren in BC verboten. Haben die aber bestimmt noch nicht gemerkt. Auch zuvor wurde nicht einfach abgeknallt - hoffentlich.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Schwer bewaffnete Jäger lassen sich bestimmt nicht den Proviant klauen.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Hier liest sich das anders:
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              http://tuchodiriveroutfitters.com/bearwolf/
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Zuletzt geändert von Pielinen; 13.12.2019, 09:26.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Wer nichts weiß muss alles glauben...

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Anfänger im Forum
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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                • 29
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                anbei nochmal ein link zur offiziellen Seite von bcparks.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                http://www.env.gov.bc.ca/bcparks/explore/misc/bears/

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Staying Safe in Bear Country
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                We share many of our provincial parks with bears. BC Is home to both grizzly bears and black bears. Bears are extremely sensitive to human disturbance and activity. Avoiding an encounter is the best way to protect both yourself and bears.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Fuchs
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  • 16.07.2013
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  • 1555
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Zitat von Pielinen Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Hier liest sich das anders:
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Die Kundschaft ist halt leicht zu beeindrucken. Dann bring mal den Grizzly-bear-tag mit. Trophyhunter sind übrigens allgemein nicht sonderlich wohlgelitten. Killing for fun, sehr heroisch.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Alter Hase
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    • 31.01.2011
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    • 2501
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Ich sehe es folgendermaßen:
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Bären meiden den Kontakt zu Menschen.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Wenn man seinen Proviant irgendwo 100 m abseits vom Zelt deponiert und der Bär findet es, betrachtet er es als herrenlos herumliegendes Essen und nimmt es sich. Man bemerkt den Verlust erst am nächsten Morgen und hat nun eventuell einen Problembären.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Wenn ein Bär sich einem Zelt nähert, in dem Essen gelagert ist, wird er es nicht anrühren wenn er merkt dass da auch noch ein Mensch mit drin ist, sondern sofort das Weite suchen. Daher nicht in Panik geraten und sich leise bemerkbar machen wenn sich ein Bär vorm Zelt befindet. Schon zweimal so bei mir passiert. Das ist natürlich keine Garantie, aber für das Worst Case Szenario hätte man ja noch das Pfefferspray.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Bären haben überhaupt kein Interesse an eine Konfrontation mit Menschen. Bis vor kurzem wurden in den nördlichen Rockies nocht Grizzlies gejagt und Schwarzbären werden da immer noch gejagt.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Auf vielbegangenen Standardtreks, mit fest installierten Bärenboxen auf den Campsites, benutzt man die natürlich, falls man keine tragbaren Bärenkanister mithat.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Das größte Risiko beim Kochen im Zelt ist nicht die Gefahr vom Bären überrascht zu werden, sondern die Gefahr sich beim Kochen das Zelt abzufackeln.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    www.trekking.magix.net

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      • 642
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Wo ich höllisch aufpassen würde: Übernachtungen an relativ häufig von Paddlern frequentierten Flüssen. Auch wenn man dort selbst alles "richtig" macht (Bärenkanister, Kochen weit weg vom Zelt usw.), besteht eine gar nicht mal so geringe Chance, dass es dort wegen früheren Bär-Mensch Begegnungen Problembären gibt, die einen in der Nacht im Zelt angreifen. Gab schon einige Todesfälle.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Wenn man hingegen dort unterwegs ist, wo kaum jemand läuft (so wie Bernie) scheint mir das auch relativ ungefährlich.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Fuchs
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        • 31.10.2017
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        • 1914
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        So interessant diese Diskussion auch ist, sie zeigt mir warum (neben der mir innewohnenden Faulheit) ich eher reserviert bin, einen Reisebericht zu veröffentlichen.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Reisebericht sehe ich nun mal primär Betricht über eine getane Reise und keine Diskussionsplattform für Nebenkriegsschauplätze....

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Sorry, my2ct.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        So, und jetzt freue ich mich auf die Fortsetzung von Berniehh
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Zuletzt geändert von Bambus; 14.12.2019, 10:49.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          GELÖSCHT
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Dauerbesucher
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          • 05.07.2003
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          • 607
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          OT:
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Zitat von Pielinen Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Schwer bewaffnete Jäger lassen sich bestimmt nicht den Proviant klauen.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Doch, tun sie. Selbst ihre Beute müssen Sie im Zweifel dem Bären überlassen, wenn der sie entdeckt, bevor sie geborgen werden kann.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Und auch in BC dürfen Grizzlies noch gejagt werden - durch die First Nations (Indianer).

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Alter Hase
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            • 30.05.2007
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            • 3996
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Zitat von berniehh Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            [...]

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Das größte Risiko beim Kochen im Zelt ist nicht die Gefahr vom Bären überrascht zu werden, sondern die Gefahr sich beim Kochen das Zelt abzufackeln.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Oh ja, da hast Du recht!!!! Mich wunderte es vorher schon, aber ich wollte dazu lieber nichts sagen um keinen Tsunami der Kommentare auszulösen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            So möchtig ist die krankhafte Neigung des Menschen, unbekümmert um das widersprechende Zeugnis wohlbegründeter Thatsachen oder allgemein anerkannter Naturgesetze, ungesehene Räume mit Wundergestalten zu füllen.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            A. v. Humboldt.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Alter Hase
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              • 31.01.2011
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              • 2501
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Zitat von Mika Hautamaeki Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Oh ja, da hast Du recht!!!! Mich wunderte es vorher schon, aber ich wollte dazu lieber nichts sagen um keinen Tsunami der Kommentare auszulösen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Mit dem Gaskocher ist es aber noch relativ sicher. Als ich vor einigen Jahren noch meinen Benzinkocher hatte, ist jedesmal beim anwerfen des Kochers eine Stichflamme bis kurz unters Zeltdach hochgeschossen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              www.trekking.magix.net

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Kommentar


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              • berniehh
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Alter Hase
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                • 31.01.2011
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                • 2501
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                52.Tag (40):

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Es ist mal wieder grau bewölkt und sieht stark nach Regen aus.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Trotzdem wander ich um 8:40 los, aber meine geplante Gletscherpassquerung, rüber in ein Nebental des Akie Rivers, habe ich abgehakt. Das werde ich bei dem Wetter wohl nicht machen.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Stattdessen will ich einen niedrigeren unvergletscherten Pass direkt rüber ins Akie River Valley queren.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Für beide Pässe muss ich talaufwärts die Wasserfallstufe hochsteigen, und das ist momentan noch meine größte Sorge


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                die Wasserfallstufe dahinten muss ich auf jeden Fall hoch.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                ich folge einen sehr verwachsenen Wildpfad durch die dichte Busch- und Gestrüppzone.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Hier blickt man zurück zum letzten Camp.



                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                dann mal kurz offenes Flussbett - der Pfad löst sich auf und für den Rest des Tages geht es komplett weglos.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Mein ursprünglich geplanter vergletscherter Pass liegt links vom Wasserfall. Der niedrige Pass, den ich stattdessen nehmen will, rechts davon.



                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                am Ende des steinigen Flussbettes geht es diese Talstufe mit Wasserfall hoch


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                oberhalb der Talstufe weiter auf steinigem Gestrüppboden.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Es fängt jetzt an zu nieseln. Falls es noch schlimmer werden sollte, komme ich heute möglicherweise nicht mal mehr über den niedrigen Pass, aber hier schon zu campen habe ich überhaupt keine Lust.



                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Blick zurück

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Das endgültige Talende wird von einer 200 m hohen Felsstufe mit Wasserfall abgeschlossen. Nach 1h20 erreiche ich den Fuß dieser Stufe und lasse meinen Rucksack erstmal liegen um eine Aufstiegsroute auszukundschaften. Eine Stunde brauche ich dafür. Rechts vom Wasserfall steige ich im Zickzack den Steilhang hoch. Mein Pickel ist dafür notwendig, um an einigen sehr steilen ausgesetzten Stellen Stufen zu hacken. Die ganze Zeit ist es grau mit Niesel und leichtem Regen.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                auf nach oben im Schmuddelwetter








                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                dann geht es mit Gepäck dort hoch. Talabwärts klart es langsam auf.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                gleich geschafft! Hier oben ist das Wetter immer noch schmuddelig


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                oberhalb des Wasserfalles erreiche ich diesen kleinen See auf 1818 m Höhe in einer kargen Steinlandschaft. Dies ist bereits die Passhöhe.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                ich setze mich hin für die Mittagspause und nun fängt es auch hier langsam an aufzuklaren




                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                jetzt kommen sogar schon die ersten Sonnenstrahlen durch


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Blick zurück zum letzten Camp


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                ich lasse meinen Rucksack am See liegen und steige für eine bessere Aussicht auf einen kleinen Hügel - das Wetter wird im Schnelltempo immer besser


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                dahinten geht es runter ins Akie River Valley, wo ich absteigen will.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                coole Gegend hier oben






                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                letzter Blick zurück in das Tal aus dem ich hochgestiegen bin.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                da geht´s runter zum Akie River





                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                auch auf dem Gletscherpass verziehen sich jetzt die Wolken. Spontan entscheide ich von hier aus nicht zum Akie River runterzusteigen, sondern nun doch noch meinen ursprünglich geplanten Gletscherpass zu queren, auch wenn ich ihn Gedanklich schon längst abgehakt hatte.




                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                über Steine, Geröll und später Felsabschnitte geht´s weiter hoch zur Gletscherzunge. Hier blickt man zurück zum See.




                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                auf 1950 m Höhe erreiche ich das Eis. Mit Steigeisen geht es nun sanft den Gletscher hoch.








                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                nach nur 2 Kilometer auf Eis erreiche ich die flache sanfte Passhöhe.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                1h40 vom Mittagspausensee, eine Hammer Gegend



                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Pass Nr. 24 (2178 m)




                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                auf der anderen Seite geht es sanft wieder bergab.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Den Redfern-Keily Provincial Park verlasse ich laut Karte nun erstmal wieder.





                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                auf der anderen Talseite liegt der Ithaca Glacier und der Gipfel hinten links am Horizont ist der 3024 m hohe Mount Ulysses, der höchste Berg der Muskwa Range & der nördlichen Rockies.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                anderthalb Kilometer vom Pass verlasse ich den Gletscher und steige rechts auf Fels- und Steinrücken, die ich weglos weiter nach unten wander.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                die Aussicht ist der Hammer








                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                unterhalb der Gletscherzunge komme ich runter auf dieses Stein- und Geröllbasin.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Von Norden ziehen immer mehr dunkle Wolken auf. Ein Gewitter ist im Anmarsch!!



                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Im Hintergrund der Ithaca Glacier mit meinen eigentlich geplanten vergletscherten Pass für morgen. Der Pass selber sieht zwar einfach aus, aber der Aufstieg zum Gletscher verdammt steil. Vermutlich wird es aber schon irgendwie gehen.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Das unstabile Wetter macht mir momentan noch am meisten Sorgen und daß ich da deswegen morgen nicht rüberkomme.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Schnell will ich eine Zeltstelle finden bevor das Gewitter startet. Da ich auf dem Geröllbasin aber nichts gutes finde steige ich eine weitere Talstufe runter auf´s nächste flache Basin, das grün mit den ersten niedrigen Nadelbäumen bewachsen ist.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Das Gewitter nähert sich im Schnelltempo, ich schaffe es nicht mehr rechtzeitig bevor es losgeht und schlage im heftigem Platzregen schnell mein Zelt auf. Bis auf die Haut klatschnass verziehe ich mich erstmal und muss dabei zunächst mein Zeltinneres von den Wasserlachen befreien und trockenwischen.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Regencamp auf 1854 m, nach 3h10 vom Mittagspausensee.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Nach einer Stunde hört der Regen endlich wieder auf und paar Sonnendurchbrüche schaffen es durch die Wolkendecke.



                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                auch wenn die Gegend schön ist, will ich heute noch runter ins Tal steigen und wander gegen 17:00 weiter.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Im Hintergrund der Ithaca Glacier.



                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                am Ende des Basins fällt es steil und tief hinab in ein dicht bewaldetes Nebental des Akie Rivers.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Der Abstieg gestaltet sich als nicht ganz so einfach. Riesige dick bemooste Felsbrocken liegen hier überall rum, mit tiefe Löcher dazwischen, die teilweise vollständig mit einer Moosschickt bedeckt sind. Sehr langsam taste ich mich vorran, dabei vor jedem Schritt erstmal mit dem Stock abtasten, ob kein Loch unter der Moosschicht lauert.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Manchmal kann ich durch die Bäume runter zum Fluss blicken, der wie eine unfurtbare reissende braune Schlammbrühe aussieht
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Den Fluss muss ich auf jeden Fall furten, egal ob ich den nächsten Gletscherpass mache oder stattdessen eine Talroute wähle. Sonst sitze ich hier in der Falle

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Mein Gedanke war daß ich vermutlich am Flussufer campen werde, in der Hoffnung daß der Wasserstand bis morgen früh sinkt.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                auf 1275 m erreiche ich den Fluss.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Überraschenderweise kann ich an einer ausgebreiteten Stelle sogar heute abend noch furten.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Super Gegend


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Weglos wander ich erstmal talabwärts, auf der Suche nach der nächstbesten Campstelle. Dies ist ein wildes abgelegenes Tal, mit düsterem dick bemoosten Urwald. Selbst im Wald sind keine Wildpfade zu finden.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                kurz darauf finde ich ein kleines Plätzchen für mein Zelt direkt am Fluss, gerade rechtzeitig bevor ein Dauerregen beginnt, der die ganze Nacht andauert.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Camp 52 (1273 m)
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Zuletzt geändert von berniehh; 14.12.2019, 18:11.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                www.trekking.magix.net

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Lebt im Forum
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  • 15.09.2011
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  • 5177
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Unwahrscheinlich schöne Bilder. Bei vielen musste ich an Sibirien denken (wo ich auch noch nie war ). Und überlegen, wie ich diese Strapazen gepackt hätte (also gar nicht). Die Einsamkeit wohl auch nicht. Lustig, der Rucksack sieht immer total hingeschmissen aus, wie so ein verirrter Findling
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Das Leben ist schön. Von einfach war nie die Rede.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Fuchs
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    • 31.10.2017
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    • 1914
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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Supertolle Gegend mit beeindruckenden Ausblicken! Das ist ein echtes Highlight!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      • 16.07.2013
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      • 1555
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      OT:
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Und auch in BC dürfen Grizzlies noch gejagt werden - durch die First Nations (Indianer).
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Da die nur in Form von kostenlosen Hosteln vorkommen in der Gegend, habe ich auf diese Kleinigkeit verzichtet

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Alter Hase
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        • 12.05.2013
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        • 2707
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Das nennt man ja mal Wetterglück, dass es genau da aufgerissen hat, also du über den Pass wandern wolltest! Dieser PAss ist ja sehr beeindruckend.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Fuchs
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          • 19.06.2014
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          • 2101
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Bisher mein Favorit unter deinen Camps. Ein Traum in grün.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Der Wald sieht weniger dicht und deutlich älter aus als viele Waldabschnitte davor, oder trügt der Schein?
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Russian Roulette is not the same without a gun. - Lady Gaga

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Alter Hase
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            • 31.01.2011
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            • 2501
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Zitat von Intihuitana Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Bisher mein Favorit unter deinen Camps. Ein Traum in grün.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Der Wald sieht weniger dicht und deutlich älter aus als viele Waldabschnitte davor, oder trügt der Schein?
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            daß der Wald weniger dicht ist als anderswo täuscht, denn mein Zelt steht ja auf einer kleinen Flusslichtung. Die Wälder in diesem Tal zählen schon mit zu den dichten Wäldern dieser Tour.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            www.trekking.magix.net

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Alter Hase
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              • 31.01.2011
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              • 2501
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              53.Tag (41):

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Heute ist der fünfte Tag seit meinem Aufbruch vom Head Camp.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Es hat die ganze Nacht geregnet und das Wetter ist immer noch grau und suppig, leichter Regen mit teilweise etwas Wind bis 14 Uhr.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Bei dem Kackwetter kann man echt nur Talrouten nehmen, wenn überhaupt. Weglose Passquerungen und dann auch noch vergletscherte Pässe sind ausgeschlossen.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Warten im Zelt bis der Regen aufhört

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Nach der Mittagspause um kurz vor 15 Uhr wander ich los. Ich bin froh heute überhaupt noch loszukommen. Es ist immer noch grau bewölkt mit hin und wieder paar Regentropfen.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Weglos wander ich talabwärts, oft im düsteren verwunschenen Mooswald. Auf dem weichen unebenen Moosboden lässt es sich anstrengend laufen, dafür gibt es aber nur wenig Unterholz.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Bald stoße ich auf erste vage erkennbare Wildpfade, die sich jedoch kurz darauf wieder auflösen. Weiter talabwärts werden die Wildpfade häufiger und sind auch mal für etwas längere Abschnitte folgbar.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Nebental zum Akie River - der erste Kilometer führt heute im nervigem Geplackere durch einige dicht verbuschte Flussuferabschnitte.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              für die ersten paar Kilometer bleibe ich orographisch links, meist im Wald. Das Tal fällt in starken Stromschnellen leicht ab.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              wann immer flache offene Flussbettabschnitte auftauchen, nutze ich die für ein schnelleres Vorwärtskommen.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Blick zurück auf meine Abstiegsroute von gestern






                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              die offenen Flussbettabschnitte häufen sich


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Blick talabwärts.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Nach einigen Kilometern wird das Tal breiter und die offenen Flussenken ziehen sich recht lang dahin. Auf den weiten Senken ist der Fluss problemlos furtbar und ich wechsel paarmal die Seite. Das Vorwärtskommen ist nun gut.






                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Nach 7 Kilometern tauchen plötzlich große Sumpflächen auf, die sich über den ganzen Talboden erstrecken. Das Wandern wird nun nervig und ich versuche orographisch links am Fuße des Hanges am Waldrand zu bleiben, in der Hoffnung auf trockenem Boden. Aber auch hier ist das Gelände nicht so angenehm und alles voll mit Gestrüpp


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              für zwei Kilometer geht es durch Sumpf




                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              und dann komme ich wieder in einen begehbaren Mooswald, der sich für die nächsten anderthalb Kilometer gut durchwandern lässt.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              kurz bevor der Wald endet und wieder eine weite Sumpffläche beginnt, finde ich eine gute Campstelle. Von links mündet ein Bach aus einem Nebental ein, aus dem ich Wasser schöpfe.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Camp 53 (1116 m)
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Mit zehneinhalb Kilometern in viereinhalb Stunden habe ich heute doch noch gut was geschafft.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              54.Tag (42):


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              es ist ein kalter Morgen mit Null Grad, aber dafür scheint heute ein Traumwetter zu werden.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Hier der Bach bei meinem Camp.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Ich warte noch bis die ersten Sonnenstrahlen den Waldboden erreichen und wander gegen 10:40 los, weglos weiter talabwärts.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Es sind noch über drei Kilometer bis dieses Nebental ins Akie River Valley einmündet.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Zunächst geht es weiter durch ein Sumpfgebiet, meist am Fuße des linken Hanges. Nerviges Gelände durch gestrüppigen Wald.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              dann endet der Sumpf und ich wander durch Wald und Gestrüpp direkt am Flussufer entlang.




                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              eine herrliche Gegend




                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              nach 1h25 erreiche ich den breiteren Akie River auf 1071 m. Bei diesem Foto war mein Objektiv beschlagen.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Der Akie River entspringt auf der Westseite der Muskwa Range, fließt dann in Südwestlicher Richtung aus den nördlichen Rockies raus und mündet nach 100 Kilometern in den Finlay River, einen nördlichen Quellfluss des Peace Rivers. Der wiederum quert die Rockies von West nach Ost und fließt in die riesige Waldebene östlich der Rockies, dann nach Nordosten und wird zum Slave River. Hinter dem Great Slave Lake wird der Fluss zum mächtigen Mackenzie River und mündet schließlich nach tausenden Kilometern ins Nordpolarmeer.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Ich folge das Tal nach Süden abwärts. Der breite, aber klare blaue Fluss ist nun wohl nicht mehr furtbar, ausser vielleicht an sehr ausgebreiteten Stellen. Ich probiere es gar nicht erst, sondern bleibe die ganze Zeit orographisch links.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Zunächst ist das Wandern schwierig und langsam durch sehr plackerigen Wald, im auf und ab über felsige Bergrücken, kaum Wildpfade und wenn dann nur für kurze Abschnitte.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Akie River


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              irgendwann wird das Flussufer besser bewanderbar, zunächst über große Felsbrocken und dann auf schmalem verwachsenem Pfad.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Akie River

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Zwei Stunden später erreiche ich den Beginn einer Schlucht. Hier mache ich erstmal gemütlich am Ufer in der Sonne Mittagspause.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Eigentlich müsste ich nun erstmal meine weitere Route auskundschaften, denn den verwachsenen Pfad von eben habe ich komplett verloren. Ich vermute daß er links über bewaldete Rücken und dann nach Osten in ein Nebental reinführt. Am oberen Ende dieses Nebentales führt ein niedriger Sattel rüber ins Sikanni Chief River Valley, wo ich hinwill.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Um an den linken Hang zu kommen, wo ich den Pfad vermute, müsste ich mich eine ganze Weile weglos durch eine Mörderbuschzone plackern oder für bestimmt einen Kilometer wieder zurück talaufwärts wandern Auf beides habe ich keine Lust und eine Sicherheit daß ich den Pfad dort wiederfinden werde gibt es auch nicht.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Also entscheide ich mich die Schlucht zu durchqueren, bis von links der Nebenfluss einmündet und diesen dann hochwandern.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Ich bleibe auf der linken Flusseite, aber direkt am Ufer zu wandern ist meistens nicht möglich. Es wird ein sehr schwieriges Geplackere die steilen Hänge rauf und runter durch Wald und Busch.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Blick zurück aus der Schlucht raus.




                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              ich bleibe auf der linken Flusseite, das Vorwärtskommen ist hart und langsam.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Nach 1h10 wird es mir zu schwierig und ich steige den sehr steilen Hang hoch aus der Schlucht raus. Hier blickt man zurück in die Schlucht.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Nun geht es für eine Stunde weglos im sanften auf und ab durch niedrigen dichten Wald und Busch über einen weiten Rücken, bis ich auf einen gut sichtbaren Pfad stoße, der runter in das besagte Nebental führt.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              es geht runter in das Nebental


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              unten am Fluss auf 1013 m, nach 1h20 von der Schlucht.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Ich folge den Pfad talaufwärts. Er ist gut folgbar und einigermaßen freigesägt, es scheint eine häufiger berittene Route zu sein. Der Pfad quert den Fluss ständig hin und her. Einmal furte ich, nach etwas rumsuchen finde ich eine mögliche Stelle. Es war aber recht heftig und das muss man nicht unbedingt wiederholen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Für den Rest des Tages bleibe ich orographisch links, auch wenn der Pfad oft auf der anderen Flussseite verläuft und ich viel weglos wandern muss.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              zweites Nebental zum Akie River.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Es ist ein schönes Tal





                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              nach über zwei Stunden finde ich eine perfekte Campstelle im Wald direkt am Fluss.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Camp 54 (1062)
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              www.trekking.magix.net

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Fuchs
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                • 10.07.2008
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                • 2381
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Optisch eine herrliche Wald-Berg-Fluss-Landschaft!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Sie zu Fuß zu durchqueren ist echt eine ziemlich Herausforderung!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Der blaue Akie River ist ja wunderschön!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Alter Hase
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  • 12.05.2013
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  • 2707
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Bei diesen Abschnitten meine ich zu merken, wieviel Erfahrung du hast und wieviel Sicherheit dir das gibt - das sichere Gefühl, wo es "schon irgendwie geht" und wo es sich nicht lohnt und eine Alternative gefunden werden muss. Für mich ist das sehr beeindruckend!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Alter Hase
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    • 31.01.2011
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    • 2501
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    55.Tag (43):

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Es ist wolkenlos und 1 Grad am Morgen, alle Zeichen stehen auf Traumwetter
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Ich warte noch bis die Sonne meinen Zeltplatz erreicht.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Beim kleinen Spaziergang am Morgen sehe ich auf der anderen Flusseite zwei große Elche. Als sie mich erblicken verziehen sie sich sofort im Busch. Leider hatte ich meine Kamera im Zelt gelassen.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Mein Zeltplatz am Morgen


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Um 10:35 wander ich los. Es geht weiter talaufwärts, weglos am Fluss entlang. Zunächst bleibe ich auf der orographisch linken Seite


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    aber ohne Pfad ist es teilweise echt hart


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    aber die Landschaft ist geil

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Irgendwann wird mir das zu nervig und auf der nächsten ausgebreiteten Senke furte ich rüber auf die andere Seite, wo ich auf den Pfad stoße. Ab nun ist das Vorwärtskommen einfach und der Pfad wird immer besser.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Es geht weiter abwechselnd im Flussbett und durch Wald. Der Fluss wird noch etliche Male gefurtet, aber im Vergleich zu gestern abend ist der Wasserstand deutlich gesunken und an ausgebreiteten Stellen nur knietief.




                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    der niedrige Sattel zum Sikanni Chief River kommt langsam näher.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    der Pfad verliert sich auf den offenen Senken wieder, was aber kein Problem ist.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Nach über 7 Kilometern kurvt sich das Tal nach links und ich muss geradeaus über den sanften Waldpass.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    hier blickt man um die Linkstalkurve - dies ist eine super Gegend


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    der Berg in der Bildmitte ist der Mount Ulysses, mit 3024 m der höchste Berg der nördlichen Rockies.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Vor ein paar Tagen habe ich ihn von der anderen Seite aus gesehen.







                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Blick zurück talabwärts.....

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Den Pfad finde ich erstmal nicht wieder. Nach der Mittagspause verlasse ich das Tal und folge zunächst einen schmalen Wildpfad in ein kleines Nebental rein, entlang einer flachen Waldterasse 100 bis 150 m oberhalb der Bachschlucht.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Blick durch die Bäume oberhalb der Bachschlucht


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    nach anderthalb bis zwei Kilometern finde ich den Pfad wieder.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    der Pfad ist gut freigesägt, lässt sich schnelll bewandern, sieht aber länger nicht von Menschen benutzt aus.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    über flache Gras- und Gestrüpplichtung überquere ich den Sattel (1405 m)


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    kurz darauf erreiche ich diesen kleinen See (1379 m), der oberste See im Sikanni Chief River Valley


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    der nun teils wieder verwachsene Pfad führt durch herrlich knorrigen Wald am Ufer entlang.




                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    vor mir liegt das Seeende, wo sich der Pfad verliert und auch erstmal nicht wiederfindet - es geht dann für einen Kilometer weglos durch ein übles Sumpf- und Gestrüppgelände.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    dann erreiche ich den einige Kilometer langen Sikanni Chief Lake (1375 m)


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    um aus dem Sumpf- und Gestrüppgelände rauszukommen gehe ich nach dahinten in den Wald


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    durch dichten Wald folge ich zunächst weglos das linke Ufer.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Leider finden sich hier keine guten Campstellen.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Da es spät wird und ich langsam mal eine Campstelle brauche, verlasse ich das Ufer, in der Hoffnung den Pfad bald wiederzufinden.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Und tatsächlich, ein ganzes Stückchen vom Ufer weg stoße ich wieder auf den Pfad mit frische Fußspuren und Pferdeäpfel von heute. Es sind also vor kurzem Leute hier langgeritten.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Ich folge den Pfad noch für einen Kilometer. Es geht im sanften auf und ab durch Wald, bis ich um 20:30 bei einem Bach Schluss für heute mache. Nach etwas rumsuchen finde ich eine brauchbare Campstelle.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Camp 55 (1417 m)

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    56.Tag (44):

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Eigentlich müsste ich jetzt nur noch das Sikanni Chief River Valley abwärts wandern bis zum Beginn der Straße. Das wäre der direkteste Weg. Aber ich will ja noch einen Schlenker zum Redfern Lake machen.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Das Wetter sieht wieder gut aus, aber es ist kühl und mein Zelt nass vom Tau. Ich warte noch bis die Sonne hinter den Bäumen hervorkommt, aber das dauert ewig und um 11 wander ich endlich los.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Ich folge den Trail durch Wald weiter talabwärts im leichten auf und ab über Bergrücken den sanften Hang entlang. Dies ist der beste und freigeschlagenste Pfad seit langem. Kein Wunder, die Zivilisation rückt immer näher.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    der beste Pfad seit langem




                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    im Hintergrund der 2574 m hohe Sikanni Chief.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    nach einigen Kilometern führt der Pfad runter zum Fluss auf 1333 m.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    im Hintergrund der Sikanni E4 (2568 m)



                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Nach 2h20 mündet von links der Fluss aus dem nächsten größeren Nebental ein. Dieses Tal will ich hoch zum Redfern Lake.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Hier sehe ich einen Grizzly, der aber kurz darauf in den Wald verschwindet, noch bevor ich meine Kamera schussbereit hatte.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    ich verlasse den Pfad und wander weglos im flachen Flussbett das Nebental aufwärts.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Blick zurück auf den Sikanni E4


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    das Wandern ist zunächst noch einfach.






                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    dann wird´s härter. Das flache Flussbett endet gleich und dann geht´s abseits vom Fluss durch die dichte Buschzone, weglos oder auf vage erkennbare Wildpfade.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    später wirds wieder deutlich einfacher




                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    plötzlich stoße ich auf diesen Pfad, der vermutlich die ganze Zeit abseits vom Fluss durch Wald und Busch verlaufen ist. Nun also entspanntes Wandern.






                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Nebental zum Sikanni Chief


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    kurz darauf finde ich diese Traumcampstelle, im letzten höheren Nadelwaldabschnitt bevor der sehr dichte niedrige Bergnadelwald beginnt. Mit 4h15 war heute nur ein kurzer Wandertag.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Camp 56 (1410 m)



                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    am Abend nochmal kurze Sonnendurchbrüche
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Zuletzt geändert von berniehh; 20.12.2019, 20:47.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    www.trekking.magix.net

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Alter Hase
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      • 01.03.2007
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      • 3702
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Sehr schön, danke Dass Du Dir die Mühe eines so ausführlichen Berichts machst

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Die Bilder von den gut begehbaren Pfaden hast Du im Harz gemacht?
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Ich mag verdammen, was Du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass Du es sagen darfst. Voltaire.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Kommentar


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      • berniehh
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Alter Hase
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        • 31.01.2011
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        • 2501
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Zitat von Der Foerster Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Die Bilder von den gut begehbaren Pfaden hast Du im Harz gemacht?
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Wenn man sich die Berge weg denkt könnten die Pfade durchaus im Harz liegen.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Wobei es im Harz so schöne und wenig begangenen Waldpfade doch fast nur noch in der verbotenen Nationalpark-Kernzone gibt
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        www.trekking.magix.net

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Alter Hase
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          • 31.01.2011
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          • 2501
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          57.Tag (45):

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Heute ist der 45.Tag seit meinem Wiedereinstieg am Muncho Lake und der 9.Tag seit dem Weitermarsch vom Head Camp.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Das Wetter verspricht wieder schön zu werden. Es wäre dann schon der vierte Schönwettertag in Folge, was es auf dieser Reise noch nicht gegeben hat.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Heute geht es weiter Richtung Redfern Lake. Dabei soll der letzte hochalpine Pass dieser Tour überquert werden. Es wird landschaftlich also auch der letzte wirkliche Top-Highlighttag der Northern Rockies Traverse.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Um kurz nach acht starte ich, folge weiter den Pfad talaufwärts durch niedrigen alpinen Nadelwald, der dann lichter und verbuschter wird.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Blick zurück talabwärts.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Der Pfad wird verwachsener und verliert sich langsam.



                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          ich komme ins offene alpine Gelände und nach dreieinhalb Kilometern löst sich der Pfad ganz auf.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          die alpinen Berge am Talende rücken näher. Die restlichen 14 Kilometer des heutigen Tages geht es durch wegloses Gelände.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          der 2825 m hohe Mount Penelope. Direkt dahinter liegt der Mount Ulysses, den man leider nicht sehen kann.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          hier muss ich mir eine Route durch tiefer eingeschnittene verbuschte Bachschluchten suchen.




                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          in der Bachschlucht mache ich erstmal Frühstückspause


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          dann geht´s auf der anderen Seite wieder hoch....


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          ....auf recht steilem Hang


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          oben wirds wieder flach.






                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          der letzte Busch verschwindet bald und es geht durch offenes alpines Gelände sanft bergauf Richtung Pass.




                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          leichtes wegloses Wandern in atemberaubender landschaft






                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          und vor mir der Pass




                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          das alpine Grasland verschwindet bald


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          das letzte Stück auf steilem Geröllhang




                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          der Gletscherberg dahinten ist der Mount Penelope




                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          drei Stunden von meiner Frühstückspausenstelle erreiche ich die Passhöhe.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Pass Nr. 25 (2178 m)



                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Super Blick runter zu anderen Seite. Dieses Tal wander ich abwärts.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Hier gleich links unten sieht man einen kleinen Bergsee und weiter abwärts eine Kette von drei Seen. Der letzte davon ist der Redfern Lake und der Vorletzte der Fairy Lake, mein Tagesziel für heute.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Der Abstieg ist sehr steil, ich kundschafte erstmal ohne Gepäck aus. Ein direkter Abstieg ist nicht möglich weil vertikale Felsabstürze den Weg versperren. Ich muss vorsichtig und langsam nach links den sehr steilen Stein- und Schotterhang oberhalb der Abbrüche traversieren, dann runter auf winzigem steinigem Basin mit kleinem Gletscher.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          gefährlicher wegloser Abstieg.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          als ich das kleine Basin auf 2063 m erreiche liegt der gefährlichste Abschnitt hinter mir.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          auf recht steilem Moränenrücken geht es weiter nach unten.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Der kleine Bergsee da unten scheint eine gute Stelle für die Mittagspause zu sein.



                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          gleich geschafft


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          kleiner Bergsee auf 1833 m mit erste alpine Grasflächen. Nach 1h45 vom Pass mache ich hier Mittagspause.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Blick zurück zum Pass


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          vom Bergsee fällt das Tal steil ab. Über alpine Grasrücken geht es weglos da runter.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Seit dem Pass bin ich wieder im Redfern-Keily Provincial Park.



                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          es geht runter auf eine flache Flusssenke.






                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          die erste Senke


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          es geht dann runter auf die zweite Senke. Die ist schon schwieriger und voll mit Gestrüpp.




                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Blick zurück zum Pass




                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Blick in ein Nebental


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          hier geht´s runter auf die dritte Senke mit größerem namenlosen See auf 1583 m.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          dieser See hat einen Durchmesser von 700 Metern. Ich folge das rechte Ufer.




                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          hier am Seeausfluss wäre eine mögliche Campstelle, aber es ist mir zu windig und ausgesetzt zum campen.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          vom Seeausfluss fällt das Tal weiter ab.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          hinter dem nächsten Bergrücken fällt es steil für 200 m ab zum Fairy Lake. Dort unten will ich campen! Einige kurze Schauer kommen jetzt runter.






                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          ich suche mir eine Abstiegsroute


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          gleich unten......


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          hier wo der Fluss in den See einmündet finde ich eine absolute Traumcampstelle


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Camp 57 (1360 m), nach 9h20 und 17,5 Kilometer vom letzten Camp.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Ein Stückchen weiter längst hat vor kurzem jemand anderes gecampt, mit einer recht frischen Feuerstelle, die nicht älter wie paar Tage sein kann.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Ich rechne damit morgen am Redfern Lake Leute zu treffen, denn dieser See bildet das Kernstück dieses Provincial Parks und ist ein beliebtes Camp- Angel- und Jagdziel für Einheimische.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Heute Abend genieße ich hier beim Camp aber noch die Abgeschiedenheit
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          www.trekking.magix.net

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Alter Hase
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            • 12.05.2013
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            • 2707
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Das Bild vom Fairy Lake mit dem eingezeichneten Camp 57 gefällt mir bisher am allerbesten. Wunderbare Landschft und toller Bericht, dankeschön!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Alter Hase
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              • 31.01.2011
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              • 2501
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Zitat von rumpelstil Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Das Bild vom Fairy Lake mit dem eingezeichneten Camp 57 gefällt mir bisher am allerbesten.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              ja das war eine super Gegend und das Camp 57 zählt sicher auch mit zu den besten Campstellen der gesamten Tour
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              www.trekking.magix.net

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Alter Hase
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                • 31.01.2011
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                • 2501
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Falls sich jemand für den Redfern-Keily Provincial Park interessieren sollte, hier mal ein paar allgemeine Informationen über diesen abgelegenen Park:

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Auf der offiziellen Parkwebseite steht ganz oben als erstes folgender Satz:

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Redfern-Keily Provincial Park contains some of the most scenic landscapes in the Northern Rocky Mountains and provides backcountry tourism opportunities on an international level.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Dieser Satz klingt ja erstmal sehr vielversprechend, wobei ich mich frage was genau wohl mit "international level" gemeint ist?
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Falls sich da nur auf die spektakuläre Landschaft bezogen wird, kommt das sicherlich hin. Im Redfern-Keily Provincial Park liegen die höchsten Berge der nördlichen Rockies und drei größere Seen, der Redfern Lake, Fairy Lake und Trimble Lake.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Dieser Park ist erreichbar in einem 80 Kilometer langen Abstecher vom Alaska Highway zum Redfern Lake und der Weg ist nur mit Quads befahrbar.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Für Einheimische aus der Region ist dieser Park daher ein beliebtes Ziel, aber für ausländische Touristen ein noch völlig unbeschriebenes Blatt. Einfach deshalb weil der Park so schwer erreichbar ist und man mit normalen Fahrzeugen nicht hinkommt. Die allerwenigsten ausländischen Touristen werden wohl ein Quad zur Verfügung haben.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Ohne Quad ist dieser Park nur zu Fuß, per Pferd oder Wasserflugzeug erreichbar.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Wenn man auf der Parkwebseite auf "activities" und "hiking" geht, ist da die Rede von einem Trailsystem. Insgesamt soll es drei Trails geben, wortwörtlich heisst es:

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Hiking Trails:
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Two very important features of Redfern-Keily Provincial Park are the trail systems into the area; one trail follows Nevis Creek and the Besa River to Redfern Lake, and a second trail follows the Sikanni Chief River to Trimble Lake. Another trail links Trimble Lake to the Besa River, completing a loop.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Diese Information ist absoluter bullshit!!!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Bei den ersten beiden Trails zum Redfern Lake und Trimble Lake handelt es sich um Quadfahrwege. Die würde ich höchstens als Anfahrtsfahrwege zum Park bezeichnen, aber niemals als hiking trails. Nur der dritte Trail vom Trimble Lake zum Besa River ist tatsächlich auch ein Trekkingpfad. Auf den komme ich im nächsten Post noch zu sprechen.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Zusammenfassend kann man folgendes sagen:
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Wenn man die beiden oben geposteten Zitate auf der offiziellen Parkseite liest, könnte man zu den Eindruck gelangen daß der Redfern-Keily Provincial Park ein international beliebter Park mit einer guten Trekkinginfrastruktur ist.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Die Wahrheit ist jedoch folgendes:
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Wer gerne in abgelegene, nicht leicht erreichbare Wildnisregionen reist, fernab der üblichen Standardrouten, für den ist der Redfern-Keily Provincial Park ein absolutes Traumziel!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Trekkingmöglichkeiten sind im Überfluss vorhanden, allerdings nur für Erfahrene, die es lieben sich weglos durch Busch und Wildnis zu schlagen.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                So, nun geht es weiter mit meinem Bericht:

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                58.Tag (46):

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Das Wetter ist mal wieder schön und um 10:30 starte ich. Mein nächstes Ziel ist der Redfern Lake.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Zunächst folge ich einen alten sehr verwachsenen Pfad das linke Seeufer entlang durch Wald. Teils ist der Pfad noch einigermaßen gut folgbar, teils aber nur sehr schlecht.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Nach anderthalb Kilometern verlasse ich das Seeufer und steige nach links weglos durch Wald über einen weitläufigen Bergrücken, zwischen Fairy Lake und Redfern Lake.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                hier mündet der Fluss in den Fairy Lake - am anderen Ufer im Wald lag mein Camp.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Fairy Lake (1360 m)


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                über einen Bergrücken geht es vom Fairy Lake zum Redfern Lake


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                hammer Aussicht vom Bergrücken (1640 m).
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Links der Fairy Lake, rechts der Redfern Lake.



                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Redfern Lake


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Redfern Lake


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Redfern Lake
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Die Sicht ist heute leider ein wenig diesig.



                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Redfern Lake


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                steil geht es durch Wald runter zum Redfern Lake


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Redfern Lake (1257 m)


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                hier mache ich erstmal Mittagspause




                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                die nächsten dreieinhalb bis vier Kilometer wander ich weglos das Südufer entlang bis zum Seeausfluss, meist auf Steinstrand.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Hier blickt man zurück talaufwärts.





                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                auf dem größten Teil der Strecke ist das Seeufer leicht bewanderbar


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                am anderen Ufer sehe ich die Hütte.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Der Quadfahrweg, der vom Alaska Highway zum Redfern Lake führt, wird vermutlich bei der Hütte enden.



                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                dann passiere ich dieses motorisierte Schlauchboot. Die Eigentümer sind vermutlich irgendwo im Wald unterwegs.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Ich wander weiter......



                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Halben Kilometer weiter erreiche ich den Seeausfluss. Hier blickt man zurück talaufwärts.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Direkt beim Ausfluss sehe ich auf der anderen Flussseite ein Camp im Wald. Vermutlich das Camp der Schlauchbootbesitzer. Aber auch hier ist kein Mensch zu sehen.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Eigentlich müsste am Redfern Lake mein Trek enden. Auf der anderen Flussseite muss auch irgendwo der Quadweg verlaufen. Es sind noch 80 Kilometer zum Alaska Highway.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Ich hasse Quadwege! Um per Anhalter rauszutrampen sind sie nicht wirklich geeignet und zum Wandern stinklangweilig, d.h es wäre eine sehr unattraktive Trekkingroute

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Daher bleibe ich auf der orographisch rechten Seite des Besa Rivers und wander weglos raus zum Sikanni Chief River. Habe also tatsächlich keine Leute am Redfern Lake getroffen.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Besa River - weglos wander ich am Ufer entlang flussabwärts


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                es geht durch weiches nasses Moorland und Wald.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                eine schöne Wildnis


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                kleiner Flickenteppich aus Tümpeln, Moor, Sumpf und Wald.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Blick zurück Richtung Redfern Lake






                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                nach einem Kilometer mündet der Besa River in einen anderen See ein.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Auf den Karten steht kein Name, daher nenne ich ihn mal Unterer Redfern Lake.





                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                die Rocky Mountains lasse ich langsam hinter mir.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                als das Ufer zu sumpfig wird, wander ich weglos auf trockenem Waldboden ein Stückchen abseits vom See.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                dann wieder zurück zum See




                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                als der See zuende ist, geht es weiter am Besa River entlang, das Ufer ist meist moorig.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                eine traumhaft schöne Wald- und Flusslandschaft


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Besa River






                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                schönes Abendlicht....


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                etwa anderthalb bis zwei Kilometer vom letzten See finde ich auf einer Anhöhe über den Fluss ein kleines trockenes Plätzchen für mein Zelt.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Camp 58 (1250 m)



                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Blick vom Camp runter zum Fluss
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Zuletzt geändert von berniehh; 22.12.2019, 20:57.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                www.trekking.magix.net

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Fuchs
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  • 10.06.2004
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  • 1232
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Also die letzten Tage mit den Seen sind ja nochmal megaspektakulär. Das ist wirklich kanadische Rockies at it's best.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Alter Hase
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    • 31.01.2011
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    • 2501
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    59.Tag (47):


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Blick vom Camp am Morgen

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    7 Grad, blauer Himmel, heute ist schon der sechste Schönwettertag in Folge Ich hätte nicht gedacht hier diesen Sommer noch sowas zu erleben.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Mein heutiges Ziel ist der Trimble Lake, ein guter Tagesmarsch entfernt. Um 10:25 wander ich los, weiter weglos am Flussufer entlang.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Manchmal finde ich vage erkennbare Wildpfade.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    zunächst folge ich weiter den Besa River abwärts


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    immer wieder geht es über offene Gestrüppflächen und durch feuchte Moorgebiete.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Besa River







                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Der Flussuferbereich scheint dann generell feuchter und mooriger zu werden.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Daher verlasse ich nach einer Stunde den Fluss, steige die Waldböschung hoch und wander dann weglos und flach durch gut begehbaren Wald.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    hier ist das Vorwärtskommen noch gut.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Zwei Kilometer weiter wird der Wald allerdings schwieriger.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Den auf meiner Karte eingezeichneten Pfad, der vom Besa River Richtung Sikanni Chief River führen soll, müsste ich schon längst erreicht haben. Anscheinend existiert er nicht, ich finde jedenfalls keine Spur davon.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    1h40 nach Verlassen des Flusses komme ich zurück zum Besa River und wander weiter am Ufer entlang.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Kurz darauf sehe ich am anderen Ufer eine vierer Gruppe Angler, die offensichtlich mit Quads angereist sind. Es sind die ersten Menschen seitdem ich Mike vor zwölf Tagen traf, und zusammen mit Mike auch die einzigsten Menschen in den gesamten 61 Tagen vom Muncho Lake zur Sikanni River Ranch.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Durch Winken grüße ich sie. Die vier gucken erst etwas komisch, winken dann aber freundlich zurück.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    weglos geht es weiter am Fluss entlang.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Vor mir die Hügelkette der Rocky Mountain Foothills, auf die ich nun zusteuere.




                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Dann verlasse ich den Besa River endgültig, wander weglos durch hügeliges Waldland und hoffe dabei auf den Pfad zu stoßen, der laut Karte vom Besa River zum Trimble Lake führt.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    immer mehr moorige Lichtungen tauchen auf.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    und einige kleine moorumgebene Seen.




                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    dann müssen einige größere üble Sumpfgebiete durchquert werden, wo man teilweise tief im Wasser versackt.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Der ganze Untergrund wabbelt unter mir, als ob ich über einen See laufe, der von dichtem Pfanzenteppich bedeckt ist.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Ein paarmal war mir das Gelände nicht geheuer, wo ich ein Stückchen wieder umkehre um eine andere Route zu suchen.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Den Trail vom Besa River zum Trimble Lake habe ich immer noch nicht erreicht, obwohl ich schon fast am Fuße der Rocky Mountain Foothills bin. Existiert er überhaupt, frage ich mich langsam?
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Schließlich kreuze ich den Trail doch noch, wobei ich ihn fast übersehe


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Trail vom Besa River zum Trimble Lake - auf dem ersten Blick nicht als Trail erkennbar.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Der Trail ist eine geschlagene Schneise durch Wald, so ziemlich wieder verwachsen, vermutlich ein Wintertrail.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    er lässt sich aber gut folgen. Es sind noch 6 Kilometer zum Trimble Lake


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    es geht durch ein weites Wald- und Moorgebiet. Der Trail wird im Sommer von Wild begangen, ist meistens als schmaler Pfad erkennbar.






                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    in der Regel ist der Trail gut begehbar, solange er nicht durch Sumpf führt.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    die offenen Sumpfflächen sind dagegen etwas nervig, der ganze Boden wabbelt beim Wandern und oft geht man knöcheltief im Wasser.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    weites Hochmoorgebiet auf 1300 m


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    nach sechs Kilometern erreiche ich den Trimble Lake auf 1267 m


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    der Trail folgt Richtung Osten das Ufer, ist nun deutlich erkennbar und trocken.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Trimble Lake und Mount Trimble (2121 m)


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    der See ist 5 Kilometer lang und führt durch die Rocky Mountain Foothills.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    nun gut benutzter Pfad eines beliebten Jagdrevieres.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    nach zweieinhalb Kilometern erreiche ich das Camp der Sikanni River Outfitters mit drei Hütten am Seeufer.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Niemand ist hier und ich finde gute Campstellen.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Im Unterschied zu den anderen Hütten entlang meiner Route sind diese hier verschlossen. Wenn man durchs Fenster späht versteht man auch warum: Diese Hütten sind recht luxuriös ausgestattet, mit Elektrizität aus Generatoren, frisch bezogene Betten und Einbauküche. Es erschließt sich mir allerdings nicht wozu man all das in der Wildnis braucht
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Direkt dahinter im Wald liegt eine Landebahn für Kleinflugzeuge.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Camp 59 (1267 m)

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    60.Tag (48):

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Das schöne Wetter scheint nun leider erstmal vorbei zu sein. Es ist grau bewölkt mit leichtem Dauerregen oder Niesel.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    ich bleibe erstmal im Camp


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Trimble Lake


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Warten bis der Niederschlag nachlässt.....





                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Um 13:45 wander ich los. Es ist immer noch dunkelgrau, aber der Rest des Tages ist weitgehend niederschlagsfrei, nur mit hin und wieder paar kurze Schauer.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    ich folge den guten Reiterpfad durch Wald mehr oder weniger am Seeufer entlang.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Trimble Lake


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    momentan noch entspannte Wanderung.....

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    aber dann geht´s durch kleine Sumpfgebiete und an Bibertümpeln vorbei, teils bis über die Knien im Wasser waten. Hier verliert sich der Pfad.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    als es dahinter wieder trocken wird erreiche ich diese Top-Campstelle, wo erstmal Mittagspause angesagt ist, nach zweieinhalb Kilometern.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    dies ist doch eine schöne Stelle für eine Pause


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Trimble Lake mit den Rocky Mountain Foothills.



                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Ich bleibe über eine Stunde und kundschafte dabei auch meine weitere Route aus.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Es ist nur noch ein kurzes Stück zum Seeausfluss, wo ein Quadweg beginnt und laut Karte der Redfern-Keily Provincial Park endet.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Ich habe keine Lust darauf von hier aus ewig lange bis zur Sikanni River Ranch diesen blöden Quadweg zu folgen, der dann vermutlich bald zum Forstweg wird.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Ich entscheide mich stattdessen weglos über die Hügelkämme der Rocky Mountain Foothills zu wandern und bei der Sikanni River Ranch wieder abzusteigen.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Den See verlasse ich nun also und wander Richtung Norden in ein bewaldetes Tal rein. Nach einer Weile auskundschaften finde ich einen erkennbaren Pfad.....


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    jedoch lässt sich der Pfad nur für kurzen Abschnitt folgen, bis er sich verliert und später an anderer Stelle wiederfindet.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Nebental zum Trimble Creek. Man muss echt aufpassen den Pfad nicht zu verlieren.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    hier ist er mal wieder gut erkennbar


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    die Waldgrenze lasse ich bald hinter mir und komme in die alpine Gestrüppzone.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Hier blickt man zurück talabwärts.



                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    durch sumpfiges Grasland überwander ich einen sanften Pass (2h25 vom See).
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Pass Nr. 26 (1678 m)



                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    auf der anderen Seite geht es sanft wieder abwärts, weglos oder auf vage Wildpfade.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    nasses gestrüppiges Tal - ich hoffe vergeblich auf gute Campstellen


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Blick zurück


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    also geht es erstmal weiter talabwärts......


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    mein Tal mündet dort vorne in ein anderes verbuschtes Tal ein.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Ich stoße auf einen sehr verwachsenen alten Pfad, auf den ich mich durch die dichte Buschzone den nächsten Talzweig aufwärts zwängen kann.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    es wird langsam spät, aber jetzt am Abend kommt nochmal die Sonne durch


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    dann wird es phantastisch. Die kurzen Sonnendurchbrüche zwischen der dunkelgrauen Bewölkung zaubern ein absolut beeindruckendes Abendlicht, während ich mich durch den Busch zwänge.












                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Gegen 20 Uhr finde ich im oberen Talende zwischen dichtem Gestrüpp am Bach eine winzige Stelle für mein Zelt.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Es war ein nasser Tag heute und der Regen fängt wieder an. Den Redfern-Keily Provincial Park müsste ich nun verlassen haben.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Morgen will ich weiter Richtung Osten über die Hügelkämme.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Camp 60 (1570 m) - dieses Foto habe ich am nächsten Morgen gemacht.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    www.trekking.magix.net

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Gerne im Forum
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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      • 86
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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Als Angler bekommt man da echt feuchte Augen...

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        • 97
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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        In den Alpen kann man knapp unter der Waldgrenze durchaus Lärchen,Zirben und Fichten mit Stammdurchmessern Hausnummer 100 bis gelegentlich 150cm finden. Natürlich nicht oft, aber manchmal gibts Bereiche wo solche Bäume jahrhundertelang der Forstwirtschaft entgangen sind.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Bäume mit vergleichbaren Dimensionen sehe ich auf den Fotos hier irgendwie nicht, obwohl das ja zum weit überwiegenden Teil Gebiete völlig ohne Forstwirtschaft sein dürften, die ebenso wenige Hundert Höhenmeter unterhalb der Waldgrenze liegen.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Werden die Bäume (natürlich andere Arten als in den Alpen, das ist klar) in der Gegend dort garnicht so groß selbst wenn sie beliebig lange Zeit dafür haben? Oder täuscht der Eindruck von den Fotos, und da waren tatsächlich auch solche Baumriesen vorhanden?

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          • 28.08.2017
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          • 3014
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Zitat von d94 Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Werden die Bäume (natürlich andere Arten als in den Alpen, das ist klar) in der Gegend dort garnicht so groß selbst wenn sie beliebig lange Zeit dafür haben?
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Werden nicht so groß, weil zu weit nördlich und daher u.a. im Winter viel kälter als in den Alpen (paar Monate Durchschnitt -20 und tiefer)?

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Alter Hase
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            • 31.01.2011
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            • 2501
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Zitat von d94 Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Werden die Bäume (natürlich andere Arten als in den Alpen, das ist klar) in der Gegend dort garnicht so groß selbst wenn sie beliebig lange Zeit dafür haben? Oder täuscht der Eindruck von den Fotos, und da waren tatsächlich auch solche Baumriesen vorhanden?
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Ljungdalen hat es ja schon beantwortet: so weit nördlich wachsen nahe der Baumgrenze einfach keine höheren Bäume. Das ist in Skandinavien auch nicht viel anders. Je weiter nach Süden man kommt, desto höher können die Bäume werden. Zum Beispiel in Kaliforniens Sierra Nevada wachsen selbst nahe der Baumgrenze riesige Bäume, viel größer wie man sie aus den Alpen kennt.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            www.trekking.magix.net

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Alter Hase
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              • 31.01.2011
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              • 2501
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              61.Tag (49):

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Meine Northern Rockies Traverse neigt sich leider schon dem Ende zu und heute wird der letzte spektakuläre Tag dieser Tour.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Zunächst sieht das Wetter noch gut aus, es bewölkt sich aber sehr schnell.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Um 9:55 starte ich......


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              für ein kurzes Stück muss ich mich durch die alpine Buschzone zwängen, teils auf verwachsene Wildpfade, teils weglos, dann weglos durch Grasland hoch zum Pass.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Blick zurück




                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              oben angekommen!


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Pass Nr. 27 (1800 m)


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Blick runter zur anderen Seite.....


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              vom Pass steige ich weglos weiter einen grasigen Bergrücken nach oben bis auf 1922 m.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Blick zurück zum Pass


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Hammer Aussicht - im Südwesten sieht man sogar den Trimble Lake


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              ich will nun Richtung Osten die Hügelkämme der Rocky Mountain Foothills folgen......
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Es verspricht eine spannende Route zu werden





                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              nochmal der Trimble Lake


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Trimble Lake - links der Mount Trimble




                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Blick nach Süden über die Rocky Mountain Foothills


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              und nach Norden zurück ins Tal aus dem ich gekommen bin.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              jetzt nach Nordosten....


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              spektakuläre Kammroute auf 1980 m.....


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              letzter Blick Richtung Trimble Lake


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              paar kurze Sonnendurchbrüche erhellen zwar die Landschaft, aber generell verschlechtert sich das Wetter rapide


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              von allen Seiten nähern sich Schauer


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Blick nach Süden




                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              hier blickt man den Kamm weiter nach Osten entlang, meine eigentlich geplante Route



                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Die dunkle Wolkenfront kommt im Schnelltempo näher. Ich schaffe es gerade noch mein Zelt aufzuschlagen bevor ein heftiger Regen mit Hagel und Graupel beginnt. Ein fieses arktisches Tiefdruckgebiet zieht über das Land, dazu ist es auch noch arschkalt, ungemütlich und sehr windig
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Nach einer Stunde ist es erstmal vorbei und die Sonne kommt wieder raus.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Ich mache schnell Mittagspause, baue dann mein Camp ab und sehe zu daß ich weiterkomme. Es ist schon fast 15 Uhr und die nächste dunkle Regenfront kommt im Schnelltempo näher. Die weitere Kammroute kann ich für heute vergessen und steige fluchtartig nach unten ab.....


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              nur schnell runter bevor der nächste Regensturm beginnt....


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              im Nordosten scheint noch kurz die Sonne - aber nicht mehr lange.....


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              schade daß ich den Kamm nicht mehr weiter folgen kann


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              es geht Richtung Süden runter in ein buschiges Tal


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Blick nach Südwesten

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Noch beim Abstieg beginnt das nächste kalte Schauer. Klischenass im strömenden Regen suche ich mir unten auf verwachsene Wildpfade eine Route durch den dichten Busch zu verbusche Biberseen im Sattelbereich zwischen zwei Tälern.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              2h20 vom Mittagspausencamp erreiche ich den Bibersee, der Regen hört nun endlich auf und die Sonne kommt raus.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Bibersee auf 1394 m Höhe, bei einem alten Waldbrandgebiet.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Der momentan blaue Himmel trügt, nach nur kurzer Zeit ist alles wieder grau bewölkt. Das Wetter ist im höchsten Grade unstabil.



                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              auf nasser verbuschter Route geht es durch weitere Bibersümpfe Richtung Osten ein Tal abwärts.



                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Am Ende der Sümpfe geht´s auf gut folgbaren schmalen Pfad weiter durch Wald talabwärts. Nach drei Kilometern mündet von links ein kleines unscheinbares Waldtal ein.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Kurz davor sehe ich zwei Grizzlies. Nachdem ich mein Pfefferspray im Buschgeplackere mehrmals fast verloren hatte, trage ich es jetzt nicht mehr vorne am Gürtel, sondern hinten im Rucksack. Die Bären beachten mich nicht und ich wander weiter.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Das Haupttal führt nach Südosten ins Sikanni Chief River Valley. Ich will morgen aber nach Norden das kleine Waldtal hoch, dann über einen niedrigen Waldsattel und dahinter das nächste kleine Tal runter zum Sikanni Chief River.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Theoretisch könnte man die Kämme der Rocky Mountain Foothills noch ein bis zwei weitere Tage folgen, bis die Berge endgültig enden. Mein Essen wird aber langsam knapp und ich will den Trek morgen am Sikanni Chief River beenden.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Hier bei der Talgabelung sind keine guten Campstellen und im kleinen verbuschten Waldtal vermutlich auch nicht. Daher folge ich den Pfad noch für halben Kilometer weiter talabwärts, bis ich eine gute Stelle finde. Morgen muss ich das Stück dann eben wieder zurückwandern.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Camp 61 (1194 m).
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Der Regen fängt wieder an......


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Zu diesem Zeitpunkt gehe ich davon aus daß dies wahrscheinlich mein letztes Camp der Northern Rockies Traverse ist.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Zuletzt geändert von berniehh; 28.12.2019, 11:55.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              www.trekking.magix.net

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                • 31.01.2011
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                • 2501
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                62.Tag (50):

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Um 10:30 wander ich bei dunkelgrauer Bewölkung los. Wenn man mich fragt ist es nur noch eine Frage der Zeit bis der Regen anfängt
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Anstatt gleich rauszuwandern will ich aber doch noch den letzten Schlenker über den kleinen Pass machen, sozusagen als letzter Akt meiner Northern Rockies Traverse und danach endgültig rauswandern. Vielleicht brauche ich dafür einen halben bis dreiviertel Tag, wenn ich direkt rauswander vielleicht nur ein bis zwei Stunden.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                ich folge den Hauptpfad für halben Kilometer zurück talaufwärts zur kleinen Talgabelung.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                dann das kleine verbuschte Waldtal aufwärts, oft auf vage erkennbare Wildpfade, sonst weglos.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Ständig wechsel ich die Hangseite, jenachdem wo man gerade am besten vorwärts kommt.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Nach drei Kilometern finde ich eine kleine flache Stelle für mein Zelt, die erste überhaupt seit dem Start heute. Da es langsam anfängt zu regnen schlage ich erstmal mein Zelt auf, in der Hoffnung daß es am Nachmittag vielleicht wieder besser wird.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Aus dem leichten Regen wird schnell ein sehr heftiger Dauerregen, der heute nicht mehr aufhört. Mir bleibt nichts anderes übrig als für die Nacht zu bleiben, nach nur anderthalb Stunden Wanderung.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Ok, dann ist es halt so! Falls es morgen nicht regnet schaffe ich es trotzdem noch in einen halben Tag raus.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Camp 62 (1380 m)

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Gegen Abend fängt es auch noch an zu schneien und es schneit ununterbrochen die ganze Nacht durch.....
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Dabei muss ich mehrmals raus, mit den Händen den Schnee vom Zelt wegschieben, damit es von den Schneemassen nicht erdrückt wird.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                63.Tag (51):

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Am Morgen schneit es immer noch heftig, bei minus 1 Grad.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                dabei bin ich hier unter den Nadelbäumen ja noch einigermaßen geschützt. Ein Stückchen weiter längst ist die Schneedecke noch deutlich dicker. Es ist der 19.August


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                erstmal bleibe ich im Zelt und warte ab



                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Der Schneefall hört einfach nicht auf. Heute über den Sattel zu wandern ist aussichtslos. Trekkingmäßig ist nichts mehr machbar, ausser die Flucht nach unten antreten und so schnell wie möglich raus hier. Es ist das extremste Wetter bis jetzt auf der Reise.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Ich baue mein Camp ab und stampfe um 9:50 los, durch tiefen Schnee zurück talabwärts. Es war schlimmer als es noch bei meinem Camp aussah, an vielen Stellen sammelt sich die Schneedecke bis zu über einen halben Meter Dicke

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Nach drei Kilometern passiere ich meine Campstelle von gestern. Dann sind es noch vier weitere Kilometer bis das Tal ins breite Sikanni Chief River Valley einmündet, wo ich auf einen Forstweg zweige. Es ist der erste befahrbare Weg überhaupt auf dieser Tour und ich folge ihn talabwärts, rutsche dabei auf der glibberigen Schneedecke aus und verstauche mir den Daumen. Das tat mega weh und selbst nach drei Monaten war der Schmerz immer noch immer ganz weg.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Nach dreieinhalb Kilometern passiere ich die Sikanni River Ranch, das erste bewohnte Anwesen seit meinem Start am Muncho Lake vor 51 Tagen und 625 Kilometern.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Hier ist nun das offizielle Ende meiner Northern Rockies Traverse erreicht. Ich muss also nur noch eine Mitfahrgelegenheit zurück zum Alaska Highway finden.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                das Endstück

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Selbst jetzt am Nachmittag sind es nicht viel mehr wie ein Grad und es schneit immer noch. Die Schneedecke ist hier unten im Tal zwar längst nicht mehr so dick wie bei meinem letzten Camp, aber immer noch bestimmt über 10 cm. Ich bin durchnässt, mir ist kalt und ich will in Bewegung bleiben. Daher marschiere ich durch, in der vagen Hoffnung daß vielleicht ab der Ranch ein Auto vorbeikommen könnte, das mich zum Alaska Highway mitnimmt.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Diese Hoffnung stellt sich leider als Illusion heraus, als ich kurz hinter der Ranch feststelle daß die Piste von umgestürzten Bäumen blockiert und momentan unbefahrbar ist. Es sind noch 36 Kilometer zum Alaska Highway.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Eine viertel Stunde später entdecke ich unter einem Felsüberhang neben der Piste eine mögliche Campstelle. Da ich in meinem durchnässten und ausgekühlten Zustand heute eh nicht mehr weit kommen werde, schlage ich schnell mein Zelt auf, ziehe trockene Sachen an und verkrieche mich in den Schlafsack, bis ich wieder warm bin.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Camp unter einem Felsüberhang neben der Piste

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Es schneit noch die ganze Nacht, da es aber knapp über Null Grad sind, wird die Schneedecke glücklicherweise nicht mehr dicker.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Am Morgen schneit es nicht mehr, ist aber noch grau bewölkt. Um 6:50 wander ich los, es sind vielleicht noch 34 Kilometer zum Alaska Highway.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Ich marschiere zügig durch. Von der Wegbeschaffenheit, dem Wetter und Landschaft fühle ich mich wie auf einer Harzdurchquerung im tiefsten Winter.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Die Bäume und Büsche entlang der Piste waren durch die schwere Last des Schnees derart über die Piste gebogen, teilweise richtig darüber gelegt und haben sie somit fast komplett blockiert. Für Autos ist da kein Durchkommen mehr und auch zu Fuss muss ich mich da teilweise im Zickzack irgendwie durchwühlen, manchmal direkt durch die überhängenden Büsche, vorher erstmal mit dem Stock den ganzen Schnee runterkloppen, wenn ich nicht weiß eingepudert werden will. Zahlreiche Bäume waren komplett umgekippt und lagen über der Straße.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Es wird noch viel Arbeit nötig sein um die Piste wieder befahrbar zu machen und es ist die einzigste Zufahrtsstraße zur Sikanni River Ranch. Aber sie haben ja noch ihre zwei privaten Kleinflugzeuge mit Landebahn auf der Pferdekoppel, falls sie mal weg müssen

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Im Nachhinein ärgere ich mich gestern und heute kaum Fotos gemacht zu haben. Ich war aber zu sehr mit mir selbst beschäftigt und wollte nur noch schnell raus. Daher hier nur die wenigen Fotos:


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                hier sieht´s noch harmlos aus - an vielen Stellen haben die runtergebogenen Bäume die Piste fast komplett blockiert.




                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                im Laufe des Tages wird es langsam wärmer und die Schneedecke dünner.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Nach 15 Kilometern erreiche ich dieses Gate, wo man als Autofahrer nur mit dem Schlüssel durchkommt.



                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                hinter dem Gate beginnt die öffentliche Straße. Diese Tafel informiert über die Gegend, aber leider war mein Objektiv beschlagen. Wer es richtig lesen will sollte auf Vollbild klicken.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                und hier eine Übersichtskarte, die die Gegend bis zum Trimble Lake zeigt.




                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                es sind noch 16 Kilometer zum Alaska Highway und selbst die öffentliche Straße sieht über weite Abschnitte so aus.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                sechs bis sieben Kilometer vorm Alaska Highway kommt mir dieses Team mit Geländewagen und Kettensägen entgegen, um die Piste bis zur Ranch wieder freizusägen.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                gleich geschafft!! Die weisse Linie dahinten am sanften Waldhang ist schon der Alaska Highway.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                nach acht Stunden Marsch erreiche ich endlich den Alaska Highway.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Fort St.John

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Es sind noch 200 Kilometer nach Fort St.John, die ich per Anhalter fahre. Erst nach anderthalb Stunden hält das erste Auto an. Es sind zwei Kanadier, die aber leider nur bis zum Sikanni River Campground fahren, fünf Minuten entfernt, wo sie die Nacht verbringen.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Dort stehe ich nur wenige Minuten am Highway, denn gleich das nächste vorbeikommende Auto hält an. Sowas nenne ich mal Glück. Der Fahrer ist deutschstämmig, lebt aber seit über 20 Jahren in Anchorage/Alaska und ist auf dem Weg nach Montana.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Er nimmt mich die 200 Kilometer nach Fort St.John mit und setzt mich gegen 20 Uhr vor A&W ab, wo ich erstmal ein fettes Burger-Menü verdrücke.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Nun bin ich wieder in Fort St.John, wo vor drei Monaten meine Reise begann.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Nach dem Essen mache ich mich auf die Suche nach einer Unterkunft. Es gibt hier ein Shelter, dessen Adresse ich mir schon zuhause rausgesucht hatte.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Als ich dort auftauche ist es zum einchecken leider schon zu spät. Für heute nehmen sie niemanden mehr auf, ich soll morgen wiederkommen.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Ich will gerade weitermarschieren und eine Wildcampstelle suchen, da lerne ich Jason kennen, der vor dem Shelter herumlungert. Jason hat im Shelter Hausverbot und meint zu mir ein Bekannter von ihm hat einen leeren Kellerraum, wo ich eventuell übernachten könnte.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Ich lasse mich breitschlagen und es klappt auch mit der Übernachtung. Jason übernachtet auch mit bei dem Bekannten.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Am nächsten Vormittag gehe ich ins Shelter und bekomme ein Bett im 8-Betten Schlafsaal. Vier weitere Leute waren noch in meinem Zimmer, darunter Matthew aus Vancouver.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Matthew war mit seinem 4WD Pickup aus Vancouver angereist für einen gut bezahlten Job auf einer Staudammbaustelle bei Fort St.John und ist doppelt vom Pech verfolgt.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Zum einem wurde der Job kurzfristig wieder abgesagt, weil die Arbeiten wegen zu feuchtem Waldboden, aufgrund des niederschlagsreichen Sommers, nicht durchgeführt werden können. Und zum anderen hat er während seiner Tage in Fort St.John sein Auto mal kurz an einem Bekannten verliehen. Der hat damit eine Straftat begangen und ist von der Polizei verhaftet worden, die das Auto eingezogen haben.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Somit muss Matthew nun ohne Job und ohne Auto wieder zurück nach Vancouver reisen.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Fort St.John ist zwar eine gute Stadt um nach meiner Northern Rockies Traverse für paar Tage zu entspannen, aber sehenswert ist die Stadt definitiv nicht!


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                das Shelter in Fort St.John ist deutlich größer wie das in Fort Nelson.




                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                ich übernachte im 8-Betten Schlafsaal


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Fort St.John


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                angenehm mal wieder für paar Tage in der Zivilisation zu sein

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Ich nehme mir vor zwei Tage in Fort St.John zu bleiben, nach der Stressroute der letzten beiden Tage vielleicht auch drei.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Somit habe ich also noch gut einen Monat Zeit, bis am 25.September mein Heimflug aus Calgary abgeht.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Meine verbleibende Zeit will ich in den Nationalparks Banff und Jasper verbringen.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Eigentlich müsste dieser Reisebericht hier ja enden.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Da ich es aber Quatsch finde nur für meine Abschlusstreks einen seperaten Reisebericht aufzumachen, stelle ich sie hier mit rein. Sie gehören ja schließlich mit zur gleichen Reise, auch wenn sie nichts mit der Northern Rockies Traverse zu tun haben.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Somit geht dieser Bericht also noch etwas weiter........
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Zuletzt geändert von berniehh; 28.12.2019, 22:32.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                www.trekking.magix.net

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Erfahren
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  • 04.02.2016
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  • 193
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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Was für ein tolles Finale! Hast Du Deine Trailrunner im Schnee verflucht?
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Danke nochmal für den herrlichen Bericht!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Gruß! Gert

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Fuchs
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    • 22.08.2010
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    • 1835
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Das hast du ja gut hingekriegt: Erst alle auf das Tour - Ende einstimmen, um dann - recht lapidar mitzuteilen - das der Bericht noch weiter geht! Ausgezeichnet, mir soll das recht sein.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Fantastische Tour und schön...... ( das es noch weiter geht ).
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Fuchs
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      • 31.10.2017
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      • 1914
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Klasse Bericht, hochinteressant.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Wie hast du dich nach 50 Tagen Einsamkeit gefühlt, wieder unter Menschen zu sein? Und dann ein 8-Personen Schlafraum? Und dann der "Stadtdjungel"

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Alter Hase
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        • 31.01.2011
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        • 2501
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Vielen Dank für Eure Kommentare

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Zitat von HO Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Hast Du Deine Trailrunner im Schnee verflucht?
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Nein, da habe ich garnicht dran gedacht. Selbst wenn ich Stiefel hätte, würde es keinen großen Unterschied machen, da die Füße und Socken eh naß wären, egal mit was für Schuhen ich unterwegs wäre.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Zitat von Bambus Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Wie hast du dich nach 50 Tagen Einsamkeit gefühlt, wieder unter Menschen zu sein? Und dann ein 8-Personen Schlafraum? Und dann der "Stadtdjungel"
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Naja, dies war ja nicht meine erste lange Trekkingtour, wo ich danach wieder zurück in die Zivilisation kam. Im Prinzip freue ich mich immer auf die Zivilisation, endlich mal wieder mit anderen Leuten reden, Internet und gutes Essen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Und es gibt schlimmeres als ein 8-Personen Schlafraum

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Solange ich aber noch auf Reisen bin, zieht es micht spätestens nach paar Tagen wieder zurück in die Wildnis
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        www.trekking.magix.net

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Alter Hase
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          • 31.01.2011
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          • 2501
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Anreise zum Jasper Nationalpark

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Drei volle Tage bleibe ich in Fort St.John, zum entspannen, essen, Wäsche waschen, Internet und Vorbereitungen wie Karten ausdrucken etc........
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Weil ich davon ausgehe daß es im September in den Bergen schon recht frisch werden kann kaufe ich mir noch eine lange Unterhose von Icebreaker sowie ein Flanell-Inlet für meinen Daunenschlafsack, das den Schlafsack um einige Grade wärmer machen soll. Habe schon länger gemerkt daß mein Schlafsack nicht mehr so warm hält wie er eigentlich sollte, die Isolierfähigkeit nimmt mit der Zeit ab.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Dazu kaufe ich mir noch die Gaskartuschen für die gesamten vier Wochen.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Meinen ersten Abschlusstrek will ich im Jasper Nationalpark machen und die Anreise dorthin soll per Anhalter erfolgen.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Das Wort Abschlusstrek klingt irgendwie so abwertend und unspektakulär. Das täuscht aber gewaltig, denn diese Touren waren wirklich hammermäßig. Insbesondere der zweite Abschlusstrek durch den Banff Nationalpark zählt landschaftlich sogar mit zu den Besten was ich auf dieser gesamten Reise gemacht habe.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Am 24.August breche ich aus Fort St.John auf. Mein erstes Ziel ist Hinton in Alberta, 537 km entfernt. Dort will ich den Proviant für den ersten Trek einkaufen.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Die Lebensmittelpreise sollten in Hinton deutlich günstiger sein als in Jasper, so war es jedenfalls auf meiner letzten Kanadareise 2008. Vielleicht hat sich das zwischenzeitlich ja geändert, aber egal, ich kaufe den Kram jetzt in Hinton und fertig.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Von Hinton will ich dann die restlichen 110 Kilometer direkt weiter zu meinem Trekkingstartpunkt trampen.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Paul, der auch mit im Shelter übernachtet, fährt mich mit seinem Pick-up bis an den Stadtrand, wo ich mich zum trampen hinstelle.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          um 10:50 stelle ich mich hier am Ortsrand von Fort St.John an den Alaska Highway.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Das erste Auto hält nach einer Stunde. Der Fahrer nimmt mich bis zur Abszweigung zum Swan Lake mit, 20 Kilometer hinter Dawson Creek. Er will sich dort mit Leuten zum Picknick am See treffen und lädt mich ein mitzukommen. Da ich heute aber noch möglichst weit kommen will muss ich leider ablehnen.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          die ersten 75 Kilometer auf dem Alaska Highway führen nach Dawson Creek.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Bei Dawson Creek endet der Alaska Highway und dann geht es auf dem Highway 2 bzw. 43 nach Alberta rein und weiter Richtung Grande Prairie.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Südlich von Fort St.John wird die Landschaft langweiliger, kein durchgehender Wald mehr wie nördlich von Fort St.John, sondern Mischung zwischen Wald und Farmland. Auch deutlich mehr Verkehr und Zivilisation.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          hier bei der Abzweigung zum Swan Lake stehe ich wieder eine Stunde bis das nächste Auto anhält.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Es hält ein junger Mann aus Grande Prairie, der mich die 100 Kilometer bis dorthin mitnimmt.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Je näher wir Grande Prairie kommen, desto langweiliger wird die Streckenführung und Landschaft. Jetzt nur noch Farmland und vielbefahrener in beiden Richtungen zweispuriger Highway.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Anfahrt auf Grande Prairie......


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          ....eine unattraktive Stadt mit 63.000 Einwohnern.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Der nette Fahrer fährt für mich noch einen kleinen Umweg und setzt mich am südlichen Ausgang der Stadt am Highway 40 ab. Dort stehe ich wieder über eine Stunde bis das nächste Auto hält. Als ich die Autotür öffne entdecke ich zu meiner großen Überraschung dass es Paul ist, zusammen mit einer Freundin!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Er hatte mir gestern zwar erzählt daß er heute oder morgen nach Kamloops will, meinte aber er fährt über Prince George.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Offensichtlich hat er sich heute vormittag umentschieden und fährt jetzt doch über Hinton und Jasper.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Gut für mich, er nimmt mich bis nach Hinton mit.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Die 326 Kilometer lange Fahrt von Grande Prairie nach Hinton auf dem Highway 40 ist landschaftlich wieder sehr interessant. Es sind 326 Kilometer durch hügeliges Waldland, eine sehr schöne Strecke, kaum besiedelt, fast wie der Alaska Highway. Aber weniger einsam wie der Alaska Highway und die Gegend deutlich mehr von Forstwirtschaft, Öl- und Gasförderung betroffen. Aber trotzdem landschaftlich eine sehr lohnende Strecke.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Besonders interessant ist die Gegend um Grande Cache, dem einzigsten kleinen Ort entlang der gesamten Strecke, am Rande des über 4500 Quadradkilometer großen Wilmore Wilderness Park. Hier könnte man aus dem Auto steigen und direkt loslaufen für einen langen Wildnistrek durch die Rockies.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          hinter Grande Cache sinkt die Sonne langsam tiefer. Es sind noch 146 Kilometer nach Hinton.....


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          .....und geht nonstop durch menschenleere Waldlandschaft







                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Zwei Kilometer vor Hinton zweigt der Highway 40 auf den Trans-Canada Highway 16. Hier lässt Paul mich raus. Er biegt nach rechts Richtung Jasper und ich links nach Hinton. Nach kurzem Marsch am Highway stoppt eine sechser Gruppe netter taiwanesischer Touristen im gemieteten Minivan, die mich die restlichen 2 Kilometer mitnehmen. Sie sind vom Jasper Nationalpark gekommen, haben in Hinton ihr gebuchtes Hotel für die Nacht und wollen morgen früh zurück nach Jasper. In Jasper haben sie nichts bezahlbares zum Übernachten gefunden.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Sie setzen mich direkt vor Mc Donalds ab und bieten mir an mich morgen früh nach Jasper mitzunehmen. Da ich morgen vormittag aber noch einkaufen muss, lehne ich erstmal ab. Heute abend habe keine Lust mehr für die Einkäufe.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Für Tramper und Trekker ist Hinton die perfekte Provianteinkaufsstadt. Zwei große Supermärkte, Safeway & Walmart, liegen direkt am Ortsausgang Richtung Jasper. Direkt daneben liegt Mc Donalds und auf der gegenüberliegenden Straßenseite findet man perfekte Wildcampstellen im Wald. Man braucht sich zum trampen also nur noch an den Highway stellen, ohne weit marschieren zu müssen

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Nach dem Abendessen bei McDonalds schlage ich im dunkeln mein Camp auf der anderen Straßenseite auf.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Camp in Hinton

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Am nächsten Vormittag kaufe ich den Proviant für 20 Tage ein, lasse mir damit Zeit, dann noch Mittagessen bei Mc Donalds, bis ich mich nach 13 Uhr zum trampen an den Highway stelle.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Hinton




                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          um 13:00 stehe ich wieder am Highway

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Schon auf meiner letzten Kanadareise bin ich zweimal zum Provianteinkaufen von Jasper nach Hinton getrampt und wieder zurück. Von damals habe ich diese Strecke noch als die leichteste Trampstrecke der gesamten Reise in Erinnerung.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Und heute war es auch nicht anders. Schon nach wenigen Minuten hält ein Auto an und nimmt mich bis zu den Athabasca Falls mit, meinem Trekkingstartpunkt. Der Fahrer arbeitet auf einer Ölbohrstelle im Wald, hat heute seinen freien Tag und will eine Wanderung auf dem Valley of Five Lakes Trail machen, kurz hinter Jasper.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Zunächst fahren wir 80 Kilometer auf dem Trans-Canada Highway 16 nach Jasper, dann auf dem Icefields Parkway weiter Richtung Süden, noch 30 Kilometer zu den Athabasca Falls. Mein Fahrer fährt mich freunlicherweise bis dorthin, obwohl er eigentlich garnicht so weit wollte.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Schon 30 Kilometer hinter Hinton fahren wir in den Jasper Nationalpark ein, der jährlich fast zweieinhalb Millionen Besucher anlockt und zusammen mit dem angrenzenden Banff Nationalpark zu den meistbesuchtesten Touristenregionen Kanadas gehört.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Trotz Ende August ist die Hochsaison noch im vollem Gange und alles ist voll.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Zudem habe ich den Eindruck daß der Tourismus hier seit meiner letzten Kanadareise sogar noch zugenommen hat.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Der Autoverkehr auf dem Icefields Parkway, der als landschaftlich spektakulärste Highwaystrecke Kanadas gilt, ist gefühlt schon fast so hoch wie auf einer deutschen Bundesstraße Von kanadischer Einsamkeit keine Spur mehr, aber die Landschaft ist natürlich absolute Weltklasse.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Völlig zu recht wurden die Nationalparks Banff und Jasper, zusammen mit mehreren angrenzenden Parks, als Teil der Canadian Rocky Mountain Parks, von der UNESCO zum Weltnaturerbe erklärt. Die meisten Postkarten- und Bildbandfotomotive, die man von Kanada kennt, stammen von hier.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Absolut geschockt war ich allerdings vom Zustand der Wälder hier!!! Eine riesen Borkenkäferinvasion ist darüber hergefallen und hat die meisten Kiefern zum absterben gebracht. Wo auf meiner letzten Kanadareise noch alles grün und schön war, ist jetzt die Hälfte braun und tot. Auf der gesamten Strecke zwischen Hinton und Jasper sowie entlang des Icefields Parkway durchs Athabasca Valley sieht man überall großflächige tote Waldabschnitte die sich kilometerweit langziehen.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Das ist erst seit wenigen Jahren so und sieht echt schlimm aus! Die landschaftliche Attraktivität der befallenen Gebiete hat enorm gelitten.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Natürlich kann man jetzt behaupten daß es Borkenkäfer schon immer gegeben hat und Borkenkäferkahlfrass auch, das ist der normale Lauf der Natur.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Völlig unnormal ist dabei allerdings das riesige Ausmaß an Waldzerstörungen, das in den letzten 10 bis 15 Jahren viele und immer mehr Gebiete im Süden British Columbias, Albertas sowie im Westen der USA befallen haben, tendenz stark zunehmend.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Das ist eindeutig der Klimaerwärmung zuzuschreiben und hat nichts mehr mit Normalität zu tun!!


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Fahrt auf dem Highway 16 nach Jasper


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Wildbeobachtung am Highwayrand




                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          nun auf dem Icefields Parkway


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          überall an den Hängen sieht man ein Meer aus braune tote Wälder






                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Endstation! Ich steige aus.......

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Ein riesen Touristenrummel ist hier, mit großem Parkplatz und vielen Leuten. Im Minutentakt fahren hier die Autos ein und aus, sogar mit seperatem Parkplatz nur für Reisebusse. Und wozu dieser ganze Menschenauflauf? Alles nur wegen diesem Wasserfall:


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Athabasca Falls


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          hier startet mein Trek


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          hier mal zum Vergleich mein Foto von 2008. Schaut mal auf den Zustand des Waldes hinten am Hang und vergleicht ihn mit dem Hang auf den beiden darüber geposteten Fotos
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          und hier nochmal: Alle rot eingekreisten Stellen zeigen die gleichen Hangabschnitte. Auf Vollbild sehen die Schäden besonders krass aus!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          2008, da war die Welt noch in Ordnung.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          2019


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          2019

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          erster Abschlusstrek

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Geraldine Lakes - Fryatt Valley Loop

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          9 Tage
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          100,5 Kilometer


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Der Geraldine Lakes Trail und Fryatt Valley Trail sind zwei bekannte Trekkingrouten, die jeweils ein Tal aufwärts führen und dann enden. Beides sind Sackgassentreks, d.h. man wandert i.d.Regel auf dem gleichen Weg wieder zurück.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Ich habe beide Trails in einem 9 tägigem Loop über zwei weglose Pässe miteinander verbunden.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Die ersten beiden und letzten beiden Tage ging es auf Trails, der Rest der Route war weglos. Auf dem weglosen Abschnitt habe ich sechs Tage keine Menschen gesehen.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Ursprünglich war diese Tour nicht so geplant, sondern ich wollte erst einen 20 tägigen Trek machen von den Geraldine Lakes zum Fortress Lake mit Abstecher zu den Gletscherbergen nördlich vom Columbia Icefield.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Da das weglose Gelände schwieriger als erwartet war und ich zeitweise Magen-Darm Beschwerden hatte, entschied ich mich kurzfristig für diese verkürzte Route.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Es ist eine lohnende Rundtour geworden durch sehr spektakuläre Landschaften!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          1.Tag:

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Es ist 16 Uhr und ich wander mit meinem megaschweren Rucksack gleich los, auch wenn es für einen Trekkingstart eigentlich schon recht spät ist.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Vom Athabasca Falls folge ich den Highway 93A (alter Banff - Jasper Highway) für 1,6 Kilometer bis zur Abzweigung auf die Geraldine Road, auf 1180 m Höhe.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          hier führt die Geraldine Road in den Wald rein

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Ich folge die Geraldine Road für 5,5 Kilometer, bis diese blöde Piste beim Geraldine Lakes Trailhead endlich zuende ist.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Paar Autos kommen mir entgegen und es ist eine mega langweilige Wanderroute.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Geraldine Road - fünfeinhalb Kilometer öder Pistenmarsch durch halbtoten Wald


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          einfach Augen zu und durch




                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          nach 2,1 Kilometern passiere ich eine Infotafel mit Karte am Fryatt Valley Trailhead, wo ich in 9 Tagen wieder rauskommen werde. Sieben Autos parken hier.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          nun noch 3,4 Kilometer Pistenmarsch - mit Aussicht durch die Bäume.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Der Kiefernbestand wird weniger, nun mehr Fichten und weniger Waldschäden.



                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Gegen 18 Uhr erreiche ich endlich das Pistenende am Geraldine Lakes Trailhead auf 1497 m.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Geraldine Lakes Trail

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Es sind noch 1,8 Kilometer sanft bergauf auf ausgetretenen vielbegangenen Pfad durch dichten Wald zum Lower Geraldine Lake. Zwei Tageswanderer kommen mir entgegen, ansonsten war um diese Uhrzeit keiner mehr unterwegs.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          nun keine Kiefern mehr, es geht durch dichten gesund aussehenden Fichtenwald.






                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          nach 50 Minuten erreiche ich den Seeausfluss


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Lower Geraldine Lake (1610 m)

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Bis zur offiziellen Campstelle schaffe ich es heute nicht mehr aber nach einiger Rumsuchzeit finde ich auch hier eine geeignete Campstelle.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Camp 1 (1629 m)
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Zuletzt geändert von berniehh; 30.12.2019, 22:48.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          www.trekking.magix.net

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Dauerbesucher
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            • 09.09.2013
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            • 671
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Hallo Bernie,

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            vielen Dank für Deine insptrierenden Tourenberichte.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Sag mal, warum bist Du eigentlich mit Gas unterwegs, und nicht mehr mit Benzin?

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Liebe Grüße aus Neuseeland, Flo

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Fuchs
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              • 29.08.2009
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              • 1356
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Ein absoluter Traum, von dem du berichtest.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Ich kann total verstehen, daß es dich immer wieder in die Wildnis zieht.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Sehr sympathisch auch, daß du nicht in diesen ganzen Ausrüstungshype verfällst.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Der wievielte Bergans Alpinist Large Rucksack ist das eigentlich. Der wird ja immer sehr strapaziert.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Ich freue mich wie immer riesig auf die Fortsetzung.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Wer nichts weiß muss alles glauben...

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Alter Hase
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                • 31.01.2011
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                • 2501
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Zitat von superflow Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Sag mal, warum bist Du eigentlich mit Gas unterwegs, und nicht mehr mit Benzin?
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Ich koche fast nur noch mit Gas weil es bequemer ist damit zu kochen und leichter. Mein Gaskocher wiegt nur 40 Gramm.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Den Benzinkocher nehme ich nur noch in Gegenden wo es schwierig sein könnte Gaskartuschen zu finden, wie z.B. im Indischen Himalaya.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Zitat von Pielinen Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Der wievielte Bergans Alpinist Large Rucksack ist das eigentlich. Der wird ja immer sehr strapaziert.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                So genau weiss ich das nicht, der vierte bis fünfte mindestens


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Euch Allen einen guten Rutsch
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                www.trekking.magix.net

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Kommentar


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                • berniehh
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Alter Hase
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  • 31.01.2011
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  • 2501
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  2.Tag:

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Das Wetter ist heute ganz OK, Wolken mit lange sonnige Abschnitte, aber recht kalt.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Um 12 Uhr wander ich erst los und folge den Pfad weiter talaufwärts.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Das Vorwärtskommen ist nicht so schnell da mein Rucksack noch mega schwer ist und der Pfad ab dem Lower Geraldine Lake recht mühsam wird, felsig und wurzelig. Etliche Felsbrockenfelder müssen überwandert werden, die bei Nässe glitschig sind.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Ab dem Lower Geraldine Lake scheinen auch keine Tageswanderer mehr unterwegs zu sein, ich habe jedenfalls keine gesehen. Nur zwei Pärchen kommen mir entgegen, die von der offiziellen Campstelle beim zweiten Geraldine Lake gekommen sind, wo sie gecampt haben und nun wieder rauswandern. Genaugenommen sind das die ersten Trekker überhaupt, die ich auf dieser Reise treffe, wenn man die beiden Tageswanderer von gestern mal nicht mitzählt.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Mit dem einen Pärchen komme ich kurz ins Gespräch. Sie bewerten diesen Trail als extrem schwierig.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  den ersten Kilometer führt der steinige Pfad am Seeufer entlang durch Wald


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Lower Geraldine Lake (1610 m) - hinter dem See geht es neben einen kleinen Wasserfall eine Talstufe hoch.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  im Wald ist der Pfad gut bewanderbar - bis zum nächsten Felsbrockenfeld


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  auf Steinfeld geht es nach oben - Blick zurück zum Lower Geraldine Lake




                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  oberhalb der ersten Talstufe komme ich in diese große flache Talsenke mit steinigem Boden, gemischt mit Wald. Dahinter die nächste Talstufe mit Wasserfall, dort oben liegt der Zweite Geraldine Lake.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  hinter dem Tümpel im Wald finde ich super Campstellen, aber ich wander weiter


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  hier hat sogar schon jemand gecampt


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  hinter dem Waldstück beginnt die Talstufe mit Wasserfall


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  der Trail windet sich steil nach oben


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Blick zurück auf die steinige Talsenke und dem Lower Geraldine Lake


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  gleich oben!


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  letzter Blick zurück zum Lower Geraldine Lake


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  oberhalb des Wasserfalles liegt der Zweite Geraldine Lake auf 1892 m.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Der Trail folgt das linke Ufer über Stein- und Felsbrockenfelder sowie durch Wald



                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Zweite Geraldine Lake


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  der See ist einen Kilometer lang


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Blick zurück vom anderen Seeende


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  hier liegt die Traumcampstelle direkt am Ufer und niemand ist hier


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  ich mache erstmal verspätete Mittagspause

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Der Trail endet hier bei der Campstelle. Eigentlich wollte ich nach der Mittagspause gleich weiter talaufwärts wandern, habe mich dann aber spontan entschlossen für heute Feierabend zu machen. Mein Rucksack ist noch mega schwer und dieses Camp ist traumhaft. Baue mein Zelt auf und verbringe einen entspannten Restnachmittag. Es sind keine Leute mehr gekommen, ich bleibe also alleine hier.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Mit nur viereinhalb Kilometern war heute ein kurzer Wandertag, aber egal. Morgen steige ich über den ersten Pass.......


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Camp 2 (1892 m)







                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  www.trekking.magix.net

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Fuchs
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    • 10.04.2011
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    • 2335
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    OT: Scheinbar werden von den Borkenkäfern in dieser Region nur die alten Bäume befallen und die jungen bleiben erhalten.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Trotzdem siehts echt heftig aus.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Noch ne Schuhfrage:
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Immernoch das gleiche Paar wie am Anfang? Oder wurden die ausgetauscht?
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    und andere Fragen:
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Wieviel Gewicht verlierst Du pro Tour? Man sieht schon dass Du "leidest"
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Wie sieht Dein Speiseplan aus? Kcal am Tag oder Lust und Laune?
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    freedom's just another word for nothing left to lose

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Alter Hase
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      • 31.01.2011
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      • 2501
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Zitat von dominiksavj Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      [OT]Scheinbar werden von den Borkenkäfern in dieser Region nur die alten Bäume befallen und die jungen bleiben erhalten.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      nein, es werden alle Kiefern befallen, nicht nur die alten Bäume, sondern auch die jungen

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Hier mal zwei Links:

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      https://edmontonjournal.com/news/loc...l-park-forests

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      https://www.derstandard.at/story/287...s-nadelwaelder


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Zitat von dominiksavj Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Noch ne Schuhfrage:
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Immernoch das gleiche Paar wie am Anfang? Oder wurden die ausgetauscht?
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Ja ich hatte immer noch das gleiche Paar schuhe wie am Beginn der Reise.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Zitat von dominiksavj Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      und andere Fragen:
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Wieviel Gewicht verlierst Du pro Tour? Man sieht schon dass Du "leidest"
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Wie sieht Dein Speiseplan aus? Kcal am Tag oder Lust und Laune?
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      bestimmt paar Kilos, habe mich aber nie auf die Waage gestellt. Nach paar Tagen Zivilisation fresse ich mir die verlorenen Kilos aber schnell wieder an. Zuviel Burger mit Pommes

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Mein Speiseplan auf dem Trek sah aus wie immer:
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Müsli zum Frühstück.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Schokolade, Salami und Erdnüsse zum Mittag.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Kartoffelbrei und Salami zum Abendessen.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      etwa 3500 bis 4000 Kalorien pro Tag.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      www.trekking.magix.net

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Kommentar


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      • berniehh
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Alter Hase
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        • 31.01.2011
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        • 2501
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        3.Tag:

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Es sind nur kühle drei Grad am Morgen, ich wander wieder erst um 12 los.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Die nächsten 6 Tage treffe ich keine Menschen.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Auf einer schmalen unmarkierten Route zwänge ich mich durch dichten niedrigen Bergwald und Gestrüpp weiter talaufwärts.




                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        ich muss gut aufpassen die Route nicht zu verlieren.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        dort vorne geht´s die kleine Talstufe hoch


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        von oberhalb der Talstufe blickt man hier zurück zum Zweiten Geraldine Lake


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        gleich taucht der nächste See auf


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Dritter Geraldine Lake (1974 m)






                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        die Route folgt das rechte Ufer




                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        kurz hinter dem dritten See liegt der Vierte Geraldine Lake.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Im Hintergrund der Mount Fryatt.



                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        auch hier geht´s das rechte Ufer entlang, meist durch offenes Grasland.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Mein Pass ist schon in Sichtweite





                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Vierter Geraldine Lake (1991 m)




                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Blick zurück talabwärts


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Blick zurück zum vierten See.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Die vage erkennbare Route löst sich beim See komplett auf. Ab nun geht es nur noch weglos weiter.



                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        es geht langsam hoch zum Pass.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Hier blickt man zurück bis zum Zweiten Geraldine Lake



                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Vierter Geraldine Lake


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        langsam erreiche ich die Baumgrenze


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        letzter Blick zurück




                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        nach 3h20 erreiche ich den sanften flachen Passübergang (2300 m)


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        direkt östlich vom Pass liegt der 3361 m hohe Mount Fryatt


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        auf der anderen Passseite geht es noch für anderthalb Kilometer flach durch alpines Grasland


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        nochmal der Mount Fryatt


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        dahinten steige ich ab ins Divergence Creek Valley


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        rechts der Mount Lapensee (3106 m), links der Mount Belanger (3120 m)


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        dann geht´s runter in eine alpine Buschsenke


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        hinter der Buschsenke fällt es für 300 Höhenmeter sehr steil durch Wald ab zu einem namenlosen See im hinteren Divergence Creek Valley.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        1h20 vom Pass erreiche ich das Ufer dieses namenlosen Sees (1830 m)


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        der See ist über einen Kilometer lang.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Es ist einfach herrlich hier





                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        ich folge den Steinstrand zum Seeausfluss


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        nach 20 Minuten erreiche ich den Seeausfluss



                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Hier wollte ich eigentlich campen, aber der Waldboden ist mir zu nass, uneben oder verwachsen. Ich finde keine guten Campstellen. Schade
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Also entscheide ich mich weiterzuwandern.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        weglos wander ich auf weichem moosigen Boden durch Wald den Divergence Creek abwärts......

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Das Tal fällt leicht ab und nach zwei Kilometern mündet von links ein gleichgroßer Talzweig ein, den ich nun Richtung Süden aufwärts folge.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        ich wander noch halben Kilometer den Talzweig aufwärts......


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        .....dann finde ich auf der ersten offenen Lichtung diese gute Campstelle.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Camp 3 (1710 m)
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Zuletzt geändert von berniehh; 02.01.2020, 21:02.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        www.trekking.magix.net

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Alter Hase
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          • 30.05.2007
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          • 3996
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Das Türkis der Seen ist genial. Super Photos....
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          So möchtig ist die krankhafte Neigung des Menschen, unbekümmert um das widersprechende Zeugnis wohlbegründeter Thatsachen oder allgemein anerkannter Naturgesetze, ungesehene Räume mit Wundergestalten zu füllen.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          A. v. Humboldt.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Fuchs
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            • 29.08.2009
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            • 1356
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Diese Tour sieht ja auch für „Normaltrekker“ gut erreichbar und machbar aus (ohne 20kg Proviant mitschleppen zu müssen)
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Wer nichts weiß muss alles glauben...

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Kommentar


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            • Ljungdalen

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Alter Hase
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              • 28.08.2017
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              • 3014
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Auf der Website des Jasper NP, nicht prinzipiell anders als bei anderen (kanadischen) Nationalparks, liest man ja viel von so "Please camp only at the campsites indicated"... "(backcountry) camping permit"... "entry and service fees are charged"...

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Einerseits verständlich, andererseits Nervkram. Wie sah es damit aus?

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Speziell auch: irgendwo steht zwar, man solle auf Trails keine Abkürzungen laufen, aber ich konnte nirgends eine Formulierung finden, dass Off-Trail-Routen generell verboten sind. Oder was?

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Im herunterladbaren Backcountry Guide steht außerdem bspw.:
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              • "Random camping is permitted in designated areas only. Visit or call an information centre <...> for more information and to reserve. Special rules and conditions apply to random camping." Was soll das heißen? "Random camping", aber "reserve" wtf?
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              • "Uniformed Parks staff you encounter in the backcountry may ask to see your backcountry camping permit." Kommt das im real life vor? (Frage für einen Freund )

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Alter Hase
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                • 31.01.2011
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                • 2501
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Zitat von Pielinen Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Diese Tour sieht ja auch für „Normaltrekker“ gut erreichbar und machbar aus (ohne 20kg Proviant mitschleppen zu müssen)
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                ja das stimmt, wenn man sich tagelang durch schwieriges wegloses Gelände schlagen will, ist dieser Trek auch für jeden Normaltrekker super geeignet

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Für den Fryatt Valley Trail und Geraldine Lake Trail stimmt das sogar tatsächlich.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Zitat von Ljungdalen Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Auf der Website des Jasper NP, nicht prinzipiell anders als bei anderen (kanadischen) Nationalparks, liest man ja viel von so "Please camp only at the campsites indicated"... "(backcountry) camping permit"... "entry and service fees are charged"...

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Einerseits verständlich, andererseits Nervkram. Wie sah es damit aus?
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Offiziell ist es tatsächlich so daß man beim campen während seiner Trekkingtour an die Campsites gebunden ist, die für die jeweilige Nacht auf dem Permit angegeben ist. Das mag verständlich sein oder auch nicht, auf jeden Fall ist es ziemlich praxisfern. Je länger ein Trek dauert, desto unwahrscheinlicher wird man seinen "Zeitplan" auch einhalten können. Es kann ja immer mal was unvorhergesehenes passieren (schlechtes Wetter etc...) Oder man entscheidet sich einfach spontan nun doch eine andere Route zu gehen.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Zitat von Ljungdalen Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Speziell auch: irgendwo steht zwar, man solle auf Trails keine Abkürzungen laufen, aber ich konnte nirgends eine Formulierung finden, dass Off-Trail-Routen generell verboten sind. Oder was?
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                auf Trails keine Abkürzungen laufen und Off-Trail-Routen gehen sind ja zwei völlig unterschiedliche Dinge:
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Das erste bezieht sich auf Serpentinenpfade, die die Hänge rauf oder runterführen. Die soll man nicht abkürzen um Bodenerosion zu vermeiden. Das macht auch Sinn.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Off-Trail-Routen sind dagegen weglose Routen durch Gebiete ohne Pfade. Die zu gehen ist nicht verboten.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Zitat von Ljungdalen Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Im herunterladbaren Backcountry Guide steht außerdem bspw.:[LIST][*]"Random camping is permitted in designated areas only. Visit or call an information centre <...> for more information and to reserve. Special rules and conditions apply to random camping." Was soll das heißen? "Random camping", aber "reserve" wtf?
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                In deinem verlinkten Backcountry Guide geht es hauptsächlich um die beliebtesten Trails im Jasper Nationalpark.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Allein der Satz "Random camping is permitted in designated areas only" ist schon ein Widerspruch in sich.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Random camping (=wildcampen) an ausgewiesenen Stellen ist schließlich kein Wildcampen mehr.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Kurzgefasst sieht die Regelung so aus:
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Wer auf ausgewiesenen Trails wandert, auf denen ausgewiesene Campstellen existieren, muss diese nutzen.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Wer weglose oder unmarkierte Routen wandert, auf denen keine ausgewiesenen Campstellen existieren, darf da wildzelten.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Ein Permit ist immer erforderlich, egal ob man auf ausgewiesenen Trails unterwegs ist oder weglose Routen wandert oder man in einer Hütte des Alpine Club of Canada nächtigt, die man vor der Tour buchen muss.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Zitat von Ljungdalen Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                "Uniformed Parks staff you encounter in the backcountry may ask to see your backcountry camping permit." Kommt das im real life vor? (Frage für einen Freund )
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Ja, aber selten. Je beliebter ein Trail ist, desto häufiger würde ich damit rechnen. Auf meiner letzten Reise durch die kanadischen Rockies (Banff- & Jasper NPs sowie Umgebung) ist es in 70 bis 80 Wandertagen (davon mehr als die Hälfte der Tage auf Trails) zweimal vorgekommen. Beide Male auf Trails, einmal ein recht beliebter Trail, das zweite Mal ein abgelegener wenig begangener Trail.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Wenn man auf dem Trek einem Ranger begegnet kann man ziemlich sicher davon ausgehen daß er das Permit sehen will.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Zuletzt geändert von berniehh; 03.01.2020, 23:49.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                www.trekking.magix.net

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Alter Hase
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  • 31.01.2011
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  • 2501
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  4.Tag:


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  herrlicher blauer Himmel am Morgen, aber nur 4 Grad. Die Vegetation ist noch klitschenass vom Tau, ich warte bis die Sonne den Talboden erreicht und wander um 11:30 los.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Das Wetter bleibt den ganzen Tag traumhaft, sonnig mit paar Wolkenfelder ab Spätnachmittag.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Weglos wander ich das Divergence Creek Valley weiter aufwärts. Es geht meistens durch dichten Wald und gelegentlich über offene Felsbrockenfelder. Manchmal auch beides gleichzeitig, dichter Wald auf dick bemooste Felsbrockenfelder. Auch abseits der Felsbrockenfelder ist der Waldboden dick bemoost, voll mit Getrüpp und Totholz. Es ist ein schwieriges Tal, viel an Kilometern schafft man heute nicht.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  im weglosen Divergence Creek Valley - gelegentliche offene Felsbrockenfelder bieten eine Abwechslung vom Buschgeplackere durch dichten Wald


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  wenn man vom boulder hopping und Buschgeplackere irgendwann mal genug hat, kann man ja durch Wasser watend auf die kleinen offenen Sumpflichtungen ausweichen Leider gabs aber nur ein oder zwei davon


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  nach drei bis dreieinhalb Kilometern erreiche ich den nächsten See. Ganze 2h40 habe ich für diese Strecke gebraucht.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Mein nächster Pass ist schon zu sehen.



                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  der See ist ein bis anderthalb Kilometer lang und von steile alpine Felsberge überragt mit kleine Gletscher.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Erstmal mache ich hier am Ufer gemütlich meine Mittagspause, trotz Sonne ist es aber noch recht kühl.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Den Pass will ich heute nicht mehr machen. Mein Plan war hier am Seeausfluss zu campen, also nur ein kurzer Wandertag.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Genau wie beim See von gestern, finde ich leider auch hier keine guten Campstellen.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Also wander ich weiter.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  namenloser See (1920 m)


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  weglos folge ich das linke Ufer, auf Stein- und Felsbrockenstrand oder über weichen Wald- und Gestrüppboden.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  herrliche Seeblicke







                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Nach 40 Minuten erreiche ich das obere Seeende. Auch hier sind keine Campstellen zu finden.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Also gehs weiter, zunächst über große Felsbrocken hochsteigen, langsam Richtung Pass.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  letzter Blick zurück zum See


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  nach 150 Höhenmetern wird es wieder flach und das Gelände deutlich einfacher.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  es geht über eine kleine grasige Senke in einem Hochtal.




                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  dann weiter nach oben.....






                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  bei den letzten alpinen Nadelbäumen finde ich eine gute Campstelle.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Camp 4 (2072 m), mein bisher höchstes Camp auf dieser Reise.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Im Hintergrund (rechts) der 2827 m hohe Divergence Peak, auf der Grenze zwischen Alberta und British Columbia.



                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  super Gegend beim Camp


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  ich nutze die Spätnachmittagssonne und erkunde noch ein wenig die Gegend.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  da steige ich morgen rüber





                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Heute war zwar ein anstrengender Tag und das Vorwärtskommen nur langsam, trotzdem war es ein super Tag durch eine beeindruckene abgelegene und selten vom Menschen besuchte Gegend. Dazu kommt dann auch noch das perfekte Wetter. Ich bin schon sehr gespannt was mich morgen erwarten wird......
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  www.trekking.magix.net

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Alter Hase
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    • 31.01.2011
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    • 2501
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    5.Tag:


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Minus zwei Grad am Morgen, aber das Wetter wird wieder sonnig und schön. Um 11:15 wander ich los.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    weglos steige ich die letzten 360 Höhenmeter auf zum Pass.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    nach 100 Höhenmetern enden die letzten Grasflächen. Weiter geht´s über Steine, Geröll und Felsbrocken die letzten 260 Höhenmeter nach oben.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    das letzte Stück ist recht steil


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    weiter oben wird die Aussicht spektakulärer. Am Horizont sehe ich sogar die Felsspitzen der Ramparts.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Am Fuße der Ramparts verläuft der Tonquin Valley Trail, der mit zu den beliebtesten Trails im Jasper Nationalpark gehört. Dort bin ich 2008 durchgewandert auf meiner Rocky Mountains Traverse.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    -------------------------------------------------------------------------


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    und so sieht es dort aus: The Ramparts & Amethyst Lake vom Tonquin Valley Trail.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Mein Foto von 2008.



                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    The Ramparts (= das Bollwerk)

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Der Tonquin Valley Trail ist eine einfache dreitägige Trekkingroute auf ausgetretenem Pfad. Da die Route im Sommer auch regelmäßig von Pferden begangen wird (=organisierte Reittreks), ist der Pfad nach Regen ziemlich matschig, was für Wanderer recht nervig sein kann.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    --------------------------------------------------------------


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    oben angekommen!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Pass Nr. 2 (2434 m).



                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    hier blickt man runter zur anderen Seite



                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Bevor ich auf der anderen Seite wieder absteige mache ich für eine noch bessere Aussicht einen kleinen Abstecher Richtung Nordwesten den felsigen Rücken entlang:




                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    die Aussicht vom Felsrücken ist der absolute Hammer und das bisherige Highlight dieses Treks




                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    dort unten liegt der See von gestern


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    herrlich
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Blick aus 2524 m Höhe.





                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    ich sehe sogar meine letzte Campstelle




                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    und in dieses Tal steige ich gleich runter






                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    der 3215 m hohe Serenity Mountain schaut hinter dem Felskamm hervor


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    nun geht´s endgültig runter ins Lick Creek Valley. Hier auf den ersten alpinen Grasflächen mache ich erstmal Mittagspause.








                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    es ist ein sehr attraktives Tal und das Wandern ist zunächst noch einfach.






                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    dann die ersten alpinen Nadelwaldabschnitte und das Tal fällt weiter ab.




                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    nochmal Blick zurück talaufwärts


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Vier Kilometer vom Pass kurvt sich das Tal scharf nach links (Osten) und fällt weiter ab in die dichte Nadelwaldzone.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Nun wird das Vorwärtskommen deutlich anstrengender und langsamer.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Das Lick Creek Valley mündet dann irgendwann wieder ins Athabasca River Valley ein, was aber noch über zwei Tagesmärsche entfernt liegt.



                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    nach der Einmündung eines größeren Gletscherflusses ist der Lick Creek nicht mehr überall so einfach furtbar.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    eine Weile geht es noch über teilweise verbuschtes Felsbrockengelände....

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Dann wird der Talboden flacher. Ich wander heute noch drei Kilometer, zunächst für kurze Abschnitte im Flussbett, dann durch dichten Wald, herrlicher Wald....

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Anfangs ist der Wald noch gut durchwanderbar, doch mit der Zeit wird es immer schwieriger, durch sumpfige Abschnitte und über verbusche Waldböden mit viel Unterholz und überall rumliegende tote Baumstämme, die den Weg blockieren.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Wildpfade finde ich kaum. Ein paarmal muss ich noch den Fluss furten.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Lick Creek Valley - ein schwieriges wegloses Wildnistal.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    einiges an Buschgeplackere steht mir bevor und das Vorwärtskommen ist langsam.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    bis ich irgendwann mein Zelt aufschlage.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Camp 5 (1700 m)


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Es war ein phantastischer Tag, auch wenn die letzten paar Kilometer recht hart waren......
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Zuletzt geändert von berniehh; 05.01.2020, 12:47.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    www.trekking.magix.net

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Alter Hase
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      • 31.01.2011
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      • 2501
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      6.Tag:

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Bei meinem Zelt finde ich einige Schwarze Johannisbeersträucher, wovon ich mir am Morgen erstmal einige Beeren pflücke.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      immerhin habe ich so viele zusammenbekommen


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      daraus koche ich mir erstmal ein leckeres Frühstück

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Das hat eine Weile gedauert, weshalb ich wieder erst um 11:40 loswander.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Weglos geht es weiter talabwärts.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Ich will den Trek beenden und wieder zurück in die Zivilisation.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Es wird ein harter Tag mit nur langsamen Vorwärtskommen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Den ganzen Tag bleibe ich orographisch links, muss den Fluss also nicht mehr furten.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Bald erreiche ich die erste offene Senke, die ich gestern abend schon von weitem sehen konnte. Von weitem sah sie aus wie eine leicht bewanderbare Grassenke, aber als ich sie erreiche entpuppt sie sich als gestrüppige Moor- und Sumpfsenke mit sehr weichem Boden, auf dem sich nicht gut wandern lässt


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      auf dem sehr weichen Boden ist das Wandern anstrengend


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      dann wieder Wald - aber leichter wird das Wandern nicht
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Der Waldboden ist voll mit Gestrüpp und Totholz.



                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      als Entschädigung habe ich überall schöne Flussblicke


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      hier mal ein leicht durchwanderbarer Wald.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Solche Abschnitte sind heute leider nur selten und wenn dann nur kurz.



                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Es ist also erstmal Mittagspause angesagt und hier wären auch gute Campstellen.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Lick Creek Valley - der Talboden ist flach und fällt kilometerweit kaum ab, weshalb der Fluss nur recht gemächlich dahinfließt.






                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      am Nachmittag wird das Wandern generell ein wenig einfacher und die besser gangbaren Abschnitte häufen sich.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      überall herrliche Flussblicke


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      hier die nächste anstrengende Moor- und Sumpfsenke.




                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      als mir der flache Talboden zu sumpfig und anstrengend wird weiche ich an den gestrüppigen Grashang aus, aber sehr viel leichter ist das Wandern da auch nicht.






                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      nun wieder durch Wald unten am Fluss




                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      wenn es hier gute Zeltplätze geben würde, könnte man doch direkt hierbleiben


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      endlich mal wieder leichtes Wandern auf dieser offenen Steinsenke,......und dazu auch noch mit super Panorama






                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      leider ist die Steinsenke hier schon wieder zuende


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      dieses Tal ist wirklich phantastisch


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      ich finde es schön daß der touristisch so überlaufene Jasper Nationalpark auch immer noch voll ist mit großen unerschlossenen Wildnisgebieten, wo man tagelang keine Menschen trifft


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      es folgen lange Waldabschnitte mit weniger Gestrüpp und moosigem Boden, der leichter bewanderbar ist.






                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      immer häufiger stoße ich auf Wildpfade, die man nun auch mal für längere Abschnitte folgen kann, bis sie sich wieder verlieren.




                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      tendenziell scheint der Wald nun langsam wieder anstrengender zu werden mit viel Totholz und Gestrüpp, dafür weniger Wildpfade.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      um 19 Uhr schlage ich mein Zelt am Fluss auf.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Camp 6 (1500 m)
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      In 6h45 habe ich 11,5 Kilometer geschafft und auf dieser Strecke ist der Talboden nur 200 m abgefallen.



                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Flussblick vom Camp

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      7.Tag:

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Das Wetter ist mal wieder komplett umgeschlagen, milde 8 Grad mit Dauerregen bis kurz vor Mittag. Danach nieselt es noch eine ganze Zeitlang weiter und ich bleibe erstmal im Zelt


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Am Nachmittag klart es auf.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Um 14:30 wander ich los und mir ist klar daß es eine äußerst ungemütliche Wanderung wird, weglos durch die noch klitschenasse Vegetation In dieser Jahreszeit dauert es meistens über einen halben Tag oder sogar noch länger bis nach einem Regen der Busch wieder trocken ist


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      hier geht´s mal kurz über eine kleine offene Felsbrockensenke

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Der Wald ist zunächst noch recht anstrengend und nach zwei Kilometern kurvt sich das Tal scharf nach links und führt dann langsam ab ins breite Athabasca Valley.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Ab der Talkurve wird es für die nächsten zweieinhalb bis drei Kilometer deutlich einfacher, oft auf schmale Wildpfade flach am Fluss entlang durch herrlichen dichten Nadelwald mit nur wenig Unterholz


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      auf diesem Abschnitt macht das Wandern Spaß


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Lick Creek


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      den Fluss immer im Blick - auf diesem Abschnitt findet man auch einige gute Campstellen.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Lick Creek


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      nun wird der Wald wieder verbuschter und anstrengender



                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Es wird sogar nochmal richtig anstrengend und frustrierend. An vielen Stellen kommt der Hang bis an den Fluss ran. Abwechselnd geht es hoch und runter und der Rest des Tages bleibt nervig und langsam Der Fluss ist komplett unfurtbar, ich muss also orographisch links bleiben. Ausserdem finde ich kaum noch Wildpfade, und wenn dann sind sie nur vage erkennbar, verwachsen und verlieren sich nach kurzer Zeit wieder.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Der Fluss führt mehr und mehr in eine schwierige Waldschlucht rein und ein Ende ist nicht in Sicht.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Irgendwann steige ich hoch auf einen flachen Waldrücken auf dem ich eine ganze Weile flach wandern kann, nun endgülig weg vom Fluss.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Bei einem Minibach finde ich eine gute Campstelle nach fast 5 Stunden und 7.5 Kilometer vom letzten Camp.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Jetzt ist es nicht mehr so weit bis ich morgen auf den Fryatt Valley Trail stoßen werde, höchstens noch zwei bis zweieinhalb Kilometer.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Camp 7 (1381 m)
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      www.trekking.magix.net

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Alter Hase
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        • 31.01.2011
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        • 2501
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        8.Tag:


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        mein Camp am Morgen

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Alles ist noch naß von gestern, auch meine Klamotten. Als ich um 11:50 loswander, sind die Sachen immer noch nicht trocken, trotz Sonnendurchbrüche.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Weglos wander ich durch Wald weiter nach Westen und nach 1h10 stoße ich auf den Fryatt Valley Trail.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        vom weglosen Wald komme ich plötzlich auf diesen gut gangbaren Pfad

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Um rauszuwandern muss ich den Trail Richtung Norden folgen, noch 12 Kilometer zum Trailhead und weitere zwei Kilometer auf Fahrweg zum Athabasca Falls am Icefields Parkway.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Es wäre aber ziemlich dumm jetzt gleich rauszuwandern, ohne vorher einen Abstecher ins Talende des Fryatt Valley zu machen. Daher folge ich den Pfad natürlich Richtung Süden talaufwärts.......


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Durch dichten schönen Wald steigt das Tal leicht an.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Der Fryatt Valley Trail ist sehr einfach bewanderbar und deutlich populärer wie der Geraldine Lakes Trail.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Normalerweise wird dieser Trek in drei Tagen gemacht: Den ersten Tag reinwandern, am zweiten Tag den Abstecher ins Talende machen und am dritten Tag wieder rauswandern.



                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Fryatt Valley Trail




                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        nach drei Kilometern mache ich hier erstmal gemütlich Mittagspause.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Fryatt Valley


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        im flachen Flussbett geht es weiter talaufwärts.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Zwei Wanderer kommen mir entgegen, die ersten Menschen seit sechs Tagen.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Nach fünfeinhalb Kilometern erreiche ich das Camp Brussels, eines von drei offiziellen Backcountry Campsites in diesem Tal. Sieben Zelte stehen hier, aber kein Mensch ist zu sehen. Vermutlich sind sie alle irgendwo unterwegs am Talende.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Eigentlich wollte ich hier nicht campen, aber da es schon spät ist schlage ich im Eiltempo mein Camp hier mit auf, schmeisse meinen Rucksack ins Zelt und wander schnell los Richtung Talende. Keine Ahnung wie weit das ist und was es dort zu sehen gibt,......aber egal, ich lass mich einfach überraschen.....


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Blick zurück - dort vorne im Wald liegt das Camp


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Brussels Peak (links) und Mount Lowell (rechts)


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        nach anderthalb Kilometern erreiche ich den Fryatt Lake


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        der Trail folgt das bewaldete rechte Seeufer


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Fryatt Lake




                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        hinter dem See führt der Trail für einen Kilometer durch dichten Wald am Fluss entlang.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Fryatt Creek


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        dann steigt das Tal in dieser steilen Felsstufe mit Wasserfall an.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Kurz vor dem Anstieg passiere ich das Headwall Camp. Hier steht nur ein einziges Zelt und ich treffe den Besitzer, ein junger Einzeltrekker.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Auf dem Weg nach oben kommen mir nach und nach alle Wanderer entgegen, die im Camp Brussels übernachten.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        herrliche Aussichten






                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Blick zurück zum Fryatt Lake




                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        oben angekommen


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        hier steht die Hütte des Alpine Club of Canada - sie ist voll belegt mit zwei Gruppen.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        von der Hütte geht es noch anderthalb Kilometer weiter talaufwärts - der Trail ist nun nicht mehr so gut.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Fryatt Valley




                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        der Fryatt Creek verschwindet hier in einem großen Felsloch.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        der Bach donnert ins Felsloch rein


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        dann erreiche ich den nächsten See


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        namenloser See am Talende des Fryatt Creek (2025 m)


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        hier ist die Endstation nach 1h50 vom Camp Brussels - und der Trail endet auch.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        für den Rückmarsch brauche ich 1h35


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        immer wieder kommt ein Schauer runter









                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Dieser 10 Kilometer lange Abstecher vom Camp Brussels war landschaftlich absolut Hammermäßig und sicher mit eines der Top-Highlights dieses Treks, zusammen mit dem Blick vom zweiten Pass zwischen Divergence Creek und Lick Creek.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Am Camp treffe ich alle Leute wieder, eine große Gruppe von 8 Frauen aus Grande Prairie, ein Pärchen aus Banff sowie ein junger Einzeltrekker aus Edmonton.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Zusammen mit dem anderen Einzeltrekker am Headwall Camp und die zwei Gruppen in der Hütte ist in diesem Tal ganz schön was los. Kein Wunder, der Fryatt Valley Trail zählt auch mit zu den vier populärsten Overnight Trails im Jasper Nationalpark.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Morgen wander ich endgültig raus......


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Camp 8 (1660 m)
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Zuletzt geändert von berniehh; 08.01.2020, 23:17.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        www.trekking.magix.net

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Erfahren
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          • 07.06.2015
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          • 154
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Darüber wie großartig dieser Bericht ist, wurde ja schon vieles geschrieben. Dem kann ich mich nur uneingeschränkt anschließen!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Eine Frage habe ich zu deiner Ausrüstung: Deine Regenjacke muss ja einiges ausgehalten haben - sowohl beim Bushwhacking, als auch durch den vielen Regen. Hat sie standgehalten? Wenn ja, was für ein Modell trägst du?

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Lebt im Forum
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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            • 8843
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            In den letzten Tagen bin ich dazu gekommen deinen ausführlich geschriebenen Bericht mit klasse Bildern zu lesen.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Wie üblich von dir eine außergewöhnliche Tour.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Du hast dich die meiste Zeit durch dichten Busch geplackert.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Besonders am Anfang habe ich mich gefragt warum du nicht über die Bergekämme gewandert bist. Auf den Fotos sehen sie nicht so steil aus. Täuscht das oder hattest du andere Gründe in den Tälern zu bleiben?
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Du kannst reisen so weit du willst, dich selber nimmst du immer mit.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Alter Hase
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              • 31.01.2011
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              • 2501
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Danke für Eure Kommentare

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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Eine Frage habe ich zu deiner Ausrüstung: Deine Regenjacke muss ja einiges ausgehalten haben - sowohl beim Bushwhacking, als auch durch den vielen Regen. Hat sie standgehalten? Wenn ja, was für ein Modell trägst du?
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Ja sie hat standgehalten. Ich habe sie wirklich oft getragen, nicht nur im Regen.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Es ist eine 3-Lagen Goretex von Haglöfs, die ich mir vor etlichen Jahren mal als Auslaufmodel im Super Sonderangebot gekauft hatte.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Zitat von blauloke Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Du hast dich die meiste Zeit durch dichten Busch geplackert.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Besonders am Anfang habe ich mich gefragt warum du nicht über die Bergekämme gewandert bist. Auf den Fotos sehen sie nicht so steil aus. Täuscht das oder hattest du andere Gründe in den Tälern zu bleiben?
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Ja insbesondere am Anfang hätte es die Möglichkeit gegeben öfter mal die Kämme zu folgen, weiter im Süden eher nicht mehr, weil die Berge da schon zu alpin waren.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Es war hauptsächlich das schlechte Wetter das mich davon abgehalten hat.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Aber einige Male vielleicht auch der dichte Busch. In den Tälern war das Vorwärtskommen einfach am besten weil dort die meisten Pfade verliefen. Wenn man einfach so planlos links oder rechts die Hänge hochsteigen würde um auf den Kamm zu gelangen könnte man sich fast hoffnungslos im dichten Busch festlaufen.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              www.trekking.magix.net

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Alter Hase
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                • 31.01.2011
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                • 2501
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                9.Tag:

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Heute ist rauswandern angesagt, zurück in die Zivilisation! Es sind 21,5 Kilometer zum Icefields Parkway.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Mein zweiter Abschlusstrek ist schon fertiggeplant. Also eigentlich könnte ich direkt zum Startpunkt trampen und gleich loswandern, müsste vorher aber nochmal kurz irgendwo zum Einkaufen stoppen.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Ich will aber erstmal für paar Tage nach Calgary!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Schon seit Monaten plagen mich Magen-Darm Beschwerden, die sich nur abends und nachts bemerkbar machen. Ich muss unbedingt mal zum Arzt um das abchecken zu lassen.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Ausserdem muss ich noch einen weiteren kurzen Trek planen, denn nach meinem zweiten Abschlusstrek werde ich noch einige Tage Zeit haben bis zu meinem Heimflug. Es muss also recherchiert werden was für eine Route da in Frage kommt.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Theoretisch könnte ich den Arztbesuch und die Routenplanung zwar auch in Banff oder Canmore machen, aber egal, ich fahre jetzt nach Calgary! Zum Abwechlung mal Großstadtluft schnuppern

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Es hat die ganze Nacht geregnet. Morgens regnet es zwar nicht mehr, aber alles ist noch naß und vernebelt. Es klart nur langsam auf und wird dann sonnig.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Ich lasse mir mal wieder Zeit und als ich um 10:50 loswander sitzt hier nur noch der Einzeltrekker aus Edmonton zum Kaffee kochen und Zelt trocknen. Alle anderen sind schon längst weg. Ich bin halt kein Frühstarter


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                ich folge den Trail zurück talabwärts - Nebel und Wolken lösen sich langsam auf.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Fryatt Valley








                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                nach fünfeinhalb Kilometern erreiche ich die Stelle wo ich gestern auf den Trail stieß und halben Kilometer weiter quert der Trail den Fryatt Creek.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Fryatt Creek - zum Glück muss ich nicht furten, sondern es gibt hier eine Brücke

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Auf der anderen Flussseite liegt das Lower Fryatt Camp, wo zwei Leute campen.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Nun sind es noch 11,6 Kilometer zum Trailhead, leichte flache Wanderung durchs breite Athabasca Valley.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Der Abschnitt vom Lower Fryatt Camp zum Trailhead ist auch für Mountainbikes zugelassen und vier Mountainbikefahrer kommen mir unterwegs entgegen.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                der Trail führt überwiegend durch Kiefernwald


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                hier lässt es sich bequem und schnell wandern


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                im Athabasca Valley wird leider auch wieder das volle Ausmaß des Borkenkäferbefalls deutlich




                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                der Pfad führt ein Stückchen oberhalb der steilen Flussböschung entlang




                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                hier wird die Breite des Athabasca Valleys so richtig deutlich


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Athabasca River




                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Athabasca River - der Fluss ist absolut unfurtbar, ansonsten hätte ich hier den Trek schon beenden können, denn auf der anderen Flussseite verläuft im Wald der Icefields Parkway.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                also muss ich noch 10 Kilometer bis zum Athabasca Falls wandern. Das macht aber überhaupt nichts.....


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                .....denn eigentlich ist diese Route ja auch ganz schön


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Athabasca River




                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                es ist eine attraktive Route mit paar schone Fluss- und Bergblicke


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                dann noch paar Kilometer durch Wald ein Stückchen vom Fluss entfernt.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                kurz vor dem Trailhead geht´s an zwei kleine Seen vorbei.




                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                am Trailhead stoße ich auf den Fahrweg, wo ich vor 9 Tagen durchkam. Hier schließt sich also mein Kreis.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Es sind noch zweieinhalb Kilometer zum Athabasca Falls.





                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Athabasca Falls


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Gegen 18:15 erreiche ich den Icefields Parkway, wo ich mich zum trampen hinstelle.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Dies ist also das Ende dieses phantastischen Treks!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Es sind 381 Kilometer nach Calgary.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Auch um diese Uhrzeit ist eigentlich noch genügend Verkehr, trotzdem hält erstmal niemand an und die Sonne sinkt immer tiefer
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Langsam stelle ich mich darauf ein hier campen zu müssen und fange an zu überlegen wo man wohl am besten versteckt zelten könnte.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Nach einer Stunde hält doch noch jemand an, ein Inder, der in Jasper das Subway betreibt. Er ist auf dem Weg zu seinem Bruder nach Canmore und will mich bis dorthin mitnehmen, das sind 279 Kilometer.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Whow, dann schaffe ich heute doch noch den Großteil der Strecke. Von Canmore hätte ich morgen dann nur noch 100 Kilometer bis Calgary.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                die ersten 200 Kilometer folgen wir den Icefields Parkway durch die Nationalparks Banff und Jasper.




                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                auf dem Icefields Parkway durch den Jasper Nationalpark. Für die ersten 200 Kilometer bis Lake Louise liegen keine Siedlungen entlang der Strecke, nur die wilde Berglandschaft der kanadischen Rockies.




                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Gleich wird es dunkel

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Dann stehen noch zwei weitere Tramper am Highway, die der Inder auch noch mitnimmt. Sie haben hier heute ebenfalls ihren Trek beendet (vier Tage auf dem Jonas Pass Trail) und wollen nur 30 Kilometer mitfahren bis zu ihren Autos, die sie vor vier Tagen an ihrem Trekkingstartpunkt geparkt hatten.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Fast zwei Stunden standen sie schon am Highway, beide müssen morgen früh wieder arbeiten, er in Calgary und sie in Golden. Sie wurden daher schon langsam nervös und waren kurz davor ein Taxi zu rufen. Daß sie doch noch mitgenommen wurden hat sie sichtbar glücklich und erleichtert gemacht.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Adrian arbeitet in Calgary bei einer Behörde und bietet an mich mitzunehmen. Dankbar nehme ich an und wechsel das Auto.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Ich hätte nicht gedacht heute noch bis nach Calgary zu kommen.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Da es schnell dunkel wird sehe ich von der Landschaft leider nichts mehr.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Gegen Mitternacht erreichen wir Calgary. Ich bitte Adrian mich irgendwo im Zentrum vor einer McDonalds Filiale abzusetzen. Ich hatte keinen Plan und wusste nicht wohin ich sonst soll, ausserdem hatte ich Hunger.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Nach dem Essen mache ich mich im dunkeln gegen 1 Uhr auf die Suche nach einer Wildcampstelle. Keine Ahnung wo, aber ein obdachloser Drogenjunkie führt mich zu einer ganz guten Stelle auf einen kleinen Hügel, wo ich zwischen Heroinspritzen und dornigem Gestrüpp mein Zelt aufschlage, mit Blick auf die Wolkenkratzerskyline Downtowns.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                mein Camp in Calgary


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Blick von meiner Campstelle Richtung Downtown


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                und hier der Blick in die andere Richtung auf den Bow River.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Zuletzt geändert von berniehh; 11.01.2020, 11:48.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                www.trekking.magix.net

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Alter Hase
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  • 31.01.2011
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  • 2501
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Calgary 3. bis 8. September 2019

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Fünf volle Tage bleibe ich in Calgary.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Am Vormittag baue ich mein Camp ab und marschiere nach Downtown rein.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  der Bow River mit Downtown vor mir.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  nach dem Frühstück bei McDonalds setze ich mich auf der Olympic Plaza erstmal auf eine Bank

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Calgary ist eine gute Stadt zum Wildcampen. Rund um Downtown sowie am Bow River findet man zahlreiche geeignete Plätze, wenn man weiss wo und man ein Gefühl dafür entwickelt hat wo das Wildcampen in der Großstadt geduldet wird und wo nicht. Man dürfte sein Camp und seine Sachen halt nie unbeaufsichtigt zurücklassen und wenn man den Krempel nicht den ganzen Tag mit sich rumschleppen will braucht man ein Schließfach.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Trotzdem mache ich mich heute auf die Suche nach einer billigen Unterkunft.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Nur proforma halber checke ich zwar mal kurz das Hostel in Downtown ab, aber es war mir schon von vornherein klar daß es mir zu teuer sein wird und man in Downtown Calgary nichts günstiges findet. Das billigste Bett im Schlafsaal kostet 50 Dollar die Nacht!! Kein Einzelzimmer, sondern Schlafsaal!!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Der Preis mag für kanadische Verhältnisse normal sein, man findet in ganz Westkanada kaum ein Hostel wo man weniger zahlt,......aber im internationalem Vergleich ist das schon mehr als überdurchschnittlich teuer
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Auf booking.com findet man zwar Einzelzimmer in Privatunterkünften für 30 Dollar die Nacht, die liegen aber so weit draussen daß man da ohne eigenes Auto nur mit komplizierten Bus- und Bahnverbindungen hinkommt.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Ich gehe dann zu Sorce, eine Informations- und Anlaufstelle für Obdachlose. Die schicken mich zu The Mustard Seed, einer gratis Unterkunft. Ihr Hauptgebäude liegt in Downtown, dort meldet man sich an und kann sich auch tagsüber da aufhalten.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Die eigentliche Unterkunft liegt weit draußen im Gewerbegebiet. Abends wird man mit dem Bus dorthingefahren und am nächsten Morgen wieder zurück nach Downtown. Dort gibt es auch Duschen und sein Gepäck kann man in Schließfächern tagsüber in der Unterkunft lassen.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Auf meiner letzten Kanadareise hatte ich dort auch schon übernachtet, zusammen mit Tobias.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Obdachlosenausweis

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Die nächsten fünf Tage mache ich nicht viel, ausser entspannen, Essen, Wäsche waschen, rumspazieren und die Stadt anschauen oder stundenlang in der Bibliothek am Computer sitzen. Und natürlich den Arztbesuch wegen meiner Magen-Darm Beschwerden!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Ich suche mir einen Arzt wo man ohne Termin gleich rankommt. Als ich ihm die Symptome schildere hat er schon gleich einen Verdacht was es sein könnte, ordnet aber noch eine umfangreiche Blutuntersuchung an, um alles andere auszuschließen.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  In Deutschland würde der Arzt jetzt das Blut abnehmen und die Proben ins Labor schicken. In Kanada nicht, da werden die Patienten direkt weitergeschickt ins Labor und erst dort wird das Blut abgenommen. Man bekommt einen Zettel vom Arzt mit, auf dem angekreuzt ist welche Werte untersucht werden sollen. Die Ergebnisse werden dann zum behandelnden Arzt geschickt.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Bei mir waren alle Blutwerte in Ordnung, also scheint sich der Verdacht des Arztes bestätigt zu haben. Der Grund meiner Beschwerden ist ungesunde Ernährung und Mangel an Ballaststoffen. Ich soll mir aus der Apotheke eine Dose Ballaststoffe in Pulverform kaufen, da jeden Tag was von in Wasser auflösen und trinken. Und tatsächlich, paar Tage später waren die Beschwerden weg.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  550 Dollar hat der Spaß gekostet, zwei Arztbesuche plus die Laborkosten, aber wenigsten weiss ich jetzt daß es nichts ernstes ist. Den Betrag habe ich vor einigen Wochen bei meiner Reisekrankenversicherung eingereicht.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Calgary






                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  der Bow River & Downtown Calgary




                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  wenn man ganz genau hinschaut bzw. auf Vollbild klickt sieht man ganz hinten am Horizont die Rocky Mountains.








                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  am Bow River


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Chinatown


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Chinatown


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  das neue Gebäude der Calgary Public Library


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  hier die Gesamtansicht, ein sehr auffälliges hochmodernes Gebäude, das als Touristenattraktion gilt


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  im Innern sieht es so aus


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Studio Bell, das nationale Musikzentrum mit Museum.








                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Scotiabank Saddledome - eine Multifunktionsarena, die über 20.000 Zuschauer fassen kann.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  fotografiert vom Scottsman´s Hill






                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Elbow River & Stampede Park


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  8 Ave SW - die Haupteinkaufsstraße

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Auf den Skytower und den Blick von dort oben musste ich leider verzichten, weil er wegen Renovierung der Fahrstühle geschlossen war

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Das Wetter war die gesamten 5 Tage in Calgary wirklich traumhaft. Aber dann scheint eine langandauernde Schlechtwetterfront aufzuziehen, ausgerechnet wenn ich wieder zurück in die Rockies will

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Mein zweiter Abschlusstrek soll durch die Nationalparks Yoho und Banff führen und ca. 10 Tage dauern.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Die ersten 4 Tage soll es angeblich viel regnen und ich rechne damit ein Großteil der Zeit mit Schlechtwetteraussitzen im Zelt zu verbringen

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Mein Trekkingstartpunkt liegt 198 Kilometer von Calgary, direkt am Trans Canada Highway 1.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Eigentlich wollte ich direkt aus Calgary per Anhalter losfahren, finde im Internet aber eine günstige Busverbindung mit der Firma On-it nach Banff oder Canmore für nur 10 Dollar, egal ob man bis nach Banff fährt oder schon in Canmore aussteigt.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Alle anderen Busanbieter sind sehr teuer und verlangen bis zu 80 Dollar one way für die nur 127 Kilometer lange Fahrt nach Banff.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Die Abfahrt ist Sonntag vormittag um 11:40. Ich fahre nur bis Canmore mit und nicht bis nach Banff, weil das Wildcampen in Canmore vermutlich entspannter ist. In Banff müsste ich deutlich mehr aufpassen nicht erwischt zu werden.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  In Canmore kaufe ich dann noch den restlichen Proviant ein und versuche am Montag per Anhalter weiter zum Startpunkt zu gelangen.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  kurz vor der Abfahrt aus Calgary


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  los geht´s - es sind 105 Kilometer bis Canmore


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  der Trans-Canada Highway 1 ist eine vielbefahrene Autobahn - es geht Richtung Westen auf die Rockies zu


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  und irgendwann in die Berge rein.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Endstation Canmore - Ankunft um 13:15

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Canmore ist eine ausgebreitete kommerzielle Touristenstadt an der Grenze zum Banff Nationalpark, mit über 12.000 Einwohnern, laut Wikipedia die neuntgrößte Stadt Albertas.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Ich verbringe den Restnachmittag in der Bibliothek, kaufe für 80 Dollar das restliche Essen ein, dann zu McDonalds und anschließend eine Wildcampstelle suchen.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Morgen trampe ich die restlichen 93 Kilometer zu meinem Trekkingstartpunkt.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  mein Camp am Stadtrand von Canmore
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Zuletzt geändert von berniehh; 12.01.2020, 12:45.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  www.trekking.magix.net

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Fuchs
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    • 29.10.2013
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    • 1352
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Moin Bernd,
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    diese niedliche Nebenroute hat mir wieder große Freude bereitet. Sooo viel Vertrautes - die Landschaft in den Rockies berührt mich immer, auch wenn die Zutaten - steile Berge, türkise Seen, große undurchdringliche Wälder - fast austauschbar scheinen.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Schade mit der Käferplage. In den Pacific Coast Mountains sind wir 2015 an so einem Arreal gescheitert. Da gab es in den 80er oder 90er solche Schäden. Die Baum-Riesen waren bei uns dann umgestürzt und lagen wie im Riesen-Mikado übereinander. Kein Durchkommen für uns - du hättest dich vielleicht auch da durchgehauen.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Zitat von berniehh Beitrag anzeigen

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Gleich wird es dunkel
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Wow - Mount Athabasca links und Andromeda rechts!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Die Silberhorn-Route auf den Athabasca (die Firnschneide am Dreieck in Bildmitte) scheint noch gut zu funktionieren, war 2010 unsere schönste Gipfeltour dort. Hast zufällig noch ein Foto, auf dem vom Andromeda rechts noch ein Stück mehr zusehen ist? Dort verläuft eine anspruchsvollere Eistour (Skyladder) mit kompliziertem Abstieg. Würde mich interessieren, ob die noch geht. 2010 war es für diese Route zu warm.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Grüße von Tilmann
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Zuletzt geändert von TilmannG; 12.01.2020, 10:57.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    http://www.foto-tilmann-graner.de/

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Alter Hase
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      • 31.01.2011
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      • 2501
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Zitat von TilmannG Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Schade mit der Käferplage. In den Pacific Coast Mountains sind wir 2015 an so einem Arreal gescheitert. Da gab es in den 80er oder 90er solche Schäden. Die Baum-Riesen waren bei uns dann umgestürzt und lagen wie im Riesen-Mikado übereinander. Kein Durchkommen für uns - du hättest dich vielleicht auch da durchgehauen.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      ja in diesen enormen Ausmaßen ist das echt eine riesen Katastrophe und ich befürchte fast daß sich der Befall in den nächsten paar Jahren auch auf den Banff Nationalpark ausdehnen wird Erste Anzeichen davon sind schon zu sehen. Die Schäden sind dort momentan zwar noch kaum wahrnehmbar, ausser man schaut ganz genau hin, aber vermutlich wird sich das bald ändern. Falls jetzt vielleicht ein paar sehr kalte Winter folgen sollten, könnte sich der Befall vielleicht noch aufhalten oder zumindest verzögern.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Zitat von TilmannG Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Hast zufällig noch ein Foto, auf dem vom Andromeda rechts noch ein Stück mehr zusehen ist?
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Nein leider nicht. Das gepostete Foto war das letzte das ich vor dem Dunkelwerden gemacht habe. Ansonsten hätte ich sicher noch weitere gemacht.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      www.trekking.magix.net

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Alter Hase
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        • 01.03.2007
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        • 3702
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Zitat von berniehh Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        ja in diesen enormen Ausmaßen ist das echt eine riesen Katastrophe und ich befürchte fast daß sich der Befall in den nächsten paar Jahren auch auf den Banff Nationalpark ausdehnen wird Erste Anzeichen davon sind schon zu sehen. Die Schäden sind dort momentan zwar noch kaum wahrnehmbar, ausser man schaut ganz genau hin, aber vermutlich wird sich das bald ändern. Falls jetzt vielleicht ein paar sehr kalte Winter folgen sollten, könnte sich der Befall vielleicht noch aufhalten oder zumindest verzögern.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        ...
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Wichtiger wäre wahrscheinlich ein richtig nasser kalter Sommer. Im Winter überwintern Borkenkäfer idR in der Bodenstreu, insbesondere bei viel Schnee sind die dann gut gegen Kälte geschützt.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Das sich das da so ausbreitet wird auch an trockenen zu warmen Sommern liegen würde ich schätzen (ohne die Details in Kanada zu kennen).
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Ist ja bei uns aktuell das Selbe. Bei uns wird der Käfer auch nur durch einen nassen und kalten Sommer zu stoppen sein.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Gut, dass es den Klimawandel nicht gibt

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Danke für den Bericht, ich lese ihn fortlaufend und mit großem Vergnügen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Ich mag verdammen, was Du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass Du es sagen darfst. Voltaire.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Alter Hase
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          • 31.01.2011
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          • 2501
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          die Anreise

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Gegen 11:30 stelle ich mich zum trampen an den Highway und bekomme sofort eine Mitfahrgelegenheit für 20 Kilometer nach Banff. Der Fahrer fährt an der ersten Ausfahrt raus und von dort 4 Kilometer weiter nach Banff rein.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Ich mache den Fehler direkt an der Ausfahrt auszusteigen und nicht mit bis nach Banff reinzufahren

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Direkt an der Einfahrt stelle ich mich wieder hin, aber diese Einfahrt nehmen fast nur Leute, die von Banff Richtung Osten nach Canmore oder Calgary fahren. Wer nach Westen fährt nimmt in der Regel die andere Einfahrt 4 Kilometer weiter.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Als nach anderthalb Stunden immer noch keiner angehalten ist, marschiere ich auf die Autobahn rauf und will die vier Kilometer auf dem Seitenstreifen bis zur nächsten Einfahrt wandern, dabei weiter versuchen zu trampen. Es hält auch jetzt keiner an und dann weist auch noch ein Schild darauf hin daß das Anhalten hier verboten ist. Also marschiere ich wieder zurück und trampe nach Banff, ein Pärchen aus Michigan nimmt mich bis ins Stadtzentrum mit.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Dann anderthalb Kilometer Marsch bis an die Einfahrt zum Highway 1, wo ich mich wieder zum trampen hinstelle.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Habe viel Zeit durch den Mist verloren, aber auf dieser Einfahrt ist viel mehr los und 20 Minuten später bekomme ich meine Mitfahrgegenheit zum Trekkingstartpunkt von einem Mann aus Calgary, der auf dem Weg zu einem Geschäftstermin nach Revelstoke ist.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Kurz hinter Lake Louise zweigt nach Norden der Icefields Parkway ab, wir fahren weiter auf dem Trans-Canada Highway und queren kurz darauf die Grenze von Alberta nach British Columbia, wo auch der Banff Nationalpark in den Yoho Nationalpark übergeht. Fünf Kilometer weiter steige ich am Trailhead zum Sherbrooke Lake aus. Der Fahrer hatte keine Ahnung wo der ist, ich musste also selber die Augen offenhalten, damit ich den nicht verpasse.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Trekkingstartpunkt am Trans-Canada Highway 1


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Zweiter Abschlusstrek

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Continental Divide Trek
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Vom Sherbrooke Lake zum Peyto Lake

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          12 Tage
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          92 Kilometer


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Gesamteindruck

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Dieser Trek ist so ziemlich ins Wasser gefallen. Durchgehend schlechtes Wetter die ersten 9 Tage, mit nur wenigen Niederschlagsfreien Zeiten dazwischen. Meistens zwar kein starker Regen, man kann sagen 9 Tage Dauerniesel, auf Pässen und Gletschern Schneefall, immer so zwischen 0 und 5 Grad, selbst tagsüber selten mal über 10 Grad. Sonnendurchbrüche waren Ausnahmeerscheinungen und immer nur kurz.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          An einer Stelle habe ich drei Nächte gecampt wegen 60 Stunden nonstopp Dauerregen. Auch die restlichen Tage bin ich nie vor Mittags gestartet, manchmal auch erst nach 15 Uhr. So habe ich natürlich nicht viel geschafft und bin auf den niedrigsten Kilometerschnitt von allen Treks dieser Reise gekommen.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Erst ab dem 10.Tag wurde das Wetter endlich mal besser.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Landschaftlich war dieser Trek absolut Hammermäßig!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Es ging entlang der Continental Divide, das meiste weglos und oberhalb der Baumgrenze mit der Überquerung von zwei großen Gletschern, die jeweils fast einen ganzen Tag in Anspruch genommen haben, das Wapta Icefield und Waputik Icefield.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Trotz der Nähe zum Icefields Parkway und der Beliebtheit bei Alpinisten (mit mehreren Hütten des Alpin Club of Canada), ist die Gegend recht menschenleer und unerschlossen.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Ich habe 8 Tage am Stück keine Menschen gesehen.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          OK, verglichen mit der Northern Rockies Traverse ist das natürlich nichts

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          1.Tag:

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Hier am Startpunkt steht eine teure Lodge mit kleinem Parkplatz für die Tageswanderer zum Sherbrooke Lake.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Trailhead zum Sherbrooke Lake auf 1600 m Höhe. Um 16:00 wander ich los.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Der Sherbrooke Lake ist ein beliebtes Wanderziel für Touristen. Die meisten Leute wandern allerdings nur bis zum See, einige vielleicht noch ein Stückchen weiter und kehren dann wieder um. Das ist eine nette kleine Kurztour, die man schnell mal nebenbei machen kann.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Richtig atemberaubend wird die Tour wenn man vom See noch weiter bis zum 2969 m hohen Gipfel des Mount Niles hochsteigt. Das ist eine gestandene Tageswanderung (ca. 9 Stunden für Hin- und Rückweg), für die etwas Kraxeln und Routenfindungsgabe gefordert wird. Viele Leute steigen da nicht hoch und die Route gilt noch als absoluter Geheimtip. Wenn man googelt findet man Routenbeschreibungen mit Fotos.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Mein erstes Ziel war natürlich der Mount Niles......


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          ich folge den vielbegangenen Pfad durch Wald zum See.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          es sind 3 Kilometer zum Sherbrooke Lake - unterwegs kommen mir zahlreiche Tageswanderer entgegen.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          nach einer halben Stunde hört man den lauten Verkehrslärm vom Trans-Canada Highway schon nicht mehr und es wird ruhig im Wald


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          die Wanderung ist einfach, aber bis zum See gibt es außer Wald nicht viel zu sehen.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          kleine offene Moorsenke kurz vor dem See


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          dann erreiche ich den Sherbrooke Lake auf 1820 m Höhe - im Hintergrund der Mount Niles.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          der See ist anderthalb Kilometer lang




                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          im Hintergrund die Cathedral Crags (3073 m)


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          ab hier wird der Pfad deutlich schmaler, weniger begangen und führt das rechte Seeufer entlang




                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Pfad am Ufer


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          am oberen Seeende - da auch hier keine guten Campstellen zu finden sind wander ich weiter
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Zuletzt geändert von berniehh; 12.01.2020, 21:57.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          www.trekking.magix.net

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Alter Hase
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            • 31.01.2011
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            • 2501
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Da ich im letzten Post mal wieder ausversehen zu früh auf Antworten geklickt habe, kommt hier nochmal der letzte Teil vom 1.Tag:



                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            hinter dem Sherbrooke Lake geht es eine bewaldete Talstufe hoch mit kleinem Wasserfall.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            und oberhalb einer kleinen Schlucht entlang.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Blick zurück zum Sherbrooke Lake - paar vereinzelte Wanderer kommen mir noch entgegen


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            oberhalb der Talstufe komme ich auf diese größere gestrüppige Senke

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Ein junges Pärchen aus Idaho ist hier am campen. Sie sind vor einer Stunde angekommen und wollen morgen früh zurück zum Trailhead, wo ihr Auto steht.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Die beiden sind die letzten Menschen, die ich für die nächsten 8 Tage treffe.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Ich wander noch bis zum oberen Ende der Senke und schlage abseits vom Trail im Wald mein Camp auf.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Camp 1 (1890 m)

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            2.Tag:

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Das Wetter ist ziemlich mies heute, grau und nieselig den ganzen Vormittag.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Ich bleibe erstmal im Zelt liegen und breche erst um 12:50 auf. Es nieselt dann zwar nicht mehr, bleibt aber für den Rest des Tages grau bewölkt, wenn auch ein klein wenig heller, aber kalt.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            ich folge den Trail weiter talaufwärts




                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            das Tal steigt an und die Gegend wird alpiner


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            noch ist der Trail gut erkennbar


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            hier ein steilerer Talanstieg mit kleinem Wasserfall




                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            oberhalb des Wasserfalles komme ich ins flache Top-Basin am Talende

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Der Pfad wird schmal und löst sich noch vor dem Beginn der roten Pfeile auf. Teils weglos und teils auf vage erkennbarer alpiner Route steige ich weiter hoch zum Mount Niles.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            es geht eine steinige Bachrinne hoch - hier blickt man zurück talabwärts




                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            auf diesem flachen Talabsatz schlage ich auf letzte alpine Grasflächen mein Camp auf (2347 m), lasse meine Sachen im Zelt und steige hoch zum Mount Niles.




                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            über Geröll- und Felsbrockenfelder steige ich hoch zu einem Pass


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            dort vorne liegt der 2540 m hohe Pass, rechts davon geht es weiter hoch.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Blick vom Pass runter zur anderen Seite.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Hinter dem See stürzt der Takakkaw Falls hinab ins Yoho Valley.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Der Takakkaw Falls ist mit einer Höhe von 381 Metern der zweithöchste Wasserfall Westkanadas und zählt mit zu den beliebtesten Touristenattraktionen der kanadischen Rockies.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Hier mal ein paar Fotos von meiner letzten Kanadareise:

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            -----------------------------------------------------------------------------------




                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            so sieht es dort aus, am Fuße des Takakkaw Falls




                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Takakkaw Falls im Yoho Nationalpark




                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            auf der rechten Bildseite der Takakkaw Falls, ganz oben der Mount Niles und ganz oben links das Waputik Icefield.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Takakkaw Falls

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            ----------------------------------------------------------------------

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            vom Pass steige ich nun hoch zum Gipfel des Mount Niles.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Blick auf das Waputik Icefield


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            es geht steil hoch zum Gipfel mit paar kurze Kraxelstellen.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Hier blickt man zurück zum Pass.







                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            im Hintergrund die bis zu 3123 m hohe President Range im Yoho Nationalpark


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            und hier Blick zurück zu meinem Camp - die roten Pfeile zeigen meine Route für morgen - und ganz unten im Tal sieht man noch ein Stück vom Sherbrooke Lake




                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            nach 1h30 vom Zelt erreiche ich den 2969 m hohen Gipfel - hier komme ich komplett in den Wolken


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            leider sieht man nicht mehr viel - dort unten die Gletscherzunge des Waputik Icefields


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            ich warte noch eine halbe Stunde bei Kälte und teils leichtem Schneefall auf dem Gipfel, aber besser wird die Aussicht heute leider nicht mehr.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Hier sieht man im Nebel das Waputik Icefield, wo ich morgen rüberwandern will.



                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            dann steige ich wieder ab - ein Stückchen tiefer komme ich aus den Wolken raus.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            dort unten der Sherbrooke Lake


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Waputik Icefield






                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            zurück im Camp nach 45 Minuten vom Gipfel.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Dieser Abstecher war wirklich Top, aber das Wetter könnte echt besser sein
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Ich habe heute keine Menschen getroffen und auch in den nächsten 7 Tagen werde ich niemanden treffen.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Schneehühner bei meinem Camp

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Zuletzt geändert von berniehh; 17.01.2020, 22:24.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            www.trekking.magix.net

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Alter Hase
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              • 31.01.2011
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              • 2501
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              3.Tag:

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Morgens ist es nebelig, nur zwei Grad. Später lichtet sich der Nebel, die Wolkendecke steigt höher und um 11:10 wander ich los.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Heute geht es den ganzen Tag durch wegloses Gelände, davon 11 Kilometer über Gletscher.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              weiter geht´s......

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Östlich von meinem Camp steige ich über einen steilen Bergrücken in den nächsten Talzweig rein, über den ich hochsteige zum Waputik Icefield.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Blick zurück auf meine Campsenke


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              tief unten der Sherbrooke Lake


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              auf der anderen Seite geht es diesen Talzweig hoch


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              ein kurzes Stück geht´s über kleinen Gletscher


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              karges Hochtal


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              der Mount Niles


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              nun komme ich auf das Waputik Icefield


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Waputik Icefield


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              es geht kilometerweit über den Gletscher nach Norden








                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Blick zurück - der Gipfel des Mount Niles liegt immer noch in Wolken


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Mount Niles - der Gipfel jetzt mal fast Wolkenfrei


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Blick talabwärts auf die President Range


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Mount Niles


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              in der Ferne die President Range




                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              jetzt fängt es auch noch an zu schneien


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              das Schneeschauer ist zum Glück bald wieder vorbei und kurze Sonnendurchbrüche kommen durch






                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              es geht durch einige kleine Spaltenzonen


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              als das Eis endet geht es über glibberigen etwas weichen Firn. Das Vorwärtskommen wird deutlich langsamer



                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Eigentlich wollte ich weiter Richtung Norden über das Eisfeld zum Balfour Pass. Auf dieser Route steigt der Gletscher noch bis auf 3000 m Höhe an und da oben ist heute die meiste Zeit auch noch alles in Wolken, Nebel und Schneefall gehüllt. Dazu kommt noch das langsame Vorwärtskommen im weichen Firn. Abgesehen vom Spaltenrisiko würde ich es heute wahrscheinlich nicht mehr zum Balfour Pass schaffen.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Kurzentschlossen entscheide ich mich Richtung Osten über die Continental Divide zu steigen und auf der anderen Seite erstmal runter. Ich steuere also auf einen Pass zu.......


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              der Aufstieg zum Pass (2812 m) ist einfach - hier blickt man zurück


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              dramatischer Blick runter zur anderen Seite - ein Abstieg ist hier leider nicht möglich, da es vertikal abfällt.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Dies ist also ein falscher Pass
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Zumindest ist die Aussicht geil und hinten am Horizont liegt mein nächster Pass.



                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              dort unten meine nächste Campstelle - aber da muss ich erstmal hinkommen


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              dahinten der Balfour Pass mit den kleinen See auf der grauen Senke - dort werde ich jetzt aber nicht mehr hinkommen.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Als erstes muss ich einen anderen Pass suchen......


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              ich gehe zurück auf´s Eisfeld und wander für zwei Kilometer nach Süden, dann nach links hoch, wo ich einen machbaren Pass vermute.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              das Wetter wird wieder suppiger mit tiefhängende Wolken und zweitweise leichte Schneeschauer.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              zumindest sieht der Aufstieg zum Pass einfach aus




                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              auf der Passhöhe (2815 m) komme ich wieder in den Nebel.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Ich quere Richtung Osten die Continental Divide und komme vom Yoho in den Banff Nationalpark.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              auf der anderen Seite geht es sanft einen Gletscher abwärts




                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              ich mache einen kurzen Abstecher auf einen Gebirgskamm


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Blick runter zur anderen Seite


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              nun geht´s den Gletscher abwärts - es wird Zeit eine Campstelle zu finden




                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              ganz runter ins Tal schaffe ich heute wohl nicht mehr, das Gelände wird dort unten schwierig. Ich verlasse den Gletscher und suche nach einer Campstelle.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              oberhalb des Wasserfalles liegt der Balfour Pass - ein Aufstieg sieht von dieser Seite aus unmöglich aus, ich muss also über einen anderen Pass.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              auf einer kleinen alpinen Moosfläche schlage ich mein Zelt auf.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Camp 3 (2449 m).



                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Blick vom Camp auf den Balfour Pass
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Zuletzt geändert von berniehh; 19.01.2020, 11:10.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              www.trekking.magix.net

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Fuchs
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                • 25.04.2007
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                • 1868
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Super! Die NRT war schon genial und das jetzt ist landschaftlich der Hammer! (Für mich jedenfalls, ich liebe es karg )
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Froh schlägt das Herz im Reisekittel,
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                vorausgesetzt man hat die Mittel.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                W.Busch

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Kommentar


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                • berniehh
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Alter Hase
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  • 31.01.2011
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  • 2501
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  4.Tag:

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Das Wetter ist mal wieder ziemlich übel, grau bewölkt mit leichtem Regen oder Schauer bis frühen Nachmittag. Kühle drei Grad.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Als der Regen aufhört mache ich von meinem Camp einen kurzen Abstecher zu einer Abbruchkante mit super Panorama auf den Turquoise Lake und Hector Lake, leider in grauer Bewölkung.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  mein Camp am frühen Nachmittag - ich breche auf für einen kurzen Abstecher




                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Blick von der Abbruchkante auf den Turquoise Lake (vorne) und Hector Lake (hinten).


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  ganz hinten im Bow River Valley sieht man das Band des Icefields Parkway.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Um 15:10 breche ich endgültig auf, steige weglos runter ins Tal.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Ich will unten im Tal beim Hector Lake campen und erst morgen hoch zum nächsten Pass. Es wird also nur ein kurzer Tag heute.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  wegloser Abstieg ins Tal





                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Bald fällt es sehr steil und tief ab. Der Abstieg sieht im ersten Moment zwar unmöglich aus, es gibt aber eine mögliche Route runter ins Tal. Die muss aber erstmal gefunden werden.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Blick runter ins Tal - die roten Pfeile zeigen meine Route für morgen hoch zum nächsten Pass.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Direkt hier ist ein Abstieg runter ins Tal unmöglich.





                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Tal zum Hector Lake


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Wasserfall vom Balfour Pass


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  nach 3h20 erreiche ich den flachen steinigen Talboden.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  ab nun schnelles Vorwärtskommen




                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Tal zum Hector Lake


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  weglos wander ich talabwärts bis ich eine gute Campstelle finde


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  einen Kilometer vor dem Hector Lake finde ich eine gute Stelle.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Camp 4 (1765 m)


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  5.Tag:

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Es regnet mal wieder, aber als der Regen gegen Mittag aufhört und die ersten Sonnenstrahlen durchkommen mache ich einen Spaziergang zum Hector Lake.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  es geht weglos über den flachen offenen Talboden


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  nach einem Kilometer erreiche ich das Seeufer.






                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  der Hector Lake ist 6 Kilometer lang.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Hier zum abgelegenen westlichen Seeende führen keine Wege. Zum östlichen Seeende führt allerdings ein kurzer Pfad vom Icefields Parkway.





                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  dann geht´s zurück zum Camp



                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Nach einer Stunde bin ich zurück beim Camp.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Dies ist eine traumhafte Campstelle an der man locker einen Ruhetag verbringen könnte. Trotzdem breche ich nach der Mittagspause um 15 Uhr auf, obwohl das Wetter alles andere als gut aussieht.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  zunächst wander ich weglos zurück talaufwärts, und dann nach rechts hoch zum nächsten Pass.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  ich wander direkt wieder in den Regen rein



                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Ein Furten will ich vermeiden und bleibe orographisch links, was mir einen paarhundert Meter langen Abschnitt übelstes Hang-Buschgeplackere beschert.






                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  am Anfang brechen noch paar kurze Sonnendurchbrüche durch die Wolkendecke


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  vom Talende steige ich steil hoch Richtung Pass


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  der Regen wird langsam stärker und langandauernder


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Blick zurück zum Hector Lake - der leichte Dauerregen hört heute nicht mehr auf.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  also schlage ich mein Zelt auf, sobald ich eine gute Stelle finde.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Camp 5 (2175 m)




                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  So viel habe ich heute wieder nicht geschafft, aber außer den Sonnendurchbrüchen in der ersten Nachmittagshälfte hat es eigentlich den ganzen Tag geregnet
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Ich hoffe daß das Wetter morgen endlich mal besser wird.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  www.trekking.magix.net

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Alter Hase
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    • 31.01.2011
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    • 2501
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    6.Tag:

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Das schlechte Wetter von gestern wurde heute sogar noch an Schlechtigkeit übertroffen. Zunächst ist es grau bewölkt, Niesel und Regen. Gegen Mittag hört es mal kurz auf zu regnen. Ich nutze die Zeit und baue mein Camp ab, aber noch bevor ich um 12:45 loswander, wird es wieder suppig und regnerisch.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    super Campstelle, aber naßkalt und ungemütlich. In einer regenfreien Zeit baue ich mein Camp ab.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    durch felsiges Gelände stiege ich weglos weiter nach oben - dort unten der Hector Lake


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Blick zurück


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    die letzten alpinen Nadelbäume lasse ich hinter mir


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    im Hintergrund der Gletscher, den ich vor drei Tagen runtergekommen bin. Meinen letzten Pass darüber kann man in der grauen Nieselsuppe nicht erkennen


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    nach 0h50 erreiche ich diese attraktive Senke.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    in einer kurzen niederschlagsfreien Zeit mache ich hier meine Mittagspause.





                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Noch vor dem Ende meiner Mittagspause fängt es wieder an zu nieseln, der dann zu einem leichten Dauerregen wird. Es wird richtig ungemütlich und kalt. Der Pass liegt permanent in einer grauen Wolken- und Regensuppe. Eigentlich habe ich bei dem Wetter keine Lust da rüberzusteigen. Aber jetzt schon zu campen geht wirklich nicht, ich muss endlich mal was schaffen, nachdem die letzten Tage auch schon so lahm waren.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    ich verlasse die Senke und steige weglos weiter nach oben


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    bei schönem Wetter müsste dies eine Hammergegend sein.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    die letzten alpinen Grasflächen lasse ich gleich hinter mir


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    dann wird´s grau-karg und steinig - hier blickt man zurück talabwärts


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    der Pass rückt näher


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    und der Regen wird langsam stärker


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    das Wetter ist einfach zu übel


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Blick zurück


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    1h50 nach der Mittagspause erreiche ich die Passhöhe auf 2747 m, mit kleinem Gletscher.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Der Regen geht hier in Schneefall über.



                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    mit Steigeisen geht´s auf der anderen Seite für einen Kilometer einen Gletscher abwärts, dann langsam runter ins obere Bow River Valley. Bei dem Suppenwetter sieht man nicht viel.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    langsam erkenne ich dahinten die Gletscher des Wapta Icefields.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    der Schneefall wird stärker und ich erreiche die Gletscherzunge


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    dann hört der Schneefall auf und geht wieder in leichtem Regen über


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    über Steine, Geröll und Fels geht es steil nach unten.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    das Wetter wird heute leider nicht mehr besser.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Dort unten liegt eine Senke mit erste niedrige Nadelbäume, wo ich mir eine Campstelle suchen will



                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    der Portal Peak in einer dunklen Wolken-Regensuppe


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Blick zurück zum Pass.




                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Camp (2285 m)

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Morgen will ich über das Wapta Icefield ins Tal zum Peyto Lake.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Heute habe ich nur 8 Kilometer gemacht, in 4h40.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Rein zeitlich könnte ich heute zwar noch noch weiterwandern, aber erstens war mir das Wetter zu schlecht und zweitens ist hier vermutlich die letzte gute Campmöglichkeit vor dem Wapta Icefield.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Später entdecke ich auf der gegenüberliegenden Hangseite eine Hütte. Es scheint auch noch eine recht große zu sein.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Es ist die Bow Hut, eine Hütte des Alpin Club of Canada. Unten im Tal verläuft der Pfad zu dieser Hütte.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Bis dato hatte ich von der Existenz dieser Hütte auch noch nichts gewusst, ebenfalls nichts vom Trail dorthin, da weder das eine noch das andere auf meinen Kartenausdrucken eingezeichnet war.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Die Hütte scheint trotz des schlechten Wetters voll mit Leuten zu sein, da aus dem Schornstein Rauch emporsteigt und später im Dunkeln Licht zu sehen ist.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    7. und 8.Tag:

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Es regnet und regnet und regnet
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Eine Überquerung des Wapta Icefields kann ich bei dem Wetter vergessen.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Es regnet beide Tage ohne Unterbrechung voll durch und mit nur vier Grad tagsüber ist es auch noch recht kalt, teils sogar windig. Gut dass ich hier zwischen den Nadelbäumen einigermaßen geschützt campe.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Dies ist das übelste Dauertiefdruckgebiet der gesamten Reise.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Mein Zelt wird auch langsam undicht und es fängt an dort reinzutropfen

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Nachmittags gibt es mal ein/zwei kurze Zeitperioden, aber wirklich nur kurze, wo es statt Dauerregen nur leicht nieselt.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Diese Zeiten nutze ich für kurze Spaziergänge.




                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    auf der gegenüberliegenden Hangseite steht die Bow Hut


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    nur 100 m unterhalb meines Camps donnert der Fluss durch kleine Schluchten.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    bei dem Wetter bewege ich mich nie weit von meinem Camp weg.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    dorthinten sehe ich einen Alternativpass, den ich nehmen werde falls das Wetter für das Wapta Icefield zu schlecht sein sollte. Der Aufstieg zu diesem Pass sieht zwar machbar aus, aber wie der Abstieg auf der anderen Seite wird, weiss ich nicht.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    an beiden Tagen sehe ich Rauch aus dem Schornstein der Bow Hut steigen. Die Hütte scheint also täglich besucht zu werden.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    am frühen Abend des 8.Tages hört der Regen nach 60 Stunden endlich mal auf und die ersten Sonnenstrahlen kommen durch.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    War´s das jetzt mit dem Regen oder ist es wieder nur eine kurze Aufklarung??


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Ich traue dem Braten nicht und stelle mich schon fest darauf ein morgen über meinen Alternativpass gehen zu müssen.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Auf jeden Fall muss ich morgen definitiv von hier aufbrechen, noch einen weiteren Schlechtwetterpausentag kann ich mir nicht leisten. Zur Not muss ich halt talabwärts zum Bow Lake wandern und den Trek beenden

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    So einen langanhaltenen Dauerregen erlebt man hier wirklich selten
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Zuletzt geändert von berniehh; 22.01.2020, 23:20.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    www.trekking.magix.net

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Kommentar


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    • Bambus
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Fuchs
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      • 31.10.2017
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      • 1914
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Tolle Bilder, vielen Dank.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Und auch Dank, das wir die Landschaft, ohne das Wetter erdulden zu müssen, genießen können Ich bewundere deine Zähigkeit!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Erfahren
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        • 12.06.2014
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        • 262
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Hi Bernd,

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        auch von mir nochmal großes Lob für Text und Photos und Riesen Respekt für die gesamte Reise.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Ich gehe mal davon aus, dass Du auf diesen Treks immer die Zeit und Nahrung berechnest, dass Du solche Schlechtwetterphasen aussitzen kannst. Was ich noch fragen wollte: Du schreibst, Du wählst hin und wieder einen alternativen Pass/Route, hast aber keine Karten von diesem Gebiet. Das bedeutet Du hast zwar eine grobe Karte des Gebiets und weisst auch wo der Pass grob hinführen wird, aber die Details, die Du vorher/daheim mit Google Earth auskundschaftest, fehlen Dir. Macht so eine Situation den Trek spannender oder unangenehmer?
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        ---
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        I'd rather be out on the hills...
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        http://chorltoniac.blogspot.com

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Alter Hase
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          • 28.08.2017
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          • 3014
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Zitat von berniehh Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          ...an beiden Tagen sehe ich Rauch aus dem Schornstein der Bow Hut steigen. Die Hütte scheint also täglich besucht zu werden.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Da kann/muss man ja vorbuchen, wie für alle ACC-Hütten, und für 2020 sind hier von Ende Juni bis Mitte September auch schon viele Sonnabende und auch einige andere Tage ausgebucht, und bspw. 10 aufeinander folgende Tage im Oktober...

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Offenbar recht gefragt, warum auch nicht.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Alter Hase
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            • 31.01.2011
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            • 2501
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Vielen Dank für Eure Kommentare.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Zitat von Mancunian Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            . Was ich noch fragen wollte: Du schreibst, Du wählst hin und wieder einen alternativen Pass/Route, hast aber keine Karten von diesem Gebiet. Das bedeutet Du hast zwar eine grobe Karte des Gebiets und weisst auch wo der Pass grob hinführen wird, aber die Details, die Du vorher/daheim mit Google Earth auskundschaftest, fehlen Dir. Macht so eine Situation den Trek spannender oder unangenehmer?
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Naja, das ist immer unterschiedlich. Manchmal habe ich keine Karten von meinen Alternativrouten oder Pässen, manchmal doch. Einige Alternativpässe schecke ich zuhause schon bei der Planung auf Google Earth ab, aber bei weitem nicht alle.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Solche Situation macht einen Trek schon spannender, auch wenn man vorher oft nicht sicher sein kann ob der Alternativpass oder die Alternativroute machbar ist.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Aber meine vorher geplante und auf Google Earth abgecheckte Originalroute kann sich genausogut als unmachbar herausstellen.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Zitat von Ljungdalen Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Da kann/muss man ja vorbuchen, wie für alle ACC-Hütten, und für 2020 sind hier von Ende Juni bis Mitte September auch schon viele Sonnabende und auch einige andere Tage ausgebucht, und bspw. 10 aufeinander folgende Tage im Oktober...

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Offenbar recht gefragt, warum auch nicht.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Ja viele ACC-Hütten scheinen recht gefragt zu sein. Sie werden auch sehr gerne von Veranstaltern genutzt, die geführte Gruppentreks anbieten.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Die Vorbuchungspflicht sorgt halt auch dafür dass diese Hütten als Übernachtungsstätte auf längeren Individualtreks, die von Spontanität geprägt sind, kaum geeignet sind.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            www.trekking.magix.net

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Alter Hase
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              • 31.01.2011
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              • 2501
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              9.Tag:

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Die ganze Nacht war der Himmel sternenklar und ich hatte mir schon Hoffnung auf gutes Wetter gemacht.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Aber sobald es hell wird ziehen wieder Wolken auf, mit Regen- und Graupelschauer. Es ist weiterhin kalt und unbeständig, nur 3 Grad.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Es wird also nichts mit meinem geplanten Frühstart und ich bleibe erstmal im Zelt.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Im Laufe des Morgens bricht zwischen den Schauern zwar immer wieder die Sonne durch die Wolkendecke, momentan kann ich aber noch nicht abschätzen in welche Richtung sich das Wetter entwickeln wird. Auch die Frage ob ich das Wapta Icefield überqueren soll oder doch lieber über meinen Alternativpass, steht in meinen Augen noch nicht fest


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              der Portal Peak - endlich mal schöne Fotomotive im Sonnenschein


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Blick zur Bow Hut - rechts der Saint Nicholas Peak






                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Blick ins Tal






                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              es wird langsam Zeit mein Camp abzubauen und endlich mal loszuwandern.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Das Wetter scheint sich soweit stabilisiert zu haben daß ich mich für die Route über das Wapta Icefield entscheide.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Kurz vor 12 Uhr wander ich los.......




                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              zunächst steige ich runter ins Tal, dann auf der anderen Seite wieder hoch zur Bow Hütte.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              unten im Tal stoße ich auf den vielbegangenen Pfad, der dann hoch zur Hütte führt




                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              das Wetter wird doch nicht schon wieder schlecht??


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Blick zurück zu meiner Campstelle

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Kurz vor der Hütte kommt mir eine große Gruppe Frauen entgegen, die nun wieder absteigen zum Icefields Parkway. Sie sind gestern hier hochgekommen und haben in der Hütte übernachtet.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Sie erzählen mir noch von weiteren Gruppen, darunter auch zwei Deutsche, die mit in der Hütte übernachtet haben.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Es sind die ersten Menschen seit kurz hinter dem Sherbrooke Lake vor 8 Tagen.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              in der Bow Hut - momentan ist kein Mensch mehr hier.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              an der Wand hängt ein Foto von der ersten Bow Hut, die 1968 gebaut wurde. Das war noch eine hübsche geile Hütte.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              dagegen ist die aktuelle Bow Hut groß, modern und potthäßlich


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              drinnen an der Wand hängt eine topographische Karte, auf der ich sehe daß entlang meiner heutigen Route noch eine weitere Hütte liegt, die Whyte Hut.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Bow Hut (2420 m)




                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Blick von der Hütte auf meine letzte Campstelle


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              nach der Mittagspause steige ich auf alpiner Route über Steine und Geröll weiter hoch Richtung Gletscherzunge


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              die Hütte verschwindet bald aus der Sicht.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Unterwegs kommen mir zwei Leute entgegen, die mal kurz auf dem Wapta Icefield waren und nun wieder zurück zur Hütte wandern.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              karge hochalpine Landschaft


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              20 Minuten von der Hütte erreiche ich die Gletscherzunge auf 2492 m. Ich ziehe meine Steigeisen an und steige hoch aufs Wapta Icefield, über das ich die nächsten neuneinhalb Kilometer wander.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              auf dem Wapta Icefield komme ich in den Nebel und es fängt an zu schneien


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              ich stoße auf die Fußspuren einer anderen Gruppe, die ich durch Schnee und Nebel Richtung Nordwesten flach über das Icefield folge.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Nach zwei Kilometern scheinen die Fußspuren etwas von meinem geplanten Kurs abzuweichen. Da ich nicht weiss wo sie hinführen, verlasse ich sie und wander auf meinen eigenen Kurs weiter durch den Nebel.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              eine Weile später klart es mal kurz auf.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              viel sieht man dabei zwar nicht, aber immerhin kann man wenigstens ein paar Fotos machen.






                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              die Silhuette eines Berggipfels sieht man hier durch den Nebel.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              kurz darauf ist der Berg deutlicher zu erkennen




                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              auf 2692 m erreiche ich die höchste Stelle und komme wieder in den Nebel und Schneefall. Hier stoße ich auch wieder auf die Fußspuren der anderen Gruppe.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              im Nebel und Schneefall folge ich die Fußspuren


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Etwas tiefer klart die Sicht langsam auf - und dahinten auf dem Hügel steht die Whyte Hut.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              am Fuße des Hügels lasse ich meinen Rucksack liegen und steige mal kurz hoch zur Hütte.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Hier hole ich die Gruppe ein, dessen Fußspuren ich die ganze Zeit gefolgt bin. Es sind 8 Personen mit Guide, die heute von der Bow Hut gekommen sind und in der Whyte Hut übernachten wollen, darunter auch die beiden Deutschen.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              kleiner See bei der Hütte


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              das Wapta Icefield fällt ab hier in den Peyto Glacier abwärts.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Whyte Hut (2480 m)


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              WC mit Aussicht


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              von der Abbruchkante in der Nähe der Hütte blickt man talabwärts bis zum Peyto Lake




                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              der Peyto Glacier






                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              ich bleibe nicht lange und steige dann wieder runter zu meinem Rucksack weil ich heute noch absteigen will.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Blick vom Gletscher zurück zur Hütte - es scheint nun endgültig aufzuklaren


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              ich wander nun den Peyto Glacier abwärts....




                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              eine phantastische Gegend ist dies


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              der Peyto Glacier fällt dann steiler ab, ich muss paar Zickzackwege um Spalten gehen und aufpassen daß ich mich nicht festlaufe






                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              super Panorama über den Peyto Glacier


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              ganz klein sieht man dahinten noch die Hütte






                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              dahnten auf dem Felsen sieht man immer noch ganz klein die Hütte








                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Blick zurück den Peyto Glacier aufwärts




                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              nach 1h15 von der Hütte erreiche ich die Gletscherzunge




                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              ich finde eine vage erkennbare alpine Route, die ich talabwärts folge


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              durch eine karge Stein- und Gerölllandschaft


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              die Gletscherzunge auf 2135 m




                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              bald passiere ich diese alte Hütte auf 2250 m


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              nun kommen wieder kurze Schauer runter




                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              von der Hütte geht es weiter talabwärts, nun auf gut erkennbaren Pfad


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              dahinten oberhalb des Wasserfalles liegt der Caldron Lake, wo ich hin will. Kalter Wind mit Regen halten mich davon ab heute noch dort hochzusteigen.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              daher steige ich erstmal weiter ab um unten geschützt in den Bäumen zu campen.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              dahinten der Peyto Lake




                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Camp 9 (2062 m)
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Morgen früh will ich wieder hochsteigen und weiter zum Caldron Lake


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Ich würde behaupten daß heute wohl der landschaftlich spektakulärste Tag dieses Treks war
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Zuletzt geändert von berniehh; 26.01.2020, 00:55.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              www.trekking.magix.net

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Fuchs
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                • 29.10.2013
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                • 1352
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Zitat von berniehh Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Ich würde behaupten daß heute wohl der landschaftlich spektakulärste Tag dieses Treks war
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Tolle Gegend - richtig geile Fotos!!!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Grüße von Tilmann
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                http://www.foto-tilmann-graner.de/

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Fuchs
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  • 10.07.2008
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  • 2381
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Geniale Gegend!!!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Und zumindest für die Fotos ist der Sonne-Wolken-Mix schon klasse
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Zum Wandern ist natürlich bessere Sicht angenehmer.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Und vom miesesten Wetter macht man ja meistens nicht so viele Bilder wie wenn dann Licht aufkommt.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Echt klasse!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Alter Hase
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    • 31.01.2011
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    • 2501
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Vielen Dank für Eure Kommentare
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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Ich könnte nochmal einen ganzen Sommer dort verbringen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    www.trekking.magix.net

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Alter Hase
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      • 31.01.2011
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      • 2501
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      10.Tag:

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Am frühen Morgen ist der Himmel zunächst noch wolkenlos mit kühlen drei Grad, aber die Bewölkung nimmt sehr rasch zu. Ich warte erstmal bis die Sonne mein Camp erreicht und starte um 11:40.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      schönes Camp - mein Zelt steht versteckt unter der Tanne.






                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      ich folge den Pfad für 300 Höhenmeter zurück bergauf, dann auf vage erkennbarer Route nach rechts oberhalb der Abbruchkante entlang zum Caldron Lake.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Blick zurück zum Peyto Lake

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Auf dem Weg nach oben kommt mir die geführte Gruppe von gestern entgegen. Sie müssen heute morgen schon recht früh von der Whyte Hut gestartet sein und sind jetzt auf dem Weg zum Peyto Lake und zurück in die Zivilisation.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Da ich gestern am Spätnachmittag von der Whyte Hut noch weiter den Gletscher abwärts gewandert bin, aber heute vormittag wieder zurückwander, gucken sie recht verwundert und fragen nach ob mit mir alles in Ordnung ist


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      die geführte Gruppe auf dem Weg nach unten.




                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      im Hintergrund der 3174 m hohe Observation Peak




                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Hammer Panorama auf den Peyto Glacier.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Peyto Lake - hier verlasse ich den Trail und folge eine vage erkennbare alpine Route zum Caldron Lake.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Peyto Lake & Observation Peak


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      und nochmal der Peyto Glacier mit dem Wapta Icefield


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      die Route führt oberhalb der Abbruchkante entlang




                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      an einer Stelle führt die schmale und wenig begangene Route exponiert und abschüssig den sehr steilen Hang direkt oberhalb der Abbrüche entlang. Hier sollte man trittsicher und schwindelfrei sein.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      dann wird´s flach und ich erreiche den Caldron Lake auf 2360 m


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Caldron Lake und im Hintergrund der 3096 m hohe Mistaya Mountain.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      die Route endet hier und für den Rest des Tages wander ich weglos weiter....


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Caldron Lake (2360 m)




                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Caldron Lake


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      durch ein karges weites Hochland geht es sanft weiter bergauf.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Caldron Lake und hinten links der 2980 m hohe Peyto Peak






                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      das Wetter wird unbeständiger mit gelegentliche Schneeschauer und dazu ist es auch noch recht kalt.








                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Mistaya Mountain


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Caldron Lake & Peyto Peak


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      der 3191 m hohe Mount Patterson


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Blick runter ins breite Haupttal des Mistaya Valley, durch das der Icefields Parkway verläuft.








                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      auf 2589 m erreiche ich die Zunge des Delta Glacier, den ich überqueren und am anderen Ende über einen Pass steigen will.




                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Delta Glacier - ziemlich am Anfang komme ich durch eine üble Spaltenzone.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      die teilweise recht breiten Spalten sind teilweise noch mit Firn bedeckt
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Ich lasse meinen Rucksack liegen um erstmal eine Route durch die Spaltenzone auszukundschaften.



                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      auf dem Delta Glacier - im Hintergrund der Peyto Peak


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Mit dem Pickel den Boden abstochernd versuche ich mehrere Route auszukundschaften aber ich halte es für zu gefährlich und der Firn ist auch recht weich.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Am ungefährlichsten sieht es dahinten am Fuße der Felswand aus, aber dort ist der Firn besonders weich und man kommt dementsprechend langsam vorwärts


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Wenn ich unbedingt will kann ich mir da eine Route auskundschaften, aber das wird dauern. Ich würde es dann zwar noch über den Pass schaffen, müsste aber trotzdem auf der anderen Seite entweder auf oder direkt bei einem Gletscher campen, was ich mit meinem Zelt bei dem unbeständigem Wetter vermeiden will.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Ich entscheide mich umzukehren und bei der ersten geschützten Campstelle mein Zelt aufzuschlagen. Morgen geht es dann runter ins obere Mistaya Valley und via Peyto Lake zum Icefields Parkway, wo ich diesen Trek enden werde.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Ich bin sowieso schon mega im Zeitrückstand und den letzten 5-tägigen Abschlusstrek, den ich in Calgary noch geplant hatte, schaffe ich eh schon nicht mehr.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Wenn ich am Peyto Lake ankomme, habe ich vielleicht noch zwei bis drei Tage Zeit, an denen ich was machen könnte.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Was genau das sein wird, da bin ich noch am grübeln. Der Cirque Peak wäre meine bevorzugte Idee, aber dafür bräuchte ich zwingend schönes Wetter.




















                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      auf dieser flachen Senke unterhalb des Delta Glacier will ich campen.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Camp 10 (2244 m)


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      von meiner Campsenke blickt man runter in ein enges Tal


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      dieses Tal will ich morgen absteigen ins Mistaya Valley.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Da es dort unten aber recht eng und steil aussieht, habe ich ein etwas mulmiges Gefühl und muss damit rechnen daß ein Abstieg nicht möglich ist.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      www.trekking.magix.net

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Erfahren
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        • 13.09.2014
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        • 205
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Die Bilder machen mich sprachlos. Einfach traumhaft schön diese Gegend, in die ich wohl nie selbst kommen werde. Danke fürs virtuelle Mitnehmen!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Dauerbesucher
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          • 21.08.2015
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          • 642
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          "Ich entscheide mich umzukehren und bei der ersten geschützten Campstelle mein Zelt aufzuschlagen. "

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Ich hatte immer schon den Eindruck, dass Du zwar gewisse Risiken eingehst, aber trotzdem Entscheidungen mit Sinn und Verstand triffst.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Kommentar


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          • Mika Hautamaeki
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Alter Hase
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            • 30.05.2007
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            • 3996
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Hammer Photos!!!!!!!!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            So möchtig ist die krankhafte Neigung des Menschen, unbekümmert um das widersprechende Zeugnis wohlbegründeter Thatsachen oder allgemein anerkannter Naturgesetze, ungesehene Räume mit Wundergestalten zu füllen.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            A. v. Humboldt.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Alter Hase
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              • 31.01.2011
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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Vielen Dank für Eure Kommentare

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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Einfach traumhaft schön diese Gegend, in die ich wohl nie selbst kommen werde.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Man sollte niemals nie sagen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Zuletzt geändert von berniehh; 27.01.2020, 22:03.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              www.trekking.magix.net

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                • 2501
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                11.Tag:

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Der Himmel ist am Morgen zunächst noch wolkenlos, bei kalten minus drei Grad.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Trotz Flanellinlet hält mein Schlafsack diese Kälte nicht mehr aus und die Nacht war ziemlich ungemütlich. Da ich davon ausgehe daß heute nur ein kurzer Tag wird, es ist nicht mehr weit zum Peyto Lake, bleibe ich am Vormittag noch lange im Camp, bis die Sonne hinter dem Berg erscheint. Das dauert aber ewig......


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Panorama vom Camp


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                mein flaches Camp-Basin


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Blick vom Camp - dieses Tal will ich runtersteigen




                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                mein Camp-Basin


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                um 12:30 wander ich erst los, weglos im steinigem Geröllgelände talabwärts.




                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Blick zurück Richtung Delta Glacier


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                dort oben lag mein Camp


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                nach einer Stunde wird das Tal eng und schluchtig und das Gelände sehr schwierig

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Ich lasse meinen Rucksack erstmal liegen zum auskundschaften.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Ein Stückchen weiter ist dann Schluss! Eine schluchtige Wasserfallstufe mit vertikalem Felsabbruch verhindert den Abstieg ins Haupttal Es ist nur eine blöde Stufe, ca. 30 m hoch und wenn ich die runter käme wäre der Rest wirklich einfach
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Ich suche noch eine ganze Weile die Gegend ab, in der Hoffnung doch noch eine machbare Abstiegsroute zu finden, aber keine Chance. Ohne Kletterausrüstung ist der Abstieg viel zu gefährlich.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Ich bin also in einer Sackgasse! Mir bleibt nur die Umkehr und auf dem Normalweg über den Caldron Lake auszusteigen.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Also wird heute doch noch ein langer Tag
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Nach 1h15 bin ich zurück beim Rucksack.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                ich wander zurück zum letzten Camp und dann über den Pass zurück zum Caldron Lake


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Mount Patterson


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Aufstieg zum Pass & Blick zurück zum Mount Patterson


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                grasige Senke kurz unterhalb des Passes


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Hochland hinter dem Pass - die Bewölkung wird stärker, dazu ist es windig und ziemlich kalt. Trotz Handschuhe werden meine Hände kaum warm.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Caldron Lake


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                nun geht´s endlich runter ins Tal und es wird merklich wärmer. Ich kann meine Handschuhe wieder ausziehen und der Peyto Lake kommt wieder in Sicht.




                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                ich stoße wieder auf den Trail und wander talabwärts zum Peyto Lake




                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                auf flachem Stein- und Gerölltalboden sind es noch zwei bis drei Kilometer zum Peyto Lake.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Auch wenn sich der Pfad hier zeitweise auflöst, ist das Wandern einfach.



                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Peyto Lake auf 1845 m.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Es wird bald dunkel und ich brauche eine Campstelle. Die restlichen drei Kilometer zum Icefields Parkway mache ich morgen.



                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                kurz vor dem Dunkelwerden steht mein Zelt.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Camp 11 (1845 m)


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Ich habe heute keine Leute getroffen und bin nun fast am Ende dieses wirklich phantastischen Treks.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                www.trekking.magix.net

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Alter Hase
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  • 31.01.2011
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  • 2501
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  12.Tag:

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Es ist mal wieder bewölkt, aber immerhin mit paar sonnige Abschnitte dazwischen.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Für die Besteigung des Cirque Peak sieht mir das Wetter noch zu unbeständig aus

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Der Cirque Peak ist zwar ein leichter Berg, auf den ein gut sichtbarer Pfad hochführt und wo im Sommer täglich Leute hochwandern. Eine Tour dort hoch wäre also auch bei schlechtem Wetter machbar, aber das ist für mich nicht Sinn der Sache.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Wenn ich dort hochsteige will ich auch eine 1A-Aussicht genießen.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Aber wenn schon beim Start der Tour die Berge in Wolken hängen und deswegen mit einer schlechten Aussicht vom Gipfel zu rechnen ist, verzichte ich lieber gleich darauf und mache was anderes.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Als Alternative würde ich nach Canmore trampen und dort was machen. Ich habe zwar noch keine Ahnung was genau, aber irgendeine schöne Route wird sich schon finden.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Momentan tendiere ich eher für Canmore.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Erst um 12 Uhr wander ich los, zunächst noch weglos über den flachen Gerölltalboden am Südufer des Peyto Lake entlang. Auf der anderen Hangseite beginnt dann ein gut ausgetretener Pfad, der sich in Serpentinen den steilen Waldhang hochwindet zum Bow Summit, über den der Icefields Parkway verläuft.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Mein Camp am Morgen


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Peyto Lake






                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  auf der gegenüberliegenden Hangseite beginnt der Pfad.




                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Blick zurück talaufwärts










                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  der ausgetretene Pfad führt hoch zum Bow Summit


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  immer wieder mit schöne Blicke über den Peyto Lake






                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  noch ist es ruhig.......


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  .....aber kurz darauf stoße ich auf eines der berühmtesten Aussichtsplattformen entlang des Icefields Parkway.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Hier sind natürlich haufenweise Touristen und mit der Ruhe ist es vorbei.







                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  nochmal Blick zurück




                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  der Bow Summit ist der höchste Punkt entlang des Icefields Parkway


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  von der Aussichtsplattform ist es noch einen halben Kilometer auf asphaltierten Wanderweg und einen halben Kilometer auf Straße bis zum Icefields Parkway.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  der Icefields Parkway auf dem Bow Summit (2114 m). Hier endet mein Trek.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Wegen Baumaßnahmen war der Parkplatz gesperrt, weshalb hier alle am Highwayrand parken.



                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Landschaft auf dem Bow Summit.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Ich stelle mich zum trampen an den Highway. Das Wetter ist momentan zwar besser geworden, aber ich traue dem Braten noch nicht und bin mir noch immer nicht sicher ob ich nun nach Canmore will oder schon nach 7 bis 8 Kilometern, am Trailhead zum Helen Lake, aussteigen und direkt weiterwandern soll. Es gibt hier auch kein W-Lan um die Wettervorhersage zu checken.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Schon nach kurzer Zeit stoppt ein nettes britisches Ehepaar, die in Neuseeland leben aber nun mit einem Mietauto durch Westkanada fahren. Laut denen soll morgen schönes Wetter werden! Das klingt echt super und aufgrund dieser Aussage entscheide ich mich jetzt für den Cirque Peak.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Die beiden fahren aber nur fünf Kilometer weit bis zum Bow Lake, wo sie ein Weilchen spazieren wollen und anschließend weiter nach Banff. Falls ich nach ihrem Spaziergang noch hier stehen sollte, würden sie mich wieder mitnehmen......


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Icefields Parkway


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  vom Bow Lake laufe ich die restlichen zwei bis drei Kilometer zu Fuß zum Helen Lake Trailhead.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Bow Lake

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Als die beiden Briten wieder vorbeikommen hatte ich mein Ziel gerade erreicht und wir wünschen uns noch gegenseitig eine gute Reise.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Auf dem Parkplatz am Trailhead frage ich noch einen Wanderer, der gerade zurück zu seinem Auto kommt, nach der Wettervorhersage. Auch er bestätigt mir daß das Wetter morgen schön werden soll,....juhuuu


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Parkplatz am Trailhead auf 1981 m



                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Kurztrek

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Cirque Peak - Dolomite Pass- Mosquito Creek

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Allgemeine Infos

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Dies ist eine landschaftlich spektakuläre Halbrunde um den Dolomite Peak mit der Besteigung des Cirque Peak.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Die ersten 6 Kilometer führen auf breitem ausgetretenen Pfad zum Helen Lake, der laut der Infotafel mit zu den populärsten Tageswanderungen im Banff Nationalpark gehören soll. Auf dieser Strecke ist viel los, man ist kaum mal für eine Weile alleine und begegnet ständig andere Wanderer. Die allermeisten wandern nur bis zum Helen Lake und kehren dann wieder um.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Infotafel am Trailhead

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Um ein mehrfaches spektakulärer wird die Tour wenn man noch weiter hochsteigt zum Cirque Peak. Diese Route ist noch nicht so bekannt und wird auf der Infotafel nicht erwähnt. Dennoch scheint sie sich langsam rumzusprechen und im Sommer steigen schon jeden Tag paar Gruppen dort hoch. Ein gut sichtbarer Pfad führt bis zum Gipfel.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Diese Tour ist mega empfehlenswert und zählt landschaftlich sicher mit zu den besten Tageswanderungen, die man im Banff Nationalpark machen kann!!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Für jeden normalfitten Wanderer sollte der Cirque Peak gut machbar sein.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Wieder unten führt meine Route weiter über den Dolomite Pass und über einen weiteren namenlosen Pass zum Mosquito Creek und schließlich zurück zum Icefields Parkway. Dies ist eine mega interessante Alternative durch eine faszinierende menschenleere hochalpine Landschaft, anstatt vom Cirque Peak den gleichen Weg via Helen Lake wieder zurückzuwandern. Mit dieser Halbrunde wird die Gesamttour somit nochmals spektakulärer.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Zwischen Dolomite Pass und Mosquito Creek wandert man durch wegloses alpines Gelände, aber gelegentliche Fußspuren und vereinzelte Steinmännchen zeugen davon daß hier doch hin und wieder mal Leute durchkommen.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Diese Halbrunde ist problemlos als Tageswanderung machbar. Da ich aber erst gegen 16 Uhr am Trailhead angekommen bin, war es für mich mit Übernachtung.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  meine Route


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  am Spätnachmittag wander ich los


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  und folge den breiten ausgetretenen Waldpfad sanft bergauf.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  hier sieht man zwar mal keine Leute, aber eigentlich kommen mir ständig welche entgegen, die auf dem Rückweg vom Helen Lake waren. Zwei Trekker waren dabei, die vom Dolomite Creek kamen, aber ansonsten nur Tageswanderer.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  hin und wieder erhascht man einen Blick durch die Bäume ins Bow Valley






                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Bow Valley - dort unten sieht man das Band des Icefields Parkway.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Im Hintergrund Mount Andromache (3033 m) (links) und Mount Hector (3394 m) (rechts)





                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  der Trail windet sich dann vom Bow Valley weg ins Tal des Helen Creek rein. Hier blickt man nochmal zurück Richtung Bow Valley


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  der 2950 m hohe Dolomite Peak dominiert das Tal des Helen Creek.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Vor mir der Cirque Peak - und um diese Tageszeit ist es auf dem Trail menschenleer geworden.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Es wird Zeit eine Campstelle zu finden. Ich verlasse den Trail, steige 100 m durch Wald den Hang runter zum Bach, wo ich mein Zelt aufschlage.



                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Camp nahe der Baumgrenze auf 2200 m.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Blick durch die Bäume zurück Richtung Bow Valley


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Dolomite Peak in den letzten Strahlen der untergehenden Sonne.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Zuletzt geändert von berniehh; 30.01.2020, 21:56.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  www.trekking.magix.net

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Alter Hase
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    • 31.01.2011
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    • 2501
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    2.Tag:

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Meine heutige Route wird landschaftlich überaus spektakulär und ich habe so viele Fotos gemacht daß ich den Tag auf zwei Posts aufteile.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Es ist minus ein Grad und blauer Himmel am Morgen, das Wetter sieht also super aus
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Um 8 Uhr wander ich los, kurz nach Sonnenaufgang. Zunächst steige ich weglos den Waldhang wieder hoch zurück zum Trail.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Die Baumgrenze ist schnell erreicht. Ich folge den Trail sanft bergauf durch offenes alpines Gelände zum Helen Lake, den ich schon bald erreiche.......


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    breiter ausgetretener Pfad zum Helen Lake. Um diese Uhrzeit ist noch niemand unterwegs.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Blick zurück ins Bow Valley - ganz hinten am Horizont sehe ich die steile Spitze des Mount Assiniboine, dem Matterhorn der kanadischen Rockies.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    ---------------------------------------------------------------------------------------------


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Wenn man den Mount Assiniboine schon von hier aus sehen kann, hier mal paar Fotos davon, gemacht auf meiner Rocky Mountains Traverse 2008:


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Mt. Assiniboine, das Matterhorn der kanadischen Rockies


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Mt. Assiniboine mit dem Lake Magog




                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    vom Nublet blickt man hier auf den Mt. Assiniboine mit dem Magog Lake, Sunburst Lake und Cerulean Lake






                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    beim Aufstieg zum Citadel Pass blicke ich zurück zum Mt.Assiniboine.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Der Mt. Assiniboine gilt als formschönster Berg weit und breit,.....nicht umsonst wird er als Matterhorn der kanadischen Rockies bezeichnet. Es ist daher nicht verwunderlich daß dies eine ziemlich populäre und gut erschlossene Trekkinggegend ist.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Die meisten Leute, die ich am Mt. Assiniboine traf, ließen sich allerdings per Helikopter einfliegen, verbrachten paar Tage hier und ließen sich dann wieder ausfliegen.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Zum Übernachten gab es hier eine teure Lodge und eine günstige Hütte. Die Hüttenübernachtung kostete damals 15 Dollar und eine Vorreservierung war nicht notwendig. Ob das heute immer noch so ist weiss ich nicht....


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    --------------------------------------------



                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    und weiter geht´s zum Helen Lake


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Helen Lake (2394 m) - im Hintergrund der Cirque Peak (2982 m).


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    momentan ist es noch ruhig und menschenleer....


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Helen Lake & Cirque Peak


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Helen Lake


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    ab dem Helen Lake wird der Trail deutlich schmaler und führt hoch auf einen Bergrücken Richtung Dolomite Pass.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Blick vom 2523 m hohen Bergrücken


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Blick zurück zum Helen Lake




                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    kleiner Tümpel auf dem Bergrücken - hier lasse ich meinen Rucksack liegen und steige ohne Gepäck hoch zum Cirque Peak.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    ein gut sichtbarer Pfad führt dort hoch


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    je höher ich komme, desto grandioser wird die Assicht


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    deutlich sieht man das Wapta Icefield und meine Route vom letzten Trek


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    dort unten nochmal der Helen Lake


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    der Dolomite Peak und mein nächster Pass




                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Blick auf den Bow Lake & das Wapta Icefield


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    der Bow Lake mit der großen Luxuslodge am Seeufer & Wapta Icefield.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    einfach nur atemberaubend


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    im Hintergrund der Crowfoot Glacier


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Blick auf meine weitere Route


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Gleich ist der Gipfel erreicht
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Jetzt am Morgen ist es noch kalt und frostig, aber später wenn die Sonne höhersteigt wird es auch hier oben wärmer.



                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    nach 50 Minuten, von der Stelle wo ich meinen Rucksack deponiert habe, erreiche ich den Gipfel auf 2982 m.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    auch hier bin ich alleine und genieße die dramatische Aussicht in allen Richtungen


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    im Westen der Bow Lake mit dem Wapta Icefield


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    im Nordosten das Dolomite Creek Valley


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    im Osten eine spektakuläre Gebirgskette......


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    ......mit dem 3094 m hohen Watermelon Peak


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    ------------------------------------------------



                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    und so sieht der Watermelon Peak von der anderen Seite aus, fotografiert von den Devon Lakes am Clearwater Pass auf meiner Rocky Mountains Traverse 2008


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    mein damaliges Camp am Clearwater Pass

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    ----------------------------------------------





                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    im Südosten der Dolomite Peak


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    im Süden das Bow Valley


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    und der Blick nach Nordwesten


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    dahinten sieht man sogar den Peyto Lake, wo ich gestern nachmittag meinen letzten Trek beendet hatte.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Blick nach Norden

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Dann geht´s wieder runter. 1h45 habe ich für diesen Abstecher zum Gipfel gebraucht.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Als ich meinen Rucksack erreiche kommt mir schon die erste Gruppe entgegen, die auch hoch zum Gipfel will. Unten am Helen Lake sehe ich ebenfalls schon einige Leute......

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Ich setze meinen Rucksack wieder auf und folge den schmalen Trail auf der anderen Seite des Bergrückens runter in eine größere alpine Senke mit dem Katherine Lake.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Ab hier trifft man jetzt kaum noch Leute. Am Katherine Lake sah ich von weitem eine Dreiergruppe am picknicken und ein Pärchen auf dem Weg zum Alice Lake. Ansonsten treffe ich heute niemanden mehr.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Abstieg zum Katherine Lake - dort unten der weite Dolomite Pass, ein flacher Passübergang vom Helen Creek Valley zum Dolomite Creek Valley.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Vom Dolomite Pass steige ich weglos rechts hoch zu einem namenlosen Pass.



                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Blick zurück zum Cirque Peak. Von dieser Seite sieht er völlig anders aus als vom Helen Lake.






                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Katherine Lake


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Katherine Lake -
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    links der Watermelon Peak, rechts der Watermelon S2



                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Cirque Peak




                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    am Katherine Lake (2382 m) setze ich mich erstmal gemütlich in die Sonne und mache Mittagspause.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Der Rest des Tages kommt dann im nächsten Post.....
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Zuletzt geändert von berniehh; 01.02.2020, 13:13.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    www.trekking.magix.net

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Alter Hase
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      • 31.01.2011
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      • 2501
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      am Katherine Lake mache ich eine längere Mittagspause


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Zwei Tageswanderer auf dem Weg zum Alice Lake - es sind die letzten Leute bis zum Ende meiner Tour.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      im Hintergrund der Cirque Peak


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Katherine Lake


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      ich wander weiter über den Dolomite Pass


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      der schmale Trail führt vom Dolomite Pass runter ins Dolomite Creek Valley


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      ich verlasse den Trail hier und wander die nächsten 8 Kilometer weglos über einen Pass ins Mosquito Creek Valley, wo ich wieder auf einen Trail stoße.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Watermelon S2


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      kleiner Tümpel vor dem Dolomite Peak








                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      faszinierende weite Landschaft oberhalb der Baumgrenze




                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Dolomite Peak


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      dahinten fällt es ab ins Dolomite Creek Valley


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Watermelon S2


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      1h40 von meiner Mittagspause erreiche ich die Passhöhe auf 2559 m.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      letzter Blick zurück auf den Cirque Peak


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Blick zur anderen Seite




                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      hier steige ich runter




                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      leichtes wegloses Wandern im offenen alpinen Gelände.






                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Blick zurück zum Pass


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      im Hintergrund der Dolomite Peak von der Ostseite








                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      dahinten geht es langsam runter ins Mosquito Creek Valley


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Zwei Stunden vom Pass stoße ich auf den gut ausgetretenen Reiter- und Trekkingpfad im Mosquito Creek Valley (1932 m). Dies ist die populäre Trekkingroute über den North Molar Pass zum Fish Lake.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Mosquito Creek




                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      ich folge den Trail noch dreieinhalb Kilometer talabwärts durch Wald zurück zum Icefields Parkway.






                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Trailhead am Icefields Parkway


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Infotafel am Trailhead

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      -----------------------------------------------------------------



                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Um die Attraktivität des Mosquito Creek Valley zu unterstreichen, hier mal paar Fotos, die ich während meiner Rocky Mountain Traverse 2008 am oberen Talende gemacht habe:


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      beim Abstieg vom South Molar Pass




                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      beim Aufstieg zum North Molar Pass




                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Blick zurück ins Mosquito Creek Valley vom North Molar Pass

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      ---------------------------------------------------------------------------


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Dies war ein wirklich phantastischer Kurztrek, knapp 25 Kilometer lang (incl. Abstecher auf den Cirque Peak), den man schnell mal nebenbei machen kann und auch problemlos als Tageswanderung.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      um 17:25 erreiche ich den Icefields Parkway, wo ich mich zum Trampen hinstelle.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Heute nicht mitgezählt habe ich noch drei volle Tage bis zu meinem Heimflug aus Calgary. Ich will nun nach Canmore trampen und von dort noch eine ein bis zweitägige Tour machen. Momentan habe ich zwar noch keinen Plan welche Route genau, aber es wird sich schon was finden dort.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Zunächst hält keiner an und ich stelle mich gedanklich schon darauf ein hier wildzucampen.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Nach 45 Minuten stoppt doch noch jemand, ein Engländer, der mich 83 Kilometer bis Banff mitnimmt.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Mark ist zwei Wochen mit dem Mietauto in Westkanada unterwegs. Ziemlich überrascht bin ich als er mir erzählt daß er heute auch auf dem Cirque Peak gewesen ist. Er hatte den Tip von einem Einheimischen bekommen und es war der spektakulärste Tag seiner Reise.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Mark hat für heute nacht ein Hotelzimmer in Banff und fährt morgen weiter nach Calgary, von wo er einen Tag nach mir zurück nach London fliegt. Er empfiehlt mir ich soll statt nach Canmore doch lieber für die Nacht in Banff bleiben und dort meine letzte Tour machen. Mark hat zwei Nächte in Canmore verbracht und sagt daß es dort nichts interessantes zu sehen gibt.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Fahrt auf dem Trans Canada Highway nach Banff


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      kurz vor der Ankunft in Banff, die letzten Sonnenstrahlen des Tages erleuchten die Berge

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Ich entscheide mich trotzdem noch weiter nach Canmore zu trampen und lasse mich an der Autobahnausfahrt, einen Kilometer vor der Stadtgrenze, absetzen. Obwohl es schon anfängt dunkel zu werden ist noch viel Verkehr und nach nur paar Minuten hält ein junger Typ, der mich die restlichen 20 Kilometer bis Canmore mitnimmt. Ich lasse mich im Stadtzentrum vor A&W absetzen, gehe noch was essen und laufe dann die 2,7 Kilometer zu meiner Wildcampstelle.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Zuletzt geändert von berniehh; 01.02.2020, 19:10.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      www.trekking.magix.net

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Fuchs
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        • 10.07.2008
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        • 2381
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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Wirklich!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Was für eine phantastische Gegend!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Wie schade, dass du nur noch 3 Tage Zeit hast.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Ich leide schon mit dir.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Hoffentlich kannst du die auch noch so toll verbringen!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Alter Hase
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          • 31.01.2011
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          • 2501
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Zitat von Meer Berge Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Wirklich!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Was für eine phantastische Gegend!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Wie schade, dass du nur noch 3 Tage Zeit hast.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Ich leide schon mit dir.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Hoffentlich kannst du die auch noch so toll verbringen!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Ja die Gegend ist echt phantastisch, aber irgendwann geht jede Reise mal zuende.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Auf jeden Fall war der letzte Trek auch nochmal super
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          www.trekking.magix.net

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Alter Hase
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            • 31.01.2011
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            • 2501
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Canmore


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            mein Camp in Canmore, an der selben Stelle wo ich vor zwei Wochen auch schon gecampt habe.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            direkt neben meiner Campstelle verläuft die Bahnlinie


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            mehrmals täglich brettern hier kilometerlange Güterzüge durch.




                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Herbstfarben auf dem Gelände des Visitor Information Center in Canmore.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Mein erstes Ziel ist das Visitor Information Center, nur fünf Minuten Marsch von meiner Campstelle.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Ausser W-Lan, Whats App und E-mails checken wollte ich mir da Vorschläge für eine nette Kurztrekkingroute holen für heute und morgen, mit Übernachtung.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Ausser Tageswanderungen hatte die nette Dame am Schalter aber keine Vorschläge parat und die vorgeschlagenen Tageswanderungen haben mich auch nicht überzeugt.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Nach dem verspäteten Frühstück nebenan bei McDonalds bin ich in die Stadt reinmarschiert zur Bilbliothek, um selber zu recherchieren.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Dort hatten sie eine gute Wanderführerreihe aus mehreren Bänden, die Tageswanderungen und Kurztreks beschreiben im Banff Nationalpark und Umgebung. Aber ausgerechnet der Band, der die unmittelbare Umgebung von Canmore abhandelt, war nicht vorrätig. Schade
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Aus einem anderen Band bastel ich mir eine lohnend aussehende zweitägige Tour im Elbow-Sheep Wildland Provincial Park zusammen.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Leider ist beim Durchstöbern der Bücher zu viel Zeit verstrichen, es ist jetzt schon Mittags, also der halbe Tag vorbei und ich muss ja auch noch irgendwie zum Startpunkt kommen. Mit der Anreise per Anhalter auf wenig befahrene Nebenstraßen bzw. Pisten, ist mir die Zeit für den Elbow-Sheep Provincial Park zu knapp

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Eigentlich kommt jetzt nur noch eine Tour in Frage, die direkt in Canmore startet und auf der ich auch sofort loslaufen muss, ohne noch viel zu recherchieren.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Ich entscheide mich für eine Halbrunde, den Cougar Creek hochwandern, dann über einen namenlosen Pass ins Carrot Creek Valley und zurück zum Trans-Canada Highway.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Falls das Wetter morgen schön sein sollte, würde ich vielleicht vom Cougar Creek Valley den 2820 m hohen Townsend Peak besteigen. Falls ich den Townsend Peak mache wäre allerdings die Halbrunde via Carrot Creek an dem Tag nicht mehr zu schaffen und ich müsste wohl den gleichen Weg wieder nach Canmore zurückwandern.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Es gibt eine ganze Reihe von weglosen felsigen Kraxelbergen rund um Canmore, die nur wenig bestiegen werden. Über den Townsend Peak habe ich im Netz Fotos mit einer Routenbeschreibung gefunden.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Ich drucke mir noch schnell Karten aus, gehe zu A&W was essen und wander um 16:15 los.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Kurztrek

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Cougar Creek - Stenton Lake - Carrot Creek


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            das Tal das dahinten in die Berge reinführt ist das Cougar Creek Valley.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Ich quere den Trans-Canada Highway und wander noch 2 Kilometer auf Straße durch ein Wohngebiet zu einem Parkplatz am Trailhead auf 1350 m.



                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Trailhead am Stadtrand von Canmore.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Der Cougar Creek ist ein populäres Ziel zum Klettern und für kurze Wanderungen.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            auf dieser Infotafel wird beschrieben wie man sich bei Cougar-Begegnungen verhält.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            ab hier beginnt eine Art Wildland Provincial Park


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            nach einem Kilometer erreiche ich den Taleingang, das mit einem Stahlnetz abgesperrt ist.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Man kann rechts vorbeiwandern oder unterdurchkriechen.



                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            dahinter komme ich in die Wildnis des engen Cougar Creek Valley und wander talaufwärts.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Es geht weglos im steinigem Bachbett, aber oft ist ein erkennbarer Pfad da und das Wandern ist einfach.



                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Viele Kletterer sind hier an den zahlreichen Kletterfelsen zugange und einige Wanderer kommen mir entgegen.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            wenn man auf Vollbild klickt und mit der Lupe sucht, erkennt man mehrere Kletterer in der Wand und einige unten am Fuße der Wand.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            das Tal ist eng und schluchtig.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Blick zurück talabwärts - dort hinten sieht man noch einige Kletterer


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            die letzten Wanderer kamen mir entgegen und ab hier treffe ich für den Rest der Tour niemanden mehr.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            der Bach versickert im Grund, ab hier wird das Bachbett trocken, nur hin und wieder mal mit einem Minirinnsal.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Pfadabschnitte finde ich kaum noch, nur hin und wieder mal Steinmännchen oder kurze Abschnitte einer vage erkennbaren Route.




                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            die Gegend gefällt mir sehr gut








                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Nach fünfeinhalb Kilometern vom Trailhead finde ich eine gute Campstelle.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Camp 1 (1630 m)
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            www.trekking.magix.net

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Kommentar


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            • Pielinen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Fuchs
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              • 29.08.2009
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              • 1356
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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Wo andere erstmal duschen gehen, wandert Bernd noch weiter...
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Aber wenn man schonmal da ist!



                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Brilliant, was sich um die Ecke einer weltberühmten Aussicht verbirgt.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Wer nichts weiß muss alles glauben...

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Alter Hase
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                • 31.01.2011
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                • 2501
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                2.Tag:

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Heute soll mein letzter Trekkingtag dieser Reise werden.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Das winzige Rinnsal wo ich gestern Abend noch meine Wasserflaschen aufgefüllt hatte, war heute morgen versickert und trocken.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Milde 10 Grad am Morgen, um 8:45 wander ich los, weiter das trockene steinige Flussbett aufwärts......, in der Hoffnung bald wieder auf fließendes Wasser zu stoßen.




                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                im Hintergrund rechts der Townsend Peak.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Cougar Creek Valley





                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Nach zwei Kilometern erreiche ich eine Talgabelung. Hier eine Steinmännchenmarkierung.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Das Wetter sieht mir zu unbeständig für den Townsend Peak aus. Ich entscheide mich dort nicht hochzusteigen und stattdessen den linken Talzweig weglos weiter aufwärts zu folgen. Manchmal geht´s mal kurz auf erkennbarer Route links oder rechts am Hang.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Ich will über den namenlosen Pass ins Carrot Creek Valley und von dort zurück zum Trans-Canada Highway.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                das Tal steigt weiter an und das Vorwärtskommen wird anstrengender und langsamer. Das immer noch trockene Bachbett wird unebener und ist mehr und mehr mit großen Felsbrocken bestanden.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                oft blockieren auch umgestürzte Bäume das Bachbett.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Blick zurück talabwärts......
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Die Landschaft ist spektakulär, wild und abgelegen. Kaum zu glauben daß ich nur 6 bis 7 Kilometer Luftlinie von Canmore entfernt bin.



                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                oberes Cougar Creek Valley




                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                hier taucht der fließende Bach endlich wieder auf und ich kann meine Wasserflachen auffüllen.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                das Bachbett wird enger und schluchtiger.....


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                ich kletter aus der Bachschlucht raus und stoße auf einen deutlich sichtbaren Pfad, der durch sehr schöne Waldabschnitte weiter talaufwärts führt. Hier finde ich auch einige schöne Campstellen.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                teils geht es oberhalb einer Schlucht entlang.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                dies ist eine herrliche Route.....




                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                der Pfad löst sich dann schnell wieder auf und es geht weglos weiter durch die letzten alpinen Waldabschnitte.






                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                vor mir das Talende


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                oberes Cougar Creek Valley


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                oberhalb der Baumgrenze wird das Vorwärtskommen deutlich einfacher.




                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                durch offenes alpines Gelände wander ich hoch zum Pass


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                auf der Passhöhe in 2493 m....


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Blick runter zur anderen Seite - hier will ich runtersteigen und ab hier beginnt auch der Banff Nationalpark


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                es ist recht kalt und windig hier oben

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Ich lasse meinen Rucksack hier liegen und steige noch ein Stückchen weiter den Gebirgskamm hoch, in der Hoffnung einen Blick auf den Stinton Lake zu erhaschen. Leider konnte man den See von dort oben nicht sehen, daher steige ich auf der anderen Seite ein ganzes Stückchen wieder ab, bis zu einer guten Aussichtsstelle......
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Landschaftlich ist dies eine Top-Route, aber ein sehr beißender kalter Wind weht hier oben mit Schnee- und Graupelschauer, mega ungemütlich. Trotzdem hat sich dieser Abstecher gelohnt.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Vom Pass steige ich den Gebirgskamm weiter hoch


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Blick zurück ins Cougar Creek Valley








                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Blick in einen anderen engen Talzweig des Cougar Creek Valley


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                ich folge den Gebirgskamm bis auf 2690 m Höhe und dann geht´s auf der anderen Seite wieder abwärts.




                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                enger Talzweig des Cougar Creek Valley






                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Stinton Lake


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Stinton Lake


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                dann geht´s wieder zurück zum Rucksack














                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                unberührte Gebirgswildnis






                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                nach 2h30 bin ich zurück beim Rucksack


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                hier geht´s nachher weglos runter.....


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                aber erstmal steige ich noch ein Stückchen höher über den nächsten kleinen Hügel














                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                letzter Blick zurück ins Cougar Creek Valley


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                hier steige ich jetzt weglos runter in diesen Talzweig zum Carrot Creek.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Nun bin ich im Banff Nationalpark.




                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Ich will das Carrot Creek Valley abwärts wandern und heute noch den Trans-Canada Highway und meine Wildcampstelle in Canmore erreichen. Da ich mir für das Carrot Creek Valley keine Kartenblätter ausgedruckt hatte, wusste ich nicht wie weit das noch ist.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Gestern in Canmore hatte ich aber auf Alltrails gesehen daß ein Pfad durch das Carrot Creek Valley verlaufen soll, vom Trans-Canada Highway zum Lake Minnewanka. Die dazugehörende Routenbeschreibung hatte ich nur mal kurz überflogen und gesehen daß der Schwierigkeitsgrad mit leicht oder mittel bewertet wurde. Also ging ich schon von einem guten Trail aus.




                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                kleiner Talzweig zum Carrot Creek






                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                auf 1961 m erreiche ich das wasserlose Bachbett auf dem Talboden.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                weglos oder auf vage erkennbare Wildpfade wander ich talabwärts,
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                entweder durch schönen ursprünglichen Wald oder im steinigen Bachbett........



                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                nach zwei bis drei Kilometern erreiche ich den Carrot Creek, aber von einem Pfad ist weit und breit nichts zu sehen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Auch ein längeres Rumsuchen bringt nichts. Es gibt hier keinen Pfad!



                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Egal, ich wander weglos talabwärts, aber das Vorwärtskommen war deutlich langsamer wie erwartet.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Manchmal kann ich kurz vage erkennbare verwachsenen Wildpfade folgen.





                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                auch dieses Tal ist wild und spektakulär


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                schluchtiger Abschnitt.




                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                es ist schon spät und mir wird klar daß ich es vor dem Einbruch der Dunkelheit nicht mehr bis zum Trans-Canada Highway schaffe


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                bei der nächstbesten Stelle schlage ich deshalb mein Zelt auf.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Camp 2 (1545 m), das letzte Camp dieser Reise
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Vermutlich sind es noch vier bis fünf Kilometer zum Trans-Canada Highway.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Zuletzt geändert von berniehh; 07.02.2020, 23:00.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                www.trekking.magix.net

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Alter Hase
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  • 12.05.2013
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  • 2707
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Die Lärchen sind ja schon gelb!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Toll, dass es so nahe an der Zivilsation solch wilde Gegenden gibt.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Danke für das Berichten.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Alter Hase
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    • 31.01.2011
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    • 2501
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Zitat von rumpelstil Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Die Lärchen sind ja schon gelb!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Ja, die Herbstfärbung erreicht in den kanadischen Rockies Mitte bis Ende September schon ihren Höhepunkt.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    www.trekking.magix.net

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Alter Hase
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      • 31.01.2011
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      • 2501
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      3.Tag:

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Meine Reise ist nun leider schon zuende. Morgen geht mein Heimflug aus Galgary.......

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Es ist sehr windig heute morgen, gut daß mein Zelt geschützt im Wald steht

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Um 8:40 starte ich und wander weiter talabwärts, teilweise durch eine spektakuläre Schlucht.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Nach einer Stunde beginnt mehr oder weniger ein Trail. Kurz darauf weitet sich die Schlucht und ich komme ins weite Bow River Valley und 20 Minuten später stoße ich auf den Trans-Canada Highway.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Carrot Creek Valley.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      es geht durch eine spektakuläre Schlucht


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Ein Trail beginnt, der mit Steinmännchen markiert ist




                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      die Schlucht endet und ich komme ins weite Bow River Valley


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      auf gutem Trail und später auf Fahrspur geht es das letzte Stückchen durch flaches Gelände zum Trans-Canada Highway.




                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Trailhead am Trans-Canada Highway - hier endet meine Tour!


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Infotafel mit Karte am Trailhead - meine Route ist grün eingezeichnet.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      ich laufe die 6 Kilometer nach Canmore, teils auf asphaltierten Fahrradweg entlang des Trans-Canada Highway und teils auf Fahrspur entlang der parallel verlaufenen Eisenbahnlinie.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      An meiner alten Campstelle mache ich erstmal eine kurze Essenpause und marschiere dann die drei Kilometer in die Innenstadt. Mein erstes Ziel ist die Bibliothek, dann zu A&W was essen.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Canmore


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Canmore

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Es sind 103 Kilometer nach Calgary. Nach dem Essen stelle ich mich zum trampen an den Highway und warte nichtmal ene Minute bis schon ein Auto anhält! Es ist ein Einheimischer aus Calgary, der mich bis dorthin mitnimmt.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      auf dem Trans-Canada Highway passieren wir die Vororte von Calgary


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      und nähern uns Downtown.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Mein Fahrer setzt mich bei einer Metro-Station ab und ich fahre rein nach Downtown.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Dann fahre ich mit der Metro weiter nach Castleridge, wo ich mir ein kleines Zimmer bei einer netten phillipinischen Familie gebucht hatte. Castleridge liegt weit draussen und in dem Stadtteil wohnen fast nur Migranten. Ein Kanadier würde sagen nicht die beste Gegend, etwa vergleichbar als würde ein Hamburgtourist in Billstedt übernachten oder ein Berlintourist in Marzahn.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Das Zimmer hatte ich mir schon Monate vor meiner Reise auf booking.com für umgerechnet 17 Euro die Nacht gebucht.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Somit kann ich behaupten auf dieser Reise auch mal Geld für Unterkunft ausgegeben zu haben

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Das Zimmer war klein und sehr sauber, für die letzte Nacht meiner Reise super! Diese Unterkunft würde ich auch absolut weiterempfehlen, vor allem für Budgetreisende, als Alternative zu den überteuerten Hostels in Downtown.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Castleridge ist gut mit der Metro erreichbar und von dort existiert eine Busverbindung direkt zum Flughafen.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Straße in Castleridge


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      meine Unterkunft


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      mein Zimmer


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Blick aus meinem Zimmer


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Olympic Plaza in Downtown Calgary

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      ENDE
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Zuletzt geändert von berniehh; 08.02.2020, 15:03.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      www.trekking.magix.net

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Erfahren
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        • 27.11.2013
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        • 430
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Chapeau berniehh! Das ist wieder einmal ein Reisebericht, für den 5 Sterne noch viel zu wenig sind. Von den Bildern gar nicht zu reden - da musste ich die Kinnlade beim Betrachten manchmal manuell zuklappen

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Danke für's Mitnehmen in einige der schönsten, einsamsten und wildesten Teile der Rockies!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Gruß, oesine

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Alter Hase
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          • 12.05.2013
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          • 2707
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Mich hat schon beeindruckt, dass es oft gar nicht so weit entfernt von grösseren Ortschaften sehr wild und einsam ist.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Danke für den tollen Bericht.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Erfahren
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            • 15.06.2013
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            • 181
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Danke fürs mitnehmen.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Ich bin immer wieder baff was du so durchziehst.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Ich freue mich schon auf deine nächste Reise.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Gruß
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Bottoey

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Fuchs
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              • 31.10.2017
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              • 1914
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Vielen Dank für deine Berichte!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Es sind tolle Touren in spektakulärer Landschaft, die du gezeigt hats. Mein Dank und REspekt für diese Leistungen!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Dauerbesucher
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                • 11.10.2014
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                • 828
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Mensch, starke Tour Bernd! Vielen Dank mal wieder für die 4,5 Monate, über die der Bericht entstanden ist!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Habe ich nicht irgendwo am Anfang von einer Bärenbegegnung gelesen? Habe ich den Tag tatsächlich verpasst oder bringe ich was durcheinander?

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Fuchs
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  • 22.08.2010
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  • 1835
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Hey Bernd,

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  großartig und sehr beeindruckend! Wieder mal ein weiterer, legendärer Reisebericht von dir - Respekt.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Vielen Dank für´s Mitnehmen.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Zuletzt geändert von evernorth; 09.02.2020, 23:24.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Alter Hase
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    • 28.08.2017
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    • 3014
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Zitat von geige284 Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Habe ich nicht irgendwo am Anfang von einer Bärenbegegnung gelesen? Habe ich den Tag tatsächlich verpasst oder bringe ich was durcheinander?
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Auch ziemlich am Anfang, 6. Tag, Beitrag #32.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Alter Hase
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      • 31.01.2011
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      • 2501
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Vielen Dank an Euch allen für die netten Kommentare

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Zitat von geige284 Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Habe ich nicht irgendwo am Anfang von einer Bärenbegegnung gelesen? Habe ich den Tag tatsächlich verpasst oder bringe ich was durcheinander?
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Ja, aber da ich sie in der Einleitung schon erzählt hatte, habe ich sie später im Bericht nur noch nebenbei kurz erwähnt.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Wie Ljungdalen schon geschrieben hat im Post Nr. 32.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      www.trekking.magix.net

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        • 29
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Danke!!!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Wie alle Deine Berichte, sehr packend und beeindruckend.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Erfahren
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          • 05.05.2016
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          • 269
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Vielen Dank auch von mir fürs Mitnehmen in diese grandiose Landschaft!


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          2 Fragen:

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          - Wie groß ist der Blues am Ende einer so langen einsamen Tour - oder freust du dich mehr aufs Heimkommen dann?

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          - Als wie strapazierfähig/wetterfest/windfest hat sich denn das superdünne Material des Big Agnes erwiesen? Das Zelt war ja ordentlich im Einsatz, schlechtes Wetter hattest du ja auch.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            GELÖSCHT
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Dauerbesucher
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            • 25.05.2013
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            • 764
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Mit dieser Tour hast Du meinen Geschmack getroffen. Soviel Einsamkeit, so wenig Zivilisation und soviel Durchhaltevermögen. Echt tolle Reise mit traumhaften Bildern. Danke Dir fürs Mitnehmen.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Dauerbesucher
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              • 23.02.2011
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              • 717
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Dem kann ich mich nur anschließen. Es hat Spaß gemacht, Dir zu folgen.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Darf ich dennoch einen kleinen Kritikpunkt anbringen?
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Mir würdest Du wirklich eine Freude machen, wenn Du den Smiley mit den rollenden Augen ein bisschen seltener verwenden würdest. Gerade durch die Bewegung macht der mich so geballt ganz kirre und ich schaue mir irgendwann nur noch die Fotos an.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Ich denke mir auch immer, dass Du bei den Touren, die Du so machst, doch eine ganze Menge an Gelassenheit brauchst, um die durchzuziehen. Da kannst Du doch auf Tour nicht ständig innerlich mit den Augen rollen, oder?

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Fuchs
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                • 10.06.2004
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                • 1232
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Mensch Bernd, wirklich allererste Sahne was Du hier mal wieder produziert hast. Einfach nur genial. Ich meine es ist jetzt ja keine allzugroße Neuigkeit mehr, dass Du gerne lange und anspruchsvolle Touren machst, aber trotzdem faszinieren und überraschen mich Deine Berichte stets aufs Neue. Landschaftlich war das jedenfalls unheimlich spektakulär, auch wenn ich große Teile der Tour selbst sicherlich niemals nachlaufen würde. Dafür wäre es mir schlichtweg zu anstrengend und anspruchsvoll. Von daher auch meinen allerhöchsten Respekt, dass Du diese lange Tour so erfolgreich durchgezogen hast. Deine Gelassenheit und Abgeklärtheit in kritischen und schwierigen Situationen einen kühlen Kopf zu bewahren sind jedenfalls echt beneidenswert. Ich denke andernfalls wären auch solche Touren gar nicht möglich.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Von daher nochmal danke für diesen tollen Bericht!!!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Kommentar


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                • TEK
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Dauerbesucher
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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  • 717
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Zitat von Mortias Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Deine Gelassenheit und Abgeklärtheit in kritischen und schwierigen Situationen einen kühlen Kopf zu bewahren sind jedenfalls echt beneidenswert. Ich denke andernfalls wären auch solche Touren gar nicht möglich.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Meine Worte.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Ich denke, Bernd hat das schon richtig einsortiert. Falls nicht, nochmal zur Sicherheit: Ich habe mich sehr über Deinen Bericht gefreut. Deine Touren mag ich sehr und ich freue mich immer, durch Deine Berichte daran zumindest ein bisschen teilhaben zu können. Vielen Dank dafür!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Kommentar


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  • Blahake

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Vorstand
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Fuchs
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    • 18.06.2014
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    • 1591
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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Auch ich bin Deinem Bericht mal wieder mit weit heruntergefallender Kinnlade gefolgt. Wie einzigartig Deine Touren und bewundernswert Deine Physis und mentale Stärke sind, muss ich ja gar nicht mehr erwähnen und ich bin mir auch gar nicht sicher, ob Du das hören willst Aber ein ganz besonders dickes DANKE! will ich Dir sagen, dafür, dass Du Dir immer diese Heidenarbeit mit den Berichten machst und uns, die wir solche Touren niemals schaffen würden, teilhaben lässt. Danke für's Mitnehmen!!!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Alter Hase
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      • 31.01.2011
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      • 2501
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      In der letzten 7 Tagen bin ich nicht dazu gekommen hier zu posten, daher jetzt nochmal vielen Dank an Alle für die netten Kommentare.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Zitat von agricolina Beitrag anzeigen

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      2 Fragen:

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      - Als wie strapazierfähig/wetterfest/windfest hat sich denn das superdünne Material des Big Agnes erwiesen? Das Zelt war ja ordentlich im Einsatz, schlechtes Wetter hattest du ja auch.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Also mit dem Big Agnes bin ich im Großen und Ganzen sehr zufrieden, allerdings nur für Gegenden die nicht so windig sind.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Bisschen Wind ist Ok, starker Wind dagegen nicht. Wind in Kombination mit Regen ist mit dem Big Agnes mega unangenehm. Regen alleine, ohne Wind hält das Zelt super aus. Aber nach vier Monaten ist eine Naht oben auf dem Dach etwas undicht geworden und bei Regen hat es dort leicht reingetropft. Hoffe daß es sich mit Nahtdichter wieder wasserdicht repariert bekommt.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Also mit dem Big Agnes sollte man eine Trekkingroute wählen, wo man fast täglich runter in die Waldzone kommt, damit man in den Genuss windgeschützter Campstellen kommt. Für Routen wo man tagelang oberhalb der Waldgrenze bleibt, würde ich im Zweifel ein anderes Zelt wählen.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Im Indischen Himalaya und Nepal hatte ich zwar auch das Big Agnes mit und habe damit wirklich viele Nächte weit oberhalb der Baumgrenze gezeltet, aber glücklicherweise war es dort nie so windig.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Zitat von agricolina Beitrag anzeigen

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      - Wie groß ist der Blues am Ende einer so langen einsamen Tour - .
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      diese Frage verstehe ich nicht.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Zitat von TEK Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Darf ich dennoch einen kleinen Kritikpunkt anbringen?
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Mir würdest Du wirklich eine Freude machen, wenn Du den Smiley mit den rollenden Augen ein bisschen seltener verwenden würdest. Gerade durch die Bewegung macht der mich so geballt ganz kirre und ich schaue mir irgendwann nur noch die Fotos an.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Wenn du das eher geschrieben hättest, hätte ich es gemacht. Aber jetzt ist es zu spät, der Bericht schon fertig.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      www.trekking.magix.net

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Alter Hase
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        • 31.01.2011
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        • 2501
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        In der Zwischenzeit habe ich es auch geschafft die ersten beiden Teile meiner Northern Rockies Traverse auf meine Seite zu stellen.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Wie immer habe ich da meine genaue Wanderroute auf Google Earth Screenshots eingezeichnet.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        http://www.trekking.magix.net/alle-alben
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Den Rest der Tour werde ich in Kürze reinstellen....

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Von einigen Leuten habe ich die Frage bekommen wie teuer denn meine Reise gewesen ist.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Da das bestimmt auch andere interessieren, werde ich das hier auch mal öffentlich posten:

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Die Gesamtkosten der Reise betrug umgerechnet 4143 Euro inclusive Hin- und Rückflug und inclusive den Food-drop-Flug. Nur die Reisekrankenversicherung ist in den Betrag noch nicht mit enthalten, sonst aber alles.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Wenn man den Hin- und Rückflug sowie den Food-drop-Flug rausrechnet, bleiben umgerechnet 1812 Euro für die Lebenshaltungskosten vor Ort.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Das macht 453 Euro pro Monat, was für meine Verhältnisse noch im normalen Bereich liegt.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        www.trekking.magix.net

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Erfahren
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          • 05.05.2016
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          • 269
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Zitat von berniehh Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          In der letzten 7 Tagen bin ich nicht dazu gekommen hier zu posten, daher jetzt nochmal vielen Dank an Alle für die netten Kommentare.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          diese Frage verstehe ich nicht.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Sorry, ich meinte, wie groß das Bedauern am Ende ist, dass es jetzt vorbei ist, ob du in ein Loch fällst, sofort den nächsten Trip planst - oder ob du dich dann auf Zivilisation und Menschen erst mal freust.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Kommentar


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          • berniehh
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Alter Hase
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            • 31.01.2011
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            • 2501
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Zitat von agricolina Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Sorry, ich meinte, wie groß das Bedauern am Ende ist, dass es jetzt vorbei ist, ob du in ein Loch fällst, sofort den nächsten Trip planst - oder ob du dich dann auf Zivilisation und Menschen erst mal freust.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            nein, kein Bedauern daß die Reise vorbei ist. Das Rückflugdatum stand ja von vornherein fest und dann ging es mit der Trekkingjahreszeit in den kanadischen Rockies auch langsam zuende.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Ich mache ja jedes Jahr so eine lange Reise und nach vier Monaten freue ich mich auch immer auf zuhause. Dazu kommt dann noch das Wissen daß der nächste Reisestartpunkt nicht mehr allzuweit entfernt liegt.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            www.trekking.magix.net

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Erfahren
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              • 30.04.2011
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              • 376
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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Lieber Bernd,

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              deine Touren-Berichte begleiten mich nun schon seit Beginn meiner "Trekking-Zeit" und regen immer wieder zum Träumen an (und gelegentlich auch zum Nachmachen - danke dafür!).
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Danke, dass du deine Erlebnisse immer wieder so geduldig hier teilst. Ich weiß ja auch, was für ein Aufwand es ist, hier einen Bericht zu erstellen. Bitte höre nie auf damit 🙂

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Deine Northern Rockies Tour war richtig spannend zu lesen - auch wenn sie nun schon einige Zeit zurück liegt. Krasse Gegend! Vielleicht zieht es mich da auch irgendwann mal hin. Aber dort wohl nicht auf "deinen Spuren", sondern vielleicht eher mit Pferd als Wanderritt oder so.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Ich freue mich von ganzem Herzen für dich, dass du deine Leidenschaft so intensiv auslebst und wünsche dir, dass es dir auch zukünftig noch lange möglich sein wird. Max und ich sprechen auf unseren Touren immer noch ganz oft über dich. Und sind sehr dankbar, dass wir durch deine Abenteuer zu den besten Touren unseres Lebens gekommen sind. Ich kann nur für uns sprechen, aber für uns stellen deine Berichte eine absolute Bereicherung dar.​

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Alter Hase
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                • 31.01.2011
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                • 2501
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Zitat von nicki1005 Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Lieber Bernd,

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                deine Touren-Berichte begleiten mich nun schon seit Beginn meiner "Trekking-Zeit" und regen immer wieder zum Träumen an (und gelegentlich auch zum Nachmachen - danke dafür!).
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Danke, dass du deine Erlebnisse immer wieder so geduldig hier teilst. Ich weiß ja auch, was für ein Aufwand es ist, hier einen Bericht zu erstellen. Bitte höre nie auf damit 🙂

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Deine Northern Rockies Tour war richtig spannend zu lesen - auch wenn sie nun schon einige Zeit zurück liegt. Krasse Gegend! Vielleicht zieht es mich da auch irgendwann mal hin. Aber dort wohl nicht auf "deinen Spuren", sondern vielleicht eher mit Pferd als Wanderritt oder so.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Ich freue mich von ganzem Herzen für dich, dass du deine Leidenschaft so intensiv auslebst und wünsche dir, dass es dir auch zukünftig noch lange möglich sein wird. Max und ich sprechen auf unseren Touren immer noch ganz oft über dich. Und sind sehr dankbar, dass wir durch deine Abenteuer zu den besten Touren unseres Lebens gekommen sind. Ich kann nur für uns sprechen, aber für uns stellen deine Berichte eine absolute Bereicherung dar.​
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Hallo Nicki, vielen Dank für deinen netten Kommentar. Es freut mich daß Du meine Berichte regelmäßig verfolgst und Ihr Euch da auch Anregungen für eigene Touren holt. Ich bin auch gerade erst von meiner Tour zurück und daher noch nicht zum Antworten gekommen.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Die Northern Rockies würden Euch mit Sicherheit sehr gefallen und mit Pferd würde die Gegend auch perfekt passen, sogar viel besser als zu Fuss. Mit Pferd spart man sich das bushwhacking und kann auch reissende Flüsse queren, über die man zu Fuß nicht mehr kommt. Die Frage, die ich mir dabei allerdings stellen würde ist, wo bekomme ich in Kanada Pferde her? Das würde mit Sicherheit kein billiges Vergnügen werden,....vermutlich sogar schweineteuer.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Ich wünsche Euch auf jeden Fall auch noch viele aufregende Touren
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                LG Bernd
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                www.trekking.magix.net

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Kommentar